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Zenalgin 600 mg Filmtabletten - Zusammengefasste Informationen

Enthält den aktiven Wirkstoff:

ATC-Gruppe:

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Zenalgin 600 mg Filmtabletten

1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS

Zenalgin® 400 mg Filmtabletten

Zenalgin® 600 mg Filmtabletten

Zenalgin® 800 mg Filmtabletten

2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

Jede Zenalgin 400 mg Filmtablette enthält 400 mg Ibuprofen.

Jede Zenalgin 600 mg Filmtablette enthält 600 mg Ibuprofen.

Jede Zenalgin 800 mg Filmtablette enthält 800 mg Ibuprofen.

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1.

3. DARREICHUNGSFORM

Filmtablette

Zenalgin 400 mg Filmtablette: weiße bis cremefarbene, runde Filmtabletten mit einem Durchmesser von 12 mm.

Zenalgin 600 mg Filmtablette: weiße bis cremefarbene, längliche (17 × 10 mm) Filmtabletten.

Zenalgin 800 mg Filmtabletten: hellgelbe bis beigefarbene längliche (20 × 10 mm) Filmtabletten.

4. KLINISCHE ANGABEN

4.1 Anwendungsge­biete

Zenalgin 400 mg, 600 mg und 800 mg Filmtabletten.

Rheumatische Erkrankungen wie arthritische Erkrankungen (z. B. rheumatoide Arthritis einschließlich juveniler rheumatoider Arthritis), nicht artikuläre rheumatische Erkrankungen, andere Muskel- und Gelenkerkrankungen sowie Weichgewebever­letzungen.

Zenalgin 400 mg und 600 mg wird für Erwachsene und Jugendliche ab 40 kg Körpergewicht (ab 12 Jahren) empfohlen.

Zenalgin 800 mg wird nur für Erwachsene empfohlen (siehe Abschnitt 4.2).

Zenalgin 400 mg Filmtabletten.

Darüber hinaus ist Zenalgin 400 mg für die kurzzeitige symptomatische Behandlung von leichten bis mäßig starken Schmerzen, Migräne, primäre Dysmenorrhö und/oder Fieber bestimmt.

4.2 Dosierung und Art der Anwendung

Dosierung

Die Behandlung soll mit der niedrigsten voraussichtlich wirksamen Dosis begonnen werden, die anschließend in Abhängigkeit vom therapeutischen Ansprechen und eventuellen unerwünschten Wirkungen angepasst werden kann.

Die maximale Einzeldosis soll 800 mg Ibuprofen für Erwachsene und 600 mg Ibuprofen für Jugendliche nicht überschreiten.

Nebenwirkungen können minimiert werden, wenn die zur Symptomkontrolle erforderliche niedrigste wirksame Dosis über den kürzest möglichen Zeitraum angewendet wird (siehe Abschnitt 4.4).

Rheumatische Krankheiten

Bei der Langzeitbehandlung von rheumatischen Erkrankungen soll eine niedrige Erhaltungsdosis angestrebt werden.

Zenalgin 400 mg, 600 mg und 800 mg Filmtabletten.

Erwachsene:

Die übliche Dosis beträgt 400–600 mg 3-mal täglich mit einem Abstand von mindestens 4 bis

6 Stunden. Erhaltungsdosen von 6001.200 mg täglich können bei einigen Patienten wirksam sein. Bei akuten und schwerwiegenden Beschwerden und Krankheitsbildern kann die Dosis auf maximal 2400 mg, aufgeteilt auf 3 Einzeldosen von 800 mg oder 4 Einzeldosen von 600 mg, erhöht werden.

Jugendliche ab 40 kg Körpergewicht (ab 12 Jahren):

Die empfohlene Dosis beträgt 20 mg/kg bis maximal 40 mg/kg Körpergewicht täglich mit einer Tageshöchstdosis von 2400 mg, aufgeteilt in 3 bis 4 Einzeldosen von 400 mg oder 600 mg.

Zenalgin 400 mg Filmtabletten.

Leichte bis mäßige Schmerzen und akute Schmerzen und Fieber in Verbindung mit einer Erkältung

Erwachsene und Jugendliche ab 40 kg Körpergewicht (ab 12 Jahren):

400 mg als Einzeldosis oder 3-mal täglich mit einem Abstand von mindestens 4 bis 6 Stunden. Die empfohlene Dosis bei Migränekopfschmer­zen ist: 400 mg als Einzeldosis, bei Bedarf 400 mg im Abstand von 4 bis 6 Stunden.

Die Tageshöchstdosis darf 1200 mg nicht überschreiten.

Primäre Dysmenorrhöe

Erwachsene und Jugendliche ab 40 kg Körpergewicht (ab 12 Jahren):

400 mg 1– bis 3-mal täglich, mit einem Abstand von mindestens 4–6 Stunden, je nach Bedarf. Die Behandlung wird bei den ersten Anzeichen von Menstruationsbes­chwerden begonnen. Die Tageshöchstdosis darf 1200 mg nicht überschreiten.

Kinder und Jugendliche:

Die Ibuprofen-Dosis bei Kindern und Jugendlichen ist vom Alter und Körpergewicht des Patienten abhängig.

Zenalgin 400 mg und 600 mg darf nicht bei Jugendlichen mit einem Körpergewicht von weniger als 40 kg oder bei Kindern unter 12 Jahren angewendet werden.

Zenalgin 800 mg darf nicht bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren angewendet werden.

Besondere Patientengruppen

Ältere Patienten

NSAR sind mit besonderer Vorsicht bei älteren Patienten anzuwenden, die anfälliger für unerwünschte Ereignisse sind und ein erhöhtes Risiko für potenziell tödliche gastrointestinale Blutungen, Ulzerationen oder Perforationen haben (siehe Abschnitt 4.4). Wenn eine Behandlung für notwendig erachtet wird, soll die niedrigste wirksame Dosis über den kürzesten, zur Symptomkontrolle erforderlichen Zeitraum angewendet werden. Die Behandlung soll in regelmäßigen Abständen überprüft werden und abgesetzt werden, wenn keine Verbesserung festgestellt wird oder eine Unverträglichkeit auftritt.

Eingeschränkte Nierenfunktion

Bei Patienten mit leichter bis mäßiger Einschränkung der Nierenfunktion soll die niedrigste wirksame Dosis über den kürzesten, zur Symptomkontrolle erforderlichen, Zeitraum angewendet werden und die Nierenfunktion überwacht werden. (Dieses Arzneimittel ist bei Patienten mit schwerer Niereninsuffizienz kontraindiziert, siehe Abschnitt 4.3).

Eingeschränkte Leberfunktion

Bei Patienten mit leichter oder mäßiger Einschränkung der Leberfunktion soll die Dosis so niedrig wie möglich gehalten werden, für den kürzest möglichen Zeitraum, der zur Kontrolle der Symptome erforderlich ist. (Dieses Arzneimittel ist bei Patienten mit schwerer Leberinsuffizienz kontraindiziert, siehe Abschnitt 4.3).

