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Imipenem/Cilastatin Eberth 500 mg/500 mg Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung - Zusammengefasste Informationen

Enthält aktive Wirkstoffe :

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Imipenem/Cilastatin Eberth 500 mg/500 mg Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung

1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS

Imipenem/Cilastatin Eberth 500 mg/500 mg Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung

2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

Jede Durchstechflasche enthält Imipenem-Monohydrat entsprechend 500 mg Imipenem-

Anhydrat und Cilastatin-Natrium entsprechend 500 mg Cilastatin.

Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung

Jede Durchstechflasche enthält Natriumhydrogen­karbonat entsprechend ca. 1,6 mEq (mmol)

Natrium (ca. 37,6 mg).

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1.

3. DARREICHUNGSFORM

Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung

Weißes bis hellgelbes Pulver

4. KLINISCHE ANGABEN

4.1 Anwendungsgebiete

Imipenem/Cilastatin Eberth ist zur Behandlung der folgenden Infektionen bei Erwachsenen und Kindern ab 1 Jahr angezeigt (siehe Abschnitte 4.4 und 5.1):

Komplizierte intraabdominelle Infektionen Schwere Pneumonie einschließlich nosokomialer Pneumonie und

Beatmungspneumonie

Intra- und post-partum Infektionen Komplizierte Infektionen der Harnwege Komplizierte Infektionen der Haut und Weichteilgewebe

Imipenem/Cilastatin Eberth kann im Rahmen einer Behandlung von Neutropenie-Patienten mit Fieber eingesetzt werden, wenn eine bakterielle Infektion als Ursache vermutet wird.

Behandlung von Patienten mit Bakteriämie in Zusammenhang mit oder bei Verdacht auf einen Zusammenhang mit einer der oben genannten Infektionen.

Die offiziellen Leitlinien zur adäquaten Anwendung von Antibiotika sind zu beachten.

4.2 Dosierung und Art der Anwendung

Dosierung

Die empfohlene Dosierung von Imipenem/Cilastatin Eberth entspricht der zu verabreichenden Menge an Imipenem/Cilas­tatin.

Die Tagesdosis von Imipenem/Cilastatin Eberth soll sich nach der Art und dem Schweregrad der Infektion, dem/den bestimmten Erreger(n), der Nierenfunktion und dem Körpergewicht des Patienten richten (siehe Abschnitte 4.4 und 5.1) und aufgeteilt in gleichen Dosen gegeben werden.

Erwachsene und Jugendliche

Für Patienten mit normaler Nierenfunktion (Kreatinin-Clearance von > 90 ml/min) werden folgende Dosierungen empfohlen:

500 mg/500 mg alle 6 Stunden ODER

1000 mg/1000 mg alle 8 Stunden ODER alle 6 Stunden

Bei Verdacht auf oder Nachweis von Infektionen durch weniger empfindliche Erreger (wie z. B. Pseudomonas aeruginosa ) oder bei sehr schweren Infektionen (z. B. bei Patienten mit Neutropenie und Fieber) sollten 1000 mg/1000 mg alle 6 Stunden angewendet werden.

Eine Dosisreduktion ist erforderlich, wenn die Kreatinin-Clearance < 90 ml/min beträgt (siehe Tabelle 1).

Die maximale Gesamttagesdosis von 4000 mg/4000 mg pro Tag sollte nicht überschritten werden.

Eingeschränkte Nierenfunktion

Ermittlung der reduzierten Dosis für Erwachsene mit eingeschränkter Nierenfunktion:

1. Die tägliche Gesamtdosis (d. h. 2000 mg/2000 mg, 3000 mg/3000 mg oder

4000 mg/4000 mg), die bei normaler Nierenfunktion geeignet wäre, wird ausgewählt.

2. Die entsprechend verringerte Dosis aus Tabelle 1 wird auf der Basis des Kreatinin-Clearance-Werts des Patienten ausgewählt. (Für die Infusionsdauer siehe „Art der Anwendung“.)

Tabelle 1

Kreatinin-Clearance (ml/min)

gesamte Tagesdosis: 2000 mg/Tag

gesamte Tagesdosis: 3000 mg/Tag

gesameteTages­dosis:

4000 mg/Tag

> 90 (normal)

500

alle 6 Stunden

1000

alle 8 Stunden

1000

alle 6 Stunden

Reduzierte Dosis (mg) bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion:

< 90 – > 60

400

alle 6 Stunden

500

alle 6 Stunden

750

alle 8 Stunden

< 60 – > 30

300

alle 6 Stunden

500

alle 8 Stunden

500

alle 6 Stunden

< 30 – > 15

200

alle 6 Stunden

500

alle 12 Stunden

500

alle 12 Stunden

Patienten mit einer Kreatinin-Clearance von < 15 ml/min

Diese Patienten sollten Imipenem/Cilastatin Eberth nur erhalten, wenn innerhalb von 48 Stunden eine Hämodialyse durchgeführt wird.

Hämodialyse-Patienten

Bei dialysepflichtigen Patienten mit einer Kreatinin-Clearance von < 15 ml/min gelten die gleichen Dosierungsempfeh­lungen wie für Patienten mit einer Kreatinin-Clearance von 15 –29 ml/min(siehe Tabelle 1).

Sowohl Imipenem als auch Cilastatin werden während der Hämodialyse aus dem Kreislauf eliminiert. Imipenem/Cilastatin Eberth sollte im Anschluss an die Hämodialysesitzung verabreicht werden und danach in 12-stündigen Intervallen weitergegeben werden. Dialysepatienten, insbesondere mit bekannter Erkrankung des Zentralnerven­systems (ZNS), müssen sorgfältig überwacht werden. Imipenem/Cilastatin Eberth sollte bei HämodialysePa­tienten nur eingesetzt werden, wenn der Nutzen größer ist als das potenzielle Risiko von Krampfanfällen (siehe Abschnitt 4.4).

Derzeit liegen keine ausreichenden Daten vor, um die Anwendung von Imipenem/Cilastatin Eberth bei Patienten unter Peritonealdialyse empfehlen zu können.

Eingeschränkte Leberfunktion

Bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion wird keine Dosisanpassung empfohlen (siehe Abschnitt 5.2).

Ältere Patienten

Bei älteren Patienten mit normaler Nierenfunktion ist keine Dosisanpassung erforderlich (siehe Abschnitt 5.2).

