Info Patient Hauptmenü öffnen

Amoxicillin/Clavulansäure AptaPharma 1000 mg/200 mg Pulver zur Herstellung einer Injektions-/Infusionslösung - Zusammengefasste Informationen

Enthält aktive Wirkstoffe:

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Amoxicillin/Clavulansäure AptaPharma 1000 mg/200 mg Pulver zur Herstellung einer Injektions-/Infusionslösung

ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS

Amoxicillin/Cla­vulansäure AptaPharma 1000 mg/200 mg Pulver zur Herstellung einer Injektions-/Infusionslösung

2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

Jede Durchstechflasche enthält Amoxicillin-Natrium entsprechend 1000 mg Amoxicillin und

Kaliumclavulanat entsprechend 200 mg Clavulansäure.

1 ml der rekonstituierten Lösung enthält 50 mg Amoxicillin und 10 mg Clavulansäure.

Sonstige Bestandteile mit bekannter Wirkung

62,9 mg (2,7 mmol) Natrium pro Durchstechflasche. 39,1 mg (1,0 mmol) Kalium pro Durchstechflasche.

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe, Abschnitt 6.1.

3. DARREICHUNGSFORM

Pulver zur Herstellung einer Injektions-/Infusionslösung.

Weißes oder fast weißes steriles Pulver.

4. KLINISCHE ANGABEN

4.1 Anwendungsgebiete

Amoxicillin/Cla­vulansäure AptaPharma ist für die Behandlung folgender Infektionen bei

Erwachsenen, Jugendlichen und Kindern indiziert (siehe Abschnitte 4.2, 4.4 und 5.1):

schwere Infektionen von Ohr, Nase und Rachen (wie Mastoiditis, peritonsilläre Infektionen, Epiglottitis und Sinusitis bei schweren systemischen Anzeichen und Symptomen) akute Exazerbationen einer chronischen Bronchitis (nach adäquater Diagnosestellung) ambulant erworbene Pneumonie Zystitis Pyelonephritis Haut- und Weichteilinfek­tionen, insbesondere Zellulitis, Tierbisse, schwere dentale Abszesse

mit sich ausbreitender Zellulitis

Knochen- und Gelenkinfektionen, insbesondere Osteomyelitis Intra-abdominale Infektionen Infektionen der weiblichen Geschlechtsorgane

Prophylaxe gegen Infektionen im Zusammenhang mit größeren chirurgischen Eingriffen bei

Erwachsenen, wie z.B. jene betreffend:

Magen-Darmtrakt Beckenhöhle Kopf und Hals Gallentrakt

Die offiziellen Richtlinien für den angemessenen Gebrauch von antibakteriellen Arzneimitteln sind zu beachten.

4.2 Dosierung und Art der Anwendung

Dosierung

Die Dosen werden jeweils als Gehalt an Amoxicillin/Cla­vulansäure angegeben, sofern nicht die Dosis eines Einzelbestandteils genannt wird.

Bei der Auswahl der Dosis von Amoxicillin/Cla­vulansäure AptaPharma zur Behandlung einer bestimmten Infektion ist Folgendes zu berücksichtigen:

die erwarteten Erreger und deren voraussichtliche Empfindlichkeit gegenüber antibakteriellen Wirkstoffen (siehe Abschnitt 4.4) die Schwere und der Ort der Infektion das Alter, Gewicht und die Nierenfunktion des Patienten wie unten dargestellt

Die Anwendung von alternativen Amoxicillin/Cla­vulansäure – Formulierungen (z.B. solchen, die höhere Dosen von Amoxicillin und/oder unterschiedliche Verhältnisse von Amoxicillin zu Clavulansäure bieten) ist gegebenenfalls zu berücksichtigen (siehe Abschnitte 4.4 und 5.1).

Dieses Amoxicillin/Cla­vulansäure AptaPharma Pulver zur Herstellung einer Injektions-/Infusionslösung enthält bei einer Anwendung wie unten beschrieben eine maximale tägliche Dosis von 3000 mg Amoxicillin und 600 mg Clavulansäure. Wenn eine höhere tägliche Dosis von Amoxicillin nötig ist, wird empfohlen eine alternative intravenöse Amoxicillin/Cla­vulansäure -Formulierungen auszuwählen, um die Gabe unnötig hoher täglicher Dosen von Clavulansäure zu vermeiden.

Die Dauer der Behandlung ist durch das Ansprechen des Patienten zu bestimmen. Einige Infektionen (z.B. Osteomyelitis) benötigen eine längere Behandlungsdauer. Die Behandlung hat ohne Überprüfung 14 Tage nicht zu überschreiten (siehe Abschnitt 4.4 bezüglich einer längerfristigen Behandlung).

Die lokalen Richtlinien für angemessene Dosierungshäu­figkeiten von Amoxicillin/Cla­vulansäure sind zu beachten.

Erwachsene, Kinder und Jugendliche > 40 kg

Zur Behandlung von Infektionen gemäß Abschnitt 4.1: 1000 mg/200 mg alle 8 Stunden

Zur chirurgischen Prophylaxe

Bei Eingriffen mit einer Dauer von weniger als 1 Stunde beträgt die empfohlene Dosis von Amoxicillin/Cla­vulansäure 1000 mg/200 mg bis 2000 mg/200 mg, die bei Einleitung der Anästhesie verabreicht wird. Dosen von 2000 mg/200 mg können durch Anwendung einer alternativen intravenösen Formulierung von Amoxicillin/Cla­vulansäure erreicht werden.

Bei Eingriffen mit einer Dauer von mehr als 1 Stunde beträgt die empfohlene Dosis von Amoxicillin/Cla­vulansäure 1000 mg/200 mg bis 2000 mg/200 mg, die bei Einleitung der Anästhesie verabreicht wird, mit bis zu 3 Dosen von 1000 mg/200 mg innerhalb von 24 Stunden.

