Imipenem ist ein hochwirksames Antibiotikum, das zur Gruppe der Carbapeneme gehört. Es wurde erstmals in den 1980er Jahren entdeckt und hat seitdem eine wichtige Rolle bei der Behandlung von schweren bakteriellen Infektionen gespielt. In Österreich wird Imipenem sowohl in Krankenhäusern als auch in ambulanten Einrichtungen eingesetzt.
Der Wirkstoff Imipenem wirkt gegen eine Vielzahl von grampositiven und gramnegativen Bakterien, einschließlich solcher, die gegen andere Antibiotika resistent sind. Es hat eine breite Wirksamkeit gegen aerobe und anaerobe Organismen. Die Wirkung beruht auf der Hemmung der Zellwandsynthese, was zum Absterben der Bakterien führt.
Imipenem wird häufig in Kombination mit einem anderen Wirkstoff namens Cilastatin verabreicht. Cilastatin ist kein Antibiotikum, sondern ein Inhibitor des Enzyms Dehydropeptidase-I, das Imipenem abbaut. Durch die Kombination von Imipenem und Cilastatin wird die Halbwertszeit von Imipenem verlängert und seine Wirksamkeit verbessert.
Die Anwendung von Imipenem ist bei verschiedenen Infektionstypen indiziert. Dazu gehören schwere Infektionen des Atemtrakts, Harntrakts, Bauchraums sowie Haut- und Weichteilinfektionen. Es kann auch bei komplizierten gynäkologischen Infektionen oder zur Prophylaxe vor einer Operation eingesetzt werden. Die genaue Dosierung und Dauer der Therapie hängen von der Art und Schwere der Infektion sowie dem Erreger ab.
In Österreich ist die Resistenzrate gegen Imipenem im Allgemeinen niedrig, was auf eine verantwortungsvolle Anwendung des Antibiotikums zurückzuführen ist. Dennoch gibt es Berichte über das Auftreten von Imipenem-resistenten Bakterien, insbesondere bei gramnegativen Stäbchen wie Pseudomonas aeruginosa oder Klebsiella pneumoniae. Eine sorgfältige Überwachung der Resistenzmuster ist daher unerlässlich, um die Wirksamkeit von Imipenem zu erhalten.
Wie bei allen Antibiotika kann auch die Anwendung von Imipenem Nebenwirkungen verursachen. Zu den häufigsten Nebenwirkungen gehören Durchfall, Übelkeit, Erbrechen und Hautausschlag. In seltenen Fällen können schwerwiegendere Nebenwirkungen wie Nierenfunktionsstörungen oder allergische Reaktionen auftreten.
Es ist wichtig zu beachten, dass Imipenem nur bei bakteriellen Infektionen wirksam ist und nicht zur Behandlung von viralen Infektionen wie Grippe oder Erkältung eingesetzt werden sollte. Eine unsachgemäße Anwendung von Antibiotika kann zur Entstehung resistenter Bakterien beitragen.
In Österreich sind Ärzte dazu angehalten, Antibiotika wie Imipene nur dann zu verschreiben, wenn sie wirklich notwendig sind und andere Therapieoptionen ausgeschöpft wurden. Patientinnen und Patientinnen sollten die Anweisungen des Arztes genau befolgen und die Therapie nicht eigenmächtig abbrechen oder verlängern.
Zusammenfassend ist Imipenem ein wertvolles Antibiotikum, das in Österreich zur Behandlung von schweren bakteriellen Infektionen eingesetzt wird. Die Kombination mit Cilastatin verbessert seine Wirksamkeit und Verträglichkeit. Eine verantwortungsvolle Anwendung und Überwachung der Resistenzmuster sind entscheidend, um die Effektivität von Imipenem auch in Zukunft zu gewährleisten.