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Levocetirizin STADA 5 mg Filmtabletten - Zusammengefasste Informationen

Enthält den aktiven Wirkstoff :

ATC-Gruppe:

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Levocetirizin STADA 5 mg Filmtabletten

1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS

Levocetirizin STADA 5 mg Filmtabletten

2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

Levocetirizin-Dihydrochlorid

Eine Filmtablette enthält 5 mg Levocetirizin-Dihydrochlorid (entsprechend 4,2 mg Levocetirizin).

Sonstige Bestandteile mit bekannter Wirkung

Eine Filmtablette enthält 64,0 mg Lactose-Monohydrat.

Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.

3. DARREICHUNGSFORM

Filmtablette.

Weiße bis fast weiße, ovale, bikonvexe Filmtabletten mit Prägung „L9CZ“ auf der einen und „5“ auf der anderen Seite.

4. KLINISCHE ANGABEN

4.1 Anwendungsgebiete

Zur symptomatischen Behandlung der allergischen Rhinitis (einschließlich persistierender allergischer Rhinitis) und Urtikaria bei Erwachsenen und Kindern ab 6 Jahren.

4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung

Dosierung

Erwachsene und Jugendliche ab 12 Jahren

Die übliche Tagesdosis ist 5 mg (1 Filmtablette).

Ältere Patienten

Bei älteren Patienten mit mäßiger bis schwerer Nierenfunktion­seinschränkung wird eine Dosisanpassung empfohlen (siehe unten „Nierenfunkti­onsstörung“).

Nierenfunktion­sstörung

Bei Patienten mit Niereninsuffizienz sind die Dosierungsinter­valle je nach der Nierenfunktion individuell einzustellen. Die Dosisanpassung sollte gemäß der nachfolgenden Tabelle vorgenommen werden. Für die Anwendung der Dosistabelle ist eine Abschätzung der Kreatinin-Clearance (CLcr) in ml/min erforderlich. Die Kreatinin-Clearance (ml/min) kann mit der folgenden Formel vom Serumkreatininwert (mg/dl) abgeleitet werden:

(140 – Alter [Jahre]) x Körpergewicht [kg]

CLcr = ---------------------------------------------- [x 0,85 bei Frauen]

72 x Serumkreatinin [mg/dl]

Dosisanpassung bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion:

Gruppe

Kreatinin-Clearance

(ml/min)

Dosis und Häufigkeit der Einnahme

Normal

>80

1 Filmtablette täglich

Leicht

50 – 79

1 Filmtablette täglich

Mäßig

30 – 49

1 Filmtablette alle 2 Tage

Schwer

< 30

1 Filmtablette alle 3 Tage

Terminale Niereninsuffizienz dialysepflichtige Patienten

< 10

kontraindiziert

Bei Kindern mit eingeschränkter Nierenfunktion muss die Dosis individuell unter Berücksichtigung der renalen Clearance und des Körpergewichtes des Patienten angepasst werden. Es liegen keine spezifischen Daten für Kinder mit eingeschränkter Nierenfunktion vor.

Leberfunktion­sstörungen

Bei Patienten mit ausschließlich eingeschränkter Leberfunktion ist keine Dosisanpassung erforderlich. Bei Patienten mit Leber- und Nierenfunktion­seinschränkun­gen wird eine Dosisanpassung empfohlen (siehe oben unter „Nierenfunkti­onsstörung“).

Kinder und Jugendliche

Kinder von 6 bis 12 Jahren:

Die empfohlene Tagesdosis ist 5 mg (1 Filmtablette).

Bei Kindern im Alter von 2 bis 6 Jahren ist mit den Filmtabletten keine geeignete Dosisanpassung möglich. Es wird empfohlen, eine pädiatrische Darreichungsform von Levocetirizin anzuwenden.

Art der Anwendung

Die Filmtabletten werden zu oder unabhängig von den Mahlzeiten unzerkaut und als Ganzes mit Flüssigkeit eingenommen. Es wird empfohlen, die Tagesdosis auf einmal einzunehmen.

