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Zomacton 4 mg - Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionslösung - Zusammengefasste Informationen

Enthält den aktiven Wirkstoff:

ATC-Gruppe:

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Zomacton 4 mg - Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionslösung

1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS

ZOMACTON 4 mg-Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionslösung

2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

Eine Pulver Durchstechflasche enthält:

Somatropin*..­.............­.............­.............­.............­.............­.............­.........4 mg

(entsprechend einer Konzentration von 1,3 mg/ml oder 3,3 mg/ml nach Zubereitung)

*hergestellt in Escherichia coli-Zellen mit rekombinanter DNA Technologie

Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung:

Das Lösungsmittel enthält 9 mg/ml Benzylalkohol.

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1.

3. DARREICHUNGSFORM

Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionslösung.

ZOMACTON ist ein weißes bis fast weißes Pulver. Das in einer Ampulle enthaltene Lösungsmittel ist klar und farblos.

4. KLINISCHE ANGABEN

4.1 Anwendungsge­biete

Langzeitbehandlung von Minderwuchs bei Kindern, deren körpereigene Wachstumshormon­sekretion unzureichend ist und Langzeitbehandlung von Wachstumshemmung infolge Ullrich-Turner-Syndrom, gesichert durch Chromosomenanalyse.

4.2 Dosierung und Art der Anwendung

Dosierung

Die Therapie mit ZOMACTON soll nur unter Aufsicht eines qualifizierten Arztes erfolgen, der Erfahrung in der Behandlung von Patienten mit Wachstumshormon­mangel hat.

Die Dosierung und der Zeitpunkt der Verabreichung von ZOMACTON werden individuell für jeden Patienten festgelegt.

Die Behandlungsdauer, normalerweise ein Zeitraum von mehreren Jahren, ist abhängig vom maximal zu erreichendem therapeutischem Nutzen.

Wachstumshormonmangel:

Es wird eine Dosierung von 0,17 – 0,23 mg/kg Körpergewicht/Woche (sich 4,9 – 6,9 mg/m2

Körperoberfläche annähernd) empfohlen, aufgeteilt in 6 – 7 subkutane Injektionen (dies entspricht einer täglichen Injektion von etwa 0,02 – 0,03 mg/kg Körpergewicht oder 0,7 – 1,0 mg/m2 Körperoberfläche). Die Gesamtdosis pro Woche von 0,27 mg/kg Körpergewicht oder 8 mg/m2 Körperoberfläche sollte nicht überschritten werden (dies entspricht einer täglichen Injektion von bis zu 0,04 mg/kg).

Ullrich-Turner-Syndrom:

Allgemein wird eine Dosierung von 0,33 mg/kg Körpergewicht (circa 9,86 mg/m2 Körperoberfläche) pro Woche, aufgeteilt in 6 – 7 subkutane Injektionen empfohlen (dies entspricht täglichen Injektionen von 0,05 mg/kg Körpergewicht oder 1,40 – 1,63 mg/m2 Körperoberfläche).

Art der Anwendung

Die benötigte ZOMACTON Dosis ist mithilfe des Ferring-Pen (ein Verabreichungssys­tem mit Nadel) oder alternativ mittels einer herkömmlichen Spritze zu applizieren.

Eine genaue Gebrauchsanweisung für den Ferring-Pen ist in einer Broschüre mit dem Hilfsmittel mitgeliefert..

Das klare, farblose Lösungsmittel sollte subkutan appliziert werden.

Folgende Rekonstitution und folgende Schritte sollten vor der Injektion durchgeführt werden

1. Waschen Sie Ihre Hände

2. Die Oberseite der Durchstechflasche sollte mit einem Alkoholtupfer gereinigt werden, um den Inhalt vor Verunreinigung zu schützen. Greifen Sie den Gummistopfen nach der Reinigung nicht mehr an.

3. Drehen Sie die Durchstechflasche um, aber behalten Sie die Nadelspitze unterhalb der Oberfläche des Arzneimittels. Ziehen Sie den Stößel vorsichtig zurück, bis sich die verschriebene Menge an Arzneimittel in die Spritze gefüllt hat. Wenn Sie nicht mehr ausreichend Arzneimittel für eine volle Dosis haben, rekonstituieren Sie eine neue Durchstechflasche, um die Differenz zu erhalten.

