Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Vizimaco 0,3 mg/ml + 5 mg/ml Augentropfen, Lösung
1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS
Vizimaco 0,3 mg/ml + 5 mg/ml Augentropfen, Lösung
2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG
1 ml Lösung enthält 0,3 mg Bimatoprost und 5 mg Timolol (entsprechend 6,8 mg Timololmaleat).
Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung:
Dinatriumhydrogenphosphat-Heptahydrat 2,68 mg/ml (0,0285 mg Phosphate in jedem Tropfen).
Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1.
3. DARREICHUNGSFORM
Augentropfen, Lösung.
Klare farblose wässrige Lösung, im Wesentlichen frei von sichtbaren Partikeln.
pH-Wert: 6,8–7,8
Osmolalität: 290 mOsmol/kg ± 10 % (261–319 mOsmol/kg)
4. KLINISCHE ANGABEN
4.1 Anwendungsgebiete
Senkung des erhöhten Augeninnendrucks (IOD) bei erwachsenen Patienten mit Offenwinkelglaukom oder okulärer Hypertension, die auf die topische Anwendung von Betablockern oder Prostaglandinanaloga nur unzureichend ansprechen.
4.2 Dosierung und Art der Anwendung
Dosierung
Empfohlene Dosierung bei Erwachsenen (einschließlich älterer Patienten)
Es wird empfohlen, einmal täglich entweder morgens oder abends einen Tropfen Vizimaco in das betroffene Auge/die betroffenen Augen einzutropfen. Die Anwendung soll jeden Tag zur gleichen Zeit erfolgen.
Daten aus der Literatur über konservierungsmittelhaltige Bimatoprost/Timolol 0,3 mg/ml + 5 mg/ml Augentropfen, Lösung weisen darauf hin, dass die abendliche Anwendung eine höhere augeninnendrucksenkende Wirkung als die morgendliche Anwendung hat. Bei der Überlegung, ob die Anwendung morgens oder abends erfolgen soll, ist jedoch auch die Wahrscheinlichkeit der Compliance zu berücksichtigen (siehe Abschnitt 5.1).
Wird eine Anwendung vergessen, ist die Therapie mit der nächsten planmäßigen Dosis fortzusetzen. Pro Auge darf nicht mehr als ein Tropfen pro Tag eingetropft werden.
Eingeschränkte Nieren- und Leberfunktion
Konservierungsmittelfreie Bimatoprost/Timolol 0,3 mg/ml + 5 mg/ml Augentropfen, Lösung wurden bei Patienten mit eingeschränkter Leber- oder Nierenfunktion nicht untersucht und dürfen daher bei diesen Patienten nur mit Vorsicht angewendet werden.
Kinder und Jugendliche
Die Sicherheit und Wirksamkeit von konservierungsmittelfreien Bimatoprost/Timolol 0,3 mg/ml + 5 mg/ml Augentropfen, Lösung bei Kindern im Alter unter 18 Jahren ist nicht erwiesen. Es liegen keine Daten vor.
Art der Anwendung
Zur Anwendung am Auge.
Wird mehr als ein topisches Arzneimittel zur Behandlung von Augenerkrankungen appliziert, müssen die Anwendungen der einzelnen Ophthalmika mindestens fünf Minuten auseinanderliegen.
Bei Anwendung eines nasolakrimalen Verschlusses oder Schließen der Augenlider für zwei Minuten wird die systemische Resorption vermindert. Dies kann zu einer Reduzierung der systemischen Nebenwirkungen und zu einer höheren lokalen Wirksamkeit führen.
Vizimaco Augentropfen, Lösung ist eine sterile Lösung, die keine Konservierungsmittel enthält.
Patienten sind anzuweisen, vor der Anwendung des Arzneimittels die Hände zu waschen und darauf zu achten, dass die Spitze des Tropfeinsatzes des Behältnisses nicht mit dem Auge bzw. dem Augenumfeld in Berührung kommt. Die Folge könnte eine Verletzung des Auges sein.
Zudem sind Patienten darauf hinzuweisen, dass es bei unsachgemäßem Gebrauch zu Kontaminationen der okularen Lösung durch häufig auftretende Bakterien kommt, die Augeninfektionen auslösen. Schwere Schäden am Auge, bis hin zum Verlust der Sehkraft, können die Folge verunreinigter Lösungen sein.
4.3 Gegenanzeigen
Überempfindlichkeit gegen einen der Wirkstoffe oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile. Reaktive Atemwegserkrankungen, einschließlich Bronchialasthma oder anamnestisch bekanntem Bronchialasthma, schwere chronisch obstruktive Lungenerkrankung. Sinusbradykardie, Sick-Sinus-Syndrom, sinuatrialer Block, atrioventrikulärer Block zweiten und dritten Grades, der nicht durch einen Herzschrittmacher kontrolliert wird. Manifeste Herzinsuffizienz, kardiogener Schock.4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Wie andere topisch applizierte Ophthalmika können auch die Wirkstoffe (Timolol/ Bimatoprost) von Vizimaco systemisch resorbiert werden. Eine vermehrte systemische Resorption der Einzelwirkstoffe wurde bei konservierungsmittelhaltigen Bimatoprost/Timolol 0,3 mg/ml + 5 mg/ml Augentropfen, Lösung nicht beobachtet. Aufgrund der beta-adrenergen Komponente Timolol können die gleichen kardiovaskulären, pulmonalen und anderen Nebenwirkungen auftreten wie bei systemisch eingesetzten Betablockern.
