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Copaxone 20 mg/ml Injektionslösung in einer Fertigspritze - Zusammengefasste Informationen

Enthält den aktiven Wirkstoff:

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Copaxone 20 mg/ml Injektionslösung in einer Fertigspritze

ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS

Copaxone 20 mg/ml Injektionslösung in einer Fertigspritze

2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

1 ml Injektionslösung enthält 20 mg Glatirameracetat*, entsprechend 18 mg Glatiramer pro Fertigspritze.

Glatirameracetat ist das Acetat synthetischer Polypeptide, bestehend aus vier natürlich vorkommenden Aminosäuren: L-Glutaminsäure, L-Alanin, L-Tyrosin und L-Lysin, in molaren Anteilen von 0,129–0,153, 0,392–0,462, 0,086–0,100 bzw. 0,300–0,374. Das durchschnittliche Molekulargewicht von Glatirameracetat liegt zwischen 5.000 und 9.000 Dalton.

Aufgrund der Komplexität der Bestandteile kann kein spezifisches Polypeptid vollständig charakterisiert werden (inklusive der Aminosäuresequenz), jedoch ist die finale Zusammensetzung von Glatirameracetat nicht gänzlich zufällig.

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1.

3. DARREICHUNGSFORM

Injektionslösung, Fertigspritze

Klare Lösung ohne sichtbare Partikel

Die Injektionslösung hat einen pH-Wert von 5,5 – 7,0 und eine Osmolalität von etwa 265 mOsmol/L.

4. KLINISCHE ANGABEN

4.1. Anwendun­gsgebiete

Copaxone ist angezeigt zur Behandlung der schubförmigen multiplen Sklerose (MS) (wichtige Informationen über die Population, in der die Wirksamkeit belegt wurde, siehe Abschnitt 5.1). Copaxone ist nicht bei primär oder sekundär progredienter MS angezeigt.

4.2. Dosierung und Art der Anwendung

Die Einleitung der Therapie mit Copaxone ist von einem Neurologen oder einem in der Behandlung der MS erfahrenen Arzt zu überwachen.

Dosierung

Die empfohlene Dosis bei Erwachsenen beträgt 20 mg Glatirameracetat (eine Fertigspritze), die einmal täglich als subkutane Injektion verabreicht wird.

Derzeit ist nicht bekannt, wie lange ein Patient behandelt werden muss.

Die Entscheidung über eine Behandlung über einen längeren Zeitraum ist individuell vom behandelnden Arzt zu treffen.

Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion

Copaxone wurde bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion nicht näher untersucht (siehe Abschnitt 4.4).

Ältere Personen

Copaxone wurde bei älteren Personen nicht näher untersucht.

Kinder und Jugendliche

Die Sicherheit und Wirksamkeit von Glatirameracetat ist bei Kindern und Jugendlichen nicht erwiesen. Jedoch belegen begrenzte publizierte Daten, dass das Sicherheitsprofil bei Jugendlichen von 12–18 Jahren, die täglich Copaxone 20 mg subkutan erhalten hatten, ähnlich demjenigen bei Erwachsenen war. Für Kinder unter 12 Jahren ist nicht genügend Information zur Anwendung von Copaxone verfügbar um seine Anwendung zu empfehlen; daher sollte Copaxone in dieser Altersgruppe nicht angewendet werden.

Art der Anwendung

Copaxone ist zur subkutanen Anwendung.

Die Patienten sind in die Technik der Selbstinjektion einzuweisen. Bei der ersten Selbstinjektion und während der folgenden 30 Minuten müssen sie von medizinischem Fachpersonal überwacht werden. Die Injektionsstelle ist bei jeder Injektion zu wechseln, um das Risiko möglicher Irritationen oder Schmerzen an der Injektionsstelle zu verringern. Die Bereiche für eine Selbstinjektion umfassen Bauch, Arme, Hüften und Oberschenkel.

Falls die Patienten für die Injektion eine Einspritzvorrichtung verwenden wollen, steht die COPAXONE Einspritzvorrichtung zur Verfügung.

Die COPAXONE Einspritzvorrichtung ist ein Autoinjektor, der für die Verwendung mit Copaxone Injektionslösung in einer Fertigspritze zugelassen ist und nicht mit anderen Produkten geprüft wurde. Die COPAXONE Einspritzvorrichtung ist, wie in der Bedienungsanleitung des Herstellers der Einspritzvorrichtung empfohlen, anzuwenden.