Behandlungsdauer

Intermittierende allergische Rhinitis (Symptome an <4 Tagen pro Woche oder während weniger als 4 Wochen) muss entsprechend der Erkrankung und ihrer Vorgeschichte behandelt werden; die Behandlung kann abgesetzt werden, sobald die Symptome verschwunden sind, und wieder aufgenommen werden, wenn Symptome wiederkehren. Bei persistierender allergischer Rhinitis (Symptome an >4 Tagen pro Woche und mehr als 4Wochen lang) kann dem Patienten während der Kontaktzeit mit den Allergenen eine kontinuierliche Therapie vorgeschlagen werden. Klinische Erfahrungen mit 5 mg Levocetirizin als Tabletten liegen über 6 Monate Anwendung vor. Für die Behandlung der chronischen Urtikaria liegen klinische Erfahrungen mit dem Razemat bis zu einem Jahr vor.

4.3 Gegenanzeigen

Überempfindlichkeit gegen Levocetirizin, andere Piperazinderivate oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile.

Patienten mit schwerer Niereninsuffizienz (Kreatinin-Clearance unter 10 ml/min).

4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Vorsicht ist geboten bei gleichzeitiger Einnahme mit Alkohol (siehe Abschnitt 4.5).

Vorsicht ist geboten bei Patienten mit prädisponierenden Faktoren für Harnverhaltung (z.B. Rückenmarksläsion, Prostatahyper­plasie), da Levocetirizin das Risiko für Harnverhaltung erhöhen kann.

Vorsicht ist geboten bei Patienten mit Epilepsie und Patienten mit einem Risiko für Krampfanfälle, da Levocetirizin die Anfälle verschlimmern kann.

Die Reaktion auf Allergietests auf der Haut wird durch Antihistaminika unterdrückt und eine Auswaschphase (von 3 Tagen) ist vor der Durchführung dieser Tests erforderlich.

Patienten mit einer der seltenen hereditären Erkrankungen Galactose-Intoleranz, völligem LactaseMangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten dieses Arzneimittel nicht einnehmen.

Wird die Einnahme von Levozetirizin beendet, kann Juckreiz auftreten auch wenn diese Symptome vor Beginn der Behandlung nicht aufgetreten sind. Die Symptome können spontan abklingen. In manchen Fällen können die Symptome stark sein und die Wiederaufnahme der Behandlung notwendig machen. Die Symptome sollten abklingen, wenn die Behandlung wieder aufgenommen wurde.

Kinder und Jugendliche

Die Anwendung der Filmtabletten bei Kindern unter 6 Jahren wird nicht empfohlen, da diese Darreichungsform keine passende Dosierung zulässt. Es wird empfohlen eine pädiatrische Darreichungsform von Levocetirizin zu verwenden.

4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Es wurden keine Wechselwirkun­gsstudien (einschl. Wechselwirkungen mit CYP3A4-Induktoren) durchgeführt. Für das Cetirizin-Razemat wurde jedoch in Studien gezeigt, dass keine klinisch relevanten Wechselwirkungen (mit Phenazon, Pseudoephedrin, Cimetidin, Ketoconazol, Erythromycin, Azithromycin, Glipizid und Diazepam auftreten. Eine geringe Abnahme der Cetirizin-Clearance (16%) wurde bei einer Studie mit wiederholter Gabe von Theophyllin (400 mg einmal täglich) beobachtet; dabei wurde die Verfügbarkeit von Theophyllin durch die gleichzeitige Verabreichung von Cetirizin nicht verändert.

In einer Studie mit Mehrfachdosierungen mit Ritonavir (600 mg zweimal täglich) und Cetirizin (10 mg täglich) war das Ausmaß der Exposition gegenüber Cetirizin um 40% erhöht während die Verfügbarkeit von Ritonavir bei gleichzeitiger Anwendung von Cetirizin leicht verändert war (11%).

Das Ausmaß der Resorption von Levocetirizin wird durch eine gleichzeitige Nahrungsaufnahme nicht verringert, obwohl die Resorptionsges­chwindigkeit abnimmt.

Bei empfindlichen Patienten könnte die gleichzeitige Gabe von Cetirizin oder Levocetirizin mit Alkohol oder anderen zentral dämpfenden Mitteln zu einer zusätzlichen Verminderung der Wachsamkeit und zu einer verminderten Leistungsfähigkeit führen.

