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Arzneimitteln, die den Wirkstoff enthalten MICAFUNGIN NATRIUM

Micafungin Natrium ist ein Antimykotikum, das zur Klasse der Echinocandine gehört. Es wird hauptsächlich zur Behandlung von invasiven Candida-Infektionen und zur Prophylaxe von Candida-Infektionen bei Hochrisikopatienten eingesetzt. In Österreich ist Micafungin Natrium unter dem Handelsnamen Mycamine® erhältlich.

Der Wirkstoff Micafungin Natrium wirkt fungistatisch und fungizid gegen eine Vielzahl von Candida-Arten, einschließlich solcher, die gegen andere Antimykotika resistent sind. Es hemmt die Synthese von Beta-(1,3)-D-Glucan, einem wichtigen Bestandteil der Pilzzellwand. Durch diese Hemmung wird die Integrität der Zellwand geschwächt und letztendlich zum Absterben der Pilzzelle geführt.

Micafungin Natrium zeigt eine gute Wirksamkeit gegen verschiedene Candida-Arten wie C. albicans, C. glabrata, C. krusei und C. parapsilosis sowie gegen einige seltene Arten wie C. lusitaniae und C. guilliermondii.

Die Pharmakokinetik von Micafungin Natrium ist gut untersucht und weist eine hohe Plasmaproteinbindung auf (etwa 99%). Der Wirkstoff wird hauptsächlich in der Leber metabolisiert und über den Stuhl ausgeschieden.

Die Anwendung von Micafungin Natrium erfolgt intravenös als Infusion über einen Zeitraum von etwa einer Stunde einmal täglich. Die empfohlene Dosis beträgt 100 mg für die Behandlung von invasiven Candida-Infektionen und 50 mg für die Prophylaxe von Candida-Infektionen bei Hochrisikopatienten.

In klinischen Studien wurde Micafungin Natrium als gut verträglich und sicher eingestuft. Die häufigsten Nebenwirkungen sind Fieber, Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Hautausschlag. Schwere Nebenwirkungen wie Leberschäden oder allergische Reaktionen sind selten.

In Österreich ist die Inzidenz von invasiven Candida-Infektionen in den letzten Jahren gestiegen. Laut einer Studie des European Centre for Disease Prevention and Control (ECDC) aus dem Jahr 2017 betrug die Inzidenz von invasiven Candida-Infektionen in Österreich etwa 5 Fälle pro 100.000 Einwohner.

Ein wichtiger Aspekt bei der Anwendung von Micafungin Natrium ist das Auftreten von Resistenzen gegenüber Echinocandinen. Obwohl diese bisher noch selten sind, sollten Ärzte und Apotheker auf mögliche Resistenzen achten und gegebenenfalls alternative Therapieoptionen in Betracht ziehen.

Die Anwendung von Micafungin Natrium sollte nur unter ärztlicher Aufsicht erfolgen, da eine genaue Diagnose der zugrunde liegenden Pilzinfektion erforderlich ist. Bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion oder bekannter Überempfindlichkeit gegenüber Echinocandinen sollte Micafungin Natrium mit Vorsicht angewendet werden.

Zusammenfassend ist Micafungin Natrium ein wirksames und gut verträgliches Antimykotikum zur Behandlung von invasiven Candida-Infektionen und zur Prophylaxe bei Hochrisikopatienten. Es bietet eine wichtige Therapieoption in Österreich, wo die Inzidenz dieser Infektionen in den letzten Jahren zugenommen hat. Die sorgfältige Überwachung von Resistenzen und die Anwendung unter ärztlicher Aufsicht sind entscheidend für den erfolgreichen Einsatz dieses Wirkstoffs.

Arzneimitteln, die den Wirkstoff enthalten MICAFUNGIN NATRIUM