Info Patient Hauptmenü öffnen

Rabipur Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionslösung in einer Fertigspritze - Zusammengefasste Informationen

Enthält den aktiven Wirkstoff :

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Rabipur Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionslösung in einer Fertigspritze

ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS

Rabipur

Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionslösung in einer Fertigspritze Tollwut-Impfstoff (inaktiviert)

2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

Nach Auflösen enthält 1 Durchstechflasche (1,0 ml):

Tollwutvirus* (inaktiviert, Stamm Flury LEP).........­.............­.....> 2,5 I.E.

* hergestellt in gereinigten Hühnerembryo-Zellen (PCEC)

Dieser Impfstoff enthält Reste von Hühnereiweiß (z. B. Ovalbumin), humanes Serumalbumin und kann Rückstände von Neomycin, Chlortetracyclin und Amphotericin B enthalten. Siehe Abschnitt 4.4.

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.

3. DARREICHUNGSFORM

Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionslösung in einer Fertigspritze.

Das Pulver ist weiß.

Das Lösungsmittel ist klar und farblos.

4. KLINISCHE ANGABEN

4.1 Anwendungsgebiete

Rabipur ist indiziert für die aktive Immunisierung gegen Tollwut bei Personen jeden Alters.

Für detailliertere Informationen zu prä- und postexpositioneller Prophylaxe siehe Abschnitte 4.2 und 5.1.

Rabipur ist basierend auf den offiziellen Empfehlungen zu verwenden.

4.2 Dosierung und Art der Anwendung

Dosierung

Die empfohlene Dosis beträgt sowohl für die Grundimmunisierung als auch für die Auffrischimpfung 1,0 ml.

Präexpositionelle Prophylaxe

Grundimmunisierung

Für bisher ungeimpfte Personen sind drei Impfstoffgaben entsprechend dem konventionellen

Impfschema oder Schnellschema wie in Tabelle 1 beschrieben zu verabreichen:

Tabelle 1 Impfschema für die Grundimmunisierung

Konventionelles Impfschema

Schnellschema*

1. Dosis

Tag 0

Tag 0

2. Dosis

Tag 7

Tag 3

3. Dosis

Tag 21 (oder 28)

Tag 7

* Das Schnellschema soll nur bei Erwachsenen im Alter von 18–65 Jahren in Betracht gezogen werden, bei denen das konventionelle Impfschema für präexpositionelle Prophylaxe nicht vor dem benötigten Impfschutz innerhalb von 21 bzw. 28 Tagen abgeschlossen werden kann.

Auffrischimpfungen

Auffrischimpfungen sind im Allgemeinen alle 2–5 Jahre erforderlich. Eine zeitliche Abstimmung der Auffrischimpfungen nach den Impfungen des Schnellschemas wurde bisher nicht festgelegt (siehe auch Abschnitt 5.1). Serologische Untersuchungen zum Nachweis von Antikörpern > 0,5 I.E./ml sollen entsprechend den offiziellen Empfehlungen durchgeführt werden, um die Notwendigkeit einer Auffrischimpfung festzustellen.

Rabipur kann als Auffrischimpfung bei Personen verwendet werden, die mit einem anderen humanen diploiden zellulären Tollwutimpfstoff immunisiert wurden.

Postexpositionelle Prophylaxe

Die postexpositionelle Prophylaxe ist so schnell wie möglich nach der Exposition zu beginnen.

Tabelle 2 fasst die Empfehlungen für die postexpositionelle Prophylaxe einschließlich Immunisierung je nach der Expositionsart zusammen.

Tabelle 2: Empfohlene postexpositionelle Prophylaxe in Abhängigkeit von der Expositionsart

Kategorie der Exposition

Art der Exposition durch ein tollwutverdächtiges oder tollwütiges Haus- oder Wild a tier oder durch ein Tier, welches nicht zur Untersuchung zur Verfügung steht

Empfohlene postexpositionelle Prophylaxe

I

Berühren oder Füttern von Tieren

Ablecken der intakten Haut

Kontakt der intakten Haut mit Sekreten oder Exkrementen eines erkrankten Tieres oder Menschen

Keine, sofern ein zuverlässiger Fallbericht vorliegt.

