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Mucospas - Saft - Zusammengefasste Informationen

ATC-Gruppe:

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Mucospas - Saft

1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS

Mucospas® – Saft

2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

5 ml enthalten 7,5 mg Ambroxolhydrochlo­rid und 0,005 mg Clenbuterolhy­drochlorid.

Sonstige Bestandteile mit bekannter Wirkung: 5 ml Lösung enthalten 1,225 g Sorbitol, 10 mg Natriumbenzoat sowie 150 mg Propylenglykol.

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1.

3. DARREICHUNGSFORM

Lösung zum Einnehmen

Klarer bis fast klarer, farbloser bis fast farbloser, leicht visköser Saft mit fruchtigem Geruch

4. KLINISCHE ANGABEN

4.1 Anwendungsgebiete

Initialtherapie einer Bronchitis, die mit reversiblen Bronchospasmen, veränderter Sekretbildung bzw. gestörten Sekrettransport einhergeht.

Hinweis

Mucospas ist nur für Patienten, die nicht symptomorientiert mit inhalativen ß2-Sympathomimetika behandelt werden können, geeignet.

Mucospas – Saft wird angewendet bei Erwachsenen, Jugendlichen und Kindern ab 2 Jahren.

4.2 Dosierung und Art der Anwendung

Dosierung

Erwachsene und Jugendliche über 12 Jahre:

im Allgemeinen 2–3 x täglich 15 ml

Kinder und Jugendliche von 6 bis 12 Jahre (22–35 kg Körpergewicht):

2 x täglich 15 ml

Kinder von 4 bis 6 Jahre (16–22 kg Körpergewicht):

2 x täglich 10 ml

Kinder von 2 bis 4 Jahre (12–16 kg Körpergewicht):

2 x täglich 7,5 ml

Den Dosierungsempfeh­lungen bei Kindern sind Erfahrungswerte von 0,0008 bis 0,0015 mg Clenbuterolhy­drochlorid pro kg Körpergewicht/Tag zugrunde gelegt.

Eine Dosiserhöhung über die Tageshöchstdosis von 0,06 mg Clenbuterolhy­drochlorid (= 3 × 20 ml) führt zu keiner besseren bronchospasmo­lytischen Wirkung, steigert jedoch die Häufigkeit und den Schweregrad der Nebenwirkungen.

Patienten, die auf ß2-Sympathomimetika empfindlich reagieren, benötigen in der Regel eine geringere Tagesdosis als die durchschnittlich empfohlene. Bei solchen Patienten kann auch eine einschleichende Behandlung angezeigt sein.

Spezielle Patientengruppen

Kinder

Mucospas – Saft ist für Kleinkinder unter 2 Jahren nicht geeignet.

Art der Anwendung

Zum Einnehmen.

Mucospas – Saft wird mittels des beiliegenden Messbechers zu den Mahlzeiten eingenommen. Der Messbecher enthält Einteilungen für 2,5 und 5 ml. Mucospas – Saft darf nicht im Liegen eingenommen werden.

Dauer der Anwendung

Die Behandlungsdauer soll bei Bedarf 5–6 Tage betragen.

Hinweis für die Handhabung

Die Flasche ist mit einem kindergesicherten Verschluss ausgestattet. Zum Öffnen Verschlusskappe nach unten drücken und gleichzeitig in Pfeilrichtung drehen. Nach Gebrauch die Verschlusskappe wieder fest zudrehen, damit die Kindersicherung erneut gewährleistet ist.

4.3 Gegenanzeigen

Mucospas darf nicht eingenommen werden bei:

– Überempfindlichkeit gegen die Wirkstoffe oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile;

– hypertropher obstruktiver Kardiomyopathie;

– schwerer Hyperthyreose (Thyreotoxikose);

– tachykarden Arrhythmien;

– Phäochromozytom.

