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Linagliptin STADA 5 mg Filmtabletten - Zusammengefasste Informationen

Enthält den aktiven Wirkstoff:

ATC-Gruppe:

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Linagliptin STADA 5 mg Filmtabletten

1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS

Linagliptin STADA 5 mg Filmtabletten

2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

Jede Filmtablette enthält 5 mg Linagliptin.

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1.

3. DARREICHUNGSFORM

Filmtabletten

Graurote, runde, bikonvexe Filmtablette (Abmessungen 8 mm x 5 mm).

4. KLINISCHE ANGABEN

4.1 Anwendungsge­biete

Linagliptin STADA wird angewendet bei Erwachsenen mit Typ-2-Diabetes mellitus als Ergänzung zu Ernährungsumste­llung und Bewegung zur Verbesserung der Blutzuckerkon­trolle als:

Monotherapie – wenn Metformin wegen Unverträglichkeit ungeeignet oder aufgrund einer Nierenfunktion­sstörung kontraindiziert ist. Kombinationsthe­rapie – in Kombination mit anderen Arzneimitteln zur Behandlung von Diabetes einschließlich Insulin,wenn diese zur Blutzuckerkontrolle nicht ausreichen (siehe Abschnitte 4.4, 4.5 und 5.1 zu verfügbaren Daten zu verschiedenen Kombinationen).

4.2 Dosierung und Art der Anwendung

Dosierung

Die Dosis von Linagliptin beträgt 5 mg einmal täglich. Bei gleichzeitiger Anwendung von Linagliptinund Metformin soll die Dosis von Metformin beibehalten und Linagliptin gleichzeitig eingenommen werden.

Bei Anwendung von Linagliptin in Kombination mit einem Sulfonylharnstoff oder mit Insulin kann eine niedrigere Dosis des Sulfonylharnstoffs oder des Insulins in Betracht gezogen werden, um das Risiko einer Hypoglykämie zu senken (siehe Abschnitt 4.4).

Besondere Patientengruppen

Nierenfunktion­sstörung

Bei Patienten mit Nierenfunktion­sstörung ist für Linagliptin keine Dosisanpassung erforderlich.

Leberfunktion­sstörung

Pharmakokinetische Studien weisen darauf hin, dass eine Dosisanpassung bei Patienten mit einer Leberfunktion­sstörung nicht erforderlich ist. Klinische Erfahrungen bei diesen Patienten liegen jedochnicht vor.

Ältere Patienten

Es ist keine altersabhängige Dosisanpassung erforderlich.

Kinder und Jugendliche

Die Sicherheit und Wirksamkeit von Linagliptin bei Kindern und Jugendlichen ist bisher noch nichterwiesen. Es liegen keine Daten vor.

Art der Anwendung

Die Filmtabletten können zu jeder Tageszeit unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen werden. Wenn eine Dosis vergessen wird, ist diese einzunehmen, sobald der Patient daran denkt. Es soll keine Einnahme einer doppelten Dosis am gleichen Tag erfolgen.

4.3 Gegenanzeigen

Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigenBestan­dteile.

4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Allgemein

Linagliptin soll nicht bei Patienten mit Typ-1-Diabetes oder zur Behandlung einer diabetischen Ketoazidose angewendet werden.

Hypoglykämie

Linagliptin als Monotherapie zeigte eine mit Placebo vergleichbare Inzidenz von Hypoglykämien. In klinischen Studien mit Linagliptin als Teil einer Kombinationsthe­rapie mit Arzneimitteln, von denen nicht bekannt ist, dass sie Hypoglykämien hervorrufen (Metformin), hat sich gezeigt, dass dieHypoglykämi­eraten bei Patienten, die mit Linagliptin behandelt wurden, mit denen vergleichbar waren, die bei Einnahme eines Placebos auftraten.

Wenn Linagliptin zur Behandlung mit einem Sulfonylharnstoff hinzugefügt wurde (zusätzlich zuMetformin), lag die Inzidenz von Hypoglykämien über der einer Placebo-Behandlung (siehe Abschnitt 4.8).

Es ist bekannt, dass Sulfonylharnstoffe und Insulin Hypoglykämien verursachen. Daher ist bei der Anwendung von Linagliptin in Kombination mit einem Sulfonylharnstoff und/oder Insulin Vorsichtgeboten. Eine Reduktion der Sulfonylharns­toffdosis oder der Insulindosis kann in Betracht gezogenwerden (siehe Abschnitt 4.2).

Akute Pankreatitis

Die Anwendung von DPP-4-Inhibitoren wurde mit einem Risiko für die Entwicklung einer akuten Pankreatitis assoziiert. Bei mit Linagliptin behandelten Patienten wurden Fälle von akuter Pankreatitis beobachtet. In einer Studie zur kardiovaskulären und renalen Sicherheit (CARMELINA) mit einer medianen Beobachtungsdauer von 2,2 Jahren wurde von 0,3 % der Patienten unter Linagliptin und von0,1 % der Patienten unter Placebo eine adjudizierte akute Pankreatitis gemeldet. Die Patienten sollen deshalb über die charakteristischen Symptome einer akuten Pankreatitis informiert werden. Bei Verdacht auf eine Pankreatitis soll Linagliptin STADA abgesetzt werden; falls eine akute Pankreatitis bestätigt wird, soll die Behandlung mit Linagliptin STADA nicht erneut begonnen werden. Bei Patienten mit Pankreatitis in der Vorgeschichte ist Vorsicht geboten.

Bullöses Pemphigoid

Bei mit Linagliptin behandelten Patienten wurden Fälle von bullösem Pemphigoid beobachtet. In derStudie CARMELINA wurde von 0,2 % der Patienten unter Linagliptin und von keinem der Patientenunter Placebo ein bullöses Pemphigoid gemeldet. Bei Verdacht auf ein bullöses Pemphigoid soll Linagliptin STADA abgesetzt werden.

4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

In-vitro- Beurteilung von Wechselwirkungen

Linagliptin ist ein schwacher kompetitiver sowie schwacher bis mäßiger mechanismusba­sierterInhibi­tor des CYP-Isoenzyms CYP3A4, weist jedoch keine hemmende 2

Wirkung auf andere CYP-Isoenzyme auf. Linagliptin ist kein Induktor von CYP-Isoenzymen. Linagliptin ist ein P-Glykoprotein-Substrat und ein schwacher Hemmer des P-Glykoprotein-vermittelten Transports von Digoxin. Ausgehend von diesen Ergebnissen und in-vivo -Wechselwirkun­gsstudien gilt es als unwahrscheinlich, dass Linagliptin Wechselwirkungen mit anderen P-Glykoprotein-Substraten hervorruft.

In-vivo -Beurteilung von Wechselwirkungen

Wirkungen anderer Arzneimittel auf Linagliptin

Die nachstehend beschriebenen klinischen Daten lassen darauf schließen, dass das Risiko klinischrelevanter Wechselwirkungen bei gleichzeitiger Anwendung anderer Arzneimittel gering ist.

