Der Wirkstoff Fulvestrant ist ein selektiver Östrogenrezeptor-Modulator, der in der Therapie von fortgeschrittenem oder metastasiertem Brustkrebs eingesetzt wird. In Österreich ist Brustkrebs die häufigste Krebserkrankung bei Frauen, weshalb die Bedeutung von Fulvestrant für die Behandlung dieser Patientinnen nicht zu unterschätzen ist.
Fulvestrant gehört zur Gruppe der Antiöstrogene und wirkt als Östrogenrezeptor-Antagonist. Das bedeutet, dass es an den Östrogenrezeptoren in den Zellen bindet und dadurch die Wirkung des körpereigenen Hormons Östrogen blockiert. Da viele Brustkrebserkrankungen hormonabhängig sind, kann durch diese Blockade das Tumorwachstum verlangsamt oder gestoppt werden.
Die Anwendung von Fulvestrant erfolgt in Form einer intramuskulären Injektion. Die Dosierung richtet sich nach dem individuellen Krankheitsbild und wird vom behandelnden Arzt festgelegt. Üblicherweise wird eine Dosis von 500 mg einmal monatlich verabreicht.
In klinischen Studien hat sich gezeigt, dass Fulvestrant im Vergleich zu anderen Antiöstrogenen eine höhere Wirksamkeit aufweist. Eine Studie aus dem Jahr 2016 belegte, dass Fulvestrant das progressionsfreie Überleben bei Patientinnen mit hormonrezeptorpositivem metastasiertem Brustkrebs signifikant verbesserte.
Nebenwirkungen können bei der Anwendung von Fulvestrant auftreten, jedoch sind diese meist mild bis moderat ausgeprägt. Zu den häufigsten Nebenwirkungen zählen Injektionsstellenreaktionen, Übelkeit, Müdigkeit und Gelenkschmerzen. Seltener können auch Thromboembolien oder Leberfunktionsstörungen auftreten.
In Österreich sind mehrere Präparate mit dem Wirkstoff Fulvestrant erhältlich, darunter Faslodex® und Fulvestrant Hexal®. Die Kosten für die Behandlung mit Fulvestrant variieren je nach Hersteller und Krankenkasse.
Die Therapie mit Fulvestrant ist nicht für alle Patientinnen geeignet. Kontraindikationen sind unter anderem eine Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff oder anderen Bestandteilen des Arzneimittels sowie eine eingeschränkte Leberfunktion. Zudem sollte bei einer bestehenden Schwangerschaft oder während der Stillzeit auf die Anwendung von Fulvestrant verzichtet werden.
Die Kombination von Fulvestrant mit anderen Medikamenten kann zu Wechselwirkungen führen. Besonders wichtig ist hierbei die Absprache mit dem behandelnden Arzt, um mögliche Risiken zu minimieren.
Fulvestrant stellt in der Behandlung von fortgeschrittenem oder metastasiertem Brustkrebs eine wichtige Therapieoption dar, insbesondere bei hormonrezeptorpositiven Tumoren. Die klinische Wirksamkeit und das günstige Nebenwirkungsprofil machen es zu einem wertvollen Bestandteil der modernen Krebstherapie in Österreich.
Zusammenfassend ist Fulvestrant ein wirksamer und gut verträglicher Wirkstoff zur Behandlung von fortgeschrittenem oder metastasiertem Brustkrebs. Durch seine selektive Wirkung auf Östrogenrezeptoren kann es das Tumorwachstum verlangsamen oder stoppen und somit das Überleben der betroffenen Patientinnen verbessern. In Österreich ist Fulvestrant in verschiedenen Präparaten erhältlich und stellt eine wichtige Therapieoption im Kampf gegen Brustkrebs dar.