4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Die Patienten sind darauf hinzuweisen, dass

– Mucospas nicht zur symptomatischen Behandlung des akuten Asthmaanfalls geeignet ist;

– bei akuter oder sich rasch verschlimmernder Atemnot unverzüglich ärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden muss;

– eine erhebliche Überschreitung der Dosis – vor allem der vorgegebenen Einzeldosis, aber auch der Tagesdosis – lebensbedrohlich sein kann.

Erfordert zunehmende Atemnot eine häufigere Anwendung des Bronchodilatators, ist dies als Hinweis auf eine möglicherweise gefährliche Verschlechterung der Erkrankung aufzufassen und muss zu einer Revision des Behandlungsplanes durch den Arzt Anlass geben. Im Falle einer längeren Anwendung sollte der Patient hinsichtlich der Zugabe oder Erhöhung einer entzündungshem­menden Therapie (z. B. inhalative Kortikosteroide) neu bewertet werden, um Atemwegsentzündun­gen zu kontrollieren und Langzeitschäden zu verhindern.

Andere sympathomimetische Bronchodilatatoren dürfen nur unter strenger ärztlicher Überwachung gleichzeitig mit Mucospas angewendet werden. Eine gleichzeitige inhalative Anwendung von Anticholinergika ist jedoch möglich (siehe Abschnitt 4.5).

Bei Vorliegen einer der nachfolgenden Umstände darf Mucospas nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung verordnet werden:

– schwer kontrollierbarer Diabetes mellitus

– frischer Herzinfarkt

– schwere koronare Herz- oder Gefäßkrankheit

– Aneurysmen

– Hyperthyreose (Thyreotoxikose siehe Abschnitt 4.3)

Im Zusammenhang mit der Anwendung von Sympathomimetika enthaltenden Arzneimitteln, wie Mucospas, können kardiovaskuläre Effekte auftreten. Einige Postmarketing-Daten und publizierte Studien zeigten wenige Fälle von myokardialer Ischämie im Zusammenhang mit ß-Sympathomimetika. Patienten mit bestehenden und/oder behandelten schweren Herzerkrankungen (z. B. ischämische Herzerkrankungen, Arrhythmien oder schwere Herzinsuffizienz), die Mucospas erhalten, sollen sich unverzüglich ärztlicher Hilfe unterziehen, wenn sie Brustschmerzen oder andere Symptome einer Verschlechterung von kardialen Erkrankungen bemerken. Besondere Vorsicht ist bei der Beurteilung von Symptomen wie Atemnot oder Brustschmerzen erforderlich, da diese sowohl respiratorischen als auch kardialen Ursprungs sein können.

Im Zusammenhang mit einer ß2-Sympathomimetika-Therapie kann es zu einer möglicherweise folgenschweren Hypokaliämie kommen. Besondere Vorsicht ist nach Anwendung hoher Dosen oder bei schwerem Asthma geboten, da bei gleichzeitiger Behandlung mit Xanthinderivaten (z.B. Theophyllin), Kortikosteroiden und Diuretika die Wirkung verstärkt werden kann. Hypoxie kann die Auswirkungen der Hypokaliämie auf die Herzfunktion verstärken. In diesen Fällen empfehlen sich Kontrollen des Serumkaliumspiegels (siehe Abschnitt 4.5).

Bei gestörter Bronchomotorik und größeren Sekretmengen (z. B. beim seltenen malignen Ziliensyndrom) sollte Mucospas wegen eines möglichen Sekretstaus nur mit Vorsicht verwendet werden.

Bei eingeschränkter Nierenfunktion – hier kann es infolge der langen Halbwertszeit von Clenbuterol (ca. 34 Stunden) zu einer unerwünschten Kumulation kommen – oder bei einer schweren Lebererkrankung darf Mucospas nur mit besonderer Vorsicht (d. h. in größeren Einnahmeabständen oder in verminderter Dosis) angewendet werden. Wie bei allen Arzneimitteln mit hepatischer Metabolisierung und anschließender renaler Elimination muss bei schwerer Niereninsuffizienz mit einer Kumulation der in der Leber gebildeten Metaboliten von Ambroxol gerechnet werden (siehe Abschnitt 5.2).

