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Niconex 1 mg/Sprühstoß Spray zur Anwendung in der Mundhöhle, Lösung - Zusammengefasste Informationen

Enthält den aktiven Wirkstoff:

ATC-Gruppe:

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Niconex 1 mg/Sprühstoß Spray zur Anwendung in der Mundhöhle, Lösung

1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS

Niconex 1 mg/Sprühstoß Spray zur Anwendung in der Mundhöhle, Lösung

2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung

Jeder Sprühstoß setzt 1 mg Nicotin in 0,07 ml Lösung frei. 1 ml Lösung enthält 13,6 mg Nicotin.

Sonstige Bestandteile mit bekannter Wirkung:

Ethanol Propylenglycol Natrium Benzylalkohol

7 mg/Sprühstoß

10,5 mg/Sprühstoß 0,5 mg/Sprühstoß 0,018 mg/Sprühstoß

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.

3. DARREICHUNGSFORM

Spray zur Anwendung in der Mundhöhle, Lösung.

Klare farblose bis bräunliche Lösung.

4. KLINISCHE ANGABEN

4.1 Anwendungsgebiete

Niconex wird angewendet zur Behandlung der Tabakabhängigkeit bei Erwachsenen durch Linderung der Nicotinentzug­ssymptome, einschließlich des Rauchverlangens, beim Versuch, das Rauchen aufzugeben oder zur Verringerung des Zigarettenkonsums (Rauchreduktion), um auf diesem Weg den Rauchausstieg zu erreichen. Das endgültige Ziel ist das komplette Einstellen des Rauchens.

Niconex wird vorzugsweise in Verbindung mit verhaltensthe­rapeutischen Maßnahmen angewendet.

4.2 Dosierung und Art der Anwendung

Dosierung

Durch Beratung und unterstützende Maßnahmen lässt sich die Erfolgsrate in der Regel verbessern. Erwachsene und ältere Patienten

Es können bis zu 4 Sprühstöße pro Stunde angewendet werden.

Es wird empfohlen pro Anwendung 2 Sprühstöße nicht zu überschreiten und nicht mehr als 64 Sprühstöße innerhalb von 24 Stunden (4 Sprühstöße pro Stunde über 16 Stunden) anzuwenden.

Raucherentwöhnung mit sofortigem Rauchstopp

Für Raucher, die bereit und in der Lage sind, das Rauchen sofort aufzugeben. Die Anwender sollen während der Behandlung mit Niconex das Rauchen vollständig einstellen.

Die folgende Übersicht zeigt das empfohlene Anwendungsschema für den Spray zur Anwendung in der Mundhöhle während der vollen Dosierung (Schritt I) und während des Ausschleichens der Dosierung (Schritt II und Schritt III).

Schritt I: Wochen 1-6

1 oder 2 Sprühstöße, wenn normalerweise Zigaretten geraucht würden oder wenn das Rauchverlangen auftritt.

Wenn nach einem einzigen Sprühstoß das Verlangen innerhalb weniger Minuten nicht nachlässt, soll ein 2. Sprühstoß angewendet werden. Wenn 2 Sprühstöße erforderlich sind, können zukünftige Dosen als 2 aufeinander­folgende Sprühstöße angewendet werden.

Die meisten Raucher werden 1–2 Sprühstöße alle 30 Minuten bis 1 Stunde benötigen.

Schritt II: Wochen 7-9

Mit der Reduzierung der Sprühstöße pro Tag beginnen. Am Ende der 9. Woche sollen die Patienten die Hälfte der durchschnittlichen Sprühstöße pro Tag, die in Schritt I angewendet wurden, anwenden.

Schritt III: Wochen 10-12

Weitere Reduzierung der Sprühstöße pro Tag. Die Patienten sollen nicht mehr als 4 Sprühstöße pro Tag während der 12. Woche anwenden. Wenn die Patienten die Sprühstöße auf 2–4 Sprühstöße pro Tag reduziert haben, soll der Spray zur Anwendung in der Mundhöhle abgesetzt werden.

Beispiel: Wenn üblicherweise durchschnittlich 15 Zigaretten pro Tag geraucht werden, sollen im Verlauf des Tages mindestens 15-mal 1–2 Sprühstöße angewendet werden.

