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Ditropan Tabletten - Zusammengefasste Informationen

Enthält den aktiven Wirkstoff:

ATC-Gruppe:

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Ditropan Tabletten

1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS

Ditropan Tabletten

5 mg

2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

Wirkstoff: 1 Tablette enthält 5 mg Oxybutyninhydrochlo­rid.

Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung: 1 Tablette enthält 153,1 mg Lactose

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1.

3. DARREICHUNGSFORM

3. DARREICHUNGSFORM

Tablette.

Weiße, bikonvexe, runde Tabletten mit einer Bruchrille auf einer Seite und auf der anderen Seite mit der Kennzeichnung „OXB 5“ versehen. Die Tablette kann in gleiche Dosen geteilt werden.

4. KLINISCHE ANGABEN

4.1 Anwendungsgebiete

4.1 Anwendungsge­biete

Zur symptomatischen Behandlung der Hyperaktivität und Hyperreflexie der Harnblase, die sich äußert in:

– Pollakisurie,

– Nykturie,

– imperativen Harndrang,

– unfreiwilligem Harnverlust mit oder ohne Dranginkontinenz,

– Dranginkontinenz postoperativ nach transurethralen Eingriffen.

Kinder und Jugendliche

Oxybutyninhydrochlo­rid ist indiziert bei Kindern ab 5 Jahren und Jugendlichen bis 18 Jahren bei:

– Harninkontinenz, zwingendem und vermehrten Harndrang aufgrund einer idiopatischen Reizblase oder einer Reflexblase,

– nächtlichem Bettnässen in Verbindung mit einer Überaktivität des Schließmuskels, in Verbindung mit einer nicht medikamentösen Therapie, wenn andere Behandlungen nicht erfolgreich waren.

4.2 Dosierung und Art der Anwendung

4.2 Dosierung und Art der Anwendung

Dosierung

Die Dosierung ist individuell vorzunehmen. Soweit nicht anders verordnet gelten folgende Empfehlungen:

Erwachsene

3-mal täglich 4–1 Tablette (7,5–15 mg Oxybutyninhydrochlo­rid/Tag).

Die empfohlene Höchstdosis pro Tag beträgt 4 Tabletten (20 mg Oxybutyninhydrochlo­rid).

Ältere Patienten (ab 65 Jahren)

Bei geriatrischen Patienten soll die Dosis reduziert werden (siehe Abschnitte 4.4 und 5.2).

Initialdosis 2-mal täglich 4 Tablette (5 mg Oxybutyninhydrochlo­rid/Tag).

Danach soll die niedrigste wirksame Erhaltungsdosis gewählt werden. Meist ist eine Dosis von 2 Tabletten pro Tag (10 mg Oxybutyninhydrochlo­rid) ausreichend.

Kinder und Jugendliche

Kinder unter 5 Jahren

Die Einnahme wird bei Kindern unter 5 Jahren nicht empfohlen, da keine Untersuchungen zur sicheren Anwendung von Oxybutyninhydrochlo­rid bei dieser Altersgruppe vorliegen (siehe Abschnitt 4.4).

Kinder ab 5 Jahren und Jugendliche bis 18 Jahre

2-mal täglich 4 – 1 Tablette (5 – 10 mg Oxybutyninhydrochlo­rid/Tag).

Die empfohlene Höchstdosis pro Tag beträgt 3 Tabletten (15 mg Oxybutyninhydrochlo­rid).

Art und Dauer der Anwendung

Zum Einnehmen.

Die Tabletten werden unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit (ca. 1 Glas Wasser) eingenommen, was sich zudem empfiehlt, da die Tabletten einen unangenehmen Geschmack aufweisen.

Die Behandlungsdauer richtet sich nach dem Auftreten der Symptome.