4. Klopfen Sie vorsichtig an die Spritze, um Luftblasen zu vermeiden, während sich die Nadel noch in der umgedrehten Durchstechflasche befindet.

5. Entfernen Sie die Nadel von der Durchstechflasche und geben Sie die Nadelkappe zurück, bis Sie bereit zur Injektion sind.

6. Reinigen Sie die Injektionsstelle sorgfältig mit einem Alkoholtupfer.

7. Überprüfen Sie, ob sich die richtige Menge in der Spritze befindet.

8. Entfernen Sie die Nadelkappe und halten Sie die Spritze so, wie Sie einen Stift halten.

9. Drücken Sie mit Ihrer freien Hand vorsichtig die Haut der Injektionsstelle mit Ihren Fingern zusammen.

10. Führen Sie die Nadel bei einem Winkel von 45° bis 90°in das Gewebe unter der Hautoberfläche ein, um leichten Schmerz zu vermeiden.

11. Halten Sie die Spritze in Position und ziehen Sie den Stößel zurück (wenn sich Blut in der Spritze befindet, bedeutet das, dass Sie ein Gefäß getroffen haben. Injizieren Sie NICHT ZOMACTON. Ziehen Sie die Nadel zurück, verwerfen Sie alle Hilfsmittel und gehen Sie zu Schritt 1 zurück. Wählen und reinigen Sie eine neue Injektionsstelle.) Wenn kein Blut aufscheint, drücken Sie vorsichtig den Stößel, bis die Spritze leer ist.

12. Ziehen Sie die Nadel schnell und ordentlich hinaus und üben Sie mit einem sterilen Gazetupfer Druck auf die Injektionsstelle aus. Entsorgen Sie die Nadel und die Spritze in Ihren Einwegbehälter für scharfe Gegenstände.

Teilen Sie Ihre Nadeln, Spritzen und Durchstechflaschen mit niemandem. Sie könnten eine Infektion übertragen oder eine Infektion bekommen.

Die subkutane Injektion von Wachstumshormon kann vereinzelt zur Abnahme oder Zunahme des Fettgewebes an der Injektionsstelle führen. Daher wird empfohlen, die Injektionsstelle zu wechseln.

Hinweise zur Rekonstitution des Arzneimittels vor der Anwendung, siehe Abschnitt 6.6.

4.3 Gegenanzeigen

Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile.

ZOMACTON darf wegen des Gehaltes an Benzylalkohol nicht bei Frühgeborenen oder Neugeborenen angewendet werden.

Bei Anzeichen einer Tumoraktivität darf ZOMACTON nicht angewendet werden. Vor Beginn einer Therapie mit Wachstumshormonen müssen intrakranielle Tumore inaktiv und eine Anti-Tumor-Therapie abgeschlossen sein. Bei Hinweisen auf Tumorwachstum sollte die Behandlung abgebrochen werden.

Kinder mit geschlossenen Epiphysenfugen sollten nicht mit ZOMACTON zur Wachstumsförderung behandelt werden.

Patienten mit akuten kritischen Erkrankungen, die an Komplikationen nach Herzoperationen, Bauchraumopera­tionen oder multiplem Unfalltrauma, akuter respiratorischer Insuffizienz oder Ähnlichem leiden, sollten nicht mit ZOMACTON behandelt werden

Bei Kindern mit chronischer Nierenerkrankung sollte die Behandlung mit ZOMACTON nach einer Nierentransplan­tation abgebrochen werden.

4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Die empfohlene Tageshöchstdosis darf nicht überschritten werden (siehe Abschnitt 4.2).

Aufgrund des Hilfsstoffes Benzylalkohol kann ZOMACTON bei Säuglingen und Kindern bis zu 3 Jahren toxische und anaphylaktische Reaktionen hervorrufen und darf bei Frühgeborenen und Neugeborenen nicht verabreicht werden.

ZOMACTON darf nicht zur Langzeitbehandlung von Kindern mit Wachstumsstörungen aufgrund eines genetisch gesicherten Prader-Willi-Syndroms eingesetzt werden, es sei denn, sie haben auch einen diagnostizierten Wachstumshormon­mangel. Es gibt Berichte über Schlafapnoe und plötzlichen Tod nach Therapiebeginn mit Wachstumshormon bei Kindern mit Prader-Willi-Syndrom, bei denen einer oder mehrere der folgenden Risikofaktoren vorlagen: schwere Fettleibigkeit, Verengung der oberen Atemwege, Schlafapnoe oder unerkannte Atemwegsinfektionen in der Vorgeschichte.