Rifampicin: Die gleichzeitige Anwendung mehrfacher Dosen von 5 mg Linagliptin und Rifampicin,einem starken Induktor von P-Glykoprotein und CYP3A4, führte zu einer um 39,6 % und 43,8 % verringerten AUC bzw. Cmax von Linagliptin im Steady State sowie einer Verringerung der DPP-4-Inhibition um etwa 30 % während des Talspiegels. Demnach ist anzunehmen, dass die volle Wirksamkeit von Linagliptin in Kombination mit starken P-Glykoprotein-Induktoren unter Umständennicht erreicht werden kann, insbesondere wenn diese langfristig angewendet werden. Die gleichzeitige­Anwendung mit anderen starken Induktoren von P-Glykoprotein und CYP3A4 wie Carbamazepin, Phenobarbital und Phenytoin wurde nicht untersucht.

Ritonavir : Die gleichzeitige Einnahme einer Einzeldosis von 5 mg Linagliptin und mehrfacher Dosen von 200 mg Ritonavir, einem starken Inhibitor von P-Glykoprotein und CYP3A4, erhöhten die AUC und Cmax von Linagliptin um etwa das 2– bzw. 3-fache. Der ungebundene Anteil, üblicherweise weniger als 1 % der therapeutischen Dosis von Linagliptin, war nach der gleichzeitigen Anwendung von Ritonavir um das 4– bis 5-fache erhöht. Simulationen von Steady-State -Plasmakonzentra­tionen von Linagliptin mit und ohne Ritonavir zeigten, dass der Anstieg der Exposition nicht mit einer erhöhten Akkumulation verbunden ist. Diese pharmakokinetischen Veränderungen bei Linagliptin wurden als klinisch nicht relevant eingestuft. Demnach sind klinisch relevante Wechselwirkungen mitanderen P-Glykoprotein-/CYP3A4-Inhibitoren nicht zu erwarten.

Metformin: Die gleichzeitige Anwendung von dreimal täglich 850 mg Metformin zusammen miteinmal täglich 10 mg Linagliptin zeigte bei gesunden Probanden keine klinisch bedeutsame Veränderung der Pharmakokinetik von Linagliptin.

Sulfonylharns­toffe: Die Steady-State -Pharmakokinetik von 5 mg Linagliptin wurde durch die gleichzeitige Anwendung einer Einzeldosis von 1,75 mg Glibenclamid (Glyburid) nicht verändert.

Wirkungen von Linagliptin auf andere Arzneimittel

In den unten beschriebenen klinischen Studien zeigte Linagliptin keine klinisch relevante Wirkung aufdie Pharmakokinetik von Metformin, Glibenclamid, Simvastatin, Warfarin, Digoxin oder oralen Kontrazeptiva. Dies belegt in vivo , dass Linagliptin eine geringe Neigung zu Arzneimittelwechsel­wirkungen mit Substraten von CYP3A4, CYP2C9, CYP2C8, P-Glykoprotein undorganischen Kationentranspor­tern (O rganic C ationic T ransporter , OCT) hat.

Metformin: Die gleichzeitige tägliche Anwendung mehrfacher Dosen von 10 mg Linagliptin mit 850 mg Metformin, ein OCT-Substrat, zeigte keine relevante Wirkung auf die Pharmakokinetik vonMetformin bei gesunden Probanden.

Demnach ist Linagliptin kein Inhibitor von OCT-vermitteltem Transport.

Sulfonylharns­toffe: Die gleichzeitige Einnahme mehrfacher Dosen von 5 mg Linagliptin undeiner Einzeldosis von 1,75 mg Glibenclamid (Glyburid) zeigte eine klinisch nicht relevante Verringerung der AUC- und Cmax-Werte von Glibenclamid um 14 %. Da Glibenclamid hauptsächlich über CYP2C9 metabolisiert wird, unterstützen diese Daten ebenso die Schlussfolgerung, dass Linagliptin kein CYP2C9-Inhibitor ist. Klinisch bedeutsame Wechselwirkungen mit anderen Sulfonylharnstoffen (z. B. Glipizid, Tolbutamid und Glimepirid), die wie Glibenclamid vorwiegend über CYP2C9 abgebaut werden, sind nicht zu erwarten.

Digoxin : Die gleichzeitige Anwendung mehrfacher Tagesdosen von 5 mg Linagliptin mit mehrfachenDosen von 0,25 mg Digoxin zeigte bei gesunden Probanden keine Wirkung auf die Pharmakokinetik von Digoxin. Demnach ist Linagliptin in vivo kein Inhibitor des P-Glykoprotein-vermittelten Transports.

Warfarin: Tägliche mehrfache Dosen von 5 mg Linagliptin zeigten keine Änderung der Pharmakokinetik von S(-) oder R(+)-Warfarin, einem CYP2C9-Substrat, das als Einzeldosis angewendetwurde.

Simvastatin: Tägliche mehrfache Dosen von Linagliptin hatten bei gesunden Probanden eine minimaleWirkung auf die Steady-State -Pharmakokinetik von Simvastatin, einem sensitiven CYP3A4-Substrat. Nach gleichzeitiger Anwendung einer supratherapeu­tischen Dosis von 10 mg Linagliptin und 40 mg Simvastatin täglich über einen Zeitraum von 6 Tagen erhöhten sich die Plasma-AUC von Simvastatin um 34 % und die Plasma-Cmax um 10 %.

Orale Kontrazeptiva: Die gleichzeitige Anwendung mit 5 mg Linagliptin zeigte keine Veränderungender Steady-State -Pharmakokinetik von Levonorgestrel bzw. Ethinylestradiol.

4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaft

Die Anwendung von Linagliptin bei Schwangeren wurde nicht untersucht. Tierexperimentelle Studien ergaben keine Hinweise auf direkte oder indirekte gesundheitsschädliche Wirkungen in Bezug auf eineReprodukti­onstoxizität (siehe Abschnitt 5.3). Aus Vorsichtsgründen soll eine Einnahme von Linagliptin während der Schwangerschaft vermieden werden.

Stillzeit

Die zur Verfügung stehenden pharmakokinetischen Daten vom Tier zeigten, dass Linagliptin / Metabolite in die Milch übergehen. Ein Risiko für das gestillte Neugeborene kann nicht ausgeschlossen werden. Es muss eine Entscheidung darüber getroffen werden, ob das Stillen zu unterbrechen ist oder ob auf die Behandlung mit Linagliptin verzichtet werden soll/die Behandlung mit Linagliptin zu unterbrechen ist. Dabei ist sowohl der Nutzen des Stillens für das Kind als auch der Nutzen der Therapie für die Frau zu berücksichtigen.

Fertilität

Es wurden keine Studien mit Linagliptin zu den Auswirkungen auf die Fertilität beim Menschendurchgeführt. Tierexperimentelle Studien ergaben keine Hinweise auf direkte oder indirekte gesundheitsschädliche Wirkungen in Bezug auf die Fertilität (siehe Abschnitt 5.3).

4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Linagliptin hat keinen oder einen zu vernachlässigenden Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und dieFähigkeit zum Bedienen von Maschinen. Patienten sollen jedoch auf das Risiko einer Hypoglykämieau­fmerksam gemacht werden, insbesondere bei Kombination mit einem Sulfonylharnstoff und/oder Insulin.

4.8 Nebenwirkungen

Zusammenfassung des Sicherheitsprofils

Die zusammengefasste Auswertung der placebokontro­llierten Studien zeigt, dass die Gesamtinzidenzvon Nebenwirkungen bei mit Placebo behandelten Patienten vergleichbar mit der bei Patienten ist, die 5 mg Linagliptin erhielten (63,4 % gegenüber 59,1 %).

