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Indapamid Actavis 1,5 mg Retardtabletten - Zusammengefasste Informationen

Enthält den aktiven Wirkstoff :

ATC-Gruppe:

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Indapamid Actavis 1,5 mg Retardtabletten

1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS

Indapamid Actavis 1,5 mg Retardtabletten

2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

Jede Retardtablette enthält 1,5 mg Indapamid.

Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung:

144,22 mg Lactose-Monohydrat je Retardtablette.

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1.

3. DARREICHUNGSFORM

Retardtablette.

Weiße bis fast weiße, runde, bikonvexe Retard-Filmtabletten.

4. KLINISCHE ANGABEN

4.1 Anwendungsgebiete

Indapamid Actavis wird angewendet bei essentieller Hypertonie bei Erwachsenen.

4.2 Dosierung und Art der Anwendung

Alle 24 Stunden ist eine Tablette vorzugsweise morgens im Ganzen und unzerkaut mit Wasser einzunehmen.

Höhere Dosen steigern nicht die blutdrucksenkende Wirkung von Indapamid, verstärken jedoch den saluretischen Effekt.

Spezielle Patientengruppen

Nierenfunktion­sstörung (siehe Abschnitt 4.3 und 4.4):

Bei schwerer Niereninsuffizienz (Kreatinin-Clearance unter 30 ml/min) ist die Behandlung kontraindiziert.

Thiazide und Thiazid-ähnliche Diuretika zeigen ihre volle Wirksamkeit nur bei normaler bis geringfügig eingeschränkter Nierenfunktion.

Leberfunktion­sstörung (siehe Abschnitte 4.3 und 4.4):

Bei schwerer Leberfunktion­sstörung ist eine Behandlung kontraindiziert.

Ältere Patienten (siehe Abschnitt 4.4):

Bei älteren Patienten muss der Plasmakreatininwert dem Alter, Gewicht und Geschlecht entsprechend angepasst werden. Ältere Patienten können mit Indapamid Actavis behandelt werden, wenn ihre Nierenfunktion normal oder nur geringfügig eingeschränkt ist.

Kinder und Jugendliche

Die Sicherheit und Wirksamkeit von Indapamid Actavis bei Kindern und Jugendlichen ist nicht erwiesen. Es liegen keine Daten vor.

Art der Anwendung Zum Einnehmen.

4.3 Gegenanzeigen

Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff, andere Sulfonamide oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile Schwere Niereninsuffizienz Hepatische Enzephalopathie oder schwere Leberfunktion­sstörungen Hypokaliämie

4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Besondere Warnhinweise

Bei eingeschränkter Leberfunktion kann sich, insbesondere bei Vorliegen von Elektrolytstörun­gen, unter Behandlung mit Thiazid-ähnlichen Diuretika eine hepatische Enzephalopathie entwickeln, die in ein hepatisches Koma übergehen kann. In diesem Fall ist das Diuretikum sofort abzusetzen.

Photosensibilität

Unter Behandlung mit Thiaziden und Thiazid-ähnlichen Diuretika wurden Photosensibilitätsre­aktionen beobachtet (siehe Abschnitt 4.8). Falls es während der Behandlung zu einer Photosensibilität kommt, wird empfohlen, die Behandlung zu beenden. Sofern die weitere oder erneute Anwendung des Diuretikum als notwendig erachtet wird, ist ein adäquater Schutz der ausgesetzten Körperpartien vor Sonne oder künstlicher UVA-Bestrahlung zu empfehlen.

Sonstiger Bestandteil

Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, völligem Lactasemangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten dieses Arzneimittel nicht einnehmen.

Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Wasser- und Elektrolythaushalt

Plasma-Natrium

Der Natriumplasmas­piegel ist vor Therapiebeginn und unter Therapie in regelmäßigen Abständen zu kontrollieren. Da ein Abfall des Natriumplasmas­piegels zunächst asymptomatisch verlaufen kann, ist eine regelmäßige Kontrolle unverzichtbar und sollte bei älteren Patienten sowie Patienten mit Leberzirrhose besonders engmaschig durchgeführt werden (siehe Abschnitt 4.8 und 4.9). Jede Diuretikabehandlung kann eine Hyponatriämie verursachen, die unter Umständen sehr schwerwiegende Folgen nach sich ziehen kann. Dehydratation und orthostatische Hypotonie infolge einer Hyponatriämie mit Hypovolämie. Der damit einhergehende Chloridverlust kann sekundär zu einer kompensatorischen metabolischen Alkalose führen: diese Nebenwirkung ist sowohl hinsichtlich der Inzidenz als auch hinsichtlich des Schweregrads als gering einzustufen.

Plasma-Kalium

Ein Kaliumverlust mit Hypokaliämie (< 3,4 mmol/l) stellt das Hauptrisiko der Behandlung mit Thiaziden und Thiazid-ähnlichen Diuretika dar. Hypokaliämie kann Muskelerkrankungen verursachen. Es wurden Fälle von Rhabdomyolyse berichtet, hauptsächlich im Zusammenhang mit schweren Fällen von Hypokaliämie. Das Hypokaliämierisiko muss bei bestimmten Risikogruppen -d.h. bei Menschen im höheren Lebensalter, mit mangelhaftem Ernährungszustand und/oder unter Polymedikation sowie bei Patienten mit Leberzirrhose mit Ödem- bzw. Aszitesbildung, mit koronarer Herzkrankheit oder bei Herzinsuffizienz-Patienten – beachtet werden. Bei diesen Patienten verstärkt eine Hypokaliämie die Kardiotoxizität von Digitalis-Präparaten und erhöht das Risiko für kardiale Arrhythmien.

Ebenfalls zu den Risikopatienten zählen Personen mit kongenital oder iatrogen verlängertem QT-Intervall. Die Hypokaliämie begünstigt hier, ebenso wie eine Bradykardie, das Auftreten schwerer Arrhythmien, insbesondere der möglicherweise lebensbedrohlichen Torsades de pointes.

In allen genannten Fällen sind häufigere Kontrollen des Kaliumspiegels erforderlich, wobei die erste Kontrolle im Verlauf der ersten Behandlungswoche erfolgen sollte.

Jede festgestellte Hypokaliämie muss korrigiert werden.

Plasma-Kalzium

Thiazide und Thiazid-ähnliche Diuretika können die renale Kalziumausscheidung vermindern und so einen leichten, transienten Anstieg des Kalziumplasmas­piegels verursachen. Bei manifester Hyperkalzämie ist an einen vorbestehenden, unerkannten Hyperparathyre­oidismus zu denken.

Vor einer Untersuchung der Nebenschilddrüsen­funktion ist die Therapie abzusetzen.

Blutzucker

Bei Diabetikern muss der Blutzuckerspiegel, insbesondere bei gleichzeitigem Vorliegen einer Hypokaliämie, unbedingt regelmäßig kontrolliert werden.

Harnsäure

Bei Patienten mit Hyperurikämie kann es vermehrt zu Gichtanfällen kommen.

Nierenfunktion und Diuretika

Thiazide und Thiazid-ähnliche Diuretika entfalten nur bei normaler bis geringfügig eingeschränkter Nierenfunktion (Serumkreatinin unter etwa 25 mg/l, d.h. < 220 gmol/l beim Erwachsenen) ihre volle Wirksamkeit. Bei älteren Patienten ist dieser Serumkreatininwert nach Alter, Gewicht und Geschlecht des jeweiligen Patienten entsprechend anzupassen.

Durch diuretikaindu­zierten Wasser- und Natriumverlust zu Beginn der Therapie kann es zu einer Hypovolämie mit Verminderung der glomerulären Filtrationsrate kommen. Die möglicherweise resultierende transiente funktionelle Niereninsuffizienz mit Anstieg von Harnstoff-Stickstoff (BUN) und Kreatinin im Serum bleibt bei Nierengesunden ohne Folgen, kann eine vorbestehende Niereninsuffizienz aber verstärken.