Selten wurde eine benigne intrakranielle Hypertension beobachtet. Bei schweren oder wiederkehrenden Kopfschmerzen, Sehstörungen und Übelkeit/Erbrechen sollte eine Funduskopie durchgeführt werden, um ein Papillenödem zu erkennen. Bei nachgewiesenem Papillenödem sollte eine benigne intrakranielle Hypertension in Betracht gezogen und gegebenenfalls die Therapie mit Wachstumshormon abgebrochen werden (siehe auch Abschnitt 4.8). Zurzeit gibt es keine Empfehlungen für eine klinisch gesicherte Therapieentsche­idung bei Patienten mit überstandener intrakranieller Hypertension. Wenn die Wachstumshormon­therapie wieder aufgenommen wird, ist eine sorgfältige Überwachung hinsichtlich intrakranieller Hypertension erforderlich.

Bei wenigen Patienten mit Wachstumshormon­mangel ist über eine Leukämie berichtet worden. Diese trat sowohl bei Patienten auf, die mit Wachstumshormon behandelt wurden, als auch bei unbehandelten Patienten. Es gibt jedoch keine Hinweise, dass Leukämie bei mit Wachstumshormonen behandelten Patienten ohne Risikofaktoren häufiger auftritt.

Wie bei allen Somatropin-haltigen Arzneimitteln kann ein geringer Prozentsatz an Patienten Antikörper gegen Somatropin entwickeln. Die Bindungskapazität dieser Antikörper ist gering, und es wurden keine Auswirkungen auf die Wachstumsrate festgestellt. Patienten, die nicht auf die Therapie ansprechen, sollten auf Antikörper getestet werden.

Wachstumshormon erhöht die extrathyroidale Konversion von T4 in T3 und kann so eine beginnende Hypothyreose demaskieren. Bei allen Patienten sollte daher die Schilddrüsenfun­ktion überwacht werden. Bei Patienten mit Hypophysenunter­funktion muss die Standard-Substitutionsthe­rapie während der Somatropin- Therapie engmaschig überwacht werden.

Da Somatropin die Insulin-Sensitivität verringern kann, sollten Patienten auf eine nachweisbare GlucoseIntoleranz überwacht werden. Bei Patienten mit Diabetes mellitus kann es notwendig sein, die Insulindosis nach Beginn der Somatropin-Therapie anzupassen. Patienten mit Diabetes oder Glukose-Intoleranz sollten während der Somatropin-Therapie engmaschig überwacht werden. ZOMACTON sollte weiterhin mit Vorsicht bei Patienten mit einer familiären Prädisposition für dieses Krankheitsbild eingesetzt werden.

Der Beginn einer Somatropin-Therapie kann zu einer Hemmung der 11 ßHSD-1 und zu verringerten KortisolSerum­spiegeln führen. Bei mit Somatropin behandelten Patienten kann ein zuvor nicht diagnostizierter zentraler (sekundärer) Hypoadrenalismus aufgedeckt werden, der eine Glukokortikoid-Substitutionsthe­rapie erfordern kann. Darüber hinaus kann bei Patienten, die aufgrund eines zuvor diagnostizierten Hypoadrenalismus bereits eine Glukokortikoid-Substitutionsthe­rapie erhalten, nach Beginn der SomatropinTherapie eine Erhöhung der Erhaltungs- oder Stressdosis erforderlich sein (siehe Abschnitt 4.5).

Patienten mit Wachstumshormon­mangel infolge einer intrakraniellen Läsion sollten dahingehend überwacht werden, ob es zu einer Verschlechterung oder einem Wiederauftreten des zugrundeliegenden Krankheitsprozesses kommt. Bei Überlebenden einer Krebserkrankung im Kindesalter, die nach ihrem ersten Neoplasma mit Somatropin behandelt wurden, wurde über ein erhöhtes Risiko für ein weiteres Neoplasma berichtet. Bei Patienten, die wegen ihres ersten Neoplasmas mit einer Bestrahlung des Kopfes behandelt wurden, traten intrakranielle Tumoren, vor allem Melangiome, am häufigsten auf.

Bei Verschlechterung oder Wiederauftreten der intrakraniellen Läsion ist die Therapie mit ZOMACTON abzubrechen. Bei Patienten mit früheren malignen Erkrankungen sollte besonders auf Anzeichen eines Rezidivs geachtet werden.

