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Levo-Methasan 5 mg/ml-Konzentrat zur Herstellung einer Lösung zum Einnehmen - Zusammengefasste Informationen

Enthält den aktiven Wirkstoff:

ATC-Gruppe:

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Levo-Methasan 5 mg/ml-Konzentrat zur Herstellung einer Lösung zum Einnehmen

Levo-Methasan 5 mg/ml-Konzentrat zur Herstellung einer Lösung zum Einnehmen
Levo-Methasan 1 mg/ml-Sirup

2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

Levo-Methasan 5 mg/ml-Konzentrat zur Herstellung einer Lösung zum Einnehmen

1 ml enthält 5 mg Levomethadonhydrochlorid, entsprechend 4,473 mg Levomethadon-Base.

Sonstige Bestandteile mit bekannter Wirkung:

1 ml enthält 1,8 mg Methyl-para -hydroxybenzoat, 0,2 mg Propyl-para -hydroxybenzoat

Levo-Methasan 1 mg/ml-Sirup

1 ml enthält 1 mg Levomethadonhydrochlorid, entsprechend 0,894 mg Levomethadon-Base.

Levo-Methasan 5 mg/ml-Konzentrat zur Herstellung einer Lösung zum Einnehmen

Konzentrat zur Herstellung einer Lösung zum Einnehmen

Klare, farblose bis leicht gelbliche Lösung mit bitterem Geschmack, ohne sichtbare Partikel.

Levo-Methasan 1 mg/ml-Sirup

Sirup

Klare, grüne, gesüßte Lösung ohne sichtbare Partikel mit Pfefferminzgeruch und -geschmack.

4. KLINISCHE ANGABEN

4.1 Anwendungsge­biete

Levomethadonhy­drochlorid, der Wirkstoff von Levo-Methasan, wird angewendet zur oralen Erhaltungstherapie bei nachgewiesener Opioidabhängigkeit (Substitution­sbehandlung) bei Erwachsenen im Rahmen einer entsprechenden medizinischen Überwachung und umfassenden psychosozialen Betreuung und laut den entsprechenden nationalen Vorschriften.

Der Suchtgift-Verordnung in der jeweils gültigen Fassung sowie der Weiterbildungsve­rordnung orale Substitution ist bei der Indikationsstellung entsprechend Folge zu leisten.

Die orale Substitutionsbe­handlung Opioidabhängiger wird im Rahmen einer entsprechenden medizinischen Überwachung und umfassenden psychosozialen Betreuung durchgeführt.

Im Falle einer Take-home-Verschreibung hat der Arzt dafür Sorge zu tragen, dass die aus der Mitgabe des Substitutionsmit­tels resultierenden Risiken einer Selbst- oder Fremdgefährdung so weit wie möglich ausgeschlossen werden und der Patient das ihm verschriebene Substitutionsmittel bestimmungsgemäß verwendet. Bei missbräuchlicher, nicht bestimmungsgemäßer Anwendung durch den Patienten ist die Take-home-Verschreibung sofort einzustellen.

4.2 Dosierung und Art der Anwendung

Die Verschreibung soll durch Ärzte erfolgen, die Erfahrungen in der Behandlung Drogenabhängiger haben und auf die Behandlung der Drogenabhängigkeit spezialisiert sind.

Levomethadonhy­drochlorid besitzt eine Wirkdauer von mindestens 24 Stunden und soll jeden Tag möglichst genau um dieselbe Zeit eingenommen werden.

Dosierung

Levomethadon ist etwa doppelt so wirksam wie das Razemat Methadon.

Erwachsene

Dieses Arzneimittel ist zum Einnehmen bestimmt (mit oder ohne Nahrung).

Dieses Arzneimittel muss vor der Einnahme durch eine medizinische Fachperson verdünnt werden.

Die Dosis wird ausschließlich vom Arzt oder von einer vom Arzt beauftragten Person (z.B. Apotheker) verabreicht. Die Menge darf nie vom Patienten abgemessen werden.

Siehe auch „Art der Anwendung“ in diesem Abschnitt sowie Abschnitt 6.6 für weitere Informationen.

Die Anfangsdosis soll morgens eingenommen werden.

Dieses Arzneimittel darf nicht injiziert werden.

Die Dosierung wird auf die individuellen Bedürfnisse der Patienten titriert.

