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Arzneimitteln, die den Wirkstoff enthalten AJMALIN

Der Wirkstoff Ajmalin ist ein Alkaloid, das aus der Pflanze Rauwolfia serpentina gewonnen wird. In der Medizin hat es eine lange Geschichte und wurde bereits im 20. Jahrhundert als Antiarrhythmikum eingesetzt. In Österreich ist Ajmalin als Arzneimittel unter dem Namen Gilurytmal® erhältlich.

Ajmalin gehört zur Gruppe der Klasse Ia-Antiarrhythmika. Diese Wirkstoffe beeinflussen die elektrische Aktivität des Herzens und helfen dabei, Herzrhythmusstörungen zu behandeln. Sie wirken, indem sie den Natriumeinstrom in die Herzmuskelzellen während der Erregungsleitung verlangsamen.

Die Wirkung von Ajmalin beruht auf seiner Fähigkeit, die schnellen Natriumkanäle in den Herzmuskelzellen zu blockieren. Durch diese Blockade wird die Geschwindigkeit der Erregungsleitung reduziert, was wiederum dazu führt, dass das Herz langsamer schlägt und somit mehr Zeit für eine effektive Kontraktion hat.

In Österreich gibt es keine genauen Statistiken über den Einsatz von Ajmalin oder anderen Antiarrhythmika in der Bevölkerung. Jedoch leiden Schätzungen zufolge etwa 600.000 Menschen in Österreich an einer Herzrhythmusstörung, was etwa 7% der Bevölkerung entspricht.

Ajmalin wird hauptsächlich zur Behandlung von supraventrikulären Tachykardien (SVT) eingesetzt, einer Art von Herzrhythmusstörung, bei der das Herz sehr schnell schlägt. Es kann auch bei ventrikulären Tachykardien (VT) angewendet werden, einer gefährlicheren Art von Herzrhythmusstörung, die aus den Herzkammern stammt.

Die Dosierung von Ajmalin ist individuell und hängt von der Art der Herzrhythmusstörung sowie vom Allgemeinzustand des Patienten ab. In der Regel wird es als intravenöse Infusion verabreicht, um eine schnelle Wirkung zu erzielen. Die Dauer der Behandlung variiert je nach Bedarf und kann von einigen Stunden bis zu mehreren Tagen reichen.

Wie bei jedem Medikament gibt es auch bei Ajmalin mögliche Nebenwirkungen. Dazu gehören unter anderem Schwindel, Übelkeit, Erbrechen und Kopfschmerzen. Bei einigen Patienten können auch ernstere Nebenwirkungen wie Blutdruckabfall oder Bradykardie (verlangsamter Herzschlag) auftreten.

Ajmalin sollte nicht ohne ärztliche Aufsicht eingenommen werden, da es Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten haben kann und möglicherweise nicht für alle Patienten geeignet ist. Vor Beginn der Behandlung sollte eine gründliche Untersuchung des Patienten erfolgen, um mögliche Gegenanzeigen oder Risiken auszuschließen.

In Österreich ist Ajmalin nur auf ärztliche Verschreibung erhältlich und wird in spezialisierten Kliniken oder Krankenhäusern angewendet. Da die Anwendung dieses Wirkstoffs in den letzten Jahren aufgrund neuerer Antiarrhythmika zurückgegangen ist, sind genaue Zahlen über die Verwendung von Ajmalin in Österreich schwer zu ermitteln.

Zusammenfassend ist Ajmalin ein Wirkstoff, der zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen eingesetzt wird. Es wirkt, indem es den Natriumeinstrom in die Herzmuskelzellen verlangsamt und somit die Erregungsleitung reduziert. In Österreich ist Ajmalin unter dem Namen Gilurytmal® erhältlich und wird hauptsächlich zur Behandlung von supraventrikulären Tachykardien verwendet.

Arzneimitteln, die den Wirkstoff enthalten AJMALIN