Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Conoxia medizinisches Gas
1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS
CONOXIA® medizinisches Gas
2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG
Sauerstoff (O2) Ph. Eur. 100 %.
1,00 L medizinisches Gas enthält: 1,00 L Sauerstoff, gemäß Ph.Eur. 100 % mit bis zu 200 bar Druck (15°C).
3. DARREICHUNGSFORM
Gas zur medizinischen Anwendung als Inhalationsgas, druckverdichtet oder tiefgekühlt verflüssigt. Farb-und geruchloses Gas.
4. KLINISCHE ANGABEN
4.1 Anwendungsgebiete
Normobare Sauerstofftherapie:
– Zur Behandlung und Prophylaxe von akuter oder chronischer Hypoxie, unabhängig von der Genese bei:
Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Schockzuständen jeglicher Genese Gasaustauschstörungen der Lunge bzw. Atemwegserkrankungen Störungen der Atemmechanik, Zentralnervösen oder neuromuskulären Störungen der Atmung Vergiftungen (z.B. Kohlenmonoxid, Cyanid) Akuter Anämie.– Als Trägergas für gasförmige und volatile Anästhetika zur Vermeidung hypoxämischer Blutgaswerte (Sauerstoffanteil mindestens 30 Vol.%) in der Anästhesie und Intensivmedizin.
– Als Treibgas zur Verneblertherapie
– Zur Ersten-Hilfe-Behandlung mit 100% Sauerstoff bei Dekompressions-Unfällen
– Zur Akut-Behandlung von Patienten mit diagnostiziertem Cluster-Kopfschmerz
Die Anwendung erfolgt für alle Altersgruppen, ausgenommen für Cluster Kopfschmerz, welches nur beim Erwachsenen indiziert ist.
Hyperbare Sauerstofftherapie:
– Sauerstoff ist bei allen Zuständen indiziert, die einer Erhöhung des Sauerstoffgehaltes im Blut bzw.
in anderen Geweben bedürfen, die unter normobaren Druckverhältnissen erreicht würden.
Diese umfasst die Überdruckbehandlung bei Dekompressionskrankheit (Taucherkrankheit), bei Luft/Gasembolie jeglicher Genese und bei Vergiftungen mit Kohlenmonoxid: die Überdrucktherapie bei Kohlenmonoxidvergiftung ist unentbehrlich bei bewusstlosen Patienten mit neurologischen Symptomen, kardiovaskulärer Dysfunktion oder schwerer Azidose und bei schwangeren Frauen ungeachtet des CO-Hämoglobins.– Als adjunktive Therapie bei Anaerobier-Infektionen (Gasbrand, Clostridium myonecrosis)
Zusätzliche Indikationen:
– Extrakorporale Oxygenierung
4.2 Dosierung und Art der Anwendung
Dosierung:
Normobare Sauerstofftherapie:
Der Sauerstoffanteil sollte nur so weit erhöht werden, dass ein ausreichender arterielle O2-Partialdruck (PaO2 85 +/- 10 mm Hg) gewährleistet wird. Als therapeutisches Ziel ist die niedrigste Dosis, die zu einer Sauerstoffsättigung des Hämoglobins im arteriellen Blut von über 90% (FiO2, inspiratorische Sauerstoffkonzentration) – bzw. einer PaO2 von nicht weniger als 60 mmHg führt, anzusehen. In der Notfall- und Intensivmedizin werden Konzentrationen oberhalb 25 Vol.-% bis 100 Vol.-% unter engmaschiger Kontrolle der Sauerstoffsättigung des Blutes verwendet. Bei sehr schwerer Hypoxie kann eine Sauerstoffkonzentration, die sonst die Gefahr eine Sauerstofftoxizität birgt, indiziert sein. Eine ausreichende Befeuchtung und Erwärmung des Beatmungsgases ist sicherzustellen.
Unabhängig von der Ursache hat die rasche Wiederherstellung eines normalen arteriellen Sauerstoffgehaltes (Sauerstoffpartialdruckes im arteriellen Blut, PaO2) absolute Priorität, da die Hypoxietoleranz des zentralen Nervensystems den begrenzenden Faktor einer erfolgreichen Therapie darstellt. Hypoxie ist in den meisten Fällen eine Manifestation einer anderen Grunderkrankung und die Sauerstofftherapie kann nur als eine symptomatische und vorübergehende Therapie aufgefasst werden. Die Sauerstoffanwendung ist eine Therapie bei allen Formen der Hypoxie wobei der Erfolg der Therapie vom zugrunde liegenden patho-physiologischen Prozess abhängig ist. In der Intensiv- und Notfallmedizin stellt die Sauerstoffgabe eine lebensnotwendige, meist symptomatische, zeitlich begrenzte Sofortmaßnahme dar, um Zeit für eine kausale therapeutische Intervention zu gewinnen.
Die Dauer und Konzentration der O2-Behandlung (FiO2) richtet sich nach der zugrunde liegenden Erkrankung und dem klinischen Zustand des Patienten und sollte regelmäßig mittels Blutgaskontrollen (Sauerstoffsättigung des Blutes bzw. des PaO2) überprüft werden (Risiko der Sauerstofftoxizität- siehe 4.9).
