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Mucosan 15 mg - Ampullen - Zusammengefasste Informationen

Enthält den aktiven Wirkstoff:

ATC-Gruppe:

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Mucosan 15 mg - Ampullen

1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS

Mucosan® 15 mg – Ampullen

2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

1 Ampulle (= 2 ml) enthält 15 mg Ambroxolhydrochlo­rid.

Sonstige Bestandteile mit bekannter Wirkung

1 Ampulle enthält 3,6 mg Natriummonohy­drogenphosphat Dihydrat und 14,4 mg Natriumchlorid.

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.

3. DARREICHUNGSFORM

Infusions-/Injektionslösung

Klare, farblose Lösung, praktisch frei von Schwebeteilchen; pH-Wert: 4,5–5,5

Osmolalität: 269 – 333 mosmol/kg

4. KLINISCHE ANGABEN

4.1 Anwendungsgebiete

Zusatzmedikation zur Stimulation alveolärer oberflächenaktiver Substanz (Surfactant) beim Atemnotsyndrom Früh- und Neugeborener (IRDS). In klinischen Studien zeigte sich der Nutzen nach 2-tägiger Behandlung.

Mucosan 15 mg – Ampullen werden angewendet bei Früh- und Neugeborenen.

4.2 Dosierung und Art der Anwendung

Zur intravenösen Infusion und Injektion.

Dosierung

30 mg pro kg Körpergewicht und Tag, verteilt auf 4 Einzeldosen.

Dosierung bei Nieren- und/oder Leberinsuffizienz

Bei schwerer Niereninsuffizienz oder schwerer Leberinsuffizienz ist die Erhaltungsdosis entsprechend zu vermindern oder das Dosierungsintervall zu verlängern.

Art der Anwendung

Zur intravenösen Anwendung.

Die Lösung ist mit einer Infusionspumpe als kurze i.v.-Infusion über mindestens 5 Minuten zu applizieren.

Mucosan 15 mg – Ampullen können auch im Dauertropf verabreicht werden. Dazu eignen sich folgende Infusionslösungen: Ringer- und physiologische Kochsalzlösung.

Hinweis zur Verdünnung des Arzneimittels vor der Anwendung, siehe Abschnitt 6.6.

4.3 Gegenanzeigen

Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff Ambroxolhydrochlo­rid oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile.

4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Im Zusammenhang mit der Anwendung von Ambroxolhydrochlo­rid gab es Berichte über schwere Hautreaktionen wie Erythema multiforme, Stevens-Johnson-Syndrom (SJS)/toxisch epidermale Nekrolyse (TEN) und akute generalisierte exanthematische Pustulose (AGEP). Daher sollte im Falle von Symptomen oder Anzeichen eines progredienten Hautausschlages (manchmal verbunden mit Blasenbildung oder Schleimhautläsi­onen) die Anwendung von Ambroxolhydrochlo­rid unverzüglich beendet und ärztlicher Rat eingeholt werden.

Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Ampulle, d.h. es ist nahezu „natriumfrei“. Jede Ampulle enthält 6,598 mg Natrium.

Bei eingeschränkter Nierenfunktion oder einer schweren Lebererkrankung darf Mucosan nur mit besonderer Vorsicht angewendet werden. Wie bei allen Arzneimitteln mit hepatischer Metabolisierung und anschließender renaler Elimination muss bei schwerer Niereninsuffizienz mit einer Kumulation der in der Leber gebildeten Metaboliten von Ambroxol gerechnet werden (siehe Abschnitt 5.2).

4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Es sind keine klinisch relevanten Wechselwirkungen bekannt.

Labor

Die gleichzeitige Verabreichung von Ambroxol und Antibiotika (Amoxicillin, Cefuroxim, Doxycyclin und Erythromycin) führt zu einer höheren Antibiotikakon­zentration in bronchopulmonalen Sekreten und im Sputum.

4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Aufgrund der Indikation entfallen die Angaben.

4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Nicht zutreffend.