4.3. Gegenanzeigen

Copaxone ist kontraindiziert bei

– Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff (Glatirameracetat) oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile.

4.4. Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Copaxone darf ausschließlich mittels subkutaner Injektion verabreicht werden. Copaxone darf nicht intravenös oder intramuskulär verabreicht werden.

Die Patienten sind vom behandelnden Arzt aufzuklären, dass innerhalb von Minuten nach einer Injektion mit Copaxone, Reaktionen mit mindestens einem der folgenden Symptome auftreten können: Gefäßerweiterung (Flush), Brustschmerzen, Dyspnoe, Palpitationen oder Tachykardie (siehe Abschnitt 4.8). Die meisten dieser Reaktionen sind von kurzer Dauer und gehen spontan, ohne weitere Folgen zurück. Tritt eine schwere unerwünschte Reaktion auf, muss die Behandlung mit Copaxone umgehend beendet und ein Arzt oder Notarzt verständigt werden. Gemäß der Entscheidung des Arztes ist eine symptomatische Therapie einzuleiten.

Es gibt keine Hinweise darauf, dass bestimmte Patientengruppen hinsichtlich dieser unerwünschten Reaktionen ein erhöhtes Risiko haben. Trotzdem ist Vorsicht geboten, wenn Copaxone bei Patienten mit bereits bestehenden Herzerkrankungen verabreicht wird. Diese Patienten sind während der Behandlung regelmäßig zu überwachen.

Über Krämpfe und/oder anaphylaktoide oder allergische Reaktionen wurde selten berichtet.

Selten können schwerwiegende Überempfindlichke­itsreaktionen (z. B. Bronchospasmus, Anaphylaxie oder Urtikaria) auftreten. In schweren Fällen ist eine entsprechende Therapie einzuleiten und die Behandlung mit Copaxone abzubrechen.

Während einer länger dauernden Therapie, bei welcher Copaxone täglich verabreicht wurde, wurden in den Seren der Patienten Antikörper gegen Glatirameracetat gefunden. Diese erreichten nach einer durchschnittlichen Behandlungsdauer von 3–4 Monaten ihre maximalen Spiegel, nahmen danach wieder ab und blieben unverändert bei einer Konzentration, die geringfügig über den Ausgangswerten lag.

Es gibt keine Hinweise darauf, dass die Antikörper gegen Glatirameracetat neutralisierend wirken oder, dass deren Bildung die klinische Wirksamkeit von Copaxone möglicherweise beeinflusst.

Bei Patienten mit Niereninsuffizienz ist die Nierenfunktion während der Therapie mit Copaxone zu überwachen. Obwohl es keine Hinweise für eine glomeruläre Ablagerung von Immunkomplexen bei Patienten gibt, kann diese Möglichkeit nicht ausgeschlossen werden.

Es wurden seltene Fälle eines schweren Leberschadens (einschließlich Hepatitis mit Ikterus,

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Leberversagen und in Einzelfällen Lebertransplan­tation) berichtet.

Leberschäden traten Tage bis Jahre nach Beginn der Behandlung mit Copaxone auf. Die meisten Fälle von schwerer Leberschädigung klangen mit dem Absetzen der Behandlung ab. In einigen Fällen traten diese Reaktionen bei den folgenden Begleitumständen auf: übermäßiger Alkoholkonsum, bestehender oder anamnestisch bekannter Leberschaden sowie die Anwendung von anderen potenziell hepatotoxischen Medikamenten. Die Patienten sollten regelmäßig auf Anzeichen einer Leberschädigung überwacht werden und angewiesen werden, bei Auftreten von Symptomen einer Leberschädigung sofort einen Arzt aufzusuchen. Im Falle einer klinisch signifikanten Leberschädigung ist das Absetzen von Copaxone in Betracht zu ziehen.

4.5. Wechselwir­kungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen Wechselwirkungen zwischen Copaxone und anderen Arzneimitteln wurden nicht systematisch untersucht.

Beobachtungen aus laufenden klinischen Studien und Erfahrungen nach Markteinführung ergeben keinerlei Hinweise auf signifikante Wechselwirkungen zwischen Copaxone und häufig angewendeten Therapien bei MS-Patienten, einschließlich der gleichzeitigen Anwendung von Corticosteroiden für bis zu 28 Tage.