II

Knabbern an der unbedeckten Haut

Kleinere, nicht blutende Kratzer oder Abschürfungen

Sofortige Impfstoffgabe b)

Behandlung beenden, wenn das Tier während eines Beobachtungsze­itraums von 10 Tagen c) gesund bleibt oder falls ein negativer Nachweis auf Tollwut für das Tier mit geeigneten diagnostischen Verfahren durch ein zuverlässiges Labor vorliegt.

III

Einzelne oder multiple transdermale Bissverletzungen d) oder Kratzwunden, Ablecken der nicht-intakten Haut.

Kontamination von Schleimhäuten mit Speichel (z. B. Lecken)

Exposition durch Fledermäusee).

Sofortige Verabreichung von TollwutImpfstoff und Tollwut-Immunglobulin, vorzugsweise ehest möglich nach Beginn der postexpositionellen Prophylaxe. Tollwut-Immunglobulin kann bis zu 7 Tage nach Verabreichung der ersten Impfdosis injiziert werden.

Behandlung beenden, wenn das Tier während eines Beobachtungsze­itraums von 10 Tagen gesund bleibt oder falls ein negativer Nachweis auf Tollwut für das Tier mit geeigneten diagnostischen Verfahren durch ein zuverlässiges Labor vorliegt.

a) Nach Exposition durch Nagetiere, Kaninchen oder Feldhasen ist eine postexpositionelle Prophylaxe gegen Tollwut nicht routinemäßig erforderlich.

b) Sofern gesund erscheinende Hunde oder Katzen in oder aus einem Gebiet mit niedrigem Tollwutrisiko unter Beobachtung gestellt werden, kann die Behandlung verschoben werden.

c) Dieser Beobachtungsze­itraum gilt nur für Hunde und Katzen. Außer im Falle einer bedrohten oder gefährdeten Tierart sollten andere tollwutverdächtige Haus- oder Wildtiere eingeschläfert werden und ihr Gewebe mithilfe geeigneter Laborverfahren auf Tollwutantigene untersucht werden.

d) Bissverletzungen besonders im Kopf-, Hals-, Gesichts-, Hand- oder Genitalbereich sind aufgrund der starken Innervation dieser Bereiche Expositionen der Kategorie III.

e) Eine postexpositionelle Prophylaxe muss erwogen werden, wenn Kontakt zwischen einem Menschen und einer Fledermaus bestand, es sei denn, die exponierte Person kann einen Biss, Kratzer oder die Exposition der Schleimhäute ausschließen.

Zur postexpositionellen Prophylaxe bei ungeimpften Personen soll der Impfstoff entsprechend Tabelle 3 verabreicht werden.

Tabelle 3: Postexpositionelle Impfschemata bei ungeimpften Personen

Essen Impfschema (5 Dosen)

Zagreb-Impfschema (4 Dosen)

verkürztes EssenImpfschema (4 Dosen)2

1. Dosis

Tag 0

Tag 0, 2 Dosen1

Tag 0

2. Dosis

Tag 3

Tag 3

3. Dosis

Tag 7

Tag 7

Tag 7

4. Dosis

Tag 14

Tag 21

Tag 14

5. Dosis

Tag 28

1 eine Impfung in jeden der beiden M. deltoideus oder seitlichen Oberschenkel

2 dieses verkürzte Essen-Impfschema kann als Alternative bei gesunden, völlig immunkompetenten Personen angewendet werden, vorausgesetzt sie erhalten eine Wundversorgung sowie Tollwut-Immunoglobulin bei Exposition der Kategorie III als auch II und einen von der WHO präqualifizierten Tollwutimpfstoff.

