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Bupropion ratiopharm 300 mg Tabletten mit veränderter Wirkstofffreisetzung - Zusammengefasste Informationen

Enthält den aktiven Wirkstoff :

ATC-Gruppe:

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Bupropion ratiopharm 300 mg Tabletten mit veränderter Wirkstofffreisetzung

ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS

Bupropion ratiopharm® 300 mg Tabletten mit veränderter Wirkstofffrei­setzung

2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

Jede Tablette enthält 300 mg Bupropionhydrochlo­rid.

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1.

3. DARREICHUNGSFORM

Tablette mit veränderter Wirkstofffrei­setzung

Cremeweiße bis hellgelbe runde Tablette, die auf einer Seite mit „GS2“ bedruckt und auf der anderen Seite unbedruckt ist.

Der Tablettendurchmes­ser beträgt ungefähr 9,3 mm.

4. KLINISCHE ANGABEN

4.1 Anwendungsgebiete

Zur Behandlung von Episoden einer Major Depression.

4.2 Dosierung und Art der Anwendung

Dosierung

Bupropion ratiopharm ist nur in der 300 mg Stärke erhältlich. Für eine Dosis von 150 mg verwenden Sie bitte ein anderes geeignetes Produkt auf dem Markt.

Anwendung bei Erwachsenen

Die empfohlene Anfangsdosierung beträgt 150 mg einmal täglich. In klinischen Studien wurde keine optimale Dosis festgelegt. Wenn es bei dieser Dosierung innerhalb der ersten 4 Wochen zu keiner Besserung kommt, kann die Dosis auf 300 mg einmal täglich erhöht werden. Zwischen den aufeinander folgenden Einzeldosen soll eine Zeitspanne von mindestens 24 Stunden liegen.

Der Wirkungseintritt von Bupropion wird mit 14 Tagen nach Behandlungsbeginn angenommen. Wie bei allen Antidepressiva kann die volle antidepressive Wirkung von Bupropion ratiopharm erst nach einigen Behandlungswochen feststellbar sein.

Um Symptomfreiheit zu erreichen sind Patienten mit Depression mindestens 6 Monate lang zu behandeln.

Schlafstörungen, meist vorübergehender Natur, sind eine sehr häufige Nebenwirkung. Die Schlafstörungen können vermindert werden, wenn die Tabletten nicht vor dem Schlafengehen genommen werden (vorausgesetzt ein Abstand von 24 Stunden zwischen den einzelnen Dosen wird eingehalten).

Kinder und Jugendliche

Die Anwendung von Bupropion ratiopharm bei Patienten unter 18 Jahren wird nicht empfohlen (siehe Abschnitt 4.4). Die Sicherheit und Wirksamkeit von Bupropion ratiopharm wurde bei Patienten unter 18 Jahren nicht untersucht.

Ältere Patienten

Die Wirksamkeit bei älteren Patienten ist nicht eindeutig belegt. In einer klinischen Studie wurden ältere Patienten mit derselben Dosis wie Erwachsene behandelt (siehe Anwendung bei Erwachsenen). Eine erhöhte Empfindlichkeit einiger älterer Personen kann nicht ausgeschlossen werden.

Patienten mit Leberfunktion­sstörungen

Bupropion ratiopharm muss mit Vorsicht bei Patienten mit Leberfunktion­sstörungen angewendet werden (siehe Abschnitt 4.4). Aufgrund der erhöhten pharmakokinetischen Variabilität bei Patienten mit leichter bis mittelschwerer Leberfunktion­sstörung beträgt die empfohlene Dosierung für diese Patienten 150 mg einmal täglich.

Patienten mit Nierenfunktion­sstörungen

Die empfohlene Dosierung für diese Patienten beträgt 150 mg einmal täglich, da Bupropion und seine aktiven Metaboliten in solchen Patienten stärker akkumulieren können als gewöhnlich (siehe Abschnitt 4.4).

Art der Anwendung

Bupropion ratiopharm ist als Ganzes einzunehmen. Die Tabletten dürfen nicht zerteilt, zerrieben oder zerkaut werden, da ansonsten das Risiko von Nebenwirkungen einschließlich Krampfanfällen erhöht ist.

Bupropion ratiopharm kann mit oder ohne eine Mahlzeit eingenommen werden.

Absetzen der Therapie

Obwohl Absetzsymptome (eher an spontan gemeldeten Ereignissen als an Beurteilungsskalen gemessen) in klinischen Studien mit Bupropion ratiopharm nicht beobachtet wurden, ist eine Ausschleichphase in Betracht zu ziehen. Bupropion ist ein selektiver Wiederaufnahme­hemmer von Katecholaminen und ein Rebound-Effekt oder Absetzsymptome können nicht ausgeschlossen werden.

4.3 Gegenanzeigen

Bupropion ratiopharm ist kontraindiziert bei Patienten, mit Überempfindlichkeit gegen Bupropion oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile.

Bupropion ratiopharm ist kontraindiziert bei Patienten, die gleichzeitig mit einem anderen bupropionhältigen Arzneimittel behandelt werden, da die Inzidenz von Krampfanfällen dosisabhängig ist und um Überdosierung zu vermeiden.

Bupropion ratiopharm ist kontraindiziert bei Patienten, die derzeit an Krampfanfällen leiden oder jemals in der Vergangenheit an Krampfanfällen gelitten haben.

Bupropion ratiopharm ist kontraindiziert bei Patienten mit diagnostiziertem Tumor des zentralen Nervensystems (ZNS).

Bupropion ratiopharm ist kontraindiziert bei Patienten, die zu irgendeinem Zeitpunkt der Behandlung, einen abrupten Entzug von Alkohol oder irgendeines Arzneimittels durchführen, von dem bekannt ist, dass ein Entzug mit dem Risiko des Auftretens von Krampfanfällen verbunden ist (insbesondere Benzodiazepine oder Benzodiazepin-ähnliche Arzneimittel).

Bupropion ratiopharm ist kontraindiziert bei Patienten mit schwerer Leberzirrhose.

Bupropion ratiopharm ist kontraindiziert bei Patienten, mit einer derzeitigen oder früheren Diagnose einer Bulimie oder Anorexia nervosa.

Die gleichzeitige Anwendung von Bupropion ratiopharm und Monoaminooxida­sehemmern (MAO-Hemmern) ist kontraindiziert. Zwischen dem Ende einer Behandlung mit irreversiblen MAO-Hemmern und dem Beginn der Behandlung mit Bupropion ratiopharm müssen mindestens 14 Tage vergehen. Bei reversiblen MAO-Hemmern ist ein Zeitraum von 24 Stunden ausreichend.