Art der Anwendung

Die Filmtablette ist mit einem Glas Wasser einzunehmen.

Die Filmtabletten dürfen nicht zerdrückt, gekaut oder gelutscht werden, um Magen- oder Rachenreizungen zu vermeiden.

Es wird empfohlen, dass Patienten mit einem empfindlichen Magen Zenalgin während einer Mahlzeit einnehmen.

4.3 Gegenanzeigen

Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile Überempfindlichke­itsreaktionen in der Vorgeschichte (z. B. Bronchospasmus, Asthma, Rhinitis, Angioödem oder Urtikaria) im Zusammenhang mit der Einnahme von Acetylsalicylsäure (ASS) oder anderen nicht-steroidalen Antiphlogistika (NSAR) bei Patienten mit Blutgerinnungsstörun­gen und Erkrankungen, die mit einer erhöhten Blutungsneigung einhergehen bestehende oder in der Vergangenheit wiederholt aufgetretene peptische Ulzera oder Hämorrhagien (mindestens zwei unterschiedliche Episoden nachgewiesener Ulzeration oder Blutung) gastrointestinale Blutungen oder Perforation in der Anamnese im Zusammenhang mit einer vorherigen Therapie mit NSAR zerebrovaskuläre oder andere aktive Blutungen Störungen der Hämatopoese schwerwiegende Leberinsuffizienz oder schwerwiegende Niereninsuffizienz schwerwiegende Herzinsuffizienz (NYHA-Klasse IV) während des letzten Drittels der Schwangerschaft (siehe Abschnitt 4.6) Patienten mit schwerer Dehydratation (verursacht durch Erbrechen, Durchfall oder unzureichende Flüssigkeitsau­fnahme).

4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Die Anwendung von Ibuprofen bei gleichzeitiger Einnahme anderer NSAR, einschließlich selektiver Cyclooxygenase-2-Hemmer, erhöht das Risiko von unerwünschten Wirkungen und soll vermieden werden.

Asthmapatienten sollen vor der Anwendung von Ibuprofen den Rat ihres Arztes einholen (siehe unten).

Nebenwirkungen können minimiert werden, wenn die niedrigste wirksame Dosis über den kürzesten, zur Symptomkontrolle erforderlichen Zeitraum angewendet wird (siehe Abschnitt gastrointestinale und kardiovaskuläre Risiken weiter unten). Patienten, die langfristig mit NSAR behandelt werden, sollen regelmäßig ärztlich überwacht werden, um unerwünschte Ereignisse auszuschließen.

Ibuprofen ist nur unter strenger Abwägung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses bei den folgenden Erkrankungen oder in den folgenden Fällen zu verabreichen:

– Systemischer Lupus Erythematodes (SLE) oder andere Autoimmunerkran­kungen

– Angeborene Störung des Porphyrinstof­fwechsels (z. B. akute intermittierende Porphyrie)

während des ersten und zweiten Drittels der Schwangerschaft.

Während der Stillzeit.

Besondere Vorsicht ist in den folgenden Fällen geboten:

– Gastrointestinale Erkrankungen einschließlich chronisch entzündlicher Darmerkrankungen (Colitis ulcerosa, Morbus Crohn)

– Herzinsuffizienz und Bluthochdruck

– eingeschränkte Nierenfunktion

– Leberfunktion­sstörung

– Blutgerinnungsde­fekte

– Allergien, Heuschnupfen, chronische Schwellung der Nasenschleimhaut, Polypen, chronisch obstruktive Atemwegserkrankung oder Bronchialasthma

– Unmittelbar nach größeren chirurgischen Eingriffen.

Gastrointestinale Blutungen, Ulzera und Perforationen

Gastrointestinale Blutungen, Ulzera oder Perforationen, auch mit tödlichem Verlauf, wurden unter allen NSAR berichtet. Sie traten mit oder ohne vorherige Warnsymptome bzw. schwerwiegende gastrointestinale Ereignisse in der Anamnese zu jedem Zeitpunkt der Therapie auf.

Das Risiko gastrointestinaler Blutungen, Ulzera oder Perforationen ist höher mit steigender NSAR-Dosis, bei Patienten mit Ulzera in der Anamnese, insbesondere mit den Komplikationen Blutung oder Perforation (siehe Abschnitt 4.3), und bei älteren Patienten. Diese Patienten sollten die Behandlung mit der niedrigsten verfügbaren Dosis beginnen.

Für diese Patienten sowie für Patienten, die eine begleitende Therapie mit niedrig dosierter Acetylsalicylsäure (ASS) oder anderen Arzneimitteln, die das gastrointestinale Risiko erhöhen können, benötigen, soll eine Kombinationsthe­rapie mit protektiven Arzneimitteln (z. B. Misoprostol oder Protonenpumpen­hemmer) in Betracht gezogen werden. (Siehe unten und Abschnitt 4.5).

Patienten mit einer Anamnese gastrointestinaler Toxizität, insbesondere in höherem Alter, sollen jegliche ungewöhnliche Symptome im Bauchraum (vor allem gastrointestinale Blutungen) insbesondere am Anfang der Therapie melden.

Vorsicht ist angeraten, wenn die Patienten gleichzeitig Arzneimittel erhalten, die das Risiko für Ulzera oder Blutungen erhöhen können, wie z. B. orale Kortikosteroide, Antikoagulanzien wie Warfarin oder Heparin, selektive Serotonin-Wiederaufnahme­hemmer oder Thrombozytenag­gregationshem­mer wie Acetylsalicylsäure (siehe Abschnitt 4.5).

Wenn es bei Patienten unter Ibuprofen zu gastrointestinalen Blutungen oder Ulzera kommt, ist die Behandlung abzusetzen.

NSAR sind bei Patienten mit einer gastrointestinalen Erkrankung in der Anamnese (Colitis ulcerosa, Morbus Crohn) mit Vorsicht anzuwenden, da sich eine solche Erkrankung verschlimmern kann (siehe Abschnitt 4.8).

Ältere Patienten

Bei älteren Patienten kommt es unter NSAR-Therapie häufiger zu unerwünschten Wirkungen, vor allem zu gastrointestinalen Blutungen und Perforationen, auch mit tödlichem Verlauf (siehe Abschnitt 4.2).

Kardiovaskuläre und zerebrovaskuläre Wirkungen

Bei Patienten mit Bluthochdruck und/oder leichter bis mittelschwerer kongestiver Herzinsuffizienz in der Vorgeschichte ist eine angemessene Überwachung und Beratung erforderlich, da über Flüssigkeitsre­tention, Bluthochdruck und Ödeme im Zusammenhang mit einer NSAR-Therapie berichtet wurde.

