Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Ardeyhepan - Dragees
1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS
Ardeyhepan Dragees
2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG
1 überzogene Tablette enthält:
162, 5–250 mg Trockenextrakt aus Mariendistelfrüchten (Fructus Silybi mariae, DEV 20 –35:1, Auszugsmittel Ethylacetat) entsprechend 105 mg Silymarin berechnet als Silibinin.
Sonstige Bestandteile mit bekannter Wirkung: 87,5 mg Glucose, 43,58 mg Lactose, 157 mg Saccharose
Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1.
3. DARREICHUNGSFORM
Hellgrüne, glänzende, bikonvexe, runde, überzogene Tablette
4. KLINISCHE ANGABEN
4.1 Anwendungsgebiete
Toxische Leberschäden, zur unterstützenden Behandlung bei chronisch-entzündlichen
Lebererkrankungen und Leberzirrhose
4.2 Dosierung und Art der Anwendung
Dosierung
Erwachsene und Jugendliche ab 12 Jahre nehmen 2-mal täglich 1–2 überzogene Tabletten
Ardeyhepan Dragees ein.
Ardeyhepan Dragees sind mit ausreichend Flüssigkeit einzunehmen.
Die Dauer der Therapie richtet sich nach dem Verlauf der Erkrankung. Gewöhnungseffekte sind nicht zu erwarten.
Kinder und Jugendliche
Ardeyhepan Dragees sind kontraindiziert bei Kindern unter 12 Jahren (siehe Abschnitt 4.3).
4.3 Gegenanzeigen
Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile.
Kinder und Jugendliche
Zur Anwendung dieses Arzneimittels bei Kindern liegen keine ausreichenden Untersuchungen vor, es darf deshalb bei Kindern unter 12 Jahren nicht angewendet werden.
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Die Aufnahme von leberschädigenden Stoffen, wie Alkohol oder halogenierte Kohlenwasserstoffe, ist absolut zu meiden, wenn ein Therapieerfolg erzielt werden soll.
Patienten mit der seltenen hereditären Fructose-/Galactose-Intoleranz, Lapp-Lactase-Mangel, Sucrase-Isomaltase-Insuffizienz oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten dieses Arzneimittel nicht anwenden.
Für Diabetiker ist die Einnahme einer überzogenen Tablette Ardeyhepan Dragees mit 0,02 BE anzurechnen.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Keine bekannt.
4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit
Für Ardeyhepan Dragees liegen keine klinischen Daten über exponierte Schwangere vor. Tierexperimentelle Studien lassen nicht auf direkte oder indirekte schädliche Auswirkungen auf Schwangerschaft, embryonale/fetale Entwicklung, Geburt oder postnatale Entwicklung schließen (siehe 5.3).
Ardeyhepan Dragees dürfen nicht in der Schwangerschaft und Stillzeit angewendet werden.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Nicht zutreffend.
4.8 Nebenwirkungen
Vereinzelt wird eine leicht laxierende Wirkung beobachtet. Die Häufigkeit ist nicht bekannt.
Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-RisikoVerhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung über das nationale Meldesystem anzuzeigen:
Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen
Traisengasse 5 1200 WIEN ÖSTERREICH Fax: + 43 (0) 50 555 36207 Website:
4.9 Überdosierung
Bei Überdosierung kann die beschriebene Nebenwirkung im verstärkten Maß auftreten. Ein spezielles Gegenmittel ist nicht bekannt.
Bei auftretenden Überempfindlichkeitsreaktionen ist das Präparat abzusetzen
5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Lebertherapie, ATC-Code: A05BA03
Die lebertherapeutische Wirksamkeit von Ardeyhepan Dragees beruht auf dem in den Mariendistelfrüchten enthaltenen Silymarin, einem Gemisch der isomeren Flavonolignane Silibinin, Silidianin und Silichristin.
Silymarin zeigt protektive Eigenschaften in zahlreichen Leberschädigungsmodellen, die Einflüsse der Gifte des grünen Knollenblätterpilzes Phalloidin und a-Amanitin, von Lanthaniden, Tetrachlorkohlenstoff, Galactosamin, Thioacetamid sowie dem hepatotoxischen Kaltblütervirus FV3 konnten antagonisiert werden.
