Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Farmorubicin 200 mg Stechampulle
Studien an Schwangeren wurden nicht durchgeführt. Ergebnisse von Tierversuchen lassen jedoch darauf schließen, dass Epirubicin bei Anwendung an schwangeren Frauen den Fötus schädigen kann. Frauen im gebärfähigen Alter sollten darauf hingewiesen werden, eine Schwangerschaft während der Behandlung zu vermeiden und effektive Verhütungsmethoden anzuwenden. Wenn Epirubicin während der Schwangerschaft verabreicht wird oder wenn eine Patientin während der Behandlung schwanger wird, sollte sie auf mögliche Risiken für den Fötus geprüft werden. Epirubicin sollte in der Schwangerschaft nur dann angewendet werden, wenn der mögliche Nutzen der Behandlung für die Mutter die möglichen Risiken für den Fötus rechtfertigen.
Stillzeit
Es ist nicht bekannt, ob Epirubicin in die Muttermilch übertritt. Da jedoch viele Arzneimittel, einschließlich anderer Anthrazykline, in die Muttermilch übertreten und schwere Nebenwirkungen bei Säuglingen verursachen können, müssen Frauen vor einer Epirubicinbehandlung abstillen.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Es wurden keine Studien zu den Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen durchgeführt.
4.8 Nebenwirkungen
Die folgenden Nebenwirkungen wurden beobachtet und während der Behandlung mit Epirubicin mit den folgenden Häufigkeiten beschrieben:
Systemorganklasse | Sehr häufig (> 1/10) | Häufig (> 1/100 bis < 1/10) | Gelegentlich (> 1/1.000 bis < 1/100) | Selten (> 1/10.000 bis < 1/1.000) | Sehr selten (< 1/10.000) | Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar) |
Infektionen und parasitäre Erkrankungen | Infektion Konjunktivitis | Sepsis Pneumonie | septischer Schock |
Gutartige, bösartige und unspezifische Neubildungen | akute myeloische Leukämie akute lymphozyti-sche Leukämie | |||||
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems | Anämie Leukopenie Granulozytopenie Neutropenie Thrombozytopenie febrile Neutropenie | Blutungen und Gewebehypoxie in Folge einer Knochenmarkdepression | ||||
Erkrankungen des Immunsystems | anaphylaktische Reaktion* | |||||
Stoffwechsel-und Ernährungsstörungen | verminderter Appetit Dehydratation* | Hyperurikämie* | ||||
Erkrankungen des Nervensystems | Schwindel | |||||
Augenerkrankungen | Keratitis | |||||
Herzerkrankungen | ventrikuläre Tachykardie AV-Block Schenkelblock Bradykardie kongestive Herzinsuffizienz | Kardiotoxizität (EKG-Anomalien, Arrhythmien, Kardiomyopathie) | ||||
Gefäßerkrankungen | Hitzewallung Phlebitis* | Blutung* Flush* | Embolie arterielle Embolie Thrombophlebitis | Schock* | ||
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und des Mediastinums | Lungenembolie* |
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts | Übelkeit Erbrechen Stomatitis Schleimhautentzündung Diarrhoe | gastrointestinale Schmerzen gastrointestinale Erosion gastrointestinaler Ulkus* Mucositis Ösophagitis | gastrointestinale Blutung* | Bauchbeschwerden Hyperpigmentierung der oralen Mucosa* Schmerzen oder Brennen | ||
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes | Alopezie Hauttoxizität | Ausschlag/ Pruritus Pigmentierung der Nägel* Hautstörungen Hyperpigmentierung der Haut* | Urtikaria Erythem | Lichtemp-findlichkeits-reaktion* | ||
Erkrankungen der Nieren und Harnwege | Chromat-urie*1 | |||||
Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse | Amenorrhoe | Azoospermie | ||||
