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Metoprololtartrat Hexal 50 mg - Tabletten - Zusammengefasste Informationen

Enthält den aktiven Wirkstoff:

ATC-Gruppe:

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Metoprololtartrat Hexal 50 mg - Tabletten

ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS

1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS

Metoprololtartrat Hexal 50 mg – Tabletten

Metoprololtartrat Hexal 100 mg – Tabletten

2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

Metoprololtartrat Hexal 50 mg – Tabletten

1 Tablette enthält 50 mg Metoprololtartrat.

Metoprololtartrat Hexal 100 mg – Tabletten

1 Tablette enthält 100 mg Metoprololtartrat.

Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung:

Metoprololtartrat Hexal 50 mg – Tabletten

Jede Tablette enthält 24,875 mg Lactose-Monohydrat.

Metoprololtartrat Hexal 100 mg – Tabletten

Jede Tablette enthält 49,75 mg Lactose-Monohydrat.

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.

3. DARREICHUNGSFORM

Metoprololtartrat Hexal 50 mg – Tabletten

Weiße, runde, bikonvexe Tablette mit einseitiger Bruchkerbe. Tablettengröße: ca. 9 mm x 4 mm.

Die Bruchkerbe dient nur zum Teilen der Tablette, um das Schlucken zu erleichtern und nicht zum Teilen in gleiche Dosen.

Metoprololtartrat Hexal 100 mg – Tabletten

Weiße, runde, bikonvexe Tablette mit einseitiger Bruchkerbe. Tablettengröße: ca. 7 mm x 3 mm.

Die Bruchkerbe dient nur zum Teilen der Tablette, um das Schlucken zu erleichtern und nicht zum Teilen in gleiche Dosen.

4. KLINISCHE ANGABEN

4.1 Anwendungsgebiete

– Hypertonie

– chronisch stabile Angina pectoris

– Tachyarrhythmien, insbesondere supraventrikuläre Arrhythmien

– Akutbehandlung des Myokardinfarkts sowie Sekundärprävention nach Myokardinfarkt

– Migräneprophylaxe

Metoprololtartrat Hexal – Tabletten werden angewendet bei Erwachsenen.

4.2 Dosierung und Art der Anwendung

Die Dosierung erfolgt abhängig vom Schweregrad der Erkrankung und dem Ansprechen des Patienten.

Es gelten folgende Dosierungsrichtli­nien:

Hypertonie:

Zweimal täglich 50 mg bis 100 mg Metoprololtartrat (entsprechend 100 mg – 200 mg Metoprololtartrat) oder einmal täglich 100 mg – 200 mg Metoprololtartrat.

Chronisch stabile Angina pectoris:

Zweimal täglich 50 mg bis 100 mg Metoprololtartrat (entsprechend 100 mg – 200 mg Metoprololtartrat).

Akutbehandlung des Myokardinfarkts sowie Sekundärprävention nach Myokardinfarkt: Akutbehandlung: nach vorhergehender intravenöser Behandlung mit Metoprololtartrat gibt man, beginnend 15 Minuten nach der letzten intravenösen Injektion, in den folgenden 48 Stunden 4-mal täglich 50 mg Metoprololtartrat.

Bei Patienten, die weniger als 15 mg Metoprololtartrat intravenös vertragen haben, wird die orale Behandlung im Anschluss vorsichtig mit 25 mg Metoprololtartrat begonnen.

Eine 25 mg Dosierung ist nur mit anderen Metoprololtartrat-hältigen Arzneimittel möglich.

Sekundärprävention: zweimal täglich 100 mg Metoprololtartrat (entsprechend 200 mg Metoprololtartrat).

Tachyarrhythmien, insbesondere supraventrikuläre Arrhythmien:

Zweimal täglich 50 – 100mg Metoprololtartrat (entsprechend 100 mg – 200 mg Metoprololtartrat).

Migräneprophy­laxe:

Zweimal täglich 50 – 100 mg Metoprololtartrat (entsprechend 100 mg – 200 mg Metoprololtartrat).

Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion

Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion ist keine Dosisanpassung erforderlich.

Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion

Bei Patienten mit schwerer eingeschränkter Leberfunktion (z.B. Patienten mit portokavalem Shunt) ist eine Dosisreduktion in Betracht zu ziehen (siehe Abschnitt 5.2).

Ältere Patienten (> 65 Jahre)

Bei älteren Patienten ist keine Dosisanpassung erforderlich.

Kinder und Jugendliche

Metoprolol wird nicht empfohlen für die Anwendung bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren aufgrund des Fehlens von Daten zur Unbedenklichkeit und Wirksamkeit.

Art der Anwendung

Zum Einnehmen.

Die Tabletten sollen unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit in einem gleichbleibenden Verhältnis zu den Mahlzeiten eingenommen werden.

4.3 Gegenanzeigen

– Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff, andere Beta-Rezeptorenblocker oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile.

