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Verapabene 40 mg - Filmtabletten - Zusammengefasste Informationen

Enthält den aktiven Wirkstoff:

ATC-Gruppe:

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Verapabene 40 mg - Filmtabletten

1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS

Verapabene 40 mg – Filmtabletten

2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

1 Filmtablette enthält 40 mg Verapamilhydrochlo­rid.

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.

3. DARREICHUNGSFORM

Filmtablette

Weiße, runde, bikonvexe Filmtabletten mit einseitiger Gravur „V“

4. KLINISCHE ANGABEN

4.1 Anwendungsgebiete

Symptomatische koronare Herzkrankheit

– chronisch-stabile Angina pectoris

– instabile Angina pectoris

– vasospastische Angina/Prinzmetal Angina

– Postinfarktangina und Sekundärprävention nach Myokardinfarkt bei Patienten ohne Herzinsuffizienz: erst 8 Tage nach einem Herzinfarkt, wenn BetaRezeptoren­blocker kontraindiziert sind oder nicht vertragen werden

Supraventrikuläre tachykarde Herzrhythmusstörun­gen

– paroxysmale supraventrikuläre Tachykardie,

– Vorhofflatter­n/Vorhofflimmern mit schneller Überleitung (außer bei WPW-oder Lown-Ganong-Levine Syndrom)

Essentielle Hypertonie

4.2 Dosierung und Art der Anwendung

Die Dosierung soll individuell und nach dem Schweregrad der Erkrankung erfolgen.

Nach langjähriger klinischer Erfahrung liegt die durchschnittliche Dosis bei fast allen Indikationen zwischen 240 mg und 360 mg/Tag.

Eine Tagesdosis von 480 mg sollte als Dauertherapie nicht überschritten werden; eine kurzfristige Dosiserhöhung ist möglich.

Erwachsene und Jugendliche über 50 kg Körpergewicht:

Koronare Herzkrankheit

Der empfohlene Dosierungsbereich liegt bei (120) – 240 – 480 mg Verapamilhydrochlo­rid/Tag in 3

4 Einzeldosen

Essentielle Hypertonie

Der empfohlene Dosierungsbereich liegt bei (120) – 240 – 360 mg Verapamilhydrochlo­rid/Tag in

3 Einzeldosen

Paroxysmale, supraventrikuläre Tachykardie, Vorhofflimmer­n/Vorhofflattern

Der empfohlene Dosierungsbereich liegt bei (120) – 240 – 480 mg Verapamilhydrochlo­rid/Tag in 3–4 Einzeldosen

Besondere Patientengruppen:

Kinder und Jugendliche bis 14 Jahre (ausschließlich zur Behandlung von Herzrhythmusstörun­gen):

Da für Säuglinge und Kleinkinder kein allgemeingültiges Dosierungsschema angegeben werden kann, darf die Behandlung (bei tachykarden Rhythmusstörungen) von Säuglingen und Kleinkindern nur im Klinikbereich erfolgen.

Ältere Vorschulkinder bis 6 Jahre:

Die empfohlene Dosierung liegt bei 80–120 mg Verapamilhydrochlo­rid/Tag in 2–3 Einzeldosen.

Schulkinder 6–14 Jahre:

Die empfohlene Dosierung liegt bei 80–360 mg Verapamilhydrochlo­rid/Tag in 2–4 Einzeldosen.

Für die anderen Indikationen liegen keine Erfahrungen beim Kind vor.

Dosierung bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion

Bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion wird wegen eines verlangsamten Arzneimittelabbaus die Wirkung von Verapamilhydrochlo­rid verstärkt und verlängert. Es wird daher empfohlen, die Dosierung von Verapamilhydrochlo­rid bei diesen Patienten mit besonderer Sorgfalt, abhängig vom Grad der eingeschränkten Leberfunktion und dem Schweregrad der Krankheit, die behandelt wird,einzustellen und mit niedrigeren Dosen zu beginnen. (siehe auch Abschnitte 4.4 und 5.2).

Dosierung bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion

Die pharmakokinetischen und pharmakodynamischen Effekte von Verapamil werden bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion nicht signifikant geändert, daher ist eine Dosisanpassung nicht notwendig. Ein sorgfältiges Patientenmonitoring wird dennoch empfohlen (siehe auch Abschnitt 4.4).

Dosierung bei älteren Patienten (>65 Jahre)

Es gibt keine besonderen Dosierungsempfeh­lungen für ältere Patienten, außer beim Vorliegen einer eingeschränkten Leber- oder Nierenfunktion (siehe dort). Dennoch wird geraten, vorsichtig zu dosieren und Dosisanpassungen basierend auf dem individuellen Ansprechen auf Verapamil vorzunehmen (siehe auch Abschnitt 4.4).