Bei zuvor geimpften Personen besteht die postexpositionelle Prophylaxe aus je zwei Dosen i.m. an den Tagen 0 und 3. Tollwut-Immunglobulin ist in solchen Fällen nicht indiziert.

Bei immungeschwächten Personen mit Exposition der Kategorien II und III sind 5 Dosen in Kombination mit umfassender Wundversorgung und lokaler Infiltration mit TollwutImmuno­globulin, wie in Tabelle 4 beschrieben, zu verabreichen.

Tabelle 4: Postexponsitionelle Impfschema für immungeschwächte Personen

Essen Impfschema

Alternatives Essen Impfschema

1. Dosis

Tag 0

Tag 0, 2 Dosen1

2. Dosis

Tag 3

Tag 3

3. Dosis

Tag 7

Tag 7

4. Dosis

Tag 14

Tag 14

5. Dosis

Tag 28

Tag 28

1 Zwei Dosen des Impfstoffes können am Tag 0 verabreicht werden, das heißt eine Einzeldosis von 1,0 ml Impfstoff ist in den rechten M. deltoideus zu verabreichen und die andere Einzeldosis in den linken M. deltoideus. Bei kleinen Kindern soll eine Dosis in den anterolateralen Bereich jedes Oberschenkels gegeben werden. Das würde insgesamt 6 Dosen ergeben.

Wenn möglich, ist 2 bis 4 Wochen (vorzugsweise am Tag 14) nach Beginn der Impfung die virus-neutralisierende Antikörperreaktion zu bestimmen, um festzustellen, ob eine zusätzliche Impfdosis erforderlich ist. Immunsuppressiva dürfen während der postexpositionellen Therapie nicht verabreicht werden, wenn dies nicht zur Behandlung anderer Erkrankungen notwendig ist (siehe Abschnitt 4.5).

Kinder und Jugendliche

Kinder und Jugendliche erhalten dieselbe Dosis von 1,0 ml i.m. wie Erwachsene.

Art der Anwendung

Rabipur ist nur zur intramuskulären Verabreichung. Bei Erwachsenen, Jugendlichen und Kindern >2 Jahren wird der Impfstoff in den M. deltoideus verabreicht. Bei Kindern < 2 Jahren wird die Injektion in den anterolateralen Bereich des Oberschenkels empfohlen.

Zur Rekonstitution des Impfstoffes vor der Verabreichung, siehe Abschnitt 6.6.

4.3 Gegenanzeigen

Präexpositionelle Prophylaxe (PrEP)

Bei einer Vorgeschichte von schweren Überempfindlichke­itsreaktionen gegen den Wirkstoff, einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile oder eine der in Abschnitt 2 genannten Spuren.

Die Impfung ist bei Personen mit schweren fiebrigen Erkrankungen zu verschieben (siehe Abschnitt 4.4).

Postexpositionelle Prophylaxe (PEP)

Angesichts des fast immer tödlichen Ausgangs von Tollwut gibt es keine Kontraindikation für die postexpositionelle Prophylaxe.

4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Eine schützende Immunantwort kann nicht bei allen Geimpften hervorgerufen werden.

Im Fall einer akuten behandlungsbedürfti­gen Erkrankung dürfen Patienten frühestens 2 Wochen nach Genesung geimpft werden. Bei leichten Infekten soll die Impfung nicht verschoben werden.

Nebenwirkungen (nur präexpositionelle Prophylaxe)

Anaphylaktische Reaktionen, einschließlich anaphylaktischem Schock traten nach Impfung mit Rabipur auf. Wie bei allen zu injizierenden Impfstoffen müssen für den Fall seltener anaphylaktischer Reaktionen nach Verabreichung des Impfstoffes immer geeignete Sofortmaßnahmen zur Behandlung und Überwachung zur Verfügung stehen.

