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Doxazosin Actavis 4 mg Retardtabletten - Zusammengefasste Informationen

Enthält den aktiven Wirkstoff :

ATC-Gruppe:

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Doxazosin Actavis 4 mg Retardtabletten

1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS

Doxazosin Actavis 4 mg Retardtabletten

2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

Eine Retardtablette enthält: 4 mg Doxazosin (als Mesilat).

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1.

3. DARREICHUNGSFORM

Retardtablette.

Weiße, runde, bikonvexe Tabletten; mit Prägung „DL“.

4. KLINISCHE ANGABEN

4.1 Anwendungsgebiete

Essentielle Hypertonie Symptomatische Behandlung der benignen Prostatahyper­plasie.

4.2 Dosierung und Art der Anwendung

Dosierung:

Die empfohlene Höchstdosis ist 8 mg Doxazosin einmal täglich.

Essentielle Hypertonie

Erwachsene: Normalerweise 4 mg Doxazosin einmal täglich. Falls erforderlich, kann die Dosis auf 8 mg Doxazosin einmal täglich erhöht werden.

Es kann bis zu 4 Wochen dauern, bis eine optimale Wirkung erzielt wird.

Doxazosin Actavis kann als Monotherapie oder in Kombination mit anderen Arzneimitteln, z. B. Thiaziddiuretika, beta-Adrenozeptorbloc­kern, Calciumantagonisten oder ACE-Hemmern, eingenommen werden.

Symptomatische Behandlung der benignen Prostatahyper­plasie

Erwachsene: Normalerweise 4 mg Doxazosin einmal täglich. Falls erforderlich, kann die Dosis auf 8 mg Doxazosin einmal täglich erhöht werden.

Doxazosin Actavis Retardtabletten können von hypertensiven oder normotensiven Patienten mit benigner Prostatahyperplasie (BPH) eingenommen werden, da die Blutdruckschwan­kungen bei normotensiven Patienten klinisch unbedeutend sind. Bei hypertensiven Patienten werden beide Symptomatiken gleichzeitig behandelt.

Ältere Personen

Gleiche Dosierung wie bei Erwachsenen.

Patienten mit Nierenfunktion­sstörungen

Da die Pharmakokinetik bei Patienten mit Niereninsuffizienz nicht verändert ist und keine Anzeichen für die Verschlechterung einer vorbestehenden Niereninsuffizienz durch Doxazosin vorliegen, kann bei diesen Patienten die übliche Dosis gegeben werden.

Patienten mit Leberfunktion­sstörungen

Bei der Verabreichung von Doxazosin an Patienten mit Anzeichen einer Leberinsuffizienz ist besondere Vorsicht geboten. Für Patienten mit schweren Leberfunktion­sstörungen liegen keine klinischen Erfahrungen vor. Daher wird die Anwendung von Doxazosin nicht empfohlen (siehe Abschnitt 4.4).

Kinder und Jugendliche

Die Sicherheit und Wirksamkeit von Doxazosin Actavis Retardtabletten bei Kindern und Jugendlichen ist bisher noch nicht erwiesen.

Art der Anwendung:

Zum Einnehmen.

Doxazosin Actavis Retardtabletten können mit oder ohne Nahrung eingenommen werden. Die Tabletten sind unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit und unabhängig von den Mahlzeiten einzunehmen. Die Retardtabletten dürfen nicht gekaut, zerteilt oder zerkleinert werden.

4.3 Gegenanzeigen

Doxazosin ist kontraindiziert:

bei bekannter Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff, andere Chinazoline (z. B. Prazosin, Terazosin) oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile. bei bekannter orthostatischer Hypotonie. bei benigner Prostatahyperplasie mit gleichzeitiger Stauung der oberen Harnwege, chronischer Harnwegsinfektion oder Blasensteinen. bei anamnestisch bekannter gastrointestinaler Obstruktion, ösophagealer Obstruktion oder Lumeneinengung jeglichen Grades des Gastrointesti­naltrakts (gilt nur für Patienten, die Tabletten mit verlängerter Wirkstofffrei­setzung einnehmen). in der Stillzeit (gilt nur für die Indikation Hypertonie, siehe Abschnitt 4.6). bei Patienten mit Hypotonie (gilt nur für die Indikation benigne Prostatahyper­plasie).