Die vorliegende Formulierung von Verapamil ist besonders geeignet für Kinder und für Erwachsene, bei denen eine ausreichende Wirksamkeit bereits nach niedrigen Dosen erwartet werden kann (z.B. bei schweren Leberfunktion­sstörungen, bei älteren Patienten und bei Patienten mit niedrigem Gewicht) oder als Kombinationspar­tner.

Für Patienten mit höherem Verapamilbedarf stehen Darreichungsformen mit geeigneten Wirkstoffstärken (Verapabene 80 mg – Filmtabletten, Verapabene 120 mg – Filmtabletten und Verapabene retard 240 mg – Filmtabletten) zur Verfügung.

Art der Anwendung

Zum Einnehmen.

Die Filmtabletten sind ungelutscht und unzerkaut am besten zu oder kurz nach den Mahlzeiten mit ausreichend Flüssigkeit (nicht mit Grapefruitsaft oder Alkohol!) einzunehmen.

Die Dauer der Anwendung ist nicht begrenzt. Nach einer längeren Therapie sollten Verapabene 40 mg-Filmtabletten grundsätzlich nicht plötzlich, sondern ausschleichend abgesetzt werden.

4.3 Gegenanzeigen

– Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile,

– Herz/Kreislauf-Schock,

– Bradykardie (< 50 Schläge pro Minute),

– Hypotonie (< 90 mmHg systolisch),

– manifeste (dekompensierte) Herzinsuffizienz,

– frischer Myokardinfarkt mit komplizierender Bradykardie, Hypotonie oder Linksherzinsuf­fizienz

– schwere Erregungsbildungs- und -leitungsstörungen (Sick-Sinus-Syndrom, SA-Block, AV-Block Grad II oder III), außer bei Patienten mit Herzschrittmacher,

– Vorhofflimmer­n/Vorhofflattern und gleichzeitiges Vorliegen eines Präexzitation­ssyndroms, z.B.: Wolff-Parkinson-White- oder Lown-Ganong-Levine-Syndrom (erhöhtes Risiko, eine Kammertachykardie auszulösen),

– 1. und 2. Schwangerschaf­tsdrittel (siehe Abschnitt 4.6),

– Die gleichzeitige intravenöse Applikation von Beta-Rezeptorenblockern darf bei Patienten während der Behandlung mit Verapamilhydrochlo­rid nicht erfolgen (Ausnahme Intensivmedizin) (siehe Abschnitt 4.5)

– Kombination mit Ivabradin (siehe Abschnitt 4.5)

4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Vorsicht ist geboten bei leichten Erregungsleitun­gsstörungen (AV-Block Grad I).

Bei Patienten mit hypertropher Kardiomyopathie können kardiale Nebenwirkungen vermehrt auftreten.

Erhöhte Vorsicht ist bei leichter, chronischer Herzinsuffizienz (NYHA I und II) geboten. Vor der Anwendung bei Patienten mit Herzinsuffizienz ist eine Stabilisierun­g/Rekompensati­on erforderlich.

Bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion und insbesondere bei schwerer Leberinsuffizienz, sollte aufgrund der dadurch verminderten Metabolisierung des Arzneimittels besonders auf die Dosierung geachtet werden.

Obwohl in Vergleichsstudien kein Effekt auf die Pharmakokinetik von Verapamil bei chronischem Nierernversagen nachgewiesen werden konnte, wird aufgrund einzelner Berichte empfohlen, die Behandlung mit Verapamil bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion mit Vorsicht und unter genauer Beobachtung durchzuführen. Verapamil ist nicht dialysierbar.

Bei älteren Patienten sollte die Möglichkeit einer Leber- oder Niereninsuffizienz einerseits sowie einer geänderten Pharmakokinetik andererseits bedacht werden (siehe Abschnitt 5.2). Die Behandlung sollte am unteren Ende des Dosisbereichs begonnen und die Patienten sorgfältig auf mögliche Zeichen einer Überdosierung beobachtet werden.

Vor allem bei Langzeittherapie empfiehlt sich die gelegentliche Kontrolle der Leberfunktion­sparameter (v.a. bei prädisponierten Patienten), des Blutzuckerspiegels (bei Diabetikern) und gegebenenfalls des Digoxin- oder Chinidinspiegels.

Es gibt Hinweise, dass Verapamilhydrochlo­rid die neuromuskuläre Transmission beeinträchtigen kann, sodass bei Patienten mit Myasthenia gravis, Lambert-Eaton-Syndrom oder fortgeschrittener DuchenneMuskel­dystrophie zur Vorsicht geraten wird.

Verapamilhydrochlo­rid darf bei Patienten mit Angina pectoris nach Myokardinfarkt erst 8 Tage nach dem akuten Infarktereignis eingesetzt werden.

Bei Patienten mit Herzschrittmacher oder Defibrillator kann eine Erhöhung der Pacing- und Sensingschwelle unter Verapamilhydrochlo­rid-Therapie nicht ausgeschlossen werden.