Aderhauterguss (choroidaler Erguss), akute Myopie und sekundäres Winkelverschlus­sglaukom Sulfonamide und Sulfonamid-Derivate können eine idiosynkratische Reaktion auslösen, die zu einem Aderhauterguss mit Gesichtsfelddefekt, transienter Myopie und zu einem akuten Winkelverschlus­sglaukom führen kann.

Die Symptome schließen ein akutes Auftreten abnehmender Sehschärfe oder Augenschmerzen ein und treten typischerweise innerhalb von Stunden bis Wochen nach Behandlungsbe­ginn auf.

Ein unbehandeltes akutes Winkelverschlus­sglaukom kann zu einem permanenten Sehverlust führen. Die primäre Maßnahme ist, die Arzneimittele­innahme so rasch wie möglich abzusetzen.

Es kann erforderlich sein, eine umgehende medizinische oder operative Behandlung in Betracht zu ziehen, falls der intraokulare Druck nicht kontrolliert werden kann.

Risikofaktoren für die Entwicklung eines akuten Winkelverschlus­sglaukoms können eine Sulfonamidoder Penicillinallergie in der Vorgeschichte sein.

Leistungssportler

Leistungssportler sind darauf aufmerksam zu machen, dass der in dem Arzneimittel enthaltene Wirkstoff bei Doping-Kontrollen zu positiven Ergebnissen führen kann.

4.5 Wechselwir­kungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen Von der gleichzeitigen Anwendung mit folgenden Wirkstoffen wird abgeraten

Lithium

Anstieg des Lithiumplasmas­piegels mit Überdosierungssym­ptomatik wie unter einer kochsalzarmen Diät (mit verminderter Lithiumausscheidung im Urin). Ist die Diuretikatherapie unumgänglich, sind engmaschige Kontrollen des Lithiumplasmas­piegels und eine Dosierungsanpassung erforderlich.

Bei folgenden Kombinationen sind besondere Vorsichtsmaßnahmen erforderlich

Torsades-de-pointes-induzierende Substanzen, wie zum Beispiel, aber nicht begrenzt auf:
Nichtsteroidale Antirheumatika (systemisch) einschl. selektiver COX2-Inhibitoren und hoch dosierter Acetylsalicylsäure (> 3 g/Tag)
Angiotensin-Converting-Enzym (ACE)-Hemmer

Bei Einleitung einer ACE-Inhibitor-Therapie bei Patienten mit vorbestehendem Natriummangel (insbesondere bei Patienten mit Nierenarterien­stenose) besteht das Risiko eines plötzlichen Blutdruckabfalls und/oder eines akuten Nierenversagens.

Wenn bei Hypertonie eine vorangegangene Diuretikatherapie möglicherweise zu einer Natriumverarmung geführt hat, muss

entweder das Diuretikum drei Tage vor Beginn der ACE-Inhibitor-Therapie abgesetzt und, soweit erforderlich, die Therapie mit einem kaliumausschwem­menden Diuretikum fortgesetzt werden oder der ACE-Hemmer zunächst in niedriger und dann in allmählich ansteigender Dosis verabreicht werden.

Bei dekompensierter Herzinsuffizienz sollten ACE-Hemmer anfangs in sehr niedriger Dosis eingesetzt und die Dosierung gleichzeitig angewendeter kaliumausschwem­mender Diuretika möglichst zuvor reduziert werden.

Auf jeden Fall ist die Nierenfunktion (Plasmakreatinin) in den ersten Wochen einer ACE-Hemmer-Therapie zu überwachen.

Sonstige zur Hypokaliämie führende Mittel, Amphotericin B (i.v.), Gluco- und Mineralocorticoide (systemisch), Tetracosactid, stimulierende Laxantien

Erhöhtes Hypokaliämie-Risiko (durch additive Wirkung). Die Kontrolle und ggf. Korrektur des Kaliumplasmas­piegels ist erforderlich. Dies ist insbesondere bei gleichzeitiger Digitalis-Behandlung zu beachten. Bevorzugt sind nichtstimulierende Laxantien anzuwenden.