– AV-Block 2. und 3. Grades

– instabile Herzinsuffizienz (Lungenödem, reduziertes Herzzeitvolumen oder Hypotonie) und kontinuierliche oder intermittierende Behandlung mit Arzneimitteln zur Steigerung der Herzmuskelkon­traktilität (Betarezeptoren – Agonismus)

– Sick-Sinus Syndrom

– hochgradige Bradykardie (<50 Schläge/min)

– Hypotonie (systolischer Blutdruck <90 mmHg)

– kardiogener Schock

– schwere periphere arterielle Durchblutungsstörun­gen

– schwere Form von Asthma bronchiale oder schwere chronisch obstruktive Lungenerkrankung

– unbehandeltes Phäochromozytom

– metabolische Azidose

– gleichzeitige Behandlung mit MAO-Hemmern (Ausnahme: MAO-B-Hemmer)

– gleichzeitige intravenöse Anwendung von Kalziumantagonisten vom Verapamil- oder Diltiazemtyp oder Antiarrhythmika (z.B. Disopyramid) (Ausnahme: Intensivmedizin)

Metoprolol darf nicht angewendet werden, wenn der Verdacht auf einen akuten Myokardinfarkt besteht und die Herzfrequenz <45/min, das PQ-Intervall >0,24 Sekunden oder der systolische Blutdruck <100 mmHg liegt.

Metoprolol ist außerdem kontraindiziert bei Patienten mit Herzinsuffizienz, deren systolischer Blutdruck wiederholt unter 100 mmHg absinkt (eine entsprechende Abklärung muss vor Beginn der Behandlung vorgenommen werden).

4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Bronchospastische Erkrankungen:

Generell sollte Patienten mit bronchospastischen Erkrankungen keine Betablocker verabreicht werden, die Metoprolol enthalten. Jedoch kann Metoprolol, aufgrund der relativen Kardioselektivität, Patienten mit leichten oder mittelschweren bronchospastischen Erkrankungen, die auf andere Behandlungen nicht ansprechen oder diese nicht vertragen, nur mit Vorsicht gegeben werden. Sofern Patienten mit Beta2-Agonisten (oral oder inhalativ) behandelt werden, muss deren Dosierung bei Beginn der Behandlung mit Metoprolol überprüft und bei Bedarf erhöht werden.

Bei Patienten mit obstruktiver Lungenerkrankung ist wegen der Möglichkeit der Auslösung oder Verstärkung einer Bronchokonstriktion besondere Vorsicht geboten, obwohl dieses Risiko aufgrund der Kardioselektivität geringer als bei der Anwendung nicht-selektiver BetaRezeptoren­blocker ist.

Patienten mit Diabetes mellitus:

Metoprolol sollte nur mit Vorsicht bei Patienten mit Diabetes mellitus angewendet werden, besonders bei jenen Patienten, die Insulin oder orale Antidiabetika erhalten (siehe Abschnitt 4.5). Metoprolol kann die Wirksamkeit der Diabetesbehandlung beeinträchtigen und die Symptome einer Hypoglykämie (insbesondere Tachykardie und Tremor) maskieren. Andere Symptome einer Hypoglykämie wie Schwindel und Schwitzen können nicht signifikant unterdrückt werden, vermehrtes Schwitzen kann auftreten.

Das Risiko für eine Störung des Kohlenhydratstof­fwechsels oder Maskierung der Hypoglykämiesym­ptome ist bei Anwendung von kardioselektiven Betablockern geringer als bei der Anwendung nicht-selektiver Betablocker. Dennoch sind die Blutzuckerwerte in kürzeren Abständen zu überwachen.

Kardiovaskuläres System

Betablocker, einschließlich Metoprolol, dürfen Patienten mit unbehandelter Herzinsuffizienz nicht verabreicht werden (siehe Abschnitt 4.3). Der Zustand des Patienten hat zuerst stabil zu sein.

In seltenen Fällen können AV-Überleitungsstörun­gen im Rahmen einer Metoprolol-Therapie verstärkt werden (AV-Block möglich). Bei Patienten mit AV-Block 1. Grades ist die negativ dromotrope Wirkung der Beta-Blocker zu beachten. Bei diesen Patienten dürfen Betablocker, einschließlich Metoprolol, nur mit Vorsicht angewendet werden (siehe Abschnitt 4.3).

Beta-Blocker können zu Bradykardie führen. Wenn der Ruhepuls unter 50 – 55 Schläge/min sinkt und der Patient symptomatisch wird, muss die Dosis reduziert bzw. Metoprolol schrittweise abgesetzt werden.

Myokardinfarkt

Tritt bei Patienten mit Myokardinfarkt eine signifikante Hypotonie auf, sollte Metoprolol abgesetzt werden, sowie der hämodynamische Status des Patienten und das Ausmaß der myokarden Ischämie sorgfältig überwacht werden. Eine genaue hämodynamische Überwachung kann erforderlich sein und eine entsprechende Behandlung sollte eingeleitet werden. Steht die Hypotonie mit einer signifikanten Bradykardie oder einem AV-Block in Zusammenhang sollte eine gegenläufige Behandlung durchgeführt werden.

Periphere Durchblutungsstörun­gen

Unter Metoprolol kann es aufgrund der antihypertensiven Wirkung zu einer Verstärkung der Symptome einer peripheren arteriellen Durchblutungsstörung (Raynaud-Syndrom, Claudicatio intermittens) kommen. Daher sollte Metoprolol bei Patienten mit peripheren arteriellen Durchblutungsstörun­gen nur mit Vorsicht angewendet werden (siehe Abschnitt 4.3).

