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Gilurytmal 5 mg/ml Injektionslösung und Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung

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Beipackzettel - Gilurytmal 5 mg/ml Injektionslösung und Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung

Bei Anwendung von Gilurytmal zusammen mit anderen Arzneimitteln

Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen oder anwenden bzw. vor kurzem eingenommen oder angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichti­ge Arzneimittel handelt.

Bei Kombination von Ajmalin mit anderen Antiarrhythmika, mit Beta-Rezeptorenblockern (Mittel zur Behandlung von Bluthochdruck und koronarer Herzkrankheit) oder Calciumantagonisten (Mittel zur Behandlung von Angina pectoris und des Bluthochdrucks) muss mit einer Verstärkung der hemmenden Wirkung auf die Erregungsüber­leitung vom Herzvorhof auf die Herzkammern (AV-Überleitung), die Erregungsleitung innerhalb der Herzkammern und die Kontraktionskraft gerechnet werden.

Eine Kombination von Ajmalin mit anderen Antiarrhythmika der Klasse I sollte wegen der Gefahr des Auftretens schwerwiegender Nebenwirkungen unterbleiben.

Bei gleichzeitiger Anwendung von Ajmalin und Chinidin kommt es zur Erhöhung der Plasmakonzentration von Ajmalin und erhöhter Wirkung auf Teile des Erregungsleitun­gssystems (His-Purkinje-System).

Eine gleichzeitige Verabreichung von Medikamenten, die zu einer Verlängerung der QTc-Zeit (im EKG) führen (z.B.: Makrolid-Antibiotika, Azol-Antimykotika, Lithium, Citalopram, andere Antiarrhyhmika,…), sollte wegen eines möglichen Auftretens lebensbedrohlicher Herzrhythmusstörun­gen (Torsade de pointes-Tachykardien) vermieden werden.

Ajmalin kann bei Patienten, die Digitalispräparate erhalten, schon in geringer Konzentration zu einer kritischen Einwirkung auf Reizbildung und Reizleitung führen.

Die gleichzeitige Gabe von Substanzen, die die Enzymaktivität steigern (Cytochrom P450-Induktoren wie z.B. Rifampicin [Mittel gegen Tuberkulose], Phenobarbital, Phenytoin, Carbamazepin [Mittel gegen Epilepsie]) führt zur Beschleunigung des Abbaus von Ajmalin in der Leber und damit zur erheblichen Verminderung der Plasmakonzentration von Ajmalin.

Ajmalin wird unter anderem durch das Cytochrom P450 Isoenzym CYP 2D6 metabolisiert und inhibiert dieses. Es können klinisch bedeutsame Wechselwirkungen zwischen Ajmalin und anderen Substanzen, die durch CYP 2D6 metabolisiert werden wie z. B. Betablocker, Antidepressiva sowie Neuroleptika, auftreten. Dies ist insbesondere bei der Applikation von Gilurytmal als Infusion zu berücksichtigen.

Die Häufigkeit von durch Gilurytmal verursachten, lang anhaltenden Gallestauungen (Cholestasen) nimmt bei gleichzeitiger Behandlung mit Hormonen, Sulfonamiden (einschließlich jener Tabletten gegen Diabetes, die von Sulfonamiden abstammen wie z.B.: Glibenclamid oder Glimepirid), Salicylaten (entzündungshem­mende Arzneimittel wie Acetylsalicylsäure, Mesalazin,..) und Diazepam (Beruhigungsmit­tel) zu.

Bei gleichzeitiger Behandlung von Gilurytmal mit Curare-artigen Muskelentspan­nungsmitteln (z.B.: Pancuronium, Mivacurium,.) wird deren relaxierende Wirkung verstärkt.

Schwangerschaft und Stillzeit

Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten schwanger zu sein oder beabsichtigen , schwanger zu werden, informieren Sie vor der Anwendung dieses Arzneimittels Ihren Arzt.