4.3 Gegenanzeigen

– Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile

– Obstruktion im Harnwegsbereich/Bla­senabflussstörun­gen, die eine Harnretention auslösen kann

– Obstruktion im Bereich des Gastrointesti­naltraktes, intestinale Atonie oder paralytischer Ileus

– toxisches Megacolon

– schwere Colitis ulcerosa

– Myasthenia gravis

– Engwinkelglaukom oder flache vordere Augenkammer

– Pollakisurie oder Nykturie infolge einer Herz- oder Niereninsuffizienz

– Hiatushernie mit Refluxösophagitis

4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Vorsicht ist geboten bei Patienten mit Parkinson, bei denen ein erhöhtes Risiko für das Auftreten von Nebenwirkungen bei diesem Arzneimittel besteht (siehe Abschnitte 4.2 und 5.2), sowie bei Patienten mit autonomer Neuropathie, schweren gastrointestinalen Erkrankungen (z. B.

Motilitätsstörun­gen) oder eingeschränkter Leber- bzw. Nierenfunktion.

Die Dosis ist in diesen Fällen gegebenenfalls zu reduzieren. Bei Patienten mit eingeschränkter Leber- und Nierenfunktion müssen bei einer Langzeittherapie entsprechende Funktionskontrollen durchgeführt werden.

Ditropan kann kognitive Störungen, Symptome einer Prostatahyperplasie und Tachykardie verstärken (deshalb ist Vorsicht geboten bei Hyperthyreose, kongestivem Herzversagen, Arrhythmie, koronarer Herzkrankheit und Hypertonie).

Vorsicht ist bei Patienten mit Fieber oder bei hohen Umgebungstempe­raturen geboten. Die Therapie kann möglicherweise über die Abnahme der Schweißdrüsen­sekretion einen Hitzschlag verursachen (siehe Abschnitt 4.8).

Nervensystem

Es wurde über zentralnervöse anticholinerge Effekte von Oxybutynin wie Halluzinationen, Agitiertheit, Verwirrungszustände und Somnolenz berichtet. Die Patienten sind besonders in den ersten Monaten nach Beginn der Therapie oder nach Steigerung der Dosis diesbezüglich zu überwachen. Bei Auftreten anticholinerger zentralnervöser Effekte ist ein Therapieabbruch oder eine Dosisreduktion zu erwägen.

Bei Patienten mit Parkinson-Krankheit oder bei anderen zentralnervösen Krankheiten, die mit kognitiven Einschränkungen einhergehen, ist ebenfalls Vorsicht geboten, da psychiatrische und zentralnervöse Nebenwirkungen leichter ausgelöst werden. Eine Reduzierung der Dosis kann auch hier notwendig sein.

Infektionen

Wenn während der Therapie eine Infektion des Urogenitalsystems auftritt, muss diese entsprechend behandelt werden.

Der langfristige Gebrauch kann wegen der Einschränkung oder Aufhebung der Speichelsekretion die Entwicklung von Karies, Zahnfleischer­krankungen oder einer Hefepilzinfektion der Mundhöhle begünstigen.

Augenerkrankungen

Da Ditropan das Auftreten eines Engwinkelglaukoms auslösen kann, müssen während der Behandlung Sehschärfe und der Augeninnendruck kontrolliert werden. Die Patienten müssen angewiesen werden, unverzüglich einen Arzt aufzusuchen, wenn sie einen plötzlichen Verlust der Sehschärfe bemerken oder Schmerzen am Auge haben.

Gastrointe stinaltrakt

Anticholinergika können die gastrointestinale Motilität herabsetzen. Ditropan darf daher bei Patienten mit obstruktiven gastrointestinalen Erkrankungen und/oder schweren Darmerkrankungen wie schwerer Colitis ulcerosa, toxischem Megacolon, Darmatonie oder -verschluss nicht angewendet werden (siehe Abschnitt 4.3).

Anticholinergika wie Ditropan sollten mit Vorsicht angewendet werden bei Patienten mit stark eingeschränkter gastrointestinaler Motilität, anderen Magen-Darm-Erkrankungen, Hiatushernie, gastroösophagealer Refluxkrankheit, Refluxösophagitis sowie bei Patienten, die gleichzeitig andere Arzneimittel (z. B. Bisphosphonate) einnehmen, die eine Ösophagitis auslösen oder verstärken können.

Abhängigkeit

Eine Abhängigkeit von Oxybutynin wurde bei Patienten mit einem Arzneimittel- oder Drogenmissbrauch in der Anamnese beobachtet (siehe Abschnitt 4.8).