Klare klinische Anzeichen einer Infektion während der

Operation erfordern eine normale intravenöse oder orale Therapie nach der Operation.

Kinder und Jugendliche < 40 kg

Empfohlene Dosis:

Kinder ab einem Alter von 3 Monaten: 25 mg/5 mg pro kg alle 8 Stunden Kinder im Alter von unter 3 Monaten oder mit einem Gewicht von weniger als 4 kg: 25 mg/5 mg pro kg alle 12 Stunden.

Ältere Patienten

Eine Dosisanpassung wird nicht als notwendig erachtet.

Nierenfunktion­sstörung

Dosisanpassungen basieren auf dem maximal empfohlenen Amoxicillinspiegel.

Bei Patienten mit einer Kreatinin-Clearance (CrCl) von mehr als 30 ml/min ist keine Dosisanpassung erforderlich.

Erwachsene, Kinder und Jugendliche > 40 kg

CrCl: 10 bis 30 ml/min

Initialdosis von 1000 mg/200 mg und danach 500 mg/100 mg zwei Mal täglich

CrCl < 10 ml/min

Initialdosis von 1000 mg/200 mg und danach 500 mg/100 mg alle 24 Stunden

Hämodialyse

Initialdosis von 1000 mg/200 mg und danach gefolgt von 500 mg/100 mg alle 24 Stunden, plus einer Dosis von 500 mg/100 mg am Ende der Dialyse (da die Serumkonzentra­tionen sowohl von Amoxicillin als auch von Clavulansäure verringert sind)

Kinder und Jugendliche < 40 kg

CrCl: 10 bis 30 ml/min

25 mg/5 mg pro kg alle 12 Stunden

CrCl < 10 ml/min

25 mg/5 mg pro kg alle 24 Stunden

Hämodialyse

25 mg/5 mg pro kg alle 24 Stunden, plus einer Dosis von 12,5 mg/2,5 mg pro kg am Ende der Dialyse (da die Serumkonzentra­tionen sowohl von Amoxicillin als auch von Clavulansäure verringert sind)

Leberfunktion­sstörung

Vorsichtig dosieren und die Leberfunktion in regelmäßigen Abständen überwachen (siehe Abschnitte 4.3 und 4.4).

Art der Anwendung

Amoxicillin/Cla­vulansäure AptaPharma ist zur intravenösen Anwendung.

Amoxicillin/Cla­vulansäure AptaPharma kann entweder durch langsame intravenöse Injektion über einen Zeitraum von 3 bis 4 Minuten direkt in eine Vene, über einen Tropfschlauch oder als Infusion über 30 bis 40 Minuten verabreicht werden. Amoxicillin/Cla­vulansäure AptaPharma ist nicht für die intramuskuläre Anwendung geeignet.

Kindern im Alter von unter 3 Monaten ist Amoxicillin/Cla­vulansäure AptaPharma nur als Infusion zu verabreichen.

Die Behandlung mit Amoxicillin/Cla­vulansäure AptaPharma kann durch die Anwendung einer intravenösen Formulierung eingeleitet und mit einer geeigneten oralen Darreichungsform, die für den einzelnen Patienten als geeignet erachtet wird, abgeschlossen werden.

Hinweise zur Rekonstitution und Verdünnung des Arzneimittels vor der Anwendung, siehe Abschnitt 6.6.

4.3 Gegenanzeigen

Überempfindlichkeit gegen die Wirkstoffe, gegen Penicilline oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile.

Schwere allergische Sofortreaktion (z.B. Anaphylaxie) gegen ein anderes Betalaktam – Antibiotikum (z.B. einem Cephalosporin, Carbapenem oder Monobactam) in der Krankheitsges­chichte.

Gelbsucht/Leber­funktionsstörung in der Krankheitsges­chichte, die durch Amoxicillin/Cla­vulansäure hervorgerufen wurde (siehe Abschnitt 4.8).

4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Vor Beginn einer Behandlung mit Amoxicillin/Cla­vulansäure ist der Patient sorgfältig nach früheren Überempfindlichke­itsreaktionen auf Penicilline, Cephalosporine oder andere Betalaktam-Antibiotika zu befragen (siehe Abschnitte 4.3 und 4.8).

Bei Patienten, die mit Penicillinen behandelt wurden, wurden schwerwiegende und gelegentlich tödlich verlaufende Überempfindlichke­itsreaktionen (einschließlich anaphylaktoider und schwerer kutaner Nebenwirkungen) beschrieben. Personen mit einer Überempfindlichke­itsreaktion gegen Penicilline in der Vorgeschichte und atopische Personen tragen ein erhöhtes Risiko für solche Reaktionen. Falls es zu einer allergischen Reaktion kommt, muss die Therapie mit Amoxicillin/Cla­vulansäure beendet und eine geeignete Alternativ-Therapie begonnen werden.

In Fällen, in denen eine Infektion nachweislich durch Amoxicillin-empfindliche Erreger verursacht wurde, ist in Übereinstimmung mit den offiziellen Richtlinien ein Wechsel von einer Behandlung mit Amoxicillin/Cla­vulansäure zu einer Therapie mit Amoxicillin in Betracht zu ziehen.

Diese Amoxicillin/Cla­vulansäure AptaPharma – Formulierung ist möglicherweise nicht für den Gebrauch geeignet, wenn ein hohes Risiko besteht, dass die vermuteten Erreger eine Resistenz gegenüber Betalaktam-Antibiotika aufweisen, die nicht durch Betalaktamasen hervorgerufen wird, die empfindlich gegenüber einer Hemmung durch Clavulansäure sind. Da keine spezifischen Daten für T> MIC verfügbar sind und die Daten für vergleichbare orale Darreichungsformen grenzwertig sind, ist diese Formulierung (ohne zusätzliches Amoxicillin) möglicherweise nicht für die Behandlung von Penicillin-resistenten S. pneumoniae geeignet.

Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion oder bei Patienten, die hohe Dosen erhalten, können Krampfanfälle auftreten (siehe Abschnitt 4.8).

Amoxicillin/Cla­vulansäure ist bei Verdacht auf eine infektiöse Mononukleose zu vermeiden, da es bei der Anwendung von Amoxicillin bei dieser Erkrankung zu einem masernartigen Hautausschlag kommen kann.

Die gleichzeitige Anwendung von Allopurinol im Verlauf einer Behandlung mit Amoxicillin kann die Wahrscheinlichkeit für allergische Hautreaktionen erhöhen.

Bei längerfristiger Anwendung kann es gelegentlich zu einem übermäßigen Wachstum von unempfindlichen Erregern kommen.

Das Auftreten eines fieberhaften generalisierten Erythems, das mit Pustelbildung verbunden ist, zu Beginn der Behandlung kann ein Symptom eines akuten generalisierten pustulösen Exanthems (AGEP) sein (siehe Abschnitt 4.8). Diese Reaktion erfordert ein Absetzen von Amoxicillin/Cla­vulansäure AptaPharma und ist eine Gegenanzeige für jegliche darauffolgende Gabe von Amoxicillin.

Amoxicillin/Cla­vulansäure ist bei Patienten, bei denen nachweislich eine Einschränkung der Leberfunktion vorliegt, mit Vorsicht anzuwenden (siehe Abschnitte 4.2, 4.3 und 4.8).

Hepatische Ereignisse wurden vorwiegend bei männlichen Patienten und bei älteren Patienten beschrieben und können mit einer längerfristigen Behandlung einhergehen. Derartige Ereignisse wurden bei Kindern sehr selten beschrieben. In allen Populationen treten die Anzeichen und Symptome in der Regel während oder kurz nach der Behandlung auf, in einigen Fällen aber auch erst einige Wochen nach Behandlungsende. In der Regel sind diese Ereignisse reversibel. Hepatische Ereignisse können schwerwiegend sein, in sehr seltenen Fällen wurde über Todesfälle berichtet. Diese betrafen fast immer Patienten mit schwerwiegender Grunderkrankung oder solche, die gleichzeitig Arzneimittel einnahmen, von denen bekannt ist, dass sie hepatische Nebenwirkungen verursachen können (siehe Abschnitt 4.8).

Bei fast allen Antibiotika einschließlich Amoxicillin wurde über Fälle von Antibiotika-assoziierter Kolitis berichtet, deren Schweregrad leicht bis lebensbedrohlich sein kann (siehe Abschnitt 4.8). Daher ist es wichtig, bei Patienten, bei denen es während oder nach Anwendung eines Antibiotikums zu Durchfall kommt, an diese Diagnose zu denken. Sollte eine Antibiotika-assoziierte Kolitis auftreten, muss Amoxicillin/Cla­vulansäure sofort abgesetzt, ein Arzt aufgesucht und eine angemessene Behandlung begonnen werden. Arzneimittel, die die Peristaltik hemmen, sind in diesem Fall kontraindiziert.

Während einer längerfristigen Behandlung ist die Organfunktion, einschließlich Nieren-, Leber und hämatopoetischer Funktion, regelmäßig zu kontrollieren.

Bei mit Amoxicillin/Cla­vulansäure behandelten Patienten wurde in seltenen Fällen über eine Verlängerung der Prothrombinzeit berichtet. Bei gleichzeitiger Verordnung von Antikoagulantien sind angemessene Kontrollen durchzuführen. Möglicherweise muss die Dosis von oralen Antikoagulantien angepasst werden, um den gewünschten Grad an Antikoagulation zu erzielen (siehe Abschnitte 4.5 und 4.8).

Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion ist die Dosis dem Schweregrad der Nierenfunktion­sstörung anzupassen (siehe Abschnitt 4.2).

Bei Patienten mit verminderter Harnausscheidung wurde in sehr seltenen Fällen eine Kristallurie beobachtet, und zwar vorwiegend unter einer parenteralen Therapie. Während der Anwendung hoher Amoxicillin-Dosen ist auf eine adäquate Flüssigkeitszufuhr und Harnausscheidung zu achten, um das Risiko für eine Amoxicillin-Kristallurie zu verringern. Bei Patienten mit Blasenkatheter ist die Durchgängigkeit des Katheters regelmäßig kontrolliert werden (siehe Abschnitt 4.9).

Während einer Behandlung mit Amoxicillin soll bei der Glucose-Bestimmung im Urin stets enzymatische Methoden auf der Basis von Glucoseoxidasen verwendet werden, da nicht-enzymatische Methoden falsch-positive Ergebnisse ergeben können.

Die in Amoxicillin/Cla­vulansäure AptaPharma enthaltene Clavulansäure kann eine unspezifische Bindung von IgG und Albumin an die Erythrozytenmembran verursachen, was ein falsch positives Ergebnis im Coombs Test zur Folge haben kann.

Es gab Berichte über positive Versuchsergebnisse bei Verwendung des Bio-Rad Laboratories Platelia Aspergillus -EIA-Tests bei Patienten, die Amoxicillin/Cla­vulansäure erhalten haben und bei denen anschließend festgestellt wurde, dass sie keine Aspergillus -Infektion hatten. Von Kreuzreaktionen mit Polysacchariden und Polyfuranosen von nicht-Aspergillus -Spezies unter Verwendung des Bio-Rad Laboratories Platelia Aspergillus- EIA-Tests wurde berichtet. Daher sind positive Ergebnisse bei Patienten, die Amoxicillin/Cla­vulansäure erhalten, mit Vorsicht zu interpretieren und durch weitere diagnostische Methoden zu bestätigen.