Schwangerschaft

Bisher liegen keine oder nur sehr begrenzte Erfahrungen mit der Anwendung von Ajmalin bei Schwangeren vor. Es liegen auch keine ausreichenden Daten aus Tierstudien vor.

Die Anwendung von Gilurytmal während der Schwangerschaft und bei Frauen im gebärfähigen Alter, die nicht verhüten, wird deshalb nicht empfohlen.

Stillzeit

Daten zum Übertritt von Ajmalin in die Muttermilch liegen nicht vor. Aus Sicherheitsgründen sollte Ajmalin deshalb während der Stillzeit nicht angewendet werden.

Verkehrstüchtig­keit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Ajmalin kann die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr und zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigen. Allerdings wird Gilurytmal unter kontrollierten Bedingungen im Krankenhaus angewendet und verbleibt nicht sehr lange im Blut. Deshalb wird eine mögliche Beeinträchtigung der Verkehrstüchtigkeit und der Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen als vernachlässigbar eingeschätzt.

  • 3. Wie ist Gilurytmal 5 mg/ml Injektionslösung und Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung anzuwenden?

Dosierung und Wahl der Applikationsform sind grundsätzlich von einer gesicherten Diagnosestellung abhängig. Die genaue Dosierung muss für den einzelnen Patienten individuell festgelegt werden.

Eine fortlaufende EKG-Kontrolle ist unbedingt erforderlich. Es wird empfohlen, die Verabreichung unter intensivmedizi­nischen Bedingungen mit der Möglichkeit zur Herz-Lungen-Wiederbelebung durchzuführen. Die Verschlechterung einzelner EKG-Parameter (z.B. Verlängerung der QRS-Zeit bzw. QT-Zeit um mehr als 25 % oder der PQ-Zeit um mehr als 50 % bzw. einer QT-Verlängerung auf mehr als 500 Millisekunden) kann ein Zeichen einer zu hohen Dosierung sein. Die Anwendung von Gilurytmal ist dann zu unterbrechen bzw. zu beenden.

Intravenöse Injektion:

Empfohlene Einzeldosis: 50 mg Ajmalin (1 Ampulle).

(Vereinzelt wurden auch Dosierungen von 1 mg/kg KG bis zur Maximaldosis von 100 mg dokumentiert.)

Gilurytmal soll unter EKG-Kontrolle langsam in eine Körpervene (intravenös) injiziert werden. Die Injektionsges­chwindigkeit soll 10 mg Ajmalin/min nicht überschreiten.

Bei vorgeschädigtem Herzen ist die Injektionsdauer für 50 mg Ajmalin auf 15–20 Minuten auszudehnen.

Die Fortsetzung der Injektion über den Eintritt des gewünschten Erfolges hinaus ist unnötig. Falls erforderlich, kann die Injektion nach 30 Minuten wiederholt werden.

Intravenöse Infusion

Bei anhaltenden Herzrhythmusstörun­gen mit gesteigerter Herzfrequenz in den Herzkammern ist es möglich, Gilurymtal in Form einer Infusion zu verabreichen.

Gilurytmal ist problemlos mit handelsüblichen neutralen oder sauren Infusionslösungen mischbar (z.B. Ringer-Lactat-Lösung, Vollelektroly­tlösungen, kalorische Lösungen etc.).

Für die Zubereitung einer Dauertropfinfu­sion empfiehlt es sich, 5 Ampullen in Glucose- oder Laevuloselösung auf 250 ml zu verdünnen, sodass 1 ml der Infusionslösung 1 mg Ajmalin enthält.

Für die Zubereitung eines Perfusors empfiehlt es sich, 1 Ampulle (10 ml mit 50 mg Ajmalin) auf 50 ml Glucose- oder Laevuloselösung zu verdünnen. Auch hier entspricht dann 1 ml = 1 mg Ajmalin.

Initial sollte die Infusion/der Perfusor auf 20 mg/h eingestellt werden. Bei Bedarf kann die Infusion/der Perfusor bis zu einer Dosierung von 50 mg/h gesteigert werden.

