Eisen(II)-sulfat Heptahydrat, auch bekannt als Ferrosulfat oder grünes Vitriol, ist ein anorganischer Wirkstoff, der in vielen Arzneimitteln und Nahrungsergänzungsmitteln zur Behandlung von Eisenmangelanämie eingesetzt wird. In diesem Text wird die chemische Zusammensetzung, Anwendung und Sicherheit dieses Wirkstoffs beschrieben.
Eisen(II)-sulfat Heptahydrat hat die chemische Formel FeSO4·7H2O. Es besteht aus einem Eisen(II)-Ion (Fe²⁺), das mit einem Sulfation (SO₄²⁻) verbunden ist und sieben Molekülen Kristallwasser enthält. Die Verbindung hat eine grünliche Farbe und kommt in Form von kristallinen Pulvern oder Granulaten vor.
Der Hauptanwendungsbereich von Eisen(II)-sulfat Heptahydrat ist die Behandlung von Eisenmangelanämie. Diese Erkrankung tritt auf, wenn der Körper nicht genügend rote Blutkörperchen produziert oder wenn diese nicht genug Hämoglobin enthalten – den eisenhaltigen Proteinanteil, der für den Sauerstofftransport im Blut verantwortlich ist. Eisenmangel kann durch verschiedene Faktoren verursacht werden, wie z.B. unzureichende Eisenaufnahme aus der Nahrung, erhöhter Eisenbedarf während des Wachstums oder Schwangerschaft sowie chronische Blutverluste.
In Österreich sind etwa 5-10% der Bevölkerung von einer milden bis moderaten Eisenmangelanämie betroffen. Frauen im gebärfähigen Alter und Kinder sind dabei besonders gefährdet. Die Therapie mit Eisen(II)-sulfat Heptahydrat kann helfen, den Eisenmangel auszugleichen und die Anzahl der roten Blutkörperchen sowie das Hämoglobin im Blut zu erhöhen.
Eisen(II)-sulfat Heptahydrat wird in verschiedenen Darreichungsformen angeboten, wie z.B. Tabletten, Kapseln oder Lösungen zum Einnehmen. Die Dosierung hängt von der Schwere des Eisenmangels ab und sollte individuell auf den Patienten abgestimmt werden. Üblicherweise beträgt die empfohlene Tagesdosis für Erwachsene zwischen 50 und 200 mg elementares Eisen, während Kinder je nach Alter niedrigere Dosen erhalten.
Die Einnahme von Eisen(II)-sulfat Heptahydrat kann Nebenwirkungen verursachen, die jedoch meist mild und vorübergehend sind. Dazu gehören Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit, Erbrechen oder Durchfall sowie Verstopfung oder dunkler Stuhl. Um diese Nebenwirkungen zu minimieren, wird empfohlen, das Präparat zusammen mit einer Mahlzeit einzunehmen.
In seltenen Fällen kann eine Überdosierung von Eisen(II)-sulfat Heptahydrat zu schwerwiegenderen Symptomen führen, wie z.B. Schwindelgefühl, Atemnot oder Krampfanfälle. Daher ist es wichtig, die empfohlene Dosierung nicht zu überschreiten und bei Verdacht auf eine Überdosierung sofort einen Arzt zu konsultieren.
Eisen(II)-sulfat Heptahydrat ist ein wirksames und gut verträgliches Medikament zur Behandlung von Eisenmangelanämie. Bei sachgemäßer Anwendung und unter Beachtung der empfohlenen Dosierung kann es dazu beitragen, den Eisenmangel auszugleichen und die Lebensqualität der betroffenen Patienten zu verbessern.