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Latanoprost Unimed Pharma 50 Mikrogramm/ml Augentropfen - Zusammengefasste Informationen

Enthält den aktiven Wirkstoff:

ATC-Gruppe:

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Latanoprost Unimed Pharma 50 Mikrogramm/ml Augentropfen

1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS

Latanoprost Unimed Pharma 50 Mikrogramm/ml Augentropfen

2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

1 ml Lösung enthält 50 Mikrogramm Latanoprost.

Ein Tropfen enthält etwa 1,5 Mikrogramm Latanoprost.

Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung: 0,20 mg/ml Benzalkoniumchlorid Lösung.

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.

3. DARREICHUNGSFORM

Augentropfen

Klare, farblose Lösung, praktisch frei von Partikeln, pH-Wert etwa 6,6; Osmolalität etwa 288 mOsmol/kg.

4. KLINISCHE ANGABEN

4.1 Anwendungsgebiete

Latanoprost Unimed Pharma Augentropfen werden zur Herabsetzung des erhöhten Augeninnendrucks in Patienten mit Offenwinkelglaukom und okularer Hypertension angewandt, sowie in Kindern mit pädiatrischem Glaukom und erhöhtem Augeninnendruck.

4.2 Dosierung und Art der Anwendung

Dosierung

Erwachsene (auch im fortgeschrittenen Alter):

Die empfohlene Therapie besteht in der einmal täglichen Einbringung eines Tropfens in das bzw. die betroffene(n) Auge(n). Der optimale Effekt wird bei der Anwendung von Latanoprost Unimed Pharma Augentropfen am Abend erreicht.

Latanoprost Unimed Pharma Augentropfen sollten nur einmal täglich verabreicht werden, da häufigere Anwendung den absenkenden Effekt auf den Augeninnendruck verringert.

Wie bei allen Augentropfen sollte zur Verringerung der systemischen Resorption unmittelbar nach Einbringung des Tropfens der Tränensack am medialen Kanthus eine Minute lang zusammengedrückt werden, sodass das Punctum verschlossen wird.

Kontaktlinsen sollten vor der Instillation der Augentropfen entfernt und nach 15 Minuten wieder eingesetzt werden.

Andere topische Augenarzneimittel sind frühestens 5 Minuten nach Latanoprost Unimed Pharma

Augentropfen zu verabreichen.

Kinder und Jugendliche:

Latanoprost Unimed Pharma Augentropfen können in pädiatrischen Patienten in gleicher Dosierung wie in Erwachsenen angewandt werden. Zur Anwendung an Frühgeborenen (Gestationsalter unter 36 Wochen) liegen keine Daten vor. Die Datenlage in der Altersgruppe < 1 Jahr ist sehr beschränkt (4 Patienten). (Siehe Abschnitt 5.1.)

Art der Anwendung: Anwendung am Auge

4.3 Gegenanzeigen

Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile.

4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Latanoprost Unimed Pharma Augentropfen können durch Erhöhung des braunen Pigmentanteils in der Iris zu einer langsamen Veränderung der Augenfarbe führen. Vor Beginn der Therapie sollten die Patienten über die Möglichkeit einer dauernden Veränderung der Augenfarbe informiert werden. Unilaterale Anwendung kann zu permanenter Heterochromie führen.

Diese Veränderung der Augenfarbe wurde vor allem bei Patienten mit gemischtfarbigen (blaubrauner, graubrauner oder gelbbrauner) Iriden beobachtet. In klinischen Studien mit Latanoprost begann sie meistens innerhalb der ersten 8 Monate der Behandlung, selten während des zweiten oder dritten Jahres der Behandlung; im vierten Jahr und danach wurde sie nicht beobachtet. Die Progression der Irisverfärbung nimmt mit der Zeit ab und ist nach fünf Jahren stabil. Für eine Behandlungsdauer jenseits von fünf Jahren existieren keine Daten. In einer 5-jährigen offenen Sicherheitsstudie mit Latanoprost entwickelten sich Veränderungen der Iris-Pigmentierung in 33% der Patienten (siehe Abschnitt 4.8). Die Veränderung der Irisfarbe ist in der Mehrzahl der Fälle geringfügig und oft nicht klinisch manifest. In Patienten mit gemischter Irisfarbe beträgt die Inzidenz 7–85%, wobei bei gelbbraunen Iriden die höchste Inzidenz beobachtet wurde. In Patienten mit homogen blauer Augenfarbe wurden keine Veränderungen beobachtet, in Patienten mit homogen grauer, grüner oder brauner Augenfarbe waren sie selten.