Die Inzidenz von systemischen Nebenwirkungen infolge topischer ophthalmischer Anwendung ist niedriger als bei einer systemischen Anwendung. Informationen zur Reduzierung der systemischen Resorption, siehe Abschnitt 4.2.
Herzerkrankungen
Bei Patienten mit kardiovaskulären Erkrankungen (z. B. koronarer Herzerkrankung, Prinzmetal-Angina und Herzinsuffizienz) sowie Hypotonie muss die Behandlung mit Betablockern kritisch überprüft werden. Eine Behandlung mit anderen Wirkstoffen ist in Erwägung ziehen. Patienten mit kardiovaskulären Erkrankungen müssen auf Anzeichen einer Verschlechterung dieser Erkrankungen sowie auf Nebenwirkungen hin überwacht werden.
Aufgrund ihrer negativen Auswirkungen auf die Leitungszeit dürfen Betablocker bei Patienten mit einem AV-Block 1. Grades nur mit Vorsicht eingesetzt werden.
Gefäßerkrankungen
Patienten mit schweren peripheren Kreislaufstörungen bzw. -erkrankungen (z. B. schwere Formen der Raynaud-Erkrankung bzw. des Raynaud-Syndrom) müssen mit Vorsicht behandelt werden.
Erkrankungen der Atemwege
Die Atemwege betreffende Nebenwirkungen, einschließlich Tod durch Bronchospasmus bei Asthmapatienten, wurden nach der Anwendung einiger ophthalmischer Betablocker berichtet.
Bei Patienten mit leichter/mittelschwerer chronisch obstruktiver Lungenerkrankung (COPD) ist Vizimaco mit Vorsicht und nur dann anzuwenden, wenn der mögliche Nutzen das potentielle Risiko überwiegt.
Endokrine Erkrankungen
Betablocker dürfen bei Patienten, die zu spontaner Hypoglykämie neigen oder bei Patienten mit labilem Diabetes nur mit Vorsicht angewendet werden, da sie die Anzeichen und Symptome einer akuten Hypoglykämie maskieren können.
Betablocker können zudem Anzeichen einer Hyperthyreose maskieren.
Hornhauterkrankungen
Ophthalmische Betablocker können zu Augentrockenheit führen. Patienten mit Hornhauterkrankungen sind mit Vorsicht zu behandeln.
Andere Betablocker
Die Wirkung auf den Augeninnendruck oder die bekannten Wirkungen einer systemischen Betablockade können bei Patienten, die bereits einen systemischen Betablocker erhalten, durch die Anwendung von Timolol verstärkt werden. Die Reaktion dieser Patienten muss sorgfältig überwacht werden. Die Anwendung von zwei topischen Betablockern wird nicht empfohlen (siehe Abschnitt 4.5).
Anaphylaktische Reaktionen
Unter einer Behandlung mit Betablockern können Atopiker und Patienten mit schweren anaphylaktischen Reaktionen auf verschiedene Allergene in der Vorgeschichte stärker auf wiederholte Kontakte mit solchen Allergenen reagieren, während sie möglicherweise nicht bzw. nur unzureichend auf die zur Behandlung anaphylaktischer Reaktionen üblicherweise eingesetzte Dosis von Adrenalin ansprechen.
Aderhautablösung
Bei der Behandlung mit Substanzen, die die Kammerwassersekretion hemmen (z. B. Timolol, Acetazolamid), wurde nach filtrierenden Eingriffen über Aderhautablösung berichtet.
Chirurgische Anästhesie
Ophthalmologische Betablocker können die systemische Wirkung von Beta-Agonisten, z. B. Adrenalin, blockieren. Der Anästhesist muss informiert werden, wenn der Patient Timolol erhält.
Leber
Bei Patienten mit anamnestisch bekannter leichter Leberinsuffizienz oder anormalen Alaninaminotransferase- (ALT), Aspartataminotransferase- (AST) und/oder BilirubinAusgangswerten hatten Bimatoprost Augentropfen über 24 Monate keine Nebenwirkungen auf die Leberfunktion. Bei der Anwendung von Timolol am Auge sind Nebenwirkungen auf die Leberfunktion nicht bekannt.
Augen
Patienten sollten vor Behandlungsbeginn über die Möglichkeit eines verstärkten Wimpernwachstums und einer periorbitalen Hyperpigmentierung informiert werden, da diese Veränderungen während der Behandlung mit konservierungsmittelfreien Bimatoprost/Timolol 0,3 mg/ml + 5 mg/ml Augentropfen, Lösung beobachtet wurden. Eine verstärkte braune Irispigmentierung wurde zudem bei der Behandlung mit konservierungsmittelhaltigen Bimatoprost/Timolol 0,3 mg/ml + 5 mg/ml Augentropfen, Lösung festgestellt. Die verstärkte Irispigmentierung wird wahrscheinlich bestehen bleiben und kann – wenn nur ein Auge therapiert wird – ein unterschiedliches Aussehen der Augen zur Folge haben.