Kinder und Jugendliche > 1 Jahr

Bei pädiatrischen Patienten ab 1 Jahr liegt die empfohlene Dosis bei 15/15 oder 25/25 mg/kg alle 6 Stunden.

Bei Verdacht auf oder Nachweis von Infektionen durch weniger empfindliche Erreger (wie z. B. Pseudomonas aeruginosa ) oder bei sehr schweren Infektionen (z. B. bei Patienten mit Neutropenie und Fieber) sollten 25/25 mg/kg alle 6 Stunden angewendet werden.

Kinder < 1 Jahr

Die klinischen Daten sind nicht ausreichend, um eine Dosis für Kinder unter 1 Jahr empfehlen zu können.

Kinder mit eingeschränkter Nierenfunktion

Die klinischen Daten sind nicht ausreichend, um eine Dosis für pädiatrische Patienten mit einer eingeschränkten Nierenfunktion (Serum-Kreatinin > 2 mg/dl) empfehlen zu können (siehe Abschnitt 4.4).

Art der Anwendung

Vor der Anwendung muss Imipenem/Cilastatin Eberth aufgelöst und verdünnt werden (siehe Abschnitte 6.2, 6.3 und 6.6). Eine Dosis von < 500 mg/500 mg ist als intravenöse Infusion über eine Applikationsdauer von 20 – 30 Minuten zu geben. Eine Dosis von > 500 mg/500 mg ist über 40 – 60 Minuten zu infundieren. Tritt bei Patienten während der Infusion Übelkeit auf, kann langsamer infundiert werden.

4.3 Gegenanzeigen

Überempfindlichkeit gegen die Wirkstoffe oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile Überempfindlichkeit gegen irgendein anderes Antibiotikum vom Carbapenem-Typ Schwere Überempfindlichkeit (z. B. anaphylaktische Reaktion, schwere Hautreaktion) gegen irgendein anderes Beta-Laktam-Antibiotikum (z. B. Penicilline oder Cephalosporine)

4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Allgemeines

Die Entscheidung, einen Patienten mit Imipenem/Cilastatin zu behandeln, soll individuell nach Erwägung der Angemessenheit eines Carbapenem-Antibiotikums erfolgen, wobei Faktoren wie der Schweregrad der Infektion, die Prävalenz von Resistenzen gegenüber anderen geeigneten Antibiotika und das Risiko Carbapenem-resistenter Erreger zu berücksichtigen sin­d.

Überempfindlichke­it

Bei Patienten unter Beta-Laktam-Therapie wurde über schwere Überempfindlichke­itsreaktionen (Anaphylaxie), gelegentlich auch mit Todesfolge, berichtet. Solche Reaktionen sind bei Personen mit einer bekannten Überempfindlichkeit gegen zahlreiche Allergene wahrscheinlicher. Vor Beginn der Behandlung mit Imipenem/Cilastatin Eberth sollte sorgfältig geklärt werden, ob früher bereits Überempfindlichke­itsreaktionen gegen Carbapeneme, Penicilline, Cephalosporine, andere Beta-Laktam-Antibiotika oder andere Allergene aufgetreten sind (siehe Abschnitt 4.3). Bei Auftreten einer allergischen Reaktion auf Imipenem/Cilastatin Eberth ist die Therapie sofort abzubrechen. Bei schwerwiegenden anaphylaktischen Reaktionen sind sofortige Notfallmaßnahmen zu ergreifen.

Leberfunktion

Die Leberfunktion soll während der Behandlung mit Imipenem/Cilastatin aufgrund des Risikos einer Lebertoxizität (wie Erhöhung der Transaminasen, Leberversagen und fulminante Hepatitis) eng überwacht werden.

Anwendung bei Patienten mit Lebererkrankung: Patienten mit vorbestehender Lebererkrankung sollen während der Behandlung mit Imipenem/Cilastatin hinsichtlich der Leberfunktion überwacht werden. Es ist keine Dosisanpassung erforderlich (siehe Abschnitt 4.2).

Blutuntersuchun­gen

Während der Behandlung mit Imipenem/Cilastatin kann der direkte oder indirekte Coombs-Test positiv ausfallen.

Antibakterielles Spektrum

Vor der Einleitung einer empirischen Therapie ist das antibakterielle Spektrum von Imipenem/Cilastatin besonders bei der Behandlung lebensbedrohlicher Zustände zu beachten. Darüber hinaus ist aufgrund der begrenzten Empfindlichkeit spezifischer Erreger gegenüber Imipenem/Cilastatin wie z. B. bei bakteriellen Haut- und Weichteilinfek­tionen besondere Vorsicht angezeigt. Imipenem/Cilastatin ist nicht für die Therapie solcher Infektionen geeignet, es sei denn, deren Erreger sind bereits nachgewiesen und bekanntermaßen empfindlich bzw. man kann mit hoher Wahrscheinlichkeit damit rechnen, dass der/die Erreger sich für die Behandlung eignen. Die gleichzeitige Anwendung eines geeigneten Antibiotikums gegen MRSA (Methicillin-resistente Staphylococcus aureus ) kann angezeigt sein, wenn MRSA-Infektionen vermutlich oder sicher innerhalb der zugelassenen Indikationen beteiligt sind. Die gleichzeitige Anwendung eines Aminoglykosids kann angezeigt sein, wenn Pseudomonas-aeruginosa -Infektionen vermutlich oder sicher innerhalb der zugelassenen Indikationen beteiligt sind (siehe Abschnitt 4.1)

Wechselwirkung mit Valproinsäure

Die gleichzeitige Verabreichung von Imipenem/Cilastatin und Valproinsäure/Na­trium-Valproat wird nicht empfohlen (siehe Abschnitt 4.5).

Clostridioides difficile

Über antibiotikaas­soziierte Colitis und pseudomembranöse Colitis wurden unter Imipenem/Cilastatin und praktisch fast allen anderen Antibiotika berichtet. Der Verlauf kann leicht bis lebensbedrohlich sein. Es ist wichtig, eine pseudomembranöse Colitis in Betracht zu ziehen, wenn bei Patienten Durchfälle während oder nach der Imipenem/Cilastatin-Therapie auftreten (siehe Abschnitt 4.8). Es ist zu erwägen, die Therapie mit Imipenem/Cilastatin abzusetzen und eine spezifische Clostridioides difficile- Therapie einzuleiten. Arzneimittel zur Hemmung der Peristaltik sollten nicht angewendet werden.

Meningitis

Imipenem/Cilastatin Eberth wird nicht zur Therapie einer Meningitis empfohlen.

