Info Patient Hauptmenü öffnen

Baneocin - Puder - Zusammengefasste Informationen

Enthält aktive Wirkstoffe :

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Baneocin - Puder

1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS

Baneocin – Puder

2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

1 g Puder enthält:

Bacitracin Zink 250 IE (entspricht 0,0041667 g)

Neomycin als Sulfat 5.000 IE (entspricht 0,0074626 g)

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.

3. DARREICHUNGSFORM

Pulver (weiß bis gelblich) zur Anwendung auf der Haut

4. KLINISCHE ANGABEN

4.1 Anwendungsgebiete

Zur lokalen Therapie von Infektionen, die durch Neomycin- und/oder Bacitracin-empfindliche Keime hervorgerufen werden:

- kleinflächige, bakterielle Hautinfektionen wie z. B.

bakteriell infizierte Herpes simplex-, Herpes zoster-/Varizellen-Bläschen, nässende Impetigo contagiosa, infizierte Ulcera cruris, infizierte Ekzeme, bakteriell infizierte Windeldermatitis

- Vorbeugung von Nabelinfektionen bei Neugeborenen

- nach chirurgischen (dermatologischen) Eingriffen als Zusatztherapie bei

– Exzisionen und Kauterisationen

– Rhagadenbehandlung

– Dammriss

– Episiotomie

– nässenden Wunden und Narben

Die offiziellen Richtlinien für den angemessenen Gebrauch von Antibiotika sind zu beachten.

4.2 Dosierung und Art der Anwendung

Dosierung

Im Allgemeinen erfolgt die Applikation von Baneocin – Puder bei Erwachsenen und Kindern zwei-bis viermal täglich.

Es sollte nicht mehr als 1% der Körperoberfläche (entspricht der Größe einer Handfläche) behandelt werden.

Art der Anwendung

Zur Anwendung auf der Haut.

Puder auf die zu behandelnde Stelle dünn aufstreuen, eventuell Verband.

Die Dauer der Anwendung sollte auf 7 Tage beschränkt sein.

Patienten mit eingeschränkter Leber- und/oder Nierenfunktion

Bei Anwendung wesentlich höherer als der empfohlenen Dosen muss insbesondere bei Patienten mit eingeschränkter Leber- und /oder Nierenfunktion wegen des erhöhten Risikos einer möglichen Resorption der Wirkstoffe auf nephrotoxische und/oder ototoxische Veränderungen geachtet werden. Entsprechende Harn- und Blutkontrollen bzw. audiometrische Tests werden empfohlen (siehe auch Abschnitt 4.4).

Ältere Patienten (ab 65 Jahre)

Bei älteren Patienten ist keine besondere Dosierung erforderlich.

4.3 Gegenanzeigen

Überempfindlichkeit gegen die Wirkstoffe, andere Aminoglykosid-Antibiotika oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile. Eine Anwendung bei schweren großflächigen Hautverletzungen muss vermieden werden, da eine Resorption ototoxische Nebenwirkungen mit Gehörverlust verursachen kann. Bei schweren kardiogenen oder nephrogenen Ausscheidungsstörun­gen und Vorschädigungen des Vestibular- und/oder Cochlearorgans ist die Anwendung von Baneocin-Puder nicht angezeigt, wenn die Möglichkeit einer unkontrollierten Resorption gegeben ist. Nicht im äußeren Gehörgang verwenden, falls das Trommelfell perforiert ist. Baneocin-Puder darf nicht am Auge angewandt werden.

4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Baneocin – Puder darf – insbesondere bei Kindern – nicht in den Mund kommen.

Bei Anwendung wesentlich höherer als der empfohlenen Dosen muss wegen möglicher Resorption der Wirkstoffe auf nephrotoxische und/oder ototoxische Veränderungen geachtet werden.

Dieses Risiko ist bei Patienten mit gestörter Leber und/oder Nierenfunktion erhöht, weshalb – in diesem Fall – vor und während einer intensiven Therapie Harn- und Blutkontrollen bzw. audiometrische Tests empfohlen werden.

Bei unkontrollierter Resorption von Baneocin sollte auf die Möglichkeit einer neuromuskulären Blockade, insbesondere bei Azidose, Myasthenia gravis oder anderen neuromuskulären Erkrankungen geachtet werden. Kalzium oder Cholinesterase­hemmer (Neostigmin) können einer solchen Blockade entgegenwirken.

Auf das Überwuchern resistenter Keime, insbesondere von Pilzen, ist bei langdauernder Anwendung besonders zu achten. In diesen Fällen sind geeignete therapeutische Maßnahmen zu ergreifen.

