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Arzneimitteln, die den Wirkstoff enthalten BORTEZOMIB

Bortezomib ist ein Wirkstoff, der in der medizinischen Behandlung von bestimmten Krebserkrankungen eingesetzt wird. Insbesondere kommt er bei der Therapie des multiplen Myeloms und des Mantelzell-Lymphoms zum Einsatz. In Österreich sind diese Erkrankungen zwar seltener als andere Krebsarten, jedoch sind sie aufgrund ihrer Schwere und Komplexität von großer Bedeutung für die onkologische Versorgung.

Der Wirkstoff Bortezomib gehört zur Gruppe der Proteasom-Inhibitoren. Das Proteasom ist ein zelluläres System, das für den Abbau von nicht mehr benötigten oder fehlerhaften Proteinen verantwortlich ist. Durch die Hemmung des Proteasoms beeinflusst Bortezomib den normalen Stoffwechsel der Zelle und führt dazu, dass sich fehlerhafte Proteine ansammeln. Dies kann bei Krebszellen zu einem programmierten Zelltod (Apoptose) führen.

Die Wirksamkeit von Bortezomib wurde in klinischen Studien nachgewiesen. Dabei zeigte sich eine signifikante Verbesserung des progressionsfreien Überlebens sowie eine Reduktion des Risikos einer Krankheitsprogression oder eines Todesfalls im Vergleich zu anderen Therapieansätzen. Auch die Ansprechrate auf die Behandlung mit Bortezomib war in diesen Studien höher als bei herkömmlichen Therapien.

In Österreich sind mehrere Präparate mit dem Wirkstoff Bortezomib zugelassen, darunter Velcade® und verschiedene Generika. Die Anwendung erfolgt in Form einer intravenösen Injektion oder einer subkutanen Injektion. Die Dosierung und der Therapieplan werden individuell an den Patienten angepasst, wobei Faktoren wie das Körpergewicht, die Nierenfunktion und mögliche Begleiterkrankungen berücksichtigt werden.

Die Behandlung mit Bortezomib kann mit verschiedenen Nebenwirkungen einhergehen. Häufige Nebenwirkungen sind unter anderem Müdigkeit, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Appetitlosigkeit. Auch auf das Blutbild kann Bortezomib Einfluss nehmen: Eine Verminderung der Anzahl von roten Blutkörperchen (Anämie), weißen Blutkörperchen (Leukopenie) oder Blutplättchen (Thrombozytopenie) ist möglich. Des Weiteren können Nervenschäden (periphere Neuropathien) auftreten, die sich in Form von Kribbeln oder Taubheitsgefühlen in Händen und Füßen äußern.

Um das Risiko von Nebenwirkungen zu minimieren und die Therapie optimal zu gestalten, ist eine sorgfältige Überwachung des Patienten erforderlich. Dazu gehören regelmäßige Blutuntersuchungen sowie eine enge Zusammenarbeit zwischen dem behandelnden Arzt, dem Apotheker und dem Patienten.

In Österreich gibt es spezialisierte Zentren für die Behandlung von Patienten mit multiplem Myelom oder Mantelzell-Lymphom. Dort arbeiten Expertinnen und Experten aus verschiedenen Fachrichtungen zusammen, um eine bestmögliche Versorgung der Patienten zu gewährleisten. Die Behandlung mit Bortezomib ist in diesen Zentren ein wichtiger Bestandteil der Therapie.

Zusammenfassend ist Bortezomib ein wirksamer Wirkstoff in der Behandlung von bestimmten Krebserkrankungen, insbesondere des multiplen Myeloms und des Mantelzell-Lymphoms. Die Anwendung erfolgt in Form von Injektionen und erfordert eine individuelle Dosierung sowie eine sorgfältige Überwachung des Patienten. Trotz möglicher Nebenwirkungen stellt Bortezomib einen wichtigen Fortschritt in der onkologischen Versorgung dar und trägt dazu bei, die Lebensqualität und das Überleben von betroffenen Patientinnen und Patienten zu verbessern.

Arzneimitteln, die den Wirkstoff enthalten BORTEZOMIB