Klinische Studien und epidemiologische Daten deuten darauf hin, dass die Anwendung von Ibuprofen insbesondere in hohen Dosen (2.400 mg/Tag) und bei Langzeitbehandlung möglicherweise mit einem geringfügig erhöhten Risiko für arterielle thrombotischer Ereignisse (zum Beispiel Myokardinfarkt oder Schlaganfall) assoziiert ist. Insgesamt weisen epidemiologische Studien nicht darauf hin, dass Ibuprofen in niedrigen Dosen (z. B. < 1.200 mg/Tag) mit einem erhöhten Risiko für Myokardinfarkt verbunden ist.

Bei Patienten mit unkontrollierter Hypertonie, Herzinsuffizienz (NYHA II-III), bestehender ischämischer Herzkrankheit, peripherer arterieller Verschlusskrankheit und/oder zerebrovaskulärer Erkrankung soll Ibuprofen nur nach sorgfältiger Abwägung angewendet werden und hohe Dosen (2.400 mg/Tag) vermieden werden.

Eine sorgfältige Abwägung soll auch vor Beginn einer Langzeitbehandlung von Patienten mit Risikofaktoren für kardiovaskuläre Ereignisse (z. B. Hypertonie, Hyperlipidämie, Diabetes mellitus, Rauchen) stattfinden, insbesondere wenn hohe Dosen von Ibuprofen (2.400 mg/Tag) erforderlich sind.

Hautreaktionen

Unter NSAR-Therapie wurde sehr selten über schwerwiegende Hautreaktionen, einige mit letalem Ausgang, einschließlich exfoliative Dermatitis, Stevens-Johnson-Syndrom und toxisch epidermale Nekrolyse (Lyell-Syndrom) berichtet (siehe Abschnitt 4.8). Das höchste Risiko für derartige Reaktionen scheint zu Beginn der Therapie zu bestehen, da diese Reaktionen in der Mehrzahl der Fälle im ersten Behandlungsmonat auftraten. Im Zusammenhang mit Ibuprofen-haltigen Produkten wurde über akute generalisierte exanthematische Pustulose (AGEP) berichtet. Beim ersten Anzeichen von Hautausschlägen, Schleimhautläsionen oder sonstigen Anzeichen einer Überempfindlichke­itsreaktion ist Ibuprofen abzusetzen.

In Ausnahmefällen kann es zu einem Auftreten von schweren Hautinfektionen und Weichgewebekom­plikationen während einer Varizellen-Infektion kommen. Bis jetzt konnte die Beteiligung von NSAR an einer Verschlimmerung dieser Infektionen nicht ausgeschlossen werden. Es ist daher ratsam, die Einnahme von Ibuprofen bei Vorliegen einer Varizellen-Infektion zu vermeiden.

Wirkungen auf die Niere

Ibuprofen kann aufgrund seiner Wirkung auf die Nierendurchblutung eine Retention von Natrium, Kalium und Flüssigkeit bei Patienten verursachen, die zuvor nicht an Nierenstörungen gelitten haben. Dies kann Ödeme verursachen oder bei prädisponierten Patienten sogar zu Herzinsuffizienz oder Hypertonie führen.

Wie bei anderen NSAR hat die längerfristige Verabreichung von Ibuprofen bei Tieren zu Papillennekrosen und anderen pathologischen Nierengewebsschädi­gungen geführt. Beim Menschen wurde über das Auftreten einer akuten interstitiellen Nephritis mit Hämaturie, Proteinurie und gelegentlich nephrotischem Syndrom berichtet. Fälle von Nierentoxizität sind auch bei Patienten beobachtet worden, bei denen Prostaglandine eine kompensatorische Rolle bei der Aufrechterhaltung der Nierendurchblutung spielen. Bei diesen Patienten kann die Verabreichung von NSAR eine dosisabhängige Reduktion der Prostaglandin­bildung und sekundär des renalen Blutflusses verursachen, was eine offene renale Dekompensation herbeiführen kann. Patienten mit einer beeinträchtigten Nierenfunktion, Herzinsuffizienz, Leberdysfunktion, Patienten, die Diuretika und ACE-Hemmer einnehmen und ältere Patienten haben das größte Risiko für eine solche Reaktion. Ein Abbruch der Behandlung mit NSAR führt in der Regel zur Erzielung des Zustands vor Behandlungsbeginn.

Maskierung der Symptome von zugrunde liegenden Infektionen

Zenalgin kann die Symptome einer Infektion maskieren, was zu einem verspäteten Einleiten einer geeigneten Behandlung und damit zur Verschlechterung der Infektion führen kann. Dies wurde bei bakteriellen, ambulant erworbenen Pneumonien und bakteriell verursachten Komplikationen bei Varizellen beobachtet. Wenn Zenalgin zur Behandlung von Fieber oder Schmerzen im

Zusammenhang mit einer Infektion verabreicht wird, wird eine Überwachung der Infektion empfohlen. Ambulant behandelte Patienten sollen einen Arzt konsultieren, falls die Symptome anhalten oder sich verschlimmern.

Weitere Vorsichtsmaßnahmen

Schwere akute Überempfindlichke­itsreaktionen (z. B. anaphylaktischer Schock) werden sehr selten beobachtet. Bei ersten Anzeichen einer Überempfindlichke­itsreaktion nach Einnahme/Vera­breichung von Zenalgin muss die Therapie abgebrochen werden. Der Symptomatik entsprechende, medizinisch erforderliche Maßnahmen müssen durch fachkundige Personen eingeleitet werden.

Bronchospasmus, Urtikaria oder Angioödem können bei Patienten auftreten, die Bronchialasthma, chronische Rhinitis, Sinusitis, Nasenpolypen, Polypen oder allergischen Erkrankungen haben oder bei denen dies in der Vorgeschichte aufgetreten ist.

Die längere Anwendung jeglicher Art von Schmerzmitteln gegen Kopfschmerzen kann diese verschlimmern. Ist dies der Fall oder wird dies vermutet, soll ärztlicher Rat eingeholt und die Behandlung abgebrochen werden. Die Diagnose von Kopfschmerzen durch Medikamentenüber­gebrauch (Medication Overuse Headache, MOH) soll bei Patienten vermutet werden, die an häufigen oder täglichen Kopfschmerzen leiden, obwohl (oder gerade weil) sie regelmäßig Arzneimittel gegen Kopfschmerzen einnehmen.

Ganz allgemein kann die gewohnheitsmäßige Einnahme von Schmerzmitteln (Analgetika), insbesondere bei Kombination mehrerer schmerzstillender Wirkstoffe, zur dauerhaften Nierenschädigung mit dem Risiko eines Nierenversagens (Analgetika-Nephropathie) führen. Dieses Risiko kann bei körperlicher Belastung, verbunden mit Salzverlust und Dehydratation, erhöht sein. Daher soll dies vermieden werden.