Doxazosin ist kontraindiziert als Monotherapie bei Patienten mit benigner Prostatahyperplasie und Überlaufblase, Anurie oder progredienter Niereninsuffizienz.

4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Doxazosin ist nicht geeignet als Erstbehandlung der essentiellen Hypertonie. Es kann als Monotherapie bei Patienten angewendet werden, die auf andere Substanzen nicht angesprochen haben oder bei denen diese kontraindiziert sind. Andernfalls ist die Anwendung in Verbindung mit anderen Antihypertensiva auf die Zweit- oder Drittbehandlung zu begrenzen.

Informationen für Patienten: Die Patienten sind darauf hinzuweisen, dass Doxazosin-Tabletten als Ganzes einzunehmen sind. Die Tabletten dürfen nicht zerkaut, geteilt oder zerdrückt werden.

Bei manchen Retardtabletten wird der Wirkstoff von einem Überzug umschlossen, der vom Körper nicht aufgenommen oder verändert wird. Dieser Überzug sorgt für die kontrollierte Freisetzung des Wirkstoffs über einen längeren Zeitraum und wird nach der Passage des Verdauungstraktes als leere Tablettenhülle wieder ausgeschieden. Weisen Sie Ihre Patienten darauf hin, dass kein Anlass zur Sorge besteht, wenn sie gelegentlich Rückstände im Stuhl bemerken, die wie eine Tablette aussehen.

Durch ungewöhnlich kurze Passagezeiten im Gastrointesti­naltrakt (z. B. nach chirurgischer Resektion) kann es zu einer unvollständigen Resorption kommen. In Anbetracht der langen Halbwertszeit von Doxazosin ist die klinische Signifikanz dieser Beobachtung unklar.

Behandlungsbe­ginn: Doxazosin kann aufgrund seiner Eigenschaften als Alphablocker zur orthostatischen Hypotonie führen mit Schwindel und Schwächegefühl oder selten mit Ohnmachtsanfällen (Synkope), insbesondere zu Beginn einer Behandlung. Als besondere medizinische Vorsichtsmaßnahme wird daher empfohlen, den Blutdruck zu Beginn der Therapie zu überwachen, um die Möglichkeit für das Auftreten orthostatischer Effekte zu minimieren. Die Patienten sind darauf aufmerksam zu machen, dass zu Beginn der Doxazosin-Therapie Situationen zu vermeiden sind, in denen durch das Auftreten von Schwindel- oder Schwächeanfällen ein Verletzungsrisiko besteht.

Priapismus

Bei Alpha-1-Blockern, wie z.B. Doxazosin, wurde im Rahmen der Erfahrungen nach Markteinführung über Dauererektion und Priapismus berichtet. Wenn ein Priapismus nicht umgehend behandelt wird, kann es zu einer Schädigung des Penisgewebes und dauerhaftem Potenzverlust kommen, aus diesem Grund müssen betroffene Patienten umgehend ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen.

Patienten mit akuten Herzerkrankungen

Wie bei allen vasodilatorisch wirkenden antihypertensiven Substanzen ist besondere Vorsicht geboten, wenn Doxazosin an Patienten mit den folgenden akuten Herzkrankheiten verabreicht wird:

Lungenödem infolge einer Aorten- oder Mitralklappen­stenose Herzinsuffizienz bei hohem Herz-Minuten-Volumen Rechtsherzinsuf­fizienz infolge von Lungenembolie oder Perikarderguss linksventrikuläre Herzinsuffizienz mit geringem Füllungsdruck

Patienten mit Leberfunktion­sstörungen

Wie bei allen Arzneimitteln, die ausschließlich über die Leber metabolisiert werden, ist Doxazosin mit besonderer Vorsicht bei Patienten mit nachgewiesener Leberfunktion­sstörung anzuwenden. Da keine klinischen Erfahrungen über die Anwendung bei Patienten mit schweren Leberfunktion­sstörungen vorliegen, wird die Verabreichung an diese Patienten nicht empfohlen.

