Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Winxory 50 Mikrogramm/g + 0,5 mg/g Creme
1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS
Winxory® 50 Mikrogramm/g + 0,5 mg/g Creme
2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG
Ein Gramm Winxory Creme enthält 50 Mikrogramm Calcipotriol und Betamethasondipropionat entsprechend 0,5 mg Betamethason.
Sonstige Bestandteile mit bekannter Wirkung
Butylhydroxyanisol 1,0 mg/g Creme
Macrogolglycerolhydroxystearat 3,4 mg/g Creme
Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1.
3. DARREICHUNGSFORM
Creme
Eine weiße Creme.
4. KLINISCHE ANGABEN
4.1 Anwendungsgebiete
Winxory ist angezeigt zur topischen Behandlung einer leichten bis mittelschweren Psoriasis vulgaris (einschließlich Psoriasis der Kopfhaut) bei Erwachsenen.
4.2 Dosierung und Art der Anwendung
Dosierung
Winxory sollte einmal täglich dünn auf die betroffenen Bereiche aufgetragen und gut eingerieben werden. Die empfohlene Behandlungsdauer beträgt bis zu 8 Wochen. Die Behandlung sollte beendet werden, wenn der angestrebte Behandlungserfolg erreicht worden ist. Sollte es erforderlich sein die Behandlung fortzusetzen oder wieder aufzunehmen kann dies nur nach ärztlicher Prüfung und unter regelmäßiger ärztlicher Kontrolle geschehen.
Bei Anwendung von calcipotriolhaltigen Arzneimitteln darf die Tageshöchstdosis von 15 g nicht zu überschreiten. Die mit calcipotriolhaltigen Arzneimitteln behandelte Hautfläche soll 30 % der Körperoberfläche nicht überschreiten (siehe Abschnitt 4.4).
Bei Anwendung auf der Kopfhaut
Alle betroffenen Bereiche der Kopfhaut können mit Winxory behandelt werden.
Besondere Patientengruppen
Nieren- und Leberfunktionsstörung
Die Sicherheit und Wirksamkeit von Winxory bei Patienten mit schwerer Niereninsuffizienz oder schweren Lebererkrankungen wurde nicht untersucht.
Kinder und Jugendliche
Die Sicherheit und Wirksamkeit von Winxory ist bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren nicht erwiesen.
Art der Anwendung
Anwendung auf der Haut
Winxory soll nicht direkt auf das Gesicht oder den Augen aufgetragen werden. Für eine optimale Wirkung wird empfohlen, nicht direkt nach der Anwendung von Winxory zu duschen oder zu baden. Es wird empfohlen Winxory nach der Anwendung mindestens 8 Stunden auf der Haut zu belassen.
Die Hände müssen nach der Anwendung gewaschen werden.
4.3 Gegenanzeigen
Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile.
Winxory ist bei erythrodermischer, exfoliativer und pustulöser Psoriasis kontraindiziert.
Aufgrund des Calcipotriolgehalts ist Winxory bei Patienten mit bekannten Störungen des Kalziumstoffwechsels kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.4).
Aufgrund des Kortikosteroidgehalts ist Winxory bei folgenden Erkrankungen kontraindiziert: Virale Läsionen (z. B. mit Herpes- oder Varizellen) der Haut, Pilz- oder bakterielle Hautinfektionen, parasitäre Infektionen, Hautmanifestationen von Tuberkulose, periorale Dermatitis, atrophische Haut, Striae atrophicae, Fragilität der Hautvenen, Ichthyose, Acne vulgaris, Acne rosacea, Rosacea, Ulzerationen und Wunden (siehe Abschnitt 4.4).
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Auswirkungen auf das endokrine System
Nebenwirkungen, die im Zusammenhang mit einer systemischen Kortikosteroid-Behandlung festgestellt wurden, wie z. B. Nebennierenrindensuppression oder Auswirkungen auf die Stoffwechselkontrolle bei einem Diabetes mellitus, können aufgrund von systemischer Resorption auch während einer topischen Behandlung mit einem Kortikosteroid auftreten.
