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Veregen 10 % Salbe - Zusammengefasste Informationen

Enthält den aktiven Wirkstoff:

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Veregen 10 % Salbe

1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS

Veregen 10 % Salbe

2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

1 g Salbe enthält 100 mg Extrakt (gereinigter Trockenextrakt) aus Camellia sinensi s (L.) O. Kuntze, Blätter (Grünteeblätter) (24–56:1), entsprechend 55–72 mg (-)-Epigallokatechin­gallat

Erstes Extraktionsmittel: Wasser

Sonstige Bestandteile mit bekannter Wirkung :

1 g Salbe enthält:

50 mg Propylenglycol­monopalmitoste­arat

350 mg Isopropylmyristat

Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile: siehe Abschnitt 6.1.

3. DARREICHUNGSFORM

Salbe

Bräunliche, glatte Salbe, frei von grobkörnigen Partikeln.

4. KLINISCHE ANGABEN

4.1 Anwendungsgebiet

Veregen ist für die dermale Behandlung von äußerlichen Feigwarzen im Genital- und Perianalbereich (Condylomata acuminata ) bei immunkompetenten Patienten, die über 18 Jahre alt sind, bestimmt.

4.2 Dosierung und Art der Anwendung

Dosierung bei Erwachsenen

Dreimal täglich werden bis zu 250 mg Veregen Salbe als maximale Einzeldosis, entsprechend ca. 0,5 cm Salbenstrang auf alle äußerlichen Feigwarzen im Genital- und Perianalbereich aufgetragen (max. Tagesdosis 750 mg).

Dauer der Anwendung

Die Behandlung mit Veregen soll so lange fortgesetzt werden, bis alle Feigwarzen abgeheilt sind, insgesamt jedoch nicht länger als 16 Wochen (max. Anwendungsdauer), selbst wenn während der Behandlung neue Feigwarzen entstehen.

Kinder und Jugendliche

Die Unbedenklichkeit und Wirksamkeit von Veregen bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren wurde nicht untersucht. Es liegen keine Daten vor.

Ältere Patienten

Die Zahl der bisher behandelten älteren Patienten ist nicht ausreichend um festzustellen, ob diese anders als jüngere Patienten auf die Behandlung ansprechen.

Patienten mit Leberfunktion­sstörung

Patienten mit schweren Leberfunktion­sstörungen (z.B. klinisch relevante Erhöhung von Leberenzymen, Anstieg von Bilirubin, Anstieg von INR) sollten Veregen aufgrund unzureichender Daten zur Unbedenklichkeit nicht anwenden (siehe Abschnitt 4.4 und 4.8).

Art der Anwendung

Eine kleine Menge Veregen wird mit dem Finger auf jede Feigwarze aufgetupft, so dass jede Feigwarze vollständig bedeckt ist und eine dünne Schicht der Salbe auf der Warze verbleibt (insgesamt max. 250 mg bezogen auf die Behandlung aller Warzen / pro Einzeldosis).

Nur auf die betroffenen Hautbereiche auftragen, eine Applikation in Vagina, Urethra oder Anus muss vermieden werden.

Nicht auf Schleimhäute auftragen.

Nur zur Anwendung auf der Haut vorgesehen.

Wenn eine Dosis vergessen wurde, soll die Behandlung in der vorgeschriebenen Dosierung fortgesetzt werden.

Es wird empfohlen, vor und nach dem Auftragen von Veregen die Hände zu waschen. Es ist nicht erforderlich, die Salbe vor der nächsten Behandlung von den behandelten Hautbereichen abzuwaschen.

Vor sexuellem Kontakt sollte Veregen von den behandelten Hautbereichen abgewaschen werden.

Frauen, die Tampons benutzen, sollten diese vor Auftragen der Salbe einführen.

4.3 Gegenanzeigen

Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile.

4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Kontakt mit Augen, Nasenschleimhaut, Lippen und Mund vermeiden.

Veregen darf nicht in offene Wunden, auf verletzte oder entzündete Haut aufgebracht werden.

Nach vorheriger chirurgischer oder medikamentöser Behandlung sollte die Therapie mit Veregen erst begonnen werden, wenn die Haut vollständig abgeheilt ist.