In vitro -Untersuchungen lassen vermuten, dass Glatirameracetat in hohem Maß an Plasmaproteine gebunden wird, aber dass es weder von Phenytoin oder Carbamazepin aus der Plasmaprotein­bindung verdrängt wird, noch diese verdrängt. Trotzdem hat Copaxone theoretisch das Potential, die Verteilung von proteingebundenen Arzneimitteln zu beeinträchtigen und daher ist bei gleichzeitiger Gabe solcher Arzneimittel eine sorgfältige Überwachung erforderlich.

4.6. Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaft

Tierstudien haben keine Reproduktionsto­xizität gezeigt (siehe Abschnitt 5.3). Aktuelle Daten bei schwangeren Frauen zeigen keinen Hinweis auf ein schädigendes Potential von Copaxone im Hinblick auf Missbildung und auf den Fetus/das Neugeborene. Derzeit stehen keine relevanten epidemiologischen Daten zur Verfügung. Als Vorsichtsmaßnahme wird empfohlen, die Anwendung von Copaxone während der Schwangerschaft zu vermeiden, es sei denn der Nutzen für die Mutter überwiegt das Risiko für den Fetus.

Stillzeit

Es ist unbekannt, ob Glatirameracetat oder seine Metabolite in die Muttermilch übergehen. Bei Ratten wurden bis auf eine leichte Verringerung des Körpergewichtzu­wachses keine signifikanten Effekte auf die Nachkommen von Muttertieren beobachtet, die in der Schwangerschaft und während des Säugens Copaxone erhielten (siehe Abschnitt 5.3).

Ein Risiko für Neugeborene/Kle­inkinder ist nicht auszuschließen. Es muss entschieden werden, entweder das Stillen oder die Copaxonebehandlung zu beenden, wobei der Nutzen des Stillens für das Kind und der Nutzen der Therapie für die Mutter zu berücksichtigen sin­d.

4.7. Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Es wurden keine Studien zu den Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen durchgeführt.

4.8. Nebenwirkungen

In allen klinischen Studien waren Reaktionen an der Injektionsstelle die häufigsten Nebenwirkungen und wurden von der Mehrheit der Patienten, die Copaxone erhielten, berichtet. In kontrollierten Studien war die Zahl der Patienten, die mindestens einmal über diese Reaktionen berichteten, in der Copaxone-Gruppe höher (70 %) als in der Gruppe, die Placebo-Injektionen erhielt (37 %). Die häufigsten lokalen Reaktionen, die in klinischen Studien und nach Markteinführung beobachtet wurden, waren: Erythem, Schmerz, Quaddelbildung, Pruritus, Ödeme, Entzündung, Überempfindlichkeit und seltene Fälle von Lipoatrophie und Hautnekrose.

Unmittelbar nach der Injektion wurden Reaktionen mit mindestens einem der folgenden Symptome

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beschrieben: Gefäßerweiterung (Flush), Brustschmerzen, Dyspnoe, Palpitationen oder Tachykardie (siehe Abschnitt 4.4). Diese Reaktionen können innerhalb von Minuten nach einer Copaxone-Injektion auftreten. Es berichteten 31 % der Patienten mindestens einmal über eines oder mehrere der Symptome dieser Sofort-Reaktionen nach einer Copaxone-Injektion, gegenüber 13 % der Patienten, die Placebo erhielten.

In der folgenden Tabelle sind die aus klinischen Studien und Erfahrungen nach dem Inverkehrbringen ermittelten Nebenwirkungen aufgeführt. Die aus klinischen Studien bezogenen Daten wurden aus vier grundlegenden, doppelblinden, Placebo-kontrollierten klinischen Studien, mit insgesamt 512 Copaxone-behandelten Patienten und 509 Placebo-behandelten Patienten, die bis zu 36 Monate lang therapiert wurden, erhoben. Drei Studien bei schubförmig remittierender MS (RRMS) umfassten insgesamt 269 Patienten, die mit Copaxone und 271 Patienten, die mit Placebo über 35 Monate behandelt wurden. Die vierte Studie wurde an Patienten durchgeführt, die ein erstes klinisches Ereignis durchgemacht hatten und mit einem hohen Risiko eingestuft wurden, eine klinisch definierte MS zu entwickeln. Sie umfasste 243 Patienten die mit Copaxone und 238 Patienten die mit Placebo über bis zu 36 Monate behandelt wurden.