Nierenfunktion­sstörung

Imipenem-Cilastatin reichert sich bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion an. ZNS-Nebenwirkungen können auftreten, wenn die Dosis nicht an die Nierenfunktion angepasst wird, siehe Abschnitte 4.2 und 4.4 „Zentralnerven­system“ in diesem Abschnitt.

Zentralnerven­system (ZNS)

Über zentralnervöse Nebenwirkungen wie Myoklonus, Verwirrtheitszus­tände oder Krampfanfälle wurde berichtet, insbesondere wenn die auf Nierenfunktion und Körpergewicht basierende empfohlene Dosierung überschritten wurde. Diese Nebenwirkungen wurden überwiegend bei Patienten mit Erkrankung des ZNS (z. B. bei Hirnverletzungen oder Anfallsanamnese) und/oder eingeschränkter Nierenfunktion, bei denen eine Akkumulation der gegebenen Substanzen möglich ist, beobachtet. Es wird, besonders bei diesen Patienten, auf eine strenge Einhaltung der empfohlenen Dosierungen hingewiesen (siehe Abschnitt 4.2). Bei Patienten mit bekannten Anfallsleiden ist die antikonvulsive Therapie fortzusetzen.

Neurologischen Symptomen oder Krämpfen bei Kindern sollte besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden, wenn Risikofaktoren für Krampfanfälle bekannt sind oder begleitend Arzneimittel angewendet werden, welche die Schwelle für Krampfanfälle senken.

Treten fokaler Tremor, Myoklonus oder Krampfanfälle auf, sollten die Patienten einer neurologischen Beurteilung unterzogen werden und eine antikonvulsive Therapie sollte eingeleitet bzw. fortgesetzt werden. Bestehen die ZNS-Symptome weiter, sollte eine Dosisreduktion erfolgen oder Imipenem/Cilastatin Eberth abgesetzt werden.

Patienten mit einer Kreatinin-Clearance von < 5 ml/min/1,73 m2 sollten Imipenem/Cilastatin Eberth nur erhalten, wenn innerhalb von 48 Stunden eine Hämodialyse durchgeführt wird. Imipenem/Cilastatin Eberth sollte bei Hämodialyse-Patienten nur eingesetzt werden, wenn der Nutzen größer ist als das potenzielle Risiko von Krampfanfällen (siehe Abschnitt 4.2).

Kinder und Jugendliche

Die vorliegenden klinischen Daten reichen nicht aus, um eine Anwendung von Imipenem/Cilastatin Eberth bei Kindern unter 1 Jahr oder bei pädiatrischen Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion (Serum-Kreatininspiegel >2 mg/dl) empfehlen zu können. Beachten Sie bitte auch die obenstehenden Hinweise unter „Zentralnerven­system (ZNS)“.

Dieses Arzneimittel enthält 37,6 mg Natrium pro Durchstechflasche, entsprechend ungefähr 2 % der von der WHO für einen Erwachsenen empfohlenen maximalen täglichen Natriumaufnahme mit der Nahrung von 2 g.

Dies gilt auch für Kinder, bei denen die maximale tägliche Zufuhr proportional zu Erwachsenen ist und auf dem Energiebedarf basiert.

4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Generalisierte Krampfanfälle wurden bei Patienten beobachtet, die Ganciclovir und Imipenem/Cilastatin erhielten. Diese Arzneimittel sollten deshalb nur dann zusammen verabreicht werden, wenn der potenzielle Nutzen die damit verbundenen Risiken übersteigt.

Es wurde über Verminderungen der Valproinsäure-Konzentration im Serum berichtet, die unter den therapeutischen Bereich sinken kann, wenn Valproinsäure gleichzeitig mit Carbapenem-Antibiotika angewendet wurde. Die erniedrigte Serum-Konzentration von Valproinsäure kann zu einer unzureichenden Kontrolle von Krampfanfällen führen. Daher wird die gleichzeitige Anwendung von Imipenem und Valproinsäure/Na­trium-Valproat nicht empfohlen, und eine alternative antibiotische oder eine alternative antikonvulsive Therapie sollte erwogen werden (siehe Abschnitt 4.4).

Orale Antikoagulanzien

Die gemeinsame Anwendung mit Antibiotika kann die gerinnungshemmende Wirkung von Warfarin verstärken. Es wurde vielfach über die Verstärkung der gerinnungshemmenden Wirkung oraler Antikoagulanzien einschließlich Warfarin bei Patienten unter gleichzeitiger Antibiotikatherapie berichtet. Das Risiko kann in Abhängigkeit von der zugrundeliegenden Infektion, dem Alter und dem Allgemeinzustand des Patienten variieren, so dass der Beitrag des Antibiotikums zur Erhöhung der INR (International Normalized Ratio) schwer zu bestimmen ist. Es wird empfohlen, die INR während und im Anschluss an eine gemeinsame Anwendung eines Antibiotikums mit einem oralen Antikoagulans engmaschig zu überwachen.

Die gemeinsame Anwendung von Imipenem/Cilastatin und Probenecid führte zu einem leichten Anstieg der Plasmaspiegel und der Plasmahalbwertszeit von Imipenem. Die Wiederfindungsrate im Urin von aktivem (nicht metabolisiertem) Imipenem sank auf ca. 60 % der Dosis nach Gabe von Imipenem/Cilastatin mit Probenecid. Die gemeinsame Gabe von Imipenem/Cilastatin und Probenecid führte zu einer Verdoppelung der Plasmaspiegel und der Plasmahalbwertszeit von Cilastatin, hatte aber keine Wirkung auf die Wiederfindungsrate im Urin.

Kinder und Jugendliche

Studien zu Wechselwirkungen wurden nur bei Erwachsenen durchgeführt.

4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaft

Es liegen keine adäquaten und gut kontrollierten Studien zur Anwendung von Imipenem/Cilastatin bei schwangeren Frauen vor.

In Studien an trächtigen Affen wurde Reproduktionsto­xizität beobachtet (siehe Abschnitt 5.3).

Das potenzielle Risiko für Menschen ist nicht bekannt.

Während der Schwangerschaft sollte Imipenem/Cilastatin Eberth nur angewendet werden, wenn der zu erwartende Nutzen das potenzielle Risiko für den Fötus rechtfertigt.