Während der Behandlung mit Ibuprofen wurden bei Patienten mit bestehenden Autoimmunerkran­kungen (z. B. systemischer Lupus erythematodes oder Mischkollagenose) einige Fälle mit Symptomen einer aseptischen Meningitis, wie Nackensteifigkeit, Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Fieber oder Desorientiertheit beobachtet.

Ibuprofen kann vorübergehend die Thrombozytenag­gregation hemmen und die Blutungszeit verlängern. Patienten mit Gerinnungsstörungen oder unter gerinnungshemmender Therapie sind daher sorgfältig zu überwachen.

Bei länger dauernder Anwendung von Ibuprofen ist eine regelmäßige Kontrolle der Leberwerte, der Nierenfunktion sowie des Blutbildes erforderlich, insbesondere bei Risikopatienten.

Der gleichzeitige Genuss von Alkohol ist zu vermeiden, da er die Nebenwirkungen von NSAR verstärken kann, insbesondere wenn sie den Gastrointesti­naltrakt oder das zentrale Nervensystem betreffen.

Patienten, die Ibuprofen einnehmen, sollen ihrem Arzt Anzeichen oder Symptome von gastrointestinalen Ulzerationen oder Blutungen, verschwommenes Sehen oder andere Augensymptome, Hautausschlag, Gewichtszunahme oder Ödeme melden.

Kinder und Jugendliche

Es besteht ein Risiko für Nierenfunktion­sstörungen bei dehydrierten Kindern und Jugendlichen.

Zenalgin enthält Natrium

Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Filmtablette, d. h. es ist nahezu „natriumfrei“.

4.5 Wechselwir­kungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Die gleichzeitige Anwendung von Ibuprofen und den folgenden Arzneistoffen soll vermieden werden:

Acetylsalicyl­säure, niedrig dosiert: Experimentelle Daten weisen darauf hin, dass Ibuprofen die Wirkung niedrig dosierter Acetylsalicylsäure auf die Thrombozytenag­gregation hemmen kann, wenn beide gleichzeitig verabreicht werden. Aufgrund der Begrenztheit dieser Daten und der Unsicherheiten bei der Extrapolation von Ex-vivo-Daten auf die klinische Situation können jedoch keine eindeutigen Schlussfolgerungen für die regelmäßige Anwendung von Ibuprofen gezogen werden, und für die gelegentliche Anwendung von Ibuprofen wird keine klinisch relevante Wirkung für wahrscheinlich gehalten (siehe Abschnitt 5.1). Die gleichzeitige Anwendung von Ibuprofen und Acetylsalicylsäure wird im Allgemeinen aufgrund des Potenzials für vermehrte Nebenwirkungen nicht empfohlen.

Andere NSAR, einschließlich Salicylate: Die gleichzeitige Anwendung mehrerer NSAR kann das Risiko gastrointestinaler Ulzera und Blutungen auf Grund eines synergistischen Effekts erhöhen. Daher soll die gleichzeitige Anwendung von Ibuprofen mit anderen NSAR vermieden werden (siehe Abschnitt 4.4).

Antikoagulanzien: NSAR können die Wirkung von Antikoagulanzien wie Warfarin oder Heparin verstärken (siehe Abschnitt 4.4). Bei gleichzeitiger Anwendung wird eine Überwachung des Gerinnungszustandes empfohlen.

Ticlopidin: NSAR sollen nicht mit Ticlopidin kombiniert werden, da die Gefahr einer additiven Wirkung bei der Hemmung der Thrombozytenfun­ktion besteht.

Methotrexat: NSAR hemmen die tubuläre Sekretion von Methotrexat und es können bestimmte metabolische Wechselwirkungen auftreten, die zu einer verminderten Methotrexat-Clearance führen. Dementsprechend ist die Verschreibung von NSAR bei hoch dosierter Methotrexat-Therapie zu vermeiden (siehe unten).

Herzglykoside (z. B. Digoxin) : NSAR können die Herzinsuffizienz verschlimmern, die glomeruläre Filtrationsrate (GFR) vermindern und die Plasmaspiegel von Herzglykosiden erhöhen. Eine Kontrolle des Serum-Digoxinspiegels wird empfohlen.

Mifepriston: NSAR sollen 8–12 Tage nach der Gabe von Mifepriston nicht eingenommen werden, da NSAR die Wirkung von Mifepriston verringern können.

Sulfonylharns­toffe: NSAR können die hypoglykämische Wirkung von Sulfonylharnstoffen verstärken. Bei gleichzeitiger Anwendung wird eine Überwachung des Blutzuckerspiegels empfohlen.

Zidovudin: Es gibt Hinweise auf ein erhöhtes Risiko für Hämarthrosen und Hämatome bei HIV-positiven Hämophilie-Patienten, die gleichzeitig Zidovudin und Ibuprofen einnehmen. Es kann ein erhöhtes Risiko für Hämatotoxizität bei gleichzeitiger Anwendung von Zidovudin und NSAR bestehen. Blutbilder 1–2 Wochen nach Beginn der gemeinsamen Anwendung werden empfohlen.

Ibuprofen (wie auch andere NSAR) soll nur mit Vorsicht in Kombination mit den folgenden Substanzen eingenommen werden:

Moclobemid : Verstärkt die Wirkung von Ibuprofen.

Phenytoin, Lithium: Die gleichzeitige Anwendung von Ibuprofen mit Phenytoin oder Lithiumpräparaten kann den Serumspiegel dieser Arzneimittel erhöhen. Die Kontrolle der SerumLithium-Spiegel ist notwendig und es wird empfohlen, die Serum-Phenytoin-Spiegel zu kontrollieren. Diuretika und Antihypertensiva: Diuretika und ACE-Hemmer können die Nephrotoxizität von NSAR erhöhen. NSAR können die Wirkung von Diuretika und anderen Antihypertensiva, einschließlich ACE-Hemmern und Betablockern, verringern. Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion (z. B. dehydrierte Patienten oder ältere Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion) kann die gleichzeitige Anwendung eines ACE-Hemmers oder Angiotension-II-Antagonisten mit einem Arzneimittel, das die Cyclooxygenase hemmt, zu einer weiteren Beeinträchtigung der Nierenfunktion bis hin zum akuten Nierenversagen führen. Dies ist gewöhnlich reversibel. Daher ist eine solche Kombination, vor allem bei älteren Patienten, nur mit Vorsicht anzuwenden. Die Patienten müssen angewiesen werden, ausreichend Flüssigkeit zu trinken, und eine regelmäßige Kontrolle der Nierenwerte ist für die Zeit unmittelbar nach Beginn der Kombinationsthe­rapie in Betracht zu ziehen.