Veregen wurde nicht für die Behandlung urethraler, intravaginaler, zervikaler, rektaler oder intraanaler Warzen untersucht und darf zur Behandlung dieser Erkrankungen nicht eingesetzt werden.

Frauen mit Feigwarzen im Vulva-Bereich sollten die Salbe mit besonderer Vorsicht anwenden, da schwere Hautreaktionen in diesem Bereich häufiger vorkommen (siehe Abschnitt 4.8). Eine versehentliche Applikation in die Vagina muss vermieden werden. Im Falle einer versehentlichen Applikation, sollte die Salbe umgehend mit warmem Wasser und einer milden Seife abgewaschen werden.

Unbeschnittene Männer, die Feigwarzen unter der Vorhaut behandeln, sollen die Vorhaut zurückziehen und den Bereich täglich waschen, um Phimosen zu vermeiden. Treten Zeichen einer Striktur auf (z.B. Geschwür, Verhärtung oder zunehmende Schwierigkeiten beim Zurückziehen der Vorhaut), muss die Behandlung abgebrochen werden.

Während der Behandlung können sich neue Feigwarzen bilden.

Bis zur vollständigen Abheilung aller Feigwarzen sollten Kondome benutzt werden, da Veregen das HP-Virus nicht eliminiert und eine Übertragung der Erkrankung nicht verhindert.

Veregen kann die Reißfestigkeit von Kondomen und Scheidenpessaren beeinträchtigen. Deshalb sollte die Salbe vor dem Anlegen eines Kondoms und dem Geschlechtsverkehr von den behandelten Hautbereichen abgewaschen werden. Zusätzliche Verhütungsmethoden sollten in Betracht gezogen werden.

Im Falle einer Infektion des Sexualpartners des Patienten ist eine Mitbehandlung empfehlenswert, um einer Reinfektion des Patienten vorzubeugen.

Die behandelten Hautbereiche sollten keiner Sonneneinwirkung oder UV-Bestrahlung ausgesetzt werden, da Veregen unter Sonneneinwirkung nicht geprüft wurde.

Während der Behandlung keinen Okklusiv-Verband verwenden (siehe Abschnitt 4.8).

Veregen verfärbt Kleidung und Bettwäsche.

Leichte lokale Hautreaktionen wie Erythem, Pruritus, Hautreizung (meist Brennen), Schmerz und Ödem an der Applikationsstelle sind sehr häufig und sollten nicht zur Unterbrechung der Behandlung führen. Sie sollten sich nach den ersten Wochen der Behandlung bessern (siehe Abschnitt 4.8).

Eine Unterbrechung der Behandlung ist angezeigt, wenn intensivere lokale Hautreaktionen nicht tolerierbare Beschwerden verursachen, sich verschlimmern oder mit einer Lymphknotenschwe­llung assoziiert sind. Die Behandlung mit Veregen kann fortgesetzt werden, sobald die Hautreaktionen abgeklungen sind.

Bei lokalen Hautreaktionen mit Bläschenbildung, sollte der Patient zum Ausschluss einer genitalen Herpes Infektion einen Arzt konsultieren.

Die Wirksamkeit und Unbedenklichkeit bei Patienten die unter immunsuppressiver Therapie stehen, wurde nicht untersucht. Diese Patienten sollten Veregen daher nicht anwenden.

Die Unbedenklichkeit und Wirksamkeit über eine Behandlungszeit von 16 Wochen hinaus oder für mehrere Behandlungszyklen wurde nicht untersucht.

Patienten mit schweren Leberfunktion­sstörungen (z.B. klinisch relevante Erhöhung von Leberenzymen, Anstieg von Bilirubin, Anstieg von INR) sollten Veregen aufgrund unzureichender Daten zur Unbedenklichkeit nicht anwenden (siehe Abschnitt 4.8).

Veregen enthält Propylenglycol­monopalmitoste­arat, das Hautreizungen hervorrufen und Isopropylmyristat, das eine Reizung und Sensibilisierung der Haut hervorrufen kann.

4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Es wurden keine Wechselwirkun­gsstudien durchgeführt.

Im Bereich der Feigwarzen sollte keine andere topische Behandlung gleichzeitig angewendet werden (dies gilt auch für Sitzbäder, topische Zink- oder Vitamin E Präparate etc.).

