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Doxarutis 8 mg Retardtabletten - Zusammengefasste Informationen

Enthält den aktiven Wirkstoff :

ATC-Gruppe:

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Doxarutis 8 mg Retardtabletten

1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS

Doxarutis 8 mg Retardtabletten

2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

Jede Retardtablette enthält 8 mg Doxazosin (als Mesilat).

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.

3. DARREICHUNGSFORM

Retardtablette.

Weiße, runde, bikonvexe Tabletten mit der Prägung „DH“ auf einer Seite.

4. KLINISCHE ANGABEN

4.1 Anwendungsgebiete

Essentielle Hypertonie.

Symptomatische Behandlung der benignen Prostatahyper­plasie.

4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung

Dosierung

Die maximal empfohlene Dosis beträgt 8 mg Doxazosin einmal täglich.

Essentielle Hypertonie

Erwachsene und ältere Patienten:

Die Standarddosierung beträgt 4 mg Doxazosin einmal täglich. Falls nötig, kann die Dosis auf 8 mg einmal täglich erhöht werden. Es kann bis zu vier Wochen dauern, bis eine optimale Wirkung erreicht wird.

Doxazosin kann als Monotherapie oder in Kombination mit einem anderen Arzneimittel, z.B. Thiazid-Diuretika, Beta-Adrenozeptoren-Blocker, Calcium-Antagonisten oder ACE-Inhibitoren angewendet werden.

Symptomatische Behandlung der Prostatahyper­plasie

Erwachsene und ältere Patienten:

Die Standarddosierung beträgt 4 mg Doxazosin einmal täglich. Falls nötig, kann die Dosis auf 8 mg einmal täglich erhöht werden.

Doxazosin kann sowohl bei normotensiven als auch hypertensiven Patienten mit benigner Prostatahyperplasie angewendet werden. Der Blutdruckabfall bei normotensiven Patienten ist in der Regel unbedeutend. Der Patient muss zu Beginn der Behandlung aufgrund des Risikos von orthostatischen Nebenwirkungen engmaschig überwacht werden

Es wurden keine Studien zur Dosis-Wirkungsbeziehung mit Retardtablettten von Doxazosin durchgeführt, was bedeutet, dass noch keine erhöhte Wirkung mit einer erhöhten Dosis (bis zu 8 mg) gezeigt wurde.

Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion

Da bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion keine Veränderungen der Pharmakokinetik von Doxazosin festgestellt wurden und keine Hinweise dafür vorliegen, dass Doxazosin eine bestehende Nierenschädigung verschlimmert, kann bei diesen Patienten die normale Dosis angewendet werden.

Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion

Doxazosin sollte bei Patienten mit Anzeichen einer eingeschränkten Leberfunktion besonders vorsichtig eingesetzt werden. Da keine klinischen Erfahrungen bei Patienten mit schwerwiegender Leberfunktion­sstörung vorliegen, wird die Anwendung von Doxazosin bei diesen Patienten nicht empfohlen (siehe Abschnitt 4.4).

Kinder und Jugendliche

Die Sicherheit und Wirksamkeit von Doxarutis 8 mg Retardtabletten bei Kindern und Jugendlichen wurde noch nicht untersucht.

Art der Anwendung

Die Tabletten müssen ganz mit einer ausreichenden Menge Flüssigkeit geschluckt werden. Sie dürfen nicht zerkaut, zerteilt oder zerstoßen werden.

Doxarutis 8 mg Retardtabletten kann mit oder ohne Nahrung eingenommen werden.

4.3 Gegenanzeigen

– Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile

– Patienten mit orthostatischer Hypotonie in der Anamnese

– Patienten mit benigner Prostatahyperplasie und gleichzeitiger Stauung der oberen Harnwege, einem chronischen Harnwegsinfekt oder Blasensteinen

– Patienten mit gastrointestinaler Obstruktion, ösophagealer Obstruktion oder einem in irgendeinem Ausmaß verringerten Lumendurchmesser des Gastrointesti­naltrakts in der Anamnese

– Stillzeit (siehe Abschnitt 4.6)

– Patienten mit Hypotonie

Doxazosin ist als Monotherapie bei Patienten mit Überlaufblase oder Anurie mit oder ohne progressiver Niereninsuffizienz kontraindiziert.