4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaft

Über die Anwendung von Levocetirizin bei schwangeren Frauen liegen keine oder eine limitierte Anzahl von Daten (weniger als 300 Schwanger­schaftsausgänge) vor. Für Cetirizin, das Racemat von Levocetirizin, zeigt eine große Anzahl an Daten von schwangeren Frauen (mehr als 1000 Schwanger­schaftsausgänge) keine malformative oder fetale/neonatale Toxizität. Tierexperimentelle Studien lassen nicht auf direkte oder indirekte schädliche Auswirkungen auf Schwangerschaft, Embryonal-/Fötalentwicklung, Geburt oder postnatale Entwicklung schließen (siehe Abschnitt 5.3).

Die Anwendung von Levozetirizin kann während der Schwangerschaft in Betracht gezogen werden, wenn notwendig.

Stillzeit

Cetirizin, das Racemat von Levocetirizin, geht beim Menschen in die Muttermilch über. Ein Übergang von Levocetirizin in die Muttermilch ist daher wahrscheinlich. Nebenwirkungen, die mit Levocetirizin in Verbindung gebracht werden, können bei gestillten Säuglingen beobachtet werden. Daher ist Vorsicht geboten, wenn stillenden Frauen Levocetirizin verschrieben wird.

Fertilität

Für Levocetirizin liegen keine klinischen Daten vor.

4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Vergleichende klinische Studien ergaben für Levocetirizin bei Einnahme in der empfohlenen Dosierung keinen Hinweis auf eine Beeinträchtigung der Aufmerksamkeit, des Reaktionsvermögens oder der Fahrtüchtigkeit. Bei einigen Patienten können dennoch unter der Therapie mit Levocetirizin Somnolenz, Müdigkeit und Asthenie auftreten. Daher sollen Patienten, die Auto fahren, gefährliche Arbeit verrichten oder Maschinen bedienen, ihre individuelle Reaktion auf das Arzneimittel berücksichtigen.

4.8 Nebenwirkungen

Klinische Studien

Erwachsene und Jugendliche über 12 Jahren

In Therapiestudien mit Männern und Frauen zwischen 12 und 71 Jahren trat bei 15,1% der Patienten unter Levocetirizin mindestens eine unerwünschte Arzneimittelwirkung auf, verglichen mit 11,3% in der Placebo-Gruppe. 91,6% dieser unerwünschten Wirkungen waren leicht bis mäßig ausgeprägt.

Unter 5 mg Levocetirizin lag die Abbruchrate aufgrund von unerwünschten Wirkungen in Therapiestudien bei 1,0% (9/935), unter Placebo bei 1,8% (14/771).

An klinisch-therapeutischen Studien mit Levocetirizin nahmen insgesamt 935 Patienten teil, die das Arzneimittel in der empfohlenen Tagesdosis von 5 mg einnahmen. Aus diesen gepoolten Daten wurden die folgenden unerwünschten Wirkungen unter Levocetirizin 5 mg bzw. Placebo mit einer Häufigkeit von mindestens 1% abgeleitet (häufig: >1/100 bis <1/10):

Bezeichnung nach WHO-ART

Placebo

(n =771)

Levocetirizin 5 mg (n =935)

Kopfschmerzen

25 (3,2 %)

24 (2,6 %)

Somnolenz

11 (1,4 %)

49 (5,2 %)

Mundtrockenheit

12 (1,6%)

24 (2,6%)

Müdigkeit

9 (1,2 %)

23 (2,5 %)

Weitere, gelegentliche Nebenwirkungen (gelegentlich: >1/1.000 bis <1/100) wie Asthenie und Bauchschmerzen wurden beobachtet.

Die Inzidenz sedierender Nebenwirkungen, wie Somnolenz, Müdigkeit und Asthenie, war unter Levocetirizin (8,1%) insgesamt häufiger auf als unter Placebo (3,1%).

Kinder und Jugendliche

In zwei placebo-kontrollierten Studien mit pädiatrischen Patienten im Alter von 6 bis 11 Monaten und von 1 bis unter 6 Jahren, erhielten 159 Patienten 1,25 mg Levocetirizin täglich über 2 Wochen bzw. 1,25 mg zweimal täglich. Das folgende Auftreten von Nebenwirkungen wurde mit Häufigkeiten von 1% und mehr unter Levocetirizin oder Placebo berichtet.