Besondere Patientengruppen

Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion

Bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion oder verminderter Leberdurchblutung (z.B. bei sehr niedrigem Blutdruck) sind aufgrund der reduzierten Clearance (Befreiung des Plasmas von der entsprechenden Substanz pro Zeiteinheit) geringere Dosierungen (10–30 mg/h) ausreichend.

Wenn bei Ihnen eine größere Menge von Gilurytmal angewendet wurde, als angewendet werden sollte:

Anzeichen (Symptome) einer Überdosierung treten typischerweise erst nach ca. 50 bis 90 Minuten auf.

Symptome einer Überdosierung:

Niedriger Blutdruck (Hypotonie), vom Herzen ausgehender (kardiogener) Schock, Flüssigkeit in den Lungen (Lungenödem), übermäßiger Harndrang (Oligurie), kein Harndrang (Anurie), verlangsamte Herzschlagfolge (Bradykardie), Erregungsleitun­gsstörungen (z.B.: QRS-Verbreiterung, intraventrikulärer Block, totaler AV-Block) bis hin zur Asystolie, Verschlechterung von Herzrhythmusstörun­gen mit beschleunigtem Herzschlag (tachykarde Herzrhythmusstörun­gen) (z.B. Torsade de pointes bis hin zum Kammerflimmern).

Für den Arzt:

Hinweise zur Therapie von Überdosierungen finden Sie am Ende dieser Gebrauchsinfor­mation!

Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt.

  • 4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?

Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.

Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:

Sehr häufig:

kann mehr als 1 von 10 Behandelten betreffen

Häufig:

kann bis zu 1 von 10 Behandelte betreffen

Gelegentlich:

kann bis zu 1 von 100 Behandelte betreffen

Selten:

kann bis zu 1 von 1.000 Behandelte betreffen

Sehr selten:

kann bis zu 1 von 10.000 Behandelte betreffen

Nicht bekannt

Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar

Die folgenden Nebenwirkungen wurden nach Anwendung von Gilurytmal berichtet:

Selten:

Krampfanfälle und Missempfindungen (Parästhesien) nach schneller i.v.- Infusion; Übelkeit,

Erbrechen, Durchfälle, Appetitlosigkeit, Verstopfung; symptomloser vorübergehender Anstieg von bestimmten Leberenzymen (Transaminasen) bis zum dreifachen Normwert innerhalb der ersten Wochen bei Behandlungsbeginn

Sehr selten:

Auslösung bzw. Verschlechterung einer Herzmuskelschwäche (Herzinsuffizienz) durch eine die Kontraktionskraft des Herzens senkende (negativ inotrope) und eine gefäßverengende (vasokonstrik­torische) Wirkung von Ajmalin, Veränderungen oder Verstärkung von Herzrhythmusstörun­gen (proarrhythmogene Wirkung bis hin zu potentiell lebensbedrohlichen Spitzenumkehrtachy­kardien), die zu einer starken Beeinträchtigung der Herztätigkeit mit der möglichen Folge des Herzstillstandes führen können, bedrohlicher Anstieg der Kammerfrequenz bei Vorliegen von Vorhofflimmern bzw. -flattern nach rascher Verabreichung von Ajmalin, regelmäßiger, verlangsamter Herzschlag (Sinusbradykardie), Überleitungspro­bleme vom Schrittmacherknoten zum Vorhof (sinuatriale Blockierungen), Hemmung der Reizausbreitung in den Herzkammern, Erregungsleitun­gsstörungen zwischen Herzvorhöfen und -kammern (AV-Blockierungen verschiedener Grade), Asystolie, erheblicher Blutdruckabfall nach schneller i.v.-Injektion;

Gallestauungen in der Leber (intrahepatische Cholestasen);

Nicht bekannt:

Blutbildverände­rungen (starke Verminderung bestimmter weißer Blutzellen, mit erhöhter Anfälligkeit für Infektionen und Fieber [Agranulozytose], starke Verminderung der Blutplättchen mit erhöhtem Risiko für Blutungen und Neigung zu Blutergüssen [Thrombozytopenie], Vermehrung bestimmter weißer Blutzellen [Eosinophilie]); Erkrankungen des Immunsystems wie Hautveränderungen, Gelenkschmerzen (Arthralgien), Nierenerkrankungen (Glomerulonep­hritis) , beschleunigter Abbau von roten Blutkörperchen (Hämolyse) , Niereninsuffizienz, Herabsetzung der blutbildenden Funktion des Knochenmarks (Knochenmarkde­pression), Anstieg von bestimmten Antikörpern (IgE, IgG und IgM sowie antimitochondriale und antinukleäre Antikörper); Augenzwinkern; Atemstillstand nach zu schneller i.v.-Infusion; Wärmegefühl, Hautrötung (Flush-Symptomatik); Leberzellschäden, akute Leberentzündung (Hepatitis);

Meldung von Nebenwirkungen

Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind. Sie können Nebenwirkungen auch direkt über das nationale Meldesystem (Details siehe unten) anzeigen:

Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen über die Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden.

Österreich

Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen

Traisengasse 5 A-1200 WIEN Fax: + 43 (0) 50 555 36207 W­ebsite:

  • 5. Wie ist Gilurytmal 5 mg/ml Injektionslösung und Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung aufzubewahren?

Bewahren Sie dieses Arzneimittel für Kinder unzugänglich auf.

Bewahren Sie die Ampullen im Umkarton auf, um den Inhalt vor Licht zu schützen.

Sie dürfen dieses Arzneimittel nach dem auf dem Etikett und dem Umkarton angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwenden. Das Verfalldatum bezieht sich auf den letzten Tag des angegebenen Monats.

Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu entsorgen.

  • 6. Inhalt der Packung und weitere Informationen

Was Gilurytmal 5 mg/ml Injektionslösung und Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung enthält

  • – Der Wirkstoff ist Ajmalin.

  • – Die sonstigen Bestandteile sind: konzentrierte Phosphorsäure, Propylenglykol, Wasser für Injektionszwecke, zur pH-Einstellung: Natriumhydroxid.

Wie Gilurytmal 5 mg/ml Injektionslösung und Konzentrat zur Herstellung einer

Infusionslösung aussieht und Inhalt der Packung

Gilurytmal ist eine klare, farblose bis leicht gelbliche Lösung, abgefüllt in Glasampullen (Klarglas Typ I gemäß Ph.Eur.).

Packung mit 5 Ampullen zu je 10 ml (= 50 mg Ajmalin)

Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller

Pharmazeutischer Unternehmer

Pharmaselect International Beteiligungs GmbH

Ernst-Melchior-Gasse 20

1020 Wien

E-mail:

Hersteller

Pharmaselect International Beteiligungs GmbH

Ernst-Melchior-Gasse 20

1020 Wien

Z.Nr.: 12.139

Diese Packungsbeilage wurde zuletzt überarbeitet im Dezember 2017.

Die folgenden Informationen sind für medizinisches Fachpersonal bestimmt:

Toxische Dosen:

  • – Leichte Vergiftungen: ab 2 mg/kg Körpergewicht

  • – Schwere Vergiftungen: ab 3 mg/kg

  • – Lebensbedrohliche Vergiftungen: ab 5 mg/kg

Mehr Informationen über das Medikament Gilurytmal 5 mg/ml Injektionslösung und Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung

Arzneimittelkategorie: standardarzneimittel
Suchtgift: Nein
Psychotrop: Nein
Zulassungsnummer: 12139
Rezeptpflichtstatus: Arzneimittel zur wiederholten Abgabe gegen aerztliche Verschreibung
Abgabestatus: Abgabe durch eine (öffentliche) Apotheke
Inhaber/-in:
Pharmaselect International Beteiligungs GmbH, Ernst-Melchior-Gasse 20, 1020 Wien, Österreich