Die gleichzeitige Einnahme oraler Präparate mit hohem Anteil an Grüntee Extrakt (Nahrungsergänzun­gsmittel) sollte vermieden werden (siehe Abschnitt 4.8).

4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaft

Bisher liegen keine oder nur sehr begrenzte Erfahrungen mit der Anwendung von Veregen bei Schwangeren vor. Tierexperimentelle Studien haben eine Reproduktionsto­xizität gezeigt (siehe Abschnitt 5.3).

Als Vorsichtsmaßnahme sollte Veregen während der Schwangerschaft nicht angewendet werden, obwohl die systemische Verfügbarkeit von Epigallokatechin­gallat nach dermaler Applikation als gering eingestuft wird.

Stillzeit

Es ist nicht bekannt, ob Veregen oder seine Metaboliten in die Muttermilch übergehen. Ein Risiko für das gestillte Kind kann daher nicht ausgeschlossen werden.

Es werden keine Auswirkungen auf gestillte Säuglinge erwartet, da die systemische Verfügbarkeit von Epigallokatechin­gallat nach dermaler Applikation als gering eingestuft wird.

Fertilität

Es wurden keine Hinweise auf eine Beeinflussung der Fertilität nach dermaler (männliche Tiere) beziehungsweise vaginaler (weibliche Tiere) Applikation bei Ratten gefunden (siehe Abschnitt 5.3).

4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Es wurden keine Studien zu den Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen durchgeführt. Jedoch ist es unwahrscheinlich, dass Veregen Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen haben wird.

4.8 Nebenwirkungen

In pivotalen, klinischen Studien wurden 400 Patienten dermal mit Veregen 10 % Salbe behandelt (zusätzlich wurden 397 Patienten mit Veregen 15 % Salbe behandelt). Die am häufigsten berichteten Nebenwirkungen waren lokale Hautreaktionen und Beschwerden am Applikationsort. Insgesamt traten bei 83,5% der Patienten solche Nebenwirkungen auf. Die am häufigsten beobachteten waren Erythem, Pruritus, Hautreizung (meist Brennen), Schmerz, Ödem, Ulzeration, Verhärtung und Bläschenbildung. Leichte Hautreaktionen traten bei 24,8%, mittelschwere bei 32,0% auf (Männer 36,3% / Frauen 27,1%). Schwerwiegende Hautreaktionen traten bei 26,8% der Patienten mindestens einmal unter der Behandlung auf (Männer 20,8% / Frauen 33,5%). Von diesen Patienten mit mindestens einer schweren Hautreaktion im Zusammenhang mit der Behandlung hatten 26,3% (87/331) ausschließlich Genitalwarzen, 23,1% (6/26) hatten perianale Warzen und 32,6% (14/43) hatten Perianal- und Genitalwarzen.

Leichte lokale Hautreaktionen hängen mit dem Wirkmechanismus zusammen und sollten nicht zum Abbruch der Behandlung führen.

Frauen mit Feigwarzen im Vulva-Bereich hatten eine höhere Inzidenz für lokale Hautreaktionen und Beschwerden am Applikationsort.

Vier Frauen (1%) unterbrachen die Behandlung je einmal wegen Schmerzen, Taubheitsgefühl und Dermatitis am Applikationsort. Eine Frau (0,3%) brach die Behandlung mit Veregen 10 % Salbe wegen Brennen im Dammbereich, Schmerz und Juckreiz ab.

Bei einer Frau trat unter der Behandlung mit Veregen 10 % Salbe eine schwere Vulvovaginitis auf.

Bei 1,9% (4/212) der unbeschnittenen Männer trat eine Phimose auf.

In einer Haut-Sensibilisierun­gsstudie wurden bei 2,4% (5/209) der Probanden Überempfindlichke­itsreaktionen beobachtet. Im Falle einer Überempfindlichke­itsrektion auf Veregen 10 % sollte die Behandlung abgebrochen werden.

Tabelle 1: Die folgende Tabelle enthält eine Auflistung der Nebenwirkungen nach Systemorganklassen, die zumindest möglicherweise mit der Applikation von Veregen 10 % in Zusammenhang stehen. Die Berichte von Nebenwirkungen stammen sowohl von vor als auch nach der Markteinführung. Die Häufigkeiten mit der Nebenwirkungen auftreten werden definiert als sehr häufig (> 1/10), häufig (> 1/100, <1/10) und gelegentlich (> 1/1 000, < 1/100).