Im Zusammenhang mit der Anwendung von Ambroxolhydrochlo­rid gab es Berichte über schwere Hautreaktionen wie Erythema multiforme, Stevens-Johnson-Syndrom (SJS)/toxisch epidermale Nekrolyse (TEN) und akute generalisierte exanthematische Pustulose (AGEP). Daher sollte im Falle von Symptomen oder Anzeichen eines progredienten Hautausschlages (manchmal verbunden mit Blasenbildung oder Schleimhautläsi­onen) die Anwendung von Ambroxolhydrochlo­rid unverzüglich beendet und ärztlicher Rat eingeholt werden.

Die Anwendung des Arzneimittels Mucospas – Saft kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen.

Bei inkorrekter Einnahme außerhalb der zugelassenen Indikationen (wie z. B. zur Leistungsstei­gerung) kann es zu Überdosierungen mit schweren, potenziell lebensbedrohlichen Nebenwirkungen kommen (siehe Abschnitt 4.9).

Dieses Arzneimittel enthält 1,225 g Sorbitol pro 5 ml Lösung. Patienten mit hereditärer Fruktose-Intoleranz (HFI) sollten dieses Arzneimittel nicht einnehmen. Sorbitol kann eine leicht laxierende Wirkung haben sowie Magen-Darm-Beschwerden verursachen.

Dieses Arzneimittel enthält 10 mg Natriumbenzoat pro 5 ml Lösung.

Dieses Arzneimittel enthält 150 mg Propylenglykol pro 5 ml Lösung.

Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol (23 mg) Natrium pro 5 ml Lösung, d.h. es ist nahezu „natriumfrei“.

4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Clenbuterol

Bei gleichzeitiger Behandlung mit anderen ß2-Sympathomimetika sowie mit Anticholinergika, Xanthinderivaten (z. B. Theophyllin) und Kortikosteroiden kann die Wirkung von Clenbuterol verstärkt werden. Die gleichzeitige Verabreichung von anderen ß2-Sympathomimetika, systemisch resorbierbaren Anticholinergika und Xanthinderivaten kann auch die Nebenwirkungen wie Tachykardien und Herzrhythmusstörun­gen verstärken.

Eine gleichzeitige Behandlung mit MAO-Hemmern oder trizyklischen Antidepressiva kann die Wirkung von ß2-Sympathomimetika auf das Herzkreislaufsystem verstärken.

Inhalationsnar­kotika, die halogenierte Kohlenwasserstoffe enthalten (z. B. Halothan, Trichlorethylen, Enfluran), können die kardiovaskulären Effekte von ß2-Sympathomimetika verstärken.

Bei gleichzeitiger Gabe von Xanthinderivaten (z. B. Theophyllin), Kortikosteroiden, Digitalisglyko­siden, kaliumaussche­idenden Diuretika oder Laxanzien sowie bei gleichzeitig bestehender Hypoxämie kann es zu einer Verstärkung der Hypokaliämie kommen.

ß-Rezeptorenblocker heben die Wirkung von Clenbuterol auf und können die Bronchialobstruk­tion verstärken.

Die blutzuckersenkende Wirkung von Antidiabetika kann bei gleichzeitiger Therapie vermindert werden. Es sollte überprüft werden, ob eine Dosisänderung des Antidiabetikums erforderlich ist.

Ambroxol

Bei kombinierter Anwendung von Ambroxol mit Antitussiva kann aufgrund des eingeschränkten Hustenreflexes ein gefährlicher Sekretstau entstehen, sodass die Indikation zu dieser Kombinationsbe­handlung besonders sorgfältig gestellt werden sollte.

4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaft

In präklinischen Studien wurde bei außerordentlich hohen Dosen von Clenbuterol, die weit über der maximal empfohlenen Tagesdosis beim Menschen lagen, teratogene Effekte beobachtet (siehe Abschnitt 5.3).

Ambroxol passiert die Plazentaschranke.