Die Irispigmentierung kann auch nach Absetzen der Bimatoprost/Timolol 0,3 mg/ml + 5 mg/ml Augentropfen, Lösung im Sinne einer bleibenden Veränderung fortbestehen. Nach 12-monatiger Behandlung mit konservierungsmittelhaltigen Bimatoprost/Timolol 0,3 mg/ml + 5 mg/ml Augentropfen, Lösung lag die Häufigkeit einer Irispigmentierung bei 0,2 %. Nach 12-monatiger Therapie mit Augentropfen, die als Wirkstoff ausschließlich Bimatoprost enthielten, betrug die Häufigkeit 1,5 % und erhöhte sich nach 3-jähriger Behandlung nicht. Die veränderte Pigmentierung wird eher durch einen erhöhten Melaningehalt in den Melanozyten als durch eine Erhöhung der Melanozytenzahl verursacht. Die Langzeiteffekte einer verstärkten Irispigmentierung sind nicht bekannt. Veränderungen der Irisfarbe infolge einer ophthalmischen Anwendung von Bimatoprost sind möglicherweise erst nach mehreren Monaten oder Jahren wahrnehmbar. Weder Nävi noch Flecken der Iris scheinen von der Behandlung beeinflusst zu werden. Eine periorbitale Gewebepigmentierung wurde bei einigen Patienten als reversibel berichtet.
Das Auftreten von Makulaödemen, einschließlich zystoider Makulaödeme, wurde unter konservierungsmittelhaltigen Bimatoprost/Timolol 0,3 mg/ml + 5 mg/ml Augentropfen, Lösung berichtet. Vizimaco sollte daher bei aphaken Patienten, pseudophaken Patienten mit Ruptur des hinteren Kapselsacks oder Patienten mit bekannten Risikofaktoren für ein Makulaödem (z. B. intraokulare Operationen, retinale Venenverschlüsse, entzündliche Augenerkrankungen und diabetische Retinopathie) nur mit Vorsicht angewendet werden. Die Anwendung von Vizimaco sollte bei Patienten mit akuten intraokularen Entzündungen (z. B. Uveitis) mit Vorsicht erfolgen, da sich die Entzündung verschlimmern kann.
Haut
In Bereichen, in denen Bimatoprost/Timolol 0,3 mg/ml + 5 mg/ml Augentropfen, Lösung wiederholt mit der Hautoberfläche in Kontakt kommt, besteht die Möglichkeit von Haarwachstum. Daher ist es wichtig, Vizimaco nur anweisungsgemäß anzuwenden und zu vermeiden, dass Flüssigkeit über die Wange oder andere Hautbereiche läuft.
Sonstige Erkrankungen
Konservierungsmittelfreie Bimatoprost/Timolol 0,3 mg/ml + 5 mg/ml Augentropfen, Lösung wurden bei Patienten mit entzündlichen Augenerkrankungen, neovaskulärem, entzündlichem Winkelblockglaukom, Kongenitalglaukom oder Engwinkelglaukom nicht untersucht.
Studien zu Bimatoprost 0,3 mg/ml bei Patienten mit Glaukom oder okulärer Hypertension haben gezeigt, dass die häufigere Exposition des Auges gegenüber mehr als einer Bimatoprost-Dosis täglich die augeninnendrucksenkende Wirkung vermindern kann. Patienten, die Vizimaco in Kombination mit anderen Prostaglandinanaloga anwenden, müssen auf Änderungen des Augeninnendrucks hin überwacht werden.
Patienten mit einer anamnestisch bekannten Überempfindlichkeit gegen Silber sollten dieses Arzneimittel nicht anwenden, da abgegebene Tropfen der Dosierungsflüssigkeit Spuren von Silber enthalten können.
Die Anwendung von Vizimaco kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Es wurden keine spezifischen Studien zur Erfassung von Wechselwirkungen mit der fixen Kombination Bimatoprost/Timolol durchgeführt.
Wird eine ophthalmische Betablocker-Lösung in Kombination mit oral applizierten Calciumkanalblockern, Guanethidin, beta-adrenergen blockierenden Substanzen, Parasympathikomimetika, Antiarrhythmika (einschließlich Amiodaron) und Digitalisglykosiden angewendet, kann es zu additiven Wirkungen mit der Gefahr einer Hypotonie und/oder einer ausgeprägten Bradykardie kommen.
Eine verstärkte systemische Betablockade (z. B. verminderte Herzfrequenz, Atemdepression) wurde während der kombinierten Behandlung mit CYP2D6-Inhibitoren (z. B. Chinidin, Fluoxetin, Paroxetin) und Timolol beobachtet.
Gelegentlich wurde eine Mydriasis infolge der gleichzeitigen Anwendung von ophthalmischen Betablockern und Adrenalin (Epinephrin) berichtet.
4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangerschaft
Es liegen keine hinreichenden Daten für die Anwendung der fixen Kombination von Bimatoprost/Timolol bei Schwangeren vor. Vizimaco wird während der Schwangerschaft nicht empfohlen, es sei denn, dies ist eindeutig erforderlich. Informationen zur Reduzierung der systemischen Resorption, siehe Abschnitt 4.2.
Bimatoprost
Es liegen keine hinreichenden klinischen Daten von exponierten Schwangeren vor. Tierexperimentelle Studien haben Reproduktionstoxizität bei hohen maternal-toxischen Dosen gezeigt (siehe Abschnitt 5.3).