Phäochromozytom

Bei Patienten mit Phäochromozytom muss vor Beginn und während der Behandlung mit Metoprolol ein Alpha-Rezeptorenblocker eingesetzt werden (siehe Abschnitt 4.3).

Anästhesie

Bei Patienten die eine Vollnarkose bekommen, reduziert die ß-Blockade die Häufigkeit von Arrhythmien und Myokardischämie während der Einleitung der Narkose, der Intubation und der postoperativen Zeit. Gegenwärtig wird empfohlen eine ß-Blockade perioperativ aufrecht zu halten.

Wird bei Patienten, die unter Beta-Rezeptorenblockade stehen, eine Allgemeinnarkose durchgeführt, so ist ein Narkosemittel mit möglichst geringer negativ inotroper Wirkung zu wählen (siehe Abschnitt 4.5). Der Anästhesist muss über eine ß-Blockade informiert sein, da mögliche Interaktionen mit anderen Arzneimitteln zu Bradyarrhythmien, Abschwächung der Reflextachykardie und verminderten Kompensationsre­flexen bei Blutverlusten führen können. Anästhetika, die eine myokardiale Depression hervorrufen, sollten nicht angewendet werden.

Falls es notwendig sein sollte, die ß-Blocker-Therapie vor einer Operation abzusetzen, soll dies graduell erfolgen und ca. 48 Stunden vor der Anästhesie abgeschlossen sein.

Therapieabbruch

Die Behandlung mit Metoprolol darf ohne zwingende Indikation nicht abrupt abgebrochen werden. Plötzliches Absetzen kann zu einer Verschlechterung einer bestehenden Herzinsuffizienz führen und das Risiko für Myokardinfarkt und plötzlichen Herztod erhöhen. Wenn die Therapie beendet werden muss, sollte sie möglichst über einen Zeitraum von mindestens zwei Wochen schrittweise abgesetzt werden. Dabei wird die Dosis schrittweise reduziert, bis die niedrigstmögliche Dosis von 25 mg Metoprololtartrat erreicht ist. Diese Enddosis sollte mindestens 4 Tage lang verabreicht werden, bevor die Therapie vollständig eingestellt wird. Beim Auftreten von Symptomen muss die Dosis noch langsamer reduziert werden.

In dieser Zeit sollten besonders Patienten mit ischämischer Herzerkrankung unter strenger Kontrolle bleiben. Wenn notwendig sollte gleichzeitig eine Ersatztherapie begonnen werden, um die Exazerbation einer Angina pectoris zu vermeiden.

Bei Beendigung einer Kombinationsthe­rapie mit Clonidin ist zuerst der Betarezeptoren­blocker und dann Clonidin ausschleichend abzusetzen (siehe Abschnitt 4.5).

Anaphylaktische Reaktionen

Metoprolol kann die Empfindlichkeit gegenüber Allergenen und die Schwere anaphylaktischer Reaktionen verstärken. Die Gabe von Adrenalin führt unter Beta-Rezeptorenblockern nicht immer zu dem gewünschten therapeutischen Effekt (siehe Abschnitt 4.5).

Bei Patienten mit schweren Überempfindlichke­itsreaktionen in der Anamnese, sowie bei gleichzeitiger Hyposensibili­sierungsthera­pie ist daher Vorsicht geboten.

Prinzmetal-Angina

Beta-Blocker können bei Patienten mit Prinzmetal-Angina Anzahl und Dauer von AnginaAnfällen aufgrund einer ungehinderten Alpha-Rezeptoren-vermittelten Vasokonstriktion der Koronararterien erhöhen bzw. verlängern. Metoprolol darf daher bei diesen Patienten nur mit Vorsicht angewandt werden.

Hyperthyreose

Durch die Behandlung mit Metoprolol können die Symptome einer Hyperthyreose maskiert werden bzw. beim Absetzen von Metoprolol exazerbieren. Daher sollte bei Patienten mit bestehender oder vermuteter Hyperthyreose die Schilddrüsen- und die Herzfunktion überwacht werden.

Okulare Symptome

Beta-Rezeptorenblocker können zu einem verringerten Tränenfluss führen teilweise auch gemeinsam mit Hautausschlag. Dies ist vor allem bei Kontaktlinsen­trägern zu beachten. In den meisten Fällen verschwinden diese Symptome wenn die Behandlung mit Metoprolol abgesetzt wird. Patienten sollten hinsichtlich okularer Symptome sorgfältig überwacht werden. Sollten diese Symptome auftreten sollte ein Abbruch der Behandlung in Erwägung gezogen werden.

Psoriasis

Beta-Rezeptorenblocker können eine Psoriasis auslösen oder verstärken.

Bei Patienten mit einer Psoriasis in der Eigen- oder Familienanamnese sollte die Verordnung von Metoprolol nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung vorgenommen werden.

Besondere Patientengruppen

Leberfunktion­sstörungen

Metoprolol durchläuft den First-Pass Metabolismus der Leber und wird hauptsächlich über den Metabolismus der Leber ausgeschieden (siehe Abschnitt 5.2). Dadurch kann durch Leberzirrhose die systemische Bioverfügbarkeit von Metoprolol erhöht und die Clearance verringert werden, dies führt zu erhöhten Plasmakonzentra­tionen.