Dieses Arzneimittel enthält 62,9 mg Natrium pro Durchstechflasche, entsprechend 3,1% der von der WHO für einen Erwachsenen empfohlenen maximalen täglichen Natriumaufnahme mit der Nahrung von 2 g

Dieses Arzneimittel enthalt 39,1 mg (1,0 mmol) Kalium pro Durchstechflasche. Wenn Sie an eingeschränkter Nierenfunktion leiden oder eine kontrollierte Kalium- Diät (Diät mit niedrigem Kaliumgehalt) einhalten müssen, sollte dies berücksichtigt werden.

4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Orale Antikoagulantien

Orale Antikoagulantien und Penicillin-Antibiotika finden breite Anwendung in der Praxis und es liegen keine Berichte über Wechselwirkungen vor. Allerdings wurden in der Literatur Fälle von erhöhten Werten der International Normalized Ratio (INR)bei Patienten beschrieben, die mit Acenocoumarol oder Warfarin behandelt wurden und denen eine Behandlung mit Amoxicillin verordnet wurde. Wenn eine gemeinsame Anwendung notwendig ist, ist zu Beginn und am Ende der Behandlung mit Amoxicillin die Prothrombinzeit oder der International Normalized Ratio – Wert sorgfältig zu überwachen. Zusätzlich können Dosisanpassungen bei den oralen Antikoagulantien notwendig werden (siehe Abschnitte 4.4 und 4.8).

Methotrexat

Penicilline können die Ausscheidung von Methotrexat vermindern und damit eine mögliche Erhöhung der Toxizität verursachen.

Probenecid

Die gleichzeitige Anwendung von Probenecid wird nicht empfohlen. Probenecid vermindert die tubuläre Sekretion von Amoxicillin in der Niere. Die gleichzeitige Anwendung von Probenecid kann erhöhte und länger anhaltende Blutspiegel von Amoxicillin, aber nicht von Clavulansäure, zur Folge haben.

Mycophenolat-Mofetil

Bei Patienten, die Mycophenolat-Mofetil erhalten, wurde eine Reduktion der Pre-Dosis Konzentration des aktiven Metaboliten Mycophenolsäure (MPA) von ungefähr 50% berichtet, nachdem mit der Behandlung mit oralem Amoxicillin und Clavulansäure begonnen wurde. Es kann sein, dass die Veränderung der Pre-Dosis Höhe nicht genau die Änderungen der gesamt MPA Exposition darstellt. Daher ist ohne klinischen Nachweis einer Transplantat Fehlfunktion eine Änderung der Mycophenolat-Mofetil Dosierung normalerweise nicht notwendig. Dennoch soll eine engmaschige klinische Überwachung während der Kombination und kurz nach Antibiotika Behandlung durchgeführt werden.

4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaft

Tierexperimentelle Studien lassen nicht auf direkte oder indirekte schädliche Auswirkungen auf Schwangerschaft, embryonale/fetale Entwicklung, Geburt oder postnatale Entwicklung schließen (siehe Abschnitt 5.3). Begrenzte Daten beim Menschen zur Verwendung von Amoxicillin/Cla­vulansäure während der Schwangerschaft weisen nicht auf ein erhöhtes Risiko von Geburtsfehlern hin. In einer einzigen Studie an Frauen mit vorzeitigem Blasensprung wurde beschrieben, dass die prophylaktische Anwendung von Amoxicillin-Clavulansäure mit einem erhöhten Risiko für eine nekrotisierende Enterokolitis bei Neugeborenen einherging. Die Anwendung während der Schwangerschaft ist zu vermeiden, es sei denn, der behandelnde Arzt hält sie für unverzichtbar.

Stillzeit

Beide Substanzen gehen in die Muttermilch über (es ist nichts über die Auswirkungen von Clavulansäure auf den gestillten Säugling bekannt). Folglich sind Durchfall und eine Pilzinfektion der Schleimhäute beim gestillten Säugling möglich, so dass eventuell abgestillt werden muss. Die

Möglichkeit einer Sensibilisierung ist zu berücksichtigen. Amoxicillin/Cla­vulansäure ist während der Stillzeit nur nach einer Nutzen/Risiko-Abwägung durch den behandelnden Arzt anzuwenden.

4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Es wurden keine Studien zu den Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen durchgeführt. Allerdings kann es zu Nebenwirkungen (z. B. allergischen Reaktionen, Schwindel, Krampfanfällen) kommen, die die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen beeinflussen können (siehe Abschnitt 4.8).

4.8 Nebenwirkungen

Die am häufigsten berichteten Nebenwirkungen sind Durchfall, Übelkeit und Erbrechen.

Die Nebenwirkungen von Amoxicillin/Cla­vulansäure aus klinischen Studien und aus Berichten nach Markteinführung sind im Folgenden nach MedDRA-Systemorganklassen sortiert aufgeführt.

Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:

Sehr häufig (> 1/10), Häufig (> 1/100 bis <1/10), Gelegentlich (> 1 / 1.000 bis <1/100), Selten (> 1 / 10.000 bis <1 / 1.000), Sehr selten (<1 / 10.000) und nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)

Infektionen und parasitäre Erkrankungen

Mukokutane Candidose

Häufig

Übermäßiges Wachstum von unempfindlichen Organismen

Nicht bekannt

Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems

Reversible Leukopenie (einschließlich Neutropenie)