Rabipur enthält den Hilfsstoff Polygelin, Reste von Hühnereiweiß (z. B. Ovalbumin), humanes Serumalbumin und kann Spuren von Antibiotika (siehe Abschnitt 2) enthalten. In Fällen wo Personen nach Exposition gegenüber diesen Substanzen klinische Symptome einer Anaphylaxie wie generalisierte Urtikaria, Ödeme der oberen Atemwege (Lippe, Zunge, Hals/Rachen, Kehlkopf oder Epiglottis), Laryngo- oder Bronchospasmus, Blutdruckabfall oder Schock entwickelt haben, soll die Impfung vom medizinischen Fachpersonal durchgeführt werden, die die Kompetenz und die Möglichkeit zur Behandlung einer Anaphylaxie nach der Impfung besitzen.

Erkrankungen des Nervensystems

Enzephalitis und Guillain-Barre-Syndrom stehen in einem zeitlichen Zusammenhang mit einer Gabe von Rabipur (siehe auch Abschnitt 4.8). Eine Entscheidung gegen die Fortsetzung der

Impfung muss sorgfältig gegen das Risiko des Patienten abgewogen werden, an Tollwut zu erkranken.

Art der Anwendung

Tollwut-Impfstoff darf nicht intraglutäal oder subkutan injiziert werden, da hierdurch möglicherweise eine ausreichende Immunantwort nicht zuverlässig erzielt werden kann.

Eine unbeabsichtigte intravasale Injektion kann systemische Reaktionen, einschließlich Schock, zur Folge haben. Nicht intravasal injizieren.

Angstbedingte Reaktionen

Im Zusammenhang mit Impfungen können angstbedingte Reaktionen wie z.B. vasovagale Reaktionen (Synkope), Hyperventilation oder stressbedingte Reaktionen als psychogene Antwort auf die Nadelinjektion auftreten (siehe Abschnitt 4.8). Es ist wichtig, Vorkehrungen zu treffen, um Verletzungen durch Bewusstlosigkeit vorzubeugen.

Die Anwendung des Arzneimittels Rabipur kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen.

4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Die Anwendung von Immunsuppressiva kann der Entwicklung einer ausreichenden Reaktion auf den Tollwutimpfstoff entgegenwirken. Daher wird empfohlen, die serologische Immunantwort bei diesen Patienten zu kontrollieren und wenn nötig, zusätzliche Dosen zu verabreichen (siehe Abschnitt 4.2).

Der Impfstoff darf nicht mit anderen Arzneimitteln in derselben Spritze vermischt werden. Wenn Tollwut-Immunglobulin zusätzlich zum Tollwutimpfstoff indiziert ist, dann ist es an einer anatomischen Stelle zu injizieren, die von der Impfstelle entfernt liegt.

Verfügbare klinische Daten unterstützen die gleichzeitige Gabe von Rabipur mit dem inaktivierten Japanischen Encephalitis Impfstoff (JE) und dem konjugierten MenACWY Meningokokken Impfstoff bei Erwachsenen; eingeschränkte Daten sind für Kinder und Jugendliche verfügbar.

Fast alle Erwachsenen erreichten eine angemessene Immunantwort (tollwutvirus­neutralisieren­de Antikörper (RVNAs) > 0,5 I.E./ml) innerhalb von 7 Tagen nach abgeschlossener Grundimmunisierung mit 3 Injektionen Rabipur, wenn diese gleichzeitig mit inaktiviertem JE Impfstoff gemäß des Schnellschemas oder des konventionellen Schemas für präexpositionelle Prophylaxe intramuskulär erfolgten. Ab dem Tag 57 nach der Impfung wurde ein schnellerer Abfall der Immunantwort auf Tollwut bei Personen beobachtet, die gleichzeitig mit JE entsprechend dem PrEP Schnellschema geimpft wurden verglichen mit der gleichzeitigen Verabreichung entsprechend dem konventionellen PrEP Schema bzw. der Verabreichung von Tollwut alleine nach dem konventionellen PrEP Schema. Am Tag 366 lag der Prozentsatz der Personen mit einer RVNA Konzentration >0.5 I.E./ml für die Impfgruppen Tollwut/JE-Schnellschema bei 68%, Tollwut /JE-konventionelles Schema bei 76% und für Tollwut konventionelles Schema bei 80%.