Die Farbveränderung wird durch erhöhten Melaningehalt der Melanozyten im Stroma der Iris (nicht durch eine Erhöhung der Melanozytenzahl) hervorgerufen. Charakteristis­cherweise breitet sich das braune Pigment in den betroffenen Augen konzentrisch von der Pupille zur Peripherie hin aus, jedoch kann sich die Iris zur Gänze oder teilweise bräunlich verfärben. Nach dem Ende der Behandlung wird keine weitere Zunahme des braunen Irispigments beobachtet. Klinische Studien haben bisher keine damit assoziierten Symptome oder pathologische Veränderungen gezeigt.

Naevi und Flecken der Iris werden durch die Behandlung nicht beeinflusst. Es wurde keine Anreicherung des Pigments im Trabekelwerk oder in anderen Teilen der vorderen Augenkammer in klinischen Studien beobachtet.

Klinische Erfahrungen haben keinerlei negative klinische Konsequenzen der Zunahme der Irispigmentierung über einen Zeitraum von fünf Jahren hinweg gezeigt. Die Anwendung von Latanoprost Unimed Pharma Augentropfen kann beim Einsetzen von Farbveränderungen der Iris fortgesetzt werden. Die Patienten sollten jedoch regelmäßig überwacht und – falls die klinischen Gegebenheiten es erfordern – sollte die Behandlung mit Latanoprost Unimed Pharma Augentropfen beendet werden.

Die Erfahrungen mit Latanoprost bei chronischem Engwinkelglaukom, Offenwinkelglaukom bei Pseudophakie und Pigment-Glaukom sind beschränkt. Keine Erfahrungen mit Latanoprost liegen vor bei entzündlichem oder neovaskulärem Glaukom oder bei entzündlichen Augenerkrankungen. Latanoprost übt keinen oder nur geringfügigen Effekt auf die Pupille aus, jedoch bestehen keine Erfahrungen hinsichtlich des akuten Engwinkelglaukoms. Bis zum Vorliegen weiterer Erfahrungswerte wird daher empfohlen bei der Behandlung dieser Erkrankungen mit Latanoprost Unimed Pharma Augentropfen Vorsicht walten zu lassen.

Klinische Studiendaten zur Verwendung von Latanoprost während der perioperativen Phase von Kataraktoperationen liegen in beschränktem Ausmaß vor. Latanoprost Unimed Pharma Augentropfen sollten daher bei diesen Patienten mit Vorsicht angewendet werden.

Latanoprost Unimed Pharma Augentropfen sollten bei Patienten mit der Anamnese einer früheren Herpes-Keratitis mit Vorsicht angewandt werden. Bei Patienten mit aktiver Herpes simplexKeratitis sowie bei Patienten mit einer Vorgeschichte rekurrierender Herpes-Keratitis in Zusammenhang mit Prostaglandin-Analoga sollten sie nicht angewandt werden.

Makularödeme wurden in erster Linie in Patienten mit Aphakie, Pseudophakie mit Zerreißung der hinteren Linsenkapsel oder Vorderkammerlinsen, und bei Patienten mit bekannten Risikofaktoren für die Ausbildung eines zystischen Makularödems (z. B. diabetische Retinopathie und retinalem Venenverschluss) beobachtet. Latanoprost Unimed Pharma Augentropfen sollten bei solchen Patienten mit Vorsicht angewendet werden.

Bei Patienten mit bekannten Risikofaktoren, die zu Iritis oder Uveitis prädisponieren, sollten Latanoprost Unimed Pharma Augentropfen mit Vorsicht angewandt werden.