Ältere Menschen

Da das Risiko einer Beeinträchtigung der kognitiven Fähigkeiten besteht, sind Anticholinergika wie Ditropan bei älteren Patienten mit Vorsicht anzuwenden.

Bei älteren Patienten ist zudem Vorsicht geboten, weil diese gegenüber den Wirkungen von Ditropan empfindlicher reagieren können. Daher können bei älteren Patienten niedrigere Dosierungen erforderlich sein (siehe Abschnitt 4.2). Bei älteren Menschen sind die Plasmaspiegel in der Regel höher.

Kinder und Jugendliche

Kinder unter 5 Jahren

Da Sicherheit und Unbedenklichkeit bei Kindern unter 5 Jahren nicht nachgewiesen sind, wird die Anwendung von Ditropan in dieser Altersgruppe nicht empfohlen.

Es gibt begrenzte Erfahrungen zum Einsatz von Oxybutynin bei Kindern mit monosymptomatischem nächtlichem Bettnässen (nicht in Verbindung mit einer Überaktivität des Schließmuskels).

Kinder ab 5 Jahren und Jugendliche bis 18 Jahre

Bei Kindern über 5 Jahren sollte Ditropan mit Vorsicht angewendet werden, da diese gegenüber den Wirkungen des Arzneimittels empfindlicher reagieren können, insbesondere in Bezug auf die zentralnervösen und psychiatrischen Nebenwirkungen.

Warnhinweis zu sonstigen Bestandteilen

Ditropan enthält Lactose. Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, völligem Lactase-mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten dieses Arzneimittel nicht einnehmen.

4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Wirkungsverstärkung durch weitere Anticholinergika

Bei der gleichzeitigen Anwendung anderer Arzneimittel mit anticholinerger Wirkung ist Vorsicht geboten da es zu einer Verstärkung der anticholinergen Effekte von Ditropan kommen kann, wie: – Amantadin und andere Antiparkinsonmittel (z. B. Biperiden, Levodopa), – Antihistaminika,

– Neuroleptika (z. B. Phenothiazin, Butyrophenon, Clozapin),

– Chinidin,

– Digitalis,

– trizyklische Antidepressiva,

– Atropin und verwandte Verbindungen (atropinhaltige krampflösende Arzneimittel, z. B. Spasmolytika),

– Dipyridamol.

Wirkungsabschwächung durch Ditropan

Durch die Verminderung der Magen-Darm-Motilität kann Ditropan die Aufnahme anderer Arzneimittel aus dem Magen-Darm-Trakt beeinflussen.

Gegenseitige Wirkungsabschwächung

Da nachgewiesen wurde, dass Oxybutynin durch das Cytochrom-P450-Isoenzym CYP3A4 verstoffwechselt wird, sind Wechselwirkungen mit Arzneimitteln, welche dieses Isoenzym hemmen, nicht auszuschließen. Dies ist bei einer gleichzeitigen Anwendung mit Azol-Antimykotika (z. B. Ketoconazol) oder Makrolid-Antibiotika (z. B. Erythromycin) zu beachten.

Ditropan kann als Anticholinergikum prokinetischen Therapien (z. B. mit Metoclopramid, Domperidon) entgegenwirken.

Bei gleichzeitiger Anwendung mit Acetylcholines­terase-Hemmern kann die cholinerge Wirkung von Acetylcholines­terase-Hemmern herabgesetzt werden.

Sonstige Wechselwirkungen

Bei gleichzeitiger Verabreichung von zentral dämpfenden Arzneimitteln kann die sedative Wirkung erhöht sein (siehe Abschnitt 4.7).

Patienten sollten darüber informiert werden, dass eine durch die anticholinerge Wirkung von Ditropan möglicherweise auftretende Somnolenz durch Alkohol verstärkt wird.

Gleichzeitiger Alkoholkonsum kann Schwindel, Benommenheit und Sehstörungen verursachen.

Aufgrund einer Mundtrockenheit lösen sich sublingual verabreichte Nitrate möglicherweise nicht auf. Patienten, die mit sublingualen Nitraten behandelt werden, sollten daher angewiesen werden, vor der Anwendung die Mundschleimhaut mit etwas Wasser zu befeuchten.