Umfassende klinische Erfahrungen nach der 28. Woche der Schwangerschaft lassen nicht auf Nebenwirkungen von Ambroxol auf die Schwangerschaft oder die Gesundheit des Fötus/Neugeborenen schließen. Bisher sind keine anderen einschlägigen epidemiologischen Daten verfügbar. Präklinische Studien lassen nicht auf direkte oder indirekte schädliche Auswirkungen auf Schwangerschaft, embryonale/fötale Entwicklung, Geburt oder postnatale Entwicklung schließen (siehe Abschnitt 5.3).

Es sind die allgemeinen Vorsichtsmaßnahmen hinsichtlich der Anwendung von Arzneimitteln während der Schwangerschaft zu beachten. Wegen der wehenhemmenden Wirkung von Clenbuterol darf Mucospas nicht in den Tagen vor dem Entbindungstermin und während der Geburt gegeben werden. Die Einnahme von Mucospas während der Schwangerschaft, insbesondere während des ersten Trimenons, wird nicht empfohlen.

Stillzeit

In tierexperimentellen Untersuchungen zeigte sich, dass Clenbuterol und Ambroxol in die Muttermilch übertreten.

Mucospas wird nicht zur Anwendung bei stillenden Müttern empfohlen.

Fertilität

Klinische Daten zur Fertilität sind weder für die Kombination von Clenbuterol und Ambroxol noch für Clenbuterol und Ambroxol einzeln verfügbar. Tierexperimentelle Studien mit entweder Clenbuterol oder Ambroxol allein zeigten keine direkte oder indirekte schädliche Wirkung in Bezug auf die Fertilität (siehe Abschnitt 5.3).

4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Es liegen keine Studien zu den Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen vor. Patienten sollten dennoch darauf hingewiesen werden, dass unerwünschte Nebenwirkungen, wie zum Beispiel Schwindel während der Behandlung mit Mucospas auftreten können.

Daher ist Vorsicht im Straßenverkehr oder beim Bedienen von Maschinen angebracht.

Beim Auftreten von Schwindel, soll das Lenken von Fahrzeugen, das Bedienen von Maschinen oder sonstige Tätigkeiten mit potenziell gefährlichen Auswirkungen vermieden werden.

4.8 Nebenwirkungen

Die unerwünschten Wirkungen, die in einer klinischen Studie an 775 mit der fixen Kombination von Ambroxol und Clenbuterol behandelten Patienten beobachtet wurden, sind nachfolgend aufgeführt. Nebenwirkungen, die zwar mit der fixen Kombination von Ambroxol und Clenbuterol nicht beobachtet wurden, bei einer Behandlung mit Mucospas aber ausgehend von den Erfahrungen mit den Einzelsubstanzen auftreten können, werden separat aufgeführt.

Häufigkeit gemäß MedDRA-Konvention

Sehr häufig Häufig Gelegentlich Selten Sehr selten Nicht bekannt

(> 1/10)

(> 1/100 bis < 1/10)

(> 1/1.000 bis < 1/100)

(> 1/10.000 bis < 1/1.000)

(< 1/10.000)

(Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)

Herzerkrankungen

Häufig: Palpitationen, Tachykardie

Psychiatrische Erkrankungen

Häufig: Nervosität

Erkrankungen des Nervensystems

Häufig: Tremor

Gelegentlich: Kopfschmerzen

Erkrankungen des Gastrointesti­naltrakts

Gelegentlich: Erbrechen, Übelkeit, Mundtrockenheit, Dyspepsie und Diarrhoe

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellge­webes

Gelegentlich: Hautausschlag

Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkran­kungen

Gelegentlich: Muskelschmerzen, Muskelkrämpfe

Nebenwirkungen, die für die Einzelwirkstoffe bekannt sind

Zusätzlich zu den vorstehend genannten Nebenwirkungen von Mucospas sind für die Einzelwirkstoffe weitere Nebenwirkungen bekannt; diese werden auch für Mucospas als relevant betrachtet.

Clenbuterol

Zusätzliche bekannte Nebenwirkungen von Clenbuterol sind nachstehend aufgeführt, darunter einige betamimetische Nebenwirkungen einschließlich schwerer Hypokaliämie.