Zur Verwendung in Patienten mit Asthma liegen beschränkte Erfahrungen vor, in PostmarketingStu­dien wurden jedoch in einigen Fällen Exazerbation bestehenden Asthmas und/oder Dyspnoe beobachtet. Die Behandlung asthmatischer Patienten sollte daher bis zum Vorliegen weiterer Erfahrungswerte mit Vorsicht erfolgen (siehe Abschnitt 4.8.)

Periorbitale Hautverfärbungen wurden beschrieben, größtenteils bei japanischen Patienten. Die gegenwärtigen Erfahrungen zeigen, dass diese Hautverfärbungen nicht bestehen bleiben und sich fallweise unter fortgesetzter Behandlung mit Latanoprost zurückbilden.

Latanoprost kann Veränderungen der Wimpern und der Flaumbehaarung des Körpers verursachen, die sich in Verlängerung, Verdickung, und Pigmentierung sowie bei Wimpern als Verdichtung und fehlgerichtetes Wachstum äußern. Wimpernverände­rungen sind nach Beendigung der Behandlung reversibel.

Latanoprost Unimed Pharma Augentropfen enthalten Benzalkoniumchlo­rid, ein in ophthalmologischen Arzneimitteln allgemein verwendetes Konservierungsmit­tel. Es liegen Berichte vor, nach denen Benzalkoniumchlorid punktförmige und/oder toxisch-ulzerative Hornhautentzündun­gen, Augenreizungen und Verfärbung weicher Kontaktlinsen hervorrufen kann. Die häufige oder langdauernde Anwendung von Latanoprost Unimed Pharma Augentropfen an Patienten mit trockenem Auge bzw. vorgeschädigter Hornhaut erfordert engmaschige Überwachung. Kontaktlinsen können Benzalkoniumchlorid absorbieren und sollten daher vor der Anwendung von Latanoprost Unimed Pharma Augentropfen entfernt werden, sie können aber nach 15 Minuten wieder eingesetzt werden (siehe Abschnitt 4.2.)

Kinder und Jugendliche:

Wirkungs- und Sicherheitsdaten in der Altersgruppe < 1 Jahr liegen nur sehr beschränkt (von 4 Patienten) vor (siehe Abschnitt 5.1.) Zur Anwendung an Frühgeborenen (Gestationsalter unter 36 Wochen) liegen keine Daten vor.

In Kindern bis zu 3 Jahren, die größtenteils an primärem kongenitalem Glaukom leiden, bleibt die chirurgische Behandlung (Trabekulektomie bzw. Goniotomie) die Therapie der Wahl.

Die Sicherheit der langfristigen Anwendung in Kindern ist derzeit nicht belegt.

4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Es liegen keine endgültigen Daten zu Arzneimittel-Wechselwirkun­gen vor.

Es liegen Berichte über paradoxe Erhöhungen des Augeninnendrucks nach gleichzeitiger Verabreichung am Auge von zwei Prostaglandina­naloga vor. Daher wird die gleichzeitige Anwendung von zwei oder mehr Prostaglandinen, Prostaglandina­naloga oder Prostaglandin­derivaten nicht empfohlen.

Kinder und Jugendliche:

Studien zur Arzneimittel-Wechselwirkungen wurden bisher nur in Erwachsenen durchgeführt.

4.6 Schwangerschaft, Stillzeit, und Fertilität

Fertilität

In Tierversuchen hat Latanoprost keinerlei Auswirkungen auf die männliche oder weibliche Fortpflanzungsfähig­keit gezeigt (siehe Abschnitt 5.3.)

Schwangerschaft

Die Sicherheit dieses Arzneimittels bei Verwendung während der Schwangerschaft wurde nicht nachgewiesen. Es bestehen potentiell gefährliche pharmakologische Wirkungen in Hinblick auf den Schwangerschaf­tsverlauf, den Fötus und das Neugeborene (siehe Abschnitt 5.3.). Latanoprost Unimed Pharma Augentropfen sollen daher während der Schwangerschaft nicht angewendet werden.

Stillzeit

Latanoprost und seine Metaboliten können in die Muttermilch übertreten. Stillende Frauen sollen daher Latanoprost Unimed Pharma Augentropfen nicht verwenden bzw. abstillen.