4.8 Nebenwirkungen

Häufigkeit gemäß MedDRA-Konvention

Sehr häufig: > 1/10

Häufig: > 1/100 bis < 1/10

Gelegentlich: > 1/1.000 bis < 1/100

Selten: > 1/10.000 bis < 1/1.000

Sehr selten: < 1/10.000

Nicht bekannt: Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar

Erkrankungen des Immunsystems

Selten: Überempfindlichke­itsreaktionen

Nicht bekannt: Angioödem, anaphylaktische Reaktionen, anaphylaktischer Schock

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellge­webes

Selten: Hautausschlag, Urtikaria

Nicht bekannt: Juckreiz, schwere Hautreaktionen (einschließlich Erythema multiforme, Stevens-Johnson-Syndrom/toxische epidermale Nekrolyse und akute generalisierte exanthematische Pustulose)

Erkrankungen des Gastrointesti­naltrakts

Nicht bekannt: Übelkeit, Erbrechen, Diarrhoe, Dyspepsie, Bauchschmerzen

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung über das nationale Meldesystem anzuzeigen:

Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen

Traisengasse 5

1200 WIEN

ÖSTERREICH

Fax: + 43 (0) 50 555 36207

Website:

4.9 Überdosierung

Keine spezifischen Symptome einer Überdosierung beim Menschen wurden berichtet. Basierend auf Berichten von versehentlicher Überdosierung und/oder Medikationsfehlern stimmen die beobachteten Symptome mit den bekannten Nebenwirkungen bei empfohlener Dosierung überein. Im Falle einer Überdosierung ist symptomatisch zu therapieren.

5. PHARMAKOLO­GISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakothera­peutische Gruppe: Husten- und Erkältungsmittel, Expektoranzien, ex­kl.

Kombinationen mit Antitussiva, Mukolytika

ATC-Code: R05CB06

Ambroxolhydrochlo­rid, ein substituiertes Benzylamin, ist ein Metabolit von Bromhexin. Es unterscheidet sich vom Bromhexin durch das Fehlen einer Methylgruppe und die Einführung einer Hydroxylgruppe in para-trans-Stellung des Cyclohexylringes.

Ambroxol wirkt sekretolytisch und sekretomotorisch im Bereich des Bronchialtraktes.

In vorklinischen Untersuchungen steigert es den Anteil des serösen Bronchialsekretes. Durch die Verminderung der Viskosität und die Aktivierung des Flimmerepithels soll der Abtransport des Schleims gefördert werden.

Ambroxol bewirkt eine Aktivierung des Surfactant-Systems durch direkten Angriff an den Pneumozyten-Typ 2 der Alveolen und den Clara-Zellen im Bereich der kleinen Atemwege. Es fördert die Bildung und Ausschleusung von oberflächenaktivem Material im Alveolar- und Bronchialbereich der fötalen und der adulten Lunge. Diese Effekte sind in der Zellkultur und in vivo an verschiedenen Spezies nachgewiesen.

Weiters wurden in verschiedenen präklinischen Untersuchungen antioxidative Effekte von Ambroxol festgestellt.

5.2 Pharmakoki­netische Eigenschaften

Bei der i.v.-Anwendung beträgt die Bioverfügbarkeit definitionsgemäß 100 %. Nach i.v.-Gabe ist die Kinetik von Ambroxol im therapeutischen Anwendungsbereich von 15 bis 90 mg dosislinear und zeigt auch bei intravenösen Dosen von 1,0 g keine relevanten Abweichungen von der Dosislinearität.

Verteilung

Die Bindung an Plasmaproteine beträgt ca. 85 % (80–90 %). Ambroxol erreicht im Lungengewebe eine höhere Konzentration als im Plasma bei parenteraler Applikation. Ambroxol ist liquor- und plazentagängig und geht in die Muttermilch über.

Biotransformation

In der Leber entstehen nierengängige Metaboliten (z. B. Dibromanthranil­säure, Glucuronide).