Unter Verapamilbehandlung traten akute Fälle von Porphyrien auf. Die Behandlung wird bei Patienten mit Porphyrien als unsicher betrachtet.

Die Behandlung von Säuglingen und Kleinkindern mit Verapamilhydrochlo­rid sollte nur im Klinikbereich erfolgen.

Bei gleichzeitiger Gabe von HMG CoA Reduktase Inhibitoren (=Statinen), welche über Cytochrom P450 3A4 metabolisiert werden (z. B. Lovastatin, Simvastatin oder Atorvastatin), kann Verapamilhydrochlo­rid die Blutspiegel des Statins erhöhen und dadurch das Risiko muskulärer Toxizität (Myopathie/Rhab­domyolyse) erhöhen. Die Statin-Dosis sollte entsprechend angepasst werden (siehe auch Abschnitt 4.5).

Die Wirkungen von Verapamil und Betablockern oder anderen Arzneimitteln mit kardiodepressiven Eigenschaften können sowohl bezüglich Erregungsleitung als auch Kontraktion additiv sein; daher ist Vorsicht geboten, wenn diese gleichzeitig oder knapp hintereinander angewendet werden. Dies gilt insbesondere dann, wenn eines der beiden Arzneimittel intravenös verabreicht wird (siehe auch Abschnitt 4.3 und 4.5).

Sonstige Bestandteile

Natrium

Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Filmtablette, d.h. es ist nahezu „natriumfrei“.

4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

In vitro metabolische Studien deuten darauf hin, dass Verapamilhydrochlo­rid von Cytochrom P450 CYP3A4, CYP1A2, CYP2C8, CYP2C9 und CYP2C18 metabolisiert wird. Es wurde gezeigt, dass Verpamil CYP3A4-Enzyme und das P-Glykoprotein hemmt. Klinisch signifikante Wechselwirkungen wurden einerseits mit CYP3A4-Hemmern berichtet, die zu einer Erhöhung des VerapamilPlas­maspiegels führen und andererseits mit CYP3A4– Induktoren, die zur Senkung des VerapamilPlas­maspiegels führen. Deshalb sollten Patienten bezüglich Arzneimittel-Wechselwirkungen sorgfältig überwacht werden.

Folgende Arzneimittel zeigen potentielle Wechselwirkungen mit Verapamil:

Acetylsalicyl­säure

Verstärkte Blutungsneigung

Alkohol (Ethanol)

Verzögerung des Ethanolabbaus und Erhöhung der Ethanol-Plasmaspiegel, somit Verstärkung der Alkoholwirkung durch Verapamil

Alpha-Blocker (Terazosin, Prazosin)

Erhöhung der Plasmaspiegel dieser Arzneimittel, verstärkter hypotoner Effekt

Antiarrhythmika (z.B.: Flecainid, Disopyramid, Chinidin)

Die Kombination von Verapamil mit Antiarrhythmika kann zu einer gegenseitigen Verstärkung der kardiovaskulären Wirkungen führen (z.B.: AV-Block, Bradykardie, Hypotonie, Herzinsuffizienz)

Verapamil kann die Ausscheidung von Flecainid etwas reduzieren, Flecainid hat allerdings keinen Einfluss auf die Ausscheidung von Verapamil. Bei gemeinsamer Einnahme von Verapamil mit Disopyramid oder Flecainid steigt das Risiko von Kardiodepression und Asystolie.

Verapamil kann die Plasmakonzentration von Chinidin erhöhen. Dadurch kann bei Patienten mit hypertropher Kardiomyopathie ein Lungenödem auftreten.

Antiasthmatika (Theophyllin)

Verapamil kann die Plasmaspiegel von Theophyllin erhöhen.

Antibiotika (Rifampicin, Erythromycin, Clarythromycin, Telithromycin)

Rifampicin kann die Plasmakonzentration von Verapamil reduzieren, was zu einer verminderten Blutdrucksenkung führen kann.

Erythromycin, Clarythromycin und Telithromycin können die Plasmakonzentration von Verapamil erhöhen.

Antidepressiva (Imipramin)

Verapamil kann die Plasmakonzentration von Imipramin erhöhen.

Antidiabetika (Sulfonylharns­toffderivate)

Verapamil kann die Plasmakonzentration von Glibenclamid erhöhen.

Die gleichzeitige Anwendung von Verapamil und Metformin kann die Wirksamkeit von Metformin beeinträchtigen.

Antihypertensiva, Diuretika, Vasodilatatoren

Verstärkung des antihypertensiven Effekts.