Baclofen

Verstärkung der blutdrucksenkenden Wirkung. Für eine ausreichende Hydratation ist zu sorgen und die Nierenfunktion ist zu Therapiebeginn zu kontrollieren.

Digitalis-Präparate

Eine Hypokaliämie erhöht die Anfälligkeit für die toxischen Wirkungen der Digitalisglykoside. Kaliumplasmaspiegel und EKG sind zu kontrollieren und die Therapie ggf. anzupassen.

Kombinationen, die besondere Vorsicht erfordern

Allopurinol

Gleichzeitige Behandlung mit Indapamid kann die Häufigkeit von Hypersensitivitätsre­aktionen gegenüber Allopurinol erhöhen.

Bei folgenden Kombinationen sind Wechselwirkungen möglich

Kaliumsparende Diuretika (Amilorid, Spironolacton, Triamteren)

Sinnvoll angewendet, kann diese Kombination bei bestimmten Patienten nützlich sein. Dennoch kann es dabei (insbesondere bei Patienten mit Niereninsuffizienz oder Diabetes mellitus) zu einer Hypokaliämie oder Hyperkaliämie kommen. Kaliumplasmaspiegel und EKG sind zu kontrollieren und die Therapie, falls erforderlich, anzupassen.

Metformin

Erhöhtes Risiko einer Metformin-induzierten Laktazidose durch funktionelle Niereninsuffizienz unter Diuretika (insbesondere Schleifendiure­tika). Metformin sollte daher nicht angewendet werden, wenn der Serumkreatinin­spiegel 15 mg/l (135 gmol/l) bei Männern bzw. 12 mg/l (110 gmol/l) bei Frauen übersteigt.

Jodhaltige Kontrastmittel

Bei Diuretika-bedingter Dehydratation besteht ein erhöhtes Risiko für ein akutes Nierenversagen, insbesondere wenn hohe Dosen jodhaltiger Kontrastmittel angewendet werden.

Eine Rehydratation ist vor Anwendung des jodhaltigen Kontrastmittels erforderlich.

(Trizyklische) Antidepressiva vom Imipramintyp, Neuroleptika

Die blutdrucksenkende Wirkung und das Risiko einer orthostatischen Hypotonie sind erhöht (additive Wirkung).

Kalzium(salze)

Risiko einer Hyperkalzämie durch verminderte Kalziumausscheidung im Urin.

Ciclosporin, Tacrolimus

Auch ohne begleitenden Flüssigkeits- oder Natriummangel besteht das Risiko erhöhter Kreatininplas­maspiegel ohne begleitende Änderung der Ciclosporinspiegel.

Corticosteroide, Tetracosactid (systemisch):

Verminderung der blutdrucksenkenden Wirkung (Wasser- und Natriumretention durch Corticoide).

4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaft

Es liegen keine oder nur begrenzte Erfahrungen (weniger als 300 Schwanger­schaftsverläu­fe) mit der Anwendung von Indapamid während der Schwangerschaft vor. Eine längere Thiazid-Exposition während des dritten Trimenons einer Schwangerschaft kann bei der Mutter sowohl das Plasma-

Volumen als auch den uteroplazentären Blutfluss reduzieren. Dies kann zu einer fetoplazentären Ischämie und einer Wachstumsverzöge­rung führen..

Tierexperimentelle Studien ergaben keine Hinweise auf direkte oder indirekte gesundheitsschädliche Wirkung in Bezug auf eine Reproduktionsto­xizität (siehe Abschnitt 5.3).

Aus Vorsichtsgründen soll eine Anwendung von Indapamid während der Schwangerschaft vermieden werden.

Stillzeit

Es gibt nur ungenügende Informationen darüber, ob Indapamid/Meta­bolite in die Muttermilch übergehen. Hypersensitivität gegenüber Sulfonamidderivaten und Hypokaliämie können auftreten. Ein Risiko für das Neugeborene/Kind kann nicht ausgeschlossen werden.