Zur Kurzzeit-Sauerstofftherapie sollte die inspiratorische Sauerstoffkonzentration (FiO2) so gewählt werden, dass mit oder ohne positiven endexpiratorischen Druck (PEEP) oder kontinuierlichen Atemwegsüberdruck (CPAP), ein Sauerstoffpartialdruck im arteriellen Blut (PaO2) von > 60 mm Hg erhalten wird. Auch die Kurzzeit-Sauerstofftherapie sollte mittels Blutgasanalysen (PaO2) oder durch kontinuierliche Pulsoxymetrie (SpO2), die die Hämoglobin-Sauerstoffsättigung anzeigt, kontrolliert und gegebenenfalls korrigiert werden. Dieses sind indirekte Messungen der Gewebeoxygenierung, die klinische Beurteilung der Therapie ist dabei von größter Bedeutung.
Für die Langzeitanwendung, bei chronisch obstruktiver Lungenerkrankung (COPD), sollte der Bedarf an medizinischem Sauerstoff an den arteriellen Blutgaswerten angepasst werden. Dieses Monitoring ist unerlässlich, um bei Patienten mit Hyperkapnie eine exzessive Kohlendioxidretention oder eine verminderte Kohlendioxidsensitivität zu vermeiden.
Wird Sauerstoff mit anderen Gasen gemischt, sollte die Konzentration im Einatmungsgasgemisch mindestens 21% betragen; FiO2 kann bis100% erhöht werden.
Bei akutem Cluster-Kopfschmerz sollte Sauerstoff mittels Gesichtsmaske gegeben werden (ohne Rückatemsystem). Ein kontinuierlicher Sauerstoff-Fluss sollte mit 6–12 l/min so früh als möglich nach Beginn der Attacke begonnen und für ca. 15 Minuten aufrechterhalten werden bzw. bis der Schmerz nachgelassen hat.
Kinder und Jugendliche
Bei Früh- und Neugeborenen sollte eine sorgfältige Überwachung während der Behandlung durchgeführt werden (siehe auch 4.4). Die geringste wirksame Konzentration sollte angestrebt werden um noch eine ausreichende Oxygenierung zu erreichen.
Hyperbare Sauerstofftherapie (Hyperbare Oxygenierung, HBO):
Eine besondere Ausbildung des ärztlichen und nichtärztlichen Personals für die hyperbare Sauerstoffbehandlung ist notwendig.
Die HBO ist eine bei der 100% Sauerstoff unter einem erhöhten(1,4 mal höher als der normaleauf Meereshöhe) zur Anwendung kommt. (1 bar = 101,3 kPa = 760 mmHg). Normalerweise werden 2–3 bar verwendet, aus Sicherheitsgründen übersteigt der Druck für HBO 3 bar nicht.
Die Dauer der hyperbaren Sauerstofftherapie erstreckt sich von 60 Minuten bis zu 4–6 Stunden in Abhängigkeit von der Indikation. Die Anwendung kann abhängig vom klinischen Zustand des Patienten bzw. der Grunderkrankung 2–3-mal pro Tag wiederholt werden.
Bei hyperbarer Sauerstofftherapie (HBO) ist eine langsame Kompression und Dekompression empfohlen um Druckschäden zu vermeiden (Barotrauma).
Kinder und Jugendliche
HBO kann, sofern indiziert, bei Kindern aller Altersgruppen angewendet werden.
Art und Dauer der Anwendung:
Zur Inhalation, mechanischen Ventilation oder intravasalen Anwendung.
Normobare Sauerstofftherapie:
Sauerstoff wird mittels Inhalation angewendet. Weiters kann Sauerstoff mittels sogenanntem Oxygenator verabreicht werden, der direkt das Blut mitanreichert (z.B. in der Herzchirurgie oder bei Patienten mit schwer therapieresistenter Hypoxie, die eine extrakorporale Membranoxygenierung bzw. Lungenunterstützung [EMCO/ECLE] erfordern).
Die Sauerstoffbehandlung sollte mit speziellen Geräten erfolgen. Dies können Systeme ohne Rückatmung sein ((Nichtrückatmungssystem, Sauerstoff wird mit der Einatmungsluft zugeführt, die Ausatmungsluft wird mit der Umgebungsluft gemischt) oder im Rahmen der Anästhesie kann die Ausatmungsluft rückgeführt und wieder verwendet werden (Rückatmungssysteme).
Die Sauerstoffbehandlung kann beispielsweise durchgeführt werden:
- Niedrigfluss-Systeme: dies sind die einfachsten Systeme bei Patienten mit Spontanatmung, wobei einfache Durchflussmesser verbunden werden mit:
Nasen- oder Nasopharyngeal-Katheter oder einer Atemmaske (z.B. Kunststoff-, Gummimaske)- Hochfluss-Systeme : diese dienen bei beatmeten Patienten der Zufuhr einer fixen Sauerstoffmenge unbeeinflusst von der Umgebungsluft:
Venturi-Maske Larynxmaske endotrachealer Tubus Gesichts- oder Sauerstoffzelt transportables Atemgerät mit Maske- Atemgesteuerte Dosiereinrichtungen : Ein System, das bei Bedarf 100% Sauerstoff ohne Mitnahme der Umgebungsluft für eine kurze Zeitspanne liefert.