4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Information für den Patienten:

Die Patienten sollten darüber informiert werden, dass die Doxazosin-Tabletten ganz geschluckt werden müssen. Die Tabletten dürfen nicht zerkaut, zerteilt oder zerstoßen werden.

Der Wirkstoff in Doxarutis 8 mg Retardtabletten ist von einem inerten, nicht resorbierbaren Überzug umgeben, der für eine kontrollierte Freisetzung des Wirkstoffes über einen verlängerten Zeitraum entwickelt wurde. Nach der Magen-Darm-Passage wird die leere Tablettenhülle ausgeschieden. Die Patienten sollten informiert werden, dass kein Anlass zur Sorge besteht, wenn sie gelegentlich Rückstände im Stuhl entdecken, die wie eine Tablette aussehen.

Eine ungewöhnlich kurze gastrointestinale Transitdauer (z.B. nach chirurgischer Resektion) kann zu einer unvollständigen Resorption führen. Angesichts der langen Halbwertszeit von Doxazosin ist die klinische Bedeutung dieser Tatsache unklar.

Behandlungsbeginn

Aufgrund der alpha-blockierenden Eigenschaften von Doxazosin kann es bei den Patienten zu einer orthostatischer Hypotension kommen, die sich in Schwindel und Schwäche oder, in seltenen Fällen, in Bewusstseinsverlust (Synkope) äußert, besonders zu Beginn der Behandlung. Deswegen ist es ratsam, den Blutdruck zu Behandlungsbeginn zu überwachen, um das potenzielle Risiko von orthostatischen Wirkungen zu verringern. Die Patienten sollten darauf hingewiesen werden, Situationen, in denen sie sich aufgrund von Schwindel oder Schwäche zu Beginn der Doxazosin-Therapie verletzen könnten, zu vermeiden.

Anwendung bei Patienten mit akuten Herzerkrankungen

Wie bei allen vasodilatorisch wirkenden Antihypertonika entspricht es einer vorsichtigen klinischen Vorgehensweise, Doxazosin bei Patienten mit folgenden akuten Herzbeschwerden vorsichtig einzusetzen:

– Lungenödem durch Aorten- oder Mitralklappen­stenose

– High-output-Herzinsuffizienz

– Rechtsherzinsuf­fizienz durch Lungenembolie oder Herzbeutelerguss

– Linksherzinsuf­fizienz mit niedrigem Füllungsdruck

Anwendung bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion:

Wie bei allen Arzneimitteln, die vollständig über die Leber metabolisiert werden, sollte Doxazosin bei Patienten mit Anzeichen einer eingeschränkten Leberfunktion besonders vorsichtig eingesetzt werden. Da keine klinischen Erfahrungen bei Patienten mit schwerwiegender Leberfunktion­sstörung vorliegen, wird die Anwendung bei diesen Patienten nicht empfohlen.

Anwendung zusammen mit PDE-5-Inhibitoren:

Die gleichzeitige Anwendung von Doxazosin und Phosphodiesterase-5-Inhibitoren (PDE-5-Inhibitoren) (z. B. Sildenafil, Tadalafil und Vardenafil) kann bei manchen Patienten zu einer symptomatischen Hypotonie führen. Um das Risiko einer orthostatischen Hypotonie zu vermindern, sollte der Patient vor Beginn der Medikation mit PDE-5-Inhibitoren stabil auf die Therapie mit Alpha-Blockern eingestellt sein. Zusätzlich ist zu empfehlen, die Behandlung mit PDE-5-Inhibitoren mit der niedrigsten möglichen Dosis zu beginnen und diese erst 6 Stunden nach der Anwendung von Doxazosin einzunehmen. Es wurden keine Studien mit DoxazosinZube­reitungen mit verlängerter Freisetzung durchgeführt.

Anwendung bei Patienten mit Katarakt-Operation:

Bei manchen Patienten, die gleichzeitig oder kürzlich mit Tamsulosin behandelt wurden, wurde während der Operation eine Erschlaffung des Irismuskels (IFIS, „Intraoperative Floppy Iris Syndrome“) beobachtet. Da auch bei Anwendung anderer Alpha-1-Blocker vereinzelt das Auftreten einer IFIS gemeldet wurde, kann ein Gruppeneffekt nicht ausgeschlossen werden. IFIS kann zu Komplikationen während der Katarakt-Operation führen. Deshalb sollten Kataraktchirurgen und Augenärzte vor einer Kataraktoperation darüber informiert werden, ob die Patienten aktuell Alpha-1-Blocker anwenden oder diese früher erhielten.