4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaft

Es liegen keine ausreichenden klinischen Daten für die Verwendung von Ditropan bei Schwangeren vor. In tierexperimentellen Studien ruft Oxybutynin Missbildungen hervor (siehe Abschnitt 5.3). Das potenzielle Risiko für den Menschen ist nicht bekannt.

Die Anwendung von Ditropan während der Schwangerschaft darf daher nur bei zwingender Indikation und nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung erfolgen.

Stillzeit

Oxybutynin geht in geringfügigen Mengen in die Muttermilch über. Daher wird das Stillen während der Einnahme von Ditropan nicht empfohlen.

4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Einige Nebenwirkungen (z. B. Schwindel, Benommenheit und verschwommenes Sehen) können die Konzentrations- und Reaktionsfähigkeit des Patienten einschränken und stellen somit in Situationen, in denen diese Fähigkeiten von besonderer Bedeutung sind (z. B. Führen eines Fahrzeugs, Bedienen von Maschinen oder Ausführen gefährlicher Tätigkeiten), ein Risiko dar.

4.8 Nebenwirkungen

Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:

Sehr häufig

> 1/10

Häufig

> 1/100, < 1/10

Gelegentlich

> 1/1.000, < 1/100

Selten

> 1/10.000, < 1/1.000

Sehr selten

< 1/10.000

Nicht bekannt

Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar

Die Nebenwirkungen werden am häufigsten durch die anticholinergen Effekte von Ditropan verursacht, sind dosisabhängig und können durch eine Dosisreduktion verringert oder beseitigt werden.

Bekannte Nebenwirkungen

Systemorganklasse

Häufigkeit

Nebenwirkungen (MedDRA Nomenklatur)

Infektionen und parasitäre

Erkrankungen

Nicht bekannt

Harnwegsinfektion

Erkrankungen des Immunsystems

Nicht bekannt

Hypersensibilität

Psychiatrische Erkrankungen

Häufig

Verwirrung

Gelegentlich

Orientierungslo­sigkeit, Teilnahmslosigkeit

Selten

Konzentration­sschwäche, Verhaltensauffällig­keiten, V erfolgungswahn

Bekannte Nebenwirkungen

Systemorganklasse

Häufigkeit

Nebenwirkungen (MedDRA Nomenklatur)

Nicht bekannt

Agitiertheit, Angstzustände, kognitive Störungen bei Älteren, Halluzinationen, Albträume, Paranoia, Symptome einer Depression, Abhängigkeit von Oxybutynin (bei Patienten mit Drogenoder Arzneimittelmis­sbrauch in der Anamnese)

Erkrankungen des Nervensystems

Sehr häufig

Schwindel, Benommenheit, Kopfschmerzen

Gelegentlich

Müdigkeit

Nicht bekannt

kognitive Störungen (insbesondere bei Älteren), Krämpfe, Schlaflosigkeit

Augenerkrankungen

Sehr häufig

verschwommenes Sehen

Häufig

trockene Augen

Gelegentlich

Lichtempfindlichke­it

Sehr selten

Glaukom

Nicht bekannt

Engwinkelglaukom, intraokulare

Hypertension, Mydriasis

Herzerkrankungen

Selten

Herzklopfen

Nicht bekannt

Arrhytmie, Tachykardie, Hypotonie

Gefäßerkrankungen

Häufig

Hitzegefühl

Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums

Nicht bekannt

Epistaxis

Erkrankungen des Gastrointesti­naltrakts

Sehr häufig

Obstipation, Mundtrockenheit, Übelkeit

Häufig

Diarrhö, Erbrechen, Dyspepsie

Gelegentlich

Abdominalschmerzen, verminderter

Appetit/Anorexie, Schluckstörungen

Selten

Sodbrennen, Pseudoobstruktionen bei Risikopatienten (ältere Patienten oder Patienten mit Obstipation, die mit anderen Arzneimitteln, die die intestinale Motilität herabsetzen, behandelt werden)

Bekannte Nebenwirkungen

Systemorganklasse

Häufigkeit

Nebenwirkungen (MedDRA Nomenklatur)