Indapamid ist eng verwand mit den Thiazid-Diuretika, welche mit einer Verringerung oder Unterdrückung des Milchflußes während des Stillens in Zusammenhang gebracht werden.

Indapamid ist während der Stillzeit nicht empfohlen.

Fertilität

Studien zur Feststellung der Reproduktionsto­xizität zeigten keine Auswirkung auf die Fertilität von weiblichen und männlichen Raten (siehe Abschnitt 5.3). Es wird von keiner Auswirkung auf die menschliche Fruchtbarkeit ausgegangen.

4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Indapamid beeinflusst die Vigilanz nicht. Bei bestimmten Patienten können jedoch im Zusammenhang mit dem Absinken des Blutdrucks individuelle Reaktionen auftreten, vor allem zu Beginn der Behandlung oder bei Kombination mit einem anderen blutdrucksenkenden Arzneimittel.

Infolgedessen kann die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr und zum Bedienen von Maschinen vermindert sein.

4.8 Nebenwirkungen

Zusammenfassung des Sicherheitsprofils

Die am häufigsten berichteten Nebenwirkungen sind Hypersensitivitätsre­aktionen, vor allem dermatologische, bei allergisch bzw. asthmatisch prädisponierten Patienten und Personen mit makulopapulösen Hautausschlägen. In klinischen Studien wurde Hypokaliämie (Kaliumplasmas­piegel <3.4 mmol/l) in 10% der Patienten und ein Wert von < 3.2 mmol/l in 4% der Patienten nach einer Behandlungsdauer von 4 bis 6 Wochen beobachtet. Nach 12wöchiger Therapie betrug die durchschnittliche Abnahme des Kaliumplasmas­piegels 0,23 mmol/l.

Die Mehrzahl der Nebenwirkungen betrifft klinische und laborchemische Parameter und ist dosisabhängig.

Tabellarische Aufstellung der Nebenwirkungen

Die folgenden Nebenwirkungen wurden unter der Behandlung mit Indapamid beobachtet und nach folgenden Häufigkeiten geordnet:

sehr häufig (> 1/10); häufig (> 1/100 bis <1/10); gelegentlich (> 1/1.000 bis <1/100); selten (> 1/10.000 bis <1/1.000); sehr selten (<1/10.000); nicht bekannt (auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).

MedDRA Systemorganklasse

Häufig

Gelegentlich

Selten

Sehr selten

Nicht bekannt

Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems

Agranulozytose, Aplastische Anämie, Hämolytische Anämie,

Leukopenie, Thrombozytopenie

Stoffwechsel-und Ernährungsstörun­gen

Hyperkalzämie

Kaliummangel mit

Hypokaliämie, besonders schwerwiegend in bestimmten Hochrisikogruppen (siehe Abschnitt 4.4), Hyponatriämie (siehe Abschnitt 4.4)

Erkrankungen des Nervensystems

Schwindel, Schläfrigkeit, Kopfschmerzen, Parästhesie

Synkope

Augenerkrankungen

Myopie, Verschwommenes Sehen, Sehstörungen. Aderhauterguss (choroidaler Erguss), akute Myopie und sekundäres Winkelverschlus­sglaukom

Herzerkrankungen

Arrhythmie

Torsade de pointes (potentiell tödlich verlaufend) (siehe Abschnitte 4.4 und 4.5)

Gefäßerkrankungen

Hypotonie

Erkrankungen des Gastrointesti­naltrakts

Erbrechen

Übelkeit, Verstopfung, Mundtrockenheit

Pankreatitis

Leber- und Gallenerkrankungen

Leberfunktion­sstörungen

Möglichkeit des Auftretens einer hepatischen Enzephalopathie im Falle einer Leberinsuffizienz (siehe Abschnitte 4.3 und 4.4),

Hepatitis

Erkankungen der Haut und des Unterhautzellge­webes

Überempfindlich-keits-reaktionen, makulopapulöser Ausschlag

Purpura

Angiödem, Urtikaria, Toxische epidermale Nekrolyse, Stevens-Johnson Syndrom

Möglichkeit der Verschlechterung eines vorbestehenden akuten Lupus erythematodes disseminates, Lichtüberempfin­dlichkeitsreak­tionen (siehe Abschnitt 4.4)