Die gleichzeitige Gabe von Ibuprofen und kaliumsparenden Diuretika oder ACE-Hemmern kann zu einer Hyperkaliämie führen. Eine sorgfältige Überwachung des Kaliumspiegels ist notwendig.

Captopril: Experimentelle Studien weisen darauf hin, dass Ibuprofen der Wirkung von Captopril, die Natriumausscheidung zu verstärken, entgegenwirkt.

Aminoglykoside: NSAR können die Ausscheidung von Aminoglykosiden verlangsamen und deren Toxizität verstärken.

Selektive Serotonin-Wiederaufnahme­hemmer (SSRI): Erhöhtes Risiko gastrointestinaler Blutungen (siehe Abschnitt 4.4).

Ciclosporin: Das Risiko einer nierenschädigenden Wirkung durch Ciclosporin wird durch die gleichzeitige Gabe bestimmter NSAR erhöht. Diese Wirkung kann auch für eine Kombination von Ciclosporin mit Ibuprofen nicht ausgeschlossen werden.

Cholestyramin: Eine gleichzeitige Anwendung von Cholestyramin und Ibuprofen führt zu einer verlangsamten und verminderten Resorption (25 %) von Ibuprofen. Diese Arzneimittel sollen im Abstand von mindestens einer Stunde angewendet werden.

Tacrolimus: Erhöhtes Risiko der Nephrotoxizität.

Methotrexat: Das Risiko einer möglichen Wechselwirkung zwischen einem NSAR und Methotrexat ist auch im Zusammenhang mit einer niedrig dosierten Behandlung mit Methotrexat zu berücksichtigen, insbesondere bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion. Bei jeder Kombinationsbe­handlung ist die Nierenfunktion zu überwachen. Vorsicht ist geboten, wenn sowohl ein NSAR als auch Methotrexat innerhalb von 24 Stunden gegeben werden, da die Plasmaspiegel von Methotrexat ansteigen können, was zu einer erhöhten Toxizität führt (siehe oben).

Ritonavir: Kann die Plasmakonzentra­tionen von NSAR erhöhen.

Probenecid oder Sulfinpyrazon: Kann die Ausscheidung von Ibuprofen verzögern. Die Harnsäure ausscheidende Wirkung dieser Substanzen wird vermindert.

Chinolon-Antibiotika: Tierexperimentelle Daten weisen darauf hin, dass NSAR das mit Chinolon-Antibiotika verbundene Risiko für Krampfanfälle erhöhen können. Bei Patienten, die gleichzeitig NSAR und Chinolone einnehmen, kann das Risiko für das Auftreten von Krampfanfällen erhöht sein.

Kortikosteroide: Erhöhtes Risiko gastrointestinaler Ulzera oder Blutungen (siehe Abschnitt 4.4).

Thrombozytenag­gregationshem­mer (z. B. Clopidogrel) Erhöhtes Risiko gastrointestinaler Blutungen (siehe Abschnitt 4.4).

Alkohol, Bisphosphonate und Oxpentifyllin (Pentoxifyllin) : Können die gastrointestinalen Nebenwirkungen und das Risiko gastrointestinaler Ulzera und Blutungen verstärken.

Baclofen: Erhöhte Baclofentoxizität.

CYP2C9-Inhibitoren: Die gleichzeitige Anwendung von Ibuprofen und CYP2C9-Inhibitoren kann die Exposition gegenüber Ibuprofen (CYP2C9-Substrat) erhöhen. In einer Studie mit Voriconazol und Fluconazol (CYP2C9-Inhibitoren) wurde eine um etwa 80–100 % erhöhte Exposition gegenüber S(+)-Ibuprofen gezeigt. Eine Reduktion der Ibuprofendosis soll in Betracht gezogen werden, wenn gleichzeitig potente CYP2C9-Inhibitoren angewendet werden, insbesondere wenn hohe Dosen von Ibuprofen zusammen mit entweder Voriconazol oder Fluconazol verabreicht werden.

4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaft

Die Hemmung der Prostaglandin­synthese kann die Schwangerschaft bzw. die Entwicklung des Embryos/Fetus ungünstig beeinflussen.

Daten aus epidemiologischen Studien deuten auf ein erhöhtes Risiko für Fehlgeburten, Herzfehlbildungen und Gastroschisis nach der Anwendung eines Prostaglandin­synthesehemmers in der Frühschwangerschaft hin. Das absolute Risiko für kardiovaskuläre Fehlbildungen stieg von unter 1 % bis auf etwa 1,5 %. Es wird angenommen, dass das Risiko mit der Dosis und der Dauer der Therapie steigt.

Bei Tieren wurde nachgewiesen, dass die Gabe eines Prostaglandin­synthesehemmers zu erhöhtem prä-und post-implantärem Verlust und zu embryo-fetaler Letalität führt. Ferner wurden erhöhte lnzidenzen verschiedener Fehlbildungen, einschließlich kardiovaskulärer Fehlbildungen, bei Tieren berichtet, die während der Phase der Organogenese einen Prostaglandin­synthesehemmer erhielten.

Während des ersten und zweiten Schwangerschaf­tstrimenons darf Ibuprofen nur gegeben werden, wenn dies unbedingt erforderlich ist. Falls Ibuprofen von einer Frau, die versucht schwanger zu werden, oder während des ersten oder zweiten Schwangerschaf­tstrimenons angewendet wird, ist die Dosis so niedrig und die Behandlungsdauer so kurz wie möglich zu halten.

Während des dritten Schwangerschaf­tstrimenons können alle Prostaglandin­synthesehemmer:

den Fetus folgenden Risiken aussetzen:

– kardiopulmonale Toxizität (mit vorzeitigem Verschluss des Ductus arteriosus und pulmonaler Hypertonie)

 – Nierenfunktion­sstörung, die zu Nierenversagen mit Oligohydramnion fortschreiten kann die Mutter und das Neugeborene, am Ende der Schwangerschaft, folgenden Risiken aussetzen:

– mögliche Verlängerung der Blutungszeit, ein thrombozytenag­gregationshem­mender Effekt, der selbst bei sehr geringen Dosen auftreten kann

– Hemmung der Wehentätigkeit (Uteruskontrak­tionen), mit der Folge eines verspäteten oder verlängerten Geburtsvorgangs.

Daher ist Ibuprofen während des dritten Schwangerschaf­tstrimenons kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).

Stillzeit

Ibuprofen wird in die Muttermilch ausgeschieden, aber bei therapeutischen Dosen während einer kurzfristigen Anwendung scheint das Risiko einer Auswirkung auf den Säugling unwahrscheinlich. Wenn jedoch eine längere Behandlung verordnet wird, soll ein vorzeitiges Abstillen in Betracht gezogen werden.