Hyperbare Sauerstofftherapie:
– kann angewendet werden:
mittels einer speziell konstruierten Druckkammer bis zu ca. 3 bar Druck oder mit Hilfe von sehr eng anliegenden Gesichtsmasken oder mittels eines trachealen Tubus.4.3 Gegenanzeigen
Es sind keine Gegenanzeigen unter normobarer Anwendung bekannt.
Hyperbare Sauerstofftherapie:
HBO ist kontraindiziert bei Patienten mit unbehandeltem und nur restriktiv behandeltem Pneumothorax (ohne Thoraxdrainage).
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Besondere Warnhinweise:
Normobare Sauerstofftherapie:
Die Anwendung einer Therapie mit hohen Sauerstoffkonzentrationen bei Patienten sollte gemessen am klinischen Ergebnis so kurz wie möglich verabreicht werden. Die FiO2 ist frühzeitig auf die niedrigste als notwendig erachtete Konzentration zu reduzieren. Grundsätzlich ist bei jeder länger andauernden O2-Gabe unter Spontanatmung oder Beatmung ein geeignetes Monitoring (Pulsoxymetrie und/oder Blutgasanalysen) geboten, um die respiratorische Gesamtsituation zu beurteilen.
Die Sauerstofftoxizität hängt vom Druck beim Einatmen und der Dauer der Einwirkung ab. Das Risiko einer Sauerstofftoxizität kann minimiert werden, wenn folgende Richtlinien bzgl. Konzentration und Dauer in der Therapie beachtet werden:
Sauerstoffkonzentration bis zu 100% (FiO2 1,0) sollten nicht mehr als 6 Stunden Sauerstoffkonzentration von 60–70% (FiO2 0,6–0,7) sollten nicht mehr als 24 Stunden Sauerstoffkonzentration >40% (FiO2 > 0,4) sollten nicht mehr als 48 Stunden verabreicht werden.Jede Verwendung von Sauerstoff birgt das Risiko einer Spontanentzündung. Dieses Risiko ist im Rahmen einer Diathermie, Defibrillation bzw. Elektrokardioversionstherapie erhöht.
Bei Neugeborenen ist diese Richtlinie nicht anzuwenden, da in der Neonatologie bei erhöhter PaO2 das Risiko einer retrolentalen Fibroplasie besteht. Der erhöhte Sauerstoffanteil sollte so bald wie möglich auf die unbedingt notwendige Konzentration zur Aufrechterhaltung einer ausreichenden arteriellen Sauerstoffversorgung gesenkt werden.
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Sauerstoff fördert die Verbrennung, daher sind Rauchen, offene Flammen und Zündquellen in der unmittelbaren Umgebung von medizinischen Gasen nicht erlaubt. Es besteht Feuergefahr bei Kontakt mit leicht brennbaren Stoffen. Eine Anreicherung der Umgebungsluft mit Sauerstoff ist zu vermeiden.
Mit Sauerstoff in Berührung kommende Teile, wie Leitungen, Ventile und Armaturen, sind frei von Öl und Fett (auch Cremen und Salben) zu halten. Nur für Sauerstoff zugelassene Armaturen und Dichtungsmaterialien verwenden (siehe Abschnitt 6.6.).
Normobare Sauerstofftherapie:
Im Falle hoher Sauerstoffkonzentrationen in der Einatmungsluft wird die Konzentration von Stickstoff vermindert, womit die Konzentration an Stickstoff im Gewebe und Alveolen abnimmt. Wenn aber der raschere Abtransport von Sauerstoff (bzw. die raschere Aufnahme von Sauerstoff über die Alveolen ins Blut) die Zulieferung durch Ventilation übersteigt, kann es zur Zell- und/oder Funktionsstörungen der Lunge, insbesonders zum alveolaren Kollaps (Alveolenkollaps, fokale Atelektasen, AbsorptionsAtelektasen) oder zu hyalinen Membranschäden mit diffuser Lungenfibrose kommen (siehe Abschnitt 4.8). Um die Entwicklung eines Zusammenbruchs der Lungenfunktion (bronchopulmonale Dysplasie) zu vermeiden, ist während der Behandlung die regelmäßige Kontrolle des Sauerstoffpartialdruckes im arteriellen Blut unerlässlich.
Die Anwendung einer Therapie mit hohen Sauerstoffkonzentrationen bei Patienten mit einer über längere Zeit bestehenden erhöhten arteriellen CO2-Konzentration bzw. einer verminderten Hämorezeptorsensitivität (z. B. COPD) ist nur unter geeignetem Monitoring (z.B. Pulsoxymetrie, Blutgasanalysen) durchzuführen, um eine Kohlendioxidretention vorzubeugen, die zu einer Atemdepression und im Extremfalle zu einer Kohlendioxidnarkose führen kann. Bei Patienten mit einer respiratorischen Globalinsuffizienz ist der Atemantrieb durch O2-Mangel noch wirksam, wenn der CO2-Antrieb durch Hyperkapnie (PaCO2 > 60 mm Hg) schon ausgefallen ist. Daher bringt man solche Patienten durch unkontrollierte O2-Gabe in Lebensgefahr, weil ihnen damit der letzte Atemantrieb weggenommen wird.