Timolol
Epidemiologische Studien haben keine Hinweise auf Fehlbildungen ergeben, aber ein Risiko für intrauterine Wachstumsretardierung bei der Einnahme von Betablockern gezeigt. Darüber hinaus wurden bei Neugeborenen Anzeichen und Symptome einer Betablockade (z. B. Bradykardie, Hypotonie, Atemnot und Hypoglykämie) beobachtet, sofern Betablocker bis zur Entbindung angewendet wurden. Wird Vizimaco bis zur Entbindung angewendet, ist das Neugeborene in den ersten Lebenstagen sorgfältig zu überwachen. Tierexperimentelle Studien mit Timolol haben bei signifikant höheren Dosen als in der klinischen Praxis üblich, Reproduktionstoxizität gezeigt (siehe Abschnitt 5.3).
Stillzeit
Timolol
Betablocker werden in die Muttermilch ausgeschieden. Bei den therapeutischen Dosen von Timolol in Augentropfen ist es jedoch unwahrscheinlich, dass ausreichende Mengen in die Muttermilch gelangen, um beim Säugling klinische Symptome einer Betablockade hervorzurufen. Informationen zur Reduzierung der systemischen Resorption, siehe Abschnitt 4.2.
Bimatoprost
Es ist nicht bekannt, ob Bimatoprost beim Menschen in die Muttermilch übergeht. Bei säugenden Ratten wird Bimatoprost jedoch in die Milch sezerniert. Vizimaco wird während der Stillzeit nichtempfohlen.
Fertilität
Es liegen keine Studien zu den Auswirkungen von konservierungsmittelfreien Bimatoprost/Timolol 0,3 mg/ml + 5 mg/ml Augentropfen, Lösung auf die menschliche Fertilität vor.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Vizimaco hat einen zu vernachlässigenden Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen. Falls es nach dem Eintropfen zu vorübergehend verschwommenem Sehen kommt, sollte, wie auch bei anderen Arzneimitteln zur Behandlung von Augenerkrankungen, der Patient abwarten, bis er wieder klar sehen kann, bevor er am Straßenverkehr teilnimmt oder Maschinen bedient.
4.8 Nebenwirkungen
Konservierungsmittelfreie Bimatoprost/Timolol 0,3 mg/ml + 5 mg/ml Augentropfen, Lösung Zusammenfassung des Sicherheitsprofils
Die in klinischen Studien mit konservierungsmittelfreien Bimatoprost/Timolol 0,3 mg/ml + 5 mg/ml Augentropfen, Lösung berichteten Nebenwirkungen beschränkten sich entweder auf die bereits für die konservierungsmittelhaltige Bimatoprost/Timolol 0,3 mg/ml + 5 mg/ml Augentropfen, Lösung oder auf die für die einzelnen Wirkstoffe Bimatoprost und Timolol berichteten Nebenwirkungen. Es wurden keine neuen, für die konservierungsmittelfreien Bimatoprost/Timolol 0,3 mg/ml + 5 mg/ml Augentropfen, Lösung spezifischen Nebenwirkungen in klinischen Studien beobachtet.
Die meisten Nebenwirkungen, die in klinischen Studien mit konservierungsmittelfreien Bimatoprost/Timolol 0,3 mg/ml + 5 mg/ml Augentropfen, Lösung berichtet wurden, betrafen die Augen und waren leichter Ausprägung. Keine Nebenwirkung war schwerwiegend. Basierend auf einer klinischen Studie mit konservierungsmittelfreien Bimatoprost/Timolol 0,3 mg/ml + 5 mg/ml Augentropfen, Lösung bei täglicher Einmalgabe über einen Zeitraum von 12 Wochen war die am häufigsten berichtete Nebenwirkung eine Hyperämie der Bindehaut (meistens geringgradig bis leicht ausgeprägt und vermutlich von nichtentzündlicher Art) bei ca. 21 % der Patienten, die bei 1,4 % der Patienten zum Therapieabbruch führte.
Tabelle der Nebenwirkungen
Tabelle 1 zeigt die Nebenwirkungen, die während klinischer Studien sowohl mit konservierungsmittelfreien als auch mit konservierungsmittelhaltigen Bimatoprost/Timolol 0,3 mg/ml + 5 mg/ml Augentropfen, Lösung oder nach der Markteinführung berichtet wurden. In jeder Häufigkeitskategorie sind die Nebenwirkungen nach abnehmendem Schweregrad angeordnet.