Doxazosin kann die Renin-Aktivität im Plasma und die renale Ausscheidung von VanillinMandel-Säure beeinflussen.

Dies sollte bei der Interpretation von Laborwerten beachtet werden.

Priapismus

Bei Alpha-1-Blockern, wie z. B. Doxazosin, wurde im Rahmen der Erfahrungen nach Markteinführung über Dauererektionen und Priapismus berichtet. Wenn ein Priapismus nicht umgehend behandelt wird, kann es zu einer Schädigung des Penisgewebes und dauerhaftem Potenzverlust kommen. Aus diesem Grund sollten betroffene Patienten umgehend ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen.

Hilfsstoff(e)

Natrium

Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Retardtablette, d.h. es ist nahezu „natriumfrei“.

4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Die gleichzeitige Anwendung von Doxazosin und PDE-5-Inhibitoren (z. B. Sildenafil, Tadalafil, Vardenafil) kann bei manchen Patienten zu einer symptomatischen Hypotonie führen (siehe Abschnitt 4.4).

Doxazosin liegt im Plasma größtenteils (98 %) in proteingebundener Form vor. In-vitro Untersuchungen mit Humanplasma haben gezeigt, dass Doxazosin keine Wirkung auf die Proteinbindung von Digoxin, Warfarin, Phenytoin oder Indometacin hat.

Doxazosin als konventionelle Tablette wurde in der klinischen Praxis ohne unerwünschte Wechselwirkungen in Kombination mit Thiaziddiuretika, Furosemid, Betablockern, nichtsteroidalen Antiphlogisti­ka/Antirheuma­tika, Antibiotika, oralen Antidiabetika, Urikosurika und Antikoagulanzien verabreicht. Ergebnisse aus formalen Interaktionsstudien liegen jedoch nicht vor.

Doxazosin verstärkt die blutdrucksenkende Wirkung anderer Alpha-Blocker und anderer blutdrucksenkender Mittel.

In einer offenen, randomisierten, placebokontro­llierten Studie an 22 gesunden männlichen Probanden führte die Verabreichung einer Einzeldosis mit 1 mg Doxazosin am Tag 1 einer 4tägigen Behandlung mit oralem Cimetidin (400 mg 2-mal täglich) zu einer Erhöhung der mittleren AUC von Doxazosin um 10 %, aber zu keinen statistisch signifikanten Veränderungen der mittleren Cmax oder der mittleren Halbwertszeit von Doxazosin. Der Anstieg der mittleren AUC von Doxazosin um 10 % bei Verabreichung mit Cimetidin liegt im Bereich der interindividuellen Schwankungen (27 %) der mittleren AUC für Doxazosin bei Verabreichung gegen Placebo.

Nicht-steroidale Antirheumatika oder Östrogene können die blutdrucksenkende Wirkung von Doxazosin verringern.

Sympathomimetika können die blutdrucksenkende Wirkung von Doxazosin herabsetzen; Doxazosin kann die Wirkungen auf Blutdruck und Gefäße von Dopamin, Ephedrin, Adrenalin, Metaraminol, Methoxamin und Phenylephrin verringern.

Es wurden keine Interaktionsstudien mit Mitteln, die den Leberstoffwechsel beeinflussen, durchgeführt.

4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Indikation Hypertonie:

Schwangerschaft

Da keine ausreichenden und gut kontrollierten Studien oder nur wenige Daten zur Anwendung von Doxazosin bei schwangeren Frauen vorliegen, wurde die Unbedenklichkeit von Doxazosin während der Schwangerschaft nicht nachgewiesen. Dementsprechend sollte Doxazosin während der Schwangerschaft nur angewendet werden, wenn der mögliche Nutzen das Risiko überwiegt. Obgleich in Tierstudien keine teratogenen Wirkungen festgestellt wurden, kam es bei Tieren, denen extrem hohe Dosen verabreicht wurden, zu einer verringerten Überlebensrate der Föten (siehe Abschnitt 5.3).