Skoliose kann bei Kindern mit schnellem Längenwachstum voranschreiten. Anzeichen einer Skoliose sollten während der Somatropin-Behandlung überwacht werden.

Patienten mit endokrinologischen Störungen erleiden häufiger eine Verschiebung der Oberschenkelkop­fepiphyse. Daher sollte der behandelnde Arzt und die Eltern von Patienten, die mit ZOMACTON behandelt werden, auf ein Hinken oder Klagen über Hüft- oder Knieschmerzen achten.

Die Auswirkungen der Behandlung mit Wachstumshormon auf den Heilungsprozess wurden in zwei Placebo- kontrollierten Studien an 522 kritisch erkrankten Erwachsenen mit Komplikationen nach Operationen am offenen Herzen, Bauchraumopera­tionen, multiplem Unfalltrauma oder akuter respiratorischer Insuffizienz untersucht. Die Mortalität war bei den Wachstumshormon-behandelten Patienten höher (42 % vs. 19 %; Dosen von 5,3 bis 8 mg/d) als bei den Placebo-behandelten. Deshalb sollten diese Patienten nicht mit Wachstumshormon behandelt werden. Da es keine Informationen zur Sicherheit einer Wachstumshormon­behandlung bei kritisch erkrankten Patienten gibt, sollte das Nutzen-/Risiko-Verhältnis sorgfältig abgewogen werden.

Pankreatitis:

Obwohl selten vorkommend, sollte eine Pankreatitis in Betracht gezogen werden, wenn Patienten, besonders Kinder, unter Somatropin-Behandlung Bauchschmerzen haben.

Rückverfolgbarkeit:

Um die Rückverfolgbarkeit von biologischen Arzneimitteln zu verbessern, sollten der Name und die Chargennummer des verwendeten Produktes deutlich protokolliert werden.

4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Die gleichzeitige Gabe von Glucocorticoiden kann den wachstumsfördernden Effekt von Somatropinhaltigen Arzneimitteln verringern. Daher sollte bei Patienten, bei denen wegen ungenügender ACTHAusschüttung eine Substitution mit Glucocorticoiden erforderlich ist, die Dosierung sorgfältig angepasst werden, um eine Hemmung des Wachstumshormons zu vermeiden.

Das Wachstumshormon verringert die Umwandlung von Kortison in Kortisol und kann einen zuvor nicht diagnostizierten, zentralen Hypoadrenalismus aufdecken oder eine niedrigdosierte Glukokortikoid­Substitutionsthe­rapie ineffektiv machen (siehe Abschnitt 4.4).

Hohe Dosen von Androgenen, Östrogenen oder Anabolika können die Knochenreifung beschleunigen und daher die maximal erreichbare Körpergröße vermindern.

Da Somatropin eine Insulinresistenz verursachen kann, könnte es erforderlich sein, bei Diabetikern, die Insulindosierung anzupassen.

Eine Studie über Wechselwirkungen an erwachsenen Patienten mit Wachstumshormon­mangel ergab, dass Somatropin die Clearance der Substanzen, die bekanntlich durch Cytochrom P450 Isoenzyme metabolisiert werden, beschleunigen kann. Insbesondere die Clearance der Substanzen, die durch Cytochrom P450 3A4 metabolisiert werden (z.B. Sexualhormone, Corticosteroide, Antikonvulsiva und Cyclosporin) kann besonders beschleunigt werden, was zu niedrigeren Plasmaspiegeln dieser Substanzen führen kann. Die klinische Signifikanz ist nicht bekannt.

4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaft

Es liegen keine klinischen Daten zur Auswirkung von ZOMACTON auf eine Schwangerschaf­t vor.

Es gibt keine Daten über die Anwendung von Somatropin bei trächtigen Tieren (siehe Abschnitt 5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit).

Daher sollte ZOMACTON während der Schwangerschaft und bei Frauen im gebärfähigen Alter, die keine Verhütungsmittel verwenden, nicht angewendet werden.

Stillzeit

Es wurden keine Studien mit Somatropin-haltigen Arzneimitteln bei stillenden Frauen durchgeführt. Es ist nicht bekannt, ob Somatropin in die Muttermilch übergeht. Somatropin-haltige Arzneimittel sollten daher mit Vorsicht während der Stillzeit eingesetzt werden.

