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Nalbuphin Amomed 10 mg/ml Injektionslösung - Zusammengefasste Informationen

Enthält den aktiven Wirkstoff:

ATC-Gruppe:

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Nalbuphin Amomed 10 mg/ml Injektionslösung

ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS

Nalbuphin Amomed 10 mg/ml Injektionslösung

2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

1 ml Injektionslösung enthält 10 mg Nalbuphinhydrochlo­rid.

Eine Ampulle mit 2 ml enthält 20 mg Nalbuphinhydrochlo­rid.

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1.

3. DARREICHUNGSFORM

Klare und farblose Injektionslösung, pH = 3,0–4,2, Osmolarität = 300 mOsmol/l.

4. KLINISCHE ANGABEN

4.1 Anwendungsgebiete

– Kurzzeitige Behandlung mittelstarker bis starker Schmerzen, z.B. nach Operationen, in der Geburtsphase und Gynäkologie, bei Herzinfarkt.

– Zur Aufhebung einer opioid-induzierten Atemdepression nach Narkosen, z.B. nach FentanylKombi­nationsnarkose.

– Zur Anwendung als Teil einer Kombinationsnar­kose.

4.2 Dosierung und Art der Anwendung

Dosierung:

Behandlung von Schmerzzuständen, Aufhebung der opioidinduzierten Atemdepression

Erwachsene:

Die empfohlene Dosierung beträgt 10–20 mg (0,15 bis 0,30 mg Nalbuphinhydrochlo­rid/kg Körpergewicht) i.v., i.m. oder s.c. Bei Bedarf kann diese Einzelgabe alle 3 – 6 Stunden wiederholt werden.

Die maximale Einzeldosis beträgt 20 mg (0,30 mg Nalbuphinhydrochlo­rid/kg Körpergewicht); die maximale Tagesdosis beträgt 160 mg (2,4 mg Nalbuphinhydrochlo­rid/ kg Körpergewicht).

Kinder und Jugendliche:

Die empfohlene Dosierung beträgt 0,1 – 0,25 mg Nalbuphinhydrochlo­rid/kg Körpergewicht i.v., i.m. oder s.c. Bei Bedarf kann diese Einzelgabe alle 3 – 6 Stunden wiederholt werden. Die intramuskuläre bzw. subkutane Gabe kann schmerzhaft sein und soll bei Kindern und Jugendlichen vermieden werden. Die maximale Einzeldosis beträgt 0,25 mg Nalbuphinhydrochlo­rid/kg Körpergewicht; die maximale Tagesdosis beträgt 2,0 mg Nalbuphinhydrochlo­rid/kg Körpergewicht.

Kombinationsnarkose

Erwachsene:

Nach klinischen Erfordernissen werden zur Einleitung 1 bis 2 mg Nalbuphinhydrochlo­rid/kg Körpergewicht, zur Erhaltung 0,3 – 0,6 mg Nalbuphinhydrochlo­rid/kg Körpergewicht empfohlen.

Kinder:

Nach klinischen Erfordernissen werden zur Einleitung 0,1 bis 1 mg Nalbuphinhydrochlo­rid/kg Körpergewicht, zur Erhaltung 0,1 – 0,3 mg Nalbuphinhydrochlo­rid/kg Körpergewicht empfohlen.

Ältere Menschen

Aufgrund der erhöhten Bioverfügbarkeit und der erniedrigten systemischen Clearance wird empfohlen, mit der niedrigsten Dosis Nalbuphinhydrochlo­rid zu beginnen.

Patienten mit Leber-/Nierenschäden

Es gibt keine Daten zur sicheren Anwendung von Nalbuphinhydrochlo­rid bei diesen Patientengruppen. Deswegen soll das Präparat bei diesen Patienten mit Vorsicht angewendet werden. Nalbuphinhydrochlo­rid ist bei Patienten mit Leberschäden oder schweren Nierenschäden vorsichtig anzuwenden (siehe Abschnitte 4.3 und 4.4).