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort | allgemeine Befindlichkeitsstörung Fieber* | Erythem an der Infusionsstelle Schüttelfrost* | Asthenie | |||
Untersuchungen | abnormale Transami-nasewerte | verminderte linksventrikuläre Auswurffraktion | ||||
Verletzungen, Vergiftungen und durch Eingriff bedingte Komplikationen | chemische Zystitis*§ | Recall Phänomen*A | ||||
* Nebenwirkung berichtet nach Markteinführung t Rotfärbung des Harns für 1 – 2 Tage nach der Anwendung | ||||||
§ nach intravesikaler Verabreichung A Überempfindlichkeit der bestrahlten Haut |
Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung über das nationale Meldesystem anzuzeigen:
Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen
Traisengasse 5 1200 Wien Österreich
Fax: +43 (0) 50 555 36207
Website:
4.9 Überdosierung
Akute Überdosierung von Epirubicin führt zu schwerer Myelosuppression (in erster Linie Leukopenie und Thrombozytopenie), toxischen gastrointestinalen Reaktionen (vorwiegend Mucositis) und akuten Herzfunktionsstörungen. Eine latente Herzinsuffizienz wurde im Zusammenhang mit der Anwendung von Anthrazyklinen einige Monate bis Jahre nach Abschluss der Behandlung festgestellt (siehe Abschnitt 4.4). Die Patienten müssen sorgfältig überwacht werden. Treten Anzeichen einer Herzinsuffizienz auf, sollten die Patienten nach den üblichen Richtlinien behandelt werden.
Behandlung
Symptomatisch
Epirubicin ist nicht dialysierbar.
5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Anthrazykline und verwandte Substanzen
ATC-Code: L01DB03
Epirubicin ist ein zytotoxisch wirksames Antibiotikum aus der Gruppe der Anthrazykline.
Der Wirkmechanismus von Epirubicin hängt mit dessen Fähigkeit zusammen, sich an DNA zu binden. Studien mit Zellkulturen zeigten ein rasches Eindringen in die Zellen, Lokalisierung im Zellkern sowie Hemmung der Nukleinsäuresynthese und der Mitose. Epirubicin erwies sich bei einem weiten Spektrum experimenteller Tumoren als wirksam, darunter die Leukämien L1210 und P388, Sarkom SA180 (solide und aszitische Formen), Melanom B16, Mammakarzinom, Lewis-Lungenkarzinom und Kolonkarzinom 38. Die Wirksamkeit gegen humane Tumoren, die in athymische Nacktmäuse implantiert wurden (Melanom, Mamma-, Lungen-, Prostata- und Ovarialkarzinom), konnte ebenfalls nachgewiesen werden.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Die Pharmakokinetik von Epirubicinhydrochlorid verläuft im Dosierungsbereich zwischen 60 und 150 mg/m2 linear. Die Plasmaclearance wird weder durch die Infusionsdauer noch durch das Behandlungsschema beeinflusst.
Verteilung
Nach i. v. Applikation wird Epirubicinhydrochlorid rasch und weitgehend im Gewebe verteilt. Die Plasmaproteinbindung, hauptsächlich Albumin, beträgt etwa 77 % und ist unabhängig von der Konzentration. Bei Patienten mit normaler Leber- und Nierenfunktion folgt der Plasmaspiegel von Epirubicinhydrochlorid nach intravenöser Gabe von 60 – 150 mg/m2 einem triexponentiellen Verlaufsmuster mit einer sehr schnellen ersten Phase und einer langsamen Terminalphase bei einer mittleren Halbwertzeit von etwa 40 Stunden. Diese Dosen liegen innerhalb der Grenzen der pharmakokinetischen Linearität sowohl in Bezug auf die Plasmaclearancewerte als auch auf den metabolischen Stoffwechselweg. Verteilungsstudien bei Ratten zeigten, dass Epirubicin die Blut-Hirn-Schranke nicht passiert. Die hohen Plasmaclearancewerte von Epirubicin (0,9 l/Min.) und die langsame Elimination deuten auf ein hohes Verteilungsvolumen hin.