Die Anzahl der Therapieabbrüche aufgrund von Nebenwirkungen war bei Patienten, die Placebo erhielten, im Vergleich zu Patienten, die 5 mg Linagliptin erhielten, höher (4,3 % gegenüber3,4 %).

Die am häufigsten berichtete Nebenwirkung war Hypoglykämie bei der Dreifachkombi­nationLinaglip­tin plus Metformin plus Sulfonylharnstoff (14,8 % gegenüber 7,6 % beimPlacebo).

In placebokontro­llierten Studien trat bei 4,9 % der Patienten unter Linagliptin eine Hypoglykämie alsNebenwirkung auf. Von diesen waren 4,0 % leicht und 0,9 % mäßig und 0,1 % wurden als schwer eingestuft. Pankreatitis wurde öfters bei Patienten berichtet, die mit Linagliptin behandelt wurden (7 Ereignisse bei 6.580 Patienten, die Linagliptin erhielten gegenüber 2 Ereignissen bei 4.383 Patienten, die Placebo erhielten).

Tabellarische Auflistung der Nebenwirkungen

Aufgrund des Einflusses der Hintergrundtherapie auf Nebenwirkungen (z. B. auf Hypoglykämien)er­folgte die Analyse der Nebenwirkungen auf Basis der jeweiligen Behandlungsschemata (Monotherapie, Add-on -Therapie zu Metformin, Add-on -Therapie zu Metformin plus Sulfonylharnstoff sowie Add-on -Therapie zu Insulin).

Die placebokontro­llierten Studien umfassten Studien mit Einnahme von Linagliptin als

Monotherapie über eine kurze Dauer von bis zu 4 Wochen Monotherapie mit einer Dauer > 12 Wochen Add-on-Therapie zu Metformin Add-on-Therapie zu Metformin und Sulfonylharnstoff Add-on-Therapie zu Metformin und Empagliflozin Add-on-Therapie zu Insulin mit oder ohne Metformin

Die nach Systemorganklassen und MedDRA bevorzugten Bezeichnungen eingeteilten Nebenwirkungen, die bei Patienten aufgetreten sind, die während den doppelblind durchgeführten Studien 5 mg Linagliptin als Monotherapie oder Add-on -Therapie erhielten, werden in nachstehender­Tabelle aufgeführt (siehe Tabelle 1).

Die Nebenwirkungen sind nach absoluter Häufigkeit aufgelistet. Bei den Häufigkeitsangaben werdenfolgende Kategorien zugrunde gelegt: sehr häufig (> 1/10); häufig (> 1/100, < 1/10); gelegentlich (> 1/1.000, < 1/100); selten (> 1/10.000, < 1/1.000); sehr selten (< 1/10.000) oder nicht bekannt(Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).

Tabelle 1 Nebenwirkungen, über die bei Patienten berichtet wurde, die täglich 5 mg Linagliptin als Monotherapie oder als Add-on-Therapien in klinischen Studien und nach Markteinführung erhielten

#

Systemorganklasse

Nebenwirkung

Häufigkeit der Nebenwirkung

Infektionen und parasitäre Erkrankungen

Nasopharyngitis

gelegentlich

Erkrankungen des Immunsystems

Überempfindlichkeit

(z. B. bronchiale Hyperreaktivität)

gelegentlich

Stoffwechsel- und Ernährungsstörun­gen

Hypoglykämie1

sehr häufig

Erkrankungen der Atemwege, des Brustraumsund Mediastinums

Husten

gelegentlich

Erkrankungen des Gastrointesti­naltrakts

Pankreatitis

selten#

Obstipation2

gelegentlich

Erkrankungen der Haut und desUnterhautze­llgewebes

Angioödem

selten

Urtikaria*

selten

Ausschlag*

gelegentlich

Bullöses Pemphigoid

selten#

Untersuchungen

Amylase erhöht

gelegentlich

Lipase erhöht

häufig

Auf der Grundlage von Spontanmeldungen nach Markteinführung

Auf der Grundlage von in klinischen Studien beobachteten Lipaseerhöhungen auf > 3 x ULN

Auf der Grundlage der Studie zur kardiovaskulären und renalen Sicherheit von Linagliptin (CARMELINA) , siehe auchunten

In Kombination mit Metformin plus Sulfonylharnstoff beobachtete Nebenwirkung In Kombination mit Insulin beobachtete Nebenwirkung

Studie zur kardiovaskulären und renalen Sicherheit von Linagliptin (CARMELINA)

In der Studie CARMELINA wurden die kardiovaskuläre und renale Sicherheit von Linagliptin im Vergleich zu Placebo bei Patienten mit Typ-2-Diabetes beurteilt, die aufgrund einer anamnestisch bekannten makrovaskulären oder renalen Erkrankung ein erhöhtes kardiovaskuläres Risiko hatten (siehe Abschnitt 5.1). Die Studie umfasste 3.494 Patienten, die 5 mg Linagliptin erhielten, sowie 3.485 Patienten, die Placebo erhielten. Beide Behandlungen wurden zusätzlich zur Standardtherapie mit regional unterschiedlichen Zielwerten für HbA1c und kardiovaskuläre Risikofaktoren gegeben. Die Gesamtinzidenz von Nebenwirkungen und schwerwiegenden Nebenwirkungen war bei Patienten unter Linagliptin ähnlich wie bei Patienten unter Placebo. Die Sicherheitsdaten dieser Studie entsprachen dem bereits bekannten Sicherheitsprofil von Linagliptin.

In der behandelten Population wurden von 3,0 % der mit Linagliptin behandelten Patienten und von 3,1 % der Patienten unter Placebo schwere (behandlungsbedürfti­ge) hypoglykämische Ereignisse berichtet. Unter den Patienten, die zu Studienbeginn einen Sulfonylharnstoff einnahmen, betrug die Inzidenz von schwerer Hypoglykämie 2,0 % bei den mit Linagliptin behandelten Patienten und 1,7 %bei den mit Placebo behandelten Patienten. Unter den Patienten, die zu Studienbeginn Insulin anwendeten, betrug die Inzidenz von schwerer Hypoglykämie 4,4 % bei den mit Linagliptin behandelten Patienten und 4,9 % bei den mit Placebo behandelten Patienten.

Über den gesamten Beobachtungsze­itraum der Studie wurde von 0,3 % der mit Linagliptin behandelten Patienten und von 0,1 % der mit Placebo behandelten Patienten eine adjudizierte akutePankreatitis berichtet.

In der Studie CARMELINA wurde von 0,2 % der mit Linagliptin behandelten Patienten und keinemder mit Placebo behandelten Patienten ein bullöses Pemphigoid berichtet.

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels.

Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung über das nationale Meldesystem anzuzeigen:

Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen

Traisengasse 5

1200 WIEN

ÖSTERREICH

Fax: + 43 (0) 50 555 36207

Website:

4.9 Überdosierung

Symptome

In kontrollierten klinischen Studien mit gesunden Probanden wurden Einzeldosen von bis zu 600 mg Linagliptin (entspricht dem 120-fachen der empfohlenen Dosis) in der Regel gut vertragen. Es liegenkeine Erfahrungen mit Dosen von mehr als 600 mg bei Menschen vor.

Behandlung

Im Fall einer Überdosierung sind die üblichen, unterstützenden Maßnahmen zu ergreifen, z. B. Entfernen nicht resorbierter Substanz aus dem Gastrointesti­naltrakt, klinische Überwachung des Patienten und bei Bedarf Einleiten klinischer Maßnahmen.