Systemorganklasse und bevorzugte Bezeichnung

Placebo (n =83)

Levocetirizin 5 mg (n =159)

Erkrankungen des Gastrointesti­naltrakts

Diarrhö

0

3 (1,9%)

Erbrechen

1 (1,2%)

1 (0,6%)

Verstopfung

0

2(1,3%)

Erkrankungen des Nervensystems

Somnolenz

2(2,4%)

3(1,9%)

Psychiatrische Erkrankungen

Schlafstörungen

0

2 (1,3%)

Bei Kindern zwischen 6 und 12 Jahren wurden doppelblind placebo-kontrollierte Studien durchgeführt, in denen 243 Kinder 5 mg Levocetirizin täglich über variable Zeiträume von 1 bis 13 Wochen erhielten. Das folgende Auftreten von Nebenwirkungen wurde mit Häufigkeiten von 1% und mehr unter Levocetirizin oder Placebo berichtet.

bevorzugte Bezeichnung

Placebo (n=240)

Levocetirizin 5mg (n=243)

Kopfschmerzen

5 (2,1 %)

2 (0,8 %)

Somnolenz

1 (0,4 %)

7 (2,9 %)

Erfahrungen nach Markteinführung

Nebenwirkungen nach Markteinführung nach Systemorganklasse und Häufigkeit. Die

Häufigkeiten sind wie folgt definiert: sehr häufig (>1/10); häufig (>1/100 bis <1/10); gelegentlich (>1/1,000 bis <1/100); selten (>1/10,000 bis <1/1,000); sehr selten (<1/10,000), nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)

Nicht bekannt: Überempfindlichke­itsreaktionen einschließlich Anaphylaxie

Stoffwechsel- und Ernährungsstörun­gen:

Nicht bekannt: gesteigerter Appetit

Psychiatrische Erkrankungen:

Nicht bekannt: Aggressivität, Agitation, Halluzination, Depression, Schlaflosigkeit, Suizidgedanken, Alpträume

Erkrankungen des Nervensystems:

Nicht bekannt: Krampfanfälle, Parästhesien, Schwindel, Synkope, Tremor, Dysgeusie

Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths

Nicht bekannt: Vertigo

Augenerkrankungen:

Nicht bekannt: Sehstörungen, verschwommenes Sehen, Okulogyration

Herzerkrankungen:

Nicht bekannt: Palpitationen, Tachykardie

Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums:

Nicht bekannt: Dyspnoe

Nicht bekannt: Übelkeit, Erbrechen, Diarrhö

Leber- und Gallenerkrankungen:

Nicht bekannt: Hepatitis

Erkrankungen der Nieren und Harnwege:

Nicht bekannt: Dysurie, Harnverhaltung

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellge­webes:

Nicht bekannt: angioneurotisches Ödem, fixes Arzneimittele­xanthem, Pruritus, Hautausschlag, Urtikaria

Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkran­kungen:

Nicht bekannt: Myalgie, Arthralgie

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Nicht bekannt: Ödem

Untersuchungen:

Nicht bekannt: Gewichtszunahme, abnorme Leberfunktionswerte

Beschreibung ausgewählter Nebenwirkungen

Nach dem Absetzten von Levoccetirizin wurde über Juckreiz berichtet.

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung über das nationale Meldesystem anzuzeigen:

Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen

Traisengasse 5

1200 WIEN

ÖSTERREICH

Fax: + 43 (0) 50 555 36207

Website:

4.9 Überdosierung

Symptome

Eine Überdosierung kann sich bei Erwachsenen mit Benommenheit, bei Kindern mit initialer Erregung und Unruhe und anschließender Benommenheit bemerkbar machen.

Maßnahmen bei Überdosierung

Für Levocetirizin ist kein spezifisches Antidot bekannt.

Im Fall einer Überdosierung wird eine symptomatische bzw. supportive Behandlung empfohlen. Eine Magenspülung kann sinnvoll sein, sofern die Überdosierung noch nicht lange zurückliegt.

Levocetirizin ist unzureichend hämodialysierbar.

5. PHARMAKOLO­GISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakothera­peutische Gruppe: Antihistaminika zur systemischen Anwendung, Piperazin-Derivate, ATC Code: R06AE09

Wirkmechanismus

Levocetirizin, das ®-Enantiomer von Cetirizin, ist ein potenter, selektiver Antagonist an peripheren H1-Rezeptoren.

