Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Imosec 0,2 mg/ml Lösung zum Einnehmen
Imosec 0,2 mg/ml Lösung zum Einnehmen
2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG
1 ml enthält 0,2 mg Loperamidhydrochlorid.
Sonstige Bestandteile mit bekannter Wirkung: 0,72 mg/ml Methyl-4-hydroxybenzoat (E 218), 0,08 mg/ml Propyl-4-hydroxybenzoat (E 216), 0,1 mg/ml Cochenillerot A (E 124), 0,07 mg/ml wasserfreies Ethanol und weniger als 1 mmol Natrium (23 mg)
Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3. DARREICHUNGSFORM
Rote, klare, leicht viskose Lösung zum Einnehmen.
4. KLINISCHE ANGABEN
4.1 Anwendungsgebiete
Imosec wird zur symptomatischen Behandlung akuter und chronischer Durchfälle bei Kindern von 2 bis 8 Jahren verwendet:
Akute Durchfälle, die mit anderen Maßnahmen (Diät, Substitution von Wasser und Elektrolyten) nicht beherrscht werden konnten und bei denen eine Gabe von Antibiotika nicht indiziert ist. Chronische Durchfälle: Imosec soll nur in den Fällen, bei denen keine infektiöse oder toxische Ursache nachweisbar ist und bei denen diätetische Maßnahmen (wie stopfende, pektinreiche Diät) sich als nicht ausreichend erwiesen haben, verwendet werden, und dann, wenn möglich, nur vorübergehend.4.2 Dosierung und Art der Anwendung
Kleinkinder unter 2 Jahren:
Imosec darf bei Kindern unter 2 Jahren nicht angewendet werden.
Kinder von 2 – 8 Jahren:
1 Messbecher (= 5 ml) pro 10 kg Körpergewicht als Erstdosis, danach 1/2 Messbecher/10 kg Körpergewicht. Pro Tag sollen nicht mehr als 2 Messbecher/10 kg Körpergewicht eingenommen werden.
Sobald eine Normalisierung des Stuhles erreicht wird oder wenn länger als 12 Stunden kein Stuhlgang erfolgt ist, ist die Behandlung abzubrechen.
Bei längerdauernder Verabreichung soll eine schrittweise Dosisreduktion versucht werden.
Für Kinder über 8 Jahren, Jugendliche und Erwachsene stehen andere Darreichungsformen mit dem Wirkstoff Loperamid zur Verfügung.
Zum Einnehmen.
4.3 Gegenanzeigen
Imosec darf nicht angewendet werden bei:
Kleinkindern unter 2 Jahren (siehe Abschnitt 4.2) Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile akuter Dysenterie, welche mit Blut im Stuhl und/oder hohem Fieber einhergeht akuten Schüben einer Colitis ulcerosa Colitis pseudo-membranosa, die während oder nach der Einnahme von BreitspektrumAntibiotika auftritt Patienten mit einer bakteriellen Enterokolitis, die durch invasive Mikroorganismen einschließlich Salmonellen, Shigellen und Campylobacter hervorgerufen wird.Im Allgemeinen darf Imosec nicht eingenommen werden, wenn eine Hemmung der Peristaltik wegen möglicher Risiken von Folgeerkrankungen zu vermeiden ist. Diese schließen Ileus, Megacolon und toxisches Megacolon ein. Imosec muss sofort bei Auftreten von Obstipation, Subileus oder einer Aufblähung des Bauches abgesetzt werden.
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Die Behandlung der Diarrhoe mit Imosec ist rein symptomatisch. Wenn eine kausale Therapie zur Verfügung steht, sollte stets diese durchgeführt werden.
Bei Patienten mit Diarrhoe kann es zu Flüssigkeits- und Elektrolytmangelzuständen kommen. Es ist wichtig, auf einen ausreichenden Ersatz von Flüssigkeit und Elektrolyten zu achten. Dies gilt insbesondere für Kinder. Ist innerhalb von 48 Stunden keine klinische Besserung zu beobachten, muss Imosec abgesetzt werden. Die Patienten sollen angewiesen werden, ihren Arzt aufzusuchen.
Bei AIDS-Patienten, die zur Durchfallbehandlung Imosec erhalten, ist die Therapie bei ersten Anzeichen eines aufgeblähten Bauches zu stoppen. Bei AIDS-Patienten mit einer durch virale und bakterielle Erreger verursachten infektiösen Kolitis liegen Einzelberichte über Verstopfung mit einem erhöhten Risiko für ein toxisches Megacolon unter Behandlung mit Loperamidhydrochlorid vor.