5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1 Pharmakody­namische Eigenschaften

Pharmakothera­peutische Gruppe: Antidiabetika, Dipeptidyl-Peptidase-4 (DPP-4)-Inhibitoren,ATC-Code: A10BH05.

Wirkmechanismus

Linagliptin ist ein Inhibitor des Enzyms DPP-4 (Dipeptidyl-Peptidase-4, EC 3.4.14.5), ein Enzym, dasan der Inaktivierung der Inkretin-Hormone GLP-1 und GIP (Glucagon-like Peptide-1 , glucoseabhängiges insulinotropes Polypeptid) beteiligt ist. Diese Hormone werden durch das Enzym DPP-4 schnell abgebaut. Beide Inkretin-Hormone sind an der physiologischen Regulierung der Glucosehomöostase beteiligt.

Inkretine werden über den gesamten Tag in geringen Basalmengen abgegeben, wobei die Spiegel unmittelbar nach Nahrungsaufnahme ansteigen. GLP-1 und GIP erhöhen die Biosynthese von Insulin und die Ausschüttung aus den Betazellen der Bauchspeichel­drüsebei normalen und erhöhten Blutzuckerwerten. Des Weiteren verringert GLP-1 die Glucagon-Sekretionaus den Alphazellen der Bauchspeicheldrüse und führt damit zu einer Reduktion der hepatischen Glucoseausschüttun­g.

Linagliptin bindet sehr wirksam und reversibel an DPP-4, was zu einer langanhaltenden Erhöhung der Konzentrationen aktiver Inkretine führt. Linagliptin steigert die Insulinausschüttung glucoseabhängig und senkt die Glucagon-Sekretion. Linagliptin hat damit eine insgesamt verbessernde Wirkung auf die Glucosehomöostase.

Linagliptin bindet selektiv an DPP-4 und weist in vitro eine > 10.000-fache Selektivität gegenüber DPP-8– oder DPP-9-Aktivität auf.

Klinische Wirksamkeit und Sicherheit

Zur Bewertung der Wirksamkeit und Sicherheit wurden 8 randomisierte, kontrollierte Phase-III-Studien mit 5.239 Patienten mit Typ-2-Diabetes durchgeführt, von denen 3.319 mit Linagliptin behandelt wurden. An diesen Studien nahmen 929 Patienten > 65 Jahre teil, die mit Linagliptin behandelt wurden. Von den teilnehmenden, mit Linagliptin behandelten Patienten hatten 1.238 eine leichte und 143 eine mittelschwere Nierenfunktion­sstörung. Die einmal tägliche Einnahmevon Linagliptin führte zu klinisch signifikanten Verbesserungen der Blutzuckerkon­trolle, wobei es zukeinen klinisch relevanten Änderungen des Körpergewichts kam. Die Abnahme des glykosilierten Hämoglobins A1c (HbA1c) war in den verschiedenen Untergruppen wie Geschlecht, Alter, Nierenfunktion­sstörung und Body-Mass-Index (BMI) ähnlich. Ein höherer HbA1c-Ausgangswert war mit einer größeren Abnahme von HbA1c verbunden. In den zusammengefassten Studien gab es einen signifikanten Unterschied in der Abnahme des HbA1c-Werts zwischen asiatischen Patienten (0,8 %) und Patienten mit weißer Hautfarbe (0,5 %).

Linagliptin als Monotherapie bei Patienten, für die eine Behandlung mit Metformin nicht geeignet ist

Die Wirksamkeit und Sicherheit von Linagliptin als Monotherapie wurden in einer doppelblinden placebokontro­llierten Studie über eine Dauer von 24 Wochen untersucht. Die Behandlung mit einmaltäglich 5 mg Linagliptin brachte bei Patienten mit einem HbA1c-Ausgangswert von ungefähr 8 % einesignifikante Verbesserung der HbA1c-Werte (-0,69 % Veränderung im Vergleich zu Placebo). Ebensozeigte Linagliptin im Vergleich zu Placebo signifikante Verbesserungen der Nüchternplasma­glucose (NPG) und des postprandialen 2-Stunden-Glucosewerts (PPG). Die beobachtete Inzidenz von Hypoglykämien war bei den mit Linagliptin behandelten Patienten ähnlich wie die unter Placebo.

Die Wirksamkeit und Sicherheit von Linagliptin als Monotherapie wurden auch in einer 18wöchigendop­pelblinden placebokontro­llierten Studie mit Patienten untersucht, für die eine Behandlung mit Metformin aufgrund von Unverträglichkeit oder Kontraindikation aufgrund einer Nierenfunktion­sstörung ungeeignet ist. Linagliptin führte, ausgehend von einem mittleren HbA1c-Ausgangswert von 8,09 %, zu signifikanten Verbesserungen der HbA1c-Werte (-0,57 % Veränderung im Vergleich zu Placebo). Linagliptin zeigte im Vergleich zu Placebo auch signifikanteVer­besserungen der Nüchternplasma­glucose (NPG). Die beobachtete Inzidenz von Hypoglykämien bei Patienten, die mit Linagliptin behandelt wurden, war ähnlich wie bei Placebo.

Linagliptin als Add-on-Therapie zu Metformin

Die Wirksamkeit und Sicherheit von Linagliptin in Kombination mit Metformin wurden in einer 24wöchigen doppelblinden placebokontro­llierten Studie untersucht. Linagliptin führte ausgehend voneinem mittleren HbA1c-Ausgangswert von 8 %, zu signifikanten Verbesserungen der HbA1c-Werte (-0,64 % Veränderung im Vergleich zu Placebo). Außerdem zeigte Linagliptin im Vergleich zu Placebo signifikante Verbesserungen der Nüchternplasma­glucose (NPG) und des postprandialen2-Stunden-Glucosewertes (2-Stunden-PPG). Die beobachtete Inzidenz von Hypoglykämien bei Patienten, die mit Linagliptin behandelt wurden, war ähnlich wie bei Placebo.

Linagliptin als Add-on-Therapie zu einer Kombination aus Metformin und Sulfonylharnstoff Es wurde eine 24-wöchige placebokontro­llierte Studie zur Beurteilung der Wirksamkeit und Sicherheit von 5 mg Linagliptin im Vergleich zu Placebo mit Patienten durchgeführt, bei denen eineBehandlung mit einer Kombination aus Metformin und einem Sulfonylharnstoff nicht ausreichend war. Linagliptin führte, ausgehend von einem mittleren HbA1c-Ausgangswert von 8,14 %, zu signifikanten Verbesserungen der HbA1c-Werte (-0,62 % Veränderung im Vergleich zu Placebo).

Linagliptin zeigte im Vergleich zu Placebo auch signifikante Verbesserungen der Nüchternplasma­glucose (NPG) und des postprandialen 2-Stunden-Glucosewertes (2-Stunden-PPG).