Stillzeit

Imipenem und Cilastatin gehen in kleinen Mengen in die Muttermilch über. Beide Bestandteile werden nach oraler Einnahme kaum aufgenommen. Daher ist es unwahrscheinlich, dass der Säugling signifikanten Mengen ausgesetzt wird. Sollte die Gabe von Imipenem/Cilastatin Eberth unverzichtbar sein, ist der Nutzen des Stillens für das Kind gegen ein potenzielles Risiko für das gestillte Kind abzuwägen.

Fertilität

Es liegen keine Daten hinsichtlich der möglichen Wirkungen einer Behandlung mit Imipenem/Cilastatin auf die Fertilität von Frauen und Männern vor.

4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Es wurden keine Studien zu den Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen durchgeführt. Es treten jedoch in Verbindung mit diesem Arzneimittel einige Nebenwirkungen (wie z. B. Halluzinationen, Schwindel, Schläfrigkeit und Vertigo) auf, die sich auf die Verkehrstüchtigkeit des Patienten und auf dessen Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen auswirken können (siehe Abschnitt 4.8).

4.8 Nebenwirkungen

In klinischen Studien mit 1723 Patienten unter intravenöser Imipenem/Cilastatin-Therapie waren die am häufigsten berichteten systemischen Nebenwirkungen, die zumindest möglicherweise in Zusammenhang mit der Therapie standen, Übelkeit (2,0 %), Durchfall (1,8 %), Erbrechen (1,5 %), Hautausschlag (0,9 %), Fieber (0,5 %), Hypotonie (0,4 %), Krampfanfälle (0,4 %) (siehe Abschnitt 4.4), Schwindel (0,3 %), Juckreiz (0,3 %), Urtikaria (0,2 %) und Schläfrigkeit (0,2 %). Entsprechend waren die am häufigsten berichteten unerwünschten lokalen Reaktionen Phlebitis/Throm­bophlebitis (3,1 %), Schmerzen an der Einstichstelle (0,7 %), Erytheme an der Einstichstelle (0,4 %) und Verhärtung der Vene (0,2 %). Erhöhungen der Serum-Transaminasen und der alkalischen Phosphatase wurden ebenfalls häufig berichtet.

Folgende Nebenwirkungen wurden in klinischen Studien oder nach Markteinführung berichtet.

Die Nebenwirkungen sind nach Systemorganklasse und Häufigkeit aufgeführt: sehr häufig (> 1/10), häufig (> 1/100 bis < 1/10), gelegentlich (> 1/1000 bis < 1/100), selten (> 1/10.000 bis < 1/1000), sehr selten (< 1/10.000) und nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).

Die Nebenwirkungen innerhalb einer Häufigkeitsgruppe sind in absteigender Reihenfolge nach Schweregrad geordnet.

Systemorganklasse

Häufigkeit

Nebenwirkungen

Infektionen und parasitäre

Erkrankungen

Selten

pseudomembranöse Colitis, Candidiasis

Sehr selten

Gastroenteritis

Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems

Häufig

Eosinophilie

Gelegentlich

Panzytopenie, Neutropenie, Leukopenie, Thrombozytopenie, Thrombozytose

Selten

Agranulozytose

Sehr selten

hämolytische Anämie, Knochenmarksde­pression

Erkrankungen des

Immunsystems

Selten

anaphylaktische Reaktionen

Psychiatrische Erkrankungen

Gelegentlich

psychische Störungen einschl. Halluzinationen und Verwirrtheitszus­tände

Erkrankungen des

Nervensystems

Gelegentlich

Krampfanfälle, Myoklonus, Schwindel, Schläfrigkeit

Selten

Enzephalopathie, Parästhesie, fokaler Tremor, Veränderungen der Geschmackswah­rnehmung

Sehr selten

Verschlechterung einer Myasthenia gravis, Kopfschmerzen

Nicht bekannt

Agitation, Dyskinesie

Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths

Selten

Hörverlust

Sehr selten

Vertigo, Tinnitus

Herzerkrankungen

Sehr selten

Zyanose, Tachykardie, Palpitationen

Gefäßerkrankungen

Häufig

Thrombophlebitis

Gelegentlich

Hypotonie

Sehr selten

Flush

Erkrankungen der

Atemwege, des Brustraums und Mediastinums

Sehr selten

Dyspnoe, Hyperventilation, Schmerzen im Rachenraum

Erkrankungen des

Gastrointesti­naltrakts

Häufig

Durchfall, Erbrechen, Übelkeit

Arzneimittelbe­zogene Übelkeit und/oder Erbrechen scheinen unter der Therapie mit Imipenem/Cilastatin bei granulozytope­nischen Patienten häufiger aufzutreten als bei nicht-granulozytope­nischen Patienten.

Selten

Verfärbungen der Zähne und/oder Zunge

Sehr selten

hämorrhagische Colitis, Bauchschmerzen, Sodbrennen, Glossitis, Hypertrophie der Zungenpapillen, erhöhte Speichelbildung

Leber- und

Gallenerkrankungen

Selten

Leberversagen, Hepatitis

Sehr selten

fulminante Hepatitis

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellge­webes

Häufig

Hautausschlag (z. B. exanthematös)

Gelegentlich

Urtikaria, Juckreiz

Selten

toxische epidermale Nekrolyse, Angioödem, Stevens-Johnson-Syndrom, Erythema multiforme, exfoliative Dermatitis

Sehr selten

Hyperhidrose, Veränderungen der Hautstruktur

Skelettmuskulatur, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen

Sehr selten

Polyarthralgie, Schmerzen in der

Brustwirbelsäule

Erkrankungen der Nieren und Harnwege

Selten

akutes Nierenversagen, Oligurie/Anurie, Polyurie, Urinverfärbung (harmlos, sollte nicht mit einer Hämaturie verwechselt werden)

Die Rolle von Imipenem/Cilastatin bei Veränderungen der Nierenfunktion lässt sich nur schwer beurteilen, da in der Regel begünstigende Faktoren einer prärenalen Azotämie oder einer Nierenfunktion­sstörung vorlagen.

Erkrankungen der

Geschlechtsorgane und der Brustdrüse

Sehr selten

Pruritus vulvae

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Gelegentlich

Fieber, lokale Schmerzen und Verhärtungen an der Einstichstelle, Rötung an der Einstichstelle

Sehr selten

Schmerzen im Brustraum, Asthenie/Schwäche­gefühl

Untersuchungen

Häufig

Erhöhung der Serumtransaminasen, Erhöhung der alkalischen Phosphatase im Serum

Gelegentlich

Positiver direkter Coombs-Test, verlängerte Prothrombinzeit, erniedrigtes Hämoglobin, Anstieg des Bilirubinspiegels im Serum, Anstieg des Serumkreatinin­spiegels, Erhöhung des Blut-Harnstoff-Stickstoffs (BUN)

Kinder und Jugendliche (ab 3 Monaten):

In Studien mit 178 pädiatrischen Patienten ab 3 Monaten entsprachen die berichteten unerwünschten Reaktionen denen von Erwachsenen.