Die Anwendung unter Okklusivverbänden ist zu vermeiden, da dies zu einer verstärkten systemischen Resorption von Kortikosteroiden führt.
Die Anwendung auf großen Flächen geschädigter Haut, auf Schleimhäuten oder in Hautfalten ist zu vermeiden, da dies die systemische Resorption von Kortikosteroiden erhöht (siehe Abschnitt 4.8).
Die Suppression der HPA-Achse (Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-Achse) wurde bei erwachsenen Patienten (N = 27) mit ausgedehnter Psoriasis (einschließlich Kopfhaut) untersucht. Eine Nebennierensuppression wurde bei einem von 27 Patienten (3,7 %) nach 4 Behandlungswochen und bei einem weiteren Patienten nach 8 Behandlungswochen beobachtet.
Sehstörungen
Bei der systemischen und topischen Anwendung von Kortikosteroiden können Sehstörungen auftreten. Wenn ein Patient mit Symptomen wie verschwommenem Sehen oder anderen Sehstörungen vorstellig wird, ist eine Überweisung des Patienten an einen Augenarzt zur Bewertung möglicher Ursachen in Erwägung zu ziehen; diese umfassen unter anderem Katarakt, Glaukom oder seltene Erkrankungen, wie z. B. zentrale seröse Chorioretinopathie (CSC), die nach der Anwendung systemischer oder topischer Kortikosteroide gemeldet wurden.
Auswirkungen auf den Kalziumstoffwechsel
Aufgrund des Calcipotriolgehalts von Winxory kann eine Hyperkalzämie auftreten. Der Serumkalziumspiegel normalisiert sich nach Absetzen der Behandlung wieder. Das Risiko einer Hyperkalzämie ist gering, wenn die maximale Tagesdosis von Winxory (15 g) nicht überschritten wird (siehe Abschnitt 4.2).
Lokale Nebenwirkungen
In einem Vasokonstriktions-Test an gesunden Probanden entsprach das Ausmaß der Hautabblassung durch Winxory im Vergleich zu anderen topischen Kortikosteroiden einem Kortikosteroid der Klasse III. Eine gleichzeitige Behandlung mit anderen Steroiden auf dem gleichen Behandlungsareal muss vermieden werden.
Die Haut im Gesicht und an den Genitalien reagiert sehr empfindlich auf Kortikosteroide. Die Anwendung des Arzneimittels in diesen Bereichen ist zu vermeiden.
Der Patient muss über die korrekte Anwendung des Arzneimittels aufgeklärt werden, um das Auftragen und die versehentliche Übertragung auf Gesicht, Mund und Augen zu vermeiden. Die Hände müssen nach jeder Anwendung gewaschen werden, um eine versehentliche Übertragung auf diese Bereiche zu vermeiden.
Gleichzeitig auftretende Hautinfektionen
Bei Auftreten sekundärer Infektionen, sollen diese mit einer antimikrobiellen Therapie behandelt werden. Tritt dennoch eine Verschlechterung der Infektion auf, ist die Behandlung mit Kortikosteroiden abzubrechen (siehe Abschnitt 4.3).
Absetzen der Behandlung
Wird eine Psoriasisbehandlung mit Kortikosteroiden abgesetzt, besteht das Risiko einer generalisierten pustulösen Psoriasis oder von Rebound-Effekten. Die ärztliche Überwachung ist daher in der Nachbehandlungsphase fortzusetzen.
Langzeitanwendung
Die Langzeitanwendung von Kortikosteroiden kann das Risiko für lokale und systemische Nebenwirkungen erhöhen. Die Behandlung ist abzusetzen, wenn Nebenwirkungen im Zusammenhang mit der Langzeitanwendung von Kortikosteroiden auftreten (siehe Abschnitt 4.8).
Ungeprüfte Anwendung
Es liegen keine Erfahrungen mit der Anwendung von Winxory bei Psoriasis guttata vor.