Linagliptin als Add-on-Therapie zu einer Kombination aus Metformin und Empagliflozin

Bei Patienten, die mit Metformin und Empagliflozin (10 mg [n = 247] oder 25 mg [n = 217]) nichtausreichend behandelt waren, führte die 24-wöchige Behandlung mit Linagliptin 5 mg als Add-on -Therapie zu einer adjustierten mittleren Abnahme des HbA1c-Werts gegenüber dem Ausgangswert um –0,53 % (signifikanter Unterschied zu –0,32 % unter Add-on -Placebo (95%-KI: –0,52; –0,13) bzw. um –0,58 % (signifikanter Unterschied zu –0,47 % unter Add-on -Placebo [95%-KI: –0,66; –0,28]). Im Vergleich zu Placebo erreichte ein statistisch signifikant größerer Anteil der mit Linagliptin 5 mg behandelten Patienten mit einem HbA1c-Ausgangswert von > 7,0 % einenHbA1c-Zielwert von < 7 %.

Linagliptin als Add-on zu Insulin-Therapie

Die Wirksamkeit und Sicherheit von 5 mg Linagliptin zusätzlich zu Insulin alleine oder in Kombination mit Metformin und/oder Pioglitazon wurden in einer doppelblinden, placebokontro­llierten Studie über 24 Wochen untersucht. Linagliptin führte, ausgehend von einemmittleren HbA1c-Ausgangswert von 8,3 %, zu signifikanten Verbesserungen der HbA1c-Werte (-0,65 % im Vergleich zu Placebo). Außerdem zeigte Linagliptin signifikante Verbesserungen derNüchternplas­maglucose (NPG) und im Vergleich zu Placebo erreichten mehr Patienten den HbA1c-Zielwert von < 7,0 %. Dies wurde mit einer stabilen Insulindosis (40,1 I.E.) erzielt. Das Körpergewicht unterschied sich nicht signifikant zwischen den Gruppen. Die Auswirkungen auf die Plasmalipide waren vernachlässigbar. Die beobachtete Inzidenz von Hypoglykämien bei mit Linagliptin behandelten Patienten war ähnlich wie bei Placebo (22,2 % Linagliptin; 21,2 % Placebo).

24-Monats-Daten zu Linagliptin als Add-on-Therapie zu Metformin im Vergleich zu Glimepirid In einer Studie, in der an Patienten mit unzureichender Blutzuckerkontrolle unter Monotherapie mit Metformin die Wirksamkeit und Sicherheit der zusätzlichen Anwendung von 5 mg Linagliptin oder Glimepirid (mittlere Dosis 3 mg) verglichen wurden, betrug die mittlere Abnahme von HbA1c –0,16 %unter Linagliptin (mittlerer HbA1c-Ausgangswert 7,69 %) und –0,36 % unter Glimepirid (mittlerer HbA1c-Ausgangswert 7,69 %) mit einer durchschnittlichen Therapiedifferenz von 0,20 % (97,5 % KI: 0,09; 0,299).

Die Inzidenz von Hypoglykämien war in der Linagliptin-Gruppe signifikant niedriger (7,5 %) als in der Glimepirid-Gruppe (36,1 %). Bei mit Linagliptin behandelten Patienten zeigte sich verglichen mit dem Ausgangswert eine signifikante durchschnittliche Gewichtsabnahme (-1,39 kg) gegenüber einer signifikanten Gewichtszunahme bei mit Glimepirid behandelten Patienten (+1,29 kg).

Linagliptin als Add-on-Therapie bei Patienten mit schwerer Nierenfunktion­sstörung, placebokontro­llierte 12-Wochen-Daten (stabile Hintergrundthe­rapie) und 40-wöchigeplacebo­kontrollierte Verlängerung (anpassbare Hintergrundthe­rapie)

Die Wirksamkeit und Sicherheit von Linagliptin bei Typ-2-Diabetes-Patienten mit schwerer Nierenfunktion­sstörung in einer doppelblinden Studie gegen Placebo über eine Zeitdauer von 12 Wochen untersucht. Während dieser Zeit blieben die antidiabetischen Hintergrundthe­rapien unverändert. Die meisten Patienten (80,5 %) erhielten Insulin als Hintergrundthe­rapie, entweder alleine oder in Kombination mit anderen Antidiabetika zum Einnehmen wie Sulfonylharnstoff, Glinide und Pioglitazon. Darauf folgte eine weitere Behandlungsdauer von 40 Wochen, in der eine Dosisanpassungder antidiabetischen Hintergrundtherapie erlaubt war.

Linagliptin führte ausgehend von einem mittleren HbA1c-Ausgangswert von 8,2 %, zu signifikanten Verbesserungen der HbA1c-Werte (-0,59 % Veränderung im Vergleich zu Placebo nach 12 Wochen).Der beobachtete Unterschied des HbA1c gegenüber Placebo betrug –0,72 % nach 52 Wochen.

Das Körpergewicht unterschied sich nicht signifikant zwischen den Gruppen. Bei mit Linagliptinbe­handelten Patienten wurde aufgrund eines Anstiegs der asymptomatischen hypoglykämischen Ereignisse ein häufigeres Auftreten von Hypoglykämie beobachtet als bei Placebo. Es gab keinenUnterschied zwischen den Gruppen hinsichtlich schwerer hypoglykämischer Ereignisse.

Linagliptin als Add-on-Therapie bei älteren (Alter > 70 Jahre) Patienten mit Typ-2-Diabetes Die Wirksamkeit und Sicherheit von Linagliptin bei älteren (Alter > 70 Jahre) Patienten mit Typ-2-Diabetes wurden in einer 24-wöchigen doppelblinden Studie untersucht. Die Patienten erhielten Metformin und/oder Sulfonylharnstoff und/oder Insulin als Hintergrundthe­rapie. Die Dosis der antidiabetischen Hintergrundthe­rapien wurde während der ersten 12 Wochen stabil gehalten, danach waren Dosisanpassungen erlaubt. Linagliptin führte, ausgehend von einem HbA1c-Ausgangsmittelwert von 7,8 %, zu signifikanten Verbesserungen der HbA1c-Werte (-0,64 % Veränderung im Vergleich zu Placebo nach 24 Wochen). Linagliptin zeigte im Vergleich zu Placebo auch signifikante Verbesserungen der Nüchternplasma­glucose (NPG). Das Körpergewicht unterschied sich nicht signifikant zwischen den Gruppen.

Studie zur kardiovaskulären und renalen Sicherheit von Linagliptin (CARMELINA) CARMELINA war eine randomisierte Studie mit 6.979 Patienten mit Typ-2-Diabetes, die aufgrund einer anamnestisch bekannten makrovaskulären oder renalen Erkrankung ein erhöhtes kardiovaskuläres Risiko hatten und entweder 5 mg Linagliptin (3.494) oder Placebo (3.485) zusätzlichzur Standardtherapie mit regional unterschiedlichen Zielwerten für HbA1c, kardiovaskuläre Risikofaktoren und die Nierenerkrankung erhielten. Die Studienpopulation umfasste 1.211 (17,4 %) Patienten in einem Alter von > 75 Jahren und 4.348 (62,3 %) Patienten mit Nierenfunktion­sstörung. Bei ungefähr 19 % der Population betrug die eGFR (estimated Glomerular Filtration Rate= geschätzte glomeruläre Filtrationsrate) > 45 bis < 60 ml/min/1,73 m2, bei 28 % der Population betrug die eGFR > 30 bis < 45 ml/min/1,73 m2 und bei 15 % der Population betrug dieeGFR < 30 ml/min/1,73 m2. Der mittlere HbA1c-Ausgangswert betrug 8,0 %.