Anwendung mit PDE-5-Hemmern

Die gleichzeitige Anwendung von Phosphodiesterase-5-Inhibitoren (z. B. Sildenafil, Tadalafil, und Vardenafil) und Doxazosin kann zu einer symptomatischen Hypotonie führen, da beide Arzneimittel gefäßerweiternd wirken. Um das Risiko einer orthostatischen Hypotonie zu verringern, wird empfohlen eine Begleitbehandlung mit Phosphodiesterase-5-Inhibitoren nur dann zu beginnen, wenn der Patient hamodynamisch stabil auf die Alpha-Blocker-Therapie eingestellt ist. Weiterhin wird empfohlen, mit der niedrigsten Dosis des Phosphodiesterase-5-Inhibitors zu beginnen und diesen in einem zeitlichen Abstand von mindestens 6 Stunden zur Gabe des Alpha-Blockers einzunehmen.

Bei bevorstehender Kataraktchirurgie

Das „Intraoperative-Floppy-Iris-Syndrom“ (IFIS, eine Variante des „Small-Pupil-Syndroms“) wurde bei der Durchführung von Katarakt-Operationen bei einigen Patienten, die eine Therapie mit Tamsulosin erhielten, beobachtet. Einzelne Fälle wurden im Zusammenhang mit anderen Alpha-1-Blockern berichtet, daher kann die Möglichkeit eines Klasseneffektes nicht ausgeschlossen werden. Da IFIS zum vermehrten Auftreten von Komplikationen im Verlauf von Katarakt-Operationen führen kann, ist der Ophthalmologe vor der Operation von der gleichzeitigen oder früheren Anwendung von Alpha-1-Blockern in Kenntnis zu setzen.

Sonstige Bestandteile

Natrium

Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Retardtablette, d.h. es ist nahezu „natriumfrei“.

4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Die gleichzeitige Anwendung von Doxazosin mit Phosphodiesterase-5-Hemmern (z. B. Sildenafil, Tadalafil und Vardenafil) kann bei einigen Patienten zu symptomatischer Hypotonie führen (siehe Abschnitt 4.4). Es wurden bisher keine Studien mit Doxazosin als Retard-Formulierung durchgeführt.

Doxazosin wird umfassend an Plasmaproteine gebunden (98 %). In-vitro- Untersuchungen mit menschlichem Plasma weisen darauf hin, dass Doxazosin keine Auswirkung auf die Proteinbindung von Digoxin, Warfarin, Phenytoin oder Indometacin hat.

Doxazosin wurde zusammen mit Thiaziddiuretika, Furosemid, Betablockern, nicht-steroidalen Antirheumatika, Antibiotika, oralen Antidiabetika, Urikosurika oder Antikoagulantien verabreicht, ohne dass es zu unerwünschten Arzneimittelwechsel­wirkungen gekommen ist. Es liegen jedoch keine formalen Arzneimittelin­teraktionsstu­dien vor.

Doxazosin potenziert die blutdrucksenkende Wirkung anderer Alphablocker und Antihypertensiva.

In einer offenen, randomisierten, placebo-kontrollierten Studie mit 22 gesunden männlichen Probanden ergab die einmalige orale Gabe von 1 mg Doxazosin am Tag 1 eines viertägigen Behandlungsschemas mit Cimetidin (400 mg p.o. zweimal täglich) eine 10 %-ige Steigerung der mittleren Plasma-AUC von Doxazosin ohne eine statistisch signifikante Änderung der mittleren Cmax und Halbwertszeit von Doxazosin. Die 10 %-ige Steigerung der mittleren AUC von Doxazosin bei gleichzeitiger Gabe mit Cimetidin liegt innerhalb der interindividuellen Varianz (27 %) der mittleren Doxazosin-AUC, die bei Doxazosingabe mit Placebo gefunden wurde.