Die Sauerstofftherapie unter Spontanatmung darf wegen der drohenden Hypoventilation nur unter besonderer Vorsicht durchgeführt werden bei:
extremer Adipositas Patienten mit chronisch erhöhter arterieller CO2-Konzentration (COPD) zentralnervösen Störungen der Atmungskontrolle.Kinder und Jugendliche
Besondere Vorsicht ist bei der Therapie von Früh- und Neugeborenen geboten. Bei Neugeborenen kann eine lang anhaltende und hoch konzentrierte Sauerstoffbehandlung eine zur Erblindung führende Augenlinsenschädigung (retrolentale Fibroplasie) verursachen. Darüber hinaus besteht die Gefahr von Blutungen (pulmonale Hämorrhagien).
Hyperbare Sauerstofftherapie:
Bei hyperbarer Sauerstofftherapie (HBO) ist eine langsame Kompression und Dekompression empfohlen um Druckschäden zu vermeiden (Barotrauma). Vorsicht ist bei Patienten mit Pneumothorax gegeben. Bei schwerer Kohlenmonoxidvergiftung überwiegt der Vorteil der HBO gegenüber den Risiken, die Anwendung ist individuell abzuwägen.
Kinder und Jugendliche
Es liegen nur begrenzte Daten bei Neugeborenen vor.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Die pulmonale Toxizität von Wirkstoffen wie Bleomycin, Amiodaron und Furadantin oder ähnliche Antibiotika kann durch die Inhalation von erhöhten Sauerstoffkonzentrationen verstärkt werden.
4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit
Für Conoxia sind bei bestimmungsgemäßem normobaren Gebrauch unter Einhaltung der gebotenen Vorsicht während Schwangerschaft und Stillzeit keine Einschränkungen bekannt.
Hyperbare Sauerstofftherapie:
Die hyperbarer Sauerstofftherapie (HBO) ist mit Vorsicht bei Schwangerschaft und gebärfähigen Frauen anzuwenden um oxidative, Stress induzierte Schäden am Fetus zu vermeiden.
Bei schwerer Kohlenmonoxid-Vergiftung überwiegt der Nutzen gegenüber dem Risiko für den Einsatz von HBO. Der Einsatz sollte für jeden einzelnen Patienten bewertet werden. Es gibt keine bekannten Nebenwirkungen von HBO bezüglich Stillzeit, während der Stillzeit sollte eine HBO-Therapie aber vermieden werden.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Normalerweise behindert medizinischer Sauerstoff den Bewusstseinsgrad nicht. Patienten die ständig Sauerstoff benötigen, sollten gemäß ihrer medizinischen Umstände individuell beurteilt werden, ob es ratsam ist ein Fahrzeug zu lenken oder eine Maschine zu bedienen.
4.8 Nebenwirkungen
Die aufgeführten Nebenwirkungen stammen aus öffentlich zugänglicher wissenschaftlicher Literatur und der Überwachung der Anwendung des Arzneimittels im Markt nach seiner Zulassung.
Unter Normaldruck:
Systemorganklassen | Häufigkeit | Nebenwirkung |
Augenerkrankungen | Selten > 1/10 000 bis < 1/1 000 | Retrolentale Fibroplasie bei Gaben hoher Sauerstoffkonzentration an Frühgeborenen |
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums | Gelegentlich > 1/1 000 bis < 1/100 | Atelektasen, Pleuritis |
Nicht bekannt Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar | Respiratory Distress Syndrome (RDS, Atemnotsyndrom, bedingt durch hyaline Membranschäden mit diffuser Lungenfibrose) | |
Nicht bekannt Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar | Bei Atmung von reinem Sauerstoff unter Atmosphärendruck können nach einigen Stunden subjektiv retrosternale Reizerscheinungen mit Husten und Beklemmungsgefühl auftreten. 100 Vol.-% Sauerstoff über 24 h verabreicht führt jedoch zu zellulären und funktionellen Schädigungen der Lunge wie Zellveränderungen des Alveolarepithels, Sekreteindickung, Einschränkung der Ziliarbewegung, Atelektasen sowie Veränderung des Minutenvolumens, Kohlendioxidretention und pulmonale Vasodilatation. |
Unter HBO:
Systemorganklassen | Häufigkeit | Nebenwirkung |
Erkrankungen des Nervensystems | Sehr selten < 1/10 000 | tonisch-klonische Krämpfe – Epilepsie; Bewusstseinsstörungen bis Bewusstseinsverlust sind erst bei mehr als 2 bar entsprechend 203 kPa zu erwarten |
Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths | Gelegentlich > 1/1 000 bis < 1/100 | Druckgefühl im Mittelohr, Trommelfellruptur |
Psychiatrische Erkrankungen | Sehr selten < 1/10 000 | Zentralnervöse Symptome wie Unruhe, Angst, Euphorie, Verwirrtheit, Fehleinschätzungen, |
Verletzung, Vergiftung und durch Eingriffe bedingte Komplikationen | Sehr selten < 1/10 000 | Barotrauma |
Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung über das nationale Meldesystem anzuzeigen:
Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen
Traisengasse 5
1200 WIEN
ÖSTERREICH
Fax: + 43 (0) 50 555 36207
Website:
4.9 Überdosierung
4.9 ÜberdosierungAußerhalb der intensivtherapeutischen Behandlung wurden keine Fälle von Sauerstoffüberdosierung berichtet. Bei Normaldruck beträgt die Überlebenszeit gesunder Probanden bei Atmung von reinem Sauerstoff mehr als eine Woche, bevor es durch pulmonale Ödeme und Hypoxämie zum Tod kommt.
