Travoprost ist ein synthetisch hergestellter Wirkstoff, der zur Gruppe der Prostaglandin-Analoga gehört. Er wird hauptsächlich zur Behandlung von erhöhtem Augeninnendruck eingesetzt, welcher eine Hauptursache für das Glaukom (Grüner Star) ist. In Österreich sind etwa 100.000 Menschen von dieser Erkrankung betroffen.
Der Wirkstoff Travoprost wird als Augentropfen verabreicht und wirkt direkt auf die Schlemm-Kanäle im Auge. Diese Kanäle sind für den Abfluss des Kammerwassers zuständig, einer Flüssigkeit, die den Augapfel mit Nährstoffen versorgt und ihm seine Form gibt. Durch eine Verbesserung des Kammerwasserabflusses kann der Augeninnendruck gesenkt werden.
Travoprost bewirkt dies durch eine Aktivierung spezieller Rezeptoren in den Zellen der Schlemm-Kanäle. Dadurch entspannen sich diese Zellen und erweitern die Kanäle, wodurch das Kammerwasser leichter abfließen kann. Die Folge ist eine Verringerung des Drucks im Auge.
Die Anwendung von Travoprost-Augentropfen erfolgt in der Regel einmal täglich am Abend, da zu diesem Zeitpunkt die Produktion des Kammerwassers am geringsten ist und somit ein optimaler Effekt erzielt werden kann. Vor dem Eintropfen sollte darauf geachtet werden, dass das Auge sauber und trocken ist.
Die Dosierung von Travoprost beträgt meist 0,004 % (40 Mikrogramm pro Milliliter) und wird individuell vom behandelnden Arzt festgelegt. Eine Überdosierung kann zu Nebenwirkungen wie Reizungen, Rötungen oder Schmerzen im Auge führen.
Wie bei jedem Medikament können auch bei der Anwendung von Travoprost-Augentropfen Nebenwirkungen auftreten. Die häufigsten Nebenwirkungen sind lokale Reaktionen am Auge wie Rötung, Juckreiz oder Brennen. Weitere mögliche Nebenwirkungen sind Kopfschmerzen, verschwommenes Sehen und Veränderungen der Augenfarbe durch eine erhöhte Pigmentierung der Iris.
In seltenen Fällen kann es zu allergischen Reaktionen auf den Wirkstoff kommen. Diese äußern sich in Form von Hautausschlag, Schwellungen im Gesicht oder Atembeschwerden. Bei Auftreten solcher Symptome sollte umgehend ein Arzt konsultiert werden.
Travoprost ist nicht für jeden Patienten geeignet. So sollte der Wirkstoff beispielsweise nicht angewendet werden bei einer Überempfindlichkeit gegen einen der Inhaltsstoffe oder während einer Schwangerschaft bzw. Stillzeit.
Zudem ist Vorsicht geboten bei Patienten mit bestimmten Vorerkrankungen wie Asthma bronchiale, Herzerkrankungen oder Niereninsuffizienz, da hier die Anwendung von Travoprost möglicherweise angepasst werden muss.
In Österreich ist Travoprost als Monopräparat sowie in Kombination mit anderen Wirkstoffen zur Senkung des Augendrucks erhältlich. Zu den bekanntesten Präparaten zählen Tafluprost, Travatan und DuoTrav.
Zusammenfassend ist Travoprost ein wirksames Medikament zur Behandlung von erhöhtem Augeninnendruck bei Glaukom-Patienten. Durch seine gezielte Wirkung auf die Schlemm-Kanäle trägt es dazu bei, den Druck im Auge zu senken und somit das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen. Wie bei jedem Medikament sollten jedoch mögliche Nebenwirkungen und Kontraindikationen beachtet werden.