Ältere Patienten

Ältere Patienten sollten nur mit Vorsicht behandelt werden. Ein starker Abfall des Blutdrucks und des Pulses kann die Blutversorgung lebenswichtiger Organe gefährden.

Sonstige Bestandteile

Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, völligem Lactase-mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten dieses Arzneimittel nicht anwenden.

4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Calciumantago­nisten (intravenöse Anwendung)

Calciumantagonisten wie Verapamil und Diltiazem verstärken die Wirkung von BetaRezeptoren­blockern auf den Blutdruck, die Herzfrequenz, die Herzmuskelkon­traktilität und die atrioventrikuläre Leitung. Calciumantagonisten vom Verapamil-Typ (Phenylalkylamin) dürfen Patienten die Metoprolol erhalten nicht intravenös verabreicht werden, da es zu einem Herzstillstand kommen kann (siehe Abschnitt 4.3).

Antiarrhythmika (intravenöse Anwendung)

Die intravenöse Applikation von Antiarrhythmika (z.B. Disopyramid) ist kontraindiziert (ausnahme: Intensivmedizin).

MAO-Hemmer

MAO-Hemmstoffe (Ausnahme MAO-B-Hemmstoffe) dürfen wegen möglicher überschießender Hypertension nicht zusammen mit Metropololtartrat Hexal angewendet werden (siehe Abschnitt 4.3).

Kombinationen, bei denen besondere Vorsichtsmassnahmen erforderlich sind

Andere Antihypertensiva

Die Wirkung von Metoprolol gemeinsam mit anderen Antihypertensiva auf den Blutdruck ist additiv. Bei gleichzeitiger Anwendung von Substanzen mit blockierender Wirkung an sympathischen Ganglien mit anderen Betablockern (z.B. Augentropfen, wie Timolol) oder MAO-B-Hemmern muss der Zustand des Patienten engmaschig überwacht werden. Möglicherweise kann eine signifikante Hypertonie bis zu 14 Tagen nach Absetzen der gleichzeitigen Behandlung mit einem MAO-Hemmer auftreten.

Calciumantago­nisten (orale Anwendung)

Die gleichzeitige Einnahme von Beta-Blockern mit Calciumantagonisten kann aufgrund der negativen chronotropen und inotropen Wirkung die Herzmuskelkon­traktilität stark verringern. Patienten die Calciumantagonisten vom Verapamil-Typ gemeinsam mit Metoprolol einnehmen sollten sorgfältig überwacht werden.

Antiarrhythmika

Beta-Blocker können die negativ inotrope Wirkung von Antiarrhythmika und deren Auswirkung auf die atriale Leitungszeit verstärken. Besonders bei Patienten mit vorbestehender Sinusknotendys­funktion kann die gleichzeitige Gabe von Amiodaron Bradykardie, Sinusstillstand und AV-Block auslösen. Antiarrhythmika wie Chinidin, Tocainid, Procainamid, Ajmaline, Amiodaron, Flecainid und Disopyramid können die Wirkung von Metoprolol auf die Herzfrequenz und atrioventrikuläre Leitung verstärken.

Nitroglycerin

Glyceroltrinitrat kann die blutdrucksenkende Wirkung von Metoprolol verstärken.

Andere Arzneimittel, die einen verlangsamten Herzschlag verursachen

Die gleichzeitige von Betablockern mit Arzneimitteln, die den Herzschlag verlangsamen wie Sphingosin-1-phosphat-Rezeptoren (z.B. Fingolimod) kann additiv auf die Verlangsamung des Herzschlages wirken.

Anästhetika

Unter Behandlung mit Betablockern können inhalative Anästhetika die bradykarde Wirkung der Betablocker verstärken (siehe Abschnitt 4.4).

Cytochrom 2D6 – Inhibitoren

Enzyminduzierende oder enzymhemmende Substanzen können die Plasmakonzentration von Metoprolol beeinflussen. Rifampicin senkt den Metoprololspiegel, während Cimetidin, Alkohol und Hydralazin die Plasmakonzentration von Metoprolol erhöhen können. Metoprolol wird hauptsächlich, aber nicht ausschließlich über das Leberenzym Cytochrom 2D6 (CYP 2D6) metabolisiert (siehe auch Abschnitt 5.2). Substanzen mit einem inhibitorischen Effekt auf CYP 2D6, z.B. selektive Serotonin-Wiederaufnahme-Inhibitoren (SSRI) wie Paroxetin, Fluoxetin und Sertralin, Diphenhydramin, Hydroxychloroquin, Celecoxib, Terbinafin, Neuroleptika (z.B. Chlorpromazin, Triflupromazin, Chlorprothixen, Thioridazin), antiretrovirale Arzneimittel wie Ritonavir, Antihistaminika wie Cimetidin und möglicherweise auch Propafenon können die Plasmakonzentration von Metoprolol erhöhen.

Auch für die Antiarrhythmika Amiodaron und Chinidin wurde ein inhibitorischer Effekt auf CYP 2D6 berichtet.

Hydralazin

Die gleichzeitige Gabe von Hydralazin kann den präsystemischen Metabolismus von Metoprolol hemmen und dadurch die Metoprololkon­zentration erhöhen.

