Das Gelbfiebervirus ist ein RNA-Virus, das zur Familie der Flaviviren gehört und hauptsächlich in tropischen und subtropischen Regionen Afrikas sowie Südamerikas vorkommt. Es verursacht die Gelbfieberkrankheit, eine akute Infektionskrankheit, die von Stechmücken übertragen wird. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schätzt, dass jährlich etwa 200.000 Fälle von Gelbfieber auftreten und rund 30.000 Menschen daran sterben.
In Österreich ist das Risiko einer Gelbfieberinfektion äußerst gering, da das Virus hier nicht endemisch ist. Dennoch sind österreichische Reisende gefährdet, wenn sie in Länder reisen, in denen das Virus verbreitet ist. Daher wird Reisenden aus Österreich empfohlen, sich vor einer Reise in ein Gelbfieber-Endemiegebiet impfen zu lassen.
Das Gelbfiebervirus wird durch den Stich infizierter Aedes- oder Haemagogus-Mücken auf den Menschen übertragen. Nach einer Inkubationszeit von drei bis sechs Tagen können Symptome wie Fieber, Kopfschmerzen, Muskelschmerzen und Übelkeit auftreten. In vielen Fällen verläuft die Krankheit mild und heilt innerhalb weniger Tage ab.
Bei etwa 15 Prozent der Infizierten entwickelt sich jedoch eine schwerere Form der Erkrankung mit hohem Fieber, inneren Blutungen und Organschäden - insbesondere an Leber und Nieren - was zum sogenannten "Gelbsucht" führt. Diese schweren Fälle können tödlich enden, die Sterblichkeitsrate liegt bei etwa 20 bis 50 Prozent der schwer erkrankten Patienten.
Die Diagnose des Gelbfiebervirus erfolgt durch den Nachweis des Virus oder spezifischer Antikörper im Blut des Patienten. Da es keine spezifische antivirale Therapie gegen das Gelbfiebervirus gibt, besteht die Behandlung hauptsächlich aus symptomatischen Maßnahmen wie Schmerzlinderung, Fieberkontrolle und Flüssigkeitszufuhr.
Eine wirksame Präventionsmaßnahme gegen das Gelbfiebervirus ist die Impfung. Der Gelbfieberimpfstoff enthält abgeschwächte lebende Viren und bietet innerhalb von zehn Tagen nach der Impfung einen Schutz von etwa 99 Prozent. Die Impfung ist in der Regel gut verträglich und hat nur selten Nebenwirkungen. Die WHO empfiehlt eine Auffrischungsimpfung alle zehn Jahre für Personen, die weiterhin einem Infektionsrisiko ausgesetzt sind.
In Österreich wird die Gelbfieberimpfung nur in autorisierten Impfstellen durchgeführt, da sie unter das Internationale Gesundheitsreglement (IGR) fällt. Reisende sollten sich mindestens zehn Tage vor Abreise impfen lassen, um einen ausreichenden Schutz aufzubauen.
Neben der Impfung können Reisende auch andere Maßnahmen ergreifen, um sich vor einer Infektion mit dem Gelbfiebervirus zu schützen. Dazu gehören das Tragen von heller Kleidung, die Verwendung von Insektenschutzmitteln und das Schlafen unter einem Moskitonetz.
Zusammenfassend ist das Gelbfiebervirus ein ernstzunehmender Erreger, der in bestimmten Regionen Afrikas und Südamerikas verbreitet ist. Obwohl das Risiko einer Infektion in Österreich äußerst gering ist, sollten Reisende aus Österreich entsprechende Vorsichtsmaßnahmen treffen und sich vor einer Reise in ein Endemiegebiet impfen lassen.