4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Krampfanfälle

Die empfohlene Dosis von Bupropion ratiopharm darf nicht überschritten werden, da Bupropion mit einem dosisabhängigen Risiko von Krampfanfällen verbunden ist. Die Häufigkeit des Auftretens von Krampfanfällen bei Bupropion Tabletten mit veränderter Wirkstofffrei­setzung lag in klinischen Studien bei Dosierungen bis zu 450 mg/Tag bei ca. 0,1%.

Es besteht ein erhöhtes Risiko, dass bei Anwendung von Bupropion ratiopharm Krampfanfälle auftreten, wenn prädisponierende Risikofaktoren vorliegen, die die Krampfschwelle herabsetzen.

Daher soll Bupropion ratiopharm bei Patienten mit einem oder mehreren prädisponierenden Faktoren für eine Herabsetzung der Krampfschwelle mit Vorsicht angewendet werden.

Alle Patienten sind auf mögliche prädisponierende Faktoren hin zu untersuchen, dazu gehören:

Die Gleichzeitige Verabreichung anderer Arzneimittel, von denen bekannt ist, dass sie die Krampfschwelle herabsetzen (z. B. Antipsychotika, Antidepressiva, Antimalariamittel, Tramadol, Theophyllin, systemische Steroide, Chinolone und sedierende Antihistaminika).

Alkoholmissbrauch (siehe auch Abschnitt 4.3) Schädel-Hirn-Trauma in der Anamnese Diabetes, der mit zuckersenkenden Arzneimitteln oder Insulin behandelt wird die Anwendung von Stimulanzien oder Appetitzüglern.

Bupropion ratiopharm ist bei Patienten, die während der Behandlung einen Krampfanfall erleiden, abzusetzen. Die Behandlung darf nicht wieder aufgenommen werden.

Wechselwirkungen (siehe Abschnitt 4.5)

Aufgrund pharmakokinetischer Wechselwirkungen können die Plasmaspiegel von Bupropion oder seiner Metaboliten verändert werden, wodurch das Potential für Nebenwirkungen (z. B.

Mundtrockenheit, Schlaflosigkeit, Krampfanfälle) möglicherweise erhöht wird. Daher ist Vorsicht geboten, wenn Bupropion gleichzeitig mit Arzneimitteln verabreicht wird, welche die Metabolisierung von Bupropion induzieren oder hemmen können.

Bupropion hemmt die Metabolisierung über das Cytochrom-P450-Isoenzym 2D6. Vorsicht ist geboten, wenn gleichzeitig Arzneimittel, die über dieses Enzym metabolisiert werden, verabreicht werden.

In der Literatur ist beschrieben, dass Arzneimittel die CYP2D6 inhibieren zu verminderten Konzentrationen von Endoxifen, einem aktiven Metaboliten von Tamoxifen, führen können. Daher soll auf die Anwendung von Bupropion während einer Tamoxifen Behandlung, nach Möglichkeit verzichtet werden (siehe Abschnitt 4.5).

Neuropsychiatris­che Störungen

Suizid/Suizid­gedanken oder klinische Verschlechterung

Das Krankheitsbild depressiver Erkrankungen ist mit einem erhöhten Risiko von Selbstmordgedanken, selbstschädigendem Verhalten und Selbstmord verbunden. Das Risiko besteht, bis es zu einer signifikanten Besserung kommt, welche möglicherweise nicht während der ersten Wochen der Behandlung auftritt. Die Patienten sind daher bis zum Eintritt einer Besserung engmaschig zu überwachen. Die klinische Erfahrung zeigt generell, dass das Suizidrisiko in den frühen Stadien der Genesung steigen kann.

Bei Patienten mit suizidbezogenen Ereignissen in der Anamnese und Patienten, die vor der Therapie stark suizidgefährdet waren, ist das Risiko von Selbstmordgedanken oder -versuchen bekanntermaßen erhöht. Sie sind daher während der Behandlung besonders sorgfältig zu überwachen.

Eine Meta-Analyse von Placebo-kontrollierten Studien bei erwachsenen Patienten mit psychiatrischen Erkrankungen zeigte bei Patienten im Alter unter 25 Jahren, im Vergleich zu Placebo, ein erhöhtes Risiko für suizidales Verhalten im Zusammenhang mit Antidepressiva.

Die Therapie ist insbesondere zu Beginn und nach Dosisveränderung mit einer engmaschigen Überwachung der Patienten, speziell jener mit erhöhtem Risiko, ein zu hergehen. Patienten (und deren Betreuer) sind auf die Notwendigkeit einer Überwachung auf jede klinische Verschlechterung, suizidales Verhalten, Suizidgedanken und ungewöhnliche Verhaltensände­rungen hinzuweisen und sofort medizinischen Rat einzuholen, wenn derartige Symptome auftreten.

Es muss bedacht werden, dass das Auftreten bestimmter neuropsychiatris­cher Symptome sowohl mit der Grunderkrankung als auch mit der medikamentösen Therapie in Zusammenhang stehen könnte (siehe unten: Neuropsychiatrische Symptome einschließlich Manie und Bipolare Erkrankung; siehe Abschnitt 4.8.)

Bei Patienten, bei welchen Suizidgedanken oder suizidales Verhalten auftreten, ist eine Änderung des Behandlungskon­zeptes, ein mögliches Absetzen des Präparates eingeschlossen, in Erwägung zu ziehen. Dies trifft besonders dann zu, wenn diese Symptome schwerwiegend sind, plötzlich auftreten oder nicht in der Anfangssymptomatik enthalten waren.

Neuropsychiatris­che Symptome einschließlich Manie und Bipolare Erkrankung

Über neuropsychiatrische Symptome ist berichtet worden (siehe Abschnitt 4.8). Vorwiegend bei Patienten mit psychiatrischen Erkrankungen in der Anamnese wurde eine psychotische und manische Symptomatik beobachtet. Zusätzlich kann die Episode einer Major Depression auch den Beginn einer manisch-depressiven Erkrankung darstellen. Es wird allgemein angenommen (wenn auch nicht durch klinische Studien bestätigt), dass die alleinige Behandlung einer solchen Episode mit einem Antidepressivum die Wahrscheinlichkeit des Auftretens einer gemischten/ma­nischen Episode bei Patienten mit entsprechendem Risiko für eine bipolare Erkrankung, erhöhen kann. Limitierte klinische Daten über die Anwendung von Bupropion in Verbindung mit Stimmungsstabi­lisatoren bei Patienten mit bipolarer Erkrankung in der Anamnese deuten auf eine niedrige Rate des Kippens in die Manie. Das Risiko einer bipolaren Erkrankung ist abzuklären, bevor eine Behandlung mit einem Antidepressivum in Erwägung gezogen wird. Die entsprechende Untersuchung muss eine detaillierte psychiatrische Anamnese, einschließlich der Familiengeschichte in Hinblick auf Suizid, bipolare Erkrankung und Depression, beinhalten.