Um nach Schritt III rauchfrei zu bleiben, können die Patienten den Spray zur Anwendung in der Mundhöhle in Situationen mit starkem Rauchverlangen weiter anwenden. Ein Sprühstoß kann in Situationen, in denen der Drang zu rauchen groß ist, angewendet werden, und ein zweiter Sprühstoß, falls ein Sprühstoß nicht innerhalb weniger Minuten hilft. In dieser Phase sollen nicht mehr als 4 Sprühstöße pro Tag angewendet werden.

Rauchreduktion mit anschließendem Rauchstopp

Für Raucher, die nicht bereit oder nicht in der Lage sind, das Rauchen sofort aufzugeben.

Der Spray zur Anwendung in der Mundhöhle wird angewendet zwischen den Rauchepisoden, um die rauchfreien Phasen zu verlängern und mit dem Ziel, so oft wie möglich auf das Rauchen zu verzichten. Der Anwender soll sich darüber im Klaren sein, dass eine nicht korrekte Anwendung des Sprays zu mehr Nebenwirkungen führen kann.

Eine Zigarette wird durch eine Dosis (1–2 Sprühstöße) ersetzt und ein Versuch das Rauchen völlig aufzugeben soll begonnen werden, sobald sich der Raucher dazu in der Lage fühlt, jedoch nicht später als 12 Wochen nach Behandlungsbeginn. Falls nach 6 Wochen die Anzahl der täglich gerauchten Zigaretten nicht verringert werden konnte, ist ärztlicher Rat einzuholen. Nach dem Einstellen des Rauchens ist die Anzahl der angewendeten Sprühstöße pro Tag allmählich zu reduzieren. Sobald die Patienten die Anwendung auf 2–4 Sprühstöße pro Tag reduziert haben, soll der Spray zur Anwendung in der Mundhöhle abgesetzt werden.

Die regelmäßige Anwendung des Sprays zur Anwendung in der Mundhöhle über 6 Monate hinaus wird nicht empfohlen. Bei einigen ehemaligen Rauchern kann eine längere Behandlung notwendig sein, um einen Rückfall in ihre Rauchgewohnheiten zu verhindern. Nicht verwendeter Spray zur Anwendung in der Mundhöhle kann für die Anwendung beim Auftreten eines plötzlichen Rauchverlangens aufbewahrt werden.

Kinder und Jugendliche

Verabreichen Sie dieses Arzneimittel nicht an Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren. Es liegen keine Erfahrungen zur Behandlung von Jugendlichen unter 18 Jahren mit diesem Arzneimittel vor.

Art der Anwendung

Nachdem der Spray zur Anwendung in der Mundhöhle gebrauchsfertig gemacht wurde, wird die Sprühdüse so nah wie möglich an den offenen Mund gehalten. Durch festes Drücken oben auf die Sprühpumpe wird ein Sprühstoß in den Mund freigesetzt. Die Benetzung der Lippen soll vermieden werden. Die Patienten sollen während des Sprühens nicht inhalieren, damit kein Spray in den Respirationstrakt gelangt.

Die besten Ergebnisse werden erzielt, wenn die Patienten nach dem Sprühen für einige Sekunden nicht schlucken.

Die Patienten dürfen während der Anwendung des Sprays zur Anwendung in der Mundhöhle nicht essen oder trinken.

4.3 Gegenanzeigen

– Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile

– Kinder unter 18 Jahren

– Personen, die nie geraucht haben.

4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Dieses Arzneimittel darf nicht von Nichtrauchern angewendet werden.

Der Nutzen der Raucherentwöhnung überwiegt jedes mit einer korrekt angewendeten Nicotinersatzthe­rapie verbundene Risiko.

Bei Patienten mit einer der folgenden Erkrankungen wird eine Risiko-Nutzen-Abwägung durch medizinisches Fachpersonal empfohlen:

Kardiovaskuläre Erkrankung:

Abhängige Raucher mit einem kürzlich aufgetretenen Myokardinfarkt, instabiler oder sich verschlechternder Angina pectoris einschließlich Prinzmetal-Angina, schweren Herzrhythmusstörun­gen, kürzlich aufgetretenem Schlaganfall und/oder unkontrollierter Hypertonie sind darin zu bestärken, das Rauchen ohne medikamentöse Unterstützung aufzugeben (z.B. mit Hilfe einer Beratung). Falls dies nicht gelingt, kann die Anwendung des Sprays zur Anwendung in der Mundhöhle erwogen werden. Da die Daten zur Sicherheit bei dieser Patientengruppe jedoch begrenzt sind, wird empfohlen, die Anwendung nur unter strenger ärztlicher Überwachung zu beginnen.