Bindungsstudien zeigten, dass Levocetirizin eine hohe Affinität zu humanen H1-Rezeptoren hat (Ki = 3,2 nmol/l). Die Affinität von Levocetirizin ist damit doppelt so hoch wie die von Cetirizin (Ki = 6,3 nmol/l). Levocetirizin dissoziiert von den H1-Rezeptoren mit einer Halbwertszeit von 115 ± 38 min. Nach Einmalgabe zeigt Levocetirizin eine Rezeptorbesetzung von 90% nach 4 Stunden und 57% nach 24 Stunden.

In pharmakodynamischen Studien an gesunden Probanden wurde gezeigt, dass Levocetirizin bei halb so hoher Dosierung eine vergleichbare Wirksamkeit an Haut und Nasenschleimhaut hat wie Cetirizin.

Pharmakodynamische Wirkungen

Die pharmakodynamische Aktivität von Levocetirizin wurde in randomisierten, kontrollierten Studien untersucht:

Die Ergebnisse einer Vergleichsstudie mit 5 mg Levocetirizin, 5 mg Desloratadin und Placebo im Hinblick auf die Bildung von histamininduzierten Hautquaddeln und Rötungen («wheal and flare») zeigten signifikant geringere Quaddeln und Rötungen unter Levocetirizin als unter Desloratadin oder Placebo (p <0,001). Diese Wirkung war in den ersten 12 Stunden am ausgeprägtesten und hielt 24 Stunden an.

Der Wirkungseintritt von 5 mg Levocetirizin bei polleninduzierten Symptomen erfolgte in placebokontro­llierten Studien mit einer Allergenprovo­kationskammer eine Stunde nach der Einnahme des Arzneimittels.

In-vitro -Studien (Boyden-Kammer und Zellschichttechnik) zeigten, dass Levocetirizin die eotaxininduzierte transendotheliale Migration von Eosinophilen sowohl bei dermalen als auch bei pulmonalen Zellen inhibiert. In einer experimentellen Studie zur Pharmakodynamik in vivo (AllergieTestkam­mer) zeigten sich bei 14 erwachsenen Patienten in den ersten 6 Stunden einer polleninduzierten Reaktion drei wesentliche inhibitorische Wirkungen unter Levocetirizin 5 mg im Vergleich zu Placebo: Hemmung der VCAM-1-Freisetzung, Modulation der vaskulären Permeabilität und Abnahme der Eosinophilen-Rekrutierung.

Klinische Wirksamkeit und Sicherheit

Wirksamkeit und Sicherheit von Levocetirizin wurden in mehreren placebokontro­llierten, doppelblinden klinischen Studien an erwachsenen Patienten mit saisonaler, perennialer oder persistenter allergischer Rhinitis demonstriert. Levocetirizin kann die Symptome einer allergischen Rhinitis, bei manchen Studien inklusive Nasenverstopfung, signifikant verbessern.

In einer 6-monatigen klinischen Studie an 551 Erwachsenen (darunter 276 mit Levocetirizin behandelte Patienten) mit persistierender allergischer Rhinitis (Symptome an 4 Tagen pro Woche über mindestens 4 aufeinander folgende Wochen) und nachgewiesener Hausstaubmilben- und Gräserpollensen­sibilisierung wurde gezeigt, dass Levocetirizin 5 mg den Gesamtscore der Symptome einer allergischen Rhinitis über die gesamte Studiendauer klinisch und statistisch signifikant besser senkte als Placebo. Eine Tachyphylaxie wurde nicht beobachtet. Während der gesamten Studiendauer verbesserte Levocetirizin die Lebensqualität der Patienten signifikant.

In einer plazebokontro­llierten klinischen Studie bei 166 Patienten mit chronischer idiopathischer Urtikaria wurden 85 Patienten mit Plazebo und 81 Patienten mit Levocetirizin 5 mg einmal täglich 6 Wochen lang behandelt. Die Behandlung mit Levocetirizin führte zu einem signifikanten Rückgang des Juckreizschwe­regrades in der ersten Woche und über die gesamte Behandlungsdauer im Vergleich zu Plazebo. Levocetirizin führte im Vergleich zu Plazebo auch zu einer größeren Verbesserung bei der gesundheitsbe­zogenen Lebensqualität, die anhand des Dermatology Life Quality Index beurteilt wurde.