Die Studie war darauf ausgelegt, die Nichtunterlegenheit hinsichtlich des primären kardiovaskuläre­nEndpunkts – der Kombination des ersten Auftretens von kardiovaskulär bedingtem Tod, nicht- tödlichem Myokardinfarkt (MI) oder nicht-tödlichem Schlaganfall (3P-MACE) – zu zeigen. Der kombinierte renale Endpunkt war definiert als Tod aufgrund renaler Ursache, anhaltendes terminalesNie­renversagen oder anhaltende Abnahme der eGFR um mindestens 40 %.

Nach einer medianen Beobachtungsdauer von 2,2 Jahren führte Linagliptin zusätzlich zur Standardtherapie nicht zu einem erhöhten Risiko für schwere kardiovaskuläre oder renale Nebenwirkungen. Patienten mit Typ-2-Diabetes wiesen kein erhöhtes Risiko für den zusätzlichen adjudizierten Endpunkt eines Krankenhausau­fenthalts aufgrund von Herzinsuffizienz im Vergleich zuStandardtherapie ohne Linagliptin auf (siehe Tabelle 2).

Tabelle 2 Kardiovaskuläre und renale Endpunkte nach Behandlungsgruppe in der StudieCARMELINA

Linagliptin 5 mg

Placebo

Hazard Ratio

Anzahl Teilnehmer (%)

Inzidenzrate pro 1.000 PJ*

Anzahl Teilnehmer (%)

Inzidenzrate pro 1.000 PJ*

(95%-KI)

Anzahl Patienten

3.494

3.485

Primärer kombinierter kardiovaskulärer Endpunkt (kardiovaskulär bedingter Tod, nichttödlicher MI,nicht-tödlicher Schlaganfall)

434 (12,4)

57,7

420 (12,1)

56,3

1,02 (0,89;

1,17)

Sekundärer kombinierter renaler Endpunkt (Tod aufgrund renaler Ursache, terminales Nierenversagen, anhaltende Abnahme der eGFR um 40 %)

327 (9,4)

48,9

306 (8,8)

46,6

1,04 (0,89;

1,22)

Gesamtmortalität

367 (10,5)

46,9

373 (10,7)

48,0

0,98 (0,84;

1,13)

Kardiovaskulär bedingter Tod

255 (7,3)

32,6

264 (7,6)

34

0,96 (0,81;

1,14)

Krankenhausaufenth alt aufgrund von Herzinsuffizienz

209 (6,0)

27,7

226 (6,5)

30,4

0,90 (0,74;

1,08)

* PJ = Patientenjahre

Test auf Nichtunterlegen­heit, um nachzuweisen, dass die Obergrenze des 95%-KIs der Hazard Ratio weniger als 1,3 beträgt

Bei Analysen zur Progression von Albuminurie (Übergang von Normoalbuminurie zu Mikrooder Makroalbuminurie oder von Mikroalbuminurie zu Makroalbuminurie) betrug die geschätzte HazardRatio 0,86 (95%-KI 0,78, 0,95) für Linagliptin vs. Placebo.

Studie zur kardiovaskulären Sicherheit von Linagliptin (CAROLINA)

CAROLINA war eine randomisierte Studie mit 6.033 Patienten mit Typ-2-Diabetes im Frühstadium,die ein erhöhtes kardiovaskuläres Risiko oder bestehende Komplikationen hatten. Diese erhielten entweder 5 mg Linagliptin (3.023) oder 1–4 mg Glimepirid (3.010) zusätzlich zur Standardtherapie (einschließlich Hintergrundtherapie mit Metformin bei 83 % der Patienten) mit regional unterschiedlichen Zielwerten für HbA1c und kardiovaskuläre Risikofaktoren. Die Studienpopulation wies ein mittleres Alter von 64 Jahren auf und umfasste 2.030 (34 %) Patienten in einem Alter von > 70 Jahren. Die Studienpopulation umfasste 2.089 (35 %) Patienten mit kardiovaskulärer Erkrankungund 1.130 (19 %) Patienten mit Nierenfunktion­sstörung und einer eGFR < 60 ml/min/1,73 m2 zu Studienbeginn. Der mittlere HbA1c-Ausgangswert betrug 7,15 %.

Die Studie war darauf ausgelegt, die Nichtunterlegenheit hinsichtlich des primären kardiovaskuläre­nEndpunkts – der Kombination des ersten Auftretens von kardiovaskulär bedingtem Tod, nicht-tödlichem Myokardinfarkt (MI) oder nicht-tödlichem Schlaganfall (3P-MACE) – zu zeigen.

Nach einer medianen Beobachtungsdauer von 6,25 Jahren führte Linagliptin im Vergleich zu Glimepirid nicht zu einem erhöhten Risiko für schwere kardiovaskuläre Nebenwirkungen (siehe Tabelle 3). Die Ergebnisse waren bei Patienten mit und ohne Metformin-Behandlung gleich.

Tabelle 3 Schwere kardiovaskuläre Nebenwirkungen (MACE) und Mortalität nach Behandlungsgruppe in der Studie CAROLINA

Linagliptin 5 mg

Glimepirid (1–4 mg)

Hazard Ratio

Anzahl Teilnehmer (%)

Inzidenzrate pro 1.000 PJ*

Anzahl Teilnehmer (%)

Inzidenzrate pro 1.000 PJ*

(95%-KI)

Anzahl Patienten

3.023

3.010

Primärer kombinierter kardiovaskulärer Endpunkt (kardiovaskulär bedingter Tod, nicht-tödlicher MI, nicht-tödlicher Schlaganfall)

356 (11,8)

20,7

362 (12,0)

21,2

0,98 (0,84;

1,14)

Gesamtmortalität

308 (10,2)

16,8

336 (11,2)

18,4

0,91 (0,78;

1,06)

Kardiovaskulär bedingter Tod

169 (5,6)

9,2

168 (5,6)

9,2

1,00 (0,81;

1,24)

Krankenhausau­fenthalt aufgrund von Herzinsuffizienz

112 (3,7)

6,4

92 (3,1)

5,3

1,21 (0,92;

1,59)

* PJ = Patientenjahre

Test auf Nichtunterlegen­heit, um nachzuweisen, dass die Obergrenze des 95%-KIs der Hazard Ratio weniger als 1,3 beträgt

Über den gesamten Behandlungszeitraum (mediane Behandlungsdauer 5,9 Jahre) betrug der Anteil anPatienten mit mäßiger oder schwerer Hypoglykämie 6,5 % unter Linagliptin und 30,9 % unter Glimepirid, während eine schwere Hypoglykämie bei 0,3 % der Patienten unter Linagliptin und 2,2 %der Patienten unter Glimepirid auftrat.

Kinder und Jugendliche

Die Europäische Arzneimittel-Agentur hat für Linagliptin eine Zurückstellung von der Verpflichtungzur Vorlage von Ergebnissen zu Studien in einer oder mehreren pädiatrischen Altersklassen mit Typ-2-Diabetes gewährt (siehe Abschnitt 4.2 bzgl. Informationen zur Anwendung bei Kindern undJugendlichen).

5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Die Pharmakokinetik von Linagliptin wurde im Rahmen von Untersuchungen an gesunden Probandensowie Patienten mit Typ-2-Diabetes umfassend charakterisiert. Nach Einnahme einer Dosis von 5 mg durch gesunde Probanden oder Patienten wurde Linagliptin schnell resorbiert mit Plasmaspitzen­konzentrationen (mediane Tmax) 1,5 Stunden nach Einnahme.

