Info Patient Hauptmenü öffnen

Arzneimitteln, die den Wirkstoff enthalten EFAVIRENZ ()

Efavirenz ist ein antiviraler Wirkstoff, der zur Behandlung von Infektionen mit dem Humanen Immundefizienz-Virus (HIV) eingesetzt wird. Es gehört zur Gruppe der sogenannten Non-Nukleosidischen Reverse-Transkriptase-Inhibitoren (NNRTIs). Diese Klasse von Medikamenten wirkt, indem sie die Aktivität eines bestimmten Enzyms blockiert, das für die Vermehrung des Virus notwendig ist.

Der Wirkstoff Efavirenz wurde in den 1990er Jahren entwickelt und ist seit 1998 auf dem Markt erhältlich. In Österreich wird Efavirenz unter dem Handelsnamen Sustiva® vertrieben. Es ist sowohl als Einzelsubstanz als auch in Kombination mit anderen antiretroviralen Medikamenten erhältlich.

Die Anwendung von Efavirenz erfolgt in der Regel in Kombination mit anderen antiretroviralen Substanzen im Rahmen einer hochaktiven antiretroviralen Therapie (HAART). Diese Kombinationstherapie hat zum Ziel, die Viruslast im Blut möglichst gering zu halten und so das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen oder sogar zu stoppen.

Die empfohlene Dosierung von Efavirenz beträgt für Erwachsene und Jugendliche ab 12 Jahren einmal täglich 600 mg. Die Tabletten sollten auf nüchternen Magen eingenommen werden, da Nahrungsaufnahme die Aufnahme des Wirkstoffs beeinträchtigen kann. Bei Kindern unter 12 Jahren wird die Dosierung individuell anhand des Körpergewichts angepasst.

Efavirenz zeigt in klinischen Studien eine gute Wirksamkeit bei der Senkung der Viruslast und der Erhöhung der CD4-Zellzahl, was auf eine Verbesserung des Immunsystems hindeutet. In Österreich sind laut Statistik Austria im Jahr 2019 insgesamt 10.200 Personen mit einer HIV-Infektion registriert. Die Anzahl der Neudiagnosen ist in den letzten Jahren leicht rückläufig, was unter anderem auf die verbesserten Therapieoptionen zurückzuführen ist.

Trotz seiner Wirksamkeit hat Efavirenz auch einige Nebenwirkungen, die bei der Anwendung berücksichtigt werden müssen. Häufige Nebenwirkungen sind Schwindel, Schlafstörungen, Kopfschmerzen und Hautausschlag. Gelegentlich können auch psychiatrische Symptome wie Depressionen oder Angstzustände auftreten.

In seltenen Fällen kann Efavirenz zu schwerwiegenden Leberproblemen führen. Daher sollte vor Beginn einer Therapie mit Efavirenz eine gründliche Untersuchung des Patienten erfolgen, um mögliche Risikofaktoren für Lebererkrankungen auszuschließen.

Die Anwendung von Efavirenz ist während der Schwangerschaft umstritten, da tierexperimentelle Studien Hinweise auf mögliche teratogene Effekte gegeben haben. Daher sollte das Medikament bei schwangeren Frauen nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung eingesetzt werden.

Interaktionen mit anderen Medikamenten sind bei Efavirenz ebenfalls möglich und sollten beachtet werden. So kann Efavirenz beispielsweise die Wirkung von oralen Kontrazeptiva herabsetzen und dadurch den Empfängnisschutz beeinträchtigen. Eine Anpassung der Therapie oder die Verwendung alternativer Verhütungsmethoden kann in solchen Fällen erforderlich sein.

Zusammenfassend ist Efavirenz ein wichtiger Bestandteil der antiretroviralen Therapie bei HIV-Infektionen. Die Kombination mit anderen antiviralen Substanzen ermöglicht eine effektive Kontrolle des Virus und trägt dazu bei, das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen. Bei der Anwendung von Efavirenz sollten jedoch mögliche Nebenwirkungen und Interaktionen berücksichtigt werden, um eine optimale Therapie für den Patienten sicherzustellen.

Arzneimitteln, die den Wirkstoff enthalten EFAVIRENZ ()