4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

ZOMACTON hat keinen oder einen vernachlässigenden Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.

4.8 Nebenwirkungen

Die subkutane Injektion von Wachstumshormon kann vereinzelt zu Abnahme oder Zunahme des Fettgewebes an der Injektionsstelle führen. Selten können an der Injektionsstelle Schmerzen und juckende Hautrötungen auftreten.

MedDRA

Organklasse

Sehr häufig

(>1/10)

Häufig (>1/100, <1/10)

Gelegentlich

(>1/1.000, <1/100)

Selten (>1/10.000, <1/1.000)

Sehr selten (<1/10.000)

Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems

Anämie

Herzerkrankungen

Tachykardie, Hypertension (bei Erwachsenen)

Hypertension (bei Kindern)

Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths

Schwindel

Endokrine

Erkrankungen

Hypothyreose

Augenerkrankunge n

Papillenödem, Diplopie

Erkrankungen des Gastrointesti­naltrakt

s

Erbrechen,

Abdominalschmerz , Flatulenz, Übelkeit

Diarrhoe

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am

Verabreichungsort

Ödem (bei Erwachsenen), peripheres Ödem (bei Erwachsenen)

Ödem (bei Kindern), peripheres Ödem (bei Kindern), Reaktionen an der Injektionsstelle, Asthenie

Schwäche, Atrophie an der Injektionsstelle, Blutungen an der Injektionsstelle, Schwellung an der Injektionsstelle, Hypertrophie

Erkrankungen des Immunsystems

Bildung von Antikörpern

Untersuchungen

Anormaler

Nierenfunktionstest

Stoffwechsel- und Ernährungsstörung en

Milde

Hyperglykämie (bei

Erwachsenen)

Beeinträchtigte Glukosetoleranz (bei Kindern)

Hypoglykämie, Hyperphosphatämi e

Diabetes mellitus

Typ II

Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkran­kung en

Arthralgie (bei Erwachsenen), Myalgie (bei Erwachsenen)

Arthralgie (bei Kindern), Myalgie (bei Kindern)

Steifheit in den Extremitäten (bei

Muskelatrophie, Knochenschmerze n,

Karpaltunnelsyndr om, Steifheit in den Extremitäten (bei

Erwachsenen)

Kindern)

Gutartige, bösartige und unspezifische Neubildungen (einschl. Zysten und Polypen)

Maligne Neoplasmen, Neoplasmen

Leukämie (bei Kindern)

Erkrankungen des Nervensystems

Kopfschmerzen (bei Erwachsenen), Parästhesie (bei Erwachsenen)

Kopfschmerzen,

Hypertonie, Schlaflosigkeit (bei

Erwachsenen)

Somnolenz, Nystagmus

Neuropathie, erhöhter intrakranieller Druck, Schlaflosigkeit (bei Kindern), Parästhesie (bei Kindern)

Psychiatrische Erkrankungen

Persönlichkeitsstör ungen

Erkrankungen der Nieren und Harnwege

Harninkontinenz, Hämaturie, Polyurie, Störung der

Harnfrequenz/Polla kisurie, Harnanormalität

Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse

Ausfluss, Gynäkomastie

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellge­webes

Lipodystrophie, Hautatrophie, Dermatitis exfoliativa, Urtikaria, Hirsutismus, Hauthypertrophie

Nach Markteinführung wurde während der Therapie mit Wachstumshormon über das Auftreten von Pankreatitis berichtet (Häufigkeit unbekannt).

Antikörper gegen Somatropin: Das Protein Somatropin kann die Bildung von Antikörpern fördern. Je nach Arzneimittel konnte die Prozentzahl der behandelten Patienten, die Antikörper gebildet hatten, identifiziert werden. Ihre Bindungsfähigkeit und Titer sind im Allgemeinen niedrig und haben keine klinischen Folgen. Bei Nichtansprechen auf die Somatropin-Therapie sollte jedoch auf Antikörper getestet werden.

Leukämie: Sehr selten wurden Fälle von Leukämie bei Kindern mit Wachstumshormon­mangel berichtet, von denen einige mit Somatropin behandelt worden waren und nach Markteinführung beobachtet wurden.