Bei der Bewertung der unten aufgeführten möglichen Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:
Sehr häufig | > 1/10 |
Häufig | > 1/100, < 1/10 |
Gelegentlich | > 1/1.000, < 1/100 |
Selten | > 1/10.000, < 1/1.000 |
Sehr selten | < 1/10.000 |
Nicht bekannt | Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar. |
Tabelle 1
Systemorganklasse | Häufigkeit | Nebenwirkung |
Erkrankungen des Immunsystems | Nicht bekannt | Überempfindlichkeitsreaktionen, einschließlich Anzeichen oder Symptome von allergischer Dermatitis, Angioödem, Augenallergie |
Psychiatrische Erkrankungen | Nicht bekannt | Schlaflosigkeit2, Albträume2 |
Erkrankungen des | Häufig | Kopfschmerzen, Schwindel2 |
Nervensystems | ||
Nicht bekannt | Geschmacksstörung2 | |
Augenerkrankungen | Sehr häufig | Konjunktivale Hyperämie |
Häufig | Keratitis punctata, Hornhauterosion2, Augenbrennen2, Bindehautreizung1, Augenjucken, Augenstechen2, Fremdkörpergefühl, trockenes Auge, Liderythem, Augenschmerzen, Lichtscheu, Augensekret2, Sehstörungen2, Juckreiz am Augenlid, Verschlechterung der Sehschärfe2, Blepharitis2, Augenlidödem, Augenreizung, Tränensekretion verstärkt, Wimpernwachstum | |
Gelegentlich | Iritis2, Bindehautödem2, Lidschmerzen2, anomale Sinnesempfindung des Auges1, Asthenopie, Trichiasis2, verstärkte Irispigmentierung2, Vertiefung der Augenlidfurche, Retraktion des Augenlids2, Verfärbung der Wimpern (Dunkelverfärbung) 1 | |
Nicht bekannt | zystoides Makulaödem2, Schwellung des Auges, verschwommenes Sehen2 | |
Herzerkrankungen | Nicht bekannt | Bradykardie |
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums | Häufig | Rhinitis2 |
Gelegentlich | Dyspnoe | |
Nicht bekannt | Bronchospasmus (vor allem bei Patienten mit vorbestehender bronchospastischer Erkrankung) 2, Asthma | |
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes | Häufig | Lidpigmentierung2, Hirsutismus2, Hauthyperpigmentierung (periokular) |
Nicht bekannt | Alopezie2 | |
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort | Nicht bekannt | Ermüdung |
1 Nebenwirkungen, die nur bei Anwendung konservierungsmittelfreier Bimatoprost/Timolol 0,3 mg/ml + 5 mg/ml Augentropfen, Lösung beobachtet wurden
2 Nebenwirkungen, die nur bei Anwendung konservierungsmittelhaltiger Bimatoprost/Timolol 0,3 mg/ml + 5 mg/ml Augentropfen, Lösung beobachtet wurden
Wie andere topisch applizierte Ophthalmika wird Vizimaco (Bimatoprost/Timolol) in den Blutkreislauf resorbiert. Die Resorption von Timolol kann ähnliche Nebenwirkungen wie bei systemischen Betablockern verursachen. Die Inzidenz systemischer Nebenwirkungen nach der Anwendung am Auge ist niedriger als bei einer systemischen Anwendung. Informationen zur Reduzierung der systemischen Resorption, siehe Abschnitt 4.2.
Zusätzliche Nebenwirkungen, die bei Anwendung eines der beiden Wirkstoffe (Bimatoprost oder Timolol) beobachtet wurden und möglicherweise auch mit Vizimaco auftreten können, sind nachfolgend in Tabelle 2 aufgeführt:
Tabelle 2
Systemorganklasse | Nebenwirkung |
Erkrankungen des Immunsystems | Systemische allergische Reaktionen, einschließlich Anaphylaxie1 |
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen | Hypoglykämie1 |
Psychiatrische Erkrankungen | Depression1, Gedächtnisverlust1 Halluzination1 |
Erkrankungen des Nervensystems | Synkope1, Apoplexie1, Verstärkung der Anzeichen und Symptome einer Myasthenia gravis1, Parästhesien1, zerebrale Ischämie1 |
Augenerkrankungen | Verminderte Empfindlichkeit der Hornhaut1, Diplopie1, Ptosis1, Aderhautablösung nach Filtrationschirurgie (siehe Abschnitt 4.4) 1, Keratitis1, Blepharospasmus2, Netzhautblutung2, Uveitis2, Augenbeschwerden2 |
Herzerkrankungen | Atrioventrikulärer Block1, Herzstillstand1, Herzrhythmusstörungen1, Herzinsuffizienz1, dekompensierte Herzinsuffizienz1, Brustschmerzen1, Palpitationen1, Ödem1 |
Gefäßerkrankungen | Hypotonie1, Hypertonie2, Raynaud-Phänomen1, kalte Hände und Füße1 |
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums | Asthma-Exazerbation2, COPD-Exazerbation2, Husten1 |
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts | Übelkeit1,2, Diarrhoe1, Dyspepsie1, Mundtrockenheit1, Abdominalschmerzen1, Erbrechen1 |
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes | Psoriasisartiger Ausschlag1 oder Verschlimmerung einer Psoriasis1, Hautausschlag1, Hautverfärbung (periokulär)2 |
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen | Myalgie1 |
Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse | Sexuelle Dysfunktion1, verminderte Libido1 |
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort | Asthenie1,2 |
Untersuchungen | Anormale Leberfunktionstests2 |
1 Nebenwirkungen, die im Zusammenhang mit Timolol beobachtet wurden
2 Nebenwirkungen, die bei Bimatoprost-Monotherapie beobachtet wurden
Berichtete Nebenwirkungen von phosphathaltigen Augentropfen
Sehr selten wurden bei einigen Patienten mit stark geschädigter Hornhaut im Zusammenhang mit der Anwendung von phosphathaltigen Augentropfen Fälle von Kalkablagerungen in der Hornhaut berichtet.
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-RisikoVerhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung über das nationale Meldesystem anzuzeigen.
Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen
Traisengasse 5 1200 WIEN ÖSTERREICH
Fax: +43 (0) 50 555 36207
Website:
4.9 Überdosierung
Eine topische Überdosierung mit Vizimaco ist nicht zu erwarten oder mit Toxizität in Verbindung zu bringen.
