Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Mertioscan 0,2 mg Kit für ein radioaktives Arzneimittel
1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS
Mertioscan 0,2 mg Kit für ein radioaktives Arzneimittel
2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG
Die Packung enthält zwei unterschiedliche Durchstechflaschen: (1) und (2).
Durchstechflasche (1) enthält 0,2 mg Mertiatid (Mercaptoacetyltriglycin)
Durchstechflasche (2) enthält 2,5 ml Phosphatpufferlösung
Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe, Abschnitt 6.1.
Das Radionuklid ist nicht Bestandteil des Kits. Der Kit enthält alle nicht radioaktiven Komponenten die für die Herstellung von [99mTc]Technetium-Mertiatid Injektionslösung benötigt werden.
3. DARREICHUNGSFORM
Kit für ein radioaktives Arzneimittel
Durchstechflasche 1: weißes bis nahezu weißes Pulver
Durchstechflasche 2: klare, farblose Lösung
4. KLINISCHE ANGABEN
4.1 Anwendungsgebiete
Dieses Arzneimittel ist ein Diagnostikum. Es ist indiziert für die Anwendung bei Erwachsenen. Zur Anwendung bei Kindern siehe Abschnitt 4.2.
Nach Radiomarkierung mit [99mTc]Natriumpertechnetatlösung, wird die Lösung des [99mTc]Technetium-Mertiatid-Komplexes für die Untersuchung nephrologischer und urologischer Funktionsstörungen insbesondere zur Untersuchung der Funktion, der Morphologie und der Durchblutung der Nieren sowie zur Untersuchung des Harnabflusses verwendet.
4.2 Dosierung und Art der Anwendung
Dosierung
bei Erwachsenenund älteren Patienten
40 – 200 MBq, abhängig vom zu untersuchenden Krankheitsbild und der angewandten Methode
Bei Patienten, die jünger als 18 Jahre sind
Obwohl Mertioscan bei Kindern angewandt werden kann, wurden keine Studien an Kindern durchgeführt. Die klinische Erfahrung zeigt, dass für die Anwendung bei Kindern die Aktivität reduziert werden muss. Aufgrund des variablen Verhältnisses von Größe und Körpergewicht, ist es manchmal erfolversprechender, die Aktivität nach der Körperoberfläche einzustellen.
Die Anwendung bei Kindern und Jugendlichen sollte mit Vorsicht erfolgen, unter Berücksichtigung der klinischen Notwendigkeit und Einbeziehung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses in dieser Patientengruppe. Die zu verabrreichenden Aktivitäten können mit Hilfe der pädiatrischen Dosiertabelle der Europäischen Gesellschaft für Nuklearmedizin (EANM) berechnet werden, die an Kinder und Jugendliche verabreichte Aktivität kann durch Multiplikation einer Basisaktivität (für
Rechenzwecke) mit einem in der unten stehenden Tabelle angegebenen gewichtsabhängigen Faktor berechnet werden.
A[MBq]verabreicht = Basis Aktivität x Faktor
Die Basisaktivität beträgt 11,9 MBq.
Die Mindestaktivität beträgt 15 MBq.
Körpergewicht in kg | Faktor | Körpergewicht in kg | Faktor |
3 | 1 | 32 | 3.77 |
4 | 1.12 | 34 | 3.88 |
6 | 1.47 | 36 | 4.00 |
8 | 1.71 | 38 | 4.18 |
10 | 1.94 | 40 | 4.29 |
12 | 2.18 | 42 | 4.41 |
14 | 2.35 | 44 | 4.53 |
16 | 2.53 | 46 | 4.65 |
18 | 2.71 | 48 | 4.77 |
20 | 2.88 | 50 | 4.88 |
22 | 3.06 | 52–54 | 5.00 |
24 | 3.18 | 56–58 | 5.24 |
26 | 3.35 | 60–62 | 5.47 |
28 | 3.47 | 64–66 | 5.65 |
30 | 3.65 | 68 | 5.77 |
Art der Anwendung:
Zur intravenösen Verabreichung
Dieses Arzneimittel ist vor der Anwendung am Patienten zu rekonstituieren.
Die szintigraphische Untersuchung beginnt normalerweise direkt nach Verabreichung.
Zur Vorbereitung des Patienten siehe Abschnitt 4.4
Anweisungen zur Rekonstitution des Arzneimittels vor der Anwendung, siehe Abschnitt 12.