Alle Erwachsenen erreichten eine angemessene Immunantwort (RVNAs > 0,5 I.E./ml) innerhalb von 28 Tagen nach abgeschlossener Grundimmunisierung mit 3 Injektionen Rabipur, wenn diese gemeinsam mit konjugiertem MenACWY Impfstoff entsprechend dem empfohlenen konventionellen Schema intramuskulär verabreicht wurden.

Gleichzeitig verabreichte, andere Impfstoffe müssen immer an anderen Injektionsstellen verabreicht werden, die vorzugsweise in kontralateralen Extremitäten liegen.

4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaft

Es wurden keine Fälle von Schädigungen beobachtet, die auf die Anwendung von Rabipur während der Schwangerschaft zurückzuführe­n sind.

Rabipur kann an Schwangere verabreicht werden, wenn eine postexpositionelle Prophylaxe erforderlich ist.

Der Impfstoff kann auch für eine präexpositionelle Prophylaxe während der Schwangerschaft verabreicht werden, wenn der potenzielle Nutzen größer erscheint als ein mögliches Risiko für den Fötus.

Stillzeit

Obwohl nicht bekannt ist, ob Rabipur in die Muttermilch übergeht, konnte kein Risiko für den Säugling festgestellt werden. Rabipur kann während der Stillzeit verabreicht werden, wenn eine postexpositionelle Prophylaxe erforderlich ist.

Der Impfstoff kann auch für eine präexpositionelle Prophylaxe während der Stillzeit verabreicht werden, wenn der potenzielle Nutzen größer erscheint als ein mögliches Risiko für den Säugling.

Fertilität

Es wurden keine präklinischen Studien zur Reproduktions- und Entwicklungsto­xizität durchgeführt.

4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Einige der in Abschnitt 4.8 beschriebenen Nebenwirkungen können Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit oder die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen haben.

4.8 Nebenwirkungen

Zusammenfassung des Sicherheitsprofils

Anaphylaktische Reaktionen einschließlich eines anaphylaktischen Schocks, die sehr seltene, aber klinisch schwerwiegende und potentiell tödliche systemische allergische Reaktionen sind, können nach einer Impfung mit Rabipur auftreten.

Leichte Rabipur Nebenwirkungen (das heißt Überempfindlichke­it), einschließlich Ausschläge (sehr häufig) und Urtikaria (häufig) können nach einer Impfung auftreten. Diese Reaktionen sind im Allgemeinen von Natur aus schwach und verschwinden typischerweise innerhalb weniger Tage.

In sehr wenigen Fällen wurden nach Impfung mit Rabipur über Symptome von Encephalitis und Guillain-Barre-Syndrom berichtet.

In klinischen Studien waren die am häufigsten berichteten, angesprochenen Nebenwirkungen Schmerzen an der Injektionsstelle (30–85 %) oder Verhärtung an der Injektionsstelle (15–35 %). Die meisten Reaktionen an der Injektionsstelle waren nicht schwerwiegend und klangen innerhalb von 24 bis 48 Stunden ab.

Tabellarische Übersicht der Nebenwirkungen

Nebenwirkungen, die zumindest in einem möglichen Zusammenhang mit der Impfung stehen, wurden nach Häufigkeit kategorisiert.