Fertilität

Es gibt Hinweise darauf, dass Arzneimittel, die die Cyclooxygenase/Pros­taglandinsynthe­se hemmen, durch eine Beeinflussung des Eisprungs (Ovulation) die weibliche Fruchtbarkeit beeinträchtigen können. Dies ist nach Absetzen der Behandlung reversibel (siehe Abschnitt 4.4). Bei Frauen, die Schwierigkeiten haben, schwanger zu werden, oder bei denen eine Untersuchung auf Unfruchtbarkeit durchgeführt wird, ist ein Absetzen von Ibuprofen in Betracht zu ziehen.

4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Da bei der Anwendung von Ibuprofen in höherer Dosierung zentralnervöse Nebenwirkungen wie Müdigkeit und Schwindelgefühl auftreten können, kann in Einzelfällen das Reaktionsvermögen und die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr und zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt sein. Dies gilt in verstärktem Maße im Zusammenwirken mit Alkohol.

4.8 Nebenwirkun­gen

Die am häufigsten beobachteten Nebenwirkungen betreffen den Verdauungstrakt. Peptische Ulzera, Perforationen oder Blutungen, manchmal mit tödlichem Verlauf, können auftreten, insbesondere bei älteren Patienten (siehe Abschnitt 4.4). Übelkeit, Erbrechen, Diarrhö, Flatulenz, Obstipation, Verdauungsbes­chwerden (Dyspepsie), Bauchschmerzen, Teerstuhl (Meläna), Hämatemesis, ulzerative Stomatitis, Verschlimmerung von Colitis und Morbus Crohn (siehe Abschnitt 4.4) sind nach Anwendung berichtet worden. Weniger häufig wurde Gastritis beobachtet.

Die Nebenwirkungen sind meist dosisabhängig. Insbesondere das Risiko für das Auftreten gastrointestinaler Blutungen ist abhängig vom Dosisbereich und der Anwendungsdauer.

In der folgenden Tabelle werden die Nebenwirkungen von Ibuprofen in Gruppen nach der MedDRA-Terminologie zusammen mit ihrer Häufigkeit aufgelistet. Die Häufigkeiten sind wie folgt definiert: sehr häufig (>1/10), häufig (>1/100, <1/10), gelegentlich (>1/1.000, <1/100), selten (>1/10.000, <1/1.000), sehr selten (<1/10.000), nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).

Systemorganklasse

Häufigkeit

Nebenwirkung

Infektionen und parasitäre

Erkrankungen

Sehr selten

Eine Verschlimmerung infektionsbedingter Entzündungen (z. B. Entwicklung einer nekrotisierenden Fasziitis) bei gleichzeitiger Einnahme von nichtsteroidalen Antiphlogistika ist beschrieben worden. Dies hängt möglicherweise mit dem Wirkmechanismus der nichtsteroidalen Antiphlogistika zusammen. Die Symptome einer aseptischen Meningitis mit Nackensteifigkeit, Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Fieber oder Bewusstseinstrübung wurden unter Ibuprofen beobachtet. Patienten mit Autoimmunerkran­kungen (SLE, Mischkollagenose) scheinen prädisponiert zu sein.

Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems

Sehr selten

Störungen der Blutbildung (Anämie, Leukopenie, Thrombozytopenie, Panzytopenie, Agranulozytose).

Erste Anzeichen können sein: Fieber, Halsschmerzen, oberflächliche Wunden im Mund, grippeartige Beschwerden, starke

Abgeschlagenheit (Fatigue), Nasenbluten und Hautblutungen

Nicht bekannt

Neutropenie

Erkrankungen des Immunsystems

Gelegentlich

Überempfindlichke­itsreaktionen wie Urtikaria, Pruritus, Purpura und Exantheme sowie Asthmaanfälle (ggf. mit Hypotonie)

Selten

Lupus-erythematodes-Syndrom

Sehr selten

Schwere Überempfindlichke­itsreaktionen. Sie können sich äußern als: Gesichtsödem, Zungenschwellung, innere Kehlkopfschwellung mit Einengung der Luftwege, Atemnot (Dyspnoe), Tachykardie, Blutdruckabfall bis hin zum lebensbedrohlichen Schock

Psychiatrische Erkrankungen

Selten

Depression, Verwirrtheit, Halluzinationen

Sehr selten

Psychotische Reaktionen

Nicht bekannt

Angst

Erkrankungen des Nervensystems

Häufig

Kopfschmerzen, Somnolenz, Vertigo, Müdigkeit, Unruhe, Schwindel, Schlaflosigkeit, Reizbarkeit

Sehr selten

Aseptische Meningitis

Nicht bekannt

Optikusneuritis, Parästhesie

Augenerkrankungen

Gelegentlich

Sehstörungen

Selten

Toxische Amblyopie

Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths

Sehr selten

Tinnitus

Nicht bekannt

Eingeschränktes Hörvermögen

Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums

Gelegentlich

Rhinitis, Bronchospasmus

Erkrankungen des Gastrointesti­naltrakts

Sehr häufig

Gastrointestinale Beschwerden wie Sodbrennen, Dyspepsie, Bauchschmerzen und Übelkeit, Erbrechen, Flatulenz, Diarrhö, Obstipation

Häufig

Gastrointestinale Ulzera, manchmal mit Blutung und Perforation (siehe Abschnitt 4.4), okkulter Blutverlust, der zu Anämie, Teerstuhl (Meläna), Hämatemesis führen kann, Stomatitis ulcerosa, Colitis, Verschlimmerung von Colitis und Morbus Crohn, Komplikationen von Colondivertikeln (Perforation, Fistel)

Gelegentlich

Gastritis

Sehr selten

Ösophagitis, Pankreatitis, intestinale Strikturen

Leber- und Gallenerkrankungen

Sehr selten

Leberfunktion­sstörungen, Leberschäden, insbesondere bei Langzeitanwendung, Leberversagen, akute Hepatitis, Ikterus

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellge­webes

Gelegentlich

Photosensitivität, Hautausschläge

Sehr selten

Schwere Formen von Hautreaktionen (Erythema multiforme, exfoliative Dermatitis, bullöse Reaktionen einschließlich Stevens-Johnson-Syndrom und toxische epidermale Nekrolyse, Alopezie, nekrotisierende Fasziitis). In Ausnahmefällen können bei einer Varizelleninfektion schwere Hautinfektionen und Weichgewebekom­plikationen auftreten

Nicht bekannt

Lichtempfindlichke­itsreaktionen Arzneimittele­xanthem mit Eosinophilie und systemischen Symptomen (DRESS), akute generalisierte exanthematische Pustulose (AGEP)

Erkrankungen der Nieren und Harnwege

Gelegentlich

Entwicklung von Ödemen insbesondere bei Patienten mit arterieller Hypertonie oder Niereninsuffizienz, nephrotisches Syndrom, interstitielle Nephritis, die mit Nierenversagen einhergehen kann