Diabetes mellitus:

Patienten mit Diabetes mellitus wird empfohlen, ihren Blutzuckerspiegel häufiger als üblich zu kontrollieren, wenn das Rauchen aufgegeben und eine Nicotinersatzthe­rapie begonnen wird, da eine Reduktion der durch Nicotin induzierten Katecholaminfre­isetzung den Kohlenhydratstof­fwechsel beeinflussen kann.

Allergische Reaktionen:

Disposition zu Angioödem und Urtikaria.

Eingeschränkte Nieren- und Leberfunktion:

Anwendung mit Vorsicht bei Patienten mit mittelschwerer bis schwerer Einschränkung der Leberfunktion und/oder schwerer Einschränkung der Nierenfunktion, da die Ausscheidung von Nicotin oder seiner Metaboliten vermindert sein kann, sodass es verstärkt zu Nebenwirkungen kommen kann.

Phäochromozytom und unkontrollierter Hyperthyreoidis­mus:

Anwendung mit Vorsicht bei Patienten mit unkontrolliertem Hyperthyreoidismus oder Phäochromozytom, da Nicotin zur Freisetzung von Katecholaminen führt.

Erkrankungen des Gastrointesti­naltrakts:

Nicotin kann die Beschwerden von Patienten, die an Ösophagitis, Magen- oder

Zwölffingerdar­mgeschwüren leiden, verstärken. Daher sind Nicotinersatzpräpa­rate bei diesen Erkrankungen mit Vorsicht anzuwenden.

Kinder und Jugendliche

Gefahr für Kinder:

Nicotindosen, die von Rauchern toleriert werden, können bei Kindern schwere Vergiftungser­scheinungen hervorrufen, die tödlich verlaufen können. Nicotinhaltige Präparate müssen so aufbewahrt werden, dass Kinder nicht mit ihnen spielen oder sie einnehmen können (siehe Abschnitt 4.9 Überdosierung).

Übertragung der Abhängigkeit auf das Ersatzmittel:

Eine übertragene Abhängigkeit kann auftreten, ist aber weniger schädlich und leichter zu durchbrechen als die Abhängigkeit vom Rauchen.

Einstellen des Rauchens:

Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe im Tabakrauch beeinflussen den Stoffwechsel von Arzneimitteln, die durch CYP1A2 (und möglicherweise durch CYP1A1) metabolisiert werden. Wenn ein Raucher das Rauchen aufgibt, kann dies zu einer Verlangsamung der Metabolisierung und dadurch in Konsequenz zu einem Anstieg des Blutspiegels solcher Arzneimittel führen. Dies kann bei Wirkstoffen mit geringer therapeutischer Breite klinisch relevant sein (z.B. Theophyllin, Tacrin, Clozapin und Ropinirol). Die Plasmakonzentration anderer Arzneimittel, die teilweise durch CYP1A2 metabolisiert werden (z.B. Imipramin, Olanzapin, Clomipramin und Fluvoxamin) können ebenfalls bei Einstellung des Rauchens ansteigen, wenngleich es keine Daten gibt, die diesen Effekt belegen, und die klinische Signifikanz dieses Effekts für diese Arzneimittel nicht bekannt ist. Begrenzte Daten weisen darauf hin, dass der Metabolismus von Flecainid und Pentazocin ebenfalls durch das Rauchen beeinflusst werden könnte.

Sonstige Bestandteile:

Der Spray zur Anwendung in der Mundhöhle enthält 7 mg Ethanol (Alkohol) pro Sprühstoß, entsprechend 100 mg/ml. Die Menge pro Sprühstoß dieses Arzneimittels entspricht weniger als 0,2 ml Bier oder 0,1 ml Wein. Die geringe Alkoholmenge in diesem Arzneimittel hat keine wahrnehmbaren Auswirkungen.

Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Sprühstoß, d.h. es ist nahezu „natriumfrei“.

Dieses Arzneimittel enthält 10,5 mg Propylenglycol pro Sprühstoß, entsprechend 150 mg/ml.

Dieses Arzneimittel enthält 0,018 mg Benzylalkohol. Benzylalkohol kann allergische Reaktionen verursachen. Große Mengen sind wegen des Risikos der Akkumulation und Toxizität („metabolische Azidose“) nur mit Vorsicht und wenn absolut nötig anzuwenden, insbesondere bei Personen mit eingeschränkter Leber- oder Nierenfunktion oder bei schwangeren oder stillenden Frauen.