Das Risiko einer Überdosierung ist unter der hyperbaren Therapie größer. Während bis 2 bar nach längerer Einwirkdauer von 8 bis über 24 h vor allem pulmonale toxische Effekte auftreten, steht bei Sauerstoffdrucken von über 2 bar die zentralnervöse Toxizität im Vordergrund, wobei zentralnervöse Intoxikationszeichen wie Benommenheit, Krämpfe bis hin zum Bewusstseinsverlust bereits nach 2 bis 3 Stunden auftreten.
Dies bedeutet, dass in der Regel bei einer Behandlung mit 2 bar und höheren Drucken bereits nach kurzer Behandlung Vergiftungserscheinungen (Hypoventilation, Azidose, Lungenödem) auftreten können. Dabei ist zu beachten, dass eine zu rasche Verminderung des Sauerstoff-Teildruckes eine lebensgefährliche Hypoxämie herbeiführen kann. Entsprechend ist die hyperbare Sauerstofftherapie (Überdruckkammer) unter Berücksichtigung der Indikation zeitlich streng zu begrenzen.
Die großzügige Verwendung von Sauerstoff bei Patienten mit schwerer COPD kann durch die verminderte Hämorezeptorsensitivität zu Atemdepression und in extremen Fällen zur Kohlendioxidnarkose führen (siehe 4.4.2).
Im Falle der Überdosierungserscheinungen ist, neben der Verminderung der Sauerstoffkonzentration und Abbruch der hyperbaren Sauerstoffanwendung, eine symptomatische Behandlung einzuleiten um die jeweils kritischen Veränderungen zu bekämpfen, z.B. eine Atemdepression ist mit einer angemessenen Atemunterstützung, Krämpfe sind mit krampflösenden Mitteln (Diazepam i.v.), etc. zu therapieren. Die zentralen Intoxikationserscheinungen sind noch reversibel.
5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmako-therapeutische Gruppe: Medizinische Gase, Sauerstoff
ATC-Code: V03AN01
Normobare Sauerstofftherapie:
Die uns umgebende Atmosphäre enthält ca. 21 Vol.-% Sauerstoff, dies entspricht einem Partialdruck von 159 mm Hg (21 kPa). Sauerstoff ist für das Leben aller höheren biologischen Organismen absolut unverzichtbar und muss den Geweben ständig zugeführt werden um die zelluläre Energieproduktion zu gewährleisten. Sauerstoffentzug führt bei Menschen innerhalb kürzester Zeit zum Tode. Bei akutem Sauerstoffmangel wird kurzfristig der weniger wirksame anaerobe Stoffwechselweg beschritten, bis schließlich je nach Gewebe zunächst der zelluläre Funktionsstoffwechsel und dann auch der für die Integrität der Zelle notwendige Energiebedarf nicht mehr bereitgestellt werden kann und der irreversible Zelltod eintritt.
Hyperbare Sauerstofftherapie:
Wird einem Patienten Sauerstoff mit höherem Druck als den Athmosphärendruck verabreicht (hyperbare Therapie) ist die vom Blut durch die Gewebe transportiere Sauerstoffmenge wesentlich größer. Intermittierende HBO ermöglicht den Sauerstofftransport auch durch ödematöses Gewebe und Gewebe mit geringer Perfusion, womit die Energiebereitstellung und zelluläre Funktion auch in diesen Geweben erhalten wird. Im Verhältnis zum angewendeten Druck kann HBO das Ausmaß an Gasbläschen im Körper reduzieren. HBO verhindert das Wachstum von anaeroben Organismen.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Sauerstoff wird mit der Atmungsluft in den Atemtrakt und über die Lungen aufgrund der Partialdruckgradienten in das zirkulierende Blut aufgenommen und an das Gewebe und die Energie liefernden Zellorganellen abgegeben. Die CO2-Aufnahme aus dem Gewebe erleichtert die O2 -Abgabe an die Zellen, und umgekehrt fördert die CO2-Abatmung in den Alveolen die O2-Bindung an Hämoglobin.
Der größte O2-Anteil wird im Blut chemisch an Hämoglobin gebunden (1,35 ml/g) und vom Kapillarbett an die unterschiedlichen Körpergewebe transportiert. Ein wesentlich kleinerer Teil wird physikalisch im Plasma gelöst (0,3 ml/dl). Während der Gewebepassage sinkt der Sauerstoffpartialdruck vom alveolaren zum gemischt-venösen Blut von ca. 75 bis 95 mmHg auf ca. 40 mmHg bei normaler SauerstoffKonzentration in der Atemluft.