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-RisikoVerhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung über das nationale Meldesystem anzuzeigen.

Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen

Traisengasse 5

1200 WIEN

ÖSTERREICH

Fax: + 43 (0) 50 555 36207

Website:

4.9 Überdosierung

Die Symptome, die bei einer Überdosierung auftreten können, entsprechen dem Nebenwirkungspro­fil; dazu können Krampfanfälle, Verwirrtheitszus­tände, Tremor, Übelkeit, Erbrechen, Hypotonie und Bradykardie zählen. Es gibt keine spezifischen Informationen zur Behandlung einer Überdosierung mit Imipenem/Cilas­tatin. Imipenem/Cilastatin-Natrium ist hämodialysierbar. Es ist jedoch nicht bekannt, ob Hämodialyse bei Überdosierung einen Nutzen bringt.

5. PHARMAKOLO­GISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakothera­peutische Gruppe: Antibiotika zur systemischen Anwendung, Carbapeneme, ATC-Code: J01DH51

Wirkmechanismus

Imipenem/Cilastatin Eberth besteht aus zwei wirksamen Bestandteilen: Imipenem und Cilastatin-Natrium in einem Gewichtsverhältnis von 1:1.

Imipenem, auch bekannt als N-Formimidoyl-Thienamycin, ist ein halbsynthetisches Derivat der Ausgangsverbindung Thienamycin, die vom Fadenbakterium Streptomyces cattleya produziert wird.

Der bakterizide Wirkungsmechanismus von Imipenem beruht auf einer Hemmung der bakteriellen Zellwandsynthese durch eine Bindung an Penicillin-Bindeproteine (PBPs) bei Gram-positiven und Gram-negativen Bakterien.

Cilastatin-Natrium ist ein kompetitiver, reversibler und spezifischer Hemmer der renalen Dehydropeptidase-I, die Imipenem metabolisiert und inaktiviert. Es besitzt selbst keine antibakterielle Aktivität und hat keine Auswirkung auf die antibakterielle Aktivität von Imipenem.

Pharmakokinetis­che/pharmakody­namische Zusammenhänge

Ähnlich wie bei anderen Beta-Laktam-Antibiotika wurde nachgewiesen, dass die Zeitdauer, während der die Imipenem-Konzentrationen die MHK (T > MHK, minimale Hemmkonzentration) übersteigt, am besten mit der Wirksamkeit korreliert.

Resistenzmecha­nismen

Eine Resistenz gegenüber Imipenem kann auf folgenden Mechanismen beruhen:

Verminderte Permeabilität der äußeren Membran Gram-negativer Bakterien (aufgrund verminderter Produktion von Porinen) Imipenem kann durch Effluxpumpen aktiv aus der Zelle transportiert werden. Reduzierte Affinität der PBPs zu Imipenem. Imipenem ist stabil gegen Hydrolyse durch die meisten von Gram-positiven und Gramnegativen Bakterien produzierten Beta-Laktamasen wie Penicillinasen und Cephalosporinasen, nicht aber gegenüber den eher seltenen Carbapenem hydrolysierenden Beta-Laktamasen. Spezies, die gegenüber anderen Carbapenemen resistent sind, sind in der Regel auch gegenüber Imipenem resistent. Es besteht keine zielstruktur-assoziierte Kreuzresistenz zwischen Imipenem und Substanzen aus den Antibiotikaklassen der Chinolone, Aminoglykoside, Makrolidantibiotika und Tetracycline.

Grenzwerte

Die EUCAST (European Committee on Antimicrobial Susceptibility Testing) MHK-Grenzwerte für Imipenem zur Unterscheidung zwischen sensiblen (S) und resistenten ® Erregern sind wie folgt definiert (v 1.1, 27.04.2010):

Enterobacteriaceae 1: S < 2 mg/l, R > 8 mg/l Pseudomonas spp. 2: S < 4 mg/l, R > 8 mg/l Acinetobacter spp.: S < 2 mg/l, R > 8 mg/l Staphylococcus spp. 3: basierend auf der Cefoxitin-Empfindlichkeit Enterococcus spp.: S < 4 mg/l, R > 8 mg/l Streptococcus A, B, C, G: Die Beta-Laktam-Empfindlichkeit der beta-hämolysierenden

Spezies Gruppe A, B, C und G wird von derjenigen von Penicillin abgeleitet.

Streptococcus pneumoniae 4: S < 2 mg/l, R > 2 mg/l Andere Streptokokken 4: S < 2 mg/l, R > 2 mg/l Haemophilus influenzae 4: S < 2 mg/l, R > 2 mg/l Moraxella catarrhalis 4: S < 2 mg/l, R > 2 mg/l Neisseria gonorrhoeae: Es ist nicht ausreichend belegt, dass Neisseria gonorrhoeae ein gutes Angriffsziel für eine Imipenemtherapie darstellt. Gram-positive Anaerobier: S < 2 mg/l, R > 8 mg/l Gram-negative Anaerobier: S < 2 mg/l, R > 8 mg/l Nicht speziesspezifische Grenzwerte 5: S < 2 mg/l, R > 8 mg/l

Proteus- und Morganella -Spezies werden als schwache Angriffsziele für Imipenem angesehen.

2 Die Grenzwerte für Pseudomonas beziehen sich auf eine Hochdosistherapie mit häufiger Gabe (1 g alle 6 Stunden).

3 Die Empfindlichkeit von Staphylokokken gegenüber Carbapenemen wird von derjenigen gegenüber Cefoxitin abgeleitet.

4 Stämme mit MHK-Werten über dem Grenzwert für sensibel sind sehr selten oder noch nicht berichtet. Die Identifizierung und die antimikrobiellen Sensibilitätstests solcher Isolate müssen wiederholt und die Isolate bei Bestätigung an ein Referenzlabor gesandt werden. Solange nicht Belege für ein klinisches Ansprechen von Isolaten mit MHK über dem derzeitigen Grenzwert vorliegen, sollten diese als resistent eingestuft werden.