Biotransformation
Epirubicin wird weitgehend in der Leber metabolisiert
Die wichtigsten Metaboliten, die identifiziert wurden, sind Epirubicinol (13-OH Epirubicin) und Glucuronide von Epirubicin und von Epirubicinol. Die 4-O-Glucuronidierung unterscheidet Epirubicin von Doxorubicin und kann die schnellere Elimination von Epirubicin und seine reduzierte Toxizität erklären. Die Plasmaspiegel des wichtigsten Metaboliten, Epirubicinol, sind immer niedriger als die des unveränderten Arzneimittels und laufen praktisch parallel.
Elimination
Annähernd 9 – 10 % der verabreichten Dosis werden über den Urin innerhalb von 48 Stunden ausgeschieden. Epirubicin wird hauptsächlich über die Leber ausgeschieden; annähernd 40 % der verabreichten Dosis werden in der Galle innerhalb von 72 Stunden wiedergefunden. Eine Leberfunktionsstörung ruft höhere Plasmaspiegel hervor und erfordert eine Dosisreduktion.
Intravesikale Verabreichung
In pharmakokinetischen Untersuchungen an Patienten mit Carcinoma in situ überschritten die Plasmaspiegel von Epirubicinhydrochlorid nach intravesikaler Instillation der Blase nur in einem Fall 10 ng/ml. Eine bedeutende systemische Resorption ist deshalb nicht anzunehmen. Bei Patienten mit Läsionen der Blasenschleimhaut (Tumor, Zystitis, Operationen) ist eine höhere Resorptionsrate zu erwarten.
Pharmakokinetik in besonderen Patientengruppen
Epirubicin wird durch Lebermetabolisierung und durch biliäre Ausscheidung eliminiert und bei Patienten mit Leberfunktionsstörung ist die Clearancerate reduziert. In einer Studie über die Auswirkungen von Leberinsuffizienz waren die Patienten mit festen Tumoren in drei Gruppen eingeteilt. Die Patienten in der Gruppe 1 (n = 22) hatten AST (SGOT) Spiegel über der oberen Normgrenze (93 IU/l im Mittel) und normale Serum Bilirubinwerte (0,5 mg/dl im Mittel). Sie erhielten Epirubicinhydrochloriddosen zwischen 12,5 und 90 mg/m2. Die Patienten in der Gruppe 2 (n = 8) hatten sowohl veränderte AST-Werte (175 IU/1 median) als auch veränderte Bilirubinwerte (2,7 mg/dl median) und erhielten Epirubicinhydrochloriddosen von 25 mg/m2. Die pharmakokinetischen Parameter wurden mit denen von Patienten verglichen, welche normale Serum-AST und Bilirubinwerte hatten und Epirubicinhydrochloriddosen zwischen 12,5 und 120 mg/m2 erhielten. Die mediane Plasmaclearance war im Vergleich zu Patienten mit normaler Leberfunktion in der Gruppe 1 um 30 % und in der Gruppe 2 um 50 % verringert. Die Daten von Patienten mit schwerer Leberinsuffizienz wurden nicht ausgewertet (siehe Abschnitte 4.2 Dosierung und Art der Anwendung und 4.4. Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung).
Mehr Informationen über das Medikament Farmorubicin 200 mg Stechampulle
Arzneimittelkategorie: standardarzneimittel
Suchtgift: Nein
Psychotrop: Nein
Zulassungsnummer: 1-21019
Rezeptpflichtstatus: Arzneimittel zur einmaligen Abgabe auf aerztliche Verschreibung
Abgabestatus: Abgabe durch eine (öffentliche) Apotheke
Inhaber/-in:
Pfizer Corporation Austria GmbH, Floridsdorfer Hauptstraße 1, 1210 Wien, Österreich