Gleichzeitige Behandlung und UV-Exposition
Während der Behandlung mit Winxory sollen Ärzte Patienten darüber aufklären, eine übermäßige Exposition gegenüber natürlichem oder künstlichem Sonnenlicht zu begrenzen oder zu vermeiden.
Topisches Calcipotriol ist zusammen mit ultravioletter Strahlung (UVR) nur anzuwenden, wenn Arzt und Patient der Meinung sind, dass der potenzielle Nutzen die potenziellen Risiken überwiegt (siehe Abschnitt 5.3).
Winxory enthält Butylhydroxyanisol und Macrogolglycerolhydroxystearat
Butylhydroxyanisol kann örtlich begrenzt Hautreizungen (z. B. Kontaktdermatitis) oder Reizungen der Augen und Schleimhäute hervorrufen.
Macrogolglycerolhydroxystearat kann Hautreizungen hervorrufen.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Es wurden keine Studien zur Erfassung von Wechselwirkungen mit Winxory durchgeführt.
4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangerschaft
Bisher liegen keine hinreichenden Erfahrungen mit der Anwendung von Calcipotriol/Betamethason-Produkten bei Schwangeren vor. Bei oraler Anwendung an Tieren haben Studien zu Calcipotriol keine teratogenen Wirkungen gezeigt, obwohl eine Reproduktionstoxizität nachgewiesen wurde (siehe Abschnitt 5.3). Tierexperimentelle Studien mit Glukokortikoiden haben eine Reproduktionstoxizität gezeigt (siehe Abschnitt 5.3), aber eine Reihe von epidemiologischen Studien (weniger als 300 Schwangerschaftsausgänge) haben keine angeborenen Anomalien bei Säuglingen gezeigt, die von Frauen geboren wurden, die während der Schwangerschaft mit Kortikosteroiden behandelt wurden. Das potenzielle Risiko für den Menschen ist ungewiss. Daher soll Winxory während der Schwangerschaft nur angewendet werden, wenn der potenzielle Nutzen das potenzielle Risiko rechtfertigt.
Stillzeit
Betamethason geht in die Muttermilch über, aber in therapeutischen Dosen erscheinen unerwünschte Wirkungen auf das gestillte Kind unwahrscheinlich. Es liegen keine Daten zum Übergang von Calcipotriol in die Muttermilch vor. Winxory soll stillenden Frauen mit Vorsicht verordnet werden. Die Patientin ist anzuweisen, Winxory während der Stillzeit nicht auf der Brust anzuwenden.
Fertilität
Studien an Ratten mit oralen Dosen von Calcipotriol oder Betamethasondipropionat zeigten keine Beeinträchtigung der männlichen und weiblichen Fertilität (siehe Abschnitt 5.3).
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Winxory hat keinen oder einen zu vernachlässigenden Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.
4.8 Nebenwirkungen
Die Abschätzung der Häufigkeit von Nebenwirkungen basiert auf einer gepoolten Analyse von Daten aus klinischen Studien.
Alle berichteten Nebenwirkungen wurden mit einer Häufigkeit unter 1 % beobachtet. Die am häufigsten beobachteten Nebenwirkungen waren „Reaktionen an der Anwendungsstelle“, wie Reizungen, Schmerzen, Pruritis, Ekzem, Exfolation, Teleangiektasie und Follikulitis.
Die Nebenwirkungen sind nach Systemorganklasse und Häufigkeit in Tabelle 1 unten dargestellt. Innerhalb jeder Häufigkeitsgruppe sind Nebenwirkungen nach abnehmendem Schweregrad angegeben. Die Häufigkeit der Nebenwirkungen wird in den folgenden Kategorien ausgedrückt: gelegentlich (> 1/1.000, < 1/100); nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).