Digitalis Glykoside

Bei gleichzeitiger Anwendung von Metoprolol und Reserpin, Alpha-Methyldopa, Clonidin, Guanfacin oder Herzglykosiden kann es zu einer ausgeprägten Bradykardie und zu Störungen der Erregungsleitung am Herzen kommen. Eine sorgfältige Überwachung der Herzfrequenz und des PR-Intervalls wird empfohlen.

Sympathomimetika

Die gleichzeitige Anwendung von Metoprolol und Sympathomimetika mit alpha- und betamimetischer Wirkung, wie Adrenalin, Noradrenalin, Isoprenalin, Ephedrin, Phenylephedrin und Phenylpropanolamin kann zu möglichen Reaktionen wie einer alpha-mimetischen Wirkung mit Gefahr einer Hypertonie oder einer ausgeprägten Bradykardie bis hin zu einem eventuellen Herzstillstand führen.

Wenn Adrenalin unter bestimmten Umständen bei Patienten unter Betablocker-Therapie angewendet wird, beeinflussen kardioselektive Betablocker die Blutdruckregulation signifikant geringer als nichtselektive Betablocker. Die Wirkung von Adrenalin zur Behandlung anaphylaktischer Reaktionen kann bei Patienten unter Betablocker-Therapie abgeschwächt sein (siehe Abschnitt 4.4).

Nichtsteroidale Antirheumatika

Die gleichzeitige Gabe von nichtsteroidalen Antirheumatika, inklusive COX-2-Hemmern, und Beta-Blockern kann die blutdrucksenkende Wirkung von Metoprolol, aufgrund der Hemmung der renalen Prostaglandin­synthese, verringern.

Enzym-induzierende Arzneimittel

Enzym-induzierende Arzneimittel können die Plasmakonzentration von Metoprolol beeinflussen. Beispielweise verringert Rifampicin die Plasmakonzentration von Metoprolol.

Alpha-Rezeptorenblocker

Die blutdrucksenkende Wirkung von Alpha-Rezeptorenblocker wie Guanethidin, Betanidin, Reserpin, alpha-Methyldopa oder Clonidin kann durch Beta-Blocker verstärkt werden.

Andererseits können Beta-Blocker eine Hypertonie nach Beendigung einer Clonidin-Therapie verstärken. Wenn eine gleichzeitige Behandlung mit Clonidin beendet werden soll, muss der Beta-Rezeptorenblocker mehrere Tage vor Beendigung der Clonidin-Therapie abgesetzt werden.

Antidiabetika und Insulin

Metoprololsuccinat kann die Symptome einer Hypoglykämie, insbesondere eine hypoglykämiebe­dingte Tachykardie, abschwächen. Beta-Rezeptorenblocker können die Insulinfreisetzung bei Typ-II Diabetikern hemmen. Beta-Rezeptorenblocker können der hypoglykämischen Wirkung von Sulfonylharnstoffen entgegenwirken. Eine blutzuckersenkende Therapie (mit Insulin oder oralen Antidiabetika) sollte gegebenenfalls angepasst werden und regelmäßige Blutzuckerkon­trollen sind erforderlich.

Lidocain

Die Clearance anderer Arzneistoffe (z.B. Lidocain) kann durch Metoprolol vermindert sein.

Prazosin

Die akute orthostatische Hypotonie, die auf die erste Dosis von Prazosin folgen kann, kann bei Patienten, die bereits einen Betarezeptoren­blocker einnehmen, erhöht sein.

Muskelrelaxanzien

Bei Anwendung von curareartigen Muskelrelaxanzien besteht die Gefahr einer verstärkten neuromuskulären Blockade.

Xanthinhaltige Arzneimittel

Eine gleichzeitige Anwendung von xanthinhaltigen Präparaten (Amino-, Theophyllin) führt zu einer gegenseitigen Abschwächung der Wirkung.

Ergotamin

Eine Verstärkung der gefäßverengenden Wirkung von Ergotamin ist bei gleichzeitiger Einnahme mit Beta-Blockern möglich.

Dipyridamol

Im Allgemeinen sollten Beta-Blocker vor einem Test von Dipyridamol nicht eingenommen werden.

4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaft

Da keine kontrollierten Studien zur Anwendung von Metoprolol in der Schwangerschaft vorliegen, darf Metoprolol in der Schwangerschaft nur angewendet werden, wenn der Nutzen für die Mutter das Risiko für den Embryo/Fetus überwiegt.

Betarezeptoren­blocker verursachen eine verminderte Durchblutung der Plazenta und können zum Tod des Fetus und zu Frühgeburt führen. Über intrauterine Wachstumsstörungen wurde nach Langzeitanwendung bei schwangeren Frauen mit leichter bis mittelschwerer Hypertonie berichtet. Es wurde berichtet, dass Betarezeptoren­blocker zu verlängertem Geburtsvorgang und zu Bradykardie beim Fetus und dem Neugeborenen führen. Zudem liegen Berichte über Hypoglykämie, Hypotonie, erhöhtem Gehalt von Bilirubin im Blut und Hemmung der Anoxiereaktion beim Neugeborenen vor.

Die Therapie mit Metoprolol ist 48–72 Stunden vor dem errechneten Geburtstermin zu beenden. Ist dies nicht möglich, muss das Neugeborene 48–72 Stunden nach der Geburt auf Symptome einer Betablockade (z.B. kardiale und pulmonale Komplikationen) überwacht werden.