Es ist darauf zu achten, den Spray für die Anwendung in der Mundhöhle nicht in die Augen zu sprühen.

4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Es wurden keine klinisch relevanten Wechselwirkungen zwischen Nicotinersatzpräpa­raten und anderen Arzneimitteln definitiv festgestellt. Nicotin kann jedoch möglicherweise die hämodynamischen Wirkungen von Adenosin verstärken und dadurch z.B. den Blutdruck und die Herzfrequenz erhöhen und die durch Adenosingabe provozierte Schmerzreaktion (Angina-pectoris-artiger Brustschmerz) steigern. Siehe Abschnitt 4.4 für weitere Information zu verändertem Metabolismus von bestimmten Wirkstoffen, wenn das Rauchen eingestellt wird.

4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Frauen im gebärfähigen Alter/Verhütung bei Männern und Frauen

Im Gegensatz zu den bekannten Nebenwirkungen des Rauchens auf Empfängnis und Schwangerschaft beim Menschen, sind die Effekte einer therapeutischen Nicotin-Behandlung unbekannt. Auch wenn bisher keine spezifische Empfehlung zur Kontrazeption bei Frauen für erforderlich gehalten wird, ist es für Frauen mit Kinderwunsch am besten, weder zu rauchen noch eine Nicotinersatzthe­rapie zu verwenden.

Auch wenn das Rauchen negative Effekte auf die männliche Zeugungsfähigkeit haben kann, gibt es keine Hinweise darauf, dass bei Männern unter Nicotinersatzthe­rapie besondere kontrazeptive Maßnahmen erforderlich wären.

Schwangerschaft

Rauchen während der Schwangerschaft ist mit Risiken für verzögertes intrauterines Wachstum, Frühgeburt oder Totgeburt verbunden. Ein vollständiger Rauchstopp ist die einzige und effektivste Maßnahme, um die Gesundheit der schwangeren Raucherin und ihres Kindes zu verbessern. Je früher ein Rauchverzicht erzielt wird, desto besser.

Nicotin geht in den Fetus über und beeinflusst dessen Atembewegungen und Kreislauf. Die Wirkung auf den Kreislauf ist dosisabhängig.

Deshalb ist einer schwangeren Raucherin immer zu raten, das Rauchen ohne die Anwendung von Nicotinersatzpräpa­raten vollständig einzustellen. Für den Fetus ist fortgesetztes Rauchen wahrscheinlich gefährlicher als die Anwendung von Nicotinersatzpräpa­raten in einem überwachten Raucherentwöhnun­gsprogramm. Die Anwendung dieses Arzneimittels von einer schwangeren Raucherin ist nur auf Empfehlung durch medizinisches Fachpersonal einzuleiten.

Stillzeit

Nicotin geht in die Muttermilch in Mengen über, die selbst in therapeutischen Dosen das Kind beeinträchtigen können. Die Anwendung dieses Arzneimittels ist daher während der Stillzeit zu vermeiden. Falls ein Rauchverzicht nicht erreicht wird, ist die Anwendung dieses Arzneimittels bei stillenden Raucherinnen nur auf Empfehlung von medizinischem Fachpersonal einzuleiten. Es wird empfohlen, dass die Frauen das Arzneimittel direkt nach dem Stillen anwenden und zwischen der Anwendung des Sprays und dem nächsten Stillen so viel Zeit wie möglich vergehen lassen (empfohlen werden 2 Stunden).

Fertilität

Rauchen erhöht bei Frauen und Männern das Risiko für Unfruchtbarkeit. In vitro -Studien haben gezeigt, dass Nicotin beim Menschen die Spermienqualität beeinträchtigt. Bei Ratten wurden eine beeinträchtigte Spermienqualität und eine verminderte Fruchtbarkeit nachgewiesen.

4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Dieses Arzneimittel hat keinen oder einen zu vernachlässigenden Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.

4.8 Nebenwirkungen

Auswirkungen des Nicotinentzugs

Unabhängig von der angewendeten Methode ist eine Vielzahl von Symptomen bekannt, die mit dem Einstellen des gewohnheitsmäßigen Gebrauchs von Tabak verbunden sind. Diese schließen emotionale und kognitive Effekte ein wie Dysphorie oder depressive Verstimmung, Schlaflosigkeit, Reizbarkeit, Frustration oder Zorn, Angst, Konzentration­sstörungen und Ruhelosigkeit oder Ungeduld ein. Ebenso können physische Effekte auftreten wie verminderte Herzfrequenz, gesteigerter Appetit oder Gewichtszunahme, Schwindel oder präsynkopale Symptome, Husten, Obstipation, Zahnfleischbluten, Aphten oder Nasopharyngitis. Nicotinverlangen mit Drang zum Rauchen ist ebenfalls als klinisch relevantes Symptom anerkannt.

