Everolimus ist ein Wirkstoff, der in der Medizin zur Behandlung verschiedener Krebserkrankungen eingesetzt wird. Es handelt sich um einen sogenannten mTOR-Inhibitor, der die Aktivität eines Enzyms namens "mammalian target of rapamycin" (mTOR) hemmt. Durch diese Hemmung wird das Wachstum und die Vermehrung von Krebszellen verlangsamt oder gestoppt.
In Österreich ist Everolimus unter dem Handelsnamen Afinitor® erhältlich und wird zur Behandlung von fortgeschrittenem Nierenzellkarzinom, neuroendokrinen Tumoren der Lunge oder des Magen-Darm-Trakts sowie bestimmten Formen von Brustkrebs eingesetzt. Die Anwendung erfolgt in Form von Tabletten, die oral eingenommen werden.
Die Wirksamkeit von Everolimus wurde in verschiedenen klinischen Studien untersucht. Eine solche Studie zeigte beispielsweise eine signifikante Verbesserung des progressionsfreien Überlebens bei Patienten mit fortgeschrittenem Nierenzellkarzinom im Vergleich zu einer Standardtherapie. In einer anderen Studie konnte eine Verlängerung des progressionsfreien Überlebens bei Patientinnen mit Hormonrezeptor-positivem, HER2-negativem fortgeschrittenem Brustkrebs nachgewiesen werden.
Wie bei jedem Medikament kann auch die Einnahme von Everolimus Nebenwirkungen verursachen. Häufige Nebenwirkungen sind unter anderem Müdigkeit, Übelkeit, Durchfall und Hautausschlag. In einigen Fällen können auch schwerwiegendere Nebenwirkungen wie Lungenentzündung oder Nierenversagen auftreten. Daher ist es wichtig, dass Patienten, die Everolimus einnehmen, engmaschig von ihrem Arzt überwacht werden.
Die Dosierung von Everolimus wird individuell vom behandelnden Arzt festgelegt und hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie zum Beispiel dem Körpergewicht des Patienten und der Art der Krebserkrankung. In der Regel beträgt die empfohlene Dosis 10 mg pro Tag. Die Tabletten sollten jeden Tag zur gleichen Zeit eingenommen werden, um eine gleichmäßige Wirkstoffkonzentration im Körper zu gewährleisten.
Es gibt einige Wechselwirkungen zwischen Everolimus und anderen Medikamenten, die beachtet werden sollten. Beispielsweise kann die gleichzeitige Einnahme von bestimmten Antibiotika oder Antimykotika die Wirkstoffkonzentration von Everolimus im Blut erhöhen und das Risiko für Nebenwirkungen steigern. Daher ist es wichtig, dass Ärzte und Apotheker alle Medikamente berücksichtigen, die ein Patient einnimmt, bevor sie Everolimus verschreiben oder abgeben.
In Österreich sind Krebserkrankungen eine der Hauptursachen für Todesfälle. Laut Statistik Austria starben im Jahr 2019 etwa 20.000 Menschen an Krebs in Österreich. Da Everolimus zur Behandlung verschiedener fortgeschrittener Krebserkrankungen eingesetzt wird, spielt dieser Wirkstoff eine wichtige Rolle in der Onkologie des Landes.
Zusammenfassend ist Everolimus ein wirksamer Wirkstoff zur Behandlung verschiedener Krebserkrankungen, der in Österreich unter dem Handelsnamen Afinitor® erhältlich ist. Durch die Hemmung des Enzyms mTOR kann das Wachstum und die Vermehrung von Krebszellen verlangsamt oder gestoppt werden. Die Einnahme von Everolimus kann jedoch auch Nebenwirkungen verursachen, weshalb eine engmaschige Überwachung durch den behandelnden Arzt erforderlich ist.