5 Grenzwerte, die nicht auf Spezies bezogen sind, wurden hauptsächlich auf Grundlage pharmakodynamis­cher/pharmako­kinetischer Daten bestimmt und sind unabhängig von der MHK-Bestimmung spezifischer Spezies. Sie gelten nur für Spezies, die nicht im Überblick speziesbezogener Grenzwerte oder Fußnoten erwähnt sind.

Mikrobiologische Sensibilität

Die Prävalenz von erworbener Resistenz einzelner Spezies kann geographisch und im Verlauf der Zeit variieren. Deshalb sind – insbesondere für die Behandlung schwerer Infektionen -lokale Informationen über die Resistenzsituation wünschenswert. Falls erforderlich, sollten Spezialisten konsultiert werden, wenn die lokale Prävalenz der Resistenz die Anwendung des Wirkstoffs zumindest bei einigen Infektionen in Frage stellt.

Die folgenden Angaben entsprechen den europäisch harmonisierten Daten mit Stand vom November 2015.

Üblicherweise empfindliche Spezies:

_____ Enterococcus , faecalis _____________­________________________­______________

_____ Staphylococcus aureus (Methicillin-sensibel) _____________­______________

Koagulase-negative Staphylococcus -Spezies (Methicillin-sensibel) * ______

_____ Streptococcus agalactiae _____________­________________________­___________

_____ Streptococcus pneumoniae _____________­________________________­_____

_____ Streptococcus pyogenes _____________­________________________­_________

_____ Streptococcus viridans Gruppe _____________­________________________­___

Gram-negative Aerobier:

______ Citrobacter , freundii _____________­________________________­__________________</em>

_____ Enterobacter aerogenes _____________­________________________­_________

_____ Enterobacter cloacae _____________­________________________­____________

_____ Escherichia coli _____________­________________________­___________________</em>

Haemophilus influenzae _____________­________________________­_________

_____ Klebsiella oxytoca _____________­________________________­_________________</em>

_____ Klebsiella pneumoniae _____________­________________________­__________

Moraxella catarrhalis _____________­________________________­___________

_____ Serratia marcescens _____________­________________________­_____________

Gram-positive Anaerobier:

_____ Clostridium perfringens _____________­________________________­__________ 

Peptostreptococ­cus spp. _____________­________________________­_________

Gram-negative Anaerobier:

_____ Bacteroides , fragilis _____________­________________________­___________________</em>

_____ Bacteroides-fragilis- Gruppe _____________­________________________­________

_____ Fusobacterium spp . _____________­________________________­_____________

Porphyromonas asaccharolytica _____________­________________________

Prevotella spp. _____________­________________________­____________________

______ Veillonella spp . _____________­________________________­________________________­___

Spezies, bei denen eine erworbene Resistenz ein Problem darstellen könnte:

Gram-negative Aerobier:

Acinetobacter baumannii _____________­________________________­______

Pseudomonas aeruginosa

Von Natur aus resistente Erreger:

Gram-positive Aerobier:

Enterococcus faecium

Gram-negative Aerobier:

Einige Stämme von Burkholderia cepacia (früher Pseudomonas cepacia )

Legionella spp.

Stenotrophomonas maltophilia (früher Xanthomonas maltophilia , früher Pseudomonas maltophilia )

Andere:

Chlamydia spp.

Chlamydophila spp.

Mycoplasma spp.

Ureoplasma urealyticum

Alle Methicillin-resistenten Staphylokokken sind gegenüber Imipenem resistent.

** Es gilt der speziesunabhängige Grenzwert von EUCAST.

Die aktuellen Grenzwerte zur Bewertung der Erregersensibilität (Stand: April 2019) finden Sie in folgender Tabelle.

Definitionen – S : sensibel bei Standardexposition; I : sensibel bei erhöhter Exposition; R : resistent

EUCAST (European Committee on Antimicrobial Susceptibility Testing) Grenzwerte (v. 9.0)

Erreger

S

R

Enterobacterales 1)

< 2 mg/l

> 4 mg/l

Morganella morganii , Proteus spp. und Providencia spp. HE

< 0,125 mg/l

> 4 mg/l

Pseudomonas aeruginosa HE

< 4 mg/l

> 4 mg/l

Acinetobacter spp.

< 2 mg/l

> 4 mg/l

Staphylococcus spp. 2)

–2)

– 2)

Enterococcus spp.

< 4 mg/l

> 8 mg/l

Streptococcus spp.

(Gruppen A, B, C, G) 3)

–3)

– 3)

Streptococcus pneumoniae

< 2 mg/l

> 2 mg/l

Streptokokken der „Viridans“-Gruppe

< 2 mg/l

> 2 mg/l

Haemophilus influenzae

< 2 mg/l

> 2 mg/l

Moraxella catarrhalis

< 2 mg/l

> 2 mg/l

Gram-negative Anaerobier

< 2 mg/l

> 4 mg/l

Gram-positive Anaerobier (außer Clostridioides difficile )

< 2 mg/l

> 4 mg/l

Nicht speziesspezifische Grenzwerte

< 2 mg/l

> 4 mg/l

HE Hohe Tagesdosis erforderlich (siehe 1 g viermal täglich)

1)Enterobacte­rales (außer Morganella morganii , Proteus spp. und Providencia spp.)

2) Für Staphylokokken wird das Testergebnis von Oxacillin bzw. Cefoxitin übernommen. Methicillin (Oxacillin/Ce­foxitin)-resistente Staphylokokken werden als resistent gegen Carbapeneme bewertet.

3) Für Streptococcus spp. (Gruppen A, B, C, G) wird das Testergebnis von Penicillin G übernommen

Basieren hauptsächlich auf der Serumpharmako­kinetik (siehe )

5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Imipenem

Absorption

Bei gesunden Probanden wurden nach 20-minütiger intravenöser Infusion von Imipenem/Cilastatin Plasmaspitzen­spiegel von Imipenem zwischen 12 und 20 ^g/ml nach der 250 mg/250 mg-Dosis, zwischen 21 und 58 ^g/ml nach der 500 mg/500 mg-Dosis und zwischen 41 und 83 ^g/ml nach der 1000 mg/1000 mg-Dosis erreicht. Die mittleren Plasmaspitzen­spiegel von Imipenem nach Dosierungen von 250 mg/250 mg, 500 mg/500 mg und 1000 mg/1000 mg lagen bei 17, 39 bzw. 66 ^g/ml. Bei diesen Dosierungen sinken die Plasmaspiegel von Imipenem innerhalb von 4 – 6 Stunden unter 1 ^g/ml.