Obwohl keine pharmakokinetischen Daten von Patienten mit beeinträchtigter Leberfunktion zur Verfügung stehen, soll Imosec aufgrund des eingeschränkten First-pass-Metabolismus bei diesen Patienten mit Vorsicht angewendet werden. Patienten mit Leberfunktionsstörungen sollen engmaschig auf Anzeichen einer ZNS-Toxizität überwacht werden. Imosec soll bei Patienten mit schwerer Leberfunktionsstörung nur unter ärztlicher Kontrolle verwendet werden.
Bei Personen mit Opioidabhängigkeit wurde Missbrauch von Loperamid als Ersatz für Opioide beschrieben (siehe Abschnitt 4.9).
In Verbindung mit Überdosierung wurde über kardiale Ereignisse, einschließlich QT-Intervallverlängerung und Verlängerung des QRS-Komplexes und Torsades de pointes, berichtet. Einige Fälle verliefen tödlich (siehe Abschnitt 4.9). Überdosierung kann ein vorhandenes Brugada-Syndrom demaskieren. Patienten dürfen die empfohlene Dosis und/oder die empfohlene Behandlungsdauer nicht überschreiten.
Methyl-4-hydroxybenzoat (E 218) und Propyl-4-hydroxybenzoat (E 216) können allergische Reaktionen, auch Spätreaktionen, hervorrufen.
Cochenillerot A (E 124) kann allergische Reaktionen hervorrufen.
Dieses Arzneimittel enthält 0,73 mg Alkohol (Ethanol) pro 10 ml. Die Menge in 10 ml dieses Arzneimittels entspricht weniger als 0,05 ml Bier oder 0,01 ml Wein. Die geringe Alkoholmenge in diesem Arzneimittel hat keine wahrnehmbaren Auswirkungen.
Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Messbecher, d.h. es ist nahezu „natriumfrei“.
Es ist wichtig, auf einen ausreichenden Ersatz von Flüssigkeit und Elektrolyten zu achten.
Imosec soll Kindern zwischen 2 und 6 Jahren nicht ohne ärztliche Verschreibung und Überwachung gegeben werden.
Es liegen nur eingeschränkte Daten zur Anwendung bei Kindern unter 12 Jahren vor. Siehe Abschnitt 4.8.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen Präklinische Daten haben gezeigt, dass Loperamid ein P-Glykoprotein Substrat ist. Darüber hinaus wird Loperamid hauptsächlich über CYP3A4 und CYP2C8 verstoffwechselt. Die gleichzeitige Verabreichung von Loperamid (16 mg als Einzeldosis) und Chinidin oder Ritonavir, die beide P-Glykoprotein-Inhibitoren sind, resultierte in einem 2– bis 3-fachen Anstieg der Loperamid Plasmaspiegel. Die klinische Bedeutung dieser pharmakokinetischen Interaktion von Loperamid in den empfohlenen Dosierungen mit P-Glykoprotein-Inhibitoren ist unbekannt.
Eine gleichzeitige Verabreichung von Loperamid (4 mg Einzeldosis) und Itraconazol, einem Inhibitor von CYP3A4 und P-Glykoprotein, führte zu einem 3– bis 4-fachen Anstieg der Loperamid Plasmakonzentrationen. In derselben Studie steigerte der CYP2C8 Inhibitor, Gemfibrozil, Loperamid um ungefähr das 2-fache. Die Kombination von Itraconazol und Gemfibrozil resultierte in einem 4fachen Anstieg der Spitzenplasmaspiegel von Loperamid und in einem 13-fachen Anstieg der totalen Plasmaexposition. Psychomotorische Tests (z.B. subjektive Müdigkeit, Digit Symbol Situation Test) zeigten, dass diese Anstiege keine Auswirkungen auf das Zentralnervensystem (ZNS) hatten.
Eine gleichzeitige Verabreichung von Loperamid (16 mg Einzeldosis) und Ketoconazol, einem CYP3A4– und P-Glykoproteininhibitor, führte zu einer 5-fachen Erhöhung der Loperamid Plasmaspiegel. Dieser Anstieg ging laut Pupillometrie-Messungen mit keinen erhöhten pharmakodynamischen Effekten einher.