Patienten mit eingeschränkter Atmungs funktion

Nalbuphinhydrochlo­rid darf bei Patienten mit bestehenden Atmungsstörungen nur mit Vorsicht und nur in kleinen Dosen verabreicht werden (siehe Abschnitt 4.4).

Dauer der Anwendung:

Nalbuphinhydrochlo­rid ist nicht zur Dauertherapie geeignet.

Art der Anwendung

Zur intravenösen, intramuskulären oder subkutanen Anwendung

4.3 Gegenanzeigen

Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile.

4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Dosiereinheit, d.h. es ist nahezu “natriumfrei”.

Abhängigkeit und Entzugsersche­inungen

Abruptes Absetzen von Nalbuphinhydrochlo­rid nach unsachgemäßer Anwendung über einen längeren Zeitraum kann ein Entzugssyndrom auslösen. Beim Auftreten eines solchen kann als Antidot Morphin i.v. injiziert werden.

Der Missbrauch von Nalbuphin Amomed kann zu psychischer und physischer Abhängigkeit führen. Besondere Aufmerksamkeit muss der Behandlung von Patienten mit vorhergegangenem Opioidmissbrauch gewidmet werden.

Auf Grund des partiellen Antagonismus am p-Rezeptor ist das Euphorisierun­gspotential von Nalbuphinhydrochlo­rid deutlich geringer als bei den typischen Opioiden, die vorwiegend am p-Rezeptor agonistisch wirken. Die bisherigen Erfahrungen lassen vermuten, dass das Suchtpotential von Nalbuphinhydrochlo­rid deutlich geringer als bei anderen Opioiden ist.

Auf Grund seiner antagonistischen Partialwirkung kann Nalbuphin Amomed bei Opioidabhängigen ein akutes Entzugssyndrom hervorrufen und soll daher bei dieser Patientengruppe nicht als Substitution für Heroin, Methadon oder andere Opioide angewendet werden. Diese Vorsichtsmaßnahme gilt auch für Personen, die längere Zeit mit Opioiden, die ihre analgetische Wirkung über den p-Rezeptor entfalten, therapiert wurden.

Bei Personen mit chronischen Schmerzzuständen, die längere Zeit mit p-agonistischen Opioiden wie Morphin oder Fentanyl therapiert wurden, kann durch die Anwendung von Nalbuphin Amomed ein Entzugssyndrom ausgelöst werden.

Schädel-Hirn-Trauma und erhöhter intra-kranialer Druck

Es ist möglich, dass stark wirksame Analgetika den intra-kranialen Druck erhöhen und in weiterer Folge eine Atemdepression auslösen können. Bei Schädel-Hirn-Trauma oder bereits bestehendem erhöhtem intra-kranialem Druck kann dieser Effekt noch verstärkt werden. Zusätzlich können die Wirkungen von stark wirksamen Analgetika den Krankheitsverlauf von Patienten mit Kopfverletzungen maskieren. Deswegen darf Nalbuphin Amomed unter diesen Umständen nur mit größter Vorsicht angewendet werden.

Einschränkung der Leber- und/oder Nierenfunktion

Nalbuphinhydrochlo­rid wird in der Leber metabolisiert und renal ausgeschieden – die Anwendung von Nalbuphin Amomed bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion und/oder schwerer Beeinträchtigung der Nierenfunktion hat mit Vorsicht zu erfolgen (siehe Abschnitte 4.2 und 4.3).

Patienten mit leichter bis mittelschwerer Beeinträchtigung der Nierenfunktion können abnormale Reaktionen bei der empfohlenen Dosierung zeigen. Nalbuphin Amomed darf bei diesen Patienten nur mit Vorsicht angewendet werden (siehe Abschnitt 4.2).