Systemorgan-

Sehr häufig

Häufig

Gelegentlich

Selten

Nicht bekannt

klassen

( > 1/10)

( > 1/100, < 1/10)

( > 1/1000, < 1/100)

(>1/10,000, <1/1,000

(Häufigkeit auf

Grundlage der

verfügbaren

Daten nicht

abschätzbar)

Infektionen und

Infektion,

Bronchitis, Gastroenteritis, Herpes simplex, Otitis media, Rhinitis, Zahnabszess, vaginale Candidiasis*

Abszess, Cellulitis, Furunkulose, Herpes zoster, Pyelonephritis

parasitäre

Influenza

Erkrankungen

Gutartige, bösartige und unspezifische Neubildungen (einschl. Zysten und Polypen)

benigne HautNeoplasmen, Neoplasmen

Hautkrebs

Erkrankungen des

Lymphadeno-pathie*

Leukozytose,

Blutes und des

Leukopenie,

Lymphsystems

Splenomegalie,

Thrombozytopenie,

abweichende

Morphologie der

Lymphozyten

Erkrankungen des Immunsystems

Hypersensitivität

Endokrine

Erkrankungen

Struma, Hyperthyroidismus

Stoffwechsel-und Ernährungsstörungen

Anorexie, Gewichtszunahme*

Alkoholintoleranz, Gicht, Hyperlipidämie, erhöhter Na-Spiegel im Blut, erniedrigter Serum-Ferritinspiegel

Psychiatrische Erkrankungen

Angst*, Depression

Nervosität

abnorme Träume, Verwirrtheit,

Euphorie, Halluzinationen, Feindseligkeit, Manie, Persönlichkeit­sstörung, Suizidversuch

Erkrankungen des

Kopf-

Dysgeusie,

Karpaltunnel-

Nervensystems

schmerzen

Hypertonie,

Syndrom, kognitive

Migräne,

Störung, Krampf,

Sprachstörungen,

Schreibstörung,

Synkope, Tremor*

Dyslexie, Dystonie, Bewegungsstörung,

Myoklonus, Neuritis,

neuromuskuläre

Blockade,

Nystagmus,

Paralyse,

Peroneuslähmung,

Stupor,

Gesichtsfeldstörun­gen

Augenerkrankungen

Diplopie, Funktionsstörungen der Augen*

Katarakt, Schädigung der Hornhaut,

trockenes Auge,

Augenblutung, Ptosis

des Augenlids,

Mydriasis,

Optikusatrophie

Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths

Funktionsstörungen der Ohren

Herzerkrankungen

Palpitationen*, Tachykardie*

Extrasystolen, Sinusbradykardie, paroxysmale Tachykardie

Gefäßerkrankungen

Vaso

dilatation*

Varizen

Erkrankungen der

Dyspnoe*

Husten, saisonale

Apnoe, Epistaxis,

Atemwege, des

Rhinitis

Hyperventilation,

Brustraums und

Laryngospasmus,

Mediastinums

Funktionsstörung der

Lunge,

Erstickungsgefühl

Erkrankungen des Gastrointesti­naltrakts

Übelkeit*

anorektale Störungen, Verstopfung, Karies, Dyspepsie, Dysphagie, Darminkontinenz, Erbrechen*

Colitis, Colonpolypen, Enterokolitis, Aufstoßen, ösophageale Ulzerationen, Periodontitis, rektale Blutung, Vergrößerung der Speicheldrüsen

Leber- und Gallenerkrankungen

Veränderung bei Leberfunktionstests

Gallensteine, Hepatomegalie

Toxische Hepatitis, Leberschaden

Leberversagen#

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellge­webes

Ausschlag*

Ekchymose, starkes Schwitzen, Juckreiz, Hauterkrankungen*, Urtikaria

Angioödem, Kontaktdermatitis, Erythema nodosum, Hautknötchen

Skelettmuskulatur, Bindegewebs-und Knochenerkrankungen

Arthralgie, Rückenschmerzen*

Genickschmerzen

Arthritis, Bursitis, Flankenschmerzen, Muskelatrophie, Osteoarthritis

Erkrankungen der Nieren und Harnwege

vermehrter Harndrang, Pollakisurie, Harnretention

Hämaturie, Nephrolithiasis, Erkrankungen des Harntrakts, Harnanomalie

Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse

Brustvergrößerung, erektile Dysfunktion, Beckenprolaps, Priapismus, Funktionsstörungen der Prostata, abnormer Papanicolaou-Abstrich, Erkrankung im Bereich der Hoden, Vaginalblutung, vulvovaginale Erkrankungen