Elimination

Die Ausscheidung erfolgt zu ca. 90 % renal in Form der in der Leber gebildeten Metaboliten. Weniger als 10 % der renalen Ausscheidung ist dem unveränderten Ambroxol zuzuordnen. Auf Grund der hohen Proteinbindung und des hohen Verteilungsvolumens sowie der langsamen Rückverteilung aus dem Gewebe ins Blut ist keine wesentliche Elimination von Ambroxol durch Dialyse oder forcierte Diurese zu erwarten.

Die terminale Halbwertszeit im Plasma liegt bei 7–12 Stunden. Die Plasmahalbwertszeit der Summe aus Ambroxol und seiner Metaboliten beträgt ca. 22 Stunden.

Nach intravenöser Verabreichung bei gesunden Patienten befand sich die Total Clearance in einem Bereich von 660 ml/min, wobei die renale Clearance ca. 4,5 % der Total Clearance betrug.

Patienten mit eingeschränkter Leber- und Nierenfunktion

Bei schweren Lebererkrankungen ist die Clearance von Ambroxol reduziert, was zu einem ca. 1,3 bis 2-fach höheren Plasmalevel bei Erwachsenen führt. Bei schweren Nierenfunktion­sstörungen muss mit einer Kumulation der Metaboliten von Ambroxol gerechnet werden.

Kinder

Bei Neugeborenen, denen wiederholt Ambroxol i.v. verabreicht wurde, war die Eliminationshal­bwertszeit ungefähr verdoppelt, was auf eine verringerte Clearance hinweist.

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Basierend auf den konventionellen Studien zur Sicherheitsphar­makologie, Toxizität bei wiederholter Gabe, Reproduktions- und Entwicklungsto­xizität, Gentoxizität und zum kanzerogenen Potenzial lassen die präklinischen Daten keine besonderen Gefahren für den Menschen erkennen.

6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Zitronensäure, Natriummonohy­drogenphosphat Dihydrat, Natriumchlorid, Wasser für Injektionszwecke

6.2 Inkompatibilitäten

Mucosan 15 mg – Ampullen sollten nicht mit anderen Lösungen als physiologischer Kochsalz- oder Ringer-Lösung gemischt werden.

6.3 Dauer der Haltbarkeit

3 Jahre

Die fertige Mischung mit einer der unter Abschnitt 6.6 beschriebenen Infusionslösungen kann bei Raumtemperatur bis zu 24 Stunden aufbewahrt werden und muss innerhalb dieser Zeit verabreicht werden.

6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedin­gungen erforderlich.

Aufbewahrungsbe­dingungen nach Verdünnung des Arzneimittels, siehe Abschnitt 6.3

6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

Ampullen zu 2 ml aus Braunglas Typ I, Packung zu 5 Ampullen

6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung

Keine besonderen Anforderungen für die Beseitigung.

Hinweise zur Handhabung

Nur farblose bis höchstens schwach farbstichige Lösungen verwenden.

Mucosan 15 mg – Ampullen sollten nicht mit anderen Lösungen als physiologischer Kochsalzlösung oder Ringer-Lösung gemischt werden. Die Stabilität der fertigen Mischung wurde für Konzentrationen von 0,03 mg/ml bis zu 0,34 mg/ml bestätigt.

7. INHABER DER ZULASSUNG

sanofi-aventis GmbH

Leonard-Bernstein-Straße 10

1220 Wien

Österreich

8. ZULASSUNGSNUMMER

Z.Nr.: 1–17345

9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG / VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG

Datum der Erteilung der Zulassung: 19. April 1983

Datum der letzten Verlängerung der Zulassung: 21. September 2012

10. STAND DER INFORMATION

April 2021

Mehr Informationen über das Medikament Mucosan 15 mg - Ampullen

Arzneimittelkategorie: standardarzneimittel
Suchtgift: Nein
Psychotrop: Nein
Zulassungsnummer: 1-17345
Rezeptpflichtstatus: Arzneimittel zur wiederholten Abgabe gegen aerztliche Verschreibung
Abgabestatus: Abgabe durch eine (öffentliche) Apotheke
Inhaber/-in:
sanofi-aventis GmbH, Saturn Tower, Leonard-Bernstein-Straße 10, 1220 Wien, Österreich