Sehr häufig

Häufig

Gelegentlich

Allgemeine

Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Lokale Reaktionen am Applikationsort wie: Erythem, Pruritus, Hautreizung/Bren­nen, Schmerz, Ulzeration, Ödem, Verhärtung und Bläschenbildung

Lokale Reaktionen am Applikationsort wie: Hautabschilferung, Sekretion, Blutung und Schwellung

Lokale Reaktionen am Applikationsort wie: Verfärbung, unangenehmes Gefühl, Hauttrockenheit, Hauterosionen, Fissure Hyperästhesie,

Taubheitsgefühl, Narbenbildung, Knötchenbildung, Dermatitis, Überempfindlichke­it, lokale Nekrose, Papeln und Ekzem

Erkrankungen des

Blut-

und Lymphsystems

Inguinale Lymphadenitis/ Lymphadenopathie

Infektionen und parasitäre Erkrankungen

Infektion am Applikationsort, Pusteln, Herpes genitalis Infektion, Infektion mit Staphylokokken, Urethritis, vaginale Candidiasis, Vulvovaginitis

Erkrankungen der

Nieren und Harnwege

Dysurie, Harndrang, Pollakisurie

Erkrankung der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse

Phimose

Balanitis, Dyspareunie

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellge­webes

Hautausschlag und papulöser

Hautausschlag

Nebenwirkungen, die nur mit der höher dosierten Veregen 15 % Salbe auftraten.

Gelegentlich (> 1/1 000, < 1/100):

Pyodermie, Vulvitis, Meatusstenose und vaginaler Ausfluss.

Unter okklusiven Bedingungen treten Nebenwirkungen häufiger auf (siehe Abschnitt 4.4).

Zeitlicher Verlauf der lokalen Hautreaktionen

Der höchste durchschnittliche Schweregrad der Hautreaktionen trat in den ersten Behandlungswochen au­f.

Klasseneffekt:

Literaturdaten beschreiben Fälle von Lebertoxizität nach oraler Einnahme hochdosierter Grüntee Extrakte.

Klinische Studien, Erfahrungen nach Markteinführung und toxikologische Studien mit Veregen zeigten keine unerwünschten Wirkungen in Bezug auf die Leberfunktion. Bei Auftreten von Leberfunktion­sstörungen sollte der Zulassungsinhaber darüber informiert werden, um die Sicherheitsda­tenbank von Veregen aktuell halten zu können.

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung über das nationale Meldesystem anzuzeigen.

Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen

Inst. Pharmakovigilanz

Traisengasse 5

1200 WIEN

ÖSTERREICH

Fax: + 43 (0) 50 555 36207

Website:

4.9 Überdosierung

Es wurden keine Fälle von Überdosierung berichtet. Im Falle einer versehentlichen oralen Aufnahme ist eine symptomatische Behandlung angezeigt. Es gibt kein spezifisches Gegenmittel gegen Veregen. Es gibt keine Erfahrung mit der oralen Aufnahme von Veregen.

5. PHARMAKOLO­GISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakothera­peutische Gruppe: topische Chemotherapeutika, antivirale Mittel ATC-Code: D06BB12

Wirkmechanismus und pharmakodynamische Aktivität

Der Wirkmechanismus des Extraktes aus Grünteeblättern ist nicht bekannt. Präklinische Studien zeigen eine Wachstumshemmung aktivierter Keratinozyten sowie anti-oxidative Effekte am Applikationsort. Die klinische Relevanz dieser Effekte ist nicht bekannt.

Ergebnisse aus klinischen Studien

Die Ergebnisse zweier unabhängiger pivotaler Phase 3-Studien zur Wirksamkeit und Unbedenklichkeit bei immunkompetenten Patienten im Alter von 18 Jahren und älter zeigen, dass die dreimal tägliche Behandlung mit Veregen 10 % über bis zu 16 Wochen signifikant wirksamer war als die Behandlung mit Placebo in Bezug auf die vollständige sichtbare Abheilung aller äußerlichen Feigwarzen im Genital- und Perianalbereich (d. h. Warzen, die vor der Behandlung existierten und Warzen, die während der Behandlung aufgetreten sind).