Nicht bekannt

Refluxösophagitis

Erkrankungen der Haut und des Unterhautgewebes

Sehr häufig

Hauttrockenheit (Xerose)

Häufig

Hautrötung, Erröten (Flush)

Sehr selten

Photosensibilität

Nicht bekannt

Angioödem, Hypohidrose, allergische Hautreaktionen (Exanthem, Urtikaria, Rash)

Skelettmuskulatur-, Bindegewebs-und Knochenerkran­kungen

Nicht bekannt

Muskelerkrankungen, die sich in Form von Muskelschwäche, Myalgien und/oder Muskelkrämpfen äuß­ern

Erkrankungen der Nieren und der Harnwege

Häufig

Harnverhaltung, Schwierigkeiten beim Wasserlassen

Nicht bekannt

Progressive Hydronephrose bei Patienten mit funktioneller oder mechanischer Störung der Blasenentleerung (v. a. nach vorangegangenem chirurgischem Eingriff am oberen harnableitenden System)

Verletzung, Vergiftung und durch Eingriffe bedingte Komplikationen

Nicht bekannt

Hitzschlag

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem

Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen

Traisengasse 5

1200 WIEN

Österreich

Fax: + 43 (0) 50 555 36207

Website:

anzuzeigen.

4.9 Überdosierung

4.9 Überdosierung

Symptome einer Überdosierung

Eine Überdosierung von Ditropan kann sich durch eine Verstärkung der parasympatholy­tischen

Wirkungen äußern:

– im Zentralnervensystem (z. B. Ruhelosigkeit, Erregung, Verwirrtheit, Halluzinationen bis hin zu psychotischen Verhaltensweisen, Ataxie, Verstörtheit, Nervosität)

– Änderungen im Kreislaufsystem (z. B. Hitzegefühl, Blutdruckabfall, Schwindel, Kreislaufversagen, Arrhythmie, Tachykardie, Gesichtsröte)

– respiratorische Insuffizienz

– Lähmungen und Koma

– Zeichen einer Anticholinergika-Vergiftung (z. B. Mydriasis, Fieber, rote heiße Haut und trockene Schleimhäute)

Therapie bei schwerer Überdosierung

1) Sofortige Magenspülung und Gabe von Aktivkohle.

2) In schweren Fällen Gabe einer langsamen, intravenösen Injektion von Physostigmin: o Erwachsene

0,5 – 2 mg i. v. Physostigmin (falls erforderlich kann die Physostigmin-Gabe mehrmals wiederholt werden, bis zu einer Tagesdosis von 5 mg)

Kinder

30 pg Physostigmin/kg Körpergewicht i. v. (falls erforderlich kann die Physostigmin-Gabe wiederholt werden, bis zu einer Tagesdosis von maximal 2 mg)

Das Fieber sollte symptomatisch behandelt werden.

Bei ausgeprägter nervöser Unruhe oder Erregung kann Diazepam 10 mg intravenös injiziert werden. Tachykardien können intravenös mit Propranolol behandelt, Harnverhaltung kann durch Blasenkathete­risierung behoben werden.

Droht eine Lähmung der Atmungsmuskulatur, so ist eine künstliche Beatmung erforderlich.

5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakothera­peutische Gruppe: Urogenitalsystem und Sexualhormone – Urologika – Mittel bei häufiger Blasenentleerung und Harninkontinenz – Oxybutynin, ATC-Code: G04B D04

Wirkmechanismus

Oxybutyninhydrochlo­rid ist ein synthetisches, tertiäres Amin mit direkter anticholinerger und spasmolytischer Wirkung auf die glatte Muskulatur, u. a. der Harnblase. Oxybutynin besitzt in tierexperimentellen Untersuchungen auch lokalanästhetische und analgetische Eigenschaften.

Klinische Wirksamkeit und Sicherheit

Die klinische Wirkung äußert sich in einer Erhöhung der Harnblasenkapa­zität, in einer Reduzierung der unkontrollierten Kontraktionsfre­quenz des instabilen (hyperaktiven) Blasendetrusors und in einem verzögerten Beginn des Miktionsdrangs. Die Inkontinenzprobleme werden dadurch vermindert.