Selten

Thrombozytopenie

Selten

Reversible Agranulozytose

Nicht bekannt

Hämolytische Anämie

Nicht bekannt

Verlängerung der Blutungszeit und der Prothrombinzeit1

Nicht bekannt

Erkrankungen des Immunsystems10

Angioneurotisches Ödem

Nicht bekannt

Anaphylaxie

Nicht bekannt

Überempfindlichkeit wie bei Serumkrankheit

Nicht bekannt

Allergische Vaskulitis

Nicht bekannt

Erkrankungen des Nervensystems

Schwindel

Gelegentlich

Kopfschmerzen

Gelegentlich

Krampfanfälle2

Nicht bekannt

Aseptische Meningitis

Nicht bekannt

Gefäßerkrankungen

Thrombophlebitis3

Selten

Erkrankungen des Gastrointesti­naltrakts_

Durchfall

Häufig

Übelkeit

Gelegentlich

Erbrechen

Gelegentlich

Magenverstimmung

Gelegentlich

Antibiotika-assoziierte Kolitis4

Nicht bekannt

Leber- und Gallenerkrankungen

Anstieg von AST und/oder ALT5

Gelegentlich

Hepatitis6

Nicht bekannt

Cholestatischer Ikterus6

Nicht bekannt

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellge­webes7

Hautausschlag

Gelegentlich

Pruritus

Gelegentlich

Urtikaria

Gelegentlich

Erythema multiforme

Selten

Stevens-Johnson-Syndrom

Nicht bekannt

Toxische epidermale Nekrolyse

Nicht bekannt

Bullöse exfoliative Dermatitis

Nicht bekannt

Akutes generalisiertes pustulöses Exanthem (AGEP)9

Nicht bekannt

Arzneimittelre­aktion mit Eosinophilie und systemischen Symptomen (DRESS)

Nicht bekannt

Erkrankungen der Nieren und Harnwege

Interstitielle Nephritis

Nicht bekannt

Kristallurie8

Nicht bekannt

1 Siehe Abschnitt 4.4

2 Siehe Abschnitt 4.4

3 An der Injektionsstelle

4 Einschließlich pseudomembranöser Kolitis und hämorrhagischer Kolitis (siehe Abschnitt 4.4)

5 Bei Patienten, die mit Betalaktam-Antibiotika behandelt wurden, war ein moderater Anstieg von AST und/oder ALT zu beobachten, dessen Bedeutung allerdings unklar ist.

6 Diese Ereignisse wurden bei anderen Penicillinen und Cephalosporinen beobachtet (siehe Abschnitt 4.4).

7 Wenn eine entzündliche Überempfindlichke­itsreaktion der Haut auftritt, ist die Behandlung zu beenden (siehe Abschnitt 4.4).

8 Siehe Abschnitt 4.9

9 Siehe Abschnitt 4.4

10 Siehe Abschnitte 4.3 und 4.4

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels.

Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung über das nationale Meldesystem anzuzeigen:

Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen

Traisengasse 5

1200 WIEN

ÖSTERREICH

Fax: + 43 (0) 50 555 36207

Website:

4.9 Überdosierung

Symptome und Anzeichen einer Überdosierung

Es kann zu gastrointestinalen Symptomen und zu Störungen des Flüssigkeits- und Elektrolythaushalts kommen. Es wurde eine Amoxicillin-Kristallurie beschrieben, die in einigen Fällen zu einer Niereninsuffizienz führte (siehe Abschnitt 4.4).

Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion oder bei Anwendung hoher Dosen kann es zu Krampfanfällen kommen.

Es wurde über eine Ausfällung von Amoxicillin in Blasenkathetern berichtet, und zwar insbesondere nach intravenöser Verabreichung hoher Dosen. Die Durchgängigkeit der Katheter ist regelmäßig zu kontrollieren (siehe Abschnitt 4.4).

Behandlung einer Intoxikation

Gastrointestinale Symptome können unter Beachtung des Flüssigkeits- und Elektrolythaushalts symptomatisch behandelt werden.

Amoxicillin/Cla­vulansäure lässt sich mittels Hämodialyse aus dem Blut entfernen.

5. PHARMAKOLO­GISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakothera­peutische Gruppe: Kombinationen von Penicillinen, inkl. Betalaktamase-Inhibitoren; ATC-Code: J01CR02.

Wirkmechanismus

Amoxicillin ist ein halbsynthetisches Penicillin (Betalaktam-Antibiotikum), das eines oder mehrere der für die Biosynthese des bakteriellen Peptidoglycans notwendigen Enzyme (häufig Penicillinbindende Proteine genannt, PBP) hemmt, welches ein integraler struktureller Bestandteil der Bakterienzellwand ist. Die Hemmung der Peptidoglycan-Synthese hat eine Schwächung der Zellwand zur Folge, was in der Regel zur Zelllyse und zum Absterben führt.

Amoxicillin kann durch Betalaktamasen, die von resistenten Bakterien gebildet werden, abgebaut werden, so dass das Wirkspektrum von Amoxicillin allein keine Erreger umfasst, die diese Enzyme bilden.

Clavulansäure ist ein Betalaktam, das strukturell mit den Penicillinen verwandt ist. Es inaktiviert einige Betalaktamasen und verhindert dadurch die Inaktivierung von Amoxicillin. Clavulansäure allein übt keine klinisch relevante antibakterielle Wirkung aus.

Beziehung zwischen Pharmakokinetik und Pharmakodynamik

Die Zeitdauer des Wirkstoffspiegels oberhalb der minimalen Hemmkonzentration (T>MHK) gilt als wichtigste Kenngröße für die Wirksamkeit von Amoxicillin.

Resistenzmecha­nismen

Die zwei wichtigsten Resistenzmecha­nismen gegenüber Amoxicillin/Cla­vulansäure sin­d:

Inaktivierung durch solche bakteriellen Betalaktamasen, die selbst nicht durch Clavulansäure inhibiert werden, einschließlich Klasse B, C und D. Veränderung der PBPs, welche die Affinität des antibakteriellen Wirkstoffs zur Zielstruktur reduzieren.

Impermeabilität der Bakterien oder Mechanismen von Effluxpumpen können bakterielle Resistenz, insbesondere bei Gram-negativen Bakterien, verursachen oder fördern.

Grenzwerte

Die MHK-Grenzwerte für Amoxicillin/Cla­vulansäure sind diejenigen des „European Committee on Antimicrobial Susceptibility Testing (EUCAST)“.