4.3 Gegenanzeigen
Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff, einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile oder einen Bestandteil des markierten Radiopharmazeutikums.
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Schwangerschaft, siehe Abschnitt 4.6
Individuelle Nutzen/Risikobeurteilung
Bei jedem Patienten ist ein sorgfältiges Abwägen zwischen dem zu erwartenden diagnostischen Nutzen und dem mit der Strahlenexposition verbundenen Risiko vorzunehmen. Um die Strahlendosis so gering wie möglich zu halten, darf die zu verabreichende Aktivität nicht höher bemessen werden als für den Erhalt der diagnostischen Information erforderlich ist.
Kinder und Jugendliche
Information zur Anwendung bei Kindern, siehe Abschnitt 4.2
Ein sorgfältiges Abwägen der zu erwartenden diagnostischen Information ist erforderlich, da die effektive Dosis je MBq bei Kindern höher ist als bei Erwachsenen (siehe Abschnitt 11).
Vorbereitung des Patienten
Ausreichende Flüssigkeitszufuhr des Patienten vor Beginn der Untersuchung und häufiges Wasserlassen in den ersten Stunden nach der Untersuchung sind notwendig um die Strahlenbelastung zu verringern.
Allgemeine Warnhinweise
Radioaktive Arzneimittel dürfen nur von dazu berechtigten Personen in speziell dafür bestimmten klinischen Bereichen in Empfang genommen, gehandhabt und verabreicht werden. Entgegennahme, Lagerung, Anwendung, Transport und Entsorgung unterliegen den Anordnungen der örtlich zuständigen Aufsichtsbehörden und/oder entsprechenden Genehmigungen zuständiger amtlicher Stellen. Radioaktive Arzneimittel dürfen vom Anwender nur unter Berücksichtigung der Anforderungen an die radiologische Sicherheit und die pharmazeutische Qualität zubereitet werden. Aseptisches Arbeiten ist erforderlich.
Besondere Warnhinweise
Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Dosis, d.h. es ist nahezu “natriumfrei”.
Beim Auftreten von Überempfindlichkeiten muss die Anwendung des Arzneimittels sofort abgebrochen und falls erforderlich eine intravenöse Behandlung begonnen werden. Entsprechende Arzneimittel und Ausrüstung (z. B. Tubus und Beatmungsgerät) für Notfälle müssen einsatzbereit sein.
Vorsichtsmaßnahmen in Bezug auf Gefährdung der Umwelt, siehe Abschnitt 6.6.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Es sind keine Wechselwirkungen des [99mTc]Technetium-Mertiatid-Komplexes mit üblicherweise für Patienten, die eine der oben genannten Untersuchungen erhalten, verschriebenen Medikamenten bekannt (z.B. Blutdrucksenker oder Arzneimittel zur Vorbeugung der Abstoßung transplantierter Organe).
Unter dem Einfluss des tubulär sezernierten Hydrochlorthiazid kann es zu einer Verringerung der tubulären Sekretion von Mertiatid kommen. Dies kann grundsätzlich auch bei anderen Medikamenten auftreten, die im proximalen Tubulus sezerniert werden (z.B. nichtsteroidale Antirheumatika).
Durch vorhergegangene Gabe von Substanzen wie Benzylpenicillin oder iodhaltigen Röntgenkontrastmitteln kann es auch zu einer verringerten tubulären Sekretion von Mertiatid kommen. Von Metoclopramid wird berichtet, daß es den renalen Plasmastrom verringert. Dies würde bei der Gabe von therapeutischen Dosen möglicherweise zu verringerten Clearancewerten führen. Im Zustand der Dehydratation oder der Azidose kann es auch zu einer verlangsamten Elimination des Produktes kommen.
4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit
Frauen im gebärfähigen Alter
Wenn es erforderlich ist einer Frau im gebärfähigen Alter ein Radiopharmakon zu injizieren, sollte immer an eine Schwangerschaft gedacht werden. Jede Frau, deren Periode ausgeblieben ist, sollte als schwanger gelten, solange das Gegenteil nicht erwiesen ist. Falls Ungewissheit besteht (z.B. wenn eine Periode ausgeblieben ist oder die Periode sehr unregelmäßig ist) sollten alternative Verfahren, die keine ionisierenden Strahlen benötigen, immer in Betracht gezogen werden.