Die Dosierung orientiert sich am Auftreten von Entzugssymptomen und muss für jeden Patienten entsprechend der jeweiligen individuellen Situation und dem subjektiven Empfinden eingestellt werden. Generell gilt, dass nach Einstellung der Dosis die niedrigst mögliche Erhaltungsdosis anzustreben ist.

Nationale Vorschriften können von der unten beschriebenen Dosierung abweichen und sind zu beachten.

Therapiebeginn

Im Allgemeinen liegt die anfängliche Tagesdosis zwischen 10 bis 15 mg. In Fällen, in denen eine hohe Toleranz gegenüber Opioiden besteht, kann die normale Anfangsdosis zwischen 12,5 bis 20 mg liegen.

Zu beachten ist der Verlust der Opiat-Toleranz, der innerhalb weniger Tage nach Pausieren/ Reduktion regelmäßigen Opioidgebrauchs möglich ist.

Bei Patienten mit niedriger oder unklarer Toleranzschwelle (z.B. nach Gefängnisentlas­sung) soll die niedrigst mögliche Anfangsdosis gewählt werden.

Abhängig von der subjektiven und objektiven Wirkung kann zur Vermeidung eines Entzugssyndroms in Einzelfällen am Abend des ersten Tages eine eventuell zusätzlich erforderliche Menge gegeben werden. Dies soll jedoch unter engmaschiger ärztlicher Kontrolle erfolgen, gegebenenfalls unter stationärer Überwachung.

Treten Entzugssymptome auf, soll die Dosis schrittweise um jeweils maximal 2,5 bis 5 mg Levomethadonhy­drochlorid erhöht werden.

Die Dosisanpassung ist beendet, sobald keine Entzugssymptome mehr auftreten. Die Grenzen der individuellen Verträglichkeit sind dabei zu beachten.

Die individuelle Dosierung während der Einstellungsphase erfolgt durch Applikation verschiedener Volumina, die beim Sirup mit Hilfe des beigefügten Messbechers mit einer Genauigkeit von 5 ml (entsprechend 5 mg Levomethadonhydrochlorid) abgemessen werden können, und beim Konzentrat mit Hilfe der beigefügten Messpipette mit einer Genauigkeit von 0,25 ml (entsprechend 1,25 mg Levomethadonhydrochlorid). Die genau abgemessene Einzeldosis kann mit verschiedenen Volumina laut Verschreibung des Arztes verdünnt werden (Zur Herstellung der gebrauchsfertigen Lösung siehe Abschnitt „Art und Dauer der Anwendung“, sowie Abschnitte 6.6 für die Art der Verdünnung und Abschnitt 6.3 für die entsprechenden Haltbarkeiten).

Levomethadonhy­drochlorid

Levo-Methasan 5 mg/ml-

Konzentrat zur Herstellung einer Lösung zum Einnehmen (Messpipette mit 0,25 ml-Markierungen)

Levo-Methasan 1 mg/ml-Sirup

(50 ml Messbecher mit Markierungen von 5–50 ml)

2,5 mg

0,5 ml

5 mg

1 ml

5 ml

7,5 mg

1,5 ml

10 mg

2 ml

10 ml

12,5 mg

2,5 ml

15 mg

3 ml

15 ml

17,5 mg

3,5 ml

20 mg

4 ml

20 ml

22,5 mg

4,5 ml

25 mg

5 ml

25 ml

27,5 mg

5,5 ml

30 mg

6 ml

30 ml

32,5 mg

6,5 ml

35 mg

7 ml

35 ml

37,5 mg

7,5 ml

40 mg

8 ml

40 ml

42,5 mg

8,5 ml

45 mg

9 ml

45 ml

47,5 mg

9,5 ml

50 mg

10 ml

50 ml

Erhaltungsthe­rapie

Bis zum Erreichen der Erhaltungsdosis wird empfohlen, die Dosis um jeweils maximal 5 mg zu erhöhen. Unter einer Behandlung mit Levomethadon verursacht die langsam ausgeschiedene Substanz Levomethadon eine langsame Toleranzentwicklung und jede Erhöhung der Dosis kann innerhalb von 1 bis 2 Wochen eine Atemdepression verursachen.

Bei der Mehrheit der Personen unter Erhaltungstherapie werden 30 bis 60 mg pro Tag für eine wirksame und sichere Behandlung erforderlich sein, bei einigen kann jedoch eine höhere Dosierung notwendig sein. Diese soll nur in begründeten Einzelfällen bei sicherem Ausschluss von Nebenkonsum (z.B. andere Narkotika eingenommen werden. Die Bestimmung von Levomethadon-Plasmaspiegeln wird empfohlen.