Bei Kindern, die mit Wachstumshormon behandelt wurden, wurden eine Lösung der Femoralepiphyse und Morbus Legg-Calve-Perthes beobachtet. Verschiebung der Oberschenkelkop­fepiphyse kommt bei endokrinologischen Störungen häufiger vor, während Morbus Legg-Calve-Perthes häufiger bei Kleinwuchs beobachtet wird. Es ist jedoch nicht bekannt, ob diese beiden Krankheitsbilder unter der Somatropin-Therapie häufiger auftreten oder nicht. Bei Beschwerden oder Schmerzen im Bereich der Hüfte bzw. Knie sollten diese Möglichkeiten in Betracht gezogen werden.

Andere Nebenwirkungen sind Klasseneffekte, wie Hyperglykämie aufgrund verringerter Insulin-Sensitivität, erniedrigtes freies Thyroxin und die mögliche Entwicklung einer benignen intrakraniellen Hypertension.

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung beim

Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen

Traisengasse 5

1200 WIEN

ÖSTERREICH

Fax: + 43 (0) 50 555 36207

Website:

anzuzeigen.

4.9 Überdosierung

Die empfohlene ZOMACTON-Dosierung sollte nicht überschritten werden.

Über eine Überdosierung mit ZOMACTON wurde bisher nicht berichtet, jedoch kann eine akute Überdosierung initial zur Hypoglykämie und anschließend zur reaktiven Hyperglykämie führen.

Die Auswirkungen einer langzeitigen Überdosierung sind unbekannt. Jedoch könnte eine solche Überdosierung zu Symptomen führen, wie sie von einem Überschuss an Wachstumshormon bekannt sind (z.B.: Akromegalie).

5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1 Pharmakody­namische Eigenschaften

Pharmakothera­peutische Gruppe: Somatropin und Somatropin-Agonisten

ATC Code: H01 AC01

Pharmakodynamische Eigenschaften

Identisch mit dem hypophysären Wachstumshormon (pit.hGH) in Bezug auf Aminosäurensequenz, Länge der Kette (191 Aminosäuren) und pharmakokinetisches Profil. Die pharmakologischen Wirkungen von ZOMACTON entsprechen denen des endogen produzierten Hormons.

Wirkmechanismus

Skelettsystem:

Beim Menschen bewirkt Wachstumshormon generell ein proportionales Knochenwachstum. Bei Kindern mit nachgewiesenem Wachstumshormon­mangel bewirkte die Verabreichung von ZOMACTON eine Zunahme des linearen Längenwachstums. Die messbare Größenzunahme nach ZOMACTON-Gabe resultiert aus der Wirkung des Wachstumshormons auf die Epiphysenplatten der Röhrenknochen. Bei Kindern, die nicht genügend körpereigenes Wachstumshormon besitzen, bewirkt ZOMACTON höhere Wachstumsraten und höhere IGF-1-Konzentrationen (Insulin-like Growth Faktor/Somatomedin C) vergleichbar denen, die nach Therapie mit hypophysärem Wachstumshormon erreicht wurden. Erhöhte Serumkonzentra­tionen der alkalischen Phosphatase spielen ebenfalls eine Rolle.

Andere Organe und Gewebe:

Das Wachstumshormon bewirkt auch eine Größenzunahme anderer Organe, proportional zum gestiegenen Körpergewicht. Die Veränderungen umfassen: ein schnelleres Wachstum des Bindegewebes, der Haut und der Hautanhänge; eine Vergrößerung der Skelettmuskulatur sowohl in der Anzahl als auch der Größe der Zellen; Wachstum der Thymusdrüse, Vergrößerung der Leber mit gesteigerter zellulärer Proliferation; eine leichte Größenzunahme der Gonaden, der Nebennieren und der Schilddrüse. Über ein disproportioniertes Wachstum der Haut, der Plattknochen sowie eine beschleunigte Sexualreife ist in Verbindung mit der Wachstumshormon­therapie nicht berichtet worden.

Eiweiß-, Kohlenhydrat- und Fettstoffwechsel:

Wachstumshormon bewirkt eine Stickstoffretention und erhöht den Aminosäuretransport ins Gewebe. Beides verstärkt die Proteinsynthese. Der Kohlenhydratver­brauch und die Lipogenese werden durch Wachstumshormon vermindert. In hohen Dosen oder bei Fehlen von Insulin zeigt Wachstumshormon diabetogene Wirkungen mit Symptomen, die für den Nüchternzustand typisch sind (z.B. Kohlenhydratin­toleranz, Hemmung der Lipogenese, Fettabbau und Ketose).