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Asthenie, Thoraxschmerzen*, Reaktionen an der Injektions-stelle*§, Schmerz*

Schüttelfrost*, Gesichtsödem*, Atrophie an der Injektionsstelle4, lokale Reaktionen*, periphere Ödeme, Ödeme, Fieber

Zyste, Sedierung nach der Anwendung („hang over“), Hypothermie, Reaktion unmittelbar nach der Injektion, Entzündung, Nekrose an der Injektionsstelle, Schleimhautstörun­gen

Verletzung, Vergiftung und durch Eingriffe bedingte Komplikationen

Post-VakzinationsSyndrom

*: Mehr als 2 % (> 2/100) höhere Häufigkeit in der mit Copaxone behandelten Gruppe als in der

Placebogruppe. Nebenwirkungen ohne dem Symbol „*“ repräsentieren einen Unterschied von < 2 %.

§: Der Begriff „Reaktionen an der Injektionsstelle“ (verschiedene Formen) umfasst alle

Nebenwirkungen die an der Injektionsstelle auftreten, außer Atrophien und Nekrosen an der Injektionsstelle, die innerhalb der Tabelle an anderer Stelle aufgelistet sind.

4: Umfasst Bezeichnungen, die mit lokaler Lipoatrophie an der Injektionsstelle im Zusammenhang stehen.

# Es wurden wenige Fälle mit Lebertransplan­tation gemeldet.

In der oben angeführten vierten Studie folgte auf einen Placebo-kontrollierten Zeitraum eine openlabel Behandlungsphase (siehe Abschnitt 5.1). Während des open-label Follow-up Zeitraums von bis zu 5 Jahren wurde keine Veränderung des Risikoprofils von Copaxone beobachtet.

Folgende Nebenwirkungen wurden nach Markteinführung und aus nicht-kontrollierten klinischen Studien bei MS-Patienten, die mit Copaxone behandelt wurden, gesammelt:

Überempfindlichke­itsreaktionen (einschließlich seltene Fälle von Anaphylaxie, > 1/10.000, < 1/1.000).

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung direkt über das nationale Meldesystem anzuzeigen:

Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen

Traisengasse 5

1200 WIEN

ÖSTERREICH

Fax: + 43 (0) 50 555 36207

Website:

4.9. Überdosierung

Symptome

Es wurde über wenige Fälle einer Überdosierung von Copaxone (bis zu 300 mg Glatirameracetat) berichtet. Diese Fälle standen mit keinen weiteren Nebenwirkungen als den im Abschnitt 4.8 angeführten im Zusammenhang.

Behandlung

Im Falle einer Überdosierung sind die Patienten zu überwachen und es ist eine entsprechende symptomatische und unterstützende Therapie einzuleiten.

5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1. Pharmako­dynamische Eigenschaften

Pharmakothera­peutische Gruppe: Antineoplastische und immunmodulierende Wirkstoffe, Andere Immunstimulanzien,

ATC-Code: L03AX13

Wirkmechanismus

Der Mechanismus, auf dem die Wirkung von Glatirameracetat bei Patienten mit schubförmiger MS beruht, ist nicht vollständig geklärt. Man geht jedoch davon aus, dass dies durch eine Modulation von Immunprozessen geschieht. Studien an Tieren und MS Patienten weisen darauf hin, dass Glatirameracetat auf unreife Immunzellen, einschließlich Monocyten, dendritische Zellen und B-Zellen, wirkt, die in Folge adaptive Prozesse der B- und T-Zellen modulieren, die entzündungshemmende und regulatorische Zytokine ausschütten. Ob der therapeutische Effekt durch die oben beschriebenen zellulären Prozesse erreicht wird, ist unbekannt, da die Pathophysiologie von MS nur teilweise bekannt ist.

Klinische Wirksamkeit und Sicherheit

RRMS:

Insgesamt wurden in drei kontrollierten Studien 269 Patienten mit Copaxone behandelt. Bei der ersten handelte es sich um eine 2 Jahre dauernde Studie an 50 Patienten (Copaxone n=25, Placebo n=25), die anhand der damals gültigen Standardkriterien mit schubweise verlaufender, remittierender multipler Sklerose diagnostiziert wurden und die zumindest zwei Schübe mit neurologischen Funktionsstörungen (Exazerbationen) während der letzten 2 Jahre erlitten hatten. Die zweite Studie hatte dieselben Einschlusskriterien und umfasste 251 Patienten, die bis zu 35 Monate behandelt wurden (Copaxone n=125, Placebo n=126). Die dritte Studie über 9 Monate umfasste 239 Patienten 7

(Copaxone n=119, Placebo n=120) und hatte mit der ersten und zweiten Studie vergleichbare Einschlusskri­terien; ein zusätzliches Kriterium war zumindest eine Gadolinium-anreichernde Läsion in der Screening-Kernspintomograp­hie.