Die hepatoprotektive und hepatokurative Wirkung von Silymarin beruht auf drei Angriffspunkten bzw. Wirkungsmechanismen. Silymarin verändert die Struktur der äußeren Zellmembran der Hepatozyten derart, dass Lebergifte nicht in das Zellinnere eindringen können. Silymarin stimuliert die Aktivität der nucleolären Polymerase A mit der Konsequenz einer gesteigerten ribosomalen Proteinsynthese. Damit wird die Regenerationsfähigkeit der Leber angeregt und die Neubildung von Hepatozyten stimuliert. Die Radikalfängereigenschaften, die in zellfreien Systemen gezeigt werden konnte, schützen vor Peroxidation mehrfach ungesättigter Fettsäuren und unterstützen die Detoxikation.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Silibinin wird nach oraler Gabe relativ rasch innerhalb von 1–2 Stunden mit einer Resorptionsquote von ca. 20–50 % resorbiert. Die Wirkstoffe zeigen eine hohe Affinität zum Lebergewebe bei vergleichsweise geringen Wirkstoffspiegeln im Blut. Es wird überwiegend biliär ausgeschieden, als Metaboliten erscheinen Glucuronide und Sulfate (Phase-II-Metabolismus). Nur ca. 10 % des Gesamtsilibinins im Plasma sind unkonjugiert. Silibinin unterliegt nach Dekonju-gation der Glucuronide und Sulfate im Dünndarm einem enterohepatischen Kreislauf, der für die Aufrechterhaltung pharmakologisch relevanter Konzentrationen von Bedeutung ist. Die Plasmaproteinbindung ist nach In-vitro-Untersuchungen vermutlich hoch. Über den weiteren Metabolismus, vor allem der anderen Isomere, ist derzeit wenig bekannt. Die renale Elimination ist gering (ca. 5 % als Gesamtsilibinin). Die Plasmahalbwertzeit des Gesamtsilibinins wird auf ca. 6 Stunden geschätzt.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Untersuchungen zeigen keinen Hinweis auf kanzerogene oder mutagene Eigenschaften von Extrakten aus Mariendistelfrüchten.
6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Calciumcarbonat E 170, Arabisches Gummi, Lactose-Monohydrat, Magnesiumstearat, Basisches Butylmethacrylat-Copolymer, Montanglycolwachs, Carboxymethylstärke-Natrium, Crospovidon, Stearinpalmitinsäure, Talkum, Titandioxid E 171, Tragant, Farbstoffe Chinolingelb E 104, Indigotin E 132, mikrokristalline Cellulose, Cellulosepulver, hochdisperses Siliciumdioxid, Saccharose, Rizinusöl, Glucosesirup (sprühgetrocknet)
6.2 Inkompatibilitäten
Nicht zutreffend.
6.3 Dauer der Haltbarkeit
3 Jahre
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Nicht über 25 °C lagern.
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
Art des Behältnisses:
PVC/PVDC-Aluminiumblisterfolie
Packungsgrößen:</em>
Packungen mit 20, 40, 60, 100 überzogenen Tabletten
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung
Keine besonderen Anforderungen.
7. INHABER DER ZULASSUNG
Zulassungsinhaber:
Ardeypharm GmbH
Loerfeldstr. 20
58313 Herdecke
Tel.: 0049-(0)2330–977677
Fax: 0049-(0)2330–977697
E-Mail:
Vertrieb in Österreich:
Emonta Pharma GmbH
Weidelstr. 21
1100 Wien
Tel.: (1)-6892035
Fax: (1)-6892037
E-Mail:
8. ZULASSUNGSNUMMER(N)
Z. Nr: 1–24698
9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG
30.09.2002
10. STAND DER INFORMATION
Juni 2014
Mehr Informationen über das Medikament Ardeyhepan - Dragees
Arzneimittelkategorie: phytoarzneimittel
Suchtgift: Nein
Psychotrop: Nein
Zulassungsnummer: 1-24698
Rezeptpflichtstatus: Arzneimittel zur wiederholten Abgabe gegen aerztliche Verschreibung
Abgabestatus: Abgabe durch eine (öffentliche) Apotheke
Inhaber/-in:
Ardeypharm GmbH, Loerfeldstrasse 20, 58313 Herdecke, Deutschland