Sehr selten

Nierenpapillen­nekrose bei Langzeitanwendung (siehe Abschnitt 4.4)

Allgemeine Erkrankungen und

Beschwerden am Verabreichungsort

Nicht bekannt

Unwohlsein

Herzerkrankungen

Sehr selten

Palpitationen, Herzinsuffizienz, Myokardinfarkt, akutes Lungenödem, Ödeme

Gefäßerkrankungen

Sehr selten

Hypertonie, Vaskulitis

Untersuchungen

Selten

Anstieg von Blut-HarnstoffStic­kstoff, Serumtransaminasen und alkalischer Phosphatase, Abnahme der Hämoglobin- und Hämatokritwerte, Hemmung der Thrombozytenag­gregation, verlängerte Blutungszeit, Abnahme von Serumcalcium, Anstieg des Harnsäurespiegels im Blut

Klinische Studien und epidemiologische Daten weisen darauf hin, dass die Anwendung von Ibuprofen insbesondere in hohen Dosen (2.400 mg/Tag) und bei Langzeitbehandlung möglicherweise mit einem geringfügig erhöhten Risiko arterieller thrombotischer Ereignisse (zum Beispiel Myokardinfarkt oder Schlaganfall) assoziiert ist (siehe Abschnitt 4.4).

Ödeme, Bluthochdruck und Herzinsuffizienz wurden im Zusammenhang mit der Behandlung mit NSAR berichtet.

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung über das nationale Meldesystem anzuzeigen:

Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen

Traisengasse 5 1200 WIEN ÖSTERREICH Fax: + 43 (0) 50 555 36207 W­ebsite:

4.9 Überdosierung

Toxizität

Symptome können ab Dosen über 80–100 mg/kg auftreten. Bei Dosen von über 200 mg/kg besteht die Gefahr von schweren Symptomen, die jedoch von Person zu Person stark variieren. Eine Dosis von 560 mg/kg bei einem Kind im Alter von 15 Monaten führte zu einer schweren Intoxikation, 3,2 g bei einem 6-Jährigen zu einer leichten bis mittelschweren Intoxikation, 2,8–4 g bei einem 1/-Jährigen und 6 g bei einem 6-Jährigen zu einer schweren Intoxikation auch nach Magenspülung, 8 g bei einem Erwachsenen zu einer mittelschweren Intoxikation und > 20 g bei einem Erwachsenen zu einer sehr schweren Intoxikation. 8 g, die einem 16-Jährigen verabreicht wurden, beeinträchtigten die Niere, und 12 g in Kombination mit Alkohol, die einem Teenager verabreicht wurden, führten zu einer akuten tubulären Nekrose.

Symptome

Die vorherrschenden Symptome betreffen gastrointestinale Beschwerden z. B. Übelkeit, Bauchschmerzen, Erbrechen (möglicherweise auch mit Blut), sowie Kopfschmerzen, Tinnitus, Verwirrtheit und Nystagmus. Bei hohen Dosen Bewusstlosigkeit, Krämpfe (vor allem bei Kindern). Bradykardie, Abfall des Blutdrucks. Metabolische Azidose, Hypernatriämie, Wirkungen auf die Niere, Hämaturie. Mögliche Wirkungen auf die Leber. Hypothermie und akutes Atemnotsyndrom (ARDS) sind gelegentlich berichtet worden.

Behandlung

Falls gerechtfertigt, Magenspülung, Kohle. Bei gastrointestinalen Beschwerden, Antazida. Im Falle einer Hypotonie intravenöse Flüssigkeitsgabe und bei Bedarf inotrope Unterstützung. Für eine ausreichende Diurese sorgen. Korrektur von Säure-Basen- und Elektrolytstörun­gen. Sonstige symptomatische Therapie.

5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1 Pharmakody­namische Eigenschaften

Pharmakothera­peutische Gruppe: Antiphlogistika und Antirheumatika, Propionsäure-Derivate, ATC-Code: M01AE01

Ibuprofen ist ein NSAR mit entzündungshem­mender, analgetischer und fiebersenkender Wirkung. Tierexperimentelle Schmerz- und Entzündungsmodelle zeigten, dass Ibuprofen wirksam die Prostaglandin­synthese hemmt. Beim Menschen lindert Ibuprofen möglicherweise durch eine Entzündung verursachte oder damit verbundene Schmerzen, Schwellungen und Fieber. Ibuprofen hat eine hemmende Wirkung auf die Prostaglandin­synthese durch Hemmung der Cyclooxigenase­aktivität. Darüber hinaus hat Ibuprofen eine hemmende Wirkung auf ADP (Adenosindiphos­phat) oder die kollageninduzierte Thrombozytenag­gregation.

Experimentelle Daten weisen darauf hin, dass Ibuprofen die Wirkung niedrig dosierter Acetylsalicylsäure auf die Thrombozytenag­gregation kompetitiv hemmen kann, wenn beide gleichzeitig verabreicht werden. Einige pharmakodynamische Studien zeigten, dass es bei Einnahme von Einzeldosen von 400 mg Ibuprofen innerhalb von 8 Stunden vor oder innerhalb von 30 Minuten nach der Verabreichung von Acetylsalicylsäure-Dosen mit schneller Freisetzung (81 mg) zu einer verminderten Wirkung der Acetylsalicylsäure auf die Bildung von Thromboxan oder die Thrombozytenag­gregation kam. Obwohl Unsicherheiten in Bezug auf die Extrapolation dieser Daten auf die klinische Situation bestehen, kann die Möglichkeit, dass eine regelmäßige Langzeitanwendung von Ibuprofen die kardioprotektive Wirkung niedrig dosierter Acetylsalicylsäure reduzieren kann, nicht ausgeschlossen werden. Bei gelegentlicher Anwendung von Ibuprofen ist eine klinisch relevante Wechselwirkung nicht wahrscheinlich (siehe Abschnitt 4.5).

Ibuprofen hemmt die Prostaglandin­synthese im Uterus, wobei es intrauterine Erholung und aktiven Druck, die periodischen Uteruskontraktionen (Wehentätigkeit) und die in den Blutkreislauf abgegebene Prostaglandinmenge reduziert. Es wird angenommen, dass diese Veränderungen die Linderung der Menstruationsschmer­zen erklären. Ibuprofen hemmt die renale Prostaglandin­synthese, was bei Risikopatienten zu Niereninsuffizienz, Flüssigkeitsre­tention und Herzinsuffizienz führen kann (siehe Abschnitt 4.3).

Prostaglandine stehen im Zusammenhang mit der Ovulation. Die Anwendung von Arzneimitteln, die die Prostaglandin­synthese hemmen, kann daher die Fruchtbarkeit der Frau beeinflussen (siehe Abschnitte 4.4, 4.6 und 5.3).