Erreger

Grenzwerte für die Empfindlichkeit (jag/ml)

Empfindlich

Intermediär

Resistent

Haemophilus influenzae 1

< 1

> 1

Moraxella catarrhalis 1

< 1

> 1

Staphylococcus aureus 2

< 2

> 2

Koagulase-negative Staphylokokken2

< 0,25

> 0,25

Enterococcus 1

< 4

8

> 8

Streptococcus A, B, C, G 5

< 0,25

> 0,25

Streptococcus pneumoniae 3

< 0,5

1 – 2

> 2

Enterobacteri­aceae1,4

> 8

Gram-negative Anaerobier1

< 4

8

> 8

Gram-positive Anaerobier1

< 4

8

> 8

Nicht Spezies-bezogene Grenzwerte1

< 2

4 – 8

> 8

1 Die angegebenen Werte gelten für die Amoxicillin-Konzentrationen. Zum Zwecke von Empfindlichke­itstests wurde die Clavulansäure-Konzentration auf 2 mg/l festgelegt.

2 Die angegebenen Werte sind Oxacillin-Konzentrationen.

3 Die Grenzwerte in der Tabelle basieren auf den Ampicillin-Grenzwerten.

4 Der Resistenz-Grenzwert von R>8 mg/l gewährleistet, dass alle Isolate mit

5 Resistenzmecha­nismen als resistent angegeben werden.

Die Grenzwerte in der Tabelle basieren auf den Benzylpenicillin-Grenzwerten.

Die Prävalenz von Resistenzen kann für einzelne Spezies geographisch und über die Zeit schwanken, und Informationen zu lokalen Resistenzen werden insbesondere bei der Behandlung schwerer Infektionen benötigt. Im Bedarfsfall ist der Rat eines Experten einzuholen, wenn der Nutzen der Substanz zumindest bei einigen Infektionen aufgrund der lokalen Prävalenz von Resistenzen fraglich ist.

Üblicherweise empfindliche Erreger _____________­___________________

Aerobe Gram-positive Mikroorganismen

Enterococcus faecalis

Gardnerella vaginalis

Staphylococcus aureus (Methicillin-empfindlich)£

Koagulase-negative Staphylokokken (Methicillin-empfindlich)

Streptococcus agalactiae

Streptococcus pneumoniae1

Streptococcus pyogenes und andere betahämolysierende Streptokokken

Streptococcus viridans -Gruppe

Aerobe Gram-negative Mikroorganismen

Actinobacillus actinomycetem­comitans

Capnocytophaga spp.

Eikenella corrodens

Haemophilus influenzae2

Moraxella catarrhalis

Neisseria gonorrhoeae§

Pasteurella multocida

Anaerobe Mikroorganismen

Bacteroides fragilis

Fusobacterium nucleatum

Prevotella spp.

Spezies, bei denen eine erworbene Resistenz ein Problem darstellen kann Aerobe Gram-positive Mikroorganismen

Enterococcus faecium $

Aerobe Gram-negative Mikroorganismen

Escherichia coli

Klebsiella oxytoca

Klebsiella pneumoniae

Proteus mirabilis

Proteus vulgaris

Von Natur aus resistente Organismen _____________­________________________­_________________

Aerobe Gram-negative Mikroorganismen

Acinetobacter sp.

Citrobacter freundii

Enterobacter sp.

Legionella pneumophila

Morganella morganii

Providencia spp.

Pseudomonas sp.

Serratia sp.

Stenotrophomonas maltophilia

Andere Mikroorganismen

Chlamydia trachomatis

Chlamydophila pneumoniae

Chlamydophila psittaci

Coxiella burnetti

Mycoplasma pneumoniae

$ Natürliche intermediäre Empfindlichkeit in Abwesenheit von erworbenen Resistenzmecha­nismen.

£ Alle Methicillin-resistenten Staphylokokken sind gegenüber Amoxicillin/Cla­vulansäure resistent.

§ Alle Stämme mit Amoxicillinre­sistenz, die nicht durch Betalaktamasen hervorgerufen wird, sind gegenüber Amoxicillin/Cla­vulansäure resistent.

1 Streptococcus pneumoniae , der gegenüber Penicillin resistent ist, sollte mit dieser Formulierung von Amoxicillin/Cla­vulansäure nicht behandelt werden (siehe Abschnitte 4.2 und 4.4).

2 In manchen Ländern der EU wurde über Stämme mit einer verringerten Empfindlichkeit mit einer Häufigkeit von mehr als 10% berichtet.

5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Resorption

Die pharmakokinetischen Ergebnisse für Studien, in denen Amoxicillin/Cla­vulansäure Gruppen von gesunden Probanden entweder als 500 mg/100 mg oder 1000 mg/200 mg als intravenöse Bolusinjektion verabreicht wurde, sind nachstehend aufgeführt.

Mittelwerte (± Standardabweichung) der pharmakokinetischen Parameter

Intraven ö se Bolusinjektion

Verabreichte Dosis

Dosis

Mittlere Spitzenserumkonz.

(Mg/ml)

T 1/2

(h)

AUC (h.mg/l)

Harnwiederher­stellung (%, 0 bis 6 h)

Amoxicillin

AMX/CA 500 mg/100 mg

500 mg

32,2

1,07

25,5

66,5

AMX/CA

1000 mg/200 mg

1000 mg

105,4

0,9

76,3

77,4

Clavulansäure

AMX/CA 500 mg/100 mg

100 mg

10,5

1,12

9,2

46,0

AMX/CA 1000 mg/200 mg

200 mg

28,5

0,9

27,9

63,8

AMX – Amoxicillin, CA – Clavulansäure

Verteilung

Etwa 25% der gesamten im Plasma auftretenden Clavulansäure und 18 % des gesamten im Plasma auftretenden Amoxicillins sind an Proteine gebunden. Das scheinbare Verteilungsvolumen beträgt etwa 0,3 – 0,4 l/kg für Amoxicillin und etwa 0,2 l/kg für Clavulansäure.