Bei Tieren zeigten Betablocker kein teratogenes Potenzial, führten jedoch zu verringertem Blutfluss durch die Nabelschnur, Wachstumsverzöge­rung, verringerter Ossifikation und erhöhtem Auftreten von fetalen und postnatalen Todesfällen.

Stillzeit

Kleine Mengen an Metoprolol gehen in die Muttermilch über: In therapeutischer Dosierung nimmt der Säugling mit 1L Muttermilch weniger als 1 mg Metoprolol täglich auf. Gestillte Kinder sind auf Anzeichen einer Beta-Blockade hin zu überwachen.

Fertilität

Die Auswirkungen von Metoprolol auf die Fertilität beim Menschen wurden nicht untersucht.

4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Beim Führen von Kraftfahrzeugen oder beim Bedienen von Maschinen sollte berücksichtigt werden, dass besonders zu Beginn der Behandlung, bei Dosiserhöhung, Präparatewechsel oder durch gleichzeitigen Alkoholgenuss Benommenheit, Schwindel, Müdigkeit oder Sehstörungen auftreten können.

4.8 Nebenwirkungen

Die Nebenwirkungen sind nach Körpersystemen und ihrer Häufigkeit gemäß folgender Einteilung geordnet:

Die nachfolgend aufgeführten Nebenwirkungen traten im Zusammenhang mit klinischen Studien oder in der klinischen Praxis auf, insbesondere bei Anwendung von MetoprololTablet­ten.

Sehr häufig ( > 1/10)

Häufig ( > 1/100,<1/10)

Gelegentlich ( ¿ 1/1.000,<1/1 00)

Selten ( > 1/10.000, <1/1.000)

Sehr selten (<1/10.000),

Erkrankungen des

Blutes und des

Lymphsystems

Thrombozytopenie, Leukopenie, Agranulozytose

Stoffwechsel- und

Ernährungsstörun­gen

Gewichtszuna hme

Entwicklung eines latenten Diabetes mellitus;

Verschlechteru ng eines

manifesten Diabetes mellitus;

Verstärkung einer insulininduzierten Hypoglykämie, Verminderung des HDL-

Cholesterins, Erhöhung der Triglyzeride

Erhöhung des VLDL-Cholesterins

Psychiatrische Erkrankungen

Depression, Konzentrations störungen, Benommenheit , Schläfrigkeit oder Schlafstörunge n, Schlaflosigkeit, Alpträume

Nervosität, Ängstlichkeit

Vergesslichkeit oder Gedächtnisstörun­gen, Stimmungsschwankung en, Verwirrtheit, Halluzinationen

Erkrankungen des

Nervensystems

Müdigkeit

Schwindel, Kopfschmerzen

Parästhesien

Augenerkrankungen

Sehstörungen, trockene und/oder gereizte Augen, Konjunktivitis

Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths

Hörstörungen, Tinnitus, reversibler Hörverlust

Herzerkrankungen

Bradykardie, Hypotonie, orthostatische Hypotonie (vereinzelt mit Synkopen), Palpitationen

vorübergehend e

Verschlechteru ng einer

Herzinsuffizien z, kardiogener Schock bei Patienten mit akutem Myokardinfarkt (si­ehe

Abschnitt 5.1), AV-Block 1.Grades, Ödeme, Brustschmerze n

Erregungsleitu ngsstörungen, Arrhythmien

Bei Patienten mit Angina pectoris Verstärkung der Anfälle

Gefäßerkrankungen

Kältegefühl in den Gliedmaßen, RaynaudSyndrom

Verstärkung bereits bestehender peripherer Durchblutungsstörun­gen bis zum Gangrän

Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums

Funktionelle Dyspnoe

Bronchospasm us

Rhinitis

Erkrankungen des Gastrointesti­naltrakts

Übelkeit, Magenschmerze n, Diarrhoe,

Obstipation, Erbrechen

Mundtrockenh eit

Geschmacksstörun­gen, retroperitoneale Fibrose

Leber- und Gallenerkrankungen

Anormale Leberwerte

Hepatitis

Erkrankungen der Haut und des

Unterhautzellge­webes

Rash (in Form einer psoriasiformen Urtikaria und dystrophe Hautläsionen), vermehrtes Schwitzen

Haarausfall

Photosensibilität,

Verschlechterung oder Auslösung einer Psoriasis

Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkran­kungen

Muskelschwäc he und -krämpfe

Arthralgie

Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse

Impotenz, sexuelle Dysfunktion

Induratio penis plastica (Peyronie Krankheit)

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-RisikoVerhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung über das nationale Meldesystem anzuzeigen.

Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen

Traisengasse 5

1200 WIEN

ÖSTERREICH

Fax: + 43 (0) 50 555 36207

Website:

4.9 Überdosierung

Symptome einer Überdosierung

Überdosierung kann zu schwerer Hypotonie, Bradykardie, AV-Block, Herzinfarkt, Herzinsuffizienz, kardiogenem Schock, Herzstillstand und Tod führen. Zusätzlich können Atembeschwerden, Bronchospasmus, Bewusstseinsstörun­gen, Koma, Übelkeit, Erbrechen, Zyanose, Hypoglykämie und auch generalisierte Krampfanfälle und Hyperkaliämie auftreten.