Schwangerschaft
Nuklearmedizinische Untersuchungen bei Schwangeren beinhalten auch eine Strahlenexposition des Feten.
Aus diesem Grund sollten in der Schwangerschaft nur absolut unerlässliche Untersuchungen durchgeführt werden, bei denen der zu erwartende Nutzen das Risiko für die Mutter und den Fötus bei Weitem überwiegt.
Stillzeit
Vor Verabreichung eines radioaktiven Arzneimittels an Stillende ist zu prüfen, ob eine Verschiebung der Untersuchung auf einen Zeitpunkt nach Beendigung der Stillperiode klinisch zu verantworten ist und ob im Hinblick auf eine möglichst geringe Ausscheidung von Radioaktivität in die Muttermilch das geeignete radioaktive Arzneimittel gewählt wurde. Falls die Anwendung notwendig ist, sollte das Stillen für 24 Stunden unterbrochen und die Muttermilch verworfen werden.
Aus Gründen des Strahlenschutzes wird der Mutter empfohlen, für 24h nach der Injektion engen Kontakt zum Kind zu vermeiden.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Es wurden keine Studien zu den Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen durchgeführt.
4.8 Nebenwirkungen
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:
Sehr häufig (> 1/10)
Häufig (> 1/100 bis < 1/10)
Gelegentlich (> 1/1.000 bis < 1/100)
Selten (> 1/10.000 bis < 1/1.000)
Sehr selten (<1/10.000)
Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)
Sehr selten wurden schwache, anaphylaktische Reaktionen berichtet (<0,01%), die sich in Nesselsucht, geschwollenen Augenliedern und Husten äußern
Gelegentlich wurde über vasovagale Reaktionen berichtet.
Ein epileptischer Anfall wurde bei einem sedierten 15 Tage alten Baby berichtet, allerdings konnte kein Zusammenhang mit der Verabreichung des Radiodiagnostikums hergestellt werden.
Ionisierende Strahlen können Krebs und Erbgutveränderungen verursachen. Für diagnostische nuklearmedizinische Untersuchungen legen die vorliegenden Hinweise nahe, dass Nebenwirkungen aufgrund der niedrigen Strahlendosis nur mit geringer Häufigkeit auftreten.
Für die meisten nuklearmedizinischen Untersuchungen beträgt die effektive Strahlendosis (E) weniger als 20 mSv. Eine worst-case Rechnung für die hier erfolgende Untersuchung liefert Werte von 2 mSv für einen Erwachsenen und 0.76 mSv für ein 1-jähriges Kind nach Injektion von 200 bzw. 20 MBq.
Nebenwirkungen
Der betreuende Arzt sollte den Patienten auffordern, jede potentielle Nebenwirkung mitzuteilen.
Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung über das folgend aufgeführte nationale Meldesystem anzuzeigen.
Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen
Inst. Pharmakovigilanz
Traisengasse 5
AT-1200 WIEN
Fax: + 43 (0) 50 555 36207
Website:
4.9 Überdosierung
4.9 ÜberdosierungIm Fall einer Überdosierung von [99mTc]Technetium-Mertiatid sollte, die absorbierte Dosis mittels beschleunigter Elimination des Radionuklides aus dem Körper durch häufige Blasenentleerung soweit wie möglich verringert werden. Im Falle eine Überdosierung ist es hilfreich, die verabreichte effektive Dosis abzuschätzen.
5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe:
Radiodiagnostika
ATC-Code: V09CA03
Bei den zur Anwendung kommenden geringen Substanzmengen sind keine klinisch relevanten pharmakodynamischen Wirkungen der [99mTc]Technetium-Mertiatid-Injektionslösung bekannt.
Das Erfassen der Radioaktivität in der Niere in Abhängigkeit von der Zeit erlaubt die Beurteilung der renalen Durchblutung und Funktion sowie des Harnabflusses.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Verteilung
Nach intravenöser Injektion wird das [99mTc] Technetium -Mertiatid schnell über die Nieren aus dem Blut eliminiert.
Resorption in den Organen
[99mTc]Technetium-Mertiatid ist zu etwa von 78 bis 90 % an Plasmaproteine gebunden. Bei normaler Nierenfunktion sind nach 30 Minuten 70 % und nach 3 Stunden etwa 95 % der verabreichten Dosis ausgeschieden. Diese Werte sind vom Funktionszustand der Nieren und des Urogenitalsystems abhängig.