Bimatoprost
Falls Vizimaco versehentlich oral eingenommen wurde, könnte die folgende Information hilfreich sein: Bei zweiwöchiger oraler Verabreichung an Ratten und Mäusen zeigten Bimatoprost-Dosen von bis zu 100 mg/kg/Tag keinerlei toxische Wirkung. Diese Dosis, ausgedrückt in mg/m2, ist um das mindestens 70-Fache höher als die Dosis, die bei versehentlicher Einnahme eines Flascheninhaltes Vizimaco durch ein Kind mit 10 kg Körpergewicht erreicht wird.
Timolol
Symptome einer systemischen Timolol-Überdosierung umfassen: Bradykardie, Hypotonie, Bronchospasmus, Kopfschmerzen, Schwindel, Kurzatmigkeit und Herzstillstand. In einer Studie an Patienten mit Niereninsuffizienz konnte gezeigt werden, dass Timolol nicht leicht dialysierbar ist.
Im Falle einer Überdosierung sollte symptomatisch und durch unterstützende Maßnahmen behandelt werden.
5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Ophthalmika – Beta-Adrenozeptorenantagonisten ATC-Code: S01ED51
Wirkmechanismus
Vizimaco enthält zwei Wirkstoffe, Bimatoprost und Timolol. Beide Komponenten senken einen erhöhten Augeninnendruck (IOD) über komplementäre Wirkmechanismen, wobei durch die kombinierte Wirkung im Vergleich zu einer allein angewendeten Komponente eine stärkere Senkung des Augeninnendrucks erreicht wird.
Konservierungsmittelfreie Bimatoprost/Timolol 0,3 mg/ml + 5 mg/ml Augentropfen, Lösung zeichnet sich durch einen raschen Wirkungseintritt aus.
Bimatoprost ist ein Wirkstoff mit potenter augeninnendrucksenkender Wirkung. Es ist ein synthetisches Prostamid, das eine strukturelle Ähnlichkeit zu Prostaglandin F2a (PGF2a) aufweist, jedoch nicht über die bekannten Prostaglandinrezeptoren wirkt. Bimatoprost imitiert selektiv die Wirkungen von vor kurzem entdeckten körpereigenen Substanzen, den so genannten Prostamiden. Die Struktur des Prostamidrezeptors wurde jedoch noch nicht identifiziert. Der Mechanismus, über den Bimatoprost beim Menschen eine Senkung des Augeninnendrucks bewirkt, ist eine Verstärkung des Kammerwasserabflusses über das Trabekelwerk sowie eine Erhöhung des uveoskleralen Abflusses.
Timolol ist ein nicht-selektiver adrenerger ßl – und ß2-Rezeptorenblocker ohne nennenswerte sympathikomimetische Eigenwirkung, ohne direkte myokarddepressorische Wirkung und ohne lokalanästhetische (membranstabilisierende) Eigenschaften. Timolol senkt den Augeninnendruck durch eine Verminderung der Kammerwasserproduktion. Der genaue Wirkmechanismus ist zwar nicht eindeutig geklärt, doch ist eine Hemmung der gesteigerten cAMP-Synthese infolge endogener ß-adrenerger Stimulation wahrscheinlich.
Klinische Wirksamkeit
In einer 12-wöchigen klinischen randomisierten, doppelblinden Parallelgruppenstudie wurden die Wirksamkeit und Sicherheit von konservierungsmittelfreien Bimatoprost/Timolol 0,3 mg/ml + 5 mg/ml Augentropfen, Lösung mit der von konservierungsmittelhaltigen Bimatoprost/Timolol 0,3 mg/ml + 5 mg/ml Augentropfen, Lösung bei Patienten mit Glaukom oder okulärer Hypertension verglichen.
Die konservierungsmittelfreien Bimatoprost/Timolol 0,3 mg/ml + 5 mg/ml Augentropfen, Lösung war den konservierungsmittelhaltigen Bimatoprost/Timolol 0,3 mg/ml + 5 mg/ml Augentropfen, Lösung im Hinblick auf die augeninnendrucksenkende Wirkung nicht unterlegen: Die Obergrenze des 95 %igen Konfidenzintervalls für den Unterschied zwischen den Behandlungen lag zu jedem untersuchten Zeitpunkt (0, 2 und 8 Stunden) in Woche 12 (bei der Primäranalyse) innerhalb der vordefinierten Spanne von 1,5 mm Hg sowie auch in den Wochen 2 und 6 für die mittlere Senkung des Augeninnendrucks des schlechteren Auges gegenüber dem Ausgangswert (Augeninnendruck des schlechteren Auges bezieht sich auf das Auge mit dem höheren mittleren tageszyklischen Augeninnendruck zum Ausgangswert). Tatsächlich wurde für die Obergrenze des 95 %igen Konfidenzintervalls ein Wert von 0,14 mm Hg in Woche 12 nicht überschritten.
Bei beiden Behandlungsgruppen ergab sich gegenüber dem Ausgangswert eine statistisch und klinisch signifikante mittlere Senkung des Augeninnendrucks des schlechteren Auges zu allen im Verlauf der Studie untersuchten Zeitpunkten (p < 0,001). Die mittlere Änderung des Augeninnendrucks des schlechteren Auges gegenüber dem Ausgangwert lag während des gesamten 12-wöchigen Studienzeitraums im Bereich von –9,16 bis –7,98 mm Hg bei der Gruppe mit konservierungsmittelfreien Bimatoprost/Timolol 0,3 mg/ml + 5 mg/ml Augentropfen, Lösung und im Bereich von –9,03 bis –7,72 mm Hg bei der Gruppe mit konservierungsmittelhaltigen Bimatoprost/Timolol 0,3 mg/ml + 5 mg/ml Augentropfen, Lösung.