Nach intravenöser Verabreichung wurden sowohl Amoxicillin als auch Clavulansäure in der Gallenblase, im abdominellen Gewebe, in der Haut, im Fettgewebe, im Muskelgewebe, in der Synovial- und Peritonealflüssig­keit, in der Gallenflüssigkeit und im Eiter nachgewiesen. Amoxicillin verteilt sich nicht in ausreichendem Maße in die Zerebrospinal­flüssigkeit.

Tierexperimentelle Studien ergaben für keinen der Bestandteile Hinweise auf eine signifikante Geweberetention der jeweiligen Metaboliten. Amoxicillin ist, wie die meisten Penicilline, in der Muttermilch nachweisbar. Clavulansäure tritt ebenfalls in Spuren in der Muttermilch auf (siehe Abschnitt 4.6).

Es wurde gezeigt, dass sowohl Amoxicillin als auch Clavulansäure die Plazentaschranke passieren (siehe Abschnitt 4.6).

Biotransformation

Amoxicillin wird teilweise als inaktive Penicilloinsäure im Urin ausgeschieden, und zwar in einem Ausmaß von bis zu 10 bis 25 % der Initialdosis. Clavulansäure wird beim Menschen weitgehend metabolisiert und im Urin und Stuhl eliminiert sowie als Kohlendioxid ausgeatmet.

Elimination

Amoxicillin wird hauptsächlich über die Nieren ausgeschieden, während Clavulansäure sowohl über renale als auch über nicht-renale Mechanismen ausgeschieden wird.

Amoxicillin/Cla­vulansäure hat bei gesunden Probanden eine mittlere Eliminationshal­bwertzeit von etwa einer Stunde und eine mittlere Gesamt-Clearance von etwa 25 l/h. Etwa 60 bis 70% des Amoxicillins und etwa 40 bis 65% der Clavulansäure werden in den ersten 6 Stunden nach Verabreichung einer einzelnen intravenösen 500/100 mg oder einer einzelnen 1000/200 mg Bolusinjektion unverändert im Urin ausgeschieden. Unterschiedliche Studien zeigten, dass über den Zeitraum von 24 Stunden 50 – 85% des Amoxicillins und 27–60% der Clavulansäure über den Urin ausgeschieden werden. Bei Clavulansäure wird die größte Menge in den ersten beiden Stunden nach der Verabreichung ausgeschieden.

Die gleichzeitige Anwendung von Probenecid verzögert die Amoxicillin-Exkretion, nicht aber die renale Exkretion von Clavulansäure (siehe Abschnitt 4.5).

Alter

Die Eliminationshal­bwertzeit von Amoxicillin ist bei kleinen Kindern im Alter von etwa 3 Monaten bis 2 Jahren ähnlich wie diejenige bei älteren Kindern und Erwachsenen. Für sehr kleine Kinder (einschließlich Frühgeborener) darf in der ersten Lebenswoche eine Verabreichung von mehr als zweimal täglich nicht erfolgen, da die Elimination über die Niere noch nicht vollständig ausgebildet ist. Da bei älteren Patienten die Wahrscheinlichkeit einer eingeschränkten Nierenfunktion höher ist, ist die Dosis mit Vorsicht zu wählen, und eine Überwachung der Nierenfunktion kann ratsam sein.

Eingeschränkte Nierenfunktion

Die Gesamt-Serumclearance von Amoxicillin/Cla­vulansäure nimmt proportional mit der Einschränkung der Nierenfunktion ab. Die Abnahme der Arzneimittel-Clearance ist bei Amoxicillin ausgeprägter als bei Clavulansäure, da ein höherer Anteil von Amoxicillin über die Nieren ausgeschieden wird. Daher muss die Dosierung bei eingeschränkter Nierenfunktion eine übermäßige Akkumulation von Amoxicillin verhindern, während adäquate Konzentrationen an Clavulansäure erhalten bleiben müssen (siehe Abschnitt 4.2).

Eingeschränkte Leberfunktion

Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion sind mit Vorsicht zu dosieren, und die Leberfunktion ist in regelmäßigen Abständen zu überwachen.

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Basierend auf Studien zur Sicherheitsphar­makologie, Gentoxizität und Reproduktionsto­xizität lassen die präklinischen Daten keine besonderen Gefahren für den Menschen erkennen.

In an Hunden durchgeführten Studien zur Toxizität bei wiederholter Gabe von Amoxicillin/Cla­vulansäure kam es zu Magenreizung und Erbrechen sowie zu einer Verfärbung der Zunge.

Es wurden keine Studien zum kanzerogenen Potenzial von Amoxicillin/Cla­vulansäure oder ihren Bestandteilen durchgeführt.

6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Keine.

6.2 Inkompatibilitäten

Das Arzneimittel darf, außer mit den unter Abschnitt 6.6 aufgeführten, nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt werden.

Amoxicillin/Cla­vulansäure AptaPharma darf nicht mit Blutprodukten, anderen proteinhaltigen Flüssigkeiten wie Proteinhydrolysaten oder intravenösen Lipidemulsionen gemischt werden. Bei gleichzeitiger Anwendung mit einem Aminoglycosid dürfen die Antibiotika wegen des Aktivitätsverlusts des Aminoglycosids unter diesen Bedingungen nicht in der Spritze, dem intravenösen Flüssigkeitsbehälter oder dem Verabreichungsset gemischt werden.

Amoxicillin/Cla­vulansäure AptaPharma Lösungen dürfen nicht mit Infusionen gemischt werden, die Glucose, Dextran oder Bicarbonat enthalten.

6.3 Dauer der Haltbarkeit

Pulver in Durchstechflaschen

3 Jahre

Rekonstituierte Durchstechflaschen (zur intravenösen Injektion oder vor Verdünnung zur Infusion)

Die rekonstituierte Lösung (1 Durchstechflas­che mit 20 ml Wasser für Injektionszwecke Ph. Eur.) muss sofort innerhalb von 20 Minuten angewendet oder verdünnt werden.