Elimination
Die Ausscheidung erfolgt überwiegend durch tubuläre Sekretion und zu ca. 11 % über glomeruläre Filtration.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
5.3 Präklinische Daten zur SicherheitEs wurden keine akuten, subakuten, subchronischen oder mutagenen Effekte in präklinischen Studien beobachtet. Es sind jedoch keine detaillierten Informationen zu diesen Studien verfügbar.
6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Durchstechflasche 1
Zinn(II)-chlorid-Dihydrat
Natrium-(R,R)-tartrat-Dihydrat
Natriumhydroxid
Salzsäure
Durchstechflasche 2
Natriummonohydrogenphosphat-Dihydrat
Natriumdihydrogenphosphat-Dihydrat
Salzsäure
Wasser für Injektionszwecke
6.2 Inkompatibilitäten
Keine bekannt.
Das Arzneimittel darf nicht mit anderen Arzneimitteln gemeinsam verabreicht werden um die Stabilität des [99mTc]Technetium-Mertiatid nicht zu beeinflussen.
6.3 Dauer der Haltbarkeit
Durchstechflasche 1: 15 Monate
Durchstechflasche 2: 2 Jahre
Nach Radiomarkierung: 8h
Die radiomarkierte Zubereitung ist unter 25 °C aufzubewahren.
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Im Kühlschrank lagern (2 °C – 8 °C).
In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.
Aufbewahrungsbedingungen nach Radiomarkierung des Arzneimittels, siehe Abschnitt 6.3.
Das radioaktiv markierte Arzneimittel ist entsprechend den nationalen Anforderungen für radioaktive Materialien zu lagern.
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
10 ml-Durchstechflaschen aus Glas mit einem Butyl-Gummistopfen und einer Aluminiumbördelkappe verschlossen.
Mertioscan 0,2 mg Kit für ein radioaktives Arzneimittel wird in Faltschachteln geliefert, die 5 Durchstechflaschen mit Pulver (Wirkstoff Mertiatid) und 5 Durchstechflaschen mit 2,5 ml steriler Phosphatpufferlösung enthalten.
6.6. Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung
6.6. Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur HandhabungDer Inhalt des Kits vor der Zubereitung ist nicht radioaktiv. Jedoch nach Radiomarkierung mit Natrium[99mTc]pertechnetat Injektionslösung ist eine geeignete Abschirmung für die fertige Zubereitung zu gewährleisten.
Die Anwendung von radioaktiven Arzneimitteln stellt einen Risikofaktor für andere Personen aufgrund ausgehender Strahlung oder Kontamination durch Verschütten von Urin, Erbrochenem usw. dar. Vorsichtsmaßnahmen zum Strahlenschutz sind gemäß den nationalen Strahlenschutzverordnungen zu treffen.
Radiopharmaka dürfen nur von dazu berechtigten Personen in speziell dafür bestimmten klinischen Bereichen in Empfang genommen, gehandhabt und verabreicht werden. Der Erhalt, die Lagerung, die Anwendung, der Transport und die Entsorgung unterliegen gesetzlichen Bestimmungen und/oder entsprechender Genehmigungen der lokalen Behörden.
Radiopharmaka sollten vom Anwender so hergestellt werden, dass sowohl die Strahlenschutzbestimmungen als auch die pharmazeutischen Qualitätsanforderungen eingehalten werden. Geeignete aseptische Vorkehrungen sollten getroffen werden.
Der Inhalt der Durchstechflaschen ist nur für die Herstellung von [99mTc]Technetium-Mertiatid vorgesehen und darf nicht direkt am Patienten angewendet werden, ohne dass vorher die Zubereitung der Injektionslösung erfolgt.
Wenn zu irgendeinem Zeitpunkt während der Zubereitung des Arzneimittels die Integrität der Durchstechflasche zweifelhaft ist, sollte es nicht verwendet werden.
Die Handhabung sollte in einer Weise erfolgen, dass die Gefahr der Kontamination des Arzneimittels und einer Bestrahlung des Personals minimiert wird. Ausreichende Abschirmung ist obligatorisch. Anweisungen zur Radiomarkierung des Arzneimittels vor der Anwendung, siehe Abschnitt 12.
Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu beseitigen.