Die Häufigkeiten sind wie folgt definiert:

sehr häufig (>1/10)

häufig (>1/100, <1/10)

gelegentlich (>1/1.000, <1/100)

selten (>1/10.000, <1/1.000)

sehr selten (<1/10.000)

Innerhalb jeder Häufigkeitska­tegorie werden die Nebenwirkungen nach abnehmendem Schweregrad gereiht.

Zusätzlich zu den Berichten aus klinischen Studien, sind die weltweit seit Markteinführung von Rabipur freiwillig gemeldeten Nebenwirkungen in der Liste aufgeführt. Diese Nebenwirkungen sind freiwillig von einer Population unbekannter Größe gemeldet worden und wurden aufgrund ihres Schweregrades, der Häufigkeit der Meldung, des kausalen Zusammenhangs mit Rabipur oder einer Kombination dieser Gründe aufgenommen.

Tabelle 5: Nebenwirkungen aus klinischen Studien und nach der Markteinführung

Systemorganklasse

Häufigkeit

Nebenwirkung

Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems

Häufig

Lymphadenopathie

Erkrankungen des Immunsystems

Selten

Überempfindlichkeit

Sehr selten

Anaphylaxie einschließlich anaphylaktischem Schock*

Stoffwechsel- und

Ernährungsstörungen

Häufig

Verminderter Appetit

Erkrankungen des Nervensystems

Sehr häufig

Kopfschmerzen, Schwindel

Selten

Parästhesie

Sehr selten

Enzephalitis*, Guillain-BarreSyndrom*, Präsynkope*, Synkope*, Vertigo*

Erkrankungen des Gastrointesti­naltrakts

Häufig

Übelkeit, Erbrechen, Diarrhoe, Bauchschmerzen/-beschwerden

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellge­webes

Sehr häufig

Ausschlag

Häufig

Urtikaria

Selten

Hyperhidrosis (Schwitzen)

Sehr selten

Angioödem*

Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen

Häufig

Myalgie, Arthralgie

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am

Verabreichungsort

Sehr häufig

Reaktionen an der Injektionsstelle, Unwohlsein, Müdigkeit, Asthenie, Fieber

Selten

Schüttelfrost

*Weitere Nebenwirkungen aus Spontanmeldungen

Kinder und Jugendliche

Es wird erwartet, dass die Häufigkeit, Art und der Schweregrad der Nebenwirkungen bei Kindern und Jugendlichen denen bei Erwachsenen entsprechen.

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit.

Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des

Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung über das nationale Meldesystem anzuzeigen.

Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen

Traisengasse 5

1200 WIEN

ÖSTERREICH

Fax: + 43 (0) 50 555 36207

Website:

4.9 Überdosierung

Es sind keine Symptome von Überdosierung bekannt.

5. PHARMAKOLO­GISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakothera­peutische Gruppe: ATC-Code: J07BG01

Wirkmechanismus

Rabipur induziert die Stimulation der Lymphozyten und der Antikörper-produzierenden Plasmozyten, was zur Produktion von Tollwutvirus-neutralisierende Antikörpern (RVNAs) führt.

Klinische Wirksamkeit und Sicherheit

Präexpositionelle Prophylaxe

In klinischen Studien mit ungeimpften Personen erreichten fast alle Personen eine ausreichende Immunantwort (RVNAs > 0,5 I.E./ml) 3 bis 4 Wochen nach abgeschlossener Grundimmunisierung mit drei Gaben von Rabipur, die intramuskulär nach dem empfohlenen Impfschema verabreicht wurden.

Die Persistenz einer angemessenen Immunantwort (RVNAs > 0,5 I.E./ml) über einen Zeitraum von zwei Jahren nach Grundimmunisierung mit Rabipur ohne Auffrischimpfung konnte in klinischen Studien nachgewiesen werden. Da die Antikörperkon­zentrationen langsam abfallen, können Auffrischimpfungen erforderlich sein, um den Antikörpertiter über 0,5 I.E./ml zu halten.