Levomethadon wird in der Regel einmal täglich verabreicht. Wenn es häufiger verabreicht wird, besteht das Risiko von Akkumulation und Überdosierung.

Die höchste empfohlene Dosis, die nur in Ausnahmefällen verwendet werden soll, liegt bei 60 mg/Tag (sofern die nationalen Leitlinien nichts anderes empfehlen).

Umstellung auf andere Arzneimittel zur Substitution

Wenn der Patient mit einem gemischten Agonisten/Anta­gonisten (z.B. Buprenorphin) behandelt wurde, soll die Dosis bei Einleitung der Levomethadonbe­handlung schrittweise reduziert werden. Wenn die Levomethadonbe­handlung unterbrochen und eine Umstellung auf sublinguales Buprenorphin geplant ist (vor allem in Kombination mit Naloxon), soll die Levomethadondosis auf bis 15 bis 25 mg/Tag reduziert werden. Bei einer höheren Levomethadondosis besteht die Gefahr eines forcierten Entzugs aufgrund der stärkeren Bindung von Buprenorphin am p-Rezeptor und dessen partiellem Agonismus. Um die Auslösung von Entzugssymptomen zu vermeiden, soll Buprenorphin erst bei objektiven Anzeichen eines Entzugs begonnen werden.

Bei einer Umstellung von Methadon auf Levomethadon soll das Dosisverhältnis 2:1 (Methadon : Levomethadon) beachtet werden, d.h. 20 mg Methadonhydrochlo­rid entsprechen in ihrer Wirkstärke 10 mg Levomethadonhy­drochlorid (2 ml Levo-Methasan 5 mg/ml-Konzentrat oder 10 ml Levo-Methasan 1 mg/ml-Sirup). Bei einigen Patienten kann bei der Umstellung von Methadon auf Levomethadon eine zusätzliche Dosisanpassung erforderlich werden.

Dosisänderung

Eine Dosisänderung soll vom weiterbehandelnden Arzt nur nach Rücksprache mit dem einstellenden Arzt durchgeführt werden.

Dosisreduktion und Absetzen der Behandlung

Ein Absetzen der Behandlung muss, wenn möglich, langsam ausschleichend, in kleinen Schritten (entsprechend 2,5 bis 5 mg Levomethadonhy­drochlorid) über mehrere Wochen bis Monate, erfolgen und orientiert sich ebenfalls am subjektiven Empfinden des Patienten, wobei besonders auf einen möglichen Beikonsum zu achten ist (supervidierte Harnproben).

Rasches Absetzen von Levomethadon führt zu Entzugsersche­inungen und die Opiat-Toleranz nimmt innerhalb kürzester Zeit ab. Hohe Opiat-Dosen werden nur dann vertragen, wenn diese über längere Zeit eingenommen wurden. Der Patient muss deshalb über die Opiat-Toleranz und die Gefahren eines Rückfalls inklusive tödlicher Überdosierung mit entsprechender Deutlichkeit aufgeklärt werden.

Pädiatrische Bevölkerungsgruppe

Kinder und Jugendliche

Die Anwendung von Levo-Methasan bei Kindern und Jugendlichen wird aufgrund nicht ausreichender Daten zur Sicherheit und Wirksamkeit nicht empfohlen.

Ältere Patienten über 65 Jahren

Ältere Patienten benötigen unter Umständen aufgrund herabgesetzter Clearance eine Dosisreduktion, um einer Überdosierung vorzubeugen.

Patienten mit Einschränkung der Nieren- und/oder Leberfunktion

Bei eingeschränkter Nierenfunktion oder leichten bis mäßigen Leberfunktion­sstörungen kann gegebenenfalls eine Verlängerung des Dosisintervalls oder eine Dosisreduktion notwendig sein. Bei stabiler chronischer Lebererkrankung muss die Erhaltungsdosis nicht angepasst werden (weitere Informationen siehe Abschnitte 4.3 und 4.4).

Anwendung bei Schwangeren

Aufgrund eines beschleunigten Metabolismus durch Enzyminduktion, verminderter Absorption sowie verstärkter Clearance kann bei Schwangeren eine zweimal tägliche Dosierung notwendig sein (weitere Informationen siehe Abschnitt 4.6).