Die Abnahme der Linagliptin-Plasmakonzentra­tionen erfolgt dreiphasig mit einer langen terminalen Halbwertszeit (die terminale Halbwertszeit von Linagliptin beträgt mehr als 100 Stunden). Dies hängt hauptsächlich mit der starken, sättigungsfähigen Bindung von Linagliptin an DPP-4 zusammen und trägt nicht zur Akkumulation des Wirkstoffs bei. Wie durch die Einnahme mehrfacher Dosen von 5 mg Linagliptin festgestellt wurde, beträgt die effektive Halbwertszeit für die Akkumulation vonLinagliptin etwa 12 Stunden. Bei einmal täglicher Dosierung von 5 mg Linagliptin werden die Steady-State -Plasmakonzentra­tionen nach der dritten Einnahme erreicht. Im Vergleich zur ersten Dosis stieg die Plasma-AUC von Linagliptin nach Dosen von 5 mg im Steady State um etwa 33 % an. Die intra- und interindividuellen Variationskoef­fizienten der AUC von Linagliptin waren gering (12,6 % bzw. 28,5 %). Aufgrund der konzentration­sabhängigen Bindung von Linagliptin an DPP-4 istdie Pharmakokinetik von Linagliptin basierend auf der Gesamtexposition nicht linear. Tatsächlich steigt die Gesamt-Plasma-AUC von Linagliptin weniger als dosisproportional an, während die AUC von ungebundenem Linagliptin annähernd dosisproportional ansteigt. Die Pharmakokinetik von Linagliptin war bei gesunden Probanden 12

im Allgemeinen ähnlich wie bei Patienten mit Typ-2-Diabetes.

Resorption

Die absolute Bioverfügbarkeit von Linagliptin beträgt etwa 30 %. Die gleichzeitige Einnahme vonLinagliptin mit einer fettreichen Mahlzeit verlängerte die Zeit bis zum Erreichen der Cmax um 2 Stunden und senkte Cmax um 15 %. Ein Einfluss auf AUC0–72h wurde jedoch nicht beobachtet. Klinisch relevante Auswirkungen werden durch die Änderung von Cmax und Tmax nicht erwartet. Daher kann die Einnahme von Linagliptin unabhängig von den Mahlzeiten erfolgen.

Verteilung

Nach einer bei gesunden Probanden intravenös verabreichten Einzeldosis von 5 mg Linagliptin betrugdas mittlere apparente Verteilungsvolumen im Steady State aufgrund der Gewebebindung etwa 1.110 Liter. Dies deutet auf eine ausgedehnte Verteilung von Linagliptin im Gewebe hin. Die Plasmaprotein­bindung von Linagliptin ist konzentration­sabhängig, mit einer Abnahme von etwa 99 %bei 1 nmol/l auf 75–89 % bei > 30 nmol/l, was die Sättigung der Bindung an DPP-4 mit zunehmender Konzentration von Linagliptin widerspiegelt. In hohen Konzentrationen, bei denen DPP-4 vollständig­gesättigt ist, war Linagliptin zu 70–80 % an andere Proteine als DPP-4 gebunden, demnach lagen 30–20 % ungebunden im Plasma vor.

Biotransformation

Nach Einnahme von 10 mg [14C]-Linagliptin wurden etwa 5 % der Radioaktivität im Urin ausgeschieden. Der Metabolismus spielt bei der Elimination von Linagliptin eine untergeordnete Rolle. Es wurde ein Hauptmetabolit bei einer relativen Exposition von 13,3 % Linagliptin im Steady State identifiziert, der als pharmakologisch unwirksam gilt und somit nicht zu der DPP-4 hemmendenWirkung von Linagliptin im Plasma beiträgt.

Elimination

Nach Einnahme von [14C]-Linagliptin durch gesunde Probanden wurden innerhalb von 4 Tagen nach Einnahme etwa 85 % der verabreichten Radioaktivität im Stuhl (80 %) oder Urin (5 %) ausgeschieden.Die renale Clearance im Steady-State betrug ungefähr 70 ml/min.

Besondere Patientengruppen

Nierenfunktion­sstörung

Zur Untersuchung der Pharmakokinetik von Linagliptin (5-mg-Dosis) wurde eine offene Studie mit Mehrfachdosierung an Patienten mit chronischer Niereninsuffizienz unterschiedlicher Schweregradeim Vergleich zu gesunden Probanden durchgeführt. An der Studie nahmen Patienten mit Niereninsuffizienz teil, die aufgrund der Kreatinin-Clearance als leicht (50 bis < 80 ml/min), mittelschwer (30 bis < 50 ml/min) und schwer (< 30 ml/min) eingestuft wurde, sowie in Hämodialyse-Behandlung befindliche Patienten mit terminaler Niereninsuffizienz. Darüber hinaus wurde ein Vergleich zwischen Patienten mit Typ-2-Diabetes mellitus sowie schwerer Nierenfunktion­sstörung (< 30 ml/min) und Patienten mit Typ-2-Diabetes mellitus mit normaler Nierenfunktion durchgeführt.

Die Kreatinin-Clearance wurde durch Messungen der Kreatinin-Clearance im 24-Stunden-Sammelurin bestimmt oder aus dem Serum-Kreatinin anhand derCockcroft-Gault-Formel geschätzt. CrCl = (140 – Alter) x Gewicht/72 x Serum-Kreatinin [x 0,85 für Frauen], wobei das Alter in Jahren, das Gewicht in kg und Serum-Kreatinin in mg/dl angegeben wird.

Unter Steady-State -Bedingungen war die Linagliptin-Exposition bei Patienten mit leichter Nierenfunktion­sstörung vergleichbar mit der bei gesunden Probanden. Bei mittelschwerer Nierenfunktion­sstörung wurde ein moderater Anstieg der Exposition von etwa dem 1,7-fachen im Vergleich zur Kontrollgruppe festgestellt. Die Exposition bei Patienten mit Typ-2-Diabetes mellitus mit schwerer Nierenfunktion­sstörung war im Vergleich zu Patienten mit Typ-2-Diabetes mellitus mit normaler Nierenfunktion etwa um das 1,4-fache höher. Steady-State- Berechnungen der AUC von Linagliptin bei Patienten mit terminaler Niereninsuffizienz deuteten auf eine vergleichbare Expositionmit der von Patienten mit mittelschwerer oder schwerer Nierenfunktion­sstörung hin. Außerdem ist beiLinagliptin nicht von einer therapeutisch signifikanten Ausscheidung durch Hämodialyse oder Peritonealdialyse auszugehen. Daher ist eine Dosisanpassung bei Patienten mit Niereninsuffizienz unterschiedlicher Schweregrade nicht erforderlich.

Leberfunktion­sstörung

Bei nichtdiabätischen Patienten mit leichter, mittelschwerer und schwerer Leberinsuffizienz (gemäß derChild-Pugh-Klassifikation) waren die mittlere AUC und Cmax von Linagliptin nach Mehrfachgabe von 5 mg Linagliptin ähnlich wie bei vergleichbaren gesunden Probanden. Eine Dosisanpassung von Linagliptin bei Patienten mit Diabetes mit leichter, mittelschwerer oder schwerer Leberinsuffizienz ist nicht notwendig.