Mineralstoffwechsel:

Unter der Behandlung mit Wachstumshormon werden die Natrium-, Kalium- und Phosphorwerte beibehalten. Eine erhöhte Kalziumausscheidung durch die Nieren wird durch eine höhere Resorption im Darm wieder ausgeglichen. Die Kalziumkonzen­trationen im Serum sind nicht signifikant unterschiedlich bei Patienten unter ZOMACTON oder hypophysärem Wachstumshormon. Sowohl nach ZOMACTON als auch nach hypophysärem Wachstumshormon traten erhöhte Serumkonzentra­tionen von anorganischen Phosphaten auf. Eine Kumulation dieser Mineralien signalisiert einen erhöhten Bedarf während der Gewebssynthese an.

5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Vierundzwanzig (24) gesunde Erwachsene erhielten 1,67mg Somatropin als subkutane Injektion. Nach ungefähr 4 Stunden wurden maximale Plasmawerte um 17 ng/ml gefunden. Das scheinbare Verteilungsvolumen (V/F) für Somatropin war 48 Liter, die scheinbare Clearance (CL/F) war 15L/h und eine Halbwertszeit von 2.2 Stunden wurde beobachtet.

Daten von anderen Somatropin enthaltenden Arzneimitteln lassen den Schluss zu, dass die Bioverfügbarkeit nach subkutaner Verabreichung bei gesunden Erwachsenen ungefähr 80% beträgt, und dass sowohl die Leber als auch die Nieren als wichtige Protein-katabolisierende Organe an der Ausscheidung des Wirkstoffes beteiligt sind.

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Akute Toxizität:

Akute Toxizitätsstudien wurden an Ratten (i.m. in einer Dosis von 10 mg/kg) und an Hunden und Affen (jeweils in einer Dosis von 5mg/kg i.m. entsprechend dem 50– bis 100-fachen der humantherapeu­tischen Dosis) durchgeführt. Zeichen einer durch das Arzneimittel induzierten Toxizität wurden nicht beobachtet.

Toxizität mit wiederholter Verabreichung:

In einer Studie an Ratten wurden nach Verabreichung von 1,10 mg/kg, die über 30 Tage bzw. 0,37 mg/kg, die über 90 Tage untersucht wurden, keine toxikologisch relevante Befunde beobachtet.

Reproduktionsto­xikologie, mutagenes und kanzerogenes Potential:

Das durch Anwendung rekombinanter DNA-Technologie gentechnisch hergestellte Somatropin entspricht in seinen biologischen Eigenschaften und in seiner Struktur dem natürlichen Wachstumshormon und wird üblicherweise in physiologischen Dosen angewendet. Daher wurden keine entsprechenden Toxizitätsstudien durchgeführt.

Ein Effekt auf die Reproduktionsor­gane, in der Schwangerschaft und Stillzeit sowie ein kanzerogenes Potential ist nicht zu erwarten. In einer Mutagenitätsstudie zeigte Somatropin keine mutagenen Effekte.

6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Pulver:

D-Mannitol

Lösungsmittel:

Natriumchlorid, Benzylalkohol, Wasser für Injektionszwecke

6.2 Inkompatibilitäten

Da keine Kompatibilitätsstu­dien durchgeführt wurden, darf dieses Arzneimittel nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt werden.

6.3 Dauer der Haltbarkeit

3 Jahre

Die Lösung nach Zubereitung maximal 14 Tage im Kühlschrank (2°C – 8°C) lagern.. Durchstechflasche aufrecht lagern.

6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Im Kühlschrank lagern (2°C bis 8°C). In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.

Lagerungsbedin­gungen nach Rekonstitution des Arzneimittels siehe Abschnitt 6.3.

6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

Pulver in einer Durchstechflasche (Glasart I) mit Stopfen (grauer Halobutylgummi), einer Bördelung und einer „Flip-Off“-Kappe + 3,5 ml Lösungsmittel in einer Ampulle (Glasart I).

Packungsgrößen: 1, 5 und 10

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.

6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung

Herstellung:

Das Pulver soll ausschließlich in dem beiliegenden Lösungsmittel gelöst werden.