Dieses Arzneimittel kann ähnliche Nebenwirkungen hervorrufen wie eine andersartige Nicotinzufuhr, und diese sind überwiegend dosisabhängig. Bei entsprechend disponierten Patienten können allergische Reaktionen wie Angioödem, Urtikaria oder Anaphylaxie auftreten.

Lokale Nebenwirkungen der Anwendung sind jenen ähnlich, die bei anderen oralen

Darreichungsformen beobachtet werden. Während der ersten Behandlungstage kann es zu Reizungen in Mund und Hals und besonders häufig zu Schluckauf kommen. Bei Daueranwendung ist eine Toleranzentwicklung üblich.

Die tägliche Datenerfassung von Studienprobanden hat gezeigt, dass sehr häufig vorkommende Nebenwirkungen während der ersten 2–3 Wochen der Anwendung des Sprays zur Anwendung in der Mundhöhle auftraten und anschließend wieder abklangen.

In der nachfolgenden Tabelle sind Nebenwirkungen von oralen Nicotin-Darreichungsformen aus klinischen Studien und seit Markteinführung aufgelistet. Die Häufigkeitska­tegorien der Nebenwirkungen seit Markteinführung basieren auf denen aus klinischen Studien.

Sehr häufig (> 1/10); häufig (> 1/100, <1/10); gelegentlich (> 1/1 000, <1/100); selten (> 1/10 000, <1/1 000); sehr selten (<1/10 000); nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)

Systemorganklasse

Berichtete Nebenwirkungen

Erkrankungen des Immunsystems

häufig

Überempfindlichkeit

nicht bekannt

Allergische Reaktionen einschließlich Angioödem und Anaphylaxie

Psychiatrische Erkrankungen

gelegentlich

Abnorme Träume

Erkrankungen des Nervensystems

sehr häufig

Kopfschmerzen

häufig

Dysgeusie, Parästhesie

Augenerkrankungen

nicht bekannt

verschwommenes Sehen, vermehrte Tränensekretion

Herzerkrankungen

gelegentlich

Palpitationen, Tachykardie

nicht bekannt

Vorhofflimmern

Gefäßerkrankungen

gelegentlich

Hitzewallung, Hypertonie

Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums

sehr häufig

Schluckauf, Reizung im Rachen

häufig

Husten

gelegentlich

Bronchospasmus, Rhinorrhö, Dysphonie, Dyspnö, verstopfte Nase, oropharyngeale Schmerzen, Niesen, Engegefühl im Hals

Erkrankungen des Gastrointesti­naltrakts

sehr häufig

Übelkeit

häufig

Abdominale Schmerzen, Mundtrockenheit, Diarrhö, Dyspepsie, Flatulenz, vermehrter Speichelfluss, Stomatitis, Erbrechen

gelegentlich

Aufstoßen, Zahnfleischbluten, Glossitis, Blasen und Abschilferung der Mundschleimhaut, orale Parästhesie

selten

Dysphagie, Hypoästhesie im Mund, Würgen

nicht bekannt

Trockenheit im Rachen, gastrointestinale Beschwerden, schmerzende Lippen

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellge­webes

gelegentlich

Hyperhydrose, Pruritus, Hautausschlag, Urtikaria

nicht bekannt

Erythem

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

häufig

Brennen, Fatigue

gelegentlich

Asthenie, Beschwerden und Schmerzen im Brustbereich, Malaise

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung über das nationale Meldesystem anzuzeigen:

Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen

Traisengasse 5

1200 WIEN

ÖSTERREICH

Fax: + 43 (0) 50 555–36207

Website:

4.9 Überdosierung

Bei vorschriftsmäßiger Anwendung können Symptome einer Nicotinüberdo­sierung bei Patienten auftreten, die vor der Behandlung einen geringen Nicotinkonsum hatten oder während der Behandlung gleichzeitig Nicotin auf andere Weise zu sich nehmen.