Gleichzeitige Verabreichung mit oralem Desmopressin führte zu einer 3-fachen Erhöhung des Desmopressin Plasmaspiegels, was höchstwahrscheinlich auf eine verringerte gastrointestinale Motilität zurückzuführen ist.
Es ist zu erwarten, dass Arzneimittel mit ähnlichen pharmakologischen Eigenschaften den Effekt von Loperamid potenzieren können und dass Arzneimittel, die die gastrointestinale Passage beschleunigen, seinen Effekt vermindern können.
4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangerschaft
Obwohl es keinerlei Hinweise auf eine teratogene oder embryotoxische Wirkung gibt, ist, vor allem während des ersten Trimesters der Schwangerschaft, das Risiko des Einsatzes von Loperamid sorgfältig gegen den zu erwartenden Therapieerfolg abzuwägen.
Stillzeit
Geringe Mengen von Loperamid können in der Muttermilch auftreten. Daher wird eine Anwendung von Imosec während der Stillzeit nicht empfohlen.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Dieses Arzneimittel kann die Reaktionsfähigkeit und Verkehrstüchtigkeit beeinträchtigen. Es liegen Berichte über Müdigkeit, Schwindelgefühl oder Schläfrigkeit bei Patienten vor, die Loperamid eingenommen haben. Patienten, die durch diese Symptome beeinträchtigt sind, sollten das Autofahren oder das Bedienen von Maschinen unterlassen (siehe Abschnitt 4.8).
4.8 Nebenwirkungen
Erwachsene und Kinder (>12 Jahre)
Die Sicherheit von Loperamidhydrochlorid wurde an 3076 Erwachsenen und Kindern > 12 Jahren, die an 31 kontrollierten und nicht-kontrollierten klinischen Studien zur Behandlung der Diarrhoe teilnahmen, geprüft. Von diesen wurden 26 Studien zur akuten Diarrhoe (N= 2755) und 5 zur chronischen Diarrhoe (N= 321) durchgeführt.
Die häufigsten Nebenwirkungen (Inzidenz > 1%) in Studien zur akuten Diarrhoe waren: Verstopfung (2,7%), Flatulenz (1,7%), Kopfschmerzen (1,2%) und Übelkeit (1,1%). Die häufigsten Nebenwirkungen in Studien zur chronischen Diarrhoe waren: Flatulenz (2,8%), Verstopfung (2,2%), Übelkeit (1,2%) und Schwindelgefühl (1,2%).
Die folgende Tabelle zeigt Nebenwirkungen, die mit der Anwendung von Loperamid, entweder in klinischen Studien (akute und/oder chronische Diarrhoe) oder während der Erfahrung nach Markteinführung, berichtet wurden.
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen in der Tabelle werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:
Sehr häufig (> 1/10), Häufig (> 1/100, < 1/10), Gelegentlich (> 1/1.000, < 1/100), Selten (> 1/10.000, < 1/1.000), Sehr selten (< 1/10.000), nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)
Nebenwirkungen nach Organklasse geordnet | Akute Diarrhoe | Chronische Diarrhoe | Akute und chronische Diarrhoe und Erfahrung nach Markteinführung |
Erkrankungen des Immunsystems | |||
Überempfindlichkeitsreaktionena, Anaphylaktische Reaktionen (einschließlich anaphylaktischem Schock) a, anaphylaktoide Reaktionena | Selten | ||
Erkrankungen des Nervensystems | |||
Kopfschmerzen | Häufig | Gelegentlich | Häufig |
Schwindel | Gelegentlich | Häufig | Häufig |
Schläfrigkeita | Gelegentlich | ||
Bewusstlosigkeita, Stupora, Bewusstseinstrübunga, erhöhter Muskeltonusa, Koordinationsstörungena | Selten | ||
Erkrankungen des Auges | |||
Miosisa | Selten | ||
Erkrankungen des Gastrointestinaltraktes | |||
Obstipation, Übelkeit, Flatulenz | Häufig | Häufig | Häufig |
Abdominelle Schmerzen und Beschwerden, Mundtrockenheit | Gelegentlich | Gelegentlich | Gelegentlich |
Schmerzen im oberen Abdominaltrakt, Erbrechen | Gelegentlich | Gelegentlich | |
Dyspepsie | Gelegentlich | Gelegentlich | |
Ileusa (einschließlich paralytischem Ileus), Megacolona (einschließlich toxisches Megacolonb), Glossodyniea,c | Selten | ||
Aufgeblähter Bauch | Selten | Selten | |
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes | |||
Hautauschlag | Gelegentlich | Gelegentlich | |
Bullöse Reaktionena (einschließlich Stevens-Johnson Syndrom, toxisch epidermale Nekrolyse und Erythema | Selten |
multiforme), Angioödem, Urticaria, Pruritus | |||
Erkrankungen der Nieren und Harnwege | |||
Harnretentiona | Selten | ||
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort | |||
Fatigue a | Selten |
a: Einschluss dieser Nebenwirkung basierend auf Erfahrungen nach Markteinführung von Loperamidhydrochlorid. Da die Auswertung der Nebenwirkungen nicht zwischen Anwendung bei akutem und chronischen Durchfall oder zwischen Erwachsenen und Kindern unterscheidet, wurden die Häufigkeiten aus allen klinischen Studien mit Loperamid Hydrochlorid kombiniert, einschließlich derer bei Kindern <12 Jahren (N=3683).