Tabelle 1: Für Winxory berichtete Nebenwirkungen
Systemorganklasse | Gelegentlich | Nicht bekannt |
Infektionen und parasitäre Erkrankungen | Follikulitis an der Applikationsstelle | |
Erkrankungen des Nervensystems | Schlaflosigkeit | |
Augenerkrankungen | Verschwommenes Sehen* | |
Erkankungen der Haut und des Unterhautgewebes | Pruritus Ausschlag Urtikaria | |
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort | Reizung der Applikationsstelle Schmerzen an der Applikationsstelle Pruritus an der Applikationsstelle Ekzem an der Applikationsstelle Exfoliation der Applikationsstelle Teleangiektasie an der Applikationsstelle |
* Siehe Abschnitt 4.4
Die folgenden Nebenwirkungen werden den pharmakologischen Klassen von Calcipotriol bzw. Betamethason zugerechnet:
Calcipotriol
Zu den Nebenwirkungen zählen Reaktionen an der Applikationsstelle, Pruritus, Hautreizung, Brennen und Stechen, trockene Haut, Erythem, Hautausschlag, Dermatitis, Ekzem, verstärkte Psoriasis, Lichtempfindlichkeit und Überempfindlichkeitsreaktionen, einschließlich sehr seltener Fälle von Angioödem und Gesichtsödem.
Systemische Nebenwirkungen nach topischer Anwendung können in sehr seltenen Fällen auftreten und Hyperkalzämie oder Hyperkalziurie verursachen (siehe Abschnitt 4.4).
Betamethason (als Dipropionat)
Nach topischer Anwendung, insbesondere bei Langzeitbehandlung, können lokale Reaktionen auftreten, einschließlich Hautatrophie, Teleangiektasie, Striae, Follikulitis, Hypertrichose, periorale Dermatitis, allergische Kontaktdermatitis, Depigmentierung und Kolloidmilium.
Bei der Behandlung von Psoriasis mit topischen Kortikosteroiden kann das Risiko einer generalisierten Psoriasis pustulosa bestehen.
Systemische Reaktionen aufgrund der topischen Anwendung von Kortikosteroiden sind bei Erwachsenen selten, können jedoch schwerwiegend sein. Nebennierenrindensuppression, Katarakt, Infektionen, Auswirkungen auf die Stoffwechselkontrolle bei einem Diabetes mellitus und Anstieg des Augeninnendrucks können insbesondere bei Langzeitbehandlung auftreten. Systemische Reaktionen treten häufiger auf, wenn unter Okklusion (Kunststoff, Hautfalten) oder auf großen Flächen aufgetragen wird und im Rahmen einer Langzeitbehandlung (siehe Abschnitt 4.4).
Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels.
Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung über das
Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen,
Traisengasse 5,
1200 WIEN, ÖSTERREICH,
Fax: + 43 (0) 50 555 36207,
Website:
anzuzeigen.
4.9 Überdosierung
4.9 ÜberdosierungEine Anwendung über die empfohlene Dosis hinaus kann zu einem erhöhten Serumkalziumspiegel führen, der sich nach Absetzen der Behandlung normalisiert. Zu den Symptomen einer Hyperkalzämie zählen Polyurie, Verstopfung, Muskelschwäche, Verwirrtheit und Koma.
Eine übermäßig lange Anwendung topischer Kortikosteroide kann zu einer
Nebennierenrindensuppression führen, die in der Regel reversibel ist. Eine symptomatische Behandlung kann angezeigt sein.
Im Falle einer chronischen Toxizität muss die Kortikosteroidbehandlung schrittweise ausgeschlichen werden.
5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Antipsoriatika. Andere Antipsoriatika zur topischen Anwendung, Calcipotriol, Kombinationen, ATC-Code: D05AX52
Wirkmechanismus
Winxory kombiniert die pharmakologischen Wirkungen von Calcipotriolhydrat als synthetisches Vitamin D3-Analogon und Betamethasondipropionat als synthetisches Kortikosteroid.