Sauerstoff wird im intermediären Stoffwechsel der Gewebezellen zur Energiebereitstellung verwendet nämlich zur aeroben ATP Produktion in den Mitochondrien. Sauerstoff beschleunigt die Abgabe von an Hämoglobin oder anderen eisenhaltigen Proteinen gebundenem Kohlenmonoxid und wirkt daher dem durch die Eisenbindung von Kohlenmonoxid verursachten negativen Blockierungseffekt entgegen. Der aufgenommene Sauerstoff wird fast vollständig als Kohlendioxid ausgeschieden.
Hyperbare Sauerstofftherapie:
Durch hyperbare Sauerstoffanwendung lässt sich der im Blut physikalisch gelöste Anteil soweit steigern, dass die im Plasma gelöste Menge zur Deckung des metabolischen Sauerstoffbedarfs ausreicht. Durch die auch im venösen Blut auftretende vollständige Sauerstoffsättigung des Hämoglobins ist jedoch der CO2-Abtransport aus dem Gewebe gestört, Kohlenmonoxid wird in größerer Menge abgegeben und kann zu Intoxikationserscheinungen führen.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
5.3 Präklinische Daten zur SicherheitTierstudien haben gezeigt, dass eine zeitlich verlängerte kontinuierliche Inhalation von reinem Sauerstoff eine schädigende Wirkung hat. Gewebeschäden können in der Lunge, den Augen und dem Zentralnervensystem hervorgerufen werden. Hierbei ist eine deutliche Variabilität zwischen der Zeit des Beginns pathologischer Veränderungen innerhalb verschiedener Spezies und innerhalb Tieren der gleichen Spezies zu beobachten.
Hyperbare Sauerstofftherapie:
Die Anwendung der hyperbaren Sauerstofftherapie während der Schwangerschaft an Mäusen, Ratten, Hamstern und Ratten führte zu einer erhöhten Resorption, zu fötalen Anomalien und zu einem verminderten fötalen Körpergewicht.
6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Keine.
6.2 Inkompatibilitäten
Nicht zutreffend.
6.3 Dauer der Haltbarkeit
2 Jahre für gasförmigen Sauerstoff. 2 Monate für tiefgekühlten verflüssigten Sauerstoff.
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Im Originalbehältnis aufbewahren. Das Behältnis fest verschlossen halten. Behältnis an einem Ort lagern, der nur für die Aufbewahrung medizinischer Gase bestimmt und zugelassen ist. Behältnis im Inneren in gut belüfteten Räumen aufbewahren oder draußen in belüfteten Bauten lagern, wo sie vor Wind, Regen und direkter Sonneneinstrahlung geschützt sind. Verbotstafeln für Rauchen und offenes Feuer müssen gut sichtbar angebracht sein. Im Lagerbereich ist das Rauchen zu unterlassen und sind offene Flammen und Zündquellen fernzuhalten. Die Lagerbereiche müssen sauber, trocken, gut belüftet und frei von brennbaren Materialien sein, damit gewährleistet ist, dass die Gasflaschen bis zu ihrer Verwendung sauber bleiben. Behältnis gegen unzulässige Erwärmung und extreme Temperaturen (in der Regel 50°C) schützen. Behältnis vor Schlag und gegen Umfallen sichern (z.B. Verwendung eines Flaschenwagens) und vor mechanischer Beschädigung schützen. Nicht in Treppenhäusern, Fluren, Durchgängen und Aufenthalts- bzw. Verbrauchsräumen lagern. Volle und leere Behältnisse müssen separat gelagert werden. Die Lagerung muss so erfolgen, dass eine Trennung unterschiedlicher Gase möglich ist. Sofern bei den Behältnissen ein Ventilschutz vorgesehen ist, muss dieser intakt sein und bei der Lagerung und dem Transport angebracht sein (z.B. Schutzkappe bei Gasflaschen). Der Notdienst sollte über die Örtlichkeit des Gaselagers verständigt sein. Der Lagerbestand muss nach dem First-in-First-out Prinzip rotierend verbraucht werden können. Bei der Lagerung und dem Transport von Behältnissen mit Sauerstoff sind außerdem die Angaben im entsprechenden Sicherheitsdatenblatt und dem jeweiligen Unfallmerkblatt zu beachten.
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
Druckbehältnis</u>
Sauerstoff medizinisch in verdichteter Form (Druck 100 bis 200 bar) wird in wiederbefüllbare Gasflaschen mit unterschiedlichem Rauminhalt (Volumen 0,4 bis 60 l) oder in Flaschenbündel (Volumen 300 bis 1200 l) abgefüllt.
Die Gasflaschen bestehen aus Stahl oder Aluminiumlegierung und sind mit einem Absperrventil oder einem Ventil mit integriertem Druckregler ausgestattet.
Wie erkennt man den Gasinhalt?