Art und Dauer der Anwendung

Zum Einnehmen.
Levo-Methasan 5 mg/ml-Konzentrat zur Herstellung einer Lösung zum Einnehmen

Levo-Methasan 5 mg/ml-Konzentrat zur Herstellung einer Lösung zum Einnehmen kann für die Take-Home-Verordnung mit konservierten und viskosen Verdünnungsmitteln (z.B. Sirupus simplex nach ÖAB, mit Viskoser Grundlösung (Stammzubereitung S. 20) nach dem Neuen Rezeptur-Formularium (NRF), mit Saccharosefreier Trägerlösung analog zu NRF 2.4) in frei wählbaren Verdünnungsver­hältnissen, sowie mit Aqua purificata im Verhältnis von bis 1:3 (1 Teil Konzentrat und bis zu 2 Teile Aqua purificata) verdünnt werden.

Für die sofortige Einnahme unter Sicht kann Levo-Methasan auch mit Wasser oder Fruchtsäften (z.B. Apfel- oder Orangensaft, ausgenommen Grapefruitsaft – siehe 4.5) in frei wählbaren Verhältnissen verdünnt werden (siehe Abschnitt 6.6). Die Packung enthält eine Messpipette, mit der die erforderliche Dosis abgemessen werden kann. Um Verwechslungen zu vermeiden, sollen die Konzentrationen der Verdünnungen auf den verwendeten Gefäßen zur Aufbewahrung der Verdünnungen in mg/ml sowie das verwendete Verdünnungsmittel mit dem Herstellungsdatum angegeben werden.

Levo-Methasan 1 mg/ml-Sirup

Levo-Methasan 1 mg/ml-Sirup ist gebrauchsfertig und kann unverdünnt eingenommen werden. Die Packung enthält einen Messbecher, mit dem die erforderliche Dosis abgemessen werden kann.

Eine tägliche, kontrollierte Einnahme unter Sicht (z.B. in der Apotheke) gemäß Suchtgiftverordnung muss gewährleistet sein. Ausnahmen von dieser Vorgabe sind nur gemäß jeweils letztgültiger Fassung der Suchtgiftverordnung möglich, wobei die besonderen Bestimmungen für Methadon zu beachten sind.

Der Arzt muss den Patienten darauf hinweisen, dass die orale Einnahme die einzig zulässige und sichere Verabreichungsart für dieses Arzneimittel ist und ihn mit entsprechender Deutlichkeit über mögliche Folgen eines Missbrauches informieren.

Im Falle einer Take-Home-Verschreibung hat der Arzt dafür Sorge zu tragen, dass

– ein Risiko für den Patienten und andere durch Take-Home-Mitgabe soweit wie möglich ausgeschlossen werden kann.

– der Patient das ihm verschriebene Substitutionsmittel bestimmungsgemäß verwendet.

Bei missbräuchlicher, nicht bestimmungsgemäßer Anwendung durch den Patienten ist die Take-Home-Verschreibung sofort einzustellen.

Die Dauer der Anwendung richtet sich im Rahmen des therapeutischen Gesamtkonzeptes nach dem Verlauf der Substitutionsthe­rapie, dem vereinbarten Behandlungsziel und dem individuellen Empfinden des Patienten. Die Dauer der Anwendung kann von einer kurzfristigen Gabe (z.B. zur Substitution drogenabhängiger Patienten während einer stationären Behandlung) bis zur Dauermedikation reichen.

Hinweise zur Verdünnung des Arzneimittels vor der Anwendung, siehe Abschnitt 6.6.

4.3 Gegenanzeigen

Das Arzneimittel darf nicht angewendet werden

bei bekannter Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile während eines akuten Asthmaanfalls bei akutem Alkoholismus bei schwerem Bronchialasthma oder Zuständen mit bronchialer Obstruktion bei gleichzeitiger Verabreichung mit Monoaminooxidase (MAO)-Hemmern oder innerhalb von 2 Wochen nach Absetzen der Behandlung mit diesen bei moderater bis schwerer Beeinträchtigung des Atemzentrums und der Atemfunktion, bei nicht bestehender Abhängigkeit von Opioidsubstanzen bei Personen mit QT-Verlängerung, einschließlich angeborenem langem QT-Syndrom bei paralytischem Ileus und akuten abdominalen Erkrankungen.

Wie alle Opioide darf dieses Arzneimittel bei Patienten mit schweren Leberfunktion­sstörungen nicht angewendet werden, da es bei Patienten mit schweren Leberschäden eine portosystemische Enzephalopathie fördern kann.

Opioid-Antagonisten oder Opioid-Agonisten/-Antagonisten (z.B. Naloxon und Buprenorphin) dürfen, außer zur Behandlung einer Überdosierung, während einer Substitutionsbe­handlung nicht angewendet werden.