In den klinischen Studien, in denen MS-Patienten Copaxone erhielten, konnte im Vergleich zu Placebo eine signifikante Reduktion der Schubanzahl gezeigt werden.

In der größten kontrollierten Studie verminderte sich die Zahl der Schübe um 32 %, von 1,98 unter Placebo, auf 1,34 unter Glatirameracetat.

Behandlungser­gebnisse liegen für einen Zeitraum bis zu 12 Jahren für 103 Patienten vor, die mit Copaxone behandelt wurden.

Es konnte gezeigt werden, dass sich Copaxone im Vergleich zu Placebo auch günstig auf die mittels Kernspintomographie dargestellten Parameter, die für die schubweise, remittierende MS relevant sind, auswirkt.

Copaxone 20 mg/ml: In der kontrollierten Studie 9001/9001E mit 251 eingeschlos­senen Patienten, die 35 Monate beobachtet wurden (einschließlich einer Blindphasenver­längerung 9001E der Studie 9001), lag der kumulative Anteil von Patienten, die eine bestätigte 3-Monats-Verschlechterung zeigten, bei 29,4 % für Placebo und bei 23,2 % für Copaxone-behandelte Patienten (p=0.199).

Es gibt keine Beweise, dass die Behandlung mit Copaxone Auswirkungen auf die Dauer und Schwere eines Schubs hat.

Der Nutzen von Copaxone bei Patienten mit primär oder sekundär progredienter Erkrankung wurde bislang noch nicht nachgewiesen.

Klinisches Einzelereignis, das auf MS hinweist:

Eine Placebo-kontrollierte Studie mit 481 eingeschlos­senen Patienten (Copaxone n=243, Placebo n=238) wurde an Patienten mit einer gut definierten, einzelnen, unifokalen neurologischen Manifestation, sowie MR-Befunden die mit hoher Wahrscheinlichkeit auf MS hinweisen (zumindest 2 zerebrale Läsionen am T2-gewichteten MR mit einem Durchmesser > 6 mm), durchgeführt. Jegliche Erkrankung, außer MS, die die Anzeichen und Symptome der Patienten besser erklären konnte, musste ausgeschlossen werden. Auf den Placebo-kontrollierten Zeitraum folgte eine open-label Behandlung: Patienten, die entweder MS-Symptome zeigten oder 3 Jahre lang symptomfrei waren (je nachdem was zuerst auftrat), wurden in einer open-label Phase einer Behandlung mit dem Wirkstoff für weitere zwei Jahre zugeordnet, wobei eine maximale Behandlungsdauer von 5 Jahren nicht überschritten wurde. Von den 243 Patienten, die zu Beginn randomisiert Copaxone erhielten, führten 198 die CopaxoneBehandlung in der open-label Phase fort. Von den 238 Patienten, die zu Beginn randomisiert Placebo erhielten, wechselten 211 in der open-label Phase auf die Copaxone-Behandlung.

Während des Placebo-kontrollierten Zeitraums von bis zu drei Jahren verzögerte Copaxone die Progression vom ersten klinischen Ereignis bis zur klinisch eindeutigen multiplen Sklerose (CDMS), entsprechend den Poser-Kriterien, in einer statistisch signifikanten und klinisch aussagekräftigen Weise; entsprechend einer Risikoreduktion von 45% (Hazard Ratio = 0,55; 95 % CI [0,40; 0,77], p-Wert=0,0005). Der Anteil an Patienten die eine CDMS entwickelten betrug in der Placebo-Gruppe 43 % und in der Copaxone-Gruppe 25 %.

Der positive Effekt der Copaxone-Behandlung gegenüber Placebo wurde auch in zwei sekundären MR-Endpunkten gezeigt: Anzahl neuer T2-Läsionen und Umfang der T2-Läsionen.

