Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - ratioDolor Flurbiprofen 8,75 mg Lutschtabletten mit Orangengeschmack
5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Hals- und Rachentherapeutika, Andere Hals- und Rachentherapeutika. ATC-Code: R02AX01
Wirkmechanismus
Flurbiprofen ist ein NSAR/Propionsäurederivat, das seine Wirksamkeit durch Hemmung der Prostaglandinsynthese entfaltet.
Pharmakodynamische Wirkungen
Beim Menschen hat Flurbiprofen ausgeprägte analgetische, antipyretische und entzündungshemmende Eigenschaften. Zudem wurde gezeigt, dass eine Dosis von 8,75 mg Flurbiprofen, gelöst in künstlichem Speichel, die Prostaglandinsynthese in kultivierten humanen Atemwegszellen reduziert. Gemäß Studien, in welchen der Vollbluttest angewendet wurde, ist Flurbiprofen ein gemischter COX-1/COX-2-Hemmer mit einer gewissen Selektivität für COX-1.
Präklinische Studien deuten darauf hin, dass das R(-)-Enantiomer von Flurbiprofen und verwandten NSAR auf das zentrale Nervensystem wirken kann. Als Mechanismus wird eine Hemmung von induzierter COX-2 auf Rückenmarksebene angenommen.
Klinische Wirksamkeit und Sicherheit
Die lokale Anwendung einer Lutschtablette mit einer Einzeldosis von 8,75 mg Flurbiprofen führte nachweislich zur Linderung des Gesamtbeschwerdebildes einer Pharyngitis einschließlich Schwellungen und Entzündung der Rachenschleimhaut. Signifikant reduziert (Unterschiede der Kleinstquadrat-Mittelwerte) wurden:
Halsschmerzintensität:ab 22 Minuten (-5,5 mm) bis zu 240 Minuten (-3,5 mm) mit einem Maximum bei 70 Minuten (-13,7 mm). Hierbei wurden Patienten mit Streptokokken- und nicht-Streptokokkeninfektion eingeschlossen.
Schluckbeschwerden:ab 20 Minuten (-6,7 mm) bis zu 240 Minuten (-3,5 mm) mit einem Maximum bei 110 Minuten (-13,9 mm) und
Schwellungsgefühl:ab 60 Minuten (-9,9 mm) bis zu 210 Minuten (-5,1 mm) mit einem Maximum bei 120 Minuten (-11,4 mm).
Die Wirksamkeit wiederholter Gaben über 24 Stunden gemessen mittels SPID (Sum of Pain Intensity Differences) haben eine Reduktion folgender Parameter gezeigt:
Halsschmerzintensität: (-473,7 mm*h bis –529,1 mm*h) Schluckbeschwerden: (-458,4mm*h bis –575,0 mm*h) Schwellung der Rachenschleimhaut: (-482,4 mm*h bis –549,9 mm*h)Gezeigt wurde eine statistisch signifikante, größere Gesamtschmerzreduktion für alle drei Parameter bei jedem stündlichen Intervall über einen Zeitraum von 23 Stunden, sowie eine statistisch signifikante größere Halsschmerzlinderung zu jeder Stunde über einen Zeitraum von 6 Stunden. Auch die Wirksamkeit von Mehrfachdosen nach 24 Stunden und über einen Zeitraum von 3 Tagen wurde nachgewiesen.
Patienten, die wegen einer Streptokokkeninfektion unter Antibiotikatherapie standen, verzeichneten eine signifikant stärkere Halsschmerzlinderung durch 8,75 mg Flurbiprofen ab 7 Stunden nach Antibiotikagabe. Die schmerzlindernde Wirkung von 8,75 mg Flurbiprofen wurde durch die Gabe von Antibiotika zur Behandlung einer durch Streptokokken ausgelösten Pharyngitis nicht abgeschwächt.
Flurbiprofen 8,75 mg Lutschtabletten führten 2 Stunden nach der ersten Einnahme zu einer signifikanten Linderung einiger mit Halsschmerzen assoziierter Symptome wie Husten (50% vs. 4%), Appetitverlust (84% vs. 57%) und Fieber (68% vs. 29%), die zu Behandlungsbeginn vorlagen. Die Lutschtablette zergeht innerhalb von 5–12 Minuten im Mund und erzeugt nach 2 Minuten einen beruhigenden und lindernden Schutzfilm auf der Rachenschleimhaut.
Kinder und Jugendliche
Es wurden keine speziellen Studien an Kindern durchgeführt. Kinder und Jugendliche zwischen 12 und 17 Jahren haben an Wirksamkeits- und Sicherheitsstudien mit Flurbiprofen 8,75 mg Lutschtabletten teilgenommen. Die geringe Fallzahl lässt allerdings keine statistisch gesicherten Rückschlüsse zu.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Resorption
Die Lutschtabletten zergehen innerhalb von 5–12 Minuten. Flurbiprofen wird rasch resorbiert und kann im Blut nach 5 Minuten nachgewiesen werden; die maximale Plasmakonzentration wird 40–45 Minuten nach der Anwendung erreicht, bleibt aber auf einem mittleren niedrigen Spiegel von 1,4 pg/ml, was etwa 4,4-mal geringer ist als das einer 50 mg Tablettendosis.
Die Resorption von Flurbiprofen kann aus der Mundhöhle durch passive Diffusion erfolgen. Die Resorptionsrate ist abhängig von der Darreichungsform, wobei die Spitzenkonzentration schneller, aber in ähnlicher Größenordnung, als nach einer äquivalenten geschluckten Dosis erreicht wird.
Verteilung
Flurbiprofen wird rasch im ganzen Körper verteilt und ist weitgehend an Plasmaproteine gebunden.
Biotransformation/Elimination
Flurbiprofen wird vorwiegend durch Hydroxylierung metabolisiert und über die Nieren ausgeschieden. Die Eliminationshalbwertzeit beträgt 3 bis 6 Stunden. Flurbiprofen wird in sehr geringen Mengen in die Muttermilch ausgeschieden (weniger als 0,05 ^g/ml). Ca. 20–25% einer oralen Dosis Flurbiprofen werden unverändert ausgeschieden.
Ältere Patienten und Kinder und Jugendliche
Nach Einnahme von Flurbiprofen Tabletten wurde in den pharmakokinetischen Parametern zwischen älteren und jungen erwachsenen Freiwilligen kein Unterschied festgestellt.
Bei Kindern unter 12 Jahren wurden nach Verabreichung von Flurbiprofen 8,75 mg keine pharmakokinetischen Daten erhoben, allerdings zeigen sowohl Flurbiprofen Sirup als auch die Zäpfchenformulierung hinsichtlich der pharmakokinetischen Parameter keine signifikanten Unterschiede im Vergleich zu Erwachsenen.
Mehr Informationen über das Medikament ratioDolor Flurbiprofen 8,75 mg Lutschtabletten mit Orangengeschmack
Arzneimittelkategorie: standardarzneimittel
Suchtgift: Nein
Psychotrop: Nein
Zulassungsnummer: 139455
Rezeptpflichtstatus: Arzneimittel zur Abgabe ohne aerztliche Verschreibung
Abgabestatus: Abgabe durch eine (öffentliche) Apotheke
Inhaber/-in:
Teva B.V., Swensweg 5, 2031 GA Haarlem, Niederlande