7. INHABER DER ZULASSUNG
ROTOP Pharmaka GmbH
Bautzner Landstraße 400 01328 Dresden, Deutschland
Tel: +49 351 26 310 210
Fax: +49 351 26 310 313
E-Mail:
8. ZULASSSUNGSNUMMER
435112
9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER
25.04.2014/27.08.2013
10. STAND DER INFORMATION
03/2018
11. DOSIMETRIE
Technetium-99m wird mittels eines [99Mo]Molybdän/[99mTc]Technetium-Radionuklidgenerators gewonnen und zerfällt unter Emission von Gammastrahlung mit einer Energie von 140 keV und einer Halbwertszeit von 6,02 Stunden zu Technetium-99, das aufgrund seiner langen Halbwertszeit von 2,13 × 105 Jahren als quasi stabil zu betrachten ist.
Die Daten zur Strahlenexposition stammen aus der ICRP-Veröffentlichung 80 aus dem Jahr 1998 und sind nach dem MIRD System berechnet.
Folgende Annahmen liegen dem Modell zugrunde:
Im Normalfall (Nierengesunde) wird [99mTc]Technetium-Mertiatid-Injektionslösung nach intravenöser Gabe schnell im extrazellulären Raum verteilt und durch das Nierensystem vollständig nach dem Nieren-Blasen-Modell ausgeschieden. Die renale Durchflusszeit (renal transit time) wird mit 4 min wie für Hippuran angenommen. Ist die Funktion beider Nieren eingeschränkt, wird ein Zehntel der normalen Clearance, eine Erhöhung auf 20 min für die renale Durchflusszeit und eine Aufnahme von 4 % in der Leber angenommen. Als Beispiel für eine akute einseitige Nierenobstruktion wird eine Aufnahme von 50 % der Dosis durch die obstruierte Niere angenommen, die mit einer Halbwertszeit von 5 Tagen verlangsamt wieder in die Blutbahn freigesetzt und durch die gesunde Niere ausgeschieden wird.Normale Nierenfunktion
Absorbierte Dosis [99mTc]Technetium-Mertiatid | ||||||
Dosis pro vera | breichter Aktivität [mGy/MBq] | |||||
Organ | Erwachsene | 15 jährige | 10jährige | 5jährige | 1jährige | |
Nebennieren | 0,00039 | 0,00051 | 0,00082 | 0,0012 | 0,0025 | |
Blasenwand | 0,11 | 0,14 | 0,17 | 0,18 | 0,32 | |
Knochenoberfläche | 0,0013 | 0,0016 | 0,0021 | 0,0024 | 0,0043 | |
Gehirn | 0,00010 | 0,00013 | 0,00022 | 0,00035 | 0,00061 | |
Brustdrüse | 0,00010 | 0,00014 | 0,00024 | 0,00039 | 0,00082 | |
Gallenblase | 0,00057 | 0,00087 | 0,0020 | 0,0017 | 0,0028 | |
Magendarmtrakt | ||||||
Magenwand | 0,00039 | 0,00049 | 0,00097 | 0,0013 | 0,0025 | |
Dünndarm | 0,0023 | 0,0030 | 0,0042 | 0,0046 | 0,0078 | |
Kolon | 0,0034 | 0,0043 | 0,0059 | 0,0060 | 0,0098 | |
oberer Dickdarm | 0,0017 | 0,0023 | 0,0034 | 0,0040 | 0,0067 | |
unterer Dickdarm | 0,0057 | 0,0070 | 0,0092 | 0,0087 | 0,014 | |
Herz | 0,00018 | 0,00024 | 0,00037 | 0,00057 | 0,0012 | |
Nieren | 0,0034 | 0,0042 | 0,0059 | 0,0084 | 0,015 | |
Leber | 0,00031 | 0,00043 | 0,00075 | 0,0011 | 0,0021 | |
Lunge | 0,00015 | 0,00021 | 0,00033 | 0,00050 | 0,0010 | |