Die chronisch idiopathische Urtikaria wurde als ein Modell für urtikarische Zustände untersucht. Die Histaminfreisetzung ist ein ursächlicher Faktor für urtikarielle Erkrankungen. Zusätzlich zur chronischen idiopathischen Urtikaria wird Levocetirizin als wirksam zur unterstützenden symptomatischen Linderung für andere urtikarielle Zustände betrachtet.

In EKG-Ableitungen wurden keine relevanten Auswirkungen von Levocetirizin auf das QT-Intervall beobachtet.

Kinder und Jugendliche

Die Sicherheit und Wirksamkeit von Levocetirizin-Tabletten bei Kindern wurden im Rahmen von zwei placebokontro­llierten klinischen Studien mit Patienten im Alter von 6 bis 12 Jahren untersucht, die an saisonaler bzw. perennialer Rhinitis litten. In beiden Studien linderte Levocetirizin signifikant die Symptome und erhöhte die gesundheitsab­hängige Lebensqualität.

Für Kinder unter 6 Jahren wurde die klinische Sicherheit in einigen klinischen Kurz- und Langzeitstudien nachgewiesen:

Eine klinische Studie, in der 29 Kinder im Alter von 2 bis 6 Jahren mit allergischer Rhinitis mit 1,25 mg Levocetirizin zweimal täglich über 4 Wochen behandelt wurden. Eine klinische Studie, in der 114 Kinder im Alter von 1 bis 5 Jahren mit allergischer Rhinitis oder chronisch idiopathischer Urtikaria mit 1,25 mg Levocetirizin zweimal täglich über 2 Wochen behandelt wurden. Eine klinische Studie, in der 45 Kinder im Alter von 6 bis 11 Monaten mit allergischer Rhinitis oder chronisch idiopathischer Urtikaria mit 1,25 mg Levocetirizin einmal täglich über 2 Wochen behandelt wurden. Eine klinische Langzeitstudie (18 Monate), mit 255 mit Levocetirizin behandelten atopischen Patienten die zu Studienbeginn zwischen 12 und 24 Monaten alt waren.

Das Sicherheitsprofil war ähnlich jenem, das in Kurzzeitstudien mit Kindern zwischen 1 und 5 Jahren festgestellt wurde.

5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Die Pharmakokinetik von Levocetirizin ist linear, dosis- und zeitunabhängig, wobei die interindividuelle Variabilität gering ist. Das pharmakokinetische Profil bei Verabreichung des reinen Enantiomers entspricht dem von Cetirizin. Im Verlauf der Resorption und Elimination tritt keine chirale Inversion auf.

Resorption:

Levocetirizin wird nach oraler Applikation schnell und umfassend resorbiert. Maximale Plasmakonzentra­tionen werden 0,9 Stunden nach Einnahme erreicht. Der Steady-State-Plasmaspiegel wird nach 2 Tagen erreicht. Die maximalen Konzentrationen liegen typischerweise um270 ng/ml nach einer Einmalgabe bzw. um 308 ng/ml nach wiederholter Gabe von 5 mg/Tag Levocetirizin. Das Ausmaß der Resorption ist dosisunabhängig und wird durch gleichzeitige Nahrungsaufnahme nicht verändert, obwohl die Plasmaspitzen­konzentration vermindert ist und verzögert erreicht wird.

Verteilung:

Zur Verteilung von Levocetirizin im menschlichen Gewebe sowie zur Passage der Blut-Hirn-Schranke liegen keine Daten vor. Bei Ratten und Hunden wurden die höchsten Gewebekonzentra­tionen in Leber und Nieren, die niedrigste im ZNS-Kompartiment gefunden.

Beim Menschen wird Levocetirizin zu 90% an Plasmaproteine gebunden. Die Verteilung von Levocetirizin ist restriktiv, da sein Verteilungsvolumen 0,4 l/kg beträgt.

