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Arzneimitteln, die den Wirkstoff enthalten CISPLATIN

Cisplatin ist ein chemotherapeutisches Medikament, das zur Behandlung verschiedener Krebsarten eingesetzt wird. Es gehört zur Gruppe der Platin-haltigen Zytostatika und wirkt durch die Bildung von DNA-Platin-Addukten, die den Zellzyklus stören und zum Zelltod führen. In Österreich ist Cisplatin als Arzneimittel für die Therapie von verschiedenen Tumoren zugelassen.

Der Wirkstoff Cisplatin wurde erstmals in den 1960er Jahren entdeckt und hat seitdem eine wichtige Rolle in der Krebstherapie eingenommen. Es ist besonders wirksam bei der Behandlung von Hodenkrebs, Eierstockkrebs, Blasenkrebs und Lungenkrebs. In Österreich sind diese Krebserkrankungen nach wie vor eine bedeutende gesundheitliche Herausforderung.

Laut Statistik Austria wurden im Jahr 2018 insgesamt 3.104 Fälle von Hodenkrebs, 1.589 Fälle von Eierstockkrebs, 2.331 Fälle von Blasenkrebs und 4.786 Fälle von Lungenkrebs diagnostiziert. Diese Zahlen verdeutlichen die Relevanz einer effektiven Therapie wie Cisplatin für die österreichische Bevölkerung.

Cisplatin wird in der Regel intravenös verabreicht und kann als Monotherapie oder in Kombination mit anderen Chemotherapeutika angewendet werden. Die Dosierung des Medikaments hängt vom individuellen Patientenprofil ab, einschließlich Alter, Gewicht und Nierenfunktion.

Die Wirksamkeit von Cisplatin beruht auf seiner Fähigkeit, kovalente Bindungen mit der DNA der Krebszellen einzugehen. Dabei bildet es sogenannte intra- und interstrang-Vernetzungen, die die räumliche Struktur der DNA verändern und somit die Replikation und Transkription stören. Dies führt zu einer Hemmung des Zellwachstums und schließlich zum programmierten Zelltod (Apoptose).

Trotz seiner Wirksamkeit hat Cisplatin auch einige Nebenwirkungen, die bei der Therapie berücksichtigt werden müssen. Dazu gehören Nierenfunktionsstörungen, Übelkeit und Erbrechen, Schädigung des Gehörs sowie periphere Neuropathien. Um diese Nebenwirkungen zu minimieren, werden häufig unterstützende Medikamente wie Antiemetika zur Linderung von Übelkeit oder Nephroprotektiva zum Schutz der Nieren eingesetzt.

Die Resistenz gegenüber Cisplatin ist ein weiteres Problem in der Krebstherapie. Manche Tumorzellen können Mechanismen entwickeln, um sich gegen die Wirkung des Medikaments zu schützen. Dazu zählen beispielsweise eine erhöhte Expression von DNA-Reparatur-Enzymen oder eine verminderte Aufnahme des Wirkstoffs in die Zelle.

In Österreich wird kontinuierlich an neuen Therapieansätzen geforscht, um sowohl die Wirksamkeit als auch die Verträglichkeit von Cisplatin-basierten Behandlungsregimen zu verbessern. Beispiele hierfür sind die Entwicklung von liposomalem Cisplatin, das eine verbesserte Bioverfügbarkeit und geringere Toxizität aufweist, oder die Kombination von Cisplatin mit zielgerichteten Therapeutika wie Immuncheckpoint-Inhibitoren.

Zusammenfassend ist Cisplatin ein wichtiger Wirkstoff in der Krebstherapie, der trotz seiner Nebenwirkungen und Resistenzproblemen bei vielen Patienten in Österreich erfolgreich eingesetzt wird. Die kontinuierliche Forschung an neuen Therapieansätzen trägt dazu bei, die Lebensqualität und Überlebensraten von Krebspatienten weiter zu verbessern.

Arzneimitteln, die den Wirkstoff enthalten CISPLATIN