4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Ebenso wie andere Augenarzneimittel kann die Anwendung von Latanoprost Unimed Pharma Augentropfen eine vorübergehend verschwommene Sicht bewirken. Bis zum Verschwinden dieser Beeinträchtigungen sollten keine Kraftfahrzeuge gelenkt oder Maschinen bedient werden.

4.8 Nebenwirkungen

a. Zusammenfassung

Die Mehrzahl der Nebenwirkungen bezieht sich auf das okuläre System. In einer offenen 5-jährigen

Sicherheitsstudie mit Latanoprost entwickelten 33% der Patienten verstärkte Pigmentierung der Iris (siehe Abschnitt 4.4.). Andere okuläre Nebenwirkungen sind generell vorübergehend und treten unmittelbar bei Verabreichung auf.

b. Aufstellung der Nebenwirkungen

Nebenwirkungen werden in der Reihenfolge ihrer Häufigkeit wie folgt eingestuft:

Sehr häufig (^ 1/10),

Häufig O 1/100, <1/10),

Gelegentlich (^ 1/1.000, <1/100),

Selten (>1/10.000, <1/1.000),

Sehr selten (<1/10.000)

Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)

Infektionen und parasitäre Erkrankungen:

Unbekannt : Herpes simplex keratitis

Nervensystem:

Unbekannt : Kopfschmerzen, Schwindelgefühl

Augenerkrankungen :

Sehr häufig : Verstärkte Pigmentierung der Iris, geringe bis mäßige Hyperämie der Bindehaut, Augenreizung (brennender, kratzender, oder stechender Reiz, Fremdkörpergefühl), Veränderungen der Wimpern und der Flaumbehaarung im Augenbereich (Verlängerung, Verdickung, Verdichtung und Pigmentierung). Die überwiegende Mehrzahl der diesbezüglichen Beobachtungen stammt aus der japanischen Bevölkerung.

Häufig : Vorübergehende und großteils asymptomatische punktförmige epitheliale Erosionen der Hornhaut, Blepharitis, Augenschmerz, Photophobie.

Gelegentlich : Ödem der Augenlider, trockene Augen, Keratitis, verschwommenes Sehen, Konjunktivitis.

Selten : Iritis, Uveitis (großteils bei Patienten mit prädisponierenden Risikofaktoren), Makularödem, symptomatisches Ödem und Erosion der Hornhaut, periorbitales Ödem, Augenreizung durch fehlgerichtetes Wachstum der Wimpern, Ausbildung einer überzähligen Reihe von Cilien an den Ausgängen der Meibomdrüsen (Distichiasis).

Sehr selten : Periorbitale und Lidveränderungen mit Vertiefung des Sulcus.

Unbekannt : Iriszyste

Herzerkrankungen :

Sehr selten : Instabile Angina.

Unbekannt : Palpitationen

Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums :

Selten : Asthma, Verschlechterung asthmatischer Störungen und Dyspnoe.

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellge­webes : Gelegentlich : Hautausschlag.

Selten : Lokale Hautreizung der Augenlider, Dunkelfärbung der Lidhaut.

Skelettmuskulatur, Bindegewebs- und Knochenerkran­kungen :

Unbekannt : Myalgie, Arthralgie.

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort : Sehr selten : Brustschmerzen.

In sehr seltenen Fällen wurden bei einigen Patienten mit stark geschädigter Hornhaut im Zusammenhang mit der Anwendung von phosphathaltigen Augentropfen Fälle von Kalkablagerungen in der Hornhaut berichtet.

Kinder und Jugendliche:

In zwei kurzen klinischen Studien (Dauer < 12 Wochen) an 25 bzw 68 (insgesamt 93) pädiatrischen Patienten erwies sich das Sicherheitsprofil als vergleichbar mit dem bei Erwachsenen beobachteten; es wurde keine neuen unerwünschten Wirkungen beobachtet. Die kurzfristigen Sicherheitsprofile in den pädiatrischen Subpopulationen waren ebenfalls ähnlich (siehe Abschnitt 5.1.). Die in Kindern häufiger als bei Erwachsenen auftretenden Nebenwirkungen waren Nasopharyngitis und Pyrexie.