Verteilung

Die Bindung von Imipenem an humane Serum-Proteine beträgt ca. 20 %.

Biotransformation

Imipenem wird nach Gabe als Monosubstanz in der Niere durch Dehydropeptidase-I metabolisiert. Die individuelle Wiederfindungsrate im Urin lag zwischen 5 und 40 % mit einem Mittelwert von 15–20 % bei verschiedenen Untersuchungen.

Cilastatin ist ein spezifischer Hemmer des Enzyms Dehydropeptidase-I und hemmt effektiv den Imipenem-Metabolismus, sodass die gleichzeitige Gabe von Imipenem und Cilastatin es ermöglicht, therapeutisch wirksame antibakterielle Imipenem-Spiegel sowohl im Urin als auch im Plasma zu erreichen.

Elimination

Die Plasmahalbwertszeit von Imipenem beträgt eine Stunde. Ungefähr 70 % des verabreichten Antibiotikums wurden innerhalb von 10 Stunden unverändert im Urin wiedergefunden, eine weitere Urinausscheidung von Imipenem war nicht feststellbar. Die Konzentration von Imipenem im Urin überstieg 10 p.g/ml bis zu 8 Stunden nach einer 500 mg/500 mg-Dosis Imipenem/Cilas­tatin. Der Rest der verabreichten Dosis wurde im Urin in Form antibakteriell inaktiver Metaboliten aufgefunden, die fäkale Elimination von Imipenem ist zu vernachlässigen.

Bei Patienten mit normaler Nierenfunktion, denen Imipenem/Cilastatin in Intervallen von 6 Stunden gegeben wurde, war weder im Plasma noch im Urin eine Kumulation von Imipenem festzustellen.

Cilastatin

Absorption

Die Plasmaspitzen­spiegel von Cilastatin nach einer 20-minütigen intravenösen Infusion von Imipenem/Cilastatin lagen zwischen 21 und 26 ^g/ml nach der 250 mg/250 mg-Dosis, zwischen 21 und 55 ^g/ml nach der 500 mg/500 mg-Dosis und zwischen 56 und 88 ^g/ml nach der 1000mg/1000 mg-Dosis. Die mittleren Plasmaspitzen­spiegel von Cilastatin nach Dosierungen von 250 mg/250 mg, 500 mg/500 mg und 1000 mg/1000 mg lagen bei 22, 42 bzw. 72 ^g/ml.

Verteilung

Die Bindung von Cilastatin an humane Serum-Proteine beträgt ca. 40 %.

Biotransformation und Elimination

Die Plasmahalbwertszeit von Cilastatin beträgt ca. 1 Stunde. Etwa 70–80 % des verabreichten Cilastatins wurde innerhalb von 10 Stunden nach Gabe von Imipenem/Cilastatin unverändert im Urin wiedergefunden. Nach diesem Zeitpunkt wurde kein weiteres Cilastatin mehr im Urin festgestellt. Etwa 10 % wurden als N-Acetyl-Metabolit nachgewiesen, der eine dem Cilastatin entsprechende hemmende Aktivität gegen die Dehydropeptidase besitzt. Die Aktivität der Dehydropeptidase-I in der Niere erreichte kurz nach der Elimination von Cilastatin aus dem Blut wieder die Normalwerte.

Niereninsuffi­zienz

Nach intravenöser Gabe einer Einzeldosis von 250 mg/250 mg Imipenem/Cilastatin stiegen die AUC(area under the curve)-Werte von Imipenem bei Probanden mit leichter (Kreatinin-Clearance 50 – 80 ml/min/1,73 m2), mäßiger (Kreatinin-Clearance 30 – <50 ml/min/1,73 m2) bzw. schwerer (Kreatinin-Clearance < 30 ml/min/1,73 m2) Niereninsuffizienz im Vergleich zu Probanden mit normaler Nierenfunktion (Kreatinin-Clearance > 80 ml/min/1,73 m2) um das 1,1-Fache, 1,9-Fache bzw. 2,7-Fache an. Die AUC-Werte von Cilastatin stiegen bei Probanden mit leichter, mäßiger bzw. schwerer Niereninsuffizienz im Vergleich zu Probanden mit normaler Nierenfunktion um das 1,6-Fache, 2,0-Fache bzw. 6,2-Fache an.

Nach intravenöser Gabe einer Einzeldosis von 250 mg/250 mg Imipenem/Cilastatin 24 Stunden nach der Hämodialyse stiegen die AUC-Werte von Imipenem und Cilastatin im Vergleich zu Probanden mit normaler Nierenfunktion um das 3,7-Fache bzw. 16,4-Fache an. Nach einer intravenösen Verabreichung von Imipenem/Cilastatin nehmen mit zunehmend eingeschränkter Nierenfunktion die Wiederfindungsrate im Urin, die renale Clearance und die Plasma-Clearance von Imipenem und Cilastatin ab. Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion ist eine Dosisanpassung erforderlich (siehe Abschnitt 4.2).

Leberinsuffizienz

Die Pharmakokinetik von Imipenem bei Patienten mit Leberinsuffizienz wurde nicht untersucht. Da der Abbau von Imipenem durch die Leber begrenzt ist, ist nicht zu erwarten, dass die Pharmakokinetik von Imipenem durch eine Leberfunktion­sstörung beeinträchtigt wird. Deshalb wird für Patienten mit Leberfunktion­sstörungen keine Dosisanpassung empfohlen (siehe Abschnitt 4.2).

Kinder und Jugendliche

Die durchschnittliche Clearance (CL) und das durchschnittliche Verteilungsvolumen (Vdss) von Imipenem waren bei pädiatrischen Patienten (3 Monate bis 14 Jahre) ca. 45 % höher bzw. größer als bei Erwachsenen. Nach Anwendung einer Imipenem/Cilastatin-Dosis von 15/15 mg/kg Körpergewicht war die AUC von Imipenem bei pädiatrischen Patienten ca. 30 % größer als die Exposition bei Erwachsenen nach einer Imipenem/Cilastatin-Dosis von 500 mg/500 mg. Bei der höheren Imipenem/Cilastatin-Dosis war die Exposition nach Anwendung von 25/25 mg/kg bei Kindern 9 % höher als die Exposition bei Erwachsenen nach einer Dosis von 1000 mg/1000 mg.