Herzerkrankungen

Nicht bekannt: Arrhythmien, Myokardischämien

Erkrankungen des Nervensystems

Nicht bekannt: Schwindel

Stoffwechsel- und Ernährungsstörun­gen

Nicht bekannt: Hypokaliämie

Erkrankungen des Immunsystems

Nicht bekannt: Überempfindlichke­itsreaktionen

Psychiatrische Erkrankungen

Nicht bekannt: Unruhegefühl

Bei diabetischen Patienten wurden erhöhte Blutzuckerspiegel beobachtet.

Ambroxol

Zusätzliche bekannte Nebenwirkungen von Ambroxol sind nachstehend aufgeführt.

Erkrankungen des Nervensystems

Nicht bekannt: Dysgeusie

Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums

Nicht bekannt: pharyngeale Hypoästhesie

Erkrankungen des Gastrointesti­naltraktes

Nicht bekannt: Bauchschmerzen, orale Hypoästhesie

Erkrankungen des Immunsystems

Selten: Überempfindlichke­itsreaktionen

Nicht bekannt: Angioödem, anaphylaktische Reaktionen, anaphylaktischer Schock

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellge­webes

Selten: Hautausschlag, Urtikaria

Nicht bekannt: Juckreiz, Schwere Hautreaktionen (einschließlich Erythema multiforme, Stevens-Johnson- Syndrom/toxische epidermale Nekrolyse und akute generalisierte exanthematische Pustulose)

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-RisikoVerhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung über das nationale Meldesystem anzuzeigen:

Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen

Traisengasse 5

1200 WIEN

ÖSTERREICH

Fax: + 43 (0) 50 555 36207

Website:

4.9 Überdosierung

Symptome

Ambroxol

Keine spezifischen Symptome einer Überdosierung beim Menschen sind berichtet worden. Basierend auf Berichten von versehentlicher Überdosierung und/oder Medikationsfehlern stimmen die beobachteten Symptome mit den bekannten Nebenwirkungen bei empfohlener Dosierung überein.

Clenbuterol

Die Symptome einer Clenbuterol-Intoxikation entsprechen denen einer übermäßigen Stimulation von ß-Rezeptoren und umfassen Gesichtsrötung, Benommenheit, Kopfschmerzen, Tachykardie, Palpitationen, Arrhythmien, Hypertonie, Hypotonie bis hin zum Schock, Ruhelosigkeit, Erhöhung des Pulsdrucks, Brustschmerzen, Erregung, eventuell Extrasystolen und heftigen Tremor insbesondere der Finger, aber auch am ganzen Körper. Es kann zur Hyperglykämie kommen.

Lebensbedrohliche und tödliche Ereignisse durch Clenbuterol-Überdosierungen wurden speziell im Zusammenhang mit inkorrekter Einnahme außerhalb der zugelassenen Indikation (wie z. B. zur Leistungsstei­gerung) beobachtet.

Metabolische Azidose wurde bei Clenbuterol-Überdosierungen beobachtet.

Nach oraler Intoxikation können gastrointestinale Beschwerden einschließlich Übelkeit und Erbrechen auftreten.

Bei hohen Einzeldosen anderer ß2-Sympathomimetika ist eine dosisabhängige Senkung des Serumkaliumspiegels beobachtet worden. Bei Patienten mit einer bestehenden Hypokaliämie (z. B. durch Thiaziddiuretika oder Laxanzien) empfehlen sich entsprechende Kontrollen.

Therapie

Die Behandlung besteht nach Absetzen von Mucospas in der geeigneten symptomatischen Therapie.

Clenbuterol

Die Behandlung besteht nach Absetzen von Mucospas in der geeigneten symptomatischen Therapie: Gabe von Sedativa, Tranquillizer oder in schweren Fällen Intensivtherapie. ß-Blocker, vorzugsweise ß1-selektiv, eignen sich als spezifische Gegenmittel. Eine mögliche Verschlechterung der Bronchialobstruk­tion ist dennoch in Betracht zu ziehen. Ebenso sollte die Dosierung der ß-Blocker bei Patienten, die unter Bronchialasthma leiden, vorsichtig angepasst werden.