b: Siehe Abschnitt 4.4.
c: Nur bei Schmelztabletten berichtet.
Kinder und Jugendliche
Die Sicherheit von Loperamid HCl wurde an 607 Patienten im Alter von 10 Tagen bis 13 Jahren in 13 kontrollierten und nicht-kontrollierten klinischen Studien zur Behandlung der akuten Diarrhoe mit Loperamid HCl untersucht. Generell gesehen, war das Nebenwirkungsprofil dieser
Patientenpopulation jenem von Erwachsenen und Kindern > 12 Jahren in klinischen Studien ähnlich.
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung über das nationale Meldesystem anzuzeigen:
Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen
Traisengasse 5
1200 WIEN
ÖSTERREICH
Fax: + 43 (0) 50 555 36207
Website:
4.9 Überdosierung
Symptome
Bei Überdosierung (einschließlich relativer Überdosierung infolge Leberfunktionsstörung) können zentralnervöse Depression (Stupor, Koordinationsstörungen, Somnolenz, Miosis, Muskelhypertonie, Atemdepression), Harnretention, Mundtrockenheit, abdominale Beschwerden, Übelkeit und Erbrechen, Obstipation und paralytischer Ileus auftreten. Kinder können hinsichtlich der ZNS-Wirkungen empfindlicher reagieren als Erwachsene.
Bei Personen mit Überdosierung von Loperamid wurden kardiale Ereignisse, wie QT-Intervallverlängerung und Verlängerung des QRS Komplexes, Torsade de Pointes, sonstige schwere ventrikuläre Arrythmien, Herzstillstand und Synkopen, beobachtet (siehe Abschnitt 4.4). Auch über Todesfälle wurde berichtet. Überdosierung kann ein vorhandenes Brugada-Syndrom demaskieren. Nach dem Absetzen wurden bei Patienten, mit missbräuchlicher, versehentlicher oder vorsätzlicher Überdosierung mit einer hohen Dosis von Loperamid, Fälle von Entzugserscheinungen beobachtet.
Therapie
In Fällen von Überdosierung soll eine EKG Überwachung wegen der Verlängerung des QT Intervalls eingeleitet werden.
Bei ZNS-Symptomen einer Überdosierung kann als Antidot Naloxon verabreicht werden. Da Loperamid eine längere Wirkungsdauer als Naloxon (1–3 Std) hat, kann die wiederholte Gabe von Naloxon angezeigt sein. Um eine mögliche ZNS-Depression zu erkennen, sollte der Patient daher engmaschige über mindestens 48 Stunden überwacht werden.
5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Antidiarrhoika und intestinale Antiphlogistika/Antiinfektiva, Motilitätshemmer, ATC Code: A07DA03
Loperamid bindet an den Opiatrezeptor in der Darmwand und reduziert so die propulsive Peristaltik, verlängert die intestinale Transitzeit und erhöht die Resorption von Wasser und Elektrolyten. Loperamid verändert nicht die physiologische Darmflora. Loperamid erhöht den Analsphinktertonus.
Loperamid besitzt eine hohe Affinität zur Darmwand und unterliegt einem ausgeprägten First-passMetabolismus in der Leber. Daher gelangen nur sehr geringe Mengen an Wirkstoff in den Blutkreislauf.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Resorption:
Loperamid wird hauptsächlich von der Darmwand aufgenommen aber auf Grund seines ausgeprägten First-pass-Metabolismus liegt die systemische Bioverfügbarkeit nur bei etwa 0,3%. Die Loperamidhydrochloridformulierungen (Kapseln und Schmelztabletten) sind bioäquivalent.