Die Zeitabstände für die Auffrischimpfungen nach der Grundimmunisierung nach dem Schnellschema oder nach gleichzeitig verabreichten Impfstoffen wurden bis jetzt nicht festgelegt. Aufgrund des schnelleren Abfalls der Immunantwort verglichen mit dem konventionellen Impfschema können im Vergleich zum konventionellen Impfschema kürzere Intervalle zwischen Grundimmunisierung und Auffrischimpfung erforderlich sein (siehe auch Abschnitt 4.2).

In einer klinischen Prüfung rief eine Auffrischung mit Rabipur, die 1 Jahr nach der Grundimmunisierung verabreicht wurde, einen 10fachen oder höheren Anstieg des geometrischen Mittels der Titer (GMT) bis zum Tag 30 hervor. Weiterhin wurde gezeigt, dass Personen, die zuvor mit einem HDC-Impfstoff (Human Diploid Cell Culture Vaccine) immunisiert waren, eine schnelle anamnestische Antwort nach Auffrischung mit Rabipur entwickelten.

Postexpositionelle Prophylaxe

In klinischen Studien rief Rabipur bei fast allen Geimpften an den Tagen 14 oder 30 ausreichend neutralisierende Antikörper (> 0,5 I.E./ml) hervor, wenn nach dem Essen-Impfschema von 5-Dosen (je 1,0 ml i.m. an den Tagen 0, 3, 7, 14, 28) oder dem Zagreb-Impfschema von 4 Dosen (je 1,0 ml i.m. an den Tagen 0 [2 Dosen], 7, 21) verabreicht wurde. Die simultane Verabreichung von humanen Tollwut-Immunglobulin mit der ersten Dosis des Tollwut-Impfstoffes verursachte leicht niedrigere GMCs (Essen-Impfschema), das wurde jedoch nicht für klinisch relevant erachtet.

5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Nicht zutreffend.

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Daten aus präklinischen Studien mit Ein-Dosen-Schema, Mehrdosen-Schema und lokale Verträglichke­itsstudien zeigten keine unerwarteten Ergebnisse und keine gezielte Organtoxizität. Es wurden keine Studien zur Gentoxizität, Kanzerogenität und reproduktiven Toxizität durchgeführt.

6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Pulver:

Trometamol

Natriumchlorid

Dinatriumedetat

Kalium-L-Glutamat

Polygelin

Saccharose

Lösungsmittel:

Wasser für Injektionszwecke

6.2 Inkompatibilitäten

Aufgrund fehlender Kompatibilitätsstu­dien darf Rabipur nicht in der gleichen Spritze mit anderen Arzneimitteln vermischt werden.

6.3 Dauer der Haltbarkeit

4 Jahre

Nach der Rekonstitution ist der Impfstoff sofort zu verwenden.

6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Im Kühlschrank lagern (2 °C – 8 °C). Nicht einfrieren.

Die Durchstechflasche und Spritze im Umkarton aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.

Informationen zur den Lagerungsbedin­gungen nach der Rekonstitution des Arzneimittels siehe Abschnitt 6.3.

Der Impfstoff darf nach dem auf der Verpackung und dem Behältnis angegebenen Verfalldatum nicht verwendet werden.

6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

Packung mit:

1 Durchstechflasche (Typ I Glas) mit gefriergetrocknetem Pulver, mit Stopfen (Chlorobutyl)

1 Einweg-Fertigspritze (Typ I Glas) mit sterilem Lösungsmittel zur Rekonstitution (1,0 ml) mit Kolbenstopfen (Brombutyl) ohne Nadel und mit einer Verschlusskappe (Brombutyl). 1 kleine orangefarbene Injektionsnadel (25 Gauge, 25 mm) und eine lange, grüne Nadel zur Rekonstitution (21 Gauge, 40 mm)

6.6

Gebrauchsanleitung für die Rabipur Einweg-Fertigspritze:

Fertigspritze

Schritt 1: Halten Sie die Spritze (E) mit einer Hand so, dass die Kappe nach oben zeigt. Stellen Sie sicher, dass Sie die Spritze am weißen, strukturierten Haltering (D) halten.