Bei Psoriasis wirken Vitamin D und seine Analoga hauptsächlich, indem sie die Keratinozytenproliferation hemmen und die Keratinozytendifferenzierung induzieren. Der zugrundeliegende antiproliferative Mechanismus von Vitamin D in Keratinozyten beinhaltet die Induktion des Wachstumshemmfaktor-transformierenden Wachstumsfaktors Beta und von zyklinabhängigen Kinase-Inhibitoren, mit anschließendem Wachstumsstillstand in der G1-Phase des Zellzyklus sowie Herunterregulierung der beiden Proliferationsfaktoren Early-Growth-Response-1 und Polo-like-Kinase-2.
Darüber hinaus hat Vitamin D eine immunmodulatorische Wirkung durch die Unterdrückung der Aktivierung und Differenzierung von Th17/Th1 Zellen bei gleichzeitiger Induktion einer Th2/Treg-Antwort.
Bei Psoriasis unterdrücken Kortikosteroide das Immunsystem, insbesondere entzündungsfördernde Zytokine und Chemokine, und hemmen so die T-Zell-Aktivierung. Auf molekularer Ebene wirken Kortikosteroide über den intrazellulären Glukokortikoidrezeptor und die entzündungshemmende Funktion ist auf die Transrepression von proinflammatorischen Transkriptionsfaktoren wie Kernfaktor kB, Aktivatorprotein-1 und Interferon-Regulationsfaktor-3 zurückzufuhren.
In Kombination führen Calcipotriol und Betamethasondipropionat zu größeren entzündungshemmenden und antiproliferativen Effekten als jede Komponente für sich allein.
Pharmakodynamische Wirkungen
Die Suppression der HPA-Achse wurde bei erwachsenen Probanden (N = 27) mit ausgedehnter Psoriasis untersucht, die 20–30 % der Körperoberfläche (einschließlich Kopfhaut) unter maximalen Einsatzbedingungen umfasste. Die Behandlung bestand aus der einmal täglichen Anwendung von Winxory auf dem Körper und der Kopfhaut (75 % der Probanden hatten eine Kopfhautbeteiligung) für bis zu 8 Wochen. Eine Nebennierensuppression wurde bei 1 von 27 Patienten (3,7 %) nach 4 Behandlungswochen und bei einem weiteren Patienten nach 8 Behandlungswochen (N = 26) beobachtet.
Es zeigte sich keine Tendenz zu sinkenden Cortisolspiegeln nach der ACTH-Stimulation mit steigender systemischer Konzentration von B17P, gemessen anhand der AUC0–7 oder Cmax, oder mit steigender durchschnittlicher wöchentlicher Menge der angewendeten Winxory.
Während der Behandlung mit Winxory gab es keine Probanden, die Laborwerte zeigten, die auf eine Veränderung des Kalziumstoffwechsels hinwiesen.
Klinische Wirksamkeit und Sicherheit
Die Wirksamkeit der einmal täglichen Anwendung von Winxory wurde in zwei randomisierten, prüfarztverblindeten, 8-wöchigen klinischen Studien an 738 Patienten mit Psoriasis am Körper und am Rumpf (auch Kopfhaut in Studie 1) mit leichter bis mittelschwerer Psoriasis gemäß der Gesamtbeurteilung der Schwere der Erkrankung durch den Arzt (PGA; Physician's Global Assessment of disease severity) untersucht. Diese wurden mit Winxory oder einem entsprechenden Vehikel behandelt. Die Verteilung der Krankheitsschweregrade der randomisierten Studienteilnehmer war in den beiden Studien ähnlich und repräsentativ für die klinische Praxis, wobei die Mehrheit der Studienteilnehmer eine leichte bis mittelschwere Krankheit, und 24 % eine schwere Krankheit gemäß KOF (Körperoberfläche) (mehr als 10 % der KOF betroffen) und mehr als 12 % eine schwere Krankheit gemäß mPASI (modified Psoriasis Area and Severity Index) (mPASI > 12) bei Baseline aufwiesen. Winxory war bei allen Schweregraden der Erkrankung wirksam.