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung über das nationale Meldesystem anzuzeigen:

Österreich

Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen

Traisengasse 5 1200 WIEN ÖSTERREICH Fax: + 43 (0) 50 555 36207 W­ebsite:

4.9 Überdosierung

Bei Überdosierung von Latanoprost wurden außer Augenreizung und Hyperämie der Bindehaut keine okulären Nebenwirkungen beobachtet.

Im Falle des versehentlichen Verschluckens von Latanoprost Unimed Pharma Augentropfen ist die folgende Information zu beachten:

Eine Flasche enthält 125 iig Latanoprost. Mehr als 90% des Wirkstoffes werden während der ersten Leberpassage metabolisiert. Eine intravenöse Infusion von 3 ug/kg verursachte bei gesunden Probanden mittlere Plasmakonzentra­tionen die 200fach höher lagen als bei klinischer Behandlung, erzeugten aber keine Symptome. Eine Dosis von 5,5 – 10 ug/kg verursachte jedoch Übelkeit, Bauchschmerzen, Schwindel, Müdigkeit, Hitzegefühl und Schwitzen. Affen wurde Latanoprost intravenös in Dosen bis zu 500 ug/kg infundiert, ohne dass deutliche Wirkungen auf das HerzKreislaufsystem beobachtet werden konnten. Die intravenöse Verabreichung von Latanoprost wurde bei Affen von einer vorübergehenden Bronchokonstriktion begleitet. Dagegen verursachte das 7-fache der empfohlenen Dosis von Latanoprost topisch an den Augen verabreicht keine Bronchokonstriktion bei Patienten mit Bronchialasthma.

Eine Überdosierung von Latanoprost Unimed Pharma Augentropfen sollte symptomatisch behandelt werden.

5. PHARMAKOLO­GISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakothera­peutische Gruppe: Glaukommittel und Miotika, Prostaglandin-Analoga ATC Code: S01EE01

Wirkungsmecha­nismus

Der Wirkstoff Latanoprost, ein Prostaglandin F2a-Analogon, ist ein selektiver prostanoider FP-Rezeptor-Agonist, der den Augeninnendruck durch Steigerung des Kammerwasserab­flusses senkt. Die Senkung des Augeninnendrucks beginnt beim Menschen etwa 3 bis 4 Stunden nach der Verabreichung und erreicht die maximale Wirkung nach 8 bis 12 Stunden. Die Verminderung des Augeninnendrucks hält während mindestens 24 Stunden an.

Studien bei Tieren und Menschen zeigten, dass der Hauptwirkmecha­nismus in einer Verstärkung des uveoskleralen Abflusses besteht. Beim Menschen wurde auch eine gewisse Steigerung des Kammerwasserab­flusses durch einen verminderten trabekulären Abflusswiderstand beschrieben.

Klinische Wirksamkeit und Sicherheit

Klinische Studien belegen die Wirksamkeit von Latanoprost als Monotherapie. Zusätzlich wurden klinische Studien zur Kombinationsthe­rapie durchgeführt. Diese zeigen, dass Latanoprost in Kombination mit beta-adrenergen Antagonisten (Timolol) wirksam ist. Kurzzeitstudien (1 bis 2 Wochen) deuten darauf hin, dass Latanoprost in Kombination mit adrenergen Agonisten (Dipivalylepi­nephrin) oder oralen Carboanhydrase­hemmern (Acetazolamid) additiv und mit cholinergen Agonisten (Pilocarpin) zumindest teilweise additiv wirkt.

Klinische Studien haben gezeigt, dass Latanoprost die Kammerwasserpro­duktion nicht wesentlich beeinflusst. Für Latanoprost konnte kein Einfluss auf die Blut-Kammerwasser-Schranke festgestellt werden.

In Studien mit Affen hatte Latanoprost in klinischen Dosierungen keinen oder nur einen vernachlässigbaren Effekt auf die intraokulare Blutzirkulation. Jedoch kann bei topischer Anwendung eine leichte bis mäßig ausgeprägte Hyperämie der Bindehaut oder Episklera des Auges auftreten.

