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Arzneimitteln, die den Wirkstoff enthalten ANIDULAFUNGIN ()

Anidulafungin ist ein antifungaler Wirkstoff, der zur Behandlung von invasiven Candida-Infektionen eingesetzt wird. Es gehört zur Klasse der Echinocandine und wirkt durch Hemmung der Synthese von Beta-(1,3)-D-Glucan, einem essenziellen Bestandteil der Pilzzellwand. Dies führt zu einer geschwächten Zellwand und letztendlich zum Absterben des Pilzes.

In Österreich sind invasive Candida-Infektionen ein relevantes gesundheitliches Problem. Sie treten häufig bei immungeschwächten Patienten auf, wie beispielsweise bei Intensivpatienten oder Patienten mit Krebs oder HIV/AIDS. Laut Statistik Austria sind solche Infektionen für etwa 9% aller nosokomialen Infektionen verantwortlich.

Anidulafungin ist in Österreich unter dem Handelsnamen Ecalta® erhältlich und wird intravenös verabreicht. Die empfohlene Anfangsdosis beträgt 200 mg am ersten Tag, gefolgt von einer Erhaltungsdosis von 100 mg täglich. Die Dauer der Behandlung hängt vom klinischen Ansprechen des Patienten ab und sollte mindestens 14 Tage nachdem die letzten positiven Blutkulturen nachgewiesen wurden fortgesetzt werden.

Die Wirksamkeit von Anidulafungin wurde in mehreren klinischen Studien untersucht. In einer randomisierten kontrollierten Studie (RCT) mit über 1.000 Teilnehmern zeigte Anidulafungin eine vergleichbare Wirksamkeit wie Fluconazol bei der Behandlung von invasiven Candida-Infektionen. Die Studie ergab, dass Anidulafungin bei 75,6% der Patienten erfolgreich war, während Fluconazol bei 60,2% der Patienten wirkte. Darüber hinaus wurde Anidulafungin als sicher und gut verträglich eingestuft.

Ein weiterer Vorteil von Anidulafungin ist seine geringe Wahrscheinlichkeit von Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten. Es wird nicht über das Cytochrom-P450-Enzymsystem metabolisiert, das für die Verstoffwechselung vieler anderer Arzneimittel verantwortlich ist. Daher besteht ein geringeres Risiko für Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten, die der Patient möglicherweise einnimmt.

Trotz seiner Wirksamkeit und Sicherheit hat Anidulafungin auch einige Nachteile. Einer davon ist sein relativ hoher Preis im Vergleich zu älteren Antimykotika wie Fluconazol oder Amphotericin B. Zudem kann es in seltenen Fällen zu Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen, Übelkeit oder Durchfall kommen.

In Österreich gibt es verschiedene Leitlinien zur Behandlung von invasiven Candida-Infektionen. Die österreichische Gesellschaft für Infektiologie und Tropenmedizin (ÖGIT) empfiehlt Anidulafungin als eine der möglichen Therapieoptionen für solche Infektionen.

Zusammenfassend ist Anidulafungin ein wirksames und sicheres Antimykotikum zur Behandlung von invasiven Candida-Infektionen. Es hat eine gute Verträglichkeit und ein geringes Risiko für Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten. Trotz seines höheren Preises im Vergleich zu älteren Antimykotika stellt Anidulafungin eine wichtige Therapieoption für Patienten in Österreich dar, insbesondere bei schweren oder komplizierten Infektionen und bei Patienten, die auf andere Antimykotika nicht ansprechen oder diese nicht vertragen.

Arzneimitteln, die den Wirkstoff enthalten ANIDULAFUNGIN ()