Anwendung während der Geburt

Nalbuphinhydrochlo­rid passiert die Plazentaschranke und kann am Fötus bzw. Neugeborenen Symptome wie Bradykardie, Atemdepression bei der Geburt, Apnoe, Zyanose und Hypotonie verursachen. In manchen Fällen konnten diese Nebenwirkungen durch die Verabreichung von Naloxonhydrochlorid an die Mutter während der Wehen aufgehoben werden.

Neugeborene müssen auf Atemdepression, Apnoe, Bradykardie und Herzarrhythmien beobachtet werden, wenn Nalbuphin Amomed eingesetzt wurde.

Nalbuphin Amomed darf im Rahmen einer Vollnarkose während der Wehen und Geburt nur dann verabreicht werden, wenn es eindeutig indiziert ist und der mögliche Nutzen das Risiko für das Kind übersteigt (siehe Abschnitte 4.6 und 4.8).

Weitere Vorsichtsmaßnahmen

10 mg Nalbuphinhydrochlo­rid verursachen eine Atemdepression, vergleichbar einer durch 10 mg Morphin verursachten Atemdepression. Im Unterschied zu Morphin gibt es bei der durch Nalbuphinhydrochlo­rid verursachten Atemdepression einen ,Ceiling’-Effekt.

Bei einer kumulativen Dosis von etwa 30 mg Nalbuphinhydrochlo­rid tritt ein ,Ceiling’ der Atemdepression auf. Ein analgetisches ,Ceiling’ tritt bei einer in kurzer Zeit verabreichten Dosis von etwa 50 mg Nalbuphinhydrochlo­rid auf. Schmerzpatienten, die innerhalb kurzer Zeit eine hohe Dosis von Opioiden benötigen, sollte ein Opioid ohne analgetischen ,Ceiling-Effekt’ verabreicht werden.

Eine durch Nalbuphinhydrochlo­rid verursachte Atemdepression kann nötigenfalls mit Naloxonhydrochlorid behandelt werden.

Nalbuphin Amomed darf bei Patienten mit vorbestehenden Atemstörungen (z.B. durch Arzneimittel verursachte Atemstörungen, bei Urämie, Asthma bronchiale, schweren Infektionen, Zyanose oder Atemwegsblockaden) nur mit großer Vorsicht und nur in kleinen Dosen verabreicht werden (siehe Abschnitt 4.2).

Bei der Anwendung von Nalbuphinhydrochlo­rid zur Aufhebung von Atemdepression kann die Analgesie abgeschwächt werden.

4.5 Wechselwir­kungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Kontraindizierte Arzneimittelkom­binationen

Nalbuphinhydrochlo­rid vermindert aufgrund einer kompetitiven Rezeptorblockade die analgetische Wirkung reiner p-Agonisten wie Morphin, Pethidin, Dihydrocodein, Dextropropoxyphen, Methadon und Levacethylmethadol und darf nicht in Kombination mit diesen Wirkstoffen verwendet werden (siehe Abschnitt 4.3).

Nicht empfohlene Arzneimittelkom­binationen

Die kombinierte Anwendung von Nalbuphinhydrochlo­rid mit anderen Arzneimitteln mit zentralnervös dämpfender Wirkung wie Morphinderivaten (Analgetika und Antitussiva), sedierenden Antidepressiva, sedierenden H1-Antihistaminika, Barbituraten, Benzodiazepinen, anderen Anxiolytika als Benzodiazepine, Neuroleptika, Clonidin und verwandten Substanzen kann das Risiko einer Atemdepression erhöhen.

Wegen seiner opiatantagonis­tischen Partialwirkung kann Nalbuphin bei Drogenabhängigen ein akutes Entzugssyndrom hervorrufen. Dies gilt besonders für Personen, die mit reinen Opiaten therapiert werden (z.B. Schmerzpatienten unter Morphin sowie Heroinabhängige). Die gleichzeitige Gabe von Phenothiazinen oder Penicillinen kann die Neigung zu Sedation und Erbrechen verstärken.