Symptome einer Überdosierung entsprechen denen einer akuten Nicotinvergiftung, zu denen Übelkeit, Erbrechen, vermehrter Speichelfluss, Bauchschmerzen, Diarrhö, Schweißausbruch, Kopfschmerzen, Schwindel, Hörstörungen und ausgeprägte Mattigkeit zählen. Bei hohen Dosen kann es in der Folge zu Hypotonie, schwachem und unregelmäßigem Puls, Atembeschwerden, Erschöpfung, Kreislaufkollaps und generalisierten Krampfanfällen kommen.

Kinder und Jugendliche

Nicotindosen, die von erwachsenen Rauchern während der Behandlung toleriert werden, können bei Kindern schwere Vergiftungser­scheinungen mit möglicherweise tödlichem Verlauf hervorrufen. Der Verdacht auf eine Nicotinvergiftung bei einem Kind ist als medizinischer Notfall anzusehen und muss unverzüglich behandelt werden.

Behandlung der Überdosierung

Die Nicotinzufuhr muss sofort beendet und der Patient symptomatisch behandelt werden. Wenn übermäßige Nicotinmengen verschluckt werden, reduziert Aktivkohle die Aufnahme von Nicotin aus dem Gastrointesti­naltrakt.

Es wird angenommen, dass die akute minimale letale orale Dosis von Nicotin beim Menschen 40 bis 60 mg beträgt.

5. PHARMAKOLO­GISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakothera­peutische Gruppe: Mittel zur Behandlung der Nicotinabhängig­keit.

ATC-Code: N07BA01

Nicotin ist ein Agonist/Antagonist des nicotinergen Acetylcholinre­zeptors im peripheren und zentralen Nervensystem mit ausgeprägten zentralnervösen und kardiovaskulären Wirkungen.

Das plötzliche Absetzen des gewohnten, regelmäßigen Gebrauchs von Tabakerzeugnissen führt zu den charakteristischen Symptomen mit Entzugsersche­inungen einschließlich eines heftigen Rauchverlangens (Drang zum Rauchen).

Klinische Studien haben gezeigt, dass Nicotinersatzpräpa­rate dem Raucher helfen können, sich das Rauchern abzugewöhnen, indem sie die Nicotinspiegel im Blut anheben und die Entzugssymptome lindern.

Linderung des Rauchverlangens

Im Vergleich zu Nicotin-Kaugummis oder Nicotin-Lutschtabletten wird Nicotin aus dem Spray zur Anwendung in der Mundhöhle rascher resorbiert (siehe Abschnitt 5.2).

In einer offenen Einzeldosis-Crossover-Studie zum Rauchverlangen mit 200 gesunden Rauchern wurde beobachtet, dass 2 Sprühstöße mit je 1 mg Nicotin das Rauchverlangen 60 Sekunden nach der Anwendung signifikant stärker reduzierten als eine Nicotin-Lutschtablette mit 4 mg. Der Unterschied zwischen den beiden Darreichungsformen hielt 10 Minuten an.

Eine andere offene, kontrollierte Einzeldosis-Studie bei 61 gesunden Rauchern zeigte, dass 2 Sprühstöße mit je 1 mg Nicotin das Rauchverlangen bereits 30 Sekunden nach der Anwendung signifikant stärker reduzierten als das Referenzprodukt. Dies galt auch für die Untergruppe von Studienteilnehmern, die ihr Rauchverlangen vor der Anwendung als stark klassifiziert hatten. Zusätzlich lag der Anteil an Studienteilnehmern, die innerhalb des untersuchten Zeitraums (d.h. 2 Stunden) eine Linderung des Rauchverlangens um 25 % und 50 % erzielten, jeweils bei 53/58 (91 %) und 45/58 (78 %).

Raucherentwöhnung

Es wurden zwei Placebo-kontrollierte Wirksamkeitsstudien durchgeführt. In der ersten Studie gelang es 83/318 (26,1 %) der Studienteilnehmer, die den Spray zur Anwendung in der Mundhöhle angewendet hatten, in Woche 6 rauchfrei zu werden gegenüber 26/161 (16,1 %) Studienteilnehmern in der Placebo-Gruppe. In Woche 24 und 52 gelang es jeweils 50/318 (15,7 %) bzw. 44/318 (13,8 %) der Studienteilnehmer, die den Spray zur Anwendung in der Mundhöhle angewendet hatten, rauchfrei zu werden gegenüber jeweils 11/161 (6,8 %) und 9/161 (5,6 %) in der Placebo-Gruppe. In der zweiten Studie waren 30/597 (5,0 %) der Studienteilnehmer, die den Spray zur Anwendung in der Mundhöhle angewendet hatten, in Woche 6 rauchfrei gegenüber 15/601 (2,5 %) in der Placebo-Gruppe.