Die konservierungsmittelfreien Bimatoprost/Timolol 0,3 mg/ml + 5 mg/ml Augentropfen, Lösung erzielte – verglichen mit den konservierungsmittelhaltigen Bimatoprost/Timolol 0,3 mg/ml + 5 mg/ml Augentropfen, Lösung – zu allen untersuchten Zeitpunkten in Woche 2, 6 und 12 eine äquivalente Senkung des Augeninnendrucks unabhängig vom behandelten Auge (Durchschnitt beider Augen und schlechteres Auge).
Wie sich aus Studien mit konservierungsmittelhaltigen Bimatoprost/Timolol 0,3 mg/ml + 5 mg/ml Augentropfen, Lösung ergab, ist die augeninnendrucksenkende Wirkung von Bimatoprost/Timolol 0,3 mg/ml + 5 mg/ml Augentropfen, Lösung der Wirkung bei gleichzeitiger Anwendung von Bimatoprost (einmal täglich) und Timolol (zweimal täglich) nicht unterlegen.
Daten aus der Literatur zu konservierungsmittelhaltigen Bimatoprost/Timolol 0,3 mg/ml + 5 mg/ml Augentropfen, Lösung weisen darauf hin, dass die abendliche Anwendung eine höhere augeninnendrucksenkende Wirkung als die morgendliche Anwendung hat. Bei der Überlegung, ob die Anwendung morgens oder abends erfolgen soll, ist jedoch auch die Wahrscheinlichkeit der Compliance zu berücksichtigen.
Kinder und Jugendliche
Die Sicherheit und Wirksamkeit konservierungsmittelfreier Bimatoprost/Timolol 0,3 mg/ml + 5 mg/ml Augentropfen, Lösung bei Kindern im Alter unter 18 Jahren ist nicht erwiesen.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Bimatoprost/Timolol 0,3 mg/ml + 5 mg/ml Augentropfen, Lösung Arzneimittel Bimatoprost- und Timolol-Plasmakonzentrationen wurden in einer Crossover-Studie bestimmt, in der die monotherapeutische Anwendung der beiden Komponenten mit konservierungsmittelhaltigen Bimatoprost/Timolol 0,3 mg/ml + 5 mg/ml Augentropfen, Lösung bei gesunden Probanden verglichen wurde. Dabei war die systemische Resorption der beiden Einzelkomponenten minimal und wurde durch die gemeinsame Applikation in einer einzigen Formulierung nicht beeinflusst.
In zwei 12-Monatsstudien zu konservierungsmittelhaltigen Bimatoprost/Timolol 0,3 mg/ml + 5 mg/ml Augentropfen, Lösung wurde die systemische Resorption bestimmt. Dabei ergab sich für keine der beiden Einzelkomponenten eine Wirkstoffkumulation.
Bimatoprost
Bimatoprost penetriert in vitro gut durch die menschliche Cornea und Sklera. Bei der Anwendung am Auge ist die systemische Belastung durch Bimatoprost sehr gering, wobei eine Wirkstoffkumulation auch im weiteren Verlauf ausbleibt. Nach einmal täglicher Gabe von je einem Tropfen 0,03 % Bimatoprost in beide Augen über einen Zeitraum von zwei Wochen wurden innerhalb von 10 Minuten nach der Anwendung die Plasmaspitzenspiegel erreicht. Innerhalb von 1,5 Stunden nach der Anwendung sank die Konzentration im Blut unter die Nachweisgrenze (0,025 ng/ml). Die Durchschnittswerte von Cmax und AUC0–24h waren an Tag 7 und Tag 14 ähnlich (ca. 0,08 ng/ml bzw. 0,09 ng^h/ml). Dies lässt darauf schließen, dass sich in der ersten Woche der Anwendung am Auge ein Fließgleichgewicht eingestellt hatte.
Die Verteilung von Bimatoprost in die Körpergewebe ist mäßig, das systemische Verteilungsvolumen beim Menschen beträgt im Steady state 0,67 l/kg. Im menschlichen Blut wird Bimatoprost vor allem im Plasma gefunden. Die Plasmaproteinbindung von Bimatoprost liegt bei ca. 88 %.
Nach der Anwendung am Auge wird im zirkulierenden Blut vor allem unverändertes Bimatoprost gefunden. Die Metabolisierung von Bimatoprost erfolgt danach durch Oxidation, N-Deethylierung und Glukuronidierung zu einer Vielzahl unterschiedlicher Metaboliten.
Bimatoprost wird vorwiegend renal ausgeschieden. Bei gesunden Probanden wurden bis zu 67 % einer intravenös angewendeten Dosis über den Urin und 25 % der Dosis über die Fäzes ausgeschieden. Die nach intravenöser Gabe bestimmte Eliminationshalbwertszeit betrug ca. 45 Minuten; die Gesamt-Clearance aus dem Blut lag bei 1,5 l/h/kg.
Charakteristika bei älteren Patienten
Nach zweimal täglicher Applikation lag die mittlere AUC0–24 hbei älteren Patienten (> 65 Jahre) mit 0,0634 ng^h/ml Bimatoprost signifikant höher als bei jungen gesunden Erwachsenen mit 0,0218 ng^h/ml.