Muskeln | 0,0014 | 0,0017 | 0,0022 | 0,0024 | 0,0041 | |
Ösophagus | 0,00013 | 0,00018 | 0,00028 | 0,00044 | 0,00082 | |
Ovarien | 0,0054 | 0,0069 | 0,0087 | 0,0087 | 0,014 | |
Pankreas | 0,00040 | 0,00050 | 0,00093 | 0,0013 | 0,0025 | |
rotes Mark | 0,00093 | 0,0012 | 0,0016 | 0,0015 | 0,0021 | |
Haut | 0,00046 | 0,00057 | 0,00083 | 0,00097 | 0,0018 | |
Milz | 0,00036 | 0,00049 | 0,00079 | 0,0012 | 0,0023 | |
Testes | 0,0037 | 0,0053 | 0,0081 | 0,0087 | 0,016 | |
Thymus | 0,00013 | 0,00018 | 0,00028 | 0,00044 | 0,00082 | |
Schilddrüse | 0,00013 | 0,00016 | 0,00027 | 0,00044 | 0,00082 | |
Uterus | 0,012 | 0,014 | 0,019 | 0,019 | 0,031 | |
Sonstige Gewebe | 0,0013 | 0,0016 | 0,0021 | 0,0022 | 0,0036 | |
Effektive Dosis (mSv/ MBq) | 0,0070 | 0,0090 | 0,012 | 0,012 | 0,022 | |
Die Blasenwand trägt mit 80 % zur effe Gesamtdosis bei. | ktiven | |||||
Effektive Dosis, falls die Blase eine oder eine halbe Stunde nach der Anwendung geleert wird: | ||||||
1 Stunde | 0,0025 | 0,0031 | 0,0045 | 0,0064 | 0,0064 | |
30 Minuten | 0,0017 | 0,0021 | 0,0029 | 0,0039 | 0,0068 |
Gestörte Nierenfunktion
Absorbierte Dosis [99mTc]Technetium-Mertiatid | |||||
Dosis pro verabreichter Aktivität [mGy/MBq] | |||||
Organ | Erwachsene | 15jährige | 10jährige | 5 jährige | 1jährige |
Nebennieren | 0,0016 | 0,0021 | 0,0032 | 0,0048 | 0,0086 |
Blasenwand | 0,083 | 0,11 | 0,13 | 0,13 | 0,23 |
Knochenoberfläche | 0,0022 | 0,0027 | 0,0038 | 0,0050 | 0,0091 |
Gehirn | 0,00061 | 0,00077 | 0,0013 | 0,0020 | 0,0036 |
Brustdrüse | 0,00054 | 0,00070 | 0,0011 | 0,0017 | 0,0032 |
Gallenblase | 0,0016 | 0,0022 | 0,0038 | 0,0046 | 0,0064 |
Magendarmtrakt | |||||
Magenwand | 0,0012 | 0,0015 | 0,0026 | 0,0035 | 0,0061 |
Dünndarm | 0,0027 | 0,0035 | 0,0050 | 0,0060 | 0,010 |
Kolon | 0,0035 | 0,0044 | 0,0061 | 0,0069 | 0,011 |
oberer Dickdarm | 0,0022 | 0,0030 | 0,0043 | 0,0056 | 0,0093 |
unterer Dickdarm | 0,0051 | 0,0063 | 0,0085 | 0,0086 | 0,014 |
Herz | 0,00091 | 0,0012 | 0,0018 | 0,0027 | 0,0048 |
Nieren | 0,014 | 0,017 | 0,024 | 0,034 | 0,059 |
Leber | 0,0014 | 0,0018 | 0,0027 | 0,0038 | 0,0066 |
Lunge | 0,00079 | 0,0011 | 0,0016 | 0,0024 | 0,0045 |
Muskeln | 0,0017 | 0,0021 | 0,0029 | 0,0036 | 0,0064 |
Ösophagus | 0,00074 | 0,00097 | 0,0015 | 0,0023 | 0,0041 |
Ovarien | 0,0049 | 0,0063 | 0,0081 | 0,0087 | 0,014 |
Pankreas | 0,0015 | 0,0019 | 0,0029 | 0,0043 | 0,0074 |
rotes Mark | 0,0015 | 0,0019 | 0,26 | 0,0031 | 0,0050 |
Haut | 0,00078 | 0,00096 | 0,0015 | 0,0020 | 0,0038 |
Milz | 0,0015 | 0,0019 | 0,0029 | 0,0043 | 0,0074 |
Testes | 0,0034 | 0,0047 | 0,0071 | 0,0078 | 0,014 |
Thymus | 0,00074 | 0,00097 | 0,0015 | 0,0023 | 0,0041 |
Schilddrüse | 0,00073 | 0,00095 | 0,0015 | 0,0024 | 0,0044 |