5.2 Pharmakoki­netische Eigenschaften

Resorption

Ibuprofen wird mit einer Bioverfügbarkeit von 80–90 % schnell aus dem Gastrointesti­naltrakt resorbiert. Die höchsten Serumkonzentra­tionen werden ein bis zwei Stunden nach Einnahme erreicht. Bei Verabreichung mit Nahrung sind die Serumspitzenkon­zentrationen niedriger und werden langsamer erreicht als bei Einnahme auf nüchternen Magen. Nahrung beeinflusst die Gesamtbioverfügbar­keit nicht wesentlich.

Verteilung

Ibuprofen wird in hohem Maße an Plasmaproteine gebunden (99 %). Bei Erwachsenen weist Ibuprofen ein geringes Verteilungsvolumen von etwa 0,12–0,2 l/kg auf.

Biotransformation

Ibuprofen wird in der Leber durch Cytochrom P450, bevorzugt CYP2C9, schnell zu zwei primären inaktiven Metaboliten, 2-Hydroxyibuprofen und 3-Carboxyibuprofen, metabolisiert. Nach Einnahme des Arzneimittels können etwas weniger als 90 % einer oralen Dosis Ibuprofen im Urin als oxidative Metaboliten und deren Glukuronkonjugate nachgewiesen werden. Eine sehr geringe Menge an Ibuprofen wird unverändert im Urin ausgeschieden.

Elimination

Die Ausscheidung über die Nieren erfolgt sowohl schnell als auch vollständig. Die Eliminationshal­bwertszeit beträgt ca. 2 Stunden. Die Ausscheidung von Ibuprofen ist 24 Stunden nach der letzten Dosis praktisch abgeschlossen.

Besondere Patientengruppen

Ältere Patienten

Unter der Voraussetzung, dass keine Nierenfunktion­sstörung vorliegt, gibt es zwischen jüngeren und älteren Patienten nur geringe, klinisch nicht bedeutsame Unterschiede hinsichtlich des pharmakokinetischen Profils und der Ausscheidung im Urin.

Kinder

Bei gewichtsangepasster therapeutischer Dosierung (5 bis 10 mg/kg Körpergewicht) bei Kindern ab 1 Jahr scheint die systemische Exposition gegenüber Ibuprofen ähnlich wie bei Erwachsenen zu sein.

Kinder im Alter von 3 Monaten bis 2,5 Jahren schienen ein höheres Verteilungsvolumen (l/kg) und eine höhere Clearance (l/kg/h) von Ibuprofen zu haben als Kinder im Alter von über 2,5 bis 12 Jahren.

Eingeschränkte Nierenfunktion

Bei Patienten mit leichter Einschränkung der Nierenfunktion wurden erhöhte Werte von ungebundenem (S)-Ibuprofen, höhere AUC-Werte für (S)-Ibuprofen und größere Werte der enantiomeren AUC-Verhältnisse (S/R) als bei gesunden Kontrollpersonen berichtet.

Bei Patienten mit terminaler Niereninsuffizienz, die eine Dialyse erhalten, betrug die mittlere freie Fraktion von Ibuprofen etwa 3 % im Vergleich zu etwa 1 % bei gesunden Probanden. Eine schwere Einschränkung der Nierenfunktion kann zu einer Akkumulation von Ibuprofen-Metaboliten führen. Die Bedeutung dieses Effekts ist unbekannt. Die Metaboliten können durch Hämodialyse entfernt werden (siehe Abschnitte 4.2, 4.3 und 4.4).

Eingeschränkte Leberfunktion

Eine alkoholische Lebererkrankung mit leichter bis mäßiger Leberfunktion­sstörung führte nicht zu wesentlich veränderten pharmakokinetischen Parametern.

Bei Patienten mit Leberzirrhose und mäßiger Leberfunktion­sstörung (Child-Pugh-Klassifikation 6–10), die mit razemischem Ibuprofen behandelt wurden, wurde eine durchschnittliche 2-fache Verlängerung der Halbwertszeit beobachtet und das enantiomere AUC-Verhältnis (S/R) war im Vergleich zu gesunden Kontrollpersonen signifikant niedriger. Dies weist auf eine Beeinträchtigung der metabolischen Inversion von ®-Ibuprofen in das aktive (S)-Enantiomer hin (siehe Abschnitte 4.2, 4.3 und 4.4).

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Es gibt keine präklinischen Daten, die für die Sicherheitsbe­wertung von Bedeutung sind, abgesehen von dem, was bereits in dieser Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels berücksichtig­t wurde.

6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Tablettenkern:

Mikrokristalline Cellulose

Croscarmellose-Natrium

Hypromellose

Stearinsäure

Hochdisperses Siliciumdioxid

Magnesiumstearat

Überzug für Zenalgin 400 mg Filmtabletten:

Hypromellose

Macrogol

Talkum

Titandioxid (E171)

Überzug für Zenalgin 600 mg Filmtabletten:

Hypromellose

Macrogol

Talkum

Titandioxid (E171)

Überzug für Zenalgin 800 mg Filmtabletten:

Hypromellose

Macrogol

Talkum

Titandioxid (E171)

Eisenoxid, gelb (E172)

6.2 Inkompati­bilitäten

Nicht zutreffend.

6.3 Dauer der Haltbarkeit

2 Jahre

6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Nicht über 25 °C lagern. In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Feuchtigkeit zu schützen.

6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

Die Filmtabletten sind in PVC/Alu-Blisterpackungen verpackt.

Packungsgrößen:

Zenalgin 400 mg: 10, 12, 20, 24, 30, 36, 40, 48, 50, 100, 250 Filmtabletten

Zenalgin 600 mg: 10, 20, 30, 40, 50, 100, 250 Filmtabletten

Zenalgin 800 mg: 10, 20, 30, 100 Filmtabletten

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.

6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung

Keine besonderen Anforderungen.

7. INHABER DER ZULASSUNG

Zentiva k.s.

U Kabelovny 130 102 37 Prag 10 Tschechische Republik

8. ZULASSUNGSNUMMER(N)

Zenalgin 400 mg Filmtabletten Z.Nr.:

Zenalgin 600 mg Filmtabletten Z.Nr.:

Zenalgin 800 mg Filmtabletten Z.Nr.:

9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG

Datum der Erteilung der Zulassung:

10. STAND DER INFORMATION

02.2021

Mehr Informationen über das Medikament Zenalgin 600 mg Filmtabletten

Arzneimittelkategorie: standardarzneimittel
Suchtgift: Nein
Psychotrop: Nein
Zulassungsnummer: 140635
Rezeptpflichtstatus: Arzneimittel zur wiederholten Abgabe gegen aerztliche Verschreibung
Abgabestatus: Abgabe durch eine (öffentliche) Apotheke
Inhaber/-in:
Zentiva k.s., U Kabelovny 130, 102 37 Prague 10, Tschechische Republik