Mittels Fluoreszein-Angiographie konnte gezeigt werden, dass eine chronische Behandlung mit Latanoprost an Affenaugen, bei denen eine extrakapsuläre Linsenextraktion vorgenommen worden war, keinen Einfluss auf die Blutgefäße der Retina hatte. Während einer Kurzzeitbehandlung verursachte Latanoprost beim Menschen keinen Fluoreszeinaustritt in das hintere Segment von pseudophaken Augen.

In klinischen Dosierungen wurden keine signifikanten Wirkungen von Latanoprost auf das kardiovaskuläre oder respiratorische System beobachtet.

Kinder und Jugendliche:

Die Wirksamkeit von Latanoprost in pädiatrischen Patienten wurde in einer 12-wöchigen

Doppelblindstudie untersucht, die in 107 unter 18-jährigen Patienten (darunter Frühgeborene mit mindestens 36 Monaten Gestationsalter) mit erhöhtem Augeninnendruck und pädiatrischem Glaukom Latanoprost mit Timolol verglich. Die Patienten wurden entweder mit Latanoprost 0,005% einmal täglich oder mit Timolol 0,5% (Kinder unter 3 Jahren: 0,25%) zweimal täglich behandelt. Der primäre Endpunkt war die mittlere Reduktion des Augeninnendruckes relativ zum Ausgangswert in der Studienwoche 12. Die mittleren Augeninnendruck-Reduktionen von Latanoprost und Timolol war in allen untersuchten Altersgruppen (0 bis < 3 Jahre, 3 bis <12 Jahre, 12–18 Jahre) vergleichbar, jedoch stützten sich die Wirksamkeitsdaten für Latanoprost in der Altersgruppe 0 bis <3 Jahre nur auf 13 Patienten. In den 4 Patienten im 1. Lebensjahr zeigte sich keine relevante Wirksamkeit. Für Frühgeborene mit einem Gestationsalter unter 36 Wochen sind keine Daten verfügbar.

In der Gruppe der Patienten mit primärem kongenitalem bzw. infantilem Glaukom war die durch Latanoprost erzielte Reduktion des Augeninnendruckes mit der durch Timolol erzielten vergleichbar. Die Untergrupe mit juvenilem Offenwinkelglaukom oder aphakischem Glaukom zeigte ebenfalls vergleichbare Ergebnisse.

Ebenso wie in Erwachsenen trat die Wirkung auf den Augeninnnendruck nach der ersten Behandlungswoche ein und blieb während der restlichen Zeit der 12-wöchigen Studie stabil (siehe Tabelle).

Reduktion des Augeninnendruckes (mmHg) nach 12 Wochen (nach Therapiegruppen und Grunddiagnose)

Latanoprost

N=53

Timolol

N=54

Ausgangswert (MW ± SE)

27,3 ± 0,75

27,8 ± 0,84

Veränderung in Woche 12f (MW±SE)

–7,18 ± 0,81

–5,72 ± 0,81

p -Wert verglichen mit Timolol

0,2056

PKG

N=28

Non-PKG

N=25

PKG

N=26

Non-PKG

N=28

Ausgangswert (MW ± SE)

26,5 ± 0,72

28,2 ± 1,37

26,3 ± 0,95

29,1 ± 1,33

Veränderung in Woche 12f (MW±SE)

–5,90 ± 0,98

–8,66 ± 1,25

–5,34 ± 1,02

–6,02 ± 1.18

p-Wert verglichen mit Timolol

0,6957

0,1317

MW: Mittelwert; SE: standard error; PKG: pädiatrisches kongenitales Glaukom fSchätzung gemäß Kovarianz-Analyse (ANCOVA)

5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Absorption

Latanoprost (MW: 432,58) ist eine inaktive Isopropylester-Prodrug, die nach ihrer Hydrolyse zur freien Säure Latanoprost biologisch aktiv wird.

Die Prodrug wird gut durch die Cornea aufgenommen, die gesamte ins Kammerwasser aufgenommene Substanz wird beim Durchtritt durch die Cornea hydrolysiert.