Zwei Konzentrationen können in Abhängigkeit von der verwendeten Menge des Lösungsmittels hergestellt werden:

Für die Verabreichung mit Spritze, 4 oder FERRING-Pen (FERRING-Pen ist nicht in der Packung enthalten) werden 1,3 ml Lösungsmittel zur Herstellung der Injektionslösung mit einer Konzentration von 3,3 mg/ml verwendet (unter Berücksichtigung der Tatsache, dass der Inhalt der Durchstechflasche mehr als 4 mg beträgt). Für die Verabreichung mit einer Spritze werden 3,2 ml Lösungsmittel zur Herstellung der Injektionslösung mit einer Konzentration von 1,3 mg/ml verwendet (unter Berücksichtigung der Tatsache, dass der Inhalt der Durchstechflasche mehr als 4 mg beträgt).

Rekonstitution des Pulvers mit dem Lösungsmittel und Verabreichung der Lösung zum injizieren sollten mittels einer Spritze und einer Nadel durchgeführt werden.

Die Herstellung muss unter Einhaltung der guten Herstellungspraxis hinsichtlich aseptischer Bedingungen erfolgen.

1. Waschen Sie Ihre Hände.

2. Setzen Sie die Nadel auf die graduierte Spritze auf. Entfernen Sie den Plastikdeckel von der Durchstechflasche. Das obere Ende der Durchstechflasche sollte mit einem Alkoholtupfer gereinigt werden, um den Inhalt vor Verunreinigung zu schützen. Greifen Sie den Gummistopfen nach der Reinigung nicht mehr an.

3. Brechen Sie die Lösungsmittelam­pulle auf. Entfernen Sie die Plastikabdeckung der Nadel. Stellen Sie sicher, dass der Stößel vollständig bis zum Ende durchgedrückt ist, bevor Sie die Nadel in die Durchstechflasche einführen.

4. Entnehmen Sie langsam die benötigte Menge in die Spritze.

5. Führen Sie die Nadel in die Mitte des Gummistopfen und in die Durchstechflasche ein und injizieren Sie das Lösungsmittel langsam an der Wand der Durchstechflasche, um Schaumbildung zu vermeiden.

6. Entsorgen Sie die Nadel und die Spritze in Ihren Einwegbehälter für scharfe Gegenstände.

7. Die Durchstechflasche wird bis zum vollständigen Auflösen des Pulvers vorsichtig geschwenkt, um eine klare und farblose Lösung zu erhalten.

Da das Pulver hauptsächlich Proteine enthält, sollte Schütteln oder heftiges Mischen vermieden werden. Sollte die Lösung trübe sein oder Teilchen enthalten, muss die Durchstechflasche samt Inhalt entsorgt werden. Sollte die Lösung trübe sein, wenn sie dem Kühlschrank entnommen wurde, wird gewartet, bis sie Zimmertemperatur (25°C) erreicht hat. Sollte die Trübung weiter anhalten oder eine Verfärbung auftreten, muss die Durchstechflasche samt Inhalt entsorgt werden.

Die Lösung muss innerhalb von 14 Tagen nach Herstellung aufgebraucht werden, wenn die Lagerung im Kühlschrank erfolgte.

Nicht verwendete Lösung muss nach Ablauf dieser 14 Tage entsorgt werden.

Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu beseitigen.

7. INHABER DER ZULASSUNG

FERRING Arzneimittel Ges.m.b.H.

1100 Wien

8. ZULASSUNGSNUMMER

1–22377

Dieses Arzneimittel ist in den Mitgliedsstaaten des Europäischen Wirtschaftsraumes (EWR) unter den folgenden Bezeichnungen zugelassen:

Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Italien, Luxemburg, Niederlande, Österreich, Portugal, Schweden, Spanien und Vereinigtes Königreich: ZOMACTON.

9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG

Datum der Erteilung der Zulassung: 30. Januar 1998

Datum der letzten Verlängerung der Zulassung: 7 September 2006

10. STAND DER INFORMATION

Juni 2021

Mehr Informationen über das Medikament Zomacton 4 mg - Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionslösung

Arzneimittelkategorie: biologika
Suchtgift: Nein
Psychotrop: Nein
Zulassungsnummer: 1-22377
Rezeptpflichtstatus: Arzneimittel zur wiederholten Abgabe gegen aerztliche Verschreibung
Abgabestatus: Abgabe durch eine (öffentliche) Apotheke
Inhaber/-in:
FERRING Arzneimittel Ges.m.b.H, The Icon, Wiedner Gürtel 13, 1100 Wien, Österreich