Bei Allergien und Superinfektionen ist das Medikament abzusetzen.

4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Bei Resorption kann bei gleichzeitiger Verabreichung von Cephalosporinen bzw. anderen Aminoglykosid-Antibiotika die Nephrotoxizität verstärkt werden.

Bei gleichzeitiger Gabe von Diuretika, wie Etacrynsäure oder Furosemid, ist eine Verstärkung der Oto- bzw. Nephrotoxizität möglich.

Durch Anwendung von Narkotika, Anästhetika bzw. Muskelrelaxantien kann bei Resorption die neuromuskuläre Blockade verstärkt werden.

4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaft und Stillzeit

Soweit die Möglichkeit einer Resorption von Baneocin – Puder gegeben ist, ist bei Schwangerschaft und in der Stillperiode Vorsicht geboten. Neomycin ist, wie alle AminoglykosidAn­tibiotika, plazentagängig.

Bei hohen systemischen Dosen von Aminoglykosiden ist eine fetale Gehörschädigung beschrieben worden. Daher soll das Medikament nur verabreicht werden, wenn der potentielle Nutzen das fetale Risiko übersteigt.

Fertilität

Es wurden keine Studien zur Fertilität durchgeführt. Tierexperimentelle Versuche zeigten keine Auswirkung auf die Fertilität (siehe Abschnitt 5.3)

4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Nicht zutreffend.

4.8 Nebenwirkungen

Die Nebenwirkungen sind nach Körpersystemen und ihrer Häufigkeit gemäß folgender Einteilung geordnet:

Sehr häufig: > 1/10

Häufig: > 1/100, < 1/10

Gelegentlich: > 1/1.000, < 1/100

Selten: > 1/10.000, < 1/1.000

Sehr selten: < 1/10.000

Nicht bekannt: Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar

Erkrankungen des Immunsystems

Selten: Bei Neomycin-Allergie besteht auch eine Kreuzallergie gegen andere

Aminoglykosid-Antibiotika in etwa 50% der Fälle.

Nicht bekannt: Sensibilisierung: Im Vergleich zu gesunder Haut wird die Sensibilisierung im Allgemeinen gegen viele verschiedene Substanzen, darunter auch Neomycin, durch die Anwendung bei chronischen Dermatosen (z.B. Stauungsdermatosen oder chronische Otitis media) begünstigt. Die Allergie kann sich unter Umständen lediglich auch als mangelnder Heilungserfolg manifestieren.

Erkrankungen des Nervensystems

Nicht bekannt: Vestibularisschäden, neuromuskuläre Blockade

Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths

Nicht bekannt: Hörschäden

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellge­webes

Selten: Allergien, die in erster Linie als Kontaktekzem auftreten.

Nicht bekannt: Bei langdauernder Anwendung kann es zu allergischen Reaktionen wie Rötung, Austrocknen und Schuppung der Haut, Hautausschlag und Juckreiz kommen.

Ausbreitung der Läsionen oder ein Ausbleiben der Heilung kann allergisch bedingt sein.

Erkrankungen der Nieren und Harnwege

Nicht bekannt: Nierenschäden

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung über das nationale Meldesystem anzuzeigen:

Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen

Traisengasse 5

1200 WIEN

ÖSTERREICH

Fax: + 43 (0) 50 555 36207

Website:

4.9 Überdosierung

4.9 Überdosierung

Bei Anwendung wesentlich höherer als der empfohlenen Dosen muss wegen möglicher Resorption der Wirkstoffe auf nephrotoxische und/oder ototoxische Veränderungen geachtet werden.

5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakothera­peutische Gruppe: Dermatika; andere Antibiotika zur topischen Anwendung ATC-Code: D06AX

Baneocin ist eine Antibiotikakom­bination ausschließlich zur Lokalbehandlung. Es enthält zwei antibakterielle, lokal hochwirksame (bakterizide) Substanzen, Neomycin und Bacitracin, die einander synergistisch ergänzen.

Bacitracin:

Vor allem bei grampositiven Keimen (und einigen wenigen gramnegativen) kommt es zu einer Hemmung der Mureinsynthese in der Zellwand.

Bacitracin wirkt vor allem auf grampositive Keime wie z. B. hämolysierende Streptokokken, Staphylokokken, Clostridien, Corynebacterium diphtheriae sowie Treponema pallidum und einige gramnegative Erreger wie Neisserien und Haemophilus influenzae. Es ist auch gegen Actinomyceten und Fusobacterien wirksam. Resistenz gegen Bacitracin ist extrem selten.