'"¿FW J______J

Schritt 2: Greifen Sie mit der anderen Hand die Kappe (A) und bewegen Sie sie kräftig vor und zurück, um ihre Verbindung mit dem Haltering (D) abzubrechen. Die Kappe nicht drehen.

Schritt 3: Ziehen Sie die Kappe (A) mit der daran befindlichen grauen Spitzabdeckung (B) ab. Berühren Sie dabei nicht die sterile Spritzenspitze ©.

__1

Anbringen der Nadel (diese Anleitung gilt sowohl für die grünen als auch die orangefarbenen Nadeln):

Schritt 1: Drehen Sie die Kappe (H) von der grünen Rekonstitution­snadel ab. Entfernen Sie nicht die Kunststoffabdeckung (G). Dies ist die längere der beiden Nadeln.

Schritt 2: Halten Sie die Spritze (E) fest mit einer Hand am weißen, strukturierten Haltering (D). Setzen Sie mit der anderen Hand die Nadel (F) auf und drehen Sie im Uhrzeigersinn, bis sie einrastet. Nach dem Einrasten entfernen Sie die Kunststoffabdeckung (G) der Nadel.

Die Spritze ist nun einsatzbereit.

Anleitung zur Rekonstitution von Rabipur mithilfe der Fertigspritze:

Der Impfstoff muss vor und nach der Rekonstitution visuell auf Fremdpartikel und/oder Veränderung des Aussehens geprüft werden. Der Impfstoff darf bei verändertem Aussehen nicht verwendet werden.

Der rekonstituierte Impfstoff ist klar bis leicht schimmernd und farblos bis schwach rosa.

Das Pulver muss vor Injektion in dem beigefügten Lösungsmittel rekonstituiert und vorsichtig geschüttelt werden. Nach der Rekonstitution ist der Impfstoff sofort zu verwenden.

Während der Herstellung wird die Durchstechflasche unter Vakuum versiegelt. Um Probleme beim Entnehmen des rekonstituierten Impfstoffs aus der Durchstechflasche nach der Rekonstitution zu vermeiden, wird empfohlen, die Spritze von der Nadel abzuschrauben, um den Unterdruck auszugleichen. Danach kann der Impfstoff mühelos aus der Durchstechflasche entnommen werden. Es wird nicht empfohlen, Überdruck anzuwenden, da Überdruck zu Problemen bei der Entnahme der korrekten Menge Impfstoff führt.

Nach beendeter Rekonstitution des Impfstoffes entfernen Sie die Kappe von der orangefarbenen Verabreichungsnadel (wie in Schritt 1 für die grüne Nadel beschrieben) und ersetzen Sie die grüne Rekonstitution­snadel durch die orangefarbene Verabreichungsnadel oder eine andere geeignete Nadel

Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu beseitigen.

7. INHABER DER ZULASSUNG

Bavarian Nordic A/S

Philip Heymans Allé 3

2900 Hellerup

Dänemark

8. ZULASSUNGSNUM­MER

Z.Nr.: 237614

9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG / VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG

Datum der Erteilung der Zulassung: 12.05.2017

Datum der letzten Verlängerung der Zulassung: 31.10.2019

Mehr Informationen über das Medikament Rabipur Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionslösung in einer Fertigspritze

Arzneimittelkategorie: biologika
Suchtgift: Nein
Psychotrop: Nein
Zulassungsnummer: 237614
Rezeptpflichtstatus: Arzneimittel zur einmaligen Abgabe auf aerztliche Verschreibung
Abgabestatus: Abgabe durch eine (öffentliche) Apotheke
Inhaber/-in:
Bavarian Nordic A/S, Philip Heymans Alle 3, 2900 Hellerup, Dänemark