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Arzneimitteln, die den Wirkstoff enthalten MERCAPTOPURIN MONOHYDRAT ()

Mercaptopurin Monohydrat ist ein Wirkstoff, der in der Medizin zur Behandlung von bestimmten Krebserkrankungen eingesetzt wird. Es handelt sich hierbei um ein Antimetabolit, das die Zellteilung hemmt und somit das Wachstum von Tumorzellen verlangsamt oder stoppt. In Österreich ist Mercaptopurin Monohydrat unter dem Handelsnamen Purinethol erhältlich und wird vor allem bei akuter lymphatischer Leukämie (ALL) und chronischer myeloischer Leukämie (CML) angewendet.

Der Wirkstoff Mercaptopurin Monohydrat gehört zur Gruppe der sogenannten Purinanaloge. Diese Substanzen wirken, indem sie in den Stoffwechsel der DNA- und RNA-Synthese eingreifen. Sie täuschen die Zellen durch ihre strukturelle Ähnlichkeit zu den natürlichen Bausteinen der DNA vor, dass sie diese Bausteine verwenden können. Dadurch kommt es zu einer fehlerhaften Synthese von DNA-Strängen, was wiederum die Vermehrung der Tumorzellen stört.

Die genaue Dosierung von Mercaptopurin Monohydrat hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie zum Beispiel dem Alter des Patienten, dem Körpergewicht und dem Krankheitsbild. Die Therapie wird in der Regel unter strenger ärztlicher Kontrolle durchgeführt, da es bei diesem Medikament zu schwerwiegenden Nebenwirkungen kommen kann.

Zu den häufigsten Nebenwirkungen von Mercaptopurin Monohydrat zählen Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Appetitlosigkeit und Haarausfall. Darüber hinaus kann es zu einer Verminderung der weißen Blutkörperchen (Leukopenie) und der Blutplättchen (Thrombozytopenie) kommen, was das Risiko für Infektionen und Blutungen erhöht. In seltenen Fällen können auch Leber- oder Nierenfunktionsstörungen auftreten.

In Österreich sind Krebserkrankungen eine der Hauptursachen für Todesfälle. Laut Statistik Austria waren im Jahr 2019 etwa 20,8 % aller Todesfälle auf Krebs zurückzuführen. Leukämien machen dabei einen kleineren Anteil aus: Im Jahr 2017 wurden in Österreich insgesamt 1.271 Neuerkrankungen an Leukämie registriert, davon entfielen 606 Fälle auf die akute lymphatische Leukämie (ALL) und 123 Fälle auf die chronische myeloische Leukämie (CML).

Die Behandlung von Leukämien hat in den letzten Jahren erhebliche Fortschritte gemacht, sodass heute eine Vielzahl von Therapieoptionen zur Verfügung steht. Mercaptopurin Monohydrat ist dabei ein wichtiger Bestandteil der medikamentösen Therapie bei ALL und CML.

Es ist wichtig zu betonen, dass Mercaptopurin Monohydrat nicht als eigenständige Therapie eingesetzt wird, sondern immer in Kombination mit anderen Medikamenten verabreicht wird. Die Kombinationstherapie ermöglicht es, verschiedene Wirkmechanismen gegen die Tumorzellen zu nutzen und so die Wirksamkeit der Behandlung zu erhöhen.

Insgesamt ist Mercaptopurin Monohydrat ein wirksames Medikament zur Behandlung von Leukämien, das jedoch aufgrund seiner potenziellen Nebenwirkungen unter strenger ärztlicher Überwachung eingesetzt werden muss. Die Anwendung dieses Wirkstoffs hat dazu beigetragen, die Überlebensraten von Patienten mit ALL und CML in Österreich und weltweit zu verbessern.

Arzneimitteln, die den Wirkstoff enthalten MERCAPTOPURIN MONOHYDRAT ()