5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Resorption

Oxybutynin wird nach oraler Verabreichung rasch resorbiert. Plasmaspitzen­konzentrationen treten nach 60–90 Minuten auf. Es tritt eine hohe interindividuelle Variabilität auf. Gleichzeitige Nahrungsaufnahme, vor allem eine Mahlzeit mit hohem Fettgehalt, verzögert die Resorption von Oxybutynin, erhöht jedoch die Bioverfügbarkeit insgesamt. Die Wirkdauer von Oxybutynin beträgt ca. 6–10 Stunden.

Oxybutynin ist zu 83–95 % an Plasmaalbumin gebunden.

Biotransformation

Die Bioverfügbarkeit ist aufgrund eines ausgeprägten First-Pass-Metabolismus gering und liegt bei 2–11 %. Oxybutyninhydrochlo­rid wird unter Beteiligung von Cytochrom P450 (CYP3A4) metabolisiert. Durch die individuelle Disposition kann es zu starken interindividuellen Schwankungen des Oxybutynin-Metabolismus kommen.

Hauptmetaboliten sind der inaktive Metabolit 2,2-Phenylcyclohe­xylglykolsäure und der aktive Metabolit N-Desethyloxybutynin, der eine vergleichbare pharmakologische Aktivität wie das Oxybutynin besitzt, jedoch erheblich höhere Plasmakonzentra­tionen als die Muttersubstanz erreicht.

Elimination

Die Elimination des Oxybutynins erfolgt biphasisch, die des Metaboliten N-Desethyloxybutynin monophasisch. Die Eliminationshal­bwertszeit beträgt sowohl für den Arzneistoff selbst als auch für den aktiven Metaboliten 2–3 Stunden. Eine sehr geringe Menge an Oxybutynin wird unverändert im Urin ausgeschieden. Bei älteren Patienten, besonders in denen mit einem schwachen Gesundheitszustand, kann die Eliminationshal­bwertszeit verlängert sein, diese geht mit einer größeren Bioverfügbarkeit einher. Unerwünschte Nebenwirkungen können hierdurch verstärkt auftreten und eine Dosisreduktion erfordern.

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Die Daten aus präklinischen Untersuchungen zur akuten und chronischen Toxizität, Genotoxizität und Kanzerogenität ergaben keine speziellen Risiken für den Menschen, die über die Angaben in dieser Fachinformation hinausgehen. Untersuchungen zum mutagenen und kanzerogenen Potenzial verliefen negativ.

Bei höheren Dosierungen traten außerdem extrathorakolumbale Rippen und eine erhöhte neonatale Mortalität auf. Oxybutynin geht bei der Ratte in die Muttermilch über.

6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Lactose (wasserfrei), mikrokristalline Cellulose, Calciumstearat

6.2 Inkompatibilitäten

Nicht zutreffend.

6.3 Dauer der Haltbarkeit

3 Jahre

6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedin­gungen erforderlich.

6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

PVC/Aluminium-Blisterpackung mit 20, 50 Tabletten und Bündelpackung mit 6 × 50 Tabletten.

Es werden möglichweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.

6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung

6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung

Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu beseitigen.

7. INHABER DER ZULASSUNG

CHEPLAPHARM Arzneimittel GmbH

Ziegelhof 24

17489 Greifswald

Deutschland

8. ZULASSUNGSNUMMER

Z.Nr.: 1–18728

9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG

Datum der Erteilung der Zulassung: 27. Juni 1989

Datum der letzten Verlängerung der Zulassung: 16. Februar 2011

Mehr Informationen über das Medikament Ditropan Tabletten

Arzneimittelkategorie: standardarzneimittel
Suchtgift: Nein
Psychotrop: Nein
Zulassungsnummer: 1-18728
Rezeptpflichtstatus: Arzneimittel zur wiederholten Abgabe gegen aerztliche Verschreibung
Abgabestatus: Abgabe durch eine (öffentliche) Apotheke
Inhaber/-in:
Cheplapharm Arzneimittel GmbH, Ziegelhof 24, 17489 Greifswald, Deutschland