Biotransforma­tion:

Beim Menschen werden weniger als 14% der Levocetirizin-Dosis metabolisiert, weshalb davon auszugehen ist, dass Unterschiede aufgrund genetischer Polymorphismen oder gleichzeitiger Einnahme von Enzyminhibitoren vernachlässigbar sind. Zu den Metabolisierun­gwegen gehören die aromatische Oxidation, N- und O-Dealkylierung und Taurinkonjugation. Die Dealkylierung wird primär über das Enzym CYP 3A4 vermittelt, während an der aromatischen Oxidation mehrere und/oder nicht identifizierte CYP-Isoformen beteiligt sind. Levocetirizin hat selbst in Konzentrationen, die weit über den nach einer oralen Dosis von 5 mg erreichten Spitzenspiegeln liegen, keine Wirkung auf die Aktivität der CYP-Isoenzyme 1A2, 2C9, 2C19, 2D6, 2E1 und 3A4.

Da Levocetirizin nur zu einem geringen Teil metabolisiert wird und kein Potenzial zur Enzyminhibition besitzt, sind Wechselwirkungen mit anderen Substanzen in jeglicher Richtung unwahrscheinlich.

Elimination:

Die Plasmahalbwertszeit bei Erwachsenen beträgt 7,9 ± 1,9 Stunden. Die mittlere apparente Gesamtkörpercle­arance beträgt 0,63 ml/min/kg. Die renale Elimination ist der Hauptausschei­dungsweg für Levocetirizin und seine Metabolite und beträgt durchschnittlich 85,4% der eingenommenen Dosis. Mit den Fäzes werden nur 12,9% der Dosis ausgeschieden. Levocetirizin wird sowohl mittels glomerulärer Filtration als auch mittels aktiver tubulärer Sekretion ausgeschieden.

Niereninsuffi­zienz:

Die apparente Körperclearance von Levocetirizin korreliert mit der Kreatinin-Clearance. Bei Patienten mit mäßig bis stark eingeschränkter Nierenfunktion sollten daher die Dosisintervalle von Levocetirizin entsprechend der Kreatinin-Clearance eingestellt werden. Bei Patienten mit terminaler Niereninsuffizienz und Anurie ist die Gesamtkörpercle­arance verglichen mit Gesunden um etwa 80% verringert. Im Verlauf einer 4-stündigen Standardhämodialyse wurden <10 % der Levocetirizinmenge aus dem Plasma entfernt.

Kinder und Jugendliche:

Die Daten einer pädiatrischen pharmakokinetischen Studie mit oraler Anwendung von einer 5 mg Einzeldosis Levocetirizin bei 14 Kindern im Alter zwischen 6 und 11 Jahren und einem

Körpergewicht zwischen 20 und 40 kg zeigen, dass die Werte für Cmax und AUC ungefähr doppelt so hoch waren wie jene, die für gesunde Erwachsene in einem Studienquerver­gleich berichtet wurden. Der mittlere Cmax war 450 ng/ml, erreicht nach einer mittleren Zeit von 1,2 Stunden, Gewichtstandar­disiert; die Gesamtkörper-Clearance war 30% höher und die Elininationshal­bwertszeit 24% kürzer bei diesen pädiatrischen Patienten als bei Erwachsenen. Spezielle pharmakokinetische Studien wurden bei pädiatrischen Patienten jünger als 6 Jahre nicht durchgeführt. Eine retrospektive pharmakokinetische Populationsanalyse wurde mit 324 Patienten (181 Kinder zwischen 1 und 5 Jahren, 18 Kinder zwischen 6 und 11 Jahren und 124 Erwachsene zwischen 18 und 55 Jahren) durchgeführt, die Einzel- oder Mehrfachgaben von Levocetirizin zwischen 1,25 bis 30 mg erhielten. Die Daten aus dieser Analyse deuten darauf hin, dass die Anwendung von 1,25 mg einmal täglich bei Kindern im Alter von 6 Monaten bis 5 Jahren zu einer ähnlichen Plasmakonzentration führen wie jene von Erwachsenen, die 5 mg einmal täglich erhalten.

Ältere Patienten:

Eingeschränkte pharmakokinetische Daten sind für ältere Patienten verfügbar. Nach einer wiederholten einmal täglichen oralen Anwendung von 30 mg Levocetirizin über 6 Tage bei 9 älteren Patienten (65 bis 74 Jahre), war die Gesamtkörper-Clearance ungefähr 33% niedriger verglichen zu jüngeren Erwachsenen. Es konnte gezeigt werden, dass die Verfügbarkeit von razemischen Cetirizin mehr von der Nierenfunktion als dem Alter abhängt. Dieses Resultat sollte auch auf Levocetirizin anwendbar sein, da Levocetirizin und Cetirizin überwiegend über den Urin ausgeschieden werden. Daher sollte die Dosis an Levocetirizin bei älteren Patienten entsprechend der Nierenfunktion eingestellt werden.

