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Arzneimitteln, die den Wirkstoff enthalten CLOZAPIN

Clozapin ist ein Wirkstoff, der in der Medizin zur Behandlung von schweren psychischen Erkrankungen eingesetzt wird. Er gehört zur Gruppe der atypischen Neuroleptika und wird insbesondere bei Patienten mit therapieresistenter Schizophrenie verwendet. In Österreich ist Clozapin unter verschiedenen Handelsnamen erhältlich, wie zum Beispiel Leponex® oder Sandoz®.

Der Wirkmechanismus von Clozapin beruht auf seiner Fähigkeit, an verschiedene Rezeptoren im Gehirn zu binden. Im Gegensatz zu klassischen Neuroleptika wirkt Clozapin nicht nur auf Dopamin-Rezeptoren, sondern auch auf Serotonin-, Noradrenalin- und Histamin-Rezeptoren. Dadurch kann es sowohl positive als auch negative Symptome der Schizophrenie lindern.

In Österreich sind schätzungsweise 80.000 Menschen von Schizophrenie betroffen. Bei etwa 30% dieser Patienten spricht die Erkrankung nicht ausreichend auf herkömmliche Therapieansätze an, weshalb Clozapin als Alternative in Betracht gezogen werden kann. Studien haben gezeigt, dass bei rund 60% dieser therapieresistenten Patienten eine Besserung der Symptomatik durch die Anwendung von Clozapin erreicht werden kann.

Trotz seiner Wirksamkeit ist die Verwendung von Clozapin jedoch mit einigen Risiken verbunden. Eine mögliche schwerwiegende Nebenwirkung ist das Auftreten einer Agranulozytose – einer stark verminderten Anzahl bestimmter weißer Blutkörperchen (Granulozyten). Diese Zellen sind wichtig für das Immunsystem und ihre Verminderung kann zu einer erhöhten Anfälligkeit für Infektionen führen. In Österreich liegt die Häufigkeit dieser Nebenwirkung bei etwa 1% der behandelten Patienten.

Um das Risiko einer Agranulozytose zu minimieren, müssen Patienten, die Clozapin einnehmen, regelmäßig Blutuntersuchungen durchführen lassen. In Österreich ist hierfür ein spezielles Überwachungsprogramm etabliert worden, das sogenannte Clozapin-Blutbild-Monitoring. Dieses Programm sieht vor, dass während der ersten 18 Wochen der Therapie wöchentliche Blutkontrollen stattfinden und danach alle zwei Wochen bis zum Ende des ersten Jahres. Ab dem zweiten Jahr sind monatliche Kontrollen vorgesehen.

Neben der Agranulozytose können auch andere Nebenwirkungen auftreten, wie zum Beispiel Gewichtszunahme, Müdigkeit oder Verstopfung. Diese Nebenwirkungen sind jedoch meist weniger schwerwiegend und können oft durch eine Anpassung der Dosierung oder begleitende Maßnahmen abgemildert werden.

Clozapin ist in Österreich verschreibungspflichtig und wird in verschiedenen Darreichungsformen angeboten, wie Tabletten oder Schmelztabletten. Die Dosierung sollte individuell an den Patienten angepasst werden und unter ärztlicher Aufsicht erfolgen.

Zusammenfassend ist Clozapin ein wirksames Medikament zur Behandlung von therapieresistenter Schizophrenie in Österreich. Trotz möglicher schwerwiegender Nebenkirkungen wie Agranulozytose bietet es für viele Patienten eine Chance auf Besserung ihrer Symptomatik. Durch das etablierte Überwachungsprogramm und die regelmäßige Blutbildkontrolle kann das Risiko für Komplikationen minimiert werden. Die Anwendung von Clozapin sollte stets unter ärztlicher Aufsicht erfolgen und an den individuellen Bedarf des Patienten angepasst werden.

Arzneimitteln, die den Wirkstoff enthalten CLOZAPIN