Bei gemeinsamer Anwendung mit zentral dämpfenden Pharmaka und Alkohol ist eine gegenseitige Wirkungsverstärkung möglich.

Es gibt keine Daten über mögliche pharmakokinetische Wechselwirkungen zwischen Nalbuphin-hydrochlorid und anderen Arzneimitteln.

Vorsicht ist geboten bei der gleichzeitigen Anwendung von Nalbuphin Amomed mit Arzneimitteln, die stark Enzym-hemmend wirken bzw. die eine geringe therapeutische Breite aufweisen.

4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Zur Wirkung von Nalbuphinhydrochlo­rid auf die Fertilität liegen keine Daten vor.

Die Datenlage zur Anwendung von Nalbuphinhydrochlo­rid während Schwangerschaft und Geburt ist ungenügend. Tierversuche haben ein reproduktionsto­xisches Potential von Nalbuphinhydrochlo­rid gezeigt (siehe Abschnitt 5.3). Die möglichen Risiken von Nalbuphinhydrochlo­rid in der Anwendung am Menschen sind nicht bekannt.

Nalbuphin Amomed soll während der Schwangerschaft nur verwendet werden, wenn der erwartete Nutzen für die Mutter die möglichen Risiken für den Fötus übersteigt.

Nalbuphinhydrochlo­rid passiert die Plazentaschranke. Der chronische Gebrauch von Nalbuphin Amomed, speziell gegen Ende der Schwangerschaft und unabhängig von der verwendeten Dosis, kann beim Neugeborenen Entzugsersche­inungen hervorrufen.

Neugeborene müssen auf Atemdepression, Apnoe, Bradykardie und Herzarrhythmien beobachtet werden, wenn Nalbuphin Amomed eingesetzt wurde.

Nalbuphin Amomed darf im Rahmen einer Vollnarkose während der Wehen und Geburt nur dann verabreicht werden, wenn es eindeutig indiziert ist und der mögliche Nutzen das Risiko für das Kind übersteigt (siehe Abschnitte 4.4 und 4.8).

Nalbuphinhydrochlo­rid tritt in derart niedrigen Konzentrationen in die Muttermilch über, dass durch das Stillen keine unerwünschten Effekte auf den Säugling zu erwarten sind.

4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Nalbuphin Amomed kann die Reaktionsfähigkeit und die Verkehrstüchtigkeit beeinträchtigen, vor allem zusammen mit Alkohol. Vorsicht ist daher beim Lenken von Fahrzeugen und beim Bedienen von Maschinen geboten.

4.8 Nebenwirkungen

Die häufigsten beim Patienten auftretenden Nebenwirkungen sind Sedierung, Schwindel, Schwitzen, Mundtrockenheit, Benommenheit, Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen.

Innerhalb jeder Häufigkeitsgruppe werden die Nebenwirkungen nach abnehmendem Schweregrad angegeben.

Sehr häufig (>1/10)

Häufig (>1/100, <1/10)

Gelegentlich (>1/1.000, <1/100)

Selten (>1/10.000, <1/1.000)

Sehr selten (<1/10.000)