In beiden Studien zusammen betrug die mittlere Warzenfläche 48,5 mm2 (zwischen 12 und 585 mm2), und die mittlere Zahl der Warzen zu Beginn der Therapie lag bei 6 (zwischen 2 und 30).

Die applizierte mittlere Dosis war 456,1 mg/Tag (zwischen 23,8 und 1.283 mg/Tag).

Von den 401 mit Veregen 10 % Salbe behandelten Patienten erreichten 52,4% eine vollständige Abheilung aller Warzen (für beide Geschlechter zusammen) gegenüber 35,3% der 207 mit Placebo behandelten Patienten (odds ratio: 2,0 [95% CI: 1,4 bis 2,9]; p<0,001). (ITT-Analyse; fehlende Beobachtungen gingen mittels der zuletzt erhobenen Beobachtung (last observation carried forward) als „keine vollständige Abheilung“ in die Auswertung ein).

Bei weiblichen Patienten betrug die vollständige Abheilungsrate aller Warzen 60,8% gegenüber 43,8% der mit Placebo behandelten Frauen (p=0,001).

Für männliche Patienten betrug die komplette Abheilungsrate aller Warzen 44,8% im Vergleich zu 28,8% der mit Placebo behandelten Männer (p=0,005).

Von den mit Veregen behandelten Patienten, die die Studie abgeschlossen hatten, erreichten 60.7% (210/346) eine vollständige Abheilung aller Warzen (für beide Geschlechter). Im Vergleich erreichten 44,2% (73/165) der mit Placebo behandelten Patienten eine vollständige Abheilung.

Bei den mit Veregen 10 % Behandelten dauerte es im Mittel 16 Wochen bis zur vollständigen Abheilung. Bei den Patienten, deren Warzen komplett abgeheilt waren, traten während einer 3-monatigen Nachbeobachtun­gszeit bei 6,5% (13/201) der mit Veregen 10 % behandelten Patienten und bei 5,8% (4/69) der mit Placebo behandelten Patienten erneut sichtbare Warzen auf.

Für das Sicherheitsprofil siehe Abschnitte 4.8 und 5.3.

5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Aufgrund konsistenter Daten aus Anwendungsstudien (topische Verabreichung von Veregen 15% im Vergleich zu grünteehaltiger Limonade) kann davon ausgegangen werden, dass die systemische Verfügbarkeit der Katechine durch die dermale Anwendung von Veregen vergleichbar ist mit jener nach Trinken von grünteehaltigen Getränken.

Nach topischer Anwendung von 750 mg Veregen 15% (enthält 72 mg Epigallokatechin­gallat (EGCg), das Hauptkatechin von Veregen) war der cmax für EGCg 7 ng/ml im Plasma, mit 7,34 ng/ml als höchster gemessener Wert. Dieser Wert trat nur bei einzelnen Patienten auf. Daher gibt es keine Anzeichen dafür, dass die systematische systemische Verfügbarkeit von Katechinen nach topischer Anwendung von Veregen die systemische Verfügbarkeit nach oraler Aufnahme von grünteehaltigen Getränken, die weltweit als Getränk etabliert sind, überschreitet.

Die in der Literatur angegebenen cmax Werte für EGCg (nach der Einnahme von grünteehaltigen Getränken) liegen einheitlich weit über den in seltenen Fällen bei den Patienten in den Anwendungsstudien gemessenen Konzentration (basierend auf der Einnahme EGCg > 50 mg: 1 Tasse Tee ~ 50 – 200 mg EGCg).

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Präklinische Sicherheitsdaten wurden mit dem Extrakt aus Grünteeblättern oder mit der höher dosierten Veregen 15% Salbe gewonnen. Studien zur Sicherheitsphar­makologie, Genotoxizität und Kanzerogenität (mit dem Pflanzenextrakt) ließen keine speziellen Risiken für den Menschen erkennen. In konventionellen Studien zur Toxizität nach wiederholter Gabe wurden keine Effekte außer den lokalen Effekten nach Anwendung von Veregen 15% Salbe beobachtet. Diese Ergebnisse gelten gleichermaßen für die niedriger dosierte Veregen 10% Salbe.