Bei gleichzeitiger Einnahme von Alkohol, Antihypertensiva, Chinidin oder Barbituraten können die Symptome verstärkt werden.

Die ersten Anzeichen einer Überdosierung treten üblicherweise 20 Minuten bis 2 Stunden nach Einnahme des Arzneimittels auf.

Therapiemaßnahmen bei Überdosierung

Patienten sollten stationär überwacht werden wobei die Herzfunktion und die Blutwerte regelmäßig untersucht werden sollten. Auch Patienten mit geringen Überdosierungen sollten mindestens für 4 Stunden auf Symptome einer Überdosierung überwacht werden.

Therapeutische Maßnahmen sind die Gabe von Aktivkohle, falls nötig, Magenspülung. Bei schwerer Hypotonie, Bradykardie oder bei Risiko für Herzversagen sollte ein Beta1-Agonist

(z.B. Prenalterol) so lange intravenös verabreicht werden, bis die gewünschte Wirkung erreicht ist. Steht kein selektiver Beta1-Agonist zur Verfügung, kann alternativ Dopamin verwendet werden. Auch eine Vagusblockade mit Atropinsulfat ist möglich.

Wird die erwünschte Wirkung nicht erreicht, kann ein anderes Sympathomimetikum, z.B. Adrenalin oder Noradrenalin, eingesetzt werden.

Darüber hinaus ist die Gabe von Glucagon zu erwägen. Der Einsatz eines Herzschrittmachers kann erforderlich werden. Um Bronchospasmen zu vermeiden, kann ein Beta2-Agonist intravenös verabreicht werden.

Andere Anzeichen einer Überdosierung sollten symptomatisch, nach den aktuell gültigen Methoden der Intensiv-Medizin behandelt werden.

Achtung! Die zur Behandlung einer Überdosierung erforderlichen Dosen sind viel höher als die üblichen therapeutischen Dosen, da die Betarezeptoren durch den Betablocker blockiert sind.

5. PHARMAKOLO­GISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakothera­peutische Gruppe: Beta-Adrenozeptor-Antagonisten, selektiv, ATC-Code: C07AB02

Metoprolol ist ein selektiver beta1-Rezeptorenblocker; d.h. die kardialen Beta1-Rezeptoren werden bei deutlich geringeren Konzentrationen blockiert als die Beta2-Rezeptoren.

Es ist allerdings zu berücksichtigen, dass die Kardioselektivität mit zunehmender Dosis abnimmt.

Metoprolol hat nur unbedeutende membranstabili­sierende Wirkung und keine agonistische Wirkung.

Metoprolol verringert oder hemmt die Wirkung von Katecholaminen auf das Herz (freigesetzt insbesondere in physischen und psychischen Stresssituationen).

Metoprolol reduziert eine Tachykardie, vermindert das Herzminutenvolumen und die Kontraktilität und erniedrigt den Blutdruck.

Wenn notwendig, kann Metoprolol bei Patienten mit einer obstruktiven Lungenerkrankung in Kombination mit einem Beta2-Agonisten verabreicht werden.

Wirkung bei akutem Myokardinfarkt

In einer chinesischen Studie (COMMIT Studie) wurden 45.852 Patienten mit Verdacht auf akuten Herzinfarkt mit Veränderungen im EKG (z.B. ST-Hebungen, ST-Senkungen oder Linksschenkelblock) untersucht, die innerhalb von 24 Stunden nach Beginn von Symptomen stationär aufgenommen wurden.

Die Patienten erhielten randomisiert Metoprolol (bis zu 15 mg intravenös, danach 200 mg oral) oder Placebo, jeweils bis zur Entlassung oder bis zu 28 Tage stationär. Metoprolol beeinflusste im Vergleich mit Placebo weder die Mortalität noch den primären kombinierten Endpunkt aus Tod, Reinfarkt oder Herzstillstand. Reinfarkte und Kammerflimmern traten unter Metoprololtherapie seltener auf, die Rate für einen kardiogenen Schock während der ersten beiden Tage nach akutem Infarkt war jedoch erhöht, in besonderem Maße für hämodynamisch instabile Patienten.

In der COMMIT Studie trat ein kardiogener Schock unter Metoprololtherapie signifikant häufiger auf (5,0 %) als bei Placebo (3,9 %). Besonders deutlich zeigte sich dieser Unterschied bei folgenden Patientengruppen:

Relative Häufigkeit eines kardiogenen Schocks bei bestimmten Patientengruppen der COMMIT-Studie:

Patientenmerkmale

Behandlungsgruppe

Metoprolol

Placebo

8,4 %

6,1 %

7,8%

5,4 %

14,4 %

11 %

15,6 %

9,9 %

Alter > 70 Jahre Blutdruck < 120 mmHg Herzfrequenz > 110/min Killip-Klasse III

5.2 Pharmakoki­netische Eigenschaften

Resorption und Verteilung

Nach oraler Verabreichung wird Metoprolol nahezu vollständig (ca. 95%) resorbiert.

Aufgrund eines ausgeprägten First-pass-Effektes beträgt die systemische Bioverfügbarkeit einer oralen Einzeldosisdosis etwa 50 %. Die systemische Verfügbarkeit einer oralen Dosis kann durch gleichzeitige Nahrungsaufnahme auf ca.65 – 70% erhöht werden.