4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Warnhinweise

Es ist zu beachten, dass Levomethadon etwa doppelt so wirksam ist wie Methadon-Razemat (siehe Abschnitt 4.2).

Die Behandlung muss mit äußerster Vorsicht erfolgen bei

stark gefährdeten Patienten: Suizidversuche mit Opiaten, vor allem in Kombination mit trizyklischen Antidepressiva, Alkohol und weiteren auf das ZNS einwirkenden Stoffen, können Bestandteil des klinischen Zustandsbildes der Substanzabhängig­keit sein. Individuelle Evaluierung und Behandlungsplanung, die eine stationäre Versorgung einschließen kann, sollen bei Patienten in Betracht gezogen werden, die trotz angemessener pharmakothera­peutischer Intervention unkontrollierten Drogenkonsum und persistierendes, stark gefährdendes Verhalten zeigen. akuten abdominalen Erkrankungen. Die Behandlung mit Methadon kann, wie bei anderen p-Agonisten auch, die Diagnose oder den klinischen Verlauf bei Patienten mit akuten abdominalen Krankheitszuständen verschleiern. Daher müssen Patienten mit Anzeichen für eine akute Abdominalerkrankung während der Substitutionsbe­handlung engmaschig überwacht werden, bis eine Diagnose gestellt ist.

Levomethadon besitzt ein primäres Abhängigkeitspo­tential und kann bei längerer und wiederholter Anwendung Sucht erzeugen. Es entwickelt sich eine physische und psychische Abhängigkeit sowie Toleranz. Levomethadon kann Schläfrigkeit verursachen und das Bewusstsein beeinträchtigen. Nach wiederholter Anwendung kann sich eine Toleranz gegenüber diesen Wirkungen entwickeln.

Bei abruptem Absetzen sind schwere, z.T. lebensbedrohliche Entzugssymptome zu erwarten.

Levomethadon darf nur bei opiat-/opioidabhängigen Patienten durch zur Substitution ermächtigte Ärzte angewendet werden, da die in der Substitutionsbe­handlung üblichen Dosen bei Patienten ohne Opiat-Toleranz zu schweren Intoxikationen bis hin zu tödlichem Ausgang führen können.

Magen-Darm-Motilität

Opioide, einschließlich Levomethadon, können Obstipation verursachen, die besonders bei Patienten mit schweren Leberfunktion­sstörungen gefährlich ist und es sollen frühzeitig Maßnahmen zur Vermeidung von Obstipation eingeleitet werden.

Vorsichtsmaßnah­men

Eine besonders sorgfältige ärztliche Überwachung ist erforderlich bei

Hypotonie bei Hypovolämie, Gallenwegserkran­kungen, obstruktiven und entzündlichen Darmerkrankungen, Prostatahyper­trophie mit Restharnbildung, Phäochromozytom, moderater bis schwerer Beeinträchtigung des Atemzentrums und der Atemfunktion, bekannter oder vermuteter Verlängerung des QT-Intervalls (was auch durch Einnahme anderer Arzneimittel bedingt sein kann) oder Elektrolyt-Ungleichgewicht, insbesondere Hypokaliämie, klinisch signifikanter Bradykardie, fortgeschrittener oder ischämischer Herzkrankheit, kardialen Überleitungsstörun­gen in der Vorgeschichte, Behandlung mit Antiarrhythmika der Klassen I und III, Schwangerschaft und Stillzeit (siehe Abschnitt 4.6), Vorliegen einer Bewusstseinsstörun­g, gleichzeitiger Anwendung von anderen zentral dämpfenden bzw. atemdepressiven Arzneimitteln und Substanzen, Krankheiten, bei denen eine Dämpfung des Atemzentrums vermieden werden muss, erhöhtem Hirndruck, Patienten, bei denen eine antiretrovirale Therapie eingeleitet oder beendet wird, da antiretrovirale Wirkstoffe die Methadon-Spiegel vermindern oder erhöhen können (siehe Abschnitt 4.5), Pankreatitis, gleichzeitiger Behandlung mit Cytochrom P450 CYP3A4-Inhibitoren (siehe Abschnitt 4.5), Anfallsleiden, Hypothyreose, Nebennierenrin­deninsuffizien­z, Schock, Myasthenia gravis.