Die Behandlung einer Überdosierung mit Gegenmitteln sollte abhängig von den Symptomen kumulativ in kurzen Abständen erfolgen. Es sollte beachtet werden, dass die Wirkung von Mucospas länger anhält als jene des Antidots. Daher ist eine wiederholte Gabe des ß-Blockers notwendig.

Ambroxol

Im Falle einer Überdosierung ist symptomatisch zu therapieren.

5. PHARMAKOLO­GISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakothera­peutische Gruppe: Expektoranzien, excl. Kombinationen mit

Antitussiva / Mukolytika

ATC-Code: R05CB10

Kombinationsar­zneimittel aus einem ß2-Sympathomimetikum (Clenbuterol) und einem Sekretolytikum (Ambroxol). Die Wirkstoffe ergänzen sich durch ihr pharmakodynamisches Profil bei der Therapie obstruktiver Atemwegserkran­kungen sinnvoll: Clenbuterol löst bronchiale Spasmen und aktiviert die Zilienschlagfre­quenz des Flimmerepithels; Ambroxol wirkt sekretolytisch und sekretomotorisch im Bereich des Bronchialtraktes. Beide Wirkstoffe aktivieren so auf unterschiedliche Weise das tracheobronchiale Schleimtranspor­tsystem, verbessern die Öffnung des Bronchialsystems und damit die Ventilation.

Clenbuterol

Clenbuterol ist ein direkt wirkendes Sympathomimetikum mit überwiegender ß2-Selektivität. Es verursacht eine Erschlaffung der glatten Muskulatur in den Bronchien und Blutgefäßen sowie eine Relaxation der Uterusmuskulatur durch Stimulation der ß2-Rezeptoren.

Clenbuterol wirkt überdies antiallergisch, indem es die Freisetzung von Mediatoren aus den Mastzellen hemmt. Ferner ist eine Steigerung der mukoziliären Clearance im Bronchialsystem nachweisbar. Am elektrisch stimulierten, isolierten Meerschweinchen­Vorhof konnte eine konzentration­sabhängige Schlagfrequen­zminderung durch Clenbuterol gezeigt werden.

Diese Wirkungen werden über eine Aktivierung der Adenylatcyclase vermittelt, sodass es zu einer Anreicherung von zyklischem 3,5-Adenosinmonop­hosphat (c-AMP) kommt, welches seinerseits die kontraktilen Elemente der glatten Muskulatur hemmt.

Die ß2-sympathomimetische Wirkung von Clenbuterol ist relativ stark bronchoselektiv, seine Wirkungen auf das Herz – wie Anstieg der Herzfrequenz und Steigerung der Kontraktilität (positiv inotroper und chronotroper Effekt) – sind durch indirekte Folgen der vaskulären Wirkungen zu erklären.

In präklinischen Untersuchungen mit hohen Dosierungen ist für Clenbuterol – wie für andere ß2-Sympathomimetika auch – eine Hypertrophie der quergestreiften Muskulatur beschrieben worden. Der Wirkungsmechanismus für diesen Effekt ist noch nicht geklärt; diskutiert wird eine über die ß-Rezeptoren der Myozyten vermittelte Reduktion des Proteinabbaus. Die Bedeutung dieser Befunde für den Menschen ist unklar.

Die bronchospasmo­lytische Wirkung von Clenbuterol per os beginnt nach 5–20 Minuten. Die Wirkdauer beträgt bis zu 14 Stunden.

Ambroxol

Ambroxol, ein substituiertes Benzylamin, ist ein Metabolit von Bromhexin. Es unterscheidet sich von diesem durch das Fehlen einer Methylgruppe und die Einführung einer Hydroxylgruppe in para-trans-Stellung des Cyclohexylringes.