4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaft

Bei Indikation Hypertonie:

Es liegen keine ausreichenden Informationen aus kontrollierten Studien über die Anwendung von Doxazosin bei schwangeren Frauen vor, so dass die Sicherheit der Anwendung in der Schwangerschaft nicht belegt ist. Daher sollte Doxazosin während der Schwangerschaft nur verabreicht werden, wenn der potentielle Nutzen die Risiken überwiegt. Obwohl sich in Tierstudien keine Hinweise auf teratogene Effekte ergaben, wurde unter hohen Dosen eine geringere Überlebensrate der Feten gezeigt (siehe Abschnitt 5.3).

Stillzeit

Doxazosin ist in der Stillzeit kontraindiziert, da sich die Substanz in der Milch von laktierenden Ratten anreichert. Zur Ausscheidung der Substanz in die menschliche Muttermilch sind keine Daten verfügbar.

Alternativ muss abgestillt werden, wenn eine Behandlung mit Doxazosin unumgänglich ist (siehe Abschnitt 5.3).

Bei Indikation benigner Prostatahyper­plasie:

Dieser Abschnitt ist nicht zutreffend.

4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen können beeinträchtigt sein, insbesondere zu Beginn der Therapie.

4.8 Nebenwirkun­gen

Die im Folgenden aufgeführten unerwünschten Wirkungen wurden unter Behandlung mit Doxazosin Actavis in den folgendermaßen definierten Häufigkeiten beobachtet:

Sehr häufig:

> 1/10

Häufig:

> 1/100 bis < 1/10

Gelegentlich:

> 1/1.000 bis < 1/100

Selten:

> 1/10.000 bis < 1/1.000

Sehr selten:

< 1/10.000

Nicht bekannt:

Häufigkeit aufgrund der verfügbaren Daten nicht abschätzbar

MedDRA

Systemorganklasse

Häufigkeit

Nebenwirkungen

Infektionen und parasitäre Erkrankungen

Häufig

Atemwegsinfek­tionen, Harnwegsinfektionen

Erkrankungen des Blutes und des

Lymphsystems

Sehr selten

Verringerung der Leukozyten- und Thrombozytenzahl

Erkrankungen des Immunsystems

Gelegentlich

Allergische Arzneimittelre­aktion

Stoffwechsel- und

Ernährungsstörun­gen

Gelegentlich

Anorexie, Gicht, gesteigerter Appetit

Psychiatrische Erkrankungen

Gelegentlich

Angst, Depression, Insomnie

Sehr selten

Agitation, Nervosität

Erkrankungen des Nervensystems

Häufig

Schwindel, Kopfschmerzen, Somnolenz

Gelegentlich

Schlaganfall, Hypoästhesie, Synkopen, Tremor

Sehr selten

Orthostatische Schwindelanfälle, Parästhesie

Augenerkrankungen

Sehr selten

Verschwommenes Sehen

Nicht bekannt

Introperative-Floppy-Iris-Syndrom (siehe Abschnitt 4.4)

Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths

Häufig

Drehschwindel (Vertigo)

Gelegentlich

Tinnitus

Herzerkrankungen

Häufig

Palpitationen, Tachykardie

Gelegentlich

Angina pectoris, Myokardinfarkt

Sehr selten

Bradykardie, Arrhythmien

Gefäßerkrankungen

Häufig

Hypotonie, orthostatische Hypotonie

Sehr selten

Hitzewallungen (Flush)

Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums

Häufig

Bronchitis, Husten, Dyspnoe, Rhinitis

Gelegentlich

Epistaxis

Sehr selten

Bronchospasmen

Erkrankungen des Gastrointesti­naltrakts

Häufig

Abdominelle Schmerzen, Dyspepsie, Mundtrockenheit, Übelkeit

Gelegentlich

Obstipation, Diarrhoe, Blähungen, Erbrechen, Gastroenteritis

Nicht bekannt

Geschmacksstörungen

Leber- und Gallenerkrankungen

Gelegentlich

Abnormale Leberwerte

Sehr selten

Cholestase, Hepatitis, Ikterus

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellge­webes

Häufig

Pruritus

Gelegentlich

Hautausschlag

Sehr selten

Alopezie, Purpura, Urtikaria

Skelettmuskulatur-, Bindegewebs-und Knochenerkran­kungen

Häufig

Rückenschmerzen, Myalgien

Gelegentlich

Arthralgie

Sehr selten

Muskelkrämpfe, Muskelschwäche

Erkrankungen der Nieren und Harnwege

Häufig

Zystitis, Harninkontinenz

Gelegentlich

Dysurie, Hämaturie, häufiger Harndrang

Sehr selten

Miktionsstörungen, Nykturie, Polyurie, gesteigerte Diurese

Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse

Gelegentlich

Impotenz

Sehr selten

Gynäkomastie, Priapismus

Nicht bekannt

retrograde Ejakulation

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am

Verabreichungsort

Häufig

Asthenie, Brustschmerzen, grippeähnliche Symptome, periphere Ödeme

Gelegentlich

Schmerzen, Gesichtsödem

Sehr selten

Müdigkeit, Unwohlsein

Untersuchungen

Gelegentlich

Gewichtszunahme

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung über das nationale Meldesystem anzuzeigen:

Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen

Traisengasse 5

1200 Wien

Österreich

Fax: + 43 (0) 50 555 36207

Website:

4.9 Überdosierung

Wenn eine Überdosierung zu Hypotension führt, ist der Patient sofort in eine liegende Position mit Kopftieflage zu bringen. Weitere supportive Maßnahmen sind bei Bedarf im Einzelfall einzuleiten. Da Doxazosin umfassend an Plasmaproteine gebunden wird, ist eine Dialyse nicht angezeigt.

5. PHARMAKOLO­GISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakothera­peutische Gruppe: Alpha-Adrenozeptoran­tagonisten, ATC-Code: C02CA04

Bluthochdruck

Die Verabreichung von Doxazosin Actavis Retardtabletten an Patienten mit Hypertonie führt zu einer klinisch relevanten Blutdrucksenkung infolge einer Verminderung des systemischen Gefäßwiderstands. Diese Wirkung wird auf eine selektive Blockade der alpha-1-Adrenozeptoren in den Gefäßen zurückgeführt. Bei einmal täglicher Anwendung tritt eine klinisch relevante Blutdrucksenkung ein, die während des ganzen Tages bzw. über 24 Stunden nach Einnahme anhält. Bei den meisten Patienten lässt sich der Blutdruck bereits durch die Initialdosis von 4 mg Doxazosin Actavis Retardtabletten unter Kontrolle bringen. Durch die Behandlung mit Doxazosin Actavis Retardtabletten wurde bei Hypertonikern im Sitzen und im Stehen eine ähnliche Blutdrucksenkung erzielt.

Patienten, die wegen ihrer Hypertonie mit Doxazosin-Tabletten mit sofortiger Wirkstofffrei­setzung behandelt werden, können auf Doxazosin Actavis Retardtabletten umgestellt und deren Dosis kann unter Wahrung von Wirksamkeit und Verträglichkeit soweit erhöht werden, wie nötig.

Eine Gewöhnung wurde während einer Langzeitbehandlung mit Doxazosin nicht beobachtet. In seltenen Fällen war die Langzeitbehandlung mit einer Zunahme der Plasmareninak­tivität und einer Tachykardie verbunden.

Doxazosin hat einen positiven Einfluss auf die Blutfettwerte: es bewirkt einen signifikanten Anstieg des HDL/Gesamtcho­lesterin-Quotienten (ca. 4 – 13 % der Ausgangswerte) und eine signifikante Abnahme der Gesamtglyzeride und des Gesamtcholesterins. Die klinische Relevanz dieser Befunde ist noch unbekannt.