5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Es wurde festgestellt, dass Unterschiede in der Darreichungsform signifikante Auswirkungen auf Geschwindigkeit und Ausmaß der Resorption haben.

Die Pharmakokinetik des Sprays zur Anwendung in der Mundhöhle wurde in 4 Studien mit insgesamt 141 Studiente­ilnehmern erhoben.

Resorption

Eine maximale Konzentration von 5,3 ng/ml wird innerhalb von 13 Minuten nach der Anwendung einer 2 mg-Dosis erreicht. Beim Vergleich der AUC während der ersten 10 Minuten nach der Anwendung liegen die Berechnungen für den Spray in einer Dosis von 1 und 2 mg über jenen für den Nicotin-Kaugummi und die Nicotin-Lutschtablette, jeweils in einer Dosis von 4 mg (0,48 bzw. 0,64 h x ng/ml vs. 0,33 bzw. 0.33 h x ng/ml).

Die Berechnungen der AUCZ zeigen, dass die Bioverfügbarkeit des mit dem Spray zur Anwendung in der Mundhöhle verabreichten Nicotins jener des Nicotin-Kaugummis und der Nicotin-Lutschtablette ähnlich ist. Die AUCV nach 2 mg Spray zur Anwendung in der Mundhöhle wurde mit 14,0 h x ng/ml berechnet, verglichen mit 23,0 h x ng/ml und 26,7 h x ng/ml nach Nicotin-Kaugummi 4 mg bzw. Nicotin-Lutschtablette 4 mg.

Die durchschnittliche Nicotinplasma­konzentration im Steady-State nach Anwendung der Maximaldosis (d.h. 2 Sprühstöße zu je 1 mg des Sprays zur Anwendung in der Mundhöhle alle 30 Minuten) liegt in der Größenordnung von etwa 28,8 ng/ml im Vergleich zu 23,3 ng/ml bei Anwendung des Nicotin-Kaugummis 4 mg (1 Kaugummi pro Stunde) und 25,5 ng/ml nach Anwendung der Nicotin-Lutschtablette 4 mg (1 Lutschtablette pro Stunde).

Verteilung

Das Verteilungsvolumen nach intravenöser Verabreichung von Nicotin beträgt etwa 2 bis 3 l/kg.

Die Plasmaprotein­bindung von Nicotin liegt unter 5 %. Daher ist nicht zu erwarten, dass Änderungen in der Nicotinbindung durch gleichzeitige Anwendung anderer Arzneimittel oder Veränderungen der Plasmaproteine infolge von Erkrankungen signifikante Auswirkungen auf die Pharmakokinetik von Nicotin haben.

Biotransformation

Nicotin wird überwiegend in der Leber metabolisiert, aber auch in Nieren und Lunge. Es wurden mehr als 20 Nicotinmeta­bolite identifiziert, denen allen eine geringere Wirksamkeit als der Muttersubstanz zugeschrieben wird.

Der Hauptmetabolit von Nicotin im Plasma, Cotinin, hat eine Halbwertzeit von 15 bis 20 Stunden und Plasmakonzentra­tionen, die die des Nicotins um das 10-Fache überschreiten.

Elimination

Die durchschnittliche Plasmaclearance von Nicotin beträgt 70 l/Stunde und die Halbwertszeit 2–3 Stunden. Die Hauptmetaboliten im Urin sind Cotinin (12 % der Dosis) und trans-3-Hydroxy-Cotinin (37 % der Dosis). Etwa 10 % des Nicotins werden unverändert im Urin ausgeschieden. Bei hohen Durchflussraten und einer Ansäuerung des Urins unter den pH-Wert von 5 können bis zu 30 % des Nicotins unverändert ausgeschieden werden.

Linearität/Nicht-Linearität

Es wurde nur eine geringe Abweichung der Dosis-Linearität der AUCZ und Cmax beobachtet, wenn Einzeldosen von 1, 2, 3 und 4 Sprühstößen des 1 mg Sprays zur Anwendung in der Mundhöhle verabreicht wurden.