Dieser Befund ist jedoch klinisch nicht relevant, weil bei Älteren ebenso wie bei Jüngeren die systemische Exposition nach Anwendung am Auge sehr gering war. Es fanden sich keine Anzeichen einer Akkumulation von Bimatoprost im Blut, und das Sicherheitsprofil war bei älteren und jüngeren Patienten nahezu gleich.
Timolol
Nach Anwendung einer 0,5-prozentigen Augentropfen Lösung am Auge von Patienten, die sich einer Kataraktoperation unterzogen, betrug eine Stunde nach der Anwendung die Timolol-Spitzenkonzentration im Kammerwasser 898 ng/ml. Ein Teil der Dosis wird systemisch resorbiert und dann umfangreich in der Leber metabolisiert. Die Plasmahalbwertszeit von Timolol beträgt ca. 4 bis 6 Stunden. Timolol wird in der Leber teilweise metabolisiert und als Timolol und dessen Metabolite über die Niere ausgeschieden. Die Plasmaproteinbindung von Timolol ist gering.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Bimatoprost/Timolol 0,3 mg/ml + 5 mg/ml Augentropfen, Lösung Arzneimittel Toxizitätsstudien mit wiederholter ophthalmischer Anwendung konservierungsmittelhaltigen Bimatoprost/Timolol 0,3 mg/ml + 5 mg/ml Augentropfen, Lösung ergaben keine besonderen Gefahren für den Menschen. Das okuläre und systemische Sicherheitsprofil der Einzelkomponenten ist gut belegt.
Bimatoprost
Basierend auf konventionellen Studien zur Sicherheitspharmakologie, Genotoxizität und zum kanzerogenen Potential lassen die präklinischen Daten keine besonderen Gefahren für den Menschen erkennen. In Studien an Nagern führte eine systemische Exposition, die um das 33– bis 97-Fache über derjenigen lag, die nach Anwendung am menschlichen Auge erreicht wird, speziesspezifisch zu Aborten.
Bei Affen wurden nach täglicher, okulärer Anwendung von Bimatoprostkonzentrationen > 0,03 % über einen Zeitraum von einem Jahr eine Zunahme der Irispigmentierung sowie reversible dosisabhängige periokuläre Veränderungen beobachtet, die durch einen prominenten Sulcus oben und/oder unten und einen erweiterten Lidspalt des behandelten Auges gekennzeichnet waren. Es scheint, dass die verstärkte Irispigmentierung durch eine erhöhte Stimulation der Melaninproduktion in den Melanozyten, und nicht durch eine Erhöhung der Melanozytenzahl verursacht wurde. Es wurden keine Funktionsbeeinträchtigungen oder mikroskopischen Veränderungen im Zusammenhang mit den periokulären Effekten beobachtet. Der den periokulären Veränderungen zugrunde liegende Mechanismus ist nicht bekannt.
Timolol
Basierend auf konventionellen Studien zur Sicherheitspharmakologie, Toxizität bei wiederholter Gabe, Reproduktionstoxizität, Genotoxizität und zum kanzerogenen Potential lassen die präklinischen Daten keine besonderen Gefahren für den Menschen erkennen.
6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Natriumchlorid
Dinatriumhydrogenphosphat. 7 H2O Citronensäure-Monohydrat (E330) Natriumhydroxid-Lösung (E524) und/oder Salzsäure (E507) (zur pH-Wert-Einstellung) Wasser für Injektionszwecke
6.2 Inkompatibilitäten
Nicht zutreffend.
6.3 Dauer der Haltbarkeit
3 Jahre
Aus mikrobiologischer Sicht ist das Arzneimittel nach Anbruch maximal 28 Tage haltbar. Es sind keine besonderen Aufbewahrungsbedingungen erforderlich. Die Einhaltung der Aufbewahrungsfristen und -bedingungen liegt in der Verantwortung des Anwenders.
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.
Informationen zu den Aufbewahrungsbedingungen nach Anbruch des Arzneimittels, siehe Abschnitt 6.3.
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
3ml-Lösung in einer opak weißen 5 ml-LDPE-Flasche mit einem weißen Novelia-Tropfeinsatz (HDPE und Silikon) und einer weißen HDPE-Verschlusskappe.
Die folgenden Packungsgrößen sind erhältlich: Umkarton mit 1 oder 3 Flaschen a 3 ml Lösung.
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung
Keine besonderen Anforderungen.
7. INHABER DER ZULASSUNG
Bausch + Lomb Ireland Limited
3013 Lake Drive
Citywest Business Campus,
Dublin 24, D24PPT3 Irland
8. ZULASSUNGSNUMMER
Z.Nr.: 140390
9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG
Datum der Erteilung der Zulassung: 6. November 2020
10. STAND DER INFORMATION
02.2022
Mehr Informationen über das Medikament Vizimaco 0,3 mg/ml + 5 mg/ml Augentropfen, Lösung
Arzneimittelkategorie: standardarzneimittel
Suchtgift: Nein
Psychotrop: Nein
Zulassungsnummer: 140390
Rezeptpflichtstatus: Arzneimittel zur wiederholten Abgabe gegen aerztliche Verschreibung
Abgabestatus: Abgabe durch eine (öffentliche) Apotheke
Inhaber/-in:
Bausch + Lomb Ireland Limited, 3013 Lake Drive Citywest Business Campus -, D24 PPT3 Dublin 24, Irland