Stillzeit

Doxazosin ist während der Stillzeit kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3), da sich der Wirkstoff in der Milch von laktierenden Ratten anreichert. Es liegen keine Informationen über die Ausscheidung von Doxazosin bzw. seinen Metaboliten in die Milch bei stillenden Frauen vor.

Falls die Behandlung mit Doxazosin notwendig ist, sollten Mütter mit dem Stillen aufhören. Es sollte eine Entscheidung darüber getroffen werden, ob mit dem Stillen aufgehört oder die Therapie mit Doxarutis 8 mg Retardtabletten abgebrochen bzw. nicht durchgeführt werden sollte. Dabei sollte der Nutzen des Stillens für das Kind und der Nutzen der Therapie für die Frau beachtet werden.

Fertilität

Tierstudien wiesen bei männlichen Ratten eine Fruchtbarkeit­sreduktion nach Behandlung mit Doxazosin in einer Konzentration (20 mg/kg/Tag), die ein Vielfaches über der für den Menschen empfohlenen Tagesdosis lag (0,13 mg/kg/Tag, d.h. 8 mg/Tag für eine Person mit 60 kg), nach. Dieser Effekt war 2 Wochen nach Absetzen dieser Substanz reversibel (siehe Abschnitt 5.3). Es liegen keine Berichte über irgendwelche Wirkungen auf die männliche Fruchtbarkeit beim Menschen vor, die durch Doxazosin verursacht wurden.

Indikation benigne Prostatahyper­plasie:

Entfällt.

4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Insbesondere zu Beginn der Behandlung hat Doxarutis einen geringen oder mäßigen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.

4.8 Nebenwirkungen

Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt:

Sehr häufig:

>

1/10

Häufig:

>

1/100 bis < 1/10

Gelegentlich:

>

1/1.000 bis < 1/100

Selten:

>

1/10.000 bis < 1/1.000

Sehr selten:

<

1/10.000

Nicht bekannt: Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar

MedDRA

Häufigkeit

Nebenwirkungen

Systemorganklasse

Infektionen und parasitäre Erkrankungen

Häufig

Atemwegsinfekte, Harnwegsinfekt

Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems

Sehr selten

Leukopenie, Thrombozytopenie

Erkrankungen des Immunsystems

Gelegentlich

Allergische Arzneimittelre­aktion

Stoffwechsel- und

Ernährungsstörun­gen

Gelegentlich

Anorexie, Gicht, gesteigerter Appetit

Psychiatrische Erkrankungen

Gelegentlich

Angst, Depression, Schlaflosigkeit

Sehr selten

Agitiertheit, Nervosität

Erkrankungen des Nervensystems

Häufig

Schwindel, Kopfschmerzen, Benommenheit

Gelegentlich

Zerebrovaskuläre Ereignisse, Hypoästhesie, Synkope, Tremor

Sehr selten

Orthostatischer Schwindel, Parästhesie

Augenerkrankungen

Sehr selten

Verschwommensehen

Nicht bekannt

„Intraoperatives Floppy Iris Syndrome“

Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths

Häufig

Schwindel

Gelegentlich

Tinnitus

Herzerkrankungen

Häufig

Palpitationen, Tachykardie

Gelegentlich

Angina pectoris, Myokardinfarkt

Sehr selten

Bradykardie, Herzrhythmusstörun­gen

Gefäßerkrankungen

Häufig

Hypotonie, orthostatische Hypotonie

Sehr selten

Fieberanfall

Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums

Häufig

Bronchitis, Husten, Dyspnoe, Rhinitis

Gelegentlich

Epistaxis

Sehr selten

Bronchospasmen

Erkrankungen des

Gastrointesti­naltrakts

Häufig

Bauchschmerzen, Dyspepsie, Mundtrockenheit, Übelkeit

Gelegentlich

Obstipation, Diarrhoe, Blähungen, Erbrechen, Gastroenteritis

Leber- und Gallenerkrankungen

Gelegentlich

Veränderte Leberfunktionstests

Sehr selten

Cholestase, Hepatitis, Ikterus

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellge­webes

Häufig

Pruritus

Gelegentlich

Hautausschlag

Sehr selten

Alopezie, Purpura, Urtikaria

Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkran­kungen

Häufig

Rückenschmerzen, Myalgien

Gelegentlich

Arthralgien

Sehr selten

Muskelkrämpfe, Muskelschwäche

Erkrankungen der Nieren und Harnwege

Häufig

Zystitis, Harninkontinenz

Gelegentlich

Dysurie, Hämaturie, Harndrang

Sehr selten

Miktionsbeschwer­den, Nykturie, Polyurie, gesteigerte Diurese

Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse

Gelegentlich

Impotenz

Sehr selten

Gynäkomastie, Priapismus

Nicht bekannt

Verzögerte Ejakulation

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Häufig

Schwächegefühl, Brustschmerz, grippeartige Symptome, periphere Ödeme

Gelegentlich

Schmerzen, Gesichtsödeme

Sehr selten

Erschöpfung, Unwohlsein

Untersuchungen

Gelegentlich

Gewichtszunahme

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer

Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung über das in Appendix V* aufgeführte nationale Meldesystem anzuzeigen.

4.9 Überdosierung

Sollte es aufgrund einer Überdosierung zu einer Hypotonie kommen, sollte der Patient sofort auf dem Rücken mit tiefer liegendem Kopf gelagert werden. Andere unterstützende Maßnahmen sollten im Einzelfall, falls als nötig erachtet, ergriffen werden.

Toxizität

Es gibt nur wenige Daten zur Wirkung einer Überdosierung. Eine Synkope trat bei einem fastenden Erwachsenen auf, der 16 mg Doxazosin zu sich genommen hatte. Ein 13-jähriges Kind zeigte eine moderate Intoxikation nach Aufnahme einer Maximaldosis von 40 mg Doxazosin.

Symptome

Kopfschmerzen, Schwindel, Bewusstlosigkeit, Synkope, Dyspnoe, Hypotonie, Palpitationen, Tachykardie, Arrhythmie. Übelkeit, Erbrechen. Möglicherweise Hypoglykämie und Hypokalämie.

Behandlung

Magen entleeren und Aktivkohle, falls erforderlich. Im Fall einer Hypotonie ist der Kopf in eine niedrige Position (Kopftieflage) zu bringen, Verabreichung intravenöser Flüssigkeiten und bei Bedarf Vasopressoren (z.B. Noradrenalin oder Ephedrin) einsetzen. Wenn nötig, symptomatische Behandlung einleiten.

Aufgrund der hohen Proteinbindung von Doxazosin ist eine Dialyse nicht angezeigt.

5. PHARMAKOLO­GISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakothera­peutische Gruppe: Antiadrenerge Mittel, peripher wirkend; Alpha-Adrenozeptor-Antagonisten

ATC-Code: C02CA04

Der Wirkstoff in Doxarutis 8 mg Retardtabletten ist Doxazosin, ein Quinazolin-Derivat. Doxazosin hat aufgrund der selektiven und kompetitiven Blockade der post-synaptischen Alpha-1-Rezeptoren vasodilatorische Eigenschaften.

Bei einer Einmaldosierung pro Tag kommt es nach der Einnahme bis zu 24 Stunden lang zu einer signifikanten Verringerung des Blutdrucks.

Während der Langzeit-Therapie mit konventionellen Doxazosin-Tabletten wurden keine Toleranzentwic­klungen beobachtet. Selten kommt es bei einer Erhaltungstherapie zu einem Anstieg der Renin-Aktivität im Plasma und Tachykardie.

Doxazosin besitzt eine positive Wirkung auf Blutlipide, es führt zu einem mäßigen Anstieg des Verhältnisses von HDL zum Gesamtcholeste­rolgehalt (ungefähr 4 bis 13% des Ausgangswertes). Die klinische Bedeutung dieser Ergebnisse muss noch geklärt werden.

Doxazosin verbessert das Ansprechen auf Insulin bei Patienten mit gestörter Sensitivität. Bei einer Behandlung mit konventionellen Doxazosin-Tabletten kann es zu einem Rückgang einer Linksherz-Hypertrophie. Studien zur Auswirkung auf Mortalität und Morbidität wurden nicht abgeschlossen.

Hypertonie

Ergebnisse aus zwei Dosis-Wirkungsstudien (mit insgesamt 630 mit Doxazosin behandelten Patienten) zeigten, dass Patienten, die mit konventionellen Doxazosin-Tabletten in der Dosierung 1 mg, 2 mg oder 4 mg behandelt wurden, genauso gut kontrolliert waren wie bei einer Behandlung mit 4 mg Doxazosin-Retardtabletten.