Nicht bekannt: Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar

Erkrankungen des Immunsystems

Häufigkeiten

Symptome

Selten

allergische Reaktionen, vor allem an der Haut

Psychiatrische Erkrankungen

Häufigkeiten

Symptome

Häufig

Dysphorie

Sehr selten

Halluzinationen

Verwirrung

Persönlichkeit­sstörung

Erkrankungen des Nervensystems

Häufigkeiten

Symptome

Sehr häufig

Sedierung

Häufig

Schweißausbrüche Schläfrigkeit Vertigo Trockener Mund Kopfschmerzen

Selten

Leichte Benommenheit im Kopf

Nervosität

Tremor

Entzugsersche­inungen

Parästhesie

Sehr selten

Euphorie

Augenerkrankungen

Häufigkeiten

Symptome

Sehr selten

Wässrige Augen

Verschwommene Sicht

Herzerkrankungen

Häufigkeiten

Symptome

Sehr selten

Tachykardie Bradykardie Lungenödem

Gefäßerkrankungen

Häufigkeiten

Symptome

Sehr selten

Hypotonie

Hypertonie

Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums

| Häufigkeiten | Symptome

| Selten | Atembeschwerden

Erkrankungen des Gastrointesti­naltrakts

Häufigkeiten

Symptome

Häufig

Übelkeit

Erbrechen

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellge­webes

Häufigkeiten

Symptome

Sehr selten

Urtikaria

Schwangerschaft, Wochenbett und perinatale Erkrankungen

Häufigkeiten

Symptome

Sehr selten

Atemdepression bei Neugeborenen

Kreislaufdepression bei Neugeborenen

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Häufigkeiten

Symptome

Sehr selten

Schmerzen an der Injektionsstelle Flush

Bei Patienten unter Opioidtherapie und Personen, die Opioidabusus betreiben, kann die Verabreichung von Nalbuphin Amomed zu Entzugsersche­inungen führen.

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung über das nationale Meldesystem anzuzeigen:

Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen

Traisengasse 5

1200 WIEN

ÖSTERREICH

Fax: + 43 (0) 50 555 36207

Website:

4.9 Überdosierung

Symptome einer Überdosierung

Die Verabreichung von hohen Dosen Nalbuphinhydrochlo­rid kann zu Schläfrigkeit, Sedierung, Unwohlsein, Atemdepression bis hin zur Bewusstlosigkeit führen.

Therapie einer Überdosierung

Naloxonhydrochlorid als spezifisches Antidot hebt eine durch Nalbuphinhydrochlo­rid verursachte Atemdepression nur kurzfristig auf. Um das Wiederauftreten der Atemdepression zu verhindern, können multiple Dosen oder eine konstante Infusion von Naloxonhydrochlorid erforderlich sein.

Standardmaßnahmen zur Kontrolle und Erhaltung der Vitalfunktionen bei der Behandlung von Überdosierungen (Sauerstoff, künstliche Beatmung und unterstützende Maßnahmen) sind angezeigt.

Das Ausmaß, in dem Nalbuphinhydrochlo­rid durch Dialyse oder Hämoperfusion ausgewaschen werden kann, ist unbekannt.

5. PHARMAKOLO­GISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakothera­peutische Gruppe: Opioide, Morphin-Derivate, Nalbuphin ATC-Code: N02AF02

Nalbuphinhydrochlo­rid ist ein Opioid, das als partieller Antagonist an den My-Rezeptoren und als Agonist an den Kappa-Rezeptoren wirkt.

Nalbuphinhydrochlo­rid ist ein stark wirksames Analgetikum, dessen analgetische Potenz auf Gewichtsbasis mit jener von Morphin vergleichbar ist.

Eine besondere Eigenschaft des Wirkstoffes besteht in der Antagonisierung von opioidinduzierten Atemdepressionen nach Narkosen aufgrund des partiellen Antagonismus am My-Rezeptor. Die bisherigen Erfahrungen lassen vermuten, dass das Suchtpotential von Nalbuphinhydrochlo­rid gering ist.

5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Resorption

Bei erwachsenen Personen tritt die Wirkung von Nalbuphinhydrochlo­rid 2 bis 3 Minuten nach intravenöser Verabreichung und spätestens 15 Minuten nach intramuskulärer Verabreichung ein.

Die Wirkungsdauer beträgt 3 bis 6 Stunden. Die Halbwertszeit liegt bei 2,93 ± 0,795 Stunden.

Verteilung

Die Plasmaprotein­bindung von Nalbuphinhydrochlo­rid beträgt ca. 50%.