Post-hoc Subgruppenanalysen wurden an Patienten mit verschiedenen Baseline-Charakterisika durchgeführt, um eine Population mit hohem Risiko für eine zweite Attacke zu definieren. Bei Personen mit einem Baseline-MR mit zumindest einer T1Gd-verstärkenden Läsion und 9 oder mehr T2-Läsionen wurde im Verlauf von 2,4 Jahren eine Umwandlung zu CDMS bei 50 % der placebobehandelten Patienten gegenüber 28 % der mit Copaxone behandelten Patienten nachgewiesen. Bei Personen mit einem Baseline-Befund von 9 oder mehr T2 Läsionen wurde im Verlauf von 2,4 Jahren

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eine Umwandlung zu CDMS für 45 % der mit Placebo behandelten Patienten gegenüber 26 % der mit Copaxone behandelten Patienten nachgewiesen. Die Auswirkung einer frühen Behandlung mit Copaxone auf die Langzeitentwicklung der Erkrankung ist auch in diesen Hochrisikogruppen nicht bekannt, da die Studie vor allem angelegt war, den Zeitraum bis zum zweiten Ereignis zu beurteilen. In jedem Fall sollte eine Behandlung nur für Patienten mit hohem Risiko in Betracht gezogen werden.

Der Effekt, der sich in der Placebo-kontrollierten Phase zeigte, hielt im Langzeit Follow-up Zeitraum von bis zu 5 Jahren an. Der Zeitraum vom ersten Auftreten eines klinischen Ereignisses bis zu CDMS verlängerte sich bei früherem Behandlungsbeginn mit Copaxone im Vergleich zu einem verzögerten Behandlungsbeginn, was sich in einer 41 %-igen Risikoreduktion bei früherer versus späterer Behandlung widerspiegelt (Hazard Ratio = 0,59; 95 % KI [0,44; 0,80], p-Wert=0,0005).

Der Anteil an Probanden in der Gruppe mit verzögertem Therapiebeginn, deren Krankheitsverlauf progredient verlief, war höher (49,6 %), verglichen mit denen in der Gruppe mit frühem Therapiebeginn (32,9 %).

Ein auf Dauer gesehener gleichbleibender Effekt zugunsten eines frühen Therapiebeginns gegenüber einer verzögerten Therapie konnte für die auf einen Zeitraum von einem Jahr hochgerechnete Anzahl an Läsionen über den gesamten Studienzeitraum an neuen T1 Gd-verstärkenden Läsionen (um 54 % reduziert; p<0,0001), neuen T2-Läsionen (um 42 % reduziert, p<0,0001) und neuen T1-hypotensiven Läsionen (um 52 % reduziert, p<0,0001) gezeigt werden. Ein reduzierender Effekt zugunsten einer frühen gegenüber einer verzögerten Therapie wurde ebenso anhand der Gesamtzahl neuer T1 Gd-verstärkenden Läsionen (um 46 % reduziert; p=0,001), dem Volumen der T1 Gd-verstärkenden Läsionen (eine mittlere Differenz von –0,06 ml; p<0,001) als auch anhand der Gesamtzahl neuer T1-hypotensiver Läsionen (um 46 % reduziert; p<0,001), gemessen über den gesamten Studienzeitraum.

Sowohl für das Volumen hypointenser T1 Läsionen als auch für Gehirnatrophie wurden über einen Zeitraum von 5 Jahren keine wesentlichen Unterschiede zwischen Frühstart und Spätstart Kohorten beobachtet. Dennoch zeigten die bei der Untersuchung von Gehirnatrophie zuletzt beobachteten Werte (angepasst an die Behandlungsbe­dingungen) eine Verminderung zugunsten der frühen Behandlung mit GA (die mittlere Differenz der prozentuellen Veränderung des Hirnvolumens war 0,28 %; p=0,0209).

5.2. Pharmakokinetische Eigenschaften

Es wurden keine Studien zur Pharmakokinetik bei Patienten durchgeführt. In vitro -Daten und begrenzte Daten von gesunden Probanden zeigen, dass subkutan verabreichtes Glatirameracetat gut resorbiert wird. Weiters wird die Dosis großteils bereits im subkutanen Gewebe rasch in kleinere Fragmente abgebaut.