Es konnte nachgewiesen werden, dass die Behandlung mit Doxazosin zur Remission einer linksventrikulären Hypertrophie, zur Hemmung der Thrombozytenag­gregation und zum Anstieg der Kapazität des Gewebs-Plasminogen-Aktivators führt. Die klinische Relevanz dieser Befunde ist noch unsicher. Darüber hinaus erhöht Doxazosin die Insulinsensitivität von Patienten mit beeinträchtigter Insulinsensiti­vität, aber auch hier ist die klinische Relevanz bislang ungewiss.

Doxazosin hat sich als frei von unerwünschten Stoffwechselwir­kungen erwiesen und ist geeignet für die Behandlung von Patienten, die gleichzeitig an Asthma, Diabetes mellitus, linksventrikulärer Dysfunktion oder Gicht leiden.

Prostatahyper­plasie

Bei Patienten mit Prostatahyperplasie führen Doxazosin Actavis Retardtabletten zu einer signifikanten Verbesserung der Urodynamik und der entsprechenden Symptome infolge einer selektiven Blockade der alpha-Adrenozeptoren im muskulären Stroma der Prostata, in der Prostatakapsel und am Blasenhals.

Die meisten Patienten mit Prostatahyperplasie lassen sich mit der Initialdosis einstellen.

Doxazosin hat sich als wirksamer Blocker der alpha-1A-Adrenozeptoren erwiesen, des Subtyps also, zu dem über 70 % der adrenergen Rezeptoren in der Prostata zählen.

Über den gesamten empfohlenen Dosierungsbereich haben Doxazosin Actavis Retardtabletten nur geringe oder gar keine Auswirkungen auf den Blutdruck normotensiver Patienten mit benigner Prostatahyper­plasie (BPH).

5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Resorption

Nach oraler Anwendung therapeutischer Dosen wird das in Doxazosin Actavis Retardtabletten enthaltene Doxazosin gut resorbiert; die Blutspiegel der Substanz steigen langsam an und erreichen ihr Maximum 6 bis 8 Stunden nach der Einnahme. Die maximalen Plasmaspiegel betragen etwa ein Drittel derjenigen, die bei Anwendung derselben Doxazosin-Dosis in Form von Tabletten mit sofortiger Wirkstofffrei­setzung erreicht werden. Die Talspiegel nach 24 Stunden sind dagegen ähnlich. Die pharmakokinetischen Eigenschaften von Doxazosin in Doxazosin Actavis Retardtabletten führen zu nur geringen Schwankungen der Plasmaspiegel. Der Quotient aus der maximalen und der minimalen Doxazosin-Konzentration bei Anwendung von Doxazosin Actavis Retardtabletten ist nicht einmal halb so groß wie der Quotient bei Anwendung von Doxazosin-Tabletten mit sofortiger Wirkstofffrei­setzung.

Im Steady-State betrug die relative Bioverfügbarkeit von Doxazosin aus Doxazosin Actavis Retardtabletten im Vergleich zu der Formulierung mit sofortiger Wirkstofffrei­setzung 54 % bei Anwendung der 4-mg-Dosis und 59 % bei Anwendung der 8-mg-Dosis.

Verteilung

Doxazosin wird im Plasma zu ca. 98 % an Proteine gebunden.

Biotransformation

Doxazosin wird größtenteils abgebaut; weniger als 5 % der Substanz werden unverändert ausgeschieden. Doxazosin wird hauptsächlich mittels O-Demethylierung und Hydroxylierung abgebaut.

Elimination

Die Elimination aus dem Plasma verläuft biphasisch, die terminale Eliminationshal­bwertzeit beträgt 22 Stunden; deshalb braucht das Arzneimittel nur einmal täglich verabreicht zu werden.

Ältere Personen

Studien zur Pharmakokinetik von Doxazosin bei älteren Patienten ergaben keine signifikanten Veränderungen im Vergleich zu jüngeren Patienten.

