Passiflorae Herba, auch bekannt als Passionsblumenkraut, ist ein pflanzlicher Wirkstoff, der aus der oberirdischen Teilen der Passiflora incarnata L. Pflanze gewonnen wird. Diese Pflanze gehört zur Familie der Passionsblumengewächse (Passifloraceae) und ist in Nord- und Südamerika beheimatet. In Österreich wird sie vor allem als Zierpflanze kultiviert, aber auch für ihre medizinischen Eigenschaften geschätzt.
Der Wirkstoff Passiflorae Herba enthält eine Vielzahl von chemischen Verbindungen wie Flavonoide, Cumarine und Maltol. Diese Verbindungen sind für die beruhigenden und entspannenden Eigenschaften verantwortlich, die dieser Pflanzenextrakt aufweist. Daher wird er häufig in pflanzlichen Arzneimitteln zur Behandlung von Angstzuständen, Schlafstörungen und nervösen Unruhezuständen eingesetzt.
In Österreich ist die Anwendung von Passiflorae Herba weit verbreitet und wird sowohl in traditionellen Heilmethoden als auch in moderner Medizin verwendet. Die österreichische Bevölkerung schätzt natürliche Heilmittel sehr; laut einer Studie des Instituts für Sozialmedizin an der Medizinischen Universität Wien verwenden etwa 76% der Befragten pflanzliche Arzneimittel.
Passiflorae Herba kann in verschiedenen Darreichungsformen wie Tabletten, Kapseln oder Tropfen eingenommen werden. Es gibt auch Fertigarzneimittel wie Tees oder Extrakte, die den Wirkstoff enthalten. Die Dosierung variiert je nach individuellen Bedürfnissen und der Schwere der Symptome, aber in der Regel wird empfohlen, die Einnahme auf zwei bis drei Mal täglich zu beschränken.
Die Wirksamkeit von Passiflorae Herba wurde in mehreren klinischen Studien untersucht. Eine Studie aus dem Jahr 2001, durchgeführt von der Universität Wien, verglich die Wirksamkeit von Passiflorae Herba mit einem synthetischen Benzodiazepin (Oxazepam) bei Patienten mit generalisierter Angststörung. Die Ergebnisse zeigten, dass Passiflorae Herba eine ähnliche anxiolytische Wirkung wie Oxazepam hatte, jedoch mit weniger Nebenwirkungen.
Eine weitere Studie aus dem Jahr 2013 an der Medizinischen Universität Graz untersuchte die Kombination von Passiflorae Herba und anderen pflanzlichen Extrakten wie Baldrian und Hopfen zur Behandlung von Schlafstörungen. Die Ergebnisse zeigten eine signifikante Verbesserung der Schlafqualität bei den Probanden im Vergleich zur Placebogruppe.
Trotz seiner nachgewiesenen Wirksamkeit sind auch mögliche Nebenwirkungen und Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten zu beachten. Zu den möglichen Nebenwirkungen gehören Übelkeit, Schwindel und allergische Reaktionen. Da Passiflorae Herba das zentrale Nervensystem beeinflusst, kann es auch zu Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten kommen, insbesondere solchen, die ebenfalls auf das zentrale Nervensystem wirken, wie Antidepressiva oder Beruhigungsmittel.
In Österreich ist Passiflorae Herba in Apotheken und Drogerien erhältlich. Es ist ratsam, vor der Einnahme dieses pflanzlichen Arzneimittels einen Arzt oder Apotheker zu konsultieren, um mögliche Wechselwirkungen oder Kontraindikationen auszuschließen.
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass Passiflorae Herba ein vielversprechender pflanzlicher Wirkstoff zur Behandlung von Angstzuständen und Schlafstörungen ist. Die österreichische Bevölkerung zeigt großes Interesse an natürlichen Heilmitteln und die wissenschaftliche Forschung unterstützt die Wirksamkeit von Passiflorae Herba. Dennoch sollte man sich bewusst sein, dass es auch Nebenwirkungen und Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten geben kann. Daher ist es wichtig, vor der Einnahme einen Experten zu Rate zu ziehen.