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Arzneimitteln, die den Wirkstoff enthalten DANAPAROID

Danaparoid ist ein Wirkstoff, der in der medizinischen Fachwelt als Antikoagulans bekannt ist. Es handelt sich hierbei um eine Substanz, die die Blutgerinnung hemmt und somit das Risiko von Thrombosen und Embolien reduziert. In Österreich wird Danaparoid vor allem zur Vorbeugung und Behandlung von venösen Thromboembolien eingesetzt.

Der Wirkstoff Danaparoid besteht aus einer Mischung von Glykosaminoglykanen, die aus tierischem Gewebe gewonnen werden. Die Hauptbestandteile sind Heparansulfat, Dermatansulfat und Chondroitinsulfat. Durch ihre chemische Struktur können diese Substanzen an spezifische Gerinnungsfaktoren binden und deren Aktivität hemmen.

Die Wirkungsweise von Danaparoid beruht auf seiner Fähigkeit, den Gerinnungsfaktor Xa selektiv zu hemmen. Der Faktor Xa spielt eine zentrale Rolle im Gerinnungsprozess, da er für die Umwandlung von Prothrombin in Thrombin verantwortlich ist. Durch die Hemmung des Faktors Xa wird somit die Bildung von Thrombin vermindert, was wiederum zu einer verlangsamten Blutgerinnung führt.

In Österreich ist Danaparoid unter dem Handelsnamen Orgaran® erhältlich. Es wird in Form einer Injektionslösung angeboten und kann sowohl subkutan als auch intravenös verabreicht werden. Die Dosierung richtet sich nach dem individuellen Risikoprofil des Patienten und der Art der Erkrankung, bei der Danaparoid eingesetzt wird.

Die Anwendung von Danaparoid ist in verschiedenen klinischen Situationen indiziert. Dazu zählen die Prophylaxe von tiefen Venenthrombosen bei Patienten mit hohem Risiko, wie zum Beispiel nach größeren chirurgischen Eingriffen oder bei immobilisierten Patienten. Darüber hinaus kann Danaparoid zur Behandlung von akuten Thromboembolien sowie zur Vorbeugung von Thrombosen bei Patienten mit Heparin-induzierter Thrombozytopenie (HIT) eingesetzt werden.

Trotz seiner Wirksamkeit weist Danaparoid auch einige Nebenwirkungen auf. Zu den häufigsten unerwünschten Wirkungen zählen Blutungen, die aufgrund der gerinnungshemmenden Eigenschaft des Medikaments auftreten können. In seltenen Fällen können auch allergische Reaktionen oder eine erneute Thrombozytopenie beobachtet werden.

In Österreich ist die Verwendung von Danaparoid im Vergleich zu anderen Antikoagulanzien wie Heparin oder niedermolekularen Heparinen eher selten. Dies liegt unter anderem daran, dass es sich um ein Tierprodukt handelt und daher das Risiko einer allergischen Reaktion besteht. Zudem sind alternative Antikoagulanzien wie Rivaroxaban oder Apixaban in den letzten Jahren immer häufiger zum Einsatz gekommen.

Dennoch bleibt Danaparoid eine wichtige Option für bestimmte Patientengruppen, insbesondere für solche mit einer HIT oder einer Überempfindlichkeit gegenüber Heparin. In solchen Fällen kann Danaparoid eine wirksame und sichere Alternative zur Thromboseprophylaxe und -behandlung darstellen.

Zusammenfassend ist Danaparoid ein Antikoagulans, das in Österreich zur Vorbeugung und Behandlung von venösen Thromboembolien eingesetzt wird. Seine Wirkungsweise beruht auf der Hemmung des Gerinnungsfaktors Xa, wodurch die Blutgerinnung verlangsamt wird. Trotz seiner Nebenwirkungen bleibt Danaparoid eine wichtige therapeutische Option für bestimmte Patientengruppen, insbesondere bei Heparin-induzierter Thrombozytopenie oder Überempfindlichkeit gegenüber Heparin.

Arzneimitteln, die den Wirkstoff enthalten DANAPAROID