5.3. Präklinische Daten zur Sicherheit

Präklinische Untersuchungen zur Sicherheitsphar­makologie, Toxizität nach wiederholter Gabe, Reproduktionsto­xizität, Genotoxizität und Kanzerogenität ergaben, neben den bereits in anderen Abschnitten der Fachinformation genannten Informationen, keine weiteren Hinweise auf ein spezielles Risiko für den Menschen. Aufgrund des Fehlens von pharmakokinetischen Daten beim Menschen, können keine Grenzwerte für die Exposition zwischen Mensch und Tier abgeleitet werden.

Bei einer kleinen Anzahl von Ratten und Affen, die über mindestens 6 Monate behandelt wurden, wurde über eine Einlagerung von Immunkomplexen in den Nierenglomeruli berichtet. In einer 2 Jahre dauernden Untersuchung an Ratten zeigten sich keine erkennbaren, glomerulären Ablagerungen von Immunkomplexen.

Bei sensibilisierten Tieren (Meerschweinchen oder Mäuse) wurde über Anaphylaxien nach Verabreichung berichtet. Die Bedeutung dieser Daten für den Menschen ist unbekannt.

Bei Tieren waren toxische Reaktionen an der Injektionsstelle nach wiederholter Gabe häufig.

Bei Ratten wurde im Vergleich zur Kontrolle eine kleine, aber statistisch signifikante Reduktion des Körpergewichtszu­wachses bei Nachkommen von Muttertieren beobachtet, die während der Schwangerschaft und dem Säugen mit subkutanen Dosen von > 6mg/kg/Tag (das 2,83-fache der

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maximal empfohlenen Tagesdosis für einen 60 kg schweren Erwachsenen, basierend auf mg/m2) behandelt wurden. Keine anderen signifikanten Effekte bezüglich Wachstum und Verhaltensentwic­klung der Nachkommen wurden beobachtet.

6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1. Liste der sonstigen Bestandteile

Mannitol

Wasser für Injektionszwecke

6.2. Inkompatibilitäten

Da keine Kompatibilitätsstu­dien durchgeführt wurden, darf dieses Arzneimittel nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt werden.

6.3. Dauer der Haltbarkeit

Entsprechend der im Importland angegebenen Haltbarkeitsdauer.

6.4. Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Die Fertigspritzen im Umkarton aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.

Im Kühlschrank lagern (2 °C – 8 °C).

Nicht einfrieren.

Falls eine Kühllagerung der Fertigspritzen nicht möglich ist, können die Fertigspritzen über einen einmaligen Zeitraum von 1 Monat zwischen 15 °C und 25 °C aufbewahrt werden.

Falls nach dieser 1-monatigen Periode die Copaxone 20 mg/ml Fertigspritzen nicht benützt wurden und noch originalverpackt sind, müssen sie für die weitere Lagerung wieder im Kühlschrank (2 °C – 8 °C) aufbewahrt werden.

6.5. Art und Inhalt des Behältnisses

Eine Fertigspritze mit Copaxone-Injektionslösung besteht aus einem 1 ml Spritzenkörper aus farblosem Glas Typ I mit einer eingeklebten Nadel, einer Polypropylen(op­tional Polystyren)-Kolben-Stange, einem Gummistopfen und einem Nadelschild.

Jede Fertigspritze ist einzeln in einem PVC-Blister verpackt.

Copaxone ist in Packungen mit 7, 28 und 30 Fertigspritzen zu 1 ml Injektionslösung sowie Bündelpackungen mit 90 (3 × 30) Fertigspritzen zu 1 ml Injektionslösung erhältlich.

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in Verkehr gebracht.

6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung

Nur zum einmaligen Gebrauch.

Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu beseitigen.

7. PHARMAZEUTISCHER UNTERNEHMER

EMRA-MED Arzneimittel GmbH

Otto-Hahn-Straße 11

D-22946 Trittau

Telefon: (04154) 806–0

Telefax: (04154) 806–354

8. ZULASSUNGSNUMMER

9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG / VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG

10. STAND DER INFORMATION November 2021

Mehr Informationen über das Medikament Copaxone 20 mg/ml Injektionslösung in einer Fertigspritze

Arzneimittelkategorie: standardarzneimittel
Suchtgift: Nein
Psychotrop: Nein
Zulassungsnummer: 1-25380-P4
Rezeptpflichtstatus: Arzneimittel zur einmaligen Abgabe auf aerztliche Verschreibung
Abgabestatus: Abgabe durch eine (öffentliche) Apotheke
Inhaber/-in:
EMRAmed Arzneimittel GmbH, Otto-Hahn-Straße 11, 22946 Trittau, Deutschland