Erkrankungen der Nieren und Harnwege

Niereninsuffizienz

Skelettmuskulatur-, Bindegewebs-und Knochenerkran­kungen

Muskelkrämpfe, Muskelschwäche, Myalgie, Rhabdomyolyse

Untersuchungen

Verlängerung des QT-Intervalls im EKG (siehe Abschnitte 4.4 und 4.5), Erhöhte Blutzuckerwerte (siehe Abschnitt 4.4), Erhöhte Blutharnsäurewerte (siehe Abschnitt 4.4), Erhöhte Leberenzymwerte

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung über das nationale Meldesystem anzuzeigen:

Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen

Traisengasse 5

1200 Wien

ÖSTERREICH

Fax: + 43 (0) 50 555 36207

Website:

4.9 Überdosierung

Symptome

Bis zu einer Dosis von 40 mg, also dem 27fachen der therapeutischen Dosis, wurden unter Indapamid keine toxischen Wirkungen beobachtet. Akute Intoxikationen äußern sich vor allem durch Störungen des Wasser- und Elektrolythau­shaltes (Hyponatriämie, Hypokaliämie). Klinische Symptome sind Übelkeit und Erbrechen, Hypotonie, Krämpfe, Schwindel, Schläfrigkeit, Verwirrtheitszus­tände, Polyurie oder Oligurie bis hin zur Anurie (durch Hypovolämie).

Behandlung

Zu den Sofortmaßnahmen gehört die umgehende Eliminierung der eingenommenen Substanz(en) durch Magenspülung und/oder Gabe von Aktivkohle. Anschließend sollte in einem spezialisierten Zentrum die Wiederherstellung eines normalen Wasser- und Elektrolythau­shaltes erfolgen.

5. PHARMAKOLO­GISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakothera­peutische Gruppe: Diuretika, Sulfonamide, rein; ATC-Code: C03BA11

Wirkmechanismus

Bei Indapamid handelt es sich um ein Sulfonamidderivat mit einem Indolring, das pharmakologisch mit den Thiaziddiuretika verwandt ist. Wirkmechanismus ist die Hemmung der Natriumrückre­sorption im proximalen Teil des distalen Nierentubulus. Indapamid erhöht die renale Natrium- und Chloridausscheidung sowie in geringerem Umfang auch die Kalium- und Magnesiumaussche­idung im Urin. Dadurch wirkt es diuresesteigernd und blutdrucksenkend.

Pharmakodynamische Wirkungen

In klinischen Phase-II- und -III-Studien zur Monotherapie mit Indapamid zeigte sich ein antihypertensiver Effekt über 24 Stunden bereits bei Dosierungen, die nur eine milde Diuresesteigerung verursachten.

Die blutdrucksenkende Wirkung von Indapamid kommt durch eine Verbesserung der arteriellen Compliance und Verminderung des Arteriolenwider­stands sowie des peripheren Gesamtwiderstands zustande.

Unter Indapamid kommt es zu einer Abnahme der linksventrikulären Hypertrophie.

Bei Thiaziden und Thiazid-ähnlichen Diuretika erreicht die therapeutische Wirkung ab einer bestimmten Dosis ein Plateau, während die Nebenwirkungen darüber hinaus mit steigender Dosierung weiter zunehmen. Es sollte daher nicht versucht werden, eine unzureichende Wirksamkeit der Therapie durch eine Dosiserhöhung zu kompensieren.

Es konnte gezeigt werden, dass Indapamid bei Hypertonikern kurz-, mittel- und langfristig

keinen Einfluss auf den Fettstoffwechsel (Triglyzeride, LDL-Cholesterin und HDL-Cholesterin) hat. selbst bei Diabetikern den Kohlenhydratstof­fwechsel nicht beeinflusst.