Nebenwirkungen nach dermaler Applikation blieben lokal auf den Applikationsort begrenzt und umfassten Hautreizungen einschließlich Erythem, Ödem und Entzündungsre­aktionen. Der Schweregrad dieser Nebenwirkungen nahm mit fortgesetzter Behandlungsdauer ab. Eine direkte intravaginale Applikation von Veregen 15% Salbe, die als potentielle Falschanwendung bei Frauen getestet wurde, führte zu schweren reversiblen lokalen Entzündungsre­aktionen. In entsprechenden Tierversuchen zeigte sich ein Potential zur Hautsensibili­sierung.

Nach dermaler Anwendung bei männlichen Ratten und intravaginaler Anwendung bei weiblichen Ratten zeigten sich keine Auswirkungen auf die Fertilität. Die embryofetale Entwicklung bei Ratten zeigte keine Beeinträchtigung nach vaginaler Anwendung. Nach subkutaner Injektion bei Kaninchen kam es zu Maternotoxizität, gekennzeichnet durch deutliche lokale Irritation, gefolgt von reduziertem Körpergewicht und verminderter Nahrungsaufnahme, was sich auf die fetale Entwicklung entsprechend auswirkte (reduziertes fetales Gewicht und retardierte Ossifikation). Es wurde kein Hinweis auf Teratogenität gefunden.

Nach oraler Gabe (keine kinetischen Daten verfügbar) wurden spezifische Gehirnabnorma­litäten (Hydrozephalie, vergrößerter linker Hirnventrikel und/oder erweiterter Plexus chorioideus) bei einzelnen Föten beider Spezies in allen behandelten Gruppen, außer in der Kotrollgruppe beobachtet. Die klinische Relevanz ist unbekannt.

In einer Studie zur prä- und postnatalen Entwicklung von Ratten, bei denen Veregen 15% intravaginal angewandt wurde, wurden Nebenwirkungen (Maternotoxizität einschließlich Totgeburten) beobachtet.

Basierend auf den toxikokinetischen Daten aus den Studien nach intravaginaler und subkutaner Anwendung, waren die Auswirkungen auf die Reproduktionsto­xizität nach signifikant höheren systemischen Konzentrationen zu verzeichnen, als vergleichsweise bei Patienten zu erwarten sind.

6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Weißes Vaselin (enthält all-rac -a-Tocopherol)

gebleichtes Wachs

Isopropylmyristat

Oleylalkohol

Propylenglycol­monopalmitoste­arat (Ph.Eur.)

6.2 Inkompatibilitäten

Dieses Arzneimittel darf nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt werden.

6.3 Dauer der Haltbarkeit

3 Jahre

Haltbarkeit nach Öffnen der Tube: 6 Wochen

6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Nicht über 25 °C lagern.

6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

-Weiße Aluminiumtube mit weißem HDPE Verschluss mit versiegelter Öffnung.

Eine Tube enthält 15 g oder 30 g Salbe.

Möglicherweise werden nicht alle Packungsgrößen vermarktet.

6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung

Keine besonderen Anforderungen.

7. INHABER DER ZULASSUNG

Aresus Pharma GmbH

Kastanienallee 46

15344 Strausberg

Deutschland

Vertrieb in Österreich:

Dr. Pfleger Arzneimittel GmbH

D-96045 Bamberg

8. ZULASSUNGSNUMMER(N)

Z.Nr.: 1–29000

9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG

Datum der Erteilung der Zulassung: 17.02.2010

Datum der Verlängerung der Zulassung: 25.06.2014

10. STAND DER INFORMATION

September 2021

Mehr Informationen über das Medikament Veregen 10 % Salbe

Arzneimittelkategorie: phytoarzneimittel
Suchtgift: Nein
Psychotrop: Nein
Zulassungsnummer: 1-29000
Rezeptpflichtstatus: Arzneimittel zur wiederholten Abgabe gegen aerztliche Verschreibung
Abgabestatus: Abgabe durch eine (öffentliche) Apotheke
Inhaber/-in:
Aresus Pharma GmbH, Kastanienallee 46, 2, 15344 Strausberg, Deutschland