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Lipactin 175 I.E./g + 5 mg/g Gel - Zusammengefasste Informationen

Enthält aktive Wirkstoffe :

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Lipactin 175 I.E./g + 5 mg/g Gel

1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS

Lipactin 175 I.E./g + 5 mg/g Gel

2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

1 g Gel enthält:

Heparin-Natrium 175 I.E

Zinksulfat-Heptahydrat 5 mg

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.

3. DARREICHUNGSFORM

Transparentes, homogenes und farbloses Gel.

4. KLINISCHE ANGABEN

4.1 Anwendungsgebiete

Lipactin Gel eignet sich zur frühzeitigen Behandlung der Symptome von Herpes labialis, wie lokaler Juckreiz, Schwellung und Gefühl von Schmerzen und Spannung.

4.2 Dosierung und Art der Anwendung

Dosierung

3– bis 6-mal täglich

Die Behandlung sollte bis einige Tage nach dem Verschwinden der Symptomatik weitergeführt werden.

Die Therapie sollte maximal 7 bis 10 Tage durchgeführt werden.

Kinder und Jugendliche

Lipactin Gel darf bei Kindern unter 6 Jahren nicht angewendet werden.

Art der Anwendung

Bei Auftreten von Anzeichen oder Symptomen einer Infektion (lokaler Juckreiz, Spannung, Schmerzen oder Bildung von Bläschen) einen dünnen Film auf die betroffenen Stellen auftragen (3-bis 6-mal täglich).

4.3 Gegenanzeigen

Überempfindlichkeit gegen die Wirkstoffe oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile.

Patienten mit stark geschwächtem Immunsystem (z. B. bei AIDS oder nach Knochenmarktran­splantationen).

4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Lipactin Gel ist nur zur Anwendung auf der Haut bestimmt.

Kontakt mit den Augen ist zu vermeiden.

Die Bestandteile von Lipactin Gel können lokale Überempfindlichke­itsreaktionen verursachen.

4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Bei topischer Anwendung sind keine Arzneimittelwechsel­wirkungen bekannt.

4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaft

Ausreichende Erfahrungen über die Anwendung von Heparin und Zinksulfat bei Schwangeren liegen nicht vor.

Tierstudien ergeben keine ausreichenden Daten bezüglich der Reproduktionsto­xikologie beim Menschen (siehe Abschnitt 5.3).

Aus diesem Grund sollte die Verwendung von Lipactin auf solche Fälle beschränkt werden, in denen sie unbedingt notwendig erscheint.

Es werden jedoch keine Auswirkungen während der Schwangerschaft erwartet, da die systemische Exposition von Heparin und Zinksulfat zu vernachlässigen ist (siehe Abschnitt 5.2).

Stillzeit

Heparin und Zinksulfat gehen nicht in die Muttermilch über.

Lipactin Gel kann während der Stillzeit angewendet werden.

4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Lipactin Gel hat keinen oder einen zu vernachlässigenden Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.

4.8 Nebenwirkungen

4.8 Nebenwirkungen

In seltenen Fällen (> 1/10.000, <1/1.000) können beim Auftragen Irritationen wie ein brennendes Gefühl auftreten, das spontan wieder verschwindet.

In sehr seltenen Fällen (<1/10.000) wurden Hautreizungen wie lokale Überempfindlichke­itsreaktionen berichtet, die sich als Juckreiz, Erythem, Papeln, Bläschen auch über den behandelten Hautabschnitt hinaus manifestieren (disseminierte Reaktionen). In diesen Fällen sollte das Produkt abgesetzt werden.

Meldung des Verdachts auf NebenwirkungenMeldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels.

Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung über

das nationale Meldesystem anzuzeigen:

Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen

Traisengasse 5

1200 WIEN

ÖSTERREICH

Fax: + 43 (0) 50 555 36207

Website:

4.9 Überdosierung

Es sind keine Fälle von Überdosierung bekannt.

Bei Anwendung auf der Haut in der empfohlenen Dosierung besteht kein Risiko einer Überdosierung (siehe Abschnitt 5.2).

Im Falle einer unbeabsichtigten Einnahme geht das Produkt nur zu einem geringen Teil in den systemischen Kreislauf über. Der größte Teil wird mit dem Stuhl ausgeschieden.

5. PHARMAKOLO­GISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakothera­peutische Gruppe: Dermatika, Antivirale Mittel, ATC Code: D06BB

Wirkmechanismus

Heparin ist ein anionisches heterogenes sulfatiertes Glycosaminoglykan, das aus Schweinedarmmukosa isoliert wird. Es führt in vitro zu einer Hemmung der Plaquebildung, durch Verhinderung der Anbindung des Virus an die Zelle. Auf diese Weise wird das Eindringen des Virus in die Zelle verzögert.

Zinksulfat wirkt adstringierend und ist ein schwaches Antiseptikum. Es wird zur Verbesserung der Wundheilung eingesetzt. Zinksulfat setzt Zinkionen frei, die sich innerhalb von wenigen Stunden an die Oberflächenproteine der Viruspartikel binden. Die Bindung der Zinkionen führt zur Inaktivierung der Herpesviren. Auf diese Weise werden die Viren wirksam an der Durchdringung der Zellmembran gehemmt und ihr Fortpflanzungszy­klus wird irreversibel blockiert.