Der Gasinhalt ergibt sich überschlagsmäßig aus der Behältnisgröße (auf dem Behältnis eingeschlagen) multipliziert mit dem Behältnisdruck, der von der Druckreduziereinrichtung abgelesen werden kann.
z.B.: 10 l x 200 bar = 2000 l oder 2 m3 entspanntes Gas
Sauerstoff medizinisch in tiefgekühlt verflüssigter Form wird mit geringem Überdruck in geeigneten wiederbefüllbaren isolierten Kryobehältnissen (Volumen 0,4 bis 60 l) aus rostfreiem Stahl mit entsprechenden Befüll- und Entnahmeeinrichtungen abgefüllt.
Die Entnahme erfolgt gasförmig, die in den Behältnissen enthaltene maximale Gasmenge ist auf dem Behältnisschild vermerkt. Der tatsächliche Gaseinhalt ist auf der Inhaltsanzeige des Behältnisses ablesbar oder kann durch Abwiegen festgestellt werden.
Behältniskennzeichnung
Farbkennzeichnung: Flaschenschulter WEISS
Flaschenventil: Anschluss gemäß ÖNORM M 7390–2 Nr. 9: G % A (Außengewinde, rechts)
Flaschenbündel, Kryobehältnis, ortsbewegliche Tanks:
Kennzeichnung und Entnahmeanschluss nach Transportvorschriften und firmenspezifischen Festlegungen.
Sondergrößen von Kunden werden auf Anfrage gefüllt.
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur HandhabungAllgemein:
Medizinische Gase nur für medizinische Zwecke laut Indikationsliste verwenden. Nur Originalabfüllungen des Herstellers dürfen für medizinische Zwecke verwendet werden. Behältnisse sollten nur von geschultem Personal gehandhabt werden. Vor jeder Verwendung ist eine Überprüfung der für die jeweilige Anwendung geplanten ausreichenden Inhaltsmenge durchzuführen (Berechnung siehe Abschnitt 6.5). ). Ist das Behältnis mit einem integrierten Ventil ausgestattet, sollte der Benutzer auf einen Behältniswechsel vorbereitet sein, sobald sich das Manometer im gelben Bereich befindet. Der Behältniswechsel sollte erfolgen, sobald das Manometer den roten Bereich erreicht. Bei der Anwendung nicht rauchen, offene Flammen und Zündquellen fernhalten. An Verbraucherstellen dürfen nur die für die ununterbrochene Gasentnahme nötigen Behältnisse vorhanden sein (keine Lagerung). Gehen Sie sicher, dass das Sauerstoff-Behältnis im Betrieb aufrecht gehandhabt und mit einer geeigneten Vorrichtung gegen Umfallen und Stürzen gesichert ist. Behältnisse dürfen nicht übermalt werden, die vorhandenen Einprägungen dürfen nicht beschädigt werden; Kennzeichnungsetiketten dürfen nicht entfernt werden. Nur solche technische Ausrüstung verwenden, die für das spezielle Produkt und den vorgesehenen Druck und die Temperatur geeignet und zugelassen ist. Im Zweifelsfall den Gaselieferanten konsultieren. Die Inhalationshilfen (z.B. Nasenbrille, Atemmaske, Tubus) müssen für die jeweilige Applikation geeignet sein. Vor Anschluss eines Behältnisses muss sichergestellt sein, dass ein Rückstrom vom Leitungssystem in das Behältnis nicht möglich ist. Zur Entnahme von medizinischem Gas aus einem Behältnis ist erforderlichenfalls eine geeignete Druckreduziereinrichtung anzuschließen. Die Bedienungsanleitung für diese Einrichtung ist unbedingt zu beachten. Verunreinigung des Anschlusses vermeiden. Ventile langsam, ruckfrei und vollständig öffnen; hierzu keine Gleit- oder Schmiermittel sowie Werkzeuge benutzen, auch nicht bei Stecken des Ventils oder erschwerter Ankopplung des Druckreglers. Die Ventile und dazugehörende Geräte nur mit sauberen und fettfreien Händen (keine Handcremes, etc) bedienen. Die Dichtheit des Anschlusses sollte gemäß den beigefügten Instruktionen mit geeigneten Methoden überprüft werden (Leckspray). Undichtigkeit von Ventil oder Gerät nur durch den Austausch gegen Originalersatzteile beheben. Nach Gebrauch und bei längerer Unterbrechung der Gasentnahme alle Absperrorgane schließen. Behältnis nur in geschlossenem Zustand und mit angebrachtem Ventilschutz manipulieren und lagern. Verunreinigung der Behältnisse (z.B. durch Feuchtigkeit oder Eindringen von Wasser in die Behältnisse) vermeiden. Im Falle der Reinigung der Behältnisse oder der dazugehörenden Ausstattung keine brennbaren oder öl- oder fetthaltigen Materialien verwenden. Im Zweifelsfalle die Verträglichkeit der Materialien überprüfen. Zur Vermeidung von Kontamination sollte die Rückgabe der Behältnisse ohne integriertem Ventil mit geringem Restdruck (ca. 2 bar). erfolgen. Hierdurch wird die sichere Funktion auch nach Wiederbefüllen gewährleistet. Die Einhaltung