Uterus | 0,010 | 0,012 | 0,016 | 0,016 | 0,027 |
Sonstige Gewebe | 0,0017 | 0,0021 | 0,0028 | 0,0034 | 0,0060 |
Effektive Dosis (mSv/ MBq) | 0,0061 | 0,0078 | 0,010 | 0,011 | 0,19 |
Akutes einseitiges Nierenversagen
Absorbierte Dosis [99mTc]Technetium-Mertiatid | |||||
Dosis pro verabreichter Aktivität [mGy/MBq] | |||||
Organ | Erwachsene | 15jährige | 10jährige | 5jährige | 1jährige |
Nebennieren | 0,011 | 0,014 | 0,022 | 0,032 | 0,055 |
Blasenwand | 0,056 | 0,071 | 0,091 | 0,093 | 0,17 |
Knochenoberfläche | 0,0031 | 0,0040 | 0,0058 | 0,0084 | 0,017 |
Gehirn | 0,00011 | 0,00014 | 0,00023 | 0,00039 | 0,00075 |
Brustdrüse | 0,00038 | 0,00051 | 0,0010 | 0,0016 | 0,0030 |
Gallenblase | 0,0062 | 0,0073 | 0,010 | 0,016 | 0,023 |
Magendarmtrakt | |||||
Magenwand | 0,0039 | 0,0044 | 0,0070 | 0,0093 | 0,012 |
Dünndarm | 0,0043 | 0,0055 | 0,0085 | 0,012 | 0,019 |
Kolon | 0,0039 | 0,0050 | 0,0072 | 0,0092 | 0,0015 |
oberer Dickdarm | 0,0040 | 0,0051 | 0,0076 | 0,010 | 0,016 |
unterer Dickdarm | 0,0038 | 0,0048 | 0,0067 | 0,0082 | 0,013 |
Herz | 0,0013 | 0,0016 | 0,0027 | 0,0040 | 0,0061 |
Nieren | 0,20 | 0,24 | 0,33 | 0,47 | 0,81 |
Leber | 0,0044 | 0,0054 | 0,0081 | 0,011 | 0,017 |
Lunge | 0,0011 | 0,0016 | 0,0025 | 0,0039 | 0,0072 |
Muskeln | 0,0022 | 0,0027 | 0,0037 | 0,0051 | 0,0089 |
Ösophagus | 0,00038 | 0,00054 | 0,00085 | 0,0015 | 0,0023 |
Ovarien | 0,0038 | 0,0051 | 0,0071 | 0,0092 | 0,015 |
Pankreas | 0,0074 | 0,0090 | 0,013 | 0,018 | 0,029 |
rotes Mark | 0,0030 | 0,0036 | 0,0050 | 0,0060 | 0,0083 |
Haut | 0,00082 | 0,0010 | 0,0015 | 0,0022 | 0,0042 |
Milz | 0,0098 | 0,012 | 0,018 | 0,026 | 0,040 |
Testes | 0,0020 | 0,0029 | 0,0045 | 0,0050 | 0,0098 |
Thymus | 0,00038 | 0,00054 | 0,00085 | 0,0015 | 0,0023 |
Schilddrüse | 0,00017 | 0,00023 | 0,00045 | 0,00092 | 0,0016 |
Uterus | 0,0072 | 0,0087 | 0,012 | 0,013 | 0,022 |
Sonstige Gewebe | 0,0021 | 0,0026 | 0,0036 | 0,0047 | 0,0080 |
Effektive Dosis (mSv/ MBq) | 0,010 | 0,012 | 0,017 | 0,022 | 0,038 |
Die effektive Dosis beträgt beim Erwachsenen mit 70 kg Körpergewicht mit normaler Nierenfunktion nach intravenöser Gabe von 200 MBq (maximale Dosis) 1,4 mSv.
Die absorbierte Dosis im Zielorgan Niere beträgt dabei 0,68 mGy und im kritischen Organ Blasenwand 21,6 mGy.
Mehr Informationen über das Medikament Mertioscan 0,2 mg Kit für ein radioaktives Arzneimittel
Arzneimittelkategorie: radiopharmazeutika
Suchtgift: Nein
Psychotrop: Nein
Zulassungsnummer: 435112
Rezeptpflichtstatus: Arzneimittel zur einmaligen Abgabe auf aerztliche Verschreibung
Abgabestatus: Abgabe durch einen Grosshändler mit Bewilligung / Genehmigung
Inhaber/-in:
ROTOP Pharmaka GmbH, Bautzner Landstraße 400, 01328 Dresden, Deutschland