Untersuchungen zeigten sekretolytische und sekretomotorische Effekte im Bereich des Bronchialtraktes. In vorklinischen Untersuchungen steigert es den Anteil des serösen Bronchialsekretes. Durch die Verminderung der Viskosität und die Aktivierung des Flimmerepithels soll der Abtransport des Schleims gefördert werden.

Ambroxol bewirkt eine Aktivierung des Surfactant-Systems durch direkten Angriff an den Typ-2-Pneumozyten der Alveolen und an den Clarazellen im Bereich der kleinen Atemwege. Es fördert die Bildung und Ausschleusung von oberflächenaktivem Material im Alveolar- und Bronchialbereich der fetalen und der adulten Lunge. Diese Effekte sind in der Zellkultur und in vivo an verschiedenen Spezies nachgewiesen.

Durchschnittlich tritt die Wirkung bei oraler Verabreichung nach 30 Minuten ein und hält je nach Höhe der Einzeldosis 6–12 Stunden an.

Weiterhin wurden in verschiedenen präklinischen Untersuchungen entzündungshemmende und antioxidative Effekte von Ambroxol festgestellt. So wurde die Zytokinfreisetzung aus mononukleären und polynukleären Zellen des Blutes und des Gewebes durch Ambroxol in vitro signifikant reduziert. Eine klinische Relevanz konnte daraus bisher nicht abgeleitet werden.

5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Clenbuterol

Resorption

Die Resorption von Clenbuterol erfolgt nach oraler sowie inhalativer Gabe rasch und vollständig. Die Invasionshalbwer­tszeit beträgt ca. 60 Minuten. Nach einmaliger oraler Gabe wird die maximale Plasmakonzentration innerhalb von 120–180 Minuten erreicht. Die Bioverfügbarkeit aller oralen Darreichungsformen beträgt beim Tier 100 %.

Bei konstanter Dosierung wird nach vier Behandlungstagen ein Steady-State der Plasmakonzentra­tionen erreicht. Bei höherer initialer Dosierung wird der entsprechende Plasmaspiegel früher erreicht. Die Kinetik ist dosislinear, sodass unkalkulierbare Kumulationseffekte auszuschließen sin­d.

Verteilung

Clenbuterol passiert die Plazentaschranke bei Mensch und Tier. Im Rahmen von klinischen Prüfungen mit Clenbuterol als Tokolytikum wurden im kindlichen Plasma unmittelbar nach der Geburt 67 % der im mütterlichen Plasma vorliegenden Konzentration gemessen. Bei Tieren wird Clenbuterol in der Muttermilch auf etwa das Doppelte der mütterlichen Plasmakonzentration angereichert.

Biotransformation und Elimination

Clenbuterol wird überwiegend in unveränderter Form mit dem Urin ausgeschieden. Die Elimination aus dem Plasma ist biphasisch, mit einer raschen und einer langsamen Eliminationsphase (Halbwertszeit: 60 Minuten bzw. 34 Stunden).

Ambroxol

Resorption

Ambroxol wird nach oraler Verabreichung praktisch vollständig resorbiert. Tmax nach oraler Gabe beträgt 1–2,5 Stunden. Auf Grund eines First-Pass-Metabolismus beträgt die absolute Bioverfügbarkeit von Ambroxol bei oraler Gabe 70–80 %.

Es wurde gezeigt, dass Nahrung keinen Einfluss auf die Bioverfügbarkeit von Ambroxolhydrochlo­rid bei oraler Gabe hatte.

Bei therapeutischen Dosen zeigten Messungen des Plasmalevels nach wiederholter oraler Gabe keine Anzeichen einer Akkumulation.

Verteilung

Die Bindung an Plasmaproteine beträgt ca. 85 % (80–90 %). Bei parenteraler Applikation erreicht Ambroxol im Lungengewebe eine höhere Konzentration als im Plasma. Ambroxol ist liquor- und plazentagängig und geht in die Muttermilch über.

Biotransfomation

Die Clearance von Ambroxol erfolgt hauptsächlich in der Leber zu Metaboliten (z. B. Dibromanthranil­säure, Glucuronide), die renal eliminiert werden.