Neomycinsulfat:

Die Wirkung beruht teils auf der Steigerung der Permeabilität der Zellmembran, teils auf einer Hemmung der Proteinsynthese an den Ribosomen. Die Wirkung erstreckt sich auf grampositive als auch gramnegative Erreger wie z. B. Staphylokokken, Proteus, Enterobacter aerogenes, Klebsiella pneumoniae, Salmonella, Shigella, Haemophilus influenzae, Pasteurella, Neisseria meningitidis, Vibrio cholerae, Bordetella pertussis, Bacillus anthracis, Corynebacterium diphtheriae, Streptococcus faecalis, Listeria monocytogenes, Escherichia coli und Mycobacterium tuberculosis. Borrelia, Leptospira interrogans (L. icterohaemorrha­gicae) werden ebenfalls unterdrückt. Einzelne Stämme von Staphylokokken sind gegen Neomycin resistent.

Durch den Kombinationseffekt wird eine Breitspektrum­wirkung erzielt. Pseudomonas, Nocardien, Pilze und Viren werden nicht erfasst.

Die Verträglichkeit und Gewebetoleranz ist gut; es erfolgt auch keine Inaktivierung durch Sekret, Blut oder Gewebeteile. Bei großflächiger Anwendung entgegen der Dosierungsempfeh­lung muss an die Möglichkeit einer Resorption und ihre möglichen Folgen (siehe Abschnitte 4.3, 4.4, 4.5, 4.8) gedacht werden.

Die Puderformulierung fördert die natürliche Perspiratio insensibilis und erzeugt dadurch einen kühlenden, wohltuenden Effekt.

5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Baneocin wirkt bei bestimmungsgemäßem Gebrauch lokal an der Applikationsstelle. Sollte dennoch eine Resorption erfolgt sein, so beträgt die Serumhalbwertzeit für Neomycin bzw. Bacitracin etwa 2–3 Stunden.

Für die einzelnen Wirkstoffe von Baneocin gelten folgende allgemeinen pharmakokinetischen Angaben:

Bacitracin wird von Schleimhäuten und Haut praktisch nicht resorbiert. Zu bedenken ist aber eine Absorption bei offenen Wunden.

Neomycin wird nur in geringem Maß durch die intakte Haut resorbiert. Bei Verlust der Keratinschicht (Ulcera, Wunden, Verbrennungen, usw.) sowie bei entzündeter oder geschädigter Haut wird Neomycin schnell resorbiert.

Die Ausscheidung von eventuell über ein nicht intaktes Epithel resorbierten Mengen erfolgt mit dem Urin.

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Es liegen keine Daten über karzinogene oder mutagene Effekte nach Langzeitgabe von Bacitracin im Tierversuch vor. Neomycin erhöht in vitro die Frequenz von Chromosomenabe­rrationen bei humanen Lymphozyten unter Verwendung der höchsten Konzentration (80 pg/ml Neomycin). Inwiefern diese Beobachtung bei lokaler Applikation und praktisch vernachlässigbarer Resorption relevant ist, scheint fraglich. Nach oraler Gabe von Bacitracin (100 g/Tonne Nahrung) an Kaninchen wurde kein nachteiliger Effekt auf Fertilität, Größe der Nachkommenschaft sowie deren Überlebenszeit beobachtet.

6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Pudergrundlage entkeimt (Amylum Maydis, Magnesiumoxid)

6.2 Inkompatibilitäten

Nicht zutreffend.

6.3 Dauer der Haltbarkeit

2 Jahre

Nach dem ersten Öffnen 8 Wochen haltbar.

6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Nicht über 25°C lagern.

In der Originalverpackung aufbewahren.

6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

PE-Behälter mit Schnappdeckel zu 6 g und 10 g

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.

6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung

6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung

Keine besonderen Anforderungen.

Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu beseitigen.

7. INHABER DER ZULASSUNG

Sandoz GmbH, 6250 Kundl, Österreich

8. ZULASSUNGSNUMMER

9451

9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG

Datum der Erteilung der Zulassung: 27.12.1956

Datum der letzten Verlängerung der Zulassung: 13.11.2014

10. STAND DER INFORMATION

November 2019

Mehr Informationen über das Medikament Baneocin - Puder

Arzneimittelkategorie: standardarzneimittel
Suchtgift: Nein
Psychotrop: Nein
Zulassungsnummer: 9451
Rezeptpflichtstatus: Arzneimittel zur einmaligen Abgabe auf aerztliche Verschreibung
Abgabestatus: Abgabe durch eine (öffentliche) Apotheke
Inhaber/-in:
Sandoz GmbH, Biochemiestraße 10, 6250 Kundl, Österreich