Calcipotriol/Betamethasondipropionat-Gel wurde als aktives Vergleichspräparat angewendet.
Die Ergebnisse sowohl der primären als auch der sekundären Wirksamkeitsendpunkte in Studie 1 und Studie 2 zeigten, dass Winxory im Vergleich zum Vehikel in allen bestätigenden Wirksamkeitsendpunkten bei der Behandlung von Psoriasis am Körper und am Rumpf eine überlegene Wirksamkeit aufwies (p < 0,0001; Tabelle 2). Der mittels PGA beurteilte Behandlungserfolg war definiert als „erscheinungsfrei“ oder „fast erscheinungsfrei“ für Patienten mit mittelschwerer Erkrankung bei Baseline und „erscheinungsfrei“ für Patienten mit leichter Erkrankung bei Baseline.
Tabelle 2: Wirksamkeit in Studie 1 und Studie 2 mit Winxory
Studie 1 | Studie 2 | |||
Winxory N= 213 | Vehikel-Creme N = 68 | Winxory N = 342 | Vehikel-Creme N = 115 | |
Anteil Patienten mit „Behandlungserfolg“ nach PGA in Woche 8 (CI 95%) | 50,7 (43,9; 57,5) | 6,1 (-0,2; 12,4) | 37,4 (32,1; 42,6) | 3,7 (0,1; 7,2) |
Mittlere prozentuale Reduktion des mPASI in Woche 8 | 67,5 | 11,7 | 62,9 | 22,9 |
PASI75 in Woche 8 (CI 95%) | 47,6 (40,8; 54,4) | 5,1 (-0,5; 10,7) | 41,6 (36,3; 47,0) | 8,1 (2,8; 13,5) |
Abbildung 1: Wirksamkeitsergebnisse im Zeitverlauf in Studie 1
Studie 1: Prozentuale Veränderung im mPASI gegenüber Baseline. Statistisch signifikante Behandlungsunterschiede in Bezug auf das Vehikel wurden ab Woche 1 (p < 0,0001) und danach beobachtet.
Studie 1: Behandlungserfolg laut PGA. Statistisch signifikante Behandlungsunterschiede gegenüber dem Vehikel wurden ab Woche 4 (p < 0,0001) und danach beobachtet.
Winxory hat in Woche 8 im Vergleich zum Calcipotriol/Betamethasondipropionat-Gel einen statistisch signifikant größeren Behandlungserfolg laut PGA gezeigt.
In Studie 1 wurde die Wirksamkeit von Winxory auf Kopfhaut-Psoriasis als Anteil der Studienteilnehmer mit „Behandlungserfolg“ laut PGA untersucht (Tabelle 3). Die Wirksamkeit von Winxory bei Kopfhaut-Psoriasis war in Woche 4 (p = 0,0051) und Woche 8 (p = 0,0002) statistisch signifikant größer als beim Vehikel.
Tabelle 3: Wirksamkeit von Winxory bei Kopfhaut-Psoriasis in Studie 1
Studie 1 | ||
Winxory N = 112 | Vehikel-Creme N = 38 | |
Anteil Patienten mit „Behandlungserfolg“ nach PGA in Woche 8 (CI 95%) | 50,8 (41,4; 60,1) | 9,3 (-0,5; 19,1) |
In Studie 2 zeigte die Winxory eine überlegene Reduktion des Juckreizes gegenüber dem Vehikel, definiert als Verbesserung des Pruritus um mindestens 4 Punkte auf der numerischen Bewertungsskala (NRS) von der Baseline bis Woche 4. Ein statistisch signifikanter Behandlungsunterschied
(p < 0,0001) wurde ab Woche 1 und danach beobachtet.