Geschlecht:

Die pharmakokinetischen Ergebnisse von 77 Patienten (40 Männer, 37 Frauen) wurden auf mögliche Geschlechtsun­terschiede untersucht. Die Halbwertszeit war bei Frauen geringfügig kürzer (7,08 ± 1,72

Stunden) als bei Männern (8,62 ± 1,84 Stunden); allerdings scheint die Körpergewicht-standardisierte orale Clearance bei Frauen (0,67 ± 0,16 ml/min/kg) vergleichbar mit jener von Männern (0,59 ± 0,12 ml/min/kg) zu sein. Für Frauen und Männer mit normaler Nierenfunktion sind die gleichen Dosen und Dosierungsinter­valle anwendbar.

Ethnische Zugehörigkeit:

Der Einfluss der ethnischen Zugehörigkeit auf Levocetirizin wurde nicht untersucht. Da Levocetirizin primär über die Nieren ausgeschieden wird und es keine wichtigen ethnischen Unterschiede in der Kreatinin-Clearance gibt, sind keine Unterschiede in den pharmakokinetischen Charakteristika zwischen Ethnien zu erwarten. Es wurden keine Unterschiede in der Kinetik von razemischen Cetirizin in Bezug auf die ethnische Zugehörigkeit beobachtet.

Eingeschränkte Leberfunktion:

Die Pharmakokinetik von Levocetirizin bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion wurde nicht untersucht. Patienten mit chronischen Lebererkrankungen (hepatozelluläre, cholestatische und biliäre Zirrhose), die 10 oder 20 mg der razemischen Verbindung Cetirizin als Einfachgabe erhielten, hatten einen 50% igen Anstieg der Halbwertszeit gemeinsam mit einer 40% igen Abnahme der Clearance verglichen mit gesunden Patienten.

Pharmakokinetis­che/pharmakody­namische Zusammenhänge

Die Wirkung auf die histamininduzierten Hautreaktionen ist nicht phasengleich mit den Plasmakonzentra­tionen.

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Basierend auf den konventionellen Studien zur Sicherheitsphar­makologie, Toxizität bei wiederholter Gabe, Reproduktionsto­xizität, Gentoxizität und zum kanzerogenen Potenzial lassen die präklinischen Daten keine besonderen Gefahren für den Menschen erkennen.

6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Tablettenkern

Lactose-Monohydrat

Mikrokristalline Cellulose

Magnesiumstearat (E 572)

Überzug

Hypromellose (E 464)

Titandioxid (E 171)

Macrogol 400

6.2 Inkompatibilitäten

Nicht zutreffend.

6.3 Dauer der Haltbarkeit

3 Jahre.

6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Feuchtigkeit zu schützen.

6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

PVC/PVDC:Aluminium-Blisterpackungen oder oPA/Al/PVC:Alu­minium-Blisterpackungen

Packungsgrößen:</e­m>

Blisterpackungen mit 7, 10, 14, 20, 21, 28, 30, 90 oder 100 Filmtabletten.

Einzeldosis-Blisterpackungen mit 30 × 1 Filmtabletten.

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.

6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung

Keine besonderen Anforderungen.

7. INHABER DER ZULASSUNG

STADA Arzneimittel GmbH, 1190 Wien

8. ZULASSUNGSNUMMER

ZNr.:1–28481

9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG

30.07.2009/ 26.08.2014

10. STAND DER INFORMATION

09.2018

Mehr Informationen über das Medikament Levocetirizin STADA 5 mg Filmtabletten

Arzneimittelkategorie: standardarzneimittel
Suchtgift: Nein
Psychotrop: Nein
Zulassungsnummer: 1-28481
Rezeptpflichtstatus: Arzneimittel zur wiederholten Abgabe gegen aerztliche Verschreibung
Abgabestatus: Abgabe durch eine (öffentliche) Apotheke
Inhaber/-in:
STADA Arzneimittel GmbH, Muthgasse 36/2, 1190 Wien, Österreich