Ältere Patienten

Bei gesunden älteren Probanden (65 bis 75 Jahre alt mit normaler, dem Alter entsprechender Nierenfunktion) entsprach die Pharmakokinetik einer Einzeldosis Imipenem/Cilastatin 500 mg/500 mg, die über 20 Minuten intravenös verabreicht wurde, der erwarteten Pharmakokinetik bei Erwachsenen mit leicht eingeschränkter Nierenfunktion, für die eine Anpassung der Dosis als nicht erforderlich erachtet wird. Die mittlere Plasmahalbwertszeit von Imipenem und Cilastatin betrug 91 ± 7,0 Minuten bzw. 69 ± 15 Minuten. Die Verabreichung mehrerer Dosen hat keine Auswirkung auf die Pharmakokinetik von Imipenem oder Cilastatin, und es wurde keine Kumulation von Imipenem/Cilastatin beobachtet (siehe Abschnitt 4.2).

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Präklinische Daten, die auf konventionellen Studien zur Sicherheitsphar­makologie, Toxizität bei wiederholter Gabe und Genotoxizität beruhen, lassen keine besonderen Gefahren für den Menschen erkennen.

Tierstudien ergaben, dass die Toxizität von Imipenem als Einzelsubstanz auf die Niere beschränkt ist. Die gleichzeitige Anwendung von Cilastatin mit Imipenem in einem Verhältnis von 1:1 verhinderte den nephrotoxischen Effekt von Imipenem bei Kaninchen und Affen. Die vorhandenen Daten deuten darauf hin, dass Cilastatin die nephrotoxische Wirkung verhindert, indem es die Aufnahme von Imipenem in die Tubuluszellen hem­mt.

In einer Studie zur Teratogenität an trächtigen Meerkatzen (Cynomolgus ) mit Imipenem/Cilastatin in einer Dosierung von 40 mg/40 mg/kg/Tag (intravenöse Bolusinjektion) zeigten sich bei den Muttertieren toxische Effekte wie Erbrechen, Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust, Diarrhö, Aborte und einige Todesfälle. Wurde Imipenem/Cilastatin (ca. 100 mg /100 mg/kg/Tag oder entsprechend etwa dem 3-fachen der normalerweise beim Menschen empfohlenen i.v.-Tagesdosis) trächtigen Meerkatzen (Cynomolgus ) in einer beim Menschen vergleichbaren i.v.-Infusionsrate gegeben, gab es geringe Unverträglichkeiten bei den Muttertieren (fallweises Erbrechen). Es gab keine Todesfälle, keinen Nachweis einer Teratogenität, jedoch eine im Vergleich zur Kontrollgruppe erhöhte Abortrate (siehe Abschnitt 4.6).

Zur Bewertung des karzinogenen Potenzials von Imipenem/Cilastatin wurden keine Langzeitstudien an Tieren durchgeführt.

6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Natriumhydrogen­karbonat

6.2 Inkompatibilitäten

Dieses Arzneimittel ist chemisch mit Laktat nicht kompatibel und sollte deshalb nicht mit laktathaltigen Lösungsmitteln aufgelöst werden. Es kann jedoch in ein Infusionssystem gegeben werden, durch das Laktatlösung infundiert wird.

Das Arzneimittel darf, außer mit den unter Abschnitt 6.6 aufgeführten, nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt werden.

6.3 Dauer der Haltbarkeit

3 Jahre

Nach Rekonstitution:

Verdünnte Lösungen müssen sofort verwendet werden. Die Zeit zwischen Beginn der

Rekonstitution und dem Ende der intravenösen Infusion sollte 2 Stunden nicht überschreiten.

6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Nicht über 25 °C lagern.

Die Durchstechflasche in der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.

Die rekonstituierte Lösung nicht einfrieren.

Aufbewahrungsbe­dingungen nach Rekonstitution siehe Abschnitt 6.3.

6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

20-ml-Durchstechflaschen (Klarglas, Typ III) mit Bromobutyl-Gummistopfen.

Das Arzneimittel steht in Packungen mit 1 oder 10 Durchstechflas­chen zur Verfügung.

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.

6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung

Jede Durchstechflasche ist nur zur einmaligen Anwendung vorgesehen.

Rekonstitution:

Der Inhalt jeder Durchstechflasche muss in 100 ml einer geeigneten Infusionslösung

überführt werden (siehe Abschnitte 6.2 und 6.3):

physiologische Natriumchlori­dlösung (0,9 %). In Ausnahmefällen, wenn physiologische Natriumchlori­dlösung (0,9 %) aus medizinischen Gründen nicht angewendet werden kann, kann stattdessen eine 5 % Glukoselösung angewendet werden.

Es wird empfohlen, ca. 10 ml einer geeigneten Infusionslösung in die Durchstechflasche zu geben. Gut schütteln und die Mischung in den Behälter mit der Infusionslösung überführen.

ACHTUNG: MISCHUNG NICHT DIREKT INFUNDIEREN.

Diesen Vorgang mit 10 ml Infusionslösung wiederholen, um eine komplette Überführung des Inhalts der Durchstechflasche in die Infusionslösung zu gewährleisten. Die Lösung schütteln, bis sie klar ist.

Die Konzentration der so rekonstituierten Lösung beträgt sowohl für Imipenem als auch für Cilastatin ca. 5 mg/ml.

Farbveränderungen von farblos zu gelb beeinträchtigen die Wirksamkeit des Arzneimittels nicht.

Nicht verwendetes Arzneimittel und Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu beseitigen.

7. INHABER DER ZULASSUNG

Dr. Friedrich Eberth Arzneimittel GmbH

Am Bahnhof 2

92289 Ursensollen

Deutschland

Tel: +49–9628–9237670

Fax: +49–9628–92376799

8. ZULASSUNGSNUMMER

Z.Nr.: 136393

9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG / VERLÄNGERUNG DER

31.07.2015 / 28.05.2020

Mehr Informationen über das Medikament Imipenem/Cilastatin Eberth 500 mg/500 mg Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung

Arzneimittelkategorie: standardarzneimittel
Suchtgift: Nein
Psychotrop: Nein
Zulassungsnummer: 136393
Rezeptpflichtstatus: Arzneimittel zur einmaligen Abgabe auf aerztliche Verschreibung
Abgabestatus: Abgabe durch eine (öffentliche) Apotheke
Inhaber/-in:
Dr. Friedrich Eberth Arzneimittel GmbH, Am Bahnhof 2, 92289 Ursensollen, Deutschland