Zwischenanalysen der Studie zur antihypertensiven und Lipid-verringernden Behandlung zur Herzinfarkt-Vermeidung („Antihypertensive and Lipid Lowering Treatment to Prevent Heart Attack Trial“, ALLHAT) zeigten, dass Patienten mit Hypertonie und mindestens einem anderen klinischen Risikofaktor für eine Herzkranzgefäßer­krankung unter der Behandlung mit Doxazosin ein doppelt so hohes Risiko für eine chronische Herzinsuffizienz aufweisen als Patienten unter der Behandlung mit Chlorthalidon. Sie hatten außerdem ein um 25% erhöhtes Risiko für das Entstehen von klinisch signifikanten kardiovaskulären Erkrankungen. Die Doxazosin-Gruppe des ALLHAT wurde als Ergebnis dieser Befunde nicht weitergeführt. Es gab keinen Unterschied in der Mortalität.

Diese Ergebnisse sind aus verschiedenen Gründen schwierig zu interpretieren; dazu gehören auch die unterschiedlichen Auswirkungen auf den systolischen Blutdruck und das Absetzen von Diuretika in der Doxazosin-Gruppe vor Behandlungsbeginn. Die Ergebnisse wurden noch nicht vollständig analysiert.

Benigne Prostatahyper­plasie

Doxazosin verhindert nachgewiesenermaßen Phenylephrin-induzierte Kontraktionen der Prostata. Hohe Konzentrationen von Alpha-1-Adrenozeptoren wurden in der glatten ProstataMuskulatur, im proximalen Teil der Urethra und an der Harnblasenbasis gefunden. Diese beeinflussen den Tonus der glatten Muskulatur im prostatischen Teil der Urethra. Die Blockade von Alpha-1-Adrenozeptoren durch Doxazosin reduziert den Muskeltonus im prostatischen Teil der Urethra und erleichtert dadurch den Harnfluss. Dies stellt die pharmakologische Basis für den klinischen Einsatz von Doxazosin bei der Behandlung der benignen Prostatahyper­plasie dar.

Studien zur Wirksamkeit und Unbedenklichkeit (mit insgesamt 1.317 mit Doxazosin behandelten Patienten) wurden nur bei Patienten mit einem Basiswert von I-PSS > 12 und einem maximalen Urinfluss von < 15 ml/sec durchgeführt. Ergebnisse aus diesen Studien zeigen, dass Patienten, die mit konventionellen Doxazosin-Tabletten in einer Dosierung von 1 mg, 2 mg oder 4 mg gut kontrolliert sind, mit 4 mg Doxazosin-Retardtabletten genauso gut kontrolliert sind.

5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Resorption/Ver­teilung

Nach oraler Anwendung therapeutischer Dosen wird das in Retardtabletten enthaltene Doxazosin gut resorbiert mit Blutspiegeln, die 8 bis 9 Stunden nach der Einnahme langsam ihr Maximum erreichen. Die maximalen Plasmaspiegel betragen etwa ein Drittel derjenigen, die bei Anwendung derselben Doxazosin-Dosis in Form von konventionellen Tabletten erreicht werden. Die Talspiegel nach 24 Stunden sind dagegen ähnlich.

Doxazosin ist zu ungefähr 98% an Plasmaproteine gebunden.

Biotransforma­tion/Eliminati­on

Doxazosin wird größtenteils abgebaut; weniger als 5 % der Substanz werden unverändert ausgeschieden. Doxazosin wird hauptsächlich mittels O-Demethylierung und Hydroxylierung abgebaut.

Die Elimination aus dem Plasma verläuft biphasisch, und die terminale Eliminationshal­bwertzeit beträgt 22 Stunden; aus diesem Grund braucht das Arzneimittel nur einmal täglich verabreicht zu werden.

Ältere Patienten

Pharmakokinetische Studien mit Doxazosin-Retardtabletten bei älteren Patienten zeigten keinen signifikanten Unterschied im Vergleich zu jüngeren Patienten.

Eingeschränkte Nierenfunktion

Pharmakokinetische Studien zu Doxazosin bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion ergaben keine signifikanten Veränderungen im Vergleich zu Patienten mit normaler Nierenfunktion.