5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Das Arzneimittel wird als Retardformulierung hergestellt, bei der der Wirkstoff in einem Einbettungsmaterial verteilt vorliegt, das eine verzögerte Freisetzung von Indapamid erlaubt (MatrixSystem).

Resorption

Das aus der Matrix freigesetzte Indapamid wird jeweils rasch und vollständig aus dem Magen-DarmTrakt resorbiert. Bei gleichzeitiger Nahrungsaufnahme erhöht sich zwar die Resorptionsges­chwindigkeit geringfügig, die Gesamtresorption des Arzneimittels verändert sich jedoch nicht. Nach Einmalgabe wird der maximale Plasmaspiegel ca. 12 Stunden nach der Einnahme erreicht. Bei Mehrfachgabe nehmen die zwischen zwei Gaben auftretenden Plasmaspiegel­schwankungen ab. Es bestehen intraindividuelle Schwankungen.

Verteilung

Indapamid wird zu 79 % an Plasmaproteine gebunden.

Die Plasmaelimina­tionshalbwertsze­it liegt zwischen 14 und 24 Stunden (im Mittel bei 18 Stunden). Der Gleichgewichtszus­tand wird nach 7 Tagen erreicht.

Bei wiederholter Anwendung kommt es nicht zur Kumulation.

Metabolismus

Die Elimination erfolgt hauptsächlich renal (70 % der Dosis) und fäkal (22 %) in Form von inaktiven Metaboliten.

Risikopatienten

Die pharmakokinetischen Parameter verändern sich bei Niereninsuffi­zienz nicht.

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Tests auf mutagene und kanzerogene Eigenschaften von Indapamid zeigten negative Resulate.

Unter den höchsten oral an verschiedene Versuchstierarten verabreichten Dosen (entsprechend der 40-bis 8000fachen therapeutischen Dosis) zeigten sich die diuretischen Eigenschaften von Indapamid in übersteigerter Form. Nach intravenöser und intraperitonealer Verabreichung von Indapamid in den Studien zur akuten Toxizität standen die wesentlichen Intoxikationssym­ptome – Bradypnoe und periphere Vasodilatation – ebenfalls im Zusammenhang mit der pharmakologischen Wirkung von Indapamid. Studien zur Reproduktionsto­xizität zeigten keine Embryotoxizität oder Teratogenität.Die Fertilität wurde weder bei männlichen noch bei weiblichen Ratten beeinträchtigt.

6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Tablettenkern:

Lactose-Monohydrat

Vorverkleisterte Maisstärke

Hypromellose

hochdisperses Siliciumdioxid

Magnesiumstearat

Überzug:

Hypromellose

Macrogol 6000

Titandioxid (E171)

6.2 Inkompatibilitäten

Nicht zutreffend.

6.3 Dauer der Haltbarkeit

3 Jahre.

6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedin­gungen erforderlich.

6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

Al/PVC-Blisterpackung

Packungsgrößen:</e­m>

10, 14, 15, 20, 30, 50, 60, 90 oder 100 Tabletten

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.

6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung

Keine besonderen Anforderungen.

7. INHABER DER ZULASSUNG

Actavis Group PTC ehf.

Reykjavikurvegur 76 – 78

220 Hafnarfjördur

Island

8. ZULASSUNGSNUMMER

1–28109

9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG

Datum der Erteilung der Zulassung: 02.04.2009

Datum der letzten Verlängerung der Zulassung: 24.08.2012

10. STAND DER INFORMATION

07.2021

Mehr Informationen über das Medikament Indapamid Actavis 1,5 mg Retardtabletten

Arzneimittelkategorie: standardarzneimittel
Suchtgift: Nein
Psychotrop: Nein
Zulassungsnummer: 1-28109
Rezeptpflichtstatus: Arzneimittel zur wiederholten Abgabe gegen aerztliche Verschreibung
Abgabestatus: Abgabe durch eine (öffentliche) Apotheke
Inhaber/-in:
Actavis Group PTC ehf, Reykjavikurvegur 76-78, 220 Hafnarfjordur, Island