Eingeschränkte Nierenfunktion

Eine fortschreitende Nierenfunktion­sstörung ist mit einer Abnahme der Gesamtclearance von Nicotin verbunden. Bei Patienten mit schwer eingeschränkter Nierenfunktion war die Clearance von Nicotin um durchschnittlich 50 % vermindert. Bei hämodialysepflichti­gen Rauchern wurden erhöhte Nicotinspiegel beobachtet.

Eingeschränkte Leberfunktion

Die pharmakokinetischen Parameter von Nicotin sind bei Patienten mit leichter Einschränkung der Leberfunktion (Child-Pugh-Score 5) unverändert und bei Patienten mit mittelschwerer Einschränkung der Leberfunktion (Child-Pugh-Score 7) um 40–50 % verringert. Zu Patienten mit Child-Pugh-Score > 7 liegen keine Daten vor.

Ältere Patienten

Bei gesunden älteren Patienten wurde eine geringfügige Abnahme der Gesamtclearance von Nicotin nachgewiesen, die jedoch keine Dosisanpassung erforderlich macht.

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

In vitro -Untersuchungen zur Genotoxizität ergaben überwiegend negative Ergebnisse. Zu Untersuchungen von hohen Nicotinkonzen­trationen liegen einige widersprüchliche Ergebnisse vor.

In vivo -Untersuchungen zur Genotoxizität verliefen negativ.

Tierexperimentelle Studien haben gezeigt, dass Nicotinexposition zu vermindertem Geburtsgewicht, verringerter Wurfgröße und verringertem Überleben der Jungtiere führt.

Ergebnisse von Kanzerogenitätsun­tersuchungen ergeben keine eindeutigen Hinweise auf eine tumorerzeugende Wirkung von Nicotin.

6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Propylenglykol (E1520)

Glycerol (E422)

Ethanol, wasserfrei

Poloxamer 407

Glycin (E640)

Natriumhydrogen­carbonat (E500(ii))

Levomenthol

Minz-Aroma (enthält Benzylalkohol, Propylenglykol (E1520), Pulegon)

Frische-Aroma (enthält Menthol, Menthol-Carboxamid, ätherisches Öl, Propylenglykol (E1520))

Sucralose (E955)

Acesulfam-Kalium (E950)

Natriumhydroxid (E524)

Gereinigtes Wasser

6.2 Inkompatibilitäten

Nicht zutreffend.

6.3 Dauer der Haltbarkeit

3 Jahre.

Haltbarkeit nach Anbruch: 6 Monate

6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedin­gungen erforderlich.

6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

Niconex 1 mg/Sprühstoß Spray zur Anwendung in der Mundhöhle, Lösung ist verpackt

– in einer 15 ml Braunglasflasche (Typ III) mit einer mechanischen Sprühpumpe und einer Schutzkappe

oder

– in einer 15 ml plastikummantelten Braunglasflasche (Typ III) mit einer mechanischen Sprühpumpe und einer Schutzkappe

oder

– in einer 15 ml Braunglasflasche (Typ III) mit einer mechanischen Sprühpumpe in einer Plastikschutzhülle und einer Schutzkappe.

Die sichtbaren Teile der Sprühpumpe sind die folgenden: PP Aktuator, PP Gehäusekappe, aus LDPE/PP zusammengesetztes Tauchröhrchen.

Jede Flasche enthält 13,2 ml Lösung für mindestens 150 Sprühstöße.

Packungsgrößen

1 Flasche

2 Flaschen

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.

6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung

Noch in der Sprayflasche enthaltenes Nicotin kann schädliche Auswirkungen haben, wenn es in Gewässer gelangt.

Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu entsorgen.

7. INHABER DER ZULASSUNG

Genericon Pharma Gesellschaft m.b.H., A-8054 Graz

E-Mail:

8. ZULASSUNGSNUMMER

Z.Nr.:139300

9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG

Datum der Erteilung der Zulassung: 13.12.2019

10. Stand der Information

Dezember 2021.

Mehr Informationen über das Medikament Niconex 1 mg/Sprühstoß Spray zur Anwendung in der Mundhöhle, Lösung

Arzneimittelkategorie: standardarzneimittel
Suchtgift: Nein
Psychotrop: Nein
Zulassungsnummer: 139300
Rezeptpflichtstatus: Arzneimittel zur Abgabe ohne aerztliche Verschreibung
Abgabestatus: Abgabe durch eine (öffentliche) Apotheke
Inhaber/-in:
Genericon Pharma Gesellschaft m.b.H., Hafnerstraße 211, 8054 Graz, Österreich