Eingeschränkte Nierenfunktion

Studien zur Pharmakokinetik von Doxazosin bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion ergaben auch keine signifikanten Veränderungen im Vergleich zu Patienten mit normaler Nierenfunktion.

Eingeschränkte Leberfunktion

Es liegen nur in beschränktem Umfang Daten zum Einsatz von Doxazosin bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion und zu den Auswirkungen von Arzneimitteln vor, von denen bekannt ist, dass sie den Leberstoffwechsel beeinflussen (z. B. Cimetidin). In einer klinischen Studie mit 12 Probanden mit mäßig eingeschränkter Leberfunktion war nach einmaliger Gabe von Doxazosin die AUC um 43 % vergrößert und die orale Clearance um ca. 40 % reduziert. Bei der Anwendung von Doxazosin zur Behandlung von Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion ist Vorsicht geboten (siehe Abschnitt 4.4).

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Basierend auf den konventionellen Studien zur Sicherheitsphar­makologie, Toxizität bei wiederholter Gabe, Genotoxizität und zum kanzerogenen Potential lassen die präklinischen Daten keine besonderen Gefahren für den Menschen erkennen. In Studien an trächtigen Kaninchen und Ratten wurden den Versuchstieren Tagesdosen verabreicht, die zu Plasmakonzentra­tionen führten, die dem Vier- bzw. Zehnfachen der üblichen humantherapeu­tischen Exposition (Cmax und AUC) entsprachen. Die Studien ergaben keine Hinweise auf eine Schädigung der Feten. Ein Verabreichungssche­ma mit 82 mg/kg/Tag (das Achtfache der humantherapeu­tischen Exposition) war mit einer verminderten Überlebenswah­rscheinlichke­it der Feten assoziiert.

Studien an laktierenden Ratten, die eine orale Einzeldosis von radioaktiv markiertem Doxazosin erhielten, zeigten eine Anreicherung in der Milch mit einer maximalen Konzentration, die ungefähr dem 20-Fachen der Konzentration im Plasma der Muttertiere entsprach. Auch wurde die Plazentagängigkeit von radioaktivem Material nach oraler Verabreichung von radioaktiv markiertem Doxazosin an trächtige Ratten festgestellt.

6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Tablettenkern:

Polyethylenoxid

Mikrokristalline Cellulose

Povidon K-29–32

Butylhydroxytoluol (E321)

All-rac-a-Tocopherol

Hochdisperses Siliciumdioxid (wasserfrei)

Natriumstearyl­fumarat

Filmüberzug:

Methacrylsäure-Ethylacrylat-Copolymer (1:1) Dispersion 30 %

Hochdisperses Siliciumdioxid (wasserfrei)

Macrogol 1300–1600

Titandioxid (E171)

6.2 Inkompatibilitäten

Nicht zutreffend.

6.3 Dauer der Haltbarkeit

4 Jahre.

6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedin­gungen erforderlich.

6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

PVC/PVDC/Aluminium-Blisterpackungen.

Packungsgrößen: 10, 28, 30, 50, 90, 98 und 100 Retardtabletten

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.

6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung

Keine besonderen Anforderungen.

7. INHABER DER ZULASSUNG

8. ZULASSUNGSNUMMER

9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG

Datum der Erteilung der Zulassung: 01. Juli 2009

Datum der letzten Verlängerung der Zulassung: 12. Februar 2014

10. STAND DER INFORMATION

02.2020

Mehr Informationen über das Medikament Doxazosin Actavis 4 mg Retardtabletten

Arzneimittelkategorie: standardarzneimittel
Suchtgift: Nein
Psychotrop: Nein
Zulassungsnummer: 1-28371
Rezeptpflichtstatus: Arzneimittel zur wiederholten Abgabe gegen aerztliche Verschreibung
Abgabestatus: Abgabe durch eine (öffentliche) Apotheke
Inhaber/-in:
Actavis Group PTC ehf, Reykjavikurvegur 76-78, 220 Hafnarfjördur, Island