Distribution

Studien am Menschen zeigten, dass die maximale Konzentration im Kammerwasser etwa zwei Stunden nach topischer Verabreichung erreicht wird. Nach topischer Applikation an Affen verteilt sich Latanoprost vorzugsweise im vorderen Augensegment, in der Bindehaut und den Lidern. Nur geringfügige Mengen des Wirkstoffes erreichen das hintere Augensegment.

Biotransformation

Latanoprost wird im Auge praktisch nicht metabolisiert; der Abbau findet größtenteils in der Leber statt. Die Plasma-Halbwertszeit im Menschen beträgt 17 Minuten. Die Hauptmetaboliten, die 1,2-di-nor- und 1,2,3,4-tetra-nor Verbindungen, sind in Tierversuchen nicht oder nur gering biologisch wirksam und werden in erster Linie im Urin ausgeschieden.

Kinder und Jugendliche:

In einer offenen pharmakokinetischen Studie in 22 erwachsenen und 25 pädiatrischen Patienten (0 bis <18 Jahre) mit erhöhtem Augeninnendruck und Glaukom wurden Plasmakonzentra­tionen von Latanoprost (freie Säure) untersucht. Alle Altersgruppen wurden mit Latanoprost 0,005% behandelt (1 Tropfen täglich in jedes erkrankte Auge während mindestens 2 Wochen). Die systemische Exposition (Latanoprost, freie Säure) war in Patienten zwischen 3 und <12 Jahren annähernd doppelt so hoch, und in Kindern unter 3 Jahren 6mal so hoch, wie in Erwachsenen; jedoch bewirkte ein weiter Sicherheitsbereich das Ausbleiben von Nebenwirkungen (sehe Abschnitt 4.9). In allen Gruppen belief sich die Medianzeit bis zum Erreichen maximaler Plasmakonzentra­tionen auf 5 Minuten (von der Verabreichung an gerechnet). Die mediane Eliminations-Halbwertszeit aus dem Plasma war kurz (<20 Minuten), vergleichbar bei erwachsenen und pädiatrischen Patienten, und führte unter Steady-State Bedingungen nicht zur Akkumulation von Latanoprost-Säure im systemischen Kreislauf.

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Die okuläre sowie die systemische Toxizität von Latanoprost wurde in mehreren Tierspezies untersucht. Im Allgemeinen ist Latanoprost gut verträglich, wobei der Sicherheitsfaktor zwischen klinischer Dosis am Auge und systemischer Toxizität mindestens 1000 beträgt. Hohe Dosen Latanoprost (ca. das 100-fache der klinischen Dosis/kg Körpergewicht) haben bei intravenöser Gabe an nicht narkotisierte Affen die Atemfrequenz gesteigert, was vermutlich auf kurzzeitige Bronchokonstriktion zurückzuführen ist. Im Tierversuch hat sich keine sensibilisierende Wirkung von Latanoprost gezeigt.

Im Kaninchen und Affen wurden mit Dosen bis zu 100 Mikrogram­m/Auge/Tag keine okulären toxischen Effekte beobachtet (die klinische Dosis beträgt etwa 1,5 Mikrogram­m/Auge/Tag). Jedoch hat Latanoprost in Affen verstärkte Irispigmentierung bewirkt. Der Mechanismus scheint in einer Stimulierung der Melaninproduktion in Iris-Melanozyten ohne proliferative Veränderungen zu bestehen. Die Veränderung der Irisfarbe ist möglicherweise dauerhaft.

In chronischen okulären Toxizitätsstudien haben Latanoprost-Dosen von 6 Mikrogramm/Au­ge/Tag eine Vergrößerung der Lidspalten bewirkt. Der Effekt ist reversibel, tritt bei Dosen jenseits der klinischen Dosis auf, und wurde am Menschen nicht beobachtet.

Latanoprost zeigte negative Ergebnisse in Rückmutationstests in Bakterien, im MauslymphomMu­tationstest und im Maus-Mikronukleustest. In vitro wurden an humanen Lymphozyten Chromosomenabe­rrationen beobachtet. Ähnliche Wirkungen wurden mit Prostaglandin F2a, einem natürlichen Prostaglandin, beobachtet, was auf einen stoffklassenspe­zifischen Effekt hinweist.