Abbildung 2: Verbesserung des Pruritus-NRS von Baseline bis Woche 4 in Studie 2 mit
Winxory
Die Wirkung von Winxory auf die Lebensqualität wurde in beiden Studien untersucht. Der Fragebogen zur dermatologisch bezogenen Lebensqualität (DLQI), der sich darauf bezieht, inwieweit der Studienteilnehmer in seinen täglichen Aktivitäten durch seinen Hautzustand beeinflusst ist, zeigte sowohl in Woche 4 (p < 0,0001) als auch in Woche 8 (p < 0,0001) eine statistisch signifikante deutlichere Verbesserung der Lebensqualität durch Winxory im Vergleich zum Vehikel.
In den Studien gaben die Studienteilnehmer unter Verwendung eines validierten Bewertungsinstruments (Psoriasis Treatment Convenience Scale) an, dass die Winxory sehr angenehm war. Dabei wurden Aspekte bewertet, die von den Studienteilnehmern für eine topische Behandlung als am Wichtigsten erachtet wurden, wie z. B. einfache Anwendung, nicht-fettende Substanz, gute Feuchtigkeitsversorgung und Auswirkungen auf die tägliche Routine.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Nach systemischer Exposition werden beide Wirkstoffe – Calcipotriol und Betamethasondipropionat -schnell und umfassend metabolisiert.
Der Hauptausscheidungsweg von Calcipotriol ist über den Stuhl (Ratten und Minischweine) und bei Betamethasondipropionat über den Urin (Ratten und Mäuse). Bei Ratten zeigten Gewebeverteilungsstudien mit radioaktiv markiertem Calcipotriol und Betamethasondipropionat, dass die Nieren und die Leber den höchsten Grad an Radioaktivität aufwiesen.
Das Ausmaß der perkutanen Resorption beider Wirkstoffe nach topischer Anwendung von Winxory wurde in der HPA-Achsenstudie bei Studienteilnehmern mit ausgedehnter Psoriasis vulgaris bestimmt (siehe Abschnitt 5.1).
Die Plasmakonzentrationen von Calcipotriol und Betamethasondipropionat und ihren Hauptmetaboliten wurden nach 4 und 8 Wochen einmal täglicher Anwendung von Winxory gemessen.
Der Mittelwert aller Analyten lag innerhalb des subnanomolaren Plasmakonzentrationsbereichs und in den meisten Proben unterhalb oder nahe der unteren Bestimmungsgrenze.
Einer von 27 (3,7 %) Studienteilnehmern wies in Woche 4 messbare Calcipotriol-Spiegel auf. 3 von 27 (11,1 %) Studienteilnehmern wiesen in Woche 4 messbare Spiegel des Hauptmetaboliten von Calcipotriol, MC1080, auf. Kein Studienteilnehmer wies in Woche 8 messbare Calcipotriol- oder MC1080-Spiegel auf.
Bei Betamethasondipropionat gab es 3 Patienten (11,1 %) mit messbaren Betamethasondipropionat-Spiegeln in Woche 4. Der Hauptmetabolit von Betamethasondipropionat, Betamethason 17-Propionat (B17P) war bei 13 Patienten (48,1 %) in Woche 4 messbar. Keiner der Studienteilnehmer hatte messbare Betamethasondipropionat-Spiegel in Woche 8, aber 7 von 17 (41,2 %) Studienteilnehmern wiesen messbare B17P-Spiegel in Woche 8 auf.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
5.3 Präklinische Daten zur SicherheitStudien mit Kortikosteroiden an Tieren haben eine Reproduktionstoxizität gezeigt (Gaumenspalte, Skelettfehlbildungen). In Reproduktionstoxizitätsstudien mit langfristiger oraler Verabreichung von Kortikosteroiden an Ratten wurden verlängerte Gestation sowie verlängerte und erschwerte Geburt festgestellt. Weiterhin waren bei den Nachkommen eine erhöhte Sterblichkeitsrate, ein verringertes Geburtsgewicht und eine verminderte Gewichtszunahme zu beobachten. Es bestand keine Beeinträchtigung der Fertilität. Die Relevanz für den Menschen ist unbekannt.