Die Plasmaprotein­bindung von Metoprolol ist gering (ca. 5 – 10 %), das Verteilungsvolumen beträgt 5,5 l/kg.

Biotransformation und Elimination

Die Metabolisierung von Metoprolol erfolgt durch Oxidation in der Leber. Die drei bekannten Hauptmetaboliten zeigten keine klinisch relevante betarezeptoren­blockierende Wirkung.

Metoprolol wird überwiegend, aber nicht ausschließlich über das Leberenzym Cytochrom (CYP) 2D6 metabolisiert. Die Umsatzrate kann aufgrund von Polymorphismen des CYP2D6-Gens individuell variieren, wobei langsame Metabolisierer (ca. 7–8 %) höhere Plasmakonzentra­tionen und eine langsamere Elimination zeigen als schnelle Metabolisierer. In der Folge kann es zu erhöhter Inzidenz von Nebenwirkungen (siehe Abschnitt 4.8) kommen. Bei den einzelnen Patienten sind jedoch die Plasmakonzentra­tionen stabil und reproduzierbar.

Mehr als 95 % einer oralen Dosis werden im Urin ausgeschieden. Ca. 5 % der Dosis, in Einzelfällen bis zu 30 %, werden unverändert ausgeschieden.

Die Plasmaelimina­tionshalbwertsze­it beträgt im Durchschnitt 3,5 Stunden (1–9 Stunden).

Die Gesamtclearance beträgt ca. 1 l/min.

Pharmakokinetik in speziellen Patientengruppen

Die Pharmakokinetik von Metoprolol unterscheidet sich nicht signifikant zwischen jüngeren und älteren Patienten. Auch bei Patienten mit Niereninsuffizienz ist die systemische Bioverfügbarkeit und Elimination von Metoprolol unverändert, die Elimination der Metaboliten ist jedoch langsamer. Bei Patienten mit einer glomerulären Filtrationsrate (GFR) unter 5 ml/Min wurde eine signifikante Akkumulation der Metaboliten festgestellt. Dies führt jedoch zu keiner Verstärkung der betarezeptoren­blockierenden Wirkung von Metoprolol.

Bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion kann die Bioverfügbarkeit von Metoprolol erhöht und die Gesamt-Clearance erniedrigt sein. Die Zunahme der Bioverfügbarkeit wird jedoch nur bei Patienten mit einer schweren Einschränkung der Leberfunktion oder einem portokavalen Shunt als klinisch relevant betrachtet. Bei Patienten mit portokavalem Shunt beträgt die Gesamt-Clearance ca. 0,3 Liter/Min und die AUC-Werte sind etwa 6-fach höher als bei Gesunden.

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Basierend auf den konventionellen Studien zur Sicherheitsphar­makologie, Toxizität bei wiederholter Gabe, Reproduktionsto­xizität, Genotoxizität und zum kanzerogenen Potential lassen die präklinischen Daten keine besonderen Gefahren für den Menschen erkennen.

Wie andere Betarezeptoren­blocker, verursachte Metoprolol bei hoher Dosierung eine maternale Toxizität (verminderte Nahrungsaufnahme und Gewichtsabnahme) und embryofetale Toxizität (erhöhte Rate von Resorptionen, vermindertes Geburtsgewicht, verzögerte körperliche Entwicklung), war aber nicht teratogen.

6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Lactose-Monohydrat, Maisstärke, mikrokristalline Cellulose, Magnesiumstearat, kolloidales Siliciumdioxid wasserfrei, Hydroxypropyl­cellulose, Calciumhydrogen­phosphatdihydrat, Crospovidon.

6.2 Inkompatibilitäten

Nicht zutreffend.

6.3 Dauer der Haltbarkeit

5 Jahre

6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Nicht über 25°C lagern. In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.

6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

PP/Alu Blisterpackung oder PVC/Alu Blisterpackung zu 20 und 50 Stück

6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung

Keine besonderen Anforderungen.

7. INHABER DER ZULASSUNG

Hexal Pharma GmbH, A-1020 Wien

8. ZULASSUNGSNUMMER(N)

Metoprololtartrat Hexal 50 mg – Tabletten: 1–20862

Metoprololtartrat Hexal 100 mg – Tabletten: 1–20865

9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG

Metoprololtartrat Hexal 50 mg

Datum der Erteilung der Zulassung: 24.03.1995

Datum der letzten Verlängerung der Zulassung: 19.01.2012

Metoprololtartrat Hexal 100 mg

Datum der Erteilung der Zulassung: 24.03.1995

Datum der letzten Verlängerung der Zulassung: 19.01.2012

10. STAND DER INFORMATION

September 2020

Mehr Informationen über das Medikament Metoprololtartrat Hexal 50 mg - Tabletten

Arzneimittelkategorie: standardarzneimittel
Suchtgift: Nein
Psychotrop: Nein
Zulassungsnummer: 1-20862
Rezeptpflichtstatus: Arzneimittel zur wiederholten Abgabe gegen aerztliche Verschreibung
Abgabestatus: Abgabe durch eine (öffentliche) Apotheke
Inhaber/-in:
HEXAL PHARMA GmbH, Jakov-Lind-Straße 5,Top 3.05, 1020 Wien, Österreich