Body-Mass-Index (BMI)

Eine Dosisanpassung aufgrund des BMI ist nicht erforderlich. Die populationsphar­makokinetische Auswertung von Phase-I- und Phase-II-Daten ergab, dass der BMI keine klinisch relevante Auswirkung auf die Pharmakokinetik von Linagliptin hatte. Die klinischen Studien vor der Zulassungwurden bis zu einem BMI von 40 kg/m2 durchgeführt.

Geschlecht

Eine Dosisanpassung aufgrund des Geschlechts ist nicht erforderlich. Die populationsphar­makokinetische Auswertung von Phase-I- und Phase-II-Daten ergab, dass das Geschlecht keine klinisch relevante Auswirkung auf die Pharmakokinetik von Linagliptin hatte.

Ältere Patienten

Die populationsphar­makokinetische Auswertung von Phase-I- und Phase-II-Daten ergab, dass das Alter keine klinisch relevante Auswirkung auf die Pharmakokinetik von Linagliptin hatte und dahereine Dosisanpassung bis zu einem Alter von 80 Jahren nicht erforderlich ist. Die Plasmakonzentra­tionen von Linagliptin waren bei älteren Patienten (65 bis 80 Jahre, mit einem Höchstalter von 78 Jahren) vergleichbar mit denen jüngerer Patienten.

Kinder und Jugendliche

In einer pädiatrischen Studie der Phase 2 wurden die Pharmakokinetik und die Pharmakodynamik vonl mg und 5 mg Linagliptin bei Kindern und Jugendlichen im Alter von > 10 bis < 18 Jahren mit Typ-2-Diabetes-mellitus untersucht. Das beobachtete pharmakokinetische und pharmakodynamis­cheAnsprechen entsprach dem bei erwachsenen Patienten. Linagliptin 5 mg war Linagliptin 1 mg in Bezug auf die minimale DPP-4-Inhibition überlegen (72 % vs. 32 %, p = 0,0050) und zeigte eine numerisch größere Reduktion des HbA1c-Wertes gegenüber dem Ausgangswert (-0,63 % vs. –0,48 %, n. s., adjustiertes Mittel). Angesichts des begrenzten Datensets sollten diese Ergebnisse mit Vorsichtinter­pretiert werden.

Ethnische Zugehörigkeit

Aufgrund von ethnischer Zugehörigkeit ist eine Dosisanpassung nicht erforderlich. Die zusammengefasste Analyse der vorliegenden pharmakokinetischen Daten von Patienten kaukasischer, hispanischer, afrikanischer und asiatischer Abstammung ergab, dass die ethnische Zugehörigkeit keineoffensichtliche Auswirkung auf die Plasmakonzentra­tionen von Linagliptin hatte. Zudem wurde festgestellt, dass die pharmakokinetischen Eigenschaften von Linagliptin vergleichbar mit den Daten aus eigens zu diesem Zweck durchgeführten Phase-I-Studien mit japanischen, chinesischen und kaukasischen gesunden Probanden waren.

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Leber, Nieren und Gastrointesti­naltrakt sind die Hauptzielorgane in Bezug auf Toxizität bei Mäusen und Ratten bei wiederholten Linagliptin-Dosen von mehr als der 300-fachen humantherapeu­tischen Exposition.

Bei Ratten wurden bei mehr als der 1.500-fachen humantherapeu­tischen Exposition Wirkungen auf die Fortpflanzungsor­gane, die Schilddrüse und die lymphatischen Organe beobachtet. Bei Hunden wurden bei mittleren Dosen starke pseudoallergische Reaktionen festgestellt, die sekundär kardiovaskuläre Veränderungen hervorriefen; diese wurden als hundespezifisch eingestuft. Bei Cynomolgus-Affen waren bei mehr als der 450-fachen humantherapeu­tischen Exposition Leber, Nieren, Magen, Fortpflanzungsor­gane, Thymus, Milz und Lymphknoten die Zielorgane der Toxizität. Bei mehr als der100-fachen humantherapeu­tischen Exposition war bei diesen Affen der wesentliche Befund eine Magenreizung.

Linagliptin und sein Hauptmetabolit zeigten kein genotoxisches Potenzial.

2-jährige orale Karzinogenitätsstu­dien bei Ratten und Mäusen erbrachten keinen Hinweis auf Karzinogenität bei Ratten bzw. männlichen Mäusen. Eine nur bei weiblichen Mäusen signifikant höhere Inzidenz maligner Lymphome bei der höchsten Dosis (> 200-faches der humantherapeu­tischenExposi­tion) wird für Menschen als nicht relevant eingestuft (Erläuterung: nicht behandlungsbedingt, sondern aufgrund sehr variabler Hintergrundin­zidenz). Auf Grundlage dieser Studien gibt es keine Bedenken hinsichtlich Karzinogenität beim Menschen.

Der NOAEL für Fertilität, frühe Embryonalentwic­klung und Teratogenität bei Ratten wurde auf das > 900-fache der humantherapeu­tischen Exposition festgelegt. Der NOAEL bei Ratten für maternaleund embryofetale Toxizität sowie die der Nachkommen betrug das 49-fache der humantherapeu­tischen Exposition. Bei Kaninchen wurden bei > 1.000-facher humantherapeu­tischer Exposition keine teratogenen Wirkungen beobachtet. Für die embryofetale Toxizität bei Kaninchen wurde ein NOAEL entsprechend der 78-fachen humantherapeu­tischen Exposition abgeleitet und fürdie maternale Toxizität betrug der NOAEL das 2,1-fache der humantherapeu­tischen Exposition. Daher gilt es als unwahrscheinlich, dass Linagliptin bei therapeutischen Expositionen beim MenschenAuswir­kungen auf die Fortpflanzung hat.

6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Tablettenkern

Mikrokristalline Cellulose

Hypromellose 2208

Crospovidon Typ A

kolloidales Siliciumdioxid, wasserfrei

Magnesiumstearat

Tablettenüberzug

Hypromellose 2910

Talkum

Titandioxid (E171)

Macrogol Typ 3350

Eisenoxid rot (E172)

6.2 Inkompatibilitäten

Nicht zutreffend.

6.3 Dauer der Haltbarkeit

30 Monate

6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedin­gungen erforderlich.

6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

Die Filmtabletten sind in Blisterpackungen aus einer kombinierten oPA-Alu-PVC -Folie mit Aluminiumfolie verschlossen erhältlich.

Packungsgrößen:

Blisterpackungen: 10, 28, 30, 56, 90, 100 Filmtabletten.

Einzeldosisblister: 10×1, 28×1, 30×1, 56×1, 90×1, 100×1 Filmtabletten.

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.

6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung

Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungenzu beseitigen.

7. INHABER DER ZULASSUNG

STADA Arzneimittel GmbH, 1190 Wien

8. ZULASSUNGSNUMMER(N)

Z. Nr.:

9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER

Datum der Erteilung der Zulassung:

10. STAND DER INFORMATION

April 2021

Mehr Informationen über das Medikament Linagliptin STADA 5 mg Filmtabletten

Arzneimittelkategorie: standardarzneimittel
Suchtgift: Nein
Psychotrop: Nein
Zulassungsnummer: 140920
Rezeptpflichtstatus: Arzneimittel zur einmaligen Abgabe auf aerztliche Verschreibung
Abgabestatus: Abgabe durch eine (öffentliche) Apotheke
Inhaber/-in:
Stada Arzneimittel GmbH, Muthgasse 36/2, 1190 Wien, Österreich