Calcipotriol hat eine maternale und fetale Toxizität bei Ratten und Kaninchen gezeigt, wenn es oral in Dosen von 54 ^g/kg/Tag bzw. 12 ^g/kg/Tag verabreicht wurde. Die bei gleichzeitiger maternaler Toxizität beobachteten fetalen Anomalien umfassten Anzeichen, die auf eine Skelettunreife hindeuten (unvollständige Ossifikation der Schambeine und Vorderbeinphalangen und vergrößerte Fontanellen) und eine erhöhte Inzidenz überzähliger Rippen.
Die geschätzte systemische Exposition nach topischer Anwendung von Winxory bei PsoriasisPatienten ist im Vergleich zu den in den oralen in-vivo -Studien untersuchten Konzentrationen von Calcipotriol vernachlässigbar, und es besteht kein nennenswertes Reproduktionsrisiko für Menschen, die eine therapeutische Exposition mit Winxory erhalten.
Basierend auf konventionellen Studien zur Sicherheitspharmakologie, Toxizität bei wiederholter Gabe und Genotoxizität lassen die präklinischen Daten keine besonderen Gefahren für den Menschen erkennen.
Eine Karzinogenitätsstudie mit dermaler Anwendung von Calcipotriol an Mäusen und eine Karzinogenitätsstudie mit oraler Anwendung an Ratten ergaben kein besonderes Risiko für den Menschen.
Studien zur Photo-(Co)-Karzinogenese an Mäusen legen nahe, dass Calcipotriol die Wirkung von UV-Strahlung zur Induktion von Hauttumoren verstärken kann.
Eine Karzinogenitätsstudie mit dermaler Anwendung an Mäusen und eine Karzinogenitätsstudie mit oraler Anwendung an Ratten ergaben kein besonderes Risiko von Betamethasondipropionat für den Menschen.
In einer Verträglichkeitsstudie mit lokaler Anwendung an Minischweinen verursachte Winxory leichte bis mäßige Hautreizungen.
6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Isopropylmyristat
Dickflüssiges Paraffin
Mittelkettige Triglyceride
2-Propanol
Macrogollaurylether
Poloxamer
Macrogolglycerolhydroxystearat
Carbomer
Butylhydroxyanisol
Trolamin
Dinatriumhydrogenphosphat Heptahydrat
Natriumdihydrogenphosphat Monohydrat
All-rac – a -Tocopherol
Gereinigtes Wasser
6.2 Inkompatibilitäten
Nicht zutreffend.
6.3 Dauer der Haltbarkeit
2 Jahre
Nach dem ersten Öffnen: 6 Monate.
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Nicht über 25 °C lagern.
Nicht einfrieren.
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
Mit Epoxyphenol beschichtetete Aluminiumtuben mit einem Polyethylen-Schraubverschluss.
Packungsgröße: Eine Tube mit 60 g oder eine Bündelpackung mit 120 g (2 Kartons mit je einer Tube mit 60 g).
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die BeseitigungNicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu beseitigen.
7. INHABER DER ZULASSUNG
Almirall, S.A.
Ronda General Mitre 151
08022 Barcelona
Spanien
Mitvertrieb:
Almirall Hermal GmbH
Scholtzstr. 3
21465 Reinbek
Deutschland
Telefon: (040)-727 04–0
Telefax: (040)-727 04 329
8. ZULASSUNGSNUMMER
Z.Nr.: 140819
9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG
Datum der Erteilung der Zulassung: 17.09.2021
Mehr Informationen über das Medikament Winxory 50 Mikrogramm/g + 0,5 mg/g Creme
Arzneimittelkategorie: standardarzneimittel
Suchtgift: Nein
Psychotrop: Nein
Zulassungsnummer: 140819
Rezeptpflichtstatus: Arzneimittel zur einmaligen Abgabe auf aerztliche Verschreibung
Abgabestatus: Abgabe durch eine (öffentliche) Apotheke
Inhaber/-in:
Almirall S.A., Ronda General Mitre 151, 08022 Barcelona, Spanien