Tierdaten geben Hinweis auf ein Missbrauchspo­tential. Studien zum Missbrauchspo­tential beim Menschen und umfangreiche klinische Erfahrung zeigen jedoch, dass Bupropion ein geringes Missbrauchspo­tential hat.

Es gibt nur wenig klinische Erfahrungswerte über die gleichzeitige Anwendung von Bupropion mit Elektrokrampfthe­rapie (ECT). Bei einer ECT Therapie mit gleichzeitiger Bupropion Behandlung ist Vorsicht geboten.

Überempfindlichke­it

Bupropion ratiopharm muss abgesetzt werden, wenn der Patient während der Behandlung Überempfindlichke­itsreaktionen entwickelt. Dem behandelnden Arzt muss bewusst sein, dass die Symptome nach Absetzen von Bupropion ratiopharm weiter fortschreiten oder rezidivieren können; eine symptomatische Behandlung ist deshalb über einen ausreichenden Zeitraum (mindestens eine Woche) sicherzustellen. Zu den typischen Symptomen zählen Hautausschlag, Juckreiz, Urtikaria oder Brustschmerzen, schwerwiegendere Reaktionen können jedoch auch Angioödem, Dyspnoe/Bronchos­pasmus, anaphylaktischer Schock, Erythema multiforme oder Stevens-Johnson-Syndrom umfassen. Arthralgie, Myalgie und Fieber wurden ebenfalls in Verbindung mit Hautausschlag und anderen Symptomen, die auf eine verzögerte Überempfindlichkeit hindeuten, beobachtet (siehe Abschnitt 4.8). Bei den meisten Patienten besserten sich die Symptome nach Absetzen von Bupropion und dem Beginn einer Behandlung mit Antihistaminika oder Kortikosteroiden und verschwanden nach einiger Zeit ganz.

Kardiovaskuläre Erkrankungen

Die klinische Erfahrung mit der Anwendung von Bupropion zur Behandlung der Depression bei Patienten mit kardiovaskulären Erkrankungen ist eingeschränkt. Es ist in dieser Patientengruppe mit Vorsicht anzuwenden. In Studien zur Raucherentwöhnung bei Patienten mit ischaemischer kardiovaskulärer Erkrankung wurde es im Allgemeinen gut vertragen (siehe Abschnitt 5.1)

Blutdruck

Bei nichtdepressiven Patienten mit Hypertension Grad I induzierte Bupropion keine signifikante Blutdruckerhöhung. Demgegenüber wurde aus der klinischen Anwendung von Blutdruckerhöhung, die in einigen Fällen möglicherweise schwerwiegend war und eine Akutbehandlung erforderte, berichtet. Dies wurde bei Patienten mit oder ohne zuvor bestehenden Bluthochdruck beobachtet.

Der Blutdruck muss zu Beginn der Behandlung gemessen und nachfolgend überwacht werden, insbesondere bei Patienten mit bestehendem Bluthochdruck. Bei einem klinisch signifikanten Anstieg des Blutdrucks muss ein Absetzen von Bupropion ratiopharm in Erwägung gezogen werden.

Kombination von Bupropion ratiopharm zusammen mit einem transdermalen Nikotinpflaster (NTS) kann zu Blutdruckerhöhung führen.

Besondere Patientengruppen

Kinder und Jugendliche

Bei Kindern und Jugendlichen mit schweren Depressionen und anderen psychiatrischen Erkrankungen ist die Behandlung mit Antidepressiva mit einem erhöhten Risiko für Suizidgedanken und suizidalem Verhalten verbunden.

Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion

Bupropion wird extensiv in der Leber zu seinen aktiven Metaboliten verstoffwechselt, die weiter metabolisiert werden. Es wurden keine statistisch signifikanten Unterschiede in der Pharmakokinetik von Bupropion bei Patienten mit einer milden bis mittelschweren Leberzirrhose im Vergleich zu gesunden Freiwilligen beobachtet, aber die Bupropionplas­maspiegel zeigten eine höhere Variabilität zwischen individuellen Patienten. Daher muss Bupropion ratiopharm mit Vorsicht bei Patienten mit einer leichten bis mittelschweren Leberfunktion­sstörung angewendet werden (siehe Abschnitt 4.2).

Alle Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion müssen engmaschig auf mögliche unerwünschte Wirkungen (z. B. Schlaflosigkeit, Mundtrockenheit, Krampfanfälle) überwacht werden, die auf hohe Arzneistoff- oder Metabolitenspiegel hinweisen können.

Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion

Bupropion wird hauptsächlich in Form seiner Metaboliten in den Urin ausgeschieden. Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion kann daher Bupropion und seine aktiven Metaboliten in einem größeren Ausmaß als gewöhnlich akkumulieren.

Der Patient muss engmaschig auf mögliche unerwünschte Wirkungen (z. B. Schlaflosigkeit, Mundtrockenheit, Krampfanfälle) überwacht werden, die auf hohe Arzneistoff- oder Metabolitenspiegel hinweisen können (siehe Abschnitt 4.2.).

Ältere Patienten

Die Wirksamkeit bei älteren Patienten ist abweichend. In einer klinischen Studie

wurde älteren Patienten dasselbe Dosis Regime verabreicht wie Erwachsenen (siehe Abschnitt 4.2 Anwendung bei Erwachsenen und 5.2). Eine höhere Empfindlichkeit bei einigen älteren Personen kann nicht ausgeschlossen werden.

Beeinflussung von Urintests

Da Bupropion eine amphetamin-ähnliche chemische Struktur hat, beeinflusst es die Ergebnisse einiger schneller Urin-Tests, was zu falsch-positiven Resultaten, besonders für Amphetamine führen kann. Ein positives Ergebnis soll daher mit einer spezifischeren Methode bestätigt werden.

Ungeeignete Arten der Verabreichung

Bupropion ratiopharm ist nur zur oralen Verwendung geeignet. Es gibt Berichte über die Inhalation zerstoßener Tabletten oder die Injektion von aufgelöstem Bupropion. Dies könnte zu einer raschen Freisetzung, schnelleren Absorption und einer möglichen Überdosierung führen. Es wurde von Krampfanfällen und/oder Todesfällen berichtet, wenn Bupropion intranasal oder durch parenterale Injektion verabreicht wurde.

Sonstiger Bestandteil

Natrium

Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Tablette, d.h. es ist nahezu „natriumfrei“.

4.5 Wechselwir­kungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen Monoaminooxidase A- und B-Hemmer verstärken die katecholaminergen Stoffwechselwege, jedoch auf andere Art als Bupropion. Aus diesem Grund ist die gleichzeitige Anwendung von Bupropion ratiopharm und Monoaminooxida­sehemmern (MAO-Hemmern) kontraindiziert, da die Wahrscheinlichkeit, dass Nebenwirkungen auftreten, durch die gleichzeitige Anwendung erhöht wird (siehe Abschnitt 4.3). Zwischen dem Ende einer Behandlung mit irreversiblen MAO-Hemmern und dem Beginn der Behandlung mit Bupropion ratiopharm müssen mindestens 14 Tage vergehen. Bei reversiblen MAO-Hemmern ist ein Zeitraum von 24 Stunden ausreichend.