Biotransformation

Nalbuphinhydrochlo­rid wird in der Leber metabolisiert. Bislang sind sieben Metaboliten bekannt. Der wichtigste Metabolit ist N-(hydroxyketocy­clobutyl)-methylnornalbuphin, die weiteren Metaboliten sind dessen Isomere und entsprechen hydroxyliertem Nalbuphin. Sämtliche Metaboliten scheinen keine eigene Wirkung zu haben. Es gibt keine Informationen über die Enzyme, die an dieser Metabolisierung beteiligt sind.

Elimination

Nalbuphinhydrochlo­rid wird mit dem Urin in Form von Glucuronidmeta­boliten ausgeschieden.

Kinder und Jugendliche

Bei Kindern über 1,5 Jahren und Jugendlichen tritt die Wirkung von Nalbuphinhydrochlo­rid 2 bis 3 Minuten nach intravenöser Verabreichung und 20 bis 30 Minuten nach intramuskulärer Verabreichung ein.

Die Halbwertszeit von Nalbuphinhydrochlo­rid ist bei Kindern und Jugendlichen gegenüber Erwachsenen vermindert, die Wirkungsdauer beträgt 3 bis 4 Stunden.

Patienten mit eingeschränkter Leber- und/oder Nierenfunktion

Es wurden keine Studien zur Pharmakokinetik an Patienten mit eingeschränkter Leber- und/oder Nierenfunktion durchgeführt.

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Präklinische Effekte zur akuten und chronischen Toxizität wurden nur nach Expositionen beobachtet, die ausreichend über der maximalen humantherapeu­tischen Exposition lagen.

Studien zur Reproduktionsto­xizität mit parenteral verabreichtem Nalbuphinhydrochlo­rid wurden an Ratten und Hasen durchgeführt. In prä- und postnatalen Studien an Ratten wurde eine erhöhte prä- und postnatale Mortalität und eine Verringerung des Geburtsgewichts bei hohen Dosierungen festgestellt. Nalbuphinhydrochlo­rid hatte keine Auswirkung auf die Fruchtbarkeit von männlichen und weiblichen Ratten.

Studien zur Teratogenität an Ratten und Hasen zeigten keine teratogene Wirkung von Nalbuphinhydrochlo­rid.

Basierend auf den konventionellen Studien lassen die präklinischen Daten keine besonderen Gefahren für den Menschen erkennen.

6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Wasserfreie Citronensäure

Natriumcitrat

Natriumchlorid

Salzsäure (zur Einstellung des pH-Wertes)

Wasser für Injektionszwecke

6.2 Inkompatibilitäten

Eine Verdünnung im Verhältnis von 1:10 mit 0,9% Kochsalzlösung oder Aqua ad injektionem ist möglich. Da keine Kompatibilitätsstu­dien durchgeführt wurden, darf dieses Arzneimittel nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt werden.

6.3 Dauer der Haltbarkeit

3 Jahre

6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Nicht über 25°C lagern. In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.

6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

1 Ampulle aus Glas vom Typ I mit 2 ml enthält 20 mg Nalbuphinhydrochlo­rid.

Eine Packung enthält 10 Ampullen.

6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung

Keine besonderen Anforderungen für die Beseitigung.

7. INHABER DER ZULASSUNG

Amomed Pharma GmbH

Leopold-Ungar-Platz 2

1190 Wien

Österreich

8. ZULASSUNGSNUMMER

1–26798

9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER

Datum der Erteilung der Zulassung: 20.12.2006

Datum der letzten Verlängerung der Zulassung: 03.02.2011

10. STAND DER INFORMATION

09/2021

Mehr Informationen über das Medikament Nalbuphin Amomed 10 mg/ml Injektionslösung

Arzneimittelkategorie: standardarzneimittel
Suchtgift: Nein
Psychotrop: Nein
Zulassungsnummer: 1-26798
Rezeptpflichtstatus: Arzneimittel zur einmaligen Abgabe auf aerztliche Verschreibung
Abgabestatus: Abgabe durch eine (öffentliche) Apotheke
Inhaber/-in:
Amomed Pharma GmbH, Leopold-Ungar-Platz 2, 1190 Wien, Österreich

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