Elimination

Die Ausscheidung erfolgt zu ca. 90 % renal in Form der in der Leber gebildeten Metaboliten. Weniger als 10 % der renalen Ausscheidung sind unverändertem Ambroxol zuzuordnen. Aufgrund der hohen Proteinbindung und des hohen Verteilungsvolumens sowie der langsamen Rückverteilung aus dem Gewebe ins Blut ist keine wesentliche Elimination von Ambroxol durch Dialyse oder forcierte Diurese zu erwarten.

Die terminale Halbwertszeit im Plasma liegt bei 7–12 Stunden. Die Plasmahalbwertszeit der Summe aus Ambroxol und seinen Metaboliten beträgt ca. 22 Stunden.

Nach oraler Verabreichung befand sich die Total Clearance in einem Bereich von 660 ml/min, wobei die renale Clearance ca. 8 % der Total Clearance betrug.

Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion

Bei schweren Leberfunktion­sstörungen ist die Elimination von Ambroxol reduziert, was zu einem ca. 1,3 bis 2 -fach höheren Plasmalevel führt. Wegen der hohen therapeutischen Breite des Wirkstoffes ist eine Dosisanpassung nicht erforderlich.

Alter/Geschlecht

Alter und Geschlecht haben keinen klinisch relevanten Einfluss auf die Pharmakokinetik von Ambroxolhydrochlo­rid. Daher ist eine Dosisanpassung nicht notwendig.

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Basierend auf den konventionellen Studien zur Sicherheitsphar­makologie, Toxizität bei wiederholter Gabe, Gentoxizität und zum kanzerogenen Potenzial lassen die präklinischen Daten keine besonderen Gefahren für den Menschen erkennen. Durch die Kombination von Ambroxol und Clenbuterol werden keine synergistischen toxischen Effekte hervorgerufen.

Bei extrem überhöhten Dosierungen von Clenbuterol (mehr als das 1000fache der therapeutischen Humandosis, bezogen auf mg/kg) wurden in Reproduktionsstu­dien bei einigen Ratten- und Kaninchenstämmen föto- und embryotoxische sowie teratogene Wirkungen beobachtet. Die teratogenen Wirkungen werden als Klasseneffekt der ß-Sympathomimetika eingestuft. Ambroxol erwies sich als weder embryotoxisch noch teratogen.

6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Hydroxyethylce­llulose, Weinsäure, Natriumbenzoat (E 211), Sorbitol, flüssig (nicht kristallisierend), Glycerol (85 %), Propylenglykol, Grenadine-Aroma, gereinigtes Wasser

6.2 Inkompatibilitäten

Nicht zutreffend.

6.3 Dauer der Haltbarkeit

3 Jahre

Nach Anbruch 6 Monate verwendbar.

6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Nicht über 30 °C lagern.

In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.

6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

Braunglasflasche mit Polyethylenver­schluss zu 100 ml. Ein Messbecher aus Polypropylen mit Einteilungen für 2,5 und 5 ml ist beigepackt.

6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung

Keine besonderen Anforderungen.

7. INHABER DER ZULASSUNG

sanofi-aventis GmbH

Leonard-Bernstein-Straße 10

1220 Wien

Österreich

8. ZULASSUNGSNUMMER

Z.Nr.: 1–18236

9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG / VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG

Datum der Erteilung der Zulassung: 12.03.1987

Datum der letzten Verlängerung der Zulassung: 16.03.2018

10. STAND DER INFORMATION

März 2021

Mehr Informationen über das Medikament Mucospas - Saft

Arzneimittelkategorie: standardarzneimittel
Suchtgift: Nein
Psychotrop: Nein
Zulassungsnummer: 1-18236
Rezeptpflichtstatus: Arzneimittel zur wiederholten Abgabe gegen aerztliche Verschreibung
Abgabestatus: Abgabe durch eine (öffentliche) Apotheke
Inhaber/-in:
sanofi-aventis GmbH, Saturn Tower, Leonard-Bernstein-Straße 10, 1220 Wien, Österreich