Antikoagulantien

Bei gemeinsamer Verabreichung von Verapamil oral und Dabigatran Etexilat (150 mg), einem a P-gp-Substrat, steigen Cmax und AUC von Dabigatran an, jedoch unterscheidet sich das Ausmaß dieser Änderung abhängig von der Zeitspanne zwischen der Verabreichung und der Formulierung von Verapamil. Bei Verabreichung von 120 mg Verapamil mit sofortiger Wirkstofffrei­setzung eine Stunde vor Verabreichung einer Einmaldosis Dabigatran Etexilat, stieg die Cmax von Dabigatran um etwa 180% und die AUC um etwa 150% an. Bei Verabreichung von Verapamil 2 Stunden nach Dabigatran Exilat wurde keine nennenswerte Wechselwirkung beobachte (Erhöhung von Cmax um etwa 10% und AUC um etwa 20%)

Bei gemeinsamer Verabreichung von Verapamil und Dabigatran Etexilat wird eine engmaschige klinische Überwachung empfohlen, insbesonders bei Auftreten von Blutungen, vor allem bei Patienten mit milder bis mäßiger Nierenfunktion­seinschränkun­g.

Antikonvulsiva

Verapamil kann die Plasmakonzentration von Carbamazepin erhöhen. Das kann zu Nebenwirkungen wie Diplopie, Kopfschmerzen, Ataxie oder Benommenheit führen.

Verapamil kann auch die Plasmakonzentration von Phenytoin erhöhen.

Gleichzeitige Einnahme von Phenytoin kann die Wirksamkeit von Verapamil besonders bei Herzrhythmusstörun­gen abschwächen.

Barbiturate (Phenobarbital)

Orale Einnahme von Phenobarbital erhöht die Verapamil-Clearance und reduziert dadurch die Verapamil-Plasmakonzentra­tion.

Benzodiazepine und andere Anxiolytika (Midazolam, Buspiron)

Verapamil kann die Plasmakonzentra­tionen von Midazolam und Buspiron erhöhen.

Beta-Rezeptorenblocker (Metoprolol, Propranolol)

Verapamil kann die Plasmakonzentra­tionen von Metoprolol und Propranolol erhöhen, was zu additiven kardiovaskulären Effekten führen kann (z.B.: AV-Block, Bradykardie, Hypotonie, Herzinsuffizienz).

Intravenöse Betablocker dürfen an Patienten unter Therapie mit Verapamil NICHT verabreicht werden (Ausnahme Intensivmedizin) (siehe Abschnitt 4.3).

Calciumsalze und Vitamin D

Gleichzeitige Einnahme von Calciumsalzen oder Vitamin D und Verapamil kann die Wirksamkeit von Verapamil besonders bei Herzrhythmusstörun­gen abschwächen.

Colchizin

Colchizin ist ein Substrat für CYP3A und den „Abflusstranspor­ter“ P-Glykoprotein. Verapamil hemmt bekanntermaßen CYP3A und P-Glykoprotein. Wenn Verapamil und Colchizin gemeinsam eingenommen werden, kann die Hemmung von P-Glykoprotein und/oder CYP3A zu einer erhöhten Wirkung von Colchizin führen. Gleichzeitige Einnahme wird daher nicht empfohlen.

Grapefruitsaft

Grapefruitsaft kann die Plasmakonzentration von Verapamil erhöhen, deshalb sollten während der Anwendung von Verapamil keine Grapefruit-haltigen Speisen und Getränke konsumiert werden.

Herzglykoside (Digoxin, Digitoxin)

Verapamil kann die Plasmakonzentration von Digitoxin und Digoxin erhöhen.

Es wurde beobachtet, dass Verapamil den Digoxinspiegel erhöht, deshalb sollte vorsorglich auf Symptome einer Digitalis-Intoxikation geachtet werden. Der Digitalisspiegel sollte bestimmt werden und gegebenenfalls sollte eine Reduzierung der Glykosiddosis vorgenommen werden.

Histamin-H2-Rezeptorantago­nisten (Cimetidin)

Gleichzeitige Gabe von Verapamil und Cimetidin führt durch eine Abnahme der Verapamil-Clearance zu einem Anstieg der Plasmaspiegel von Verapamil.

HIV antivirale Wirkstoffe

Wegen des Potentials einiger Anti-HIV Wirkstoffe, wie z. B. Ritonavir, den Verapamil-Metabolismus zu hemmen, können die Verapamil-Plasmaspiegel steigen. Diese Wirkstoffe sollten mit Vorsicht angewendet werden, und die Verpamil-Dosierung entsprechend reduziert werden.

HMG Co-A Reduktase Inhibitoren (Statine)

Bei gleichzeitiger Gabe von Statinen, welche über das Cytochrom P450 3A4 metabolisiert werden (z.

B. Lovastatin, Atorvastatin, Simvastatin ), kann Verapamil die Blutspiegel des Statins erhöhen und dadurch das Risiko muskulärer Toxizität (Myopathie/Rhab­domyolyse).

Die Behandlung mit diesen HMG