des Restdrucks ist sicherzustellen. Nach Verwendung ist das Ventil mit normaler Kraft zu schließen und die angeschlossen Regler bzw. Verbindungen sind drucklos zu machen. Im Gefahrenfall ist das Ausströmen des medizinischen Gases durch das Schließen des entsprechenden Absperrorgans am Behältnis (siehe gegebenenfalls Bedienungsanleitung) zu unterbinden. Das Umfüllen von medizinischem Gas ist nur in besonderen Fällen entsprechend den geltenden gesetzlichen Bestimmungen zulässig. Veränderungen und Reparaturen an Behältnissen, Armaturen und anderen technischen Ausrüstungsteilen dürfen nur von entsprechenden Fachkräften durchgeführt werden. Eine missbräuchliche Verwendung der Behältnisse sowie eine Füllung durch den Verbraucher oder Dritte sind nicht statthaft.Zusätzliche Hinweise für flüssigen Sauerstoff in Kryo-Behältnissen:
Behältnis mit tiefgekühlt verflüssigtem Gas müssen stehend verwendet werden. Behältnis vor Schlag und gegen Umfallen sichern. Verschlusskappe vor der Verwendung entfernen. Flüssigsauerstoff ist extrem kalt, schnelles Öffnen des Auslassventils führt zu einem Austritt des tiefkalten Gases bzw. Flüssigkeit. Kälteverflüssigter Sauerstoff kann bei unsachgemäßer Entnahme Erfrierungen bzw. Kaltverbrennungen verursachen; bei Kontakt von kälteverflüssigtem Sauerstoff mit der Haut oder mit den Augen müssen diese Bereiche sofort mit großen Mengen kaltem Wasser oder kalten Kompressen behandelt werden; bei derartigen Verletzungen ist sofort ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen. Teile des Behältnisses (z.B. Ventile, Rohre, etc.) können bei Benutzung kalt werden und mitunter zu Eisbildung führen. Es ist darauf zu achten, diese Teile nicht zu berühren.Zusätzliche Hinweise für Behältnisse mit integriertem Ventil:
Diese Ventile haben einen Druckminderer eingebaut, womit dieser nicht extra benötigt wird. Dieses integrierte Ventil hat standardgemäß einen Schnellanschluss für spezielle Geräte. Zusätzlich gibt es einen separaten Auslass für kontinuierlichen Gasfluss, wobei ein Fluss von 0–15 Liter / Minute eingestellt werden kann. Die Bedienung ist der entsprechenden Anleitung zu entnehmen.Vorbereitung zur Verwendung mit separatem Druckminderer:
Druckbehältnisse nur mit angeschlossenem Druckminderer öffnen, der für Sauerstoff bestimmt ist. Vor dem Anschluss eines Druckminderers ist der Anschlussstutzen des Druckbehältnisses auf Sauberkeit zu prüfen, evtl. verschmutzte Anschlüsse mit einem sauberen Tuch reinigen. Die Verwendung von Werkzeug ist zu unterlassen um die Verbindung nicht zu beschädigen. Vor Öffnen des Ventils ist der ordentliche Sitz der angeschlossenen Armaturen (z.B. Druckminderer, Flowmeter) zu überprüfen und auf ihren geschlossenen Zustand zu achten. Der Druckminderer muss entlastet sein. Das Ventil des Druckbehältnisses ist langsam zu öffnen, ansonsten besteht Unfallgefahr. Zur Entnahme des Sauerstoffs ist das Handrad des Druckregelventils am Druckminderer langsam zu öffnen (Rechtsdrehung). Im Falle von Undichtigkeit, Ventil schließen und Druckminderer entkoppeln. Defekte Behältnisse deutlich kennzeichnen, gesondert lagern und dem Lieferanten übergeben.Transport der Behältnisse:
Größere Behältnisse sind mit geeigneten Handwägen zu transportieren. Beschädigungen oder der Verlust von angeschlossenen Geräten sind zu vermeiden.Bei der Verwendung von Behältnissen mit Sauerstoff sind außerdem die Angaben im entsprechenden Sicherheitsdatenblatt zu beachten.
Leere Behältnisse oder Behältnisse mit Restinhalt können dem Vertreiber zur Wiederbefüllung oder Entsorgung übergeben werden.
7. INHABER DER ZULASSUNG
Linde Gas GmbH
Carl-von-Linde-Platz 1
A-4651 Stadl-Paura
Tel.: +43 50 4273– 0
Fax.: +43 50 4273– 1900
e-mail:
8. ZULASSUNGSNUMMER
1–26092
9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG
Datum der Erteilung der Zulassung: 24. Oktober 2005
Datum der letzten Verlängerung der Zulassung: 08. März 2012
Mehr Informationen über das Medikament Conoxia medizinisches Gas
Arzneimittelkategorie: medizinische gase
Suchtgift: Nein
Psychotrop: Nein
Zulassungsnummer: 1-26092
Rezeptpflichtstatus: Arzneimittel zur Abgabe ohne aerztliche Verschreibung
Abgabestatus: Abgabe durch Gewerbetreibende gemäß Gewerbeordnung 1994 mit entsprechender Berechtigung
Inhaber/-in:
Linde Gas GmbH, Carl-von-Linde-Platz 1, 4651 Stadl-Paura, Österreich