Besondere Risiken bei Patienten unter Substitutionsbe­handlung

Levomethadon hat ein Missbrauchs- und Abhängigkeitspo­tential, das dem anderer starker Opioide entspricht. Der Patient ist entsprechend darüber aufzuklären, dass der Konsum von Alkohol, illegalen Opiaten, anderen zentral dämpfenden Substanzen oder Arzneimitteln (wie z.B. Hypnotika) bzw. anderen Substitutionsmit­teln in Anbetracht der Potenzierung der Atemdepression zum Tod durch Atemstillstand führen kann. Während der Substitutionsbe­handlung sind regelmäßige Harnkontrollen auf Opiate (auch quantitativ), Barbiturate, Methaqualon und Benzodiazepine, gegebenenfalls auf Kokain und Amphetamine und deren Metaboliten erforderlich; siehe dazu auch die jeweils gültige Fassung der Suchtgiftveror­dnung. Bei hohen Tagesdosen ist eine besonders engmaschige Überwachung hinsichtlich somatischer und psychischer Beschwerden erforderlich. Bei Anwendung eines Opioid-Antagonisten kommt es zu Entzugsersche­inungen. Eine Beendigung der Einnahme soll zur Vermeidung von Entzugsersche­inungen nur ausschleichend erfolgen (siehe Abschnitt 4.2).

Nebennierenin­suffizienz

Opioide können eine reversible Nebennierenin­suffizienz verursachen, die eine Überwachung und Glucocorticoid-Substitutionsthe­rapie erfordert. Symptome einer Nebennierenin­suffizienz können Übelkeit, Erbrechen, Appetitlosigkeit, Ermüdung, Schwäche, Schwindelgefühl oder niedrigen Blutdruck beinhalten.

Erniedrigte Sexualhormone und erhöhtes Prolaktin

Die Langzeitanwendung von Opioiden kann mit erniedrigten Sexualhormon-Spiegeln und erhöhten Prolaktinspiegeln verbunden sein. Die Symptome beinhalten verminderte Libido, Impotenz oder Amenorrhö.

Hypoglykämie

Im Zusammenhang mit einer Überdosierung oder Dosiseskalation von Methadon (racemisches Gemisch von Levomethadon und Dextromethadon) wurden Hypoglykämien beobachtet. Eine regelmäßige Überwachung des Blutzuckerspiegels wird während der Dosiseskalation empfohlen (siehe Abschnitte 4.8 und 4.9)

Risiko bei der gleichzeitigen Anwendung sedativer Arzneimittel wie Benzodiazepinen oder verwandten Arzneimitteln

Der Patient ist entsprechend darüber aufzuklären, dass die gleichzeitige Anwendung von Levo-Methasan mit sedativen Arzneimitteln wie Benzodiazepinen oder verwandten Substanzen (Alkohol, illegale Opiate, andere zentral dämpfende Substanzen wie Hypnotika, oder andere Substitutionsmit­tel) zu Sedierung, Atemdepression, Koma und Tod führen kann. Aufgrund dieser Risiken hat die gemeinsame Verordnung dieser sedativen Arzneimittel nur bei solchen Patienten zu erfolgen, bei denen alternative Behandlungsoptionen nicht zur Verfügung stehen. Wenn die Entscheidung getroffen wird, Levo-Methasan gleichzeitig mit einem Sedativum zu verschreiben, muss die niedrigste wirksame Dosis zum Einsatz kommen und die Dauer der Behandlung muss so kurz wie möglich gehalten werden.

Die Patienten sind engmaschig auf Anzeichen und Symptome einer Atemdepression und Sedierung zu überwachen. Es wird diesbezüglich unbedingt empfohlen, die Patienten und ihr Pflegepersonal zu informieren, auf derartige Symptome zu achten (siehe Abschnitt 4.5).

Herzrhythmusstörun­gen

Klinische Studien haben gezeigt, dass unter der Behandlung mit hochdosiertem (> 100 mg täglich) Methadon gelegentlich eine Verlängerung des QT-Intervalls auftritt und folglich ein Risiko des Auftretens von polymorpher ventrikulärer Tachykardie (Torsade de Pointes) besteht. Eine EKG-Untersuchung wird generell vor einer Methadon-Behandlung empfohlen, besonders bei Patienten mit bekannten Risikofaktoren für eine QT-Verlängerung oder bei einer gleichzeitigen Behandlung mit Substanzen, die potenziell die QT-Zeit verlängern.