In Experimenten in vitro wurde die synergistische antivirale Wirkung der beiden in Lipactin Gel vorhandenen Substanzen Heparin-Natrium und Zinksulfat-Heptahydrat bei Hautinfektionen durch Herpes simplex-Viren (Herpes labialis [z.B. Herpes febrilis, Herpes solaris]) nachgewiesen.

Pharmakodynamische Wirkungen

Diese Kombination wirkt auf dreifache Weise, denn sie verhindert die Bindung des Virus an die Zellwand, sie inaktiviert das Virus, und sie verhindert die zelluläre Replikation.

Klinische Wirksamkeit und Sicherheit

Klinische Studien haben gezeigt, dass topische Zinksulfatlösungen eine wirksame Behandlung und Prävention von Infektionen mit dem Herpes simplex-Virus ermöglichen. In klinischen Studien besserten sich die Symptome von Infektionen mit dem Herpesvirus (Verkrustung, Erythem, Schmerzen, Juckreiz, Spannungsgefühl, Schwellung und Bläschenbildung) nach der Behandlung mit Lipactin Gel im Vergleich zu Plazebo auf signifikante Weise. Es erwies sich als überlegen im Vergleich mit Heparin-Natrium oder Zinksulfat allein, betrachtet man Wirkungseintritt, Dauer bis zur Heilung und Linderung der Symptome der Infektion.

5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Resorption/Ver­teilung

Die Resorption von Heparin durch die intakte menschliche Haut wurde mit radioaktiv markiertem Heparin untersucht. Es durchdringt die Epidermis und das Corium, wobei die Konzentration umgekehrt proportional zur Eindringtiefe abnimmt.

In Tierexperimenten war in offene Wunden eingebrachtes Zinksulfat nicht im Serum nachweisbar. Zinksulfat wird nur unvollständig über den Gastrointesti­naltrakt absorbiert.

Biotransforma­tion/Eliminati­on

Weniger als 1 % dringt in das subkutane Gewebe ein oder wird im Urin nachweisbar. Heparin wird nicht aus dem Gastrointesti­naltrakt absorbiert.

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Akute Toxizität

Die Verbindung hat bei Mäusen bei dieser Art der Anwendung praktisch keine akute Toxizität. Weder in den Untersuchungsgrup­pen noch bei den Kontrollgruppen wurden Hautreaktionen oder Reizungen beobachtet.

Untersuchung der Hautsensibili­sierung

Bei einem Test zur Untersuchung der Hautsensibili­sierung (Kontaktaller­genität) an Meerschweinchen fanden sich weder in der Untersuchungsgruppe noch in der Plazebogruppe unerwünschte Hautreaktionen. Dagegen reagierten alle Tiere der positiven Kontrollgruppe (PPD oder p-Phenylendiamin) nach der Anwendung. Es fand sich kein Unterschied zwischen den mit Lipactin Gel behandelten Tieren und den mit den Hilfsstoffen behandelten Kontrolltieren. Bei Meerschweinchen konnte für Lipactin Gel kein hautsensibili­sierendes Potential (Kontaktaller­genität) nachgewiesen werden.

Bei wiederholtem Hautirritationstest an Kaninchen führte Lipactin Gel zu einer leichten vorübergehenden Rötung, nachdem es mehrere Male auf die Haut der Kaninchen aufgetragen wurde. Bei der Behandlung mit den Hilfsstoffen kam es nicht zu Hautreaktionen.

In einem weiteren Test wurden die Augen der Kaninchen durch wiederholte Anwendung von Lipactin Gel gereizt. Dabei zeigte sich, dass das Produkt bei wiederholter Anwendung in den Augenschleimhäuten praktisch zu keiner Reizung führte.

6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

gereinigtes Wasser

Glycerol

Carmellose Natrium

Phenoxyethanol

Polysorbat 60

Polysorbat 80

6.2 Inkompatibilitäten

Da keine Kompatibilitätsstu­dien durchgeführt wurden, darf dieses Arzneimittel nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt werden.

6.3 Dauer der Haltbarkeit

2 Jahre

6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Nicht über 25°C lagern.

6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

3 g Gel in einer Tube (Aluminium) mit Schraubverschluss (Polyethylen) und Dosierdüse.

6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung

Keine besonderen Anforderungen.

7. INHABER DER ZULASSUNG

Louis WIDMER GmbH

Grossmattstrasse 11

79618 Rheinfelden

Deutschland

8. ZULASSUNGSNUMMERN

1–24432

9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER

Datum der Erteilung der Zulassung: 21. März 2002

Datum der Verlängerung der Zulassung: 04. Oktober 2012

10. STAND DER INFORMATION

05/2017

Mehr Informationen über das Medikament Lipactin 175 I.E./g + 5 mg/g Gel

Arzneimittelkategorie: biologika
Suchtgift: Nein
Psychotrop: Nein
Zulassungsnummer: 1-24432
Rezeptpflichtstatus: Arzneimittel zur Abgabe ohne aerztliche Verschreibung
Abgabestatus: Abgabe durch eine (öffentliche) Apotheke
Inhaber/-in:
Louis Widmer GmbH, Großmattstraße 11, 79618 Rheinfelden, Deutschland