Zusätzlich Mutagenitätsstudien an Ratten (unprogrammierte DNS-Synthese in vitro und in vivo ) verliefen negativ und weisen darauf hin, dass Latanoprost keine mutagenen Eigenschaften besitzt. Karzinogenitätsstu­dien verliefen bei Mäusen und Ratten negativ.

In Tierstudien wurde keinerlei Einfluss von Latanoprost auf die männliche oder weibliche Fertilität beobachtet. Embryotoxizitätsstu­dien an Ratten ergaben keine embryotoxischen Wirkungen von Latanoprost in intravenösen Dosierungen von 5, 50 und 250 ug/kg/Tag. Dagegen zeigten an Kaninchen Dosen von 5 ug/kg/Tag und darüber embryoletale Effekte. Die Dosis von 5 ug/kg/Tag (etwa das 100-fache der klinischen Dosis) bewirkte eine signifikante embryofötale Toxizität, die durch ein vermehrtes Auftreten von späten Resorptionen und Aborten des Fetus sowie durch verminderte Geburtsgewichte gekennzeichnet war.

Teratogene Wirkungen wurden nicht beobachtet.

6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Natriumchlorid

Benzalkoniumchlorid Lösung

Natriumdihydro­genphosphat-Monohydrat (E339a)

Natriummonohy­drogenphosphat, wasserfreies (E339b)

Salzsäure-Lösung (zur Einstellung des pH-Wertes)

Natriumhydroxi­dlösung (zur Einstellung des pH-Wertes)

Wasser für Injektionszwecke

6.2 Inkompatibilitäten

In vitro Studien haben gezeigt, dass bei Mischung von Thiomersal enthaltenden Augentropfen mit Latanoprost ein Niederschlag auftritt. Solche Arzneimittel sollten erst mindestens 5 Minuten nach der Verabreichung von Latanoprost Unimed Pharma Augentropfen eingebracht werden.

6.3 Dauer der Haltbarkeit

2 Jahre

Haltbarkeit nach dem ersten Öffnen der Flasche: 28 Tage

6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Vor dem ersten Öffnen : Im Kühlschrank lagern (2°C-8°C). Nicht einfrieren. In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.

Nach dem ersten Öffnen : Nicht über 25°C lagern. Nach Ablauf von 28 Tagen nach dem ersten Öffnen nicht mehr verwenden.

6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

Tropfbehältnis aus Polyethylen mit Polypropylenver­schluss mit Gewinde und PolyethylenSicher­heitsring, etikettiert. Die Flaschen sind in Umkartons mit beiliegender Gebrauchsinfor­mation für Anwender verpackt.

Jedes Tropfbehältnis enthält 2,5 ml Augentropfen, entsprechend etwa 80 Tropfen Lösung.

Packungsgrößen : 1 × 2,5 ml

3 × 2,5 ml

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.

6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung

Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu beseitigen.

7. INHABER DER ZULASSUNG

Unimed Pharma, spol. s r.o. Orieskova 11, 821 05, Bratislava, Slowakei

Tel.: +421 2 4333 3786

Fax: +421 2 4363 8743

e-mail:

8. ZULASSUNGSNUMMERN

1–31790

9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG

Zulassungserte­ilung: 30. Januar 2013

Letzte Verlängerung der Zulassung: 16. September 2014

10. STAND DER INFORMATION

Mehr Informationen über das Medikament Latanoprost Unimed Pharma 50 Mikrogramm/ml Augentropfen

Arzneimittelkategorie: standardarzneimittel
Suchtgift: Nein
Psychotrop: Nein
Zulassungsnummer: 1-31790
Rezeptpflichtstatus: Arzneimittel zur wiederholten Abgabe gegen aerztliche Verschreibung
Abgabestatus: Abgabe durch eine (öffentliche) Apotheke
Inhaber/-in:
Unimed Pharma spol sro, Orieskova 11, 82105 Bratislava, Slowakei