Die EKG-Untersuchung soll 2 Wochen nach Behandlungsbeginn wiederholt werden, um die Wirkung von Methadon auf das QT-Intervall nachzuweisen und zu quantifizieren. Außerdem soll eine EKG-Untersuchung vor einer Dosiserhöhung über 50– mg/Tag und 7 Tage nach der Dosiserhöhung durchgeführt werden. Diese Empfehlungen gelten für das racemische Methadon.Levo­methadon hat ein besseres kardiovaskuläres Nutzen-Risiko-Profil im Vergleich zu racemischem Methadon und daher ein reduziertes Risiko für kardiale Arrhythmien.

Lunge und Atmung

Wie andere Opioide auch soll Levomethadon bei Patienten mit Asthma, chronisch obstruktiver Lungenerkrankung oder Cor pulmonale und bei Personen mit erheblich eingeschränkter Atemreserve, vorbestehender Beeinträchtigung der Atemfunktion, Hypoxie oder Hyperkapnie mit Vorsicht eingesetzt werden. Selbst bei den üblichen therapeutischen Betäubungsmit­teldosen kann bei diesen Patienten die Atemtätigkeit herabgesetzt werden, während gleichzeitig der Widerstand der Atemwege bis hin zum Eintritt einer Apnoe erhöht wird. Bei für solche atopische Phänomene prädisponierten Patienten kann eine Exazerbation des bereits bestehenden Asthmas, von Hautausschlägen und Eosinophilie auftreten.

Hirndruck

Die eine Atemdepression hervorrufende Wirkung von Betäubungsmitteln und deren Eigenschaft, den Druck der Zerebrospinal­flüssigkeit heraufzusetzen, können bei einer Kopfverletzung oder bereits vorliegendem erhöhtem Hirndruck bedeutsam verstärkt werden. Darüber hinaus produzieren Opioide Nebenwirkungen, die den klinischen Verlauf von Patienten mit Kopfverletzungen verschleiern können. Angesichts des Wirkprofils von Levomethadon als p-Agonist soll seine Verwendung mit äußerster Vorsicht erfolgen, und es soll nur dann eingesetzt werden, wenn dies für die Behandlung solcher Patienten für unerlässlich gehalten wird.

Weitere Hinweise

Das Absetzen nach wiederholter Anwendung oder die Applikation eines Opiat-Antagonisten lösen ein Entzugssyndrom aus.

Die Einnahme von Levomethadon durch nicht opioidtolerante Personen ist lebensgefährlich und kann zum Tod durch Atemstillstand führen. Deshalb ist durchgehend für eine sichere Aufbewahrung des Arzneimittels insbesondere außerhalb der Reich- und Sichtweite von Kindern zu sorgen.

Levo-Methasan ist zur Substitution und ausschließlich zur oralen Einnahme bestimmt. Die missbräuchliche intravenöse Anwendung von Levo-Methasan kann zu schweren Nebenwirkungen (wie Sepsis, Phlebitis oder Lungenembolie) auch mit potentiell tödlichem Ausgang, führen.
Levo-Methasan 5 mg/ml-Konzentrat zur Herstellung einer Lösung zum Einnehmen

Dieses Arzneimittel enthält Methyl-para -hydroxybenzoat und Propyl-para -hydroxybenzoat, welche allergische Reaktionen, auch Spätreaktionen, hervorrufen können.

Levo-Methasan 1 mg/ml-Sirup
Levo-Methasan 5 mg/ml-Konzentrat zur Herstellung einer Lösung zum Einnehmen

Methyl-para -hydroxybenzoat

Propyl-para -hydroxybenzoat

Zitronensäure-Monohydrat

Natriumcitrat

Gereinigtes Wasser

Levo-Methasan 1 mg/ml-Sirup
Levo-Methasan 5 mg/ml-Konzentrat zur Herstellung einer Lösung zum Einnehmen

5 Jahre

Nach Anbruch der Flasche ist das Konzentrat mit Pipettenabstreifer und eingesetzter Pipette 6 Monate haltbar.

Lösungen, die mit konservierten und viskosen Verdünnungsmitteln (in frei wählbaren Verdünnungs-verhältnissen), z.B. Sirupus simplex nach ÖAB, Viskose Grundlösung (Stammzubereitung S. 20) nach dem Neuen Rezeptur-Formularium (NRF), Saccharosefreie Trägerlösung analog zu NRF 2.4, oder mit Aqua purificata (im Verhältnis von bis zu 1:3 (1 Teil Konzentrat und bis zu 2 Teile Aqua purificata)) verdünnt wurden, sind bei Raumtemperatur 3 Monate haltbar.