Verteilung:
Verteilungsstudien an Ratten haben eine hohe Affinität zur Darmwand mit bevorzugter Rezeptorbindung in der Längsmuskelschicht gezeigt. Die Plasmaproteinbindung beträgt etwa 95%, hauptsächlich an Albumin. Nicht-klinischen Daten zufolge ist Loperamid ein P-Glycoprotein-Substrat.
Biotransformation:
Beim Menschen wird Loperamid aus dem Darm gut resorbiert, unterliegt aber einer fast vollständigen Extraktion und Metabolisierung durch die Leber, wo es konjugiert und über die Galle ausgeschieden wird. Die oxidative N-Demethylierung ist der wichtigste Abbauweg von Loperamid und wird hauptsächlich durch CYP3A4 und CYP2C8 herbeigeführt. Aufgrund dieses sehr hohen First-PassEffekts bleibt die Plasmakonzentration des unveränderten Wirkstoffs äußerst gering.
Elimination:
Die Plasmahalbwertszeit von Loperamid liegt zwischen 9 und 14 Std., im Mittel ungefähr bei 11 Stunden. Unverändertes Loperamid und die Hauptmetaboliten werden hauptsächlich mit den Fäzes ausgeschieden.
Pädiatrische Patienten:
Es wurden keine pharmakokinetischen Studien an Paediatriepatienten durchgeführt. Man geht jedoch davon aus, dass die Pharmakokinetik und die Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln bei dieser Patientenpopulation ähnlich sind wie bei erwachsenen Patienten.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Akute und chronische Toxizitätsstudien mit Loperamid zeigten keine spezifische Toxizität.
Ergebnisse von durchgeführten in vivo und in vitro Studien zeigten, dass Loperamid nicht genotoxisch ist.
In Studien zur Reproduktionstoxizität bei Ratten führten sehr hohe Dosierungen im Zusammenhang mit maternal-toxischen Effekten zu einer Beeinträchtigung der Fertilität und des fetalen Überlebens. Niedrigere Dosen hatten keine Effekte auf die maternale oder fetale Gesundheit sowie die peri- und postnatale Entwicklung.
Nichtklinische In-Vitro- und In-Vivo-Auswertungen zu Loperamid zeigen weder innerhalb des therapeutisch relevanten Konzentrationsbereichs noch bei signifikanten Vielfachen dieses Bereichs (bis zu 47-fach) signifikante kardiale elektrophysiologische Wirkungen. Allerdings hat Loperamid in extrem hohen Konzentrationen, die mit Überdosierungen in Zusammenhang stehen (siehe Abschnitt
4.4) , kardiale elektrophysiologische Wirkungen, die in der Hemmung von Kalium- (hERG) und Natriumströmen und Arrhythmien bestehen.
6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Methyl-4-hydroxybenzoat (E 218), Propyl-4-hydroxybenzoat (E 216), Saccharin-Natrium sowie Glyzerin, wasserfreies Ethanol, Citronensäure, Cochenillerot A (E 124), Himbeeraroma, Rotes Johannisbeer-Aroma, gereinigtes Wasser.
6.2 Inkompatibilitäten
Nicht zutreffend.
6.3 Dauer der Haltbarkeit
5 Jahre.
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
100 ml Braunglasflasche Typ III mit kindersicherem Alu/PVC Verschluss und einem Messbecher aus Polypropylen mit Markierungslinien bei 2,5 ml und 5 ml.
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung
Keine besonderen Anforderungen.
7. INHABER DER ZULASSUNG
JANSSEN – CILAG Pharma GmbH., 1020 Wien
8. ZULASSUNGSNUMMER
Z.Nr.:16.790
9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG
Datum der Erteilung der Zulassung: 28.08.1980
Datum der letzten Verlängerung der Zulassung: 30.08.2013
10. STAND DER INFORMATION
Jänner 2022
Mehr Informationen über das Medikament Imosec 0,2 mg/ml Lösung zum Einnehmen
Arzneimittelkategorie: standardarzneimittel
Suchtgift: Nein
Psychotrop: Nein
Zulassungsnummer: 16790
Rezeptpflichtstatus: Arzneimittel zur wiederholten Abgabe gegen aerztliche Verschreibung
Abgabestatus: Abgabe durch eine (öffentliche) Apotheke
Inhaber/-in:
Janssen-Cilag Pharma GmbH, Vorgartenstraße 206B, 1020 Wien, Österreich