Eingeschränkte Leberfunktion

Es liegen nur in beschränktem Umfang Daten zum Einsatz von Doxazosin bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion und zu den Auswirkungen von Arzneimitteln vor, von denen bekannt ist, dass sie den Leberstoffwechsel beeinflussen (z. B. Cimetidin). In einer klinischen Studie mit 12 Probanden mit mäßig eingeschränkter Leberfunktion war nach einmaliger Gabe von Doxazosin die AUC um 43 % erhöht und die orale Clearance um ca. 30 % reduziert.

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Nicht-klinische Ergebnisse aus konventionellen Studien zur Sicherheitsphar­makologie, chronischen Toxizität, Genotoxizität, zu karzinogenem Potential oder zur Reproduktionsto­xizität zeigen kein spezielles Risiko für den Menschen.

Kanzerogenität

Langzeitverabre­ichungen (24 Monate) von Doxazosin im Futter bis zur maximal tolerierten Dosis verursachten kein vermehrtes Auftreten von Tumoren bei Ratten. Die höchste Dosis, die in dieser Studie geprüft wurde, war verbunden mit einem AUC-Wert (ein Maßstab für die systemische Belastung), der dem 8-fachen des AUC-Wertes für den Menschen entsprach. Die Substanz wies auch keine karzinogene Aktivität bei Mäusen auf.

Mutagenität

In-vivo- und In-vitro- Mutagenitätsstudien offenbarten kein genotoxisches Potential.

Reproduktionsto­xizität

Studien an Ratten ergaben eine Fruchtbarkeit­sreduktion bei männlichen Tieren, die oral mit Dosen von 20 mg/kg/Tag behandelt wurden (aber nicht bei einer Dosis von 5 oder 10 mg/kg/Tag). Die AUC-Werte betrugen ungefähr das 4-fache der AUC-Werte bei Menschen, die Dosen von 12 mg/Tag erhielten. Dieser Effekt war 2 Wochen nach Absetzen der Substanz reversibel.

Es liegen keine Berichte über irgendwelche Wirkungen auf die männliche Fruchtbarkeit beim Menschen vor, die durch Doxazosin verursacht wurden.

Doxazosin wies weder bei Ratten noch bei Mäusen ein teratogenes Potential auf.

6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Tablettenkern

Macrogol (MG 200.000)

Macrogol (MG 900.000)

Mikrokristalline Cellulose

Povidon (K-29–32)

Butylhydroxytoluol (Ph.Eur.)

all-rac- a-Tocopherol

Hochdisperses Siliciumdioxid

Natriumstearyl­fumarat (Ph.Eur.)

Tablettenhülle

Methacrylsäure-Ethylacrylat-Copolymer-(1:1)-Dispersion 30% (Ph.Eur.)

Hochdisperses Siliciumdioxid

Macrogol 1.300–1.600

Titandioxid

6.2 Inkompatibilitäten

Nicht zutreffend

6.3

Dauer der Haltbarkeit

5 Jahre

6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedin­gungen erforderlich.

6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

Blisterstreifen aus PVC/PVDC- und Aluminiumfolie

Packungsgrößen:

7, 10, 14, 15, 20, 28, 30, 50, 56, 60, 98, 100 Tabletten.

Kalenderpackungen: 7, 14, 28, 56 und 98 Tabletten.

Einzeldosis-Packungen: 50 × 1 Tablette.

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.

6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung

Keine besonderen Anforderungen.

Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den lokalen Anforderungen zu entsorgen.

7. INHABER DER ZULASSUNG

Acino AG

Leopoldstraße 115

80804 München

Deutschland

8. ZULASSUNGSNUMMER(N)

Z.Nr.: 1–31027

9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER

16. März 2012

10. STAND DER INFORMATION

Mai 2021

Mehr Informationen über das Medikament Doxarutis 8 mg Retardtabletten

Arzneimittelkategorie: standardarzneimittel
Suchtgift: Nein
Psychotrop: Nein
Zulassungsnummer: 1-31027
Rezeptpflichtstatus: Arzneimittel zur wiederholten Abgabe gegen aerztliche Verschreibung
Abgabestatus: Abgabe durch eine (öffentliche) Apotheke
Inhaber/-in:
Acino AG, Leopoldstraße 115, 80804 München, Deutschland