Lösungen, die mit Wasser, oder Fruchtsäften, ausgenommen Grapefruitsaft (siehe Abschnitt 4.5) (in frei wählbaren Verhältnissen) verdünnt wurden, sind bei Raumtemperatur bis zu 24 Stunden haltbar.

Verdünnte Lösungen in Braunglasflaschen oder vor Licht geschützt aufbewahren.

Levo-Methasan 1 mg/ml-Sirup

Nach Anbruch der Flasche ist der Sirup 6 Monate haltbar.

6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedin­gungen erforderlich.

Aufbewahrungsbe­dingungen nach Anbruch und Verdünnung des Arzneimittels siehe Abschnitt 6.3.

6.5 Art und Inhalt des Behältnisses und spezielles Zubehör für den Gebrauch und die Anwendung

Levo-Methasan 5 mg/ml-Konzentrat zur Herstellung einer Lösung zum Einnehmen Braunglasflasche (Typ III) mit weißem Originalitätsver­schluss (Polypropylen und Polyethylen), graduierte Messpipette (Polyethylen und Polystyren) und Pipettenabstreifer (Polyethylen). Die Messpipette hat 0,25 ml-Teilstriche (entsprechend 1,25 mg Levomethadonhy­drochlorid). Levo-Methasan 5 mg/ml-Konzentrat zur Herstellung einer Lösung zum Einnehmen ist erhältlich in Packungen zu 100 ml, 150 ml, 300 ml und 500 ml.

Levo-Methasan 1 mg/ml-Sirup
Levo-Methasan 1 mg/ml-Sirup
Levo-Methasan 1 mg/ml-Sirup ist erhältlich in Packungen zu 100 ml, 150 ml, 300 ml und 500 ml.

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.

6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung

Levo-Methasan 5 mg/ml-Konzentrat zur Herstellung einer Lösung zum Einnehmen

Für die Take-Home-Verordnung muss das Arzneimittel mit konservierten und viskosen Verdünnungsmitteln (z.B. Sirupus simplex nach ÖAB, Viskose Grundlösung (Stammzubereitung S. 20) nach dem Neuen Rezeptur-Formularium (NRF), Saccharosefreie Trägerlösung analog zu NRF 2.4) in frei wählbaren Verdünnungsver­hältnissen, sowie mit Aqua purificata im Verhältnis von bis zu 1:3 (1 Teil Konzentrat und bis zu 2 Teile Aqua purificata) verdünnt werden.

Für die sofortige Einnahme unter Sicht (Sichtbezug) kann das Arzneimittel mit Wasser oder Fruchtsäften, ausgenommen Grapefruitsaft (siehe Abschnitt 4.5) in frei wählbaren Verhältnissen verdünnt werden.

Die Dichte von Levo-Methasan 5 mg/ml-Konzentrat beträgt 1,00 g/ml.

Die Dichte von Levo-Methasan 1 mg/ml-Sirup beträgt 1,09 g/ml.

Um Verwechslungen zu vermeiden, sollen die Konzentrationen der Verdünnungen auf den verwendeten Gefäßen zur Aufbewahrung der Verdünnungen in mg/ml sowie das verwendete Verdünnungsmittel mit dem Herstellungsdatum angegeben werden.

Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu beseitigen.

7. INHABER DER ZULASSUNG

G.L. Pharma GmbH, 8502 Lannach

8. ZULASSUNGSNUM­MERN

Levo-Methasan 5 mg/ml-Konzentrat zur Herstellung einer Lösung zum Einnehmen:
Levo-Methasan 1 mg/ml-Sirup:

9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VER­LÄNGERUNG DER ZULASSUNG

Datum der Erteilung der Zulassung:

Levo-Methasan 5 mg/ml-Konzentrat zur Herstellung einer Lösung zum Einnehmen:

28. Jänner 2015

Mehr Informationen über das Medikament Levo-Methasan 5 mg/ml-Konzentrat zur Herstellung einer Lösung zum Einnehmen

Arzneimittelkategorie: standardarzneimittel
Suchtgift: Ja
Psychotrop: Nein
Zulassungsnummer: 135968
Rezeptpflichtstatus: Arzneimittel zur Abgabe gegen besondere aerztliche Verschreibung, Substitution
Abgabestatus: Abgabe durch eine (öffentliche) Apotheke
Inhaber/-in:
G.L. Pharma GmbH, Schloßplatz 1, 8502 Lannach, Österreich