Verdünnt zur intravenösen Infusion

Die chemische und physikalische Stabilität während des Gebrauchs wurde für 2 – 3 Stunden bei 25°C oder 6 Stunden bei 5°C nachgewiesen. Aus mikrobiologischer Sicht ist die rekonstituierte und verdünnte Lösung (1 rekonstituierte Durchstechflasche in einem Mindestvolumen von 100 ml Infusionsflüssig­keit) sofort anzuwenden.

Intravenöse Infusionen von Amoxicillin/Cla­vulansäure können in einer Reihe verschiedener intravenöser Flüssigkeiten verabreicht werden. Zufriedenstellende Antibiotikakon­zentrationen werden bei 5°C und Raumtemperatur (25°C) in den empfohlenen Volumina der folgenden Infusionsflüssig­keiten beibehalten. Bei Rekonstitution und Aufrechterhaltung bei Raumtemperatur (25°C) sollen die Infusionen innerhalb der in der folgenden Tabelle angegebenen Zeiten abgeschlossen sein.

Intraven ö se Infusion

Stabilitätsdauer bei 25°C

Wasser für Injektionszwecke Ph. Eur.

3 Stunden

Natriumchlorid 9 mg/ml (0,9%) Injektionslösung

3 Stunden

Ringer-Lösung

2 Stunden

Ringer-Lactat-Lösung nach Hartmann

2 Stunden

Kaliumchlorid 3 mg/ml (0,3% w/v) und Natriumchlorid 9 mg/ml (0,9% w/v) Injektionslösung

2 Stunden

Zur Lagerung bei 5°C können rekonstituierte Amoxicillin/Cla­vulansäure AptaPharma Lösungen in vorgekühlte Infusionsbeutel gegeben werden, die entweder Wasser für Injektionszwecke Ph. Eur. oder Natriumchlorid BP (0,9% w / v) enthalten, das bis zu 6 Stunden gelagert werden kann. Danach soll die Infusion unmittelbar nach Erreichen der Raumtemperatur angewendet werden.

Die Stabilität von Amoxicillin/Cla­vulansäure AptaPharma – Lösungen ist konzentration­sabhängig. Für den Fall, dass konzentriertere Lösungen verwendet werden müssen, ist die Stabilitätsdauer entsprechend anzupassen.

Amoxicillin/Cla­vulansäure AptaPharma ist in Infusionen, die Glucose, Dextran oder Bicarbonat enthalten, weniger stabil. Rekonstituierte Lösungen von Amoxicillin/Cla­vulansäure können über einen Zeitraum von 3 bis 4 Minuten in den Tropfschlauch injiziert werden.

Restliche Antibiotika-Lösung ist zu verwerfen.

6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedin­gungen erforderlich. Aufbewahrungsbe­dingungen nach Rekonstitution des Arzneimittels, siehe Abschnitt 6.3.

6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

Farblose 20 ml Glas-Durchstechflaschen (Typ II Glas), verschlossen mit einem roten Typ I Chlorobutyl-Gummistopfen und einer Aluminiumkappe mit einer violetten Polypropylena­breißkappe.

Packungen mit 1, 10 oder 100 Durchstechflas­chen.

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.

6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung

Nur zur einmaligen Anwendung. Nicht verwendete Lösung verwerfen.

Die Rekonstitution/Ver­dünnung ist unter aseptischen Bedingungen durchzuführen. Die Lösung ist vor der Verabreichung visuell auf Partikel und Verfärbungen zu untersuchen. Die Lösung ist nur anzuwenden, wenn die Lösung klar und frei von Partikeln ist.

Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu beseitigen.

Herstellung von intravenösen Injektionslösungen

Wasser für Injektionszwecke Ph. Eur. ist das übliche Lösungsmittel. Amoxicillin/Cla­vulansäure AptaPharma 1000 mg/200 mg ist in 20 ml Lösungsmittel zu lösen. Dies ergibt ungefähr 20,9 ml Lösung für die Einzeldosisan­wendung. Während der Rekonstitution kann sich eine vorübergehende rosa Färbung entwickeln, muss aber nicht. Rekonstituierte Lösungen sind normalerweise farblos bis gelb gefärbt.

Amoxicillin/Cla­vulansäure AptaPharma ist innerhalb von 20 Minuten nach der Rekonstitution anzuwenden.

Herstellung von intravenösen Infusionslösungen

Amoxicillin/Cla­vulansäure AptaPharma Durchstechflaschen sind nicht zur Mehrfachdosierung geeignet.

Amoxicillin/Cla­vulansäure AptaPharma ist wie oben beschrieben für die Injektion zu rekonstituieren. Die rekonstituierte Lösung ist unverzüglich unter Verwendung einer Minibag- oder einer InlineBürette zu 100 ml Infusionsflüssig­keit zu geben.

Es ist nur klare, partikelfreie Lösung anzuwenden.

7. INHABER DER ZULASSUNG

Apta Medica Internacional d.o.o.

Likozarjeva ul. 6

1000 Ljubljana Slowenien

8. ZULASSUNGSNUMMER

Z.Nr.:

9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG

Datum der Erteilung der Zulassung:

Mehr Informationen über das Medikament Amoxicillin/Clavulansäure AptaPharma 1000 mg/200 mg Pulver zur Herstellung einer Injektions-/Infusionslösung

Arzneimittelkategorie: standardarzneimittel
Suchtgift: Nein
Psychotrop: Nein
Zulassungsnummer: 140628
Rezeptpflichtstatus: Arzneimittel zur einmaligen Abgabe auf aerztliche Verschreibung
Abgabestatus: Abgabe durch eine (öffentliche) Apotheke
Inhaber/-in:
Apta Medica Internacional d.o.o., Likozarjeva Ulica 6, 1000 Ljubljana, Slowenien