Wirkung von Bupropion auf andere Arzneimittel

Obwohl Bupropion nicht über das Isoenzym (CYP 2D6) metabolisiert wird, hemmen Bupropion und sein Hauptmetabolit Hydroxybupropion den CYP 2D6-Stoffwechselweg. Die gleichzeitige Verabreichung von Bupropionhydrochlo­rid und Desipramin an gesunden Freiwilligen, von denen bekannt war, dass sie beträchtliche CYP 2D6-Isoenzym Metabolisierer sind, führte zu einem hohen (2-bis 5fachen) Anstieg der Cmax und der AUC von Desipramin. Die Hemmung von CYP 2D6 dauerte mindestens bis zum 7. Tag nach der letzten Dosis Bupropionhydrochlo­rid an.

Bei gleichzeitiger Behandlung mit Arzneimitteln, die überwiegend über CYP 2D6 metabolisiert werden und eine geringe therapeutische Breite haben, soll in deren unteren Dosierungsbereich begonnen werden. Dazu gehören bestimmte Antidepressiva (z. B. Desipramin, Imipramin,), Antipsychotika (z. B. Risperidon, Thioridazin), Betablocker (z. B. Metoprolol), selektive Serotonin-Wiederaufnahme­hemmer (SSRIs) und Typ 1C Antiarrhythmika (z. B. Propafenon, Flecainid). Wenn Bupropion ratiopharm zusätzlich zu einer Behandlung verabreicht wird, bei der der Patient bereits ein solches Arzneimittel erhält, muss eine Reduktion der Dosierung des bereits verabreichten Arzneimittels in Betracht gezogen werden. In diesen Fällen muss der zu erwartende Nutzen einer Behandlung mit Bupropion ratiopharm sorgfältig gegen die möglichen Risiken abgewogen werden.

Die Wirksamkeit von Arzneimitteln, die metabolische Aktivierung durch CYP2D6 benötigen (z.B. Tamoxifen), kann bei gleichzeitiger Gabe von CYP2D6-Inhibitoren wie z. B. Bupropion vermindert sein (siehe Abschnitt 4.4).

Obwohl Citalopram (ein SSRI) nicht primär über CYP2D6 metabolisiert wird, erhöhte, in einer Studie, Bupropion die Cmax und AUC von Citalopram um 30% bzw. 40%.

Die gleichzeitige Verabreichung von Digoxin und Bupropion kann zu einem verminderten Digoxinspiegel führen. Wie aus einer cross-over Studie hervorgeht, war bei gesunden Freiwilligen Digoxin AUC 0–24 h vermindert und die renale Clearance erhöht. Behandelnde Ärzte müssen sich darüber bewusst sein, dass die Digoxinspiegel nach Absetzen von Bupropion ansteigen können und der Patient muss daher hinsichtlich einer möglicher Digoxintoxizität genau beobachtet werden.

Wirkung anderer Arzneimittel auf Bupropion

Bupropion wird zu seinem aktiven Hauptmetaboliten Hydroxybupropion vor allem über das Cytochrom-P450 2B6 verstoffwechselt (siehe Abschnitt 5.2). Gleichzeitige Verabreichung mit Arzneimitteln, die den Metabolismus von Bupropion über das CYP 2B6 Isoenzym beeinflussen können (z. B. CYP2B6-Substrate, Cyclophosphamid, Ifosfamid und CYP2B6-Inhibitoren: Orphenadrin, Ticlopidin, Clopidogrel) kann zu erhöhten Bupropionplas­maspiegeln und niedrigeren Spiegeln des aktiven Metaboliten Hydroxybupropion führen. Die klinischen Folgen der Inhibition des Metabolismus von Bupropion über das CYP2B6 Enzym und die daraus folgenden Änderungen im Verhältnis Bupropion zu Hydroxybupropion sind derzeit unbekannt.

Da Bupropion extensiv metabolisiert wird, ist Vorsicht angezeigt, wenn Bupropion gleichzeitig mit Arzneimitteln verabreicht wird, von denen bekannt ist, dass sie die Metabolisierung induzieren (z. B. Carbamazepin, Phenytoin, Ritanovir, Efevirenz) oder hemmen (z. B. Valproat), da diese möglicherweise die klinische Wirksamkeit und Verträglichkeit von Bupropion beeinflussen.

In einer Serie von Studien an gesunden Freiwilligen verringerte Ritonavir (100 mg zweimal täglich oder 600 mg zweimal täglich) oder Ritonavir 100 mg plus Lopinavir 400 mg zweimal täglich die Plasmaspiegel von Bupropion und seiner Hauptmetaboliten dosisabhängig um 20 – 80 % (siehe Abschnitt 5.2.). In ähnlicher Weise verringerte Efavirenz 600 mg einmal täglich während zweier Wochen die Exposition von Bupropion um ungefähr 55% in gesunden Probanden. Die klinischen Auswirkungen dieser verminderten Exposition sind unklar, könnten aber verminderte Wirksamkeit in der Behandlung einer Major Depression einschließen. Bei Patienten die eines dieser Arzneimittel erhalten könnte eine Erhöhung der Bupropiondosis notwendig sein; die empfohlene Höchstdosis darf jedoch nicht überschritten werden.

Andere Wechselwirkungen

Die Verabreichung von Bupropion ratiopharm an Patienten, die gleichzeitig entweder Levodopa oder Amantadin erhalten, muss mit Vorsicht erfolgen. Begrenzte klinische Daten lassen auf eine höhere Inzidenz von unerwünschten Wirkungen (z. B. Übelkeit, Erbrechen und neuropsychiatrische Auffälligkeiten – siehe Abschnitt 4.8) bei Patienten schließen, die Bupropion gleichzeitig mit entweder Levodopa oder Amantadin erhalten.

Obwohl klinische Daten eine pharmakokinetische Wechselwirkung von Bupropion und Alkohol nicht erkennen lassen, gab es seltene Berichte über neuropsychiatrische Nebenwirkungen oder eine verminderte Alkoholtoleranz bei Patienten, die während der Behandlung mit Bupropion ratiopharm Alkohol zu sich nahmen. Der Alkoholkonsum muss während der Behandlung mit Bupropion ratiopharm auf ein Minimum beschränkt oder vermieden werden.

Es gibt keine pharmakokinetischen Studien mit Bupropion und gleichzeitig verabreichten Benzodiazepinen. Basierend auf in vitro Untersuchungen der beteiligten Stoffwechselwege ist eine solche Interaktion nicht anzunehmen. Nach gleichzeitiger Gabe von Bupropion und Diazepam bei gesunden Freiwilligen war die Sedierung geringer als bei alleiniger Verabreichung von Diazepam.

Es gab keine systematische Evaluierung der Kombination von Bupropion mit Antidepressiva (andere als Desipramin und Citalopram), Benzodiazepinen (andere als Diazepam) oder Neuroleptika. Es gibt nur limitierte klinische Erfahrung mit Johanniskraut.

Kombination von Bupropion ratiopharm zusammen mit einem transdermalen Nikotinpflaster (NTS) kann zu Blutdruckerhöhung führen.

4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaft

In einigen epidemiologischen Studien zur Auswirkung auf die Schwangerschaft, nach Behandlung der Mutter mit Bupropion im ersten Trimester, wurde eine Assoziation mit erhöhtem Risiko von gewissen angeborenen kardiovaskulären Missbildungen, speziell von Ventrikelseptum­defekt und linkem Abfluss Trakt Herzfehler, berichtet. Diese Feststellungen sind nicht einheitlich über die Studien. Tierstudien geben keinen Hinweis auf direkte oder indirekte schädigende Wirkung im Hinblick auf Fortpflanzungsto­xizität (siehe Abschnitt 5.3). Bupropion ratiopharm wird während einer Schwangerschaft nicht empfohlen, außer der klinische Zustand der Frau erfordert eine Behandlung mit Bupropion und alternative Behandlungen sind nicht möglich.

Stillzeit

Bupropion und seine Metaboliten gehen in die Muttermilch über. Die Entscheidung ob das Stillen oder die Therapie mit Bupropion ratiopharm abgebrochen wird, ist unter in Betrachtnahme des Vorteils des Stillens für das Kind und des Vorteils einer Therapie mit Bupropion ratiopharm für die Mutter zu treffen.

Fertilität

Es gibt keine Daten zum Effekt von Bupropion auf die menschliche Fruchtbarkeit. Eine Fortpflanzungsstu­die bei Ratten zeigte keine Hinweise auf Beeinträchtigung der Fortpflanzungsfähig­keit (siehe Abschnitt 5.3).

4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Wie andere auf das ZNS wirkende Arzneimittel kann Bupropion die Fähigkeit beeinflussen, Tätigkeiten durchzuführen, die Urteilsfähigkeit sowie motorische oder kognitive Fähigkeiten voraussetzen. Die Patienten müssen daher Vorsicht walten lassen, wenn sie die Absicht haben, Auto zu fahren oder Maschinen zu bedienen, es sei denn, sie sind sich sicher, dass Bupropion ratiopharm ihre diesbezüglichen Fähigkeiten nicht negativ beeinflusst.

4.8 Nebenwirkungen

Die folgende Auflistung gibt Auskunft über unerwünschte Wirkungen aufgrund klinischer Erfahrung, eingeteilt nach Häufigkeit und Organsystemen.

Bei der Beschreibung der Häufigkeit des Auftretens der Nebenwirkungen wurden folgende

Vereinbarungen zugrunde gelegt: sehr häufig (>1/10); häufig (>1/100 bis <1/10); gelegentlich (>1/1.000 bis <1/100); selten (>1/10.000 bis <1/1.000); sehr selten (< 1/10.000); nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).

Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems

Nicht bekannt

Anämie, Leukopenie und Thrombozytopenie

Erkrankungen des Immunsystems*

Häufig

Überempfindlichke­itsreaktionen wie Urtikaria

Sehr selten

Schwerwiegendere Überempfindlichke­itsreaktionen einschließlich Angioödem, Dyspnoe/Bronchos­pasmen und anaphylaktischer Schock.

Es wurde über Arthralgie, Myalgie und Fieber in Verbindung mit Rash und anderen Symptomen berichtet. Dies deutet auf eine verzögerte Hypersensitivität hin. Die Symptome können der Serumkrankheit ähneln.

Stoffwechsel und

Ernährungsstörungen

Häufig

Appetitlosigkeit

Gelegentlich

Gewichtsverlust

Sehr selten

Schwankungen des Blutzuckerwertes

Nicht bekannt

Hyponatriämie

Psychiatrische Erkrankungen

Sehr häufig

Schlaflosigkeit (siehe Abschnitt 4.2.)

Häufig

Ruhelosigkeit, Angst

Gelegentlich

Depression (siehe Abschnitt 4.4), Verwirrtheit

Sehr selten

Aggressives Verhalten, Feindseligkeit, Reizbarkeit, Ruhelosigkeit, Halluzinationen, ungewöhnliche Träume einschließlich Albträume, Depersonalisation, Wahnvorstellungen, paranoide Gedanken.

Nicht bekannt

Suizidgedanken, suizidales Verhalten ***, Psychosen

Erkrankungen des Nervensystems

Sehr häufig

Kopfschmerzen

Häufig

Tremor, Schwindel, Störung der Geschmacksempfin­dung

Gelegentlich

Konzentration­sstörungen

Selten

Krampfanfalle (siehe unten **)

Sehr selten

Dystonie, Ataxie, Parkinsonismus, Inkoordination, Gedächtnisstörun­gen, Parästhenie, Synkope

Augenerkrankungen

Häufig

Sehstörungen

Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths

Häufig

Tinnitus

Herzerkrankungen

Gelegentlich

Tachykardie

Sehr selten

Palpitationen

Gefäßerkrankungen

Gelegentlich

Blutdrucksteigerung (manchmal schwerwiegend), Gesichtsröte

Sehr selten

Vasodilatation, posturale Hypotonie

Erkrankungen des

Gastrointesti­naltrakts

Sehr häufig

Mundtrockenheit, gastrointestinale Störungen inklusive Übelkeit und Erbrechen

Häufig

Bauchschmerzen, Verstopfung

Leber- und

Gallenerkrankungen

Sehr selten

Erhöhte Leberenzyme, Gelbsucht, Hepatitis

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellge­webes*

Häufig

Rash, Pruritus, Schwitzen

Sehr selten

Erythema multiforme, Stevens Johnson Syndrom, Exacerbation von Psoriasis

Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen

Sehr selten

Muskelzucken

Erkrankungen der Nieren und Harnwege

Sehr selten

Änderung in der Miktionsfrequenz und/oder Harnretention, Harninkontinenz

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Häufig

Fieber, Brustschmerzen, Asthenie

* Überempfindlichkeit kann sich in Form von Hautreaktionen zeigen. Siehe „Erkrankungen des Immunsystems“ und „Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellge­webes“.

* Die Häufigkeit von Krampfanfällen liegt bei ca. 0,1% (1/1.000). Der häufigste Krampfanfallstyp ist der generalisierte tonisch-klonische Krampfanfall, ein Krampfanfallstyp, der in einigen Fällen zu postiktaler Verwirrtheit oder Gedächtnisstörungen führen kann (siehe Abschnitt 4.4).

** Über Fälle von Suizidgedanken und suizidalem Verhalten während der Bupropiontherapie oder kurz nach Behandlungsabbruch wurde berichtet (siehe Abschnitt 4.4).

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung über das nationale Meldesystem anzuzeigen:

Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen

Traisengasse 5

1200 WIEN, ÖSTERREICH

Fax: + 43 (0) 50 555 36207

Website:

4.9 Überdosierung

Es wurde über akute Überdosierungen, die die therapeutische Höchstdosis um das 10-fache überschritten, berichtet. Zusätzlich zu den oben aufgeführten Nebenwirkungen führte Überdosierung zu Symptomen wie Schläfrigkeit, Bewusstseinsverlust und/oder Veränderungen des EKGs wie Überleitungsstörun­gen, (einschließlich QRS-Verlängerungen), Arrhythmien und Tachykardie. Über QTc-Verlängerung wurde ebenfalls berichtet. Im Allgemeinen trat diese in Zusammenhang mit QRS Verlängerung und erhöhter Herzfrequenz auf. Obgleich sich die meisten Patienten ohne Folgen erholten, wurden selten Todesfälle in Verbindung mit einer Überdosierung von Bupropion bei Patienten berichtet, die hohe Dosen des Wirkstoffs einnahmen.

Behandlung:

Im Falle einer Überdosierung wird die Aufnahme in ein Krankenhaus empfohlen. EKG und Vitalzeichen müssen überwacht werden.

Freihalten der Atemwege, Sauerstoffzufuhr und Ventilation sind zu gewährleisten. Die Anwendung von Aktivkohle wird empfohlen. Es ist kein spezifisches Antidot für Bupropion bekannt. Die weitere Behandlung ist entsprechend der klinischen Erfordernisse durchzuführen.

5. PHARMAKOLO­GISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakothera­peutische Gruppe: andere Antidepressiva; ATC-Code: N06AX12

Wirkmechanismus

Bupropion hemmt selektiv die Wiederaufnahme von Katecholaminen (Noradrenalin und Dopamin) in die Neuronen mit nur minimaler Wirkung auf die Wiederaufnahme von Indolaminen (Serotonin) und ohne Hemmung der Monoaminooxidase.

Der Wirkmechanismus von Bupropion als Antidepressivum ist nicht bekannt.

Es wird jedoch vermutet, dass diese Wirkung über noradrenerge und/oder dopaminerge Mechanismen verläuft.

Klinische Wirksamkeit und Sicherheit

Die antidepressive Wirkung von Bupropion wurde im Rahmen eines klinischen Programms untersucht. Von den Teilnehmern wurden 1.155 mit Bupropion (Tabletten mit veränderter Wirkstofffrei­setzung) und 1.868 mit Bupropion (Retardtabletten) behandelt. Zur Wirksamkeit von Bupropion ratiopharm XR liegen sieben Studien, drei aus der EU und vier aus den USA, vor: Die Dosierung betrug in der EU bis zu 300 mg/Tag, während sie in den USA flexibel innerhalb einer Bandbreite von bis zu 450 mg/Tag gehandhabt wurde. Hinzu kommen 9 unterstützende Studien über die Behandlung von MDD mit Bupropion (Retardtabletten), basierend auf der Bioäquivalenz von Bupropion (Tabletten mit veränderter Wirkstofffrei­setzung) (einmal täglich) zu der Retardtablette (zweimal täglich).

Gemessen an der Gesamtpunktezahl nach der Montgomery-Asberg Depression Rating Skala (MADRS) zeigte Bupropion (Tabletten mit veränderter Wirkstofffrei­setzung) eine statistische Überlegenheit gegenüber Placebo in einer von zwei identischen Studien mit Dosierungen zwischen 150 und 300 mg. Auch die Response- und Remissionsraten waren mit Bupropion (Tabletten mit veränderter Wirkstofffrei­setzung) signifikant höher als beim Placebo. Zwar wurde in einer dritten Studie an älteren Patienten statistisch beim Primärparameter, der mittleren Abweichung vom Ausgangswert nach MADRS (Endpunkt: Last Observation Carried Forward endpoint), keine Überlegenheit gegenüber dem Placebo festgestellt, doch eine Sekundäranalyse (Observed Case) ergab sehr wohl eine statistisch signifikante Wirkung.

Gemessen am primären Endpunkt konnte in zwei von vier US-Studien mit Bupropion (Tabletten mit veränderter Wirkstofffrei­setzung) ein signifikanter Nutzen nachgewiesen werden (300–450 mg). Eine der beiden positiven Studien, war eine placebokontro­llierte Studie an MDD-Patienten, die andere eine aktiv kontrollierte Studie an MDD-Patienten.

In einer Rückfall-Präventions-Studie wurden Patienten, die auf eine achtwöchige Open-labelAkutbehandlung mit Bupropion (Retardtablette) (300 mg/Tag) angesprochen hatten, für einen Zeitraum von weiteren 44 Wochen randomisiert entweder einer Bupropion (Retardtablette)-Gruppe oder einer Placebogruppe zugeteilt. Bupropion (Retardtablette) zeigte gemessen am PrimaryOutcome-Measure eine statistisch signifikante Überlegenheit im Vergleich zu Placebo (P < 0,05). Die Wirkung blieb während der 44-wöchigen doppelt verblindeten Follow-up-Periode in jeweils 64% (Bupropion Retardtablette) bzw. 48% (Placebo) der Fälle aufrecht.

Klinische Sicherheit

Der prospektive beobachtete Anteil an kardialen Geburtsfehlern bei Schwangerschaften mit pränataler Exposition zu Bupropion im ersten Trimester war 9/675 (1,3%) im internationalen „Pregnancy Registry“.

Bei einer retrospektiven Studie war der Anteil an angeborenen Missbildungen oder kardiovaskulären Missbildungen, unter mehr als tausend Expositionen zu Bupropion im ersten Trimester, nicht größer verglichen mit der Anwendung von anderen Antidepressiva.

In einer retrospektiven Analyse der Daten des „National Birth Defects Prevention Study“ wurde eine statistisch signifikante Assoziation zwischen dem Auftreten eines linken Abfluss Trakt Herzfehlers bei Säuglingen und selbst berichteter mütterlicher Verwendung von Bupropion in der frühen Schwangerschaft berichtet. Keine Assoziation wurde beobachtet zwischen mütterlicher Bupropion Verwendung und einer anderen Art von Herzfehlern oder mit allen Kategorien an Herzfehlern gemeinsam.

Eine weitere Analyse der Daten vom „Slone Epidemiology Center Birth Defects Study“ fand keinen statistisch signifikanten Anstieg des linken Abfluss Trakt Herzfehlers mit mütterlicher Bupropion Verwendung. Dennoch wurde eine statistisch signifikante Assoziation von Ventrikelseptum­defekten nach der Verwendung von Bupropion alleine während des ersten Trimesters beobachtet.

In einer Studie an gesunden Freiwilligen wurden keine klinisch signifikanten Auswirkungen von Bupropion Retard-Filmtabletten (450mg/Tag) im Vergleich mit Placebo auf das QTcF-Intervall nach 14 Tage Aufdosierung zum steady state, beobachtet.

5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Resorption

Nach oraler Verabreichung von 300 mg Bupropionhydrochlo­rid als Tablette mit veränderter Wirkstofffrei­setzung an gesunden Freiwilligen wurden nach ca. 5 Stunden max.

Plasmakonzentra­tionen (Cmax) von ca. 160 ng/ml beobachtet. Im steady state sind die Cmax und AUC Werte von Hydroxybupropion ungefähr das 3 respektive 14-fache der Werte von Bupropion. Die Cmax von Threohydrobupropion ist im steady state vergleichbar mit der von Bupropion, während die AUC von Threohydrobupropion ca. 5-fach höher ist als die von Bupropion. Die Plasmakonzentra­tionen von Erythrohydrobu­propion hingegen sind denen von Bupropion vergleichbar. Maximale Plasmawerte von Hydroxybupropion werden ca. 7 Stunden, von Threohydroxybu­propion und Erythrohydrobu­propion 8 Stunden nach Verabreichung einer Einzeldosis Bupropion erreicht. Die AUC- und Cmax-Werte von Bupropion und seiner aktiven Metaboliten Hydroxybupropion und Threohydrobupropion steigen über einen Dosisbereich von 50 – 200 mg nach Einzeldosen und über einen Dosisbereich von 300 – 450 mg/Tag nach wiederholter Dosierung proportional zur Dosis an.

Die absolute Bioverfügbarkeit von Bupropion ist nicht bekannt, die Daten zur Exkretion im Urin zeigen jedoch, dass mind. 87% einer Dosis Bupropion resorbiert wird.

Die Resorption von Bupropion wird durch eine gleichzeitige Nahrungsaufnahme nicht signifikant beeinflusst.

Verteilung

Bupropion wird mit einem scheinbaren Verteilungsvolumen von ca. 2000 l verteilt.

Bupropion, Hydroxybupropion und Threohydrobupropion binden mäßig an Plasmaproteine (84%, 77% bzw. 42%).

Bupropion und seine aktiven Metaboliten gehen in die Muttermilch über. Studien an Tieren haben gezeigt, dass Bupropion und seine aktiven Metaboliten die Blut-Hirn-Schranke und die Plazenta passieren.

Studien mit Positronen-Emissions-Tomographie an gesunden Freiwilligen zeigen, dass Bupropion die Blut-Hirn-Schranke durchdringt und an den striatalen Dopamin-Wiederaufnahme-Transportern bindet (ungefähr 25% bei 150 mg zweimal täglich).

Biotransformation

Bupropion wird beim Menschen extensiv metabolisiert. Drei pharmakologisch aktive Metaboliten wurden im Plasma identifiziert: Hydroxybupropion und die Aminoalkoholi­somere, Threohydrobupropion und Erythrohydrobu­propion. Diese können von klinischer Bedeutung sein, da ihre Plasmakonzentra­tionen genauso hoch oder höher sind als die von Bupropion. Die aktiven Metaboliten werden weiter zu inaktiven Metaboliten verstoffwechselt (von denen einige nicht vollständig charakterisiert wurden aber Konjugate einschließen können) und mit dem Urin ausgeschieden.

In-vitro -Studien zeigen, dass Bupropion vor allem über das CYP2B6 zu seinem aktiven Hauptmetaboliten Hydroxybupropion metabolisiert wird, während die CYP1A2, 2A6, 2C9, 3A4 und 2E1 weniger beteiligt sind. Im Gegensatz dazu verläuft die Bildung von Threohydrobupropion über eine Carbonylreduktion ohne Beteiligung von Cytochrom-P450-Isoenzymen (siehe Abschnitt 4.5). Das Potential von Threohydrobupropion und Erythrohydrobu­propion, das Cytochrom-P450-System zu hemmen, wurde nicht untersucht.

Bupropion und Hydroxybupropion sind beide Hemmstoffe des Isoenzyms Cytochrom-P450 2D6 mit Ki-Werten von 21 bzw. 13,3 p.M (siehe Abschnitt 4.5).

Es hat sich gezeigt, dass Bupropion bei Tieren seine eigene Metabolisierung nach mehrfacher Verabreichung induziert. Für den Menschen wurde keine Enzyminduktion von Bupropion oder Hydroxybupropion bei Probanden oder Patienten nachgewiesen, die die empfohlene Dosis Bupropionhydrochlo­rid für 10 – 45 Tage erhielten.

Elimination

Nach oraler Verabreichung von 200 mg 14C Bupropion an Menschen wurden 87% bzw. 10% der radioaktiven Dosis im Urin und den Faeces nachgewiesen. Der Anteil des unverändert ausgeschiedenen Bupropions betrug nur 0,5%; dieser Befund stimmt mit der extensiven Metabolisierung von Bupropion überein. Weniger als 10% dieser 14C Dosis wurde in Form von aktiven Metaboliten im Urin wiedergefunden.

Die durchschnittliche scheinbare Clearance nach oraler Verabreichung von Bupropionhydrochlo­rid beträgt ca. 200 l/Std. und die mittlere Eliminationshal­bwertzeit von Bupropion beträgt ca. 20 Stunden.

Die Eliminationshal­bwertzeit von Hydroxybupropion beträgt ca. 20 Stunden, die Eliminationshal­bwertzeiten von Threohydrobupropion und Erythrohydrobu­propion sind länger (37 bzw. 33 Stunden), die AUC-Werte im steady state sind höher (8– bzw. 1,6-fach) als die von Bupropion. Der steady state von Bupropion und seiner Metaboliten wird innerhalb von 8 Tagen erreicht.

Die unlösliche Kapselhülle der Tablette mit veränderter Wirkstofffrei­setzung kann während der Darmpassage intakt bleiben und mit den Faeces ausgeschieden werden.

Besondere Patientengruppen:

Patienten mit Nierenfunktion­sstörungen

Die Ausscheidung von Bupropion und seiner aktiven Hauptmetaboliten wird durch eine herabgesetzte Nierenfunktion möglicherweise vermindert. Limitierte Daten von Patienten mit terminaler Niereninsuffizienz oder moderater bis hochgradiger Nierenfunktion­sstörung zeigten erhöhte Plasmaspiegel von Bupropion und/oder seiner Metaboliten (siehe Abschnitt 4.4.).

Patienten mit Leberfunktion­sstörungen

Die Pharmakokinetik von Bupropion und seiner aktiven Metaboliten war bei Patienten mit schwacher bis mittelschwerer Leberzirrhose im Vergleich zu gesunden Freiwilligen nicht statistisch signifikant verändert, obgleich zwischen individuellen Patienten eine höhere Variabilität beobachtet wurde (siehe Abschnitt 4.4). Bei Patienten mit schwerer Leberzirrhose waren die Cmax und die AUC von Bupropion im Vergleich zu den Werten von gesunden Freiwilligen wesentlich erhöht (mittlere Differenz ca. 70% bzw. 3-fach) und variierten stärker; die mittlere Halbwertszeit war ebenfalls länger (um ca. 40%). Im Fall von Hydroxybupropion war die mittlere Cmax niedriger (um ca. 70%), die mittlere AUC tendenziell höher (um ca. 30%), die mediane Tmax später (um ca. 20 Stunden) und die mittleren Halbwertszeiten länger (um ca. das 4fache) als bei gesunden Freiwilligen. Im Fall von Threohydrobupropion und Erythrohydrobu­propion waren die mittlere Cmax tendenziell niedriger (um ca. 30%), die mittlere AUC tendenziell höher (um ca. 50%), die mediane Tmax später (um ca. 20 Stunden) und die mittlere Halbwertszeit länger (um ca. das 2-fache) als bei gesunden Freiwilligen (siehe Abschnitt 4.3).

Ältere Patienten

Pharmakokinetische Studien mit älteren Patienten zeigten unterschiedliche Ergebnisse. Eine Studie mit Einzeldosen hat gezeigt, dass sich die Pharmakokinetik von Bupropion und seiner Metaboliten bei älteren nicht von der bei jüngeren Erwachsenen unterscheidet. Eine andere pharmakokinetische Studie mit Einzel- und Mehrfachdosierung lässt darauf schließen, dass Bupropion und seine Metaboliten bei älteren Patienten möglicherweise in einem größeren Ausmaß akkumulieren. Die klinische Erfahrung hat keine Unterschiede hinsichtlich der Verträglichkeit zwischen älteren und jüngeren Patienten gezeigt, eine höhere Empfindlichkeit bei älteren Patienten kann aber nicht ausgeschlossen werden (siehe Abschnitt 4.4).

Freisetzung von Bupropion im Körper unter Alkoholeinfluss

In vitro Tests zeigten, dass Bupropion bei hohen Alkoholkonzen­tration (bis zu 40%) schneller aus der Retardform freigesetzt wird (bis zu 20% lösten sich nach 2 Stunden) (siehe Abschnitt 4.5)

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Fortpflanzungsto­xizitätsstudi­en bei Ratten, bei Exposition entsprechend jener der maximal empfohlenen humanen Dosis (basierend auf systemischen Daten nach Exposition) zeigten keine Nebenwirkungen hinsichtlich Fertilität, Schwangerschaft und fötaler Entwicklung. FortpflanzungsTo­xizitätsstudi­en bei Kaninchen, behandelt mit Dosen bis zu 7-mal der maximal empfohlenen humanen Dosis, basierend auf einer mg/m2 Grundlage (es sind keine systemischen Daten der Exposition verfügbar), zeigten nur einen schwachen Anstieg bei Abweichungen des Skelettes (vermehrtes Auftreten von verbreiteten anatomischen Abweichungen einer zusätzlichen Brustrippe und verspätete Ossifikation der Fingerknochen). Außerdem wurde, bei einer mütterlichen toxischen Dosis, eine Abnahme des Kaninchen Fötusgewichtes berichtet.

In Tierstudien verursachte Bupropion in Dosen, die mehrfach höher lagen als die therapeutischen Dosen beim Menschen, u. a. die folgenden dosisabhängigen Symptome:

Ataxie und Konvulsionen bei Ratten, allgemeine Schwäche, Zittern und Erbrechen bei Hunden sowie eine erhöhte Letalität bei beiden Spezies. Aufgrund der bei Tieren aber nicht beim Menschen auftretenden Enzyminduktion war die in den Tierstudien erreichte systemische Exposition nur in etwa so hoch wie die systemische Exposition beim Menschen nach empfohlener Höchstdosis.

In den Tierstudien traten Leberveränderungen auf, die die Wirkung der hepatischen Enzyminduktion widerspiegeln. Beim Menschen induziert Bupropion in den empfohlenen Dosen nicht seinen eigenen Metabolismus. Dies weist darauf hin, dass die Leberbefunde bei den Labortieren nur eine begrenzte Bedeutung bei der Beurteilung und der Risikobewertung von Bupropion haben.

Daten zur Genotoxizität zeigen, dass Bupropion bei Bakterien schwach mutagen wirkt, aber nicht bei Säugetieren. Daher wird es nicht als genotoxisch für den Menschen angesehen.

Studien an Mäusen und Ratten bestätigen, dass Bupropion in diesen Spezies nicht karzinogen wirkt.

6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Tablettenkern

Povidon

Cysteinhydrochlorid Monohydrat

Hochdisperses Siliciumdioxid, wasserfrei

Glyceroldibehenat

Magnesiumstearat (E 470b)

Tablettenüberzug

Erster Überzug:

Zweiter Überzug:

Ethylcellulose 100mPas

Methacrylsäure-

Ethylacrylat-Copolymer (1:1) (enthält

Natriumlarylsulfat und Polysorbat 80)

Povidon

Hochdisperses Siliciumdioxid

Macrogol

Macrogol

Triethylcitrat

Drucktinte

Die schwarze Drucktinte enthält Schellack, Eisenoxid schwarz (E 172) und Propylenglycol.

6.2 Inkompatibilitäten

Nicht zutreffend.

6.3 Dauer der Haltbarkeit

3 Jahre

6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedin­gungen erforderlich.

6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

Blister: OPA/Alu/PVC-Alu Blister enthält 7, 10, 30, 60 und 90 Tabletten. Auch verfügbar im OPA/Alu/PVC-Alu perforiertem Unit-Dose-Blister zu 30×1 Tabletten.

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in Verkehr gebracht.

6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung

Keine besonderen Anforderungen für die Beseitigung.

7. INHABER DER ZULASSUNG

TEVA B.V.

Swensweg 5

2031 GA Haarlem

Niederlande

Tel.Nr.: +43/1/97007–0

Fax-Nr.: +43/1/97007–66

e-mail:

Mehr Informationen über das Medikament Bupropion ratiopharm 300 mg Tabletten mit veränderter Wirkstofffreisetzung

Arzneimittelkategorie: standardarzneimittel
Suchtgift: Nein
Psychotrop: Nein
Zulassungsnummer: 138539
Rezeptpflichtstatus: Arzneimittel zur einmaligen Abgabe auf aerztliche Verschreibung
Abgabestatus: Abgabe durch eine (öffentliche) Apotheke
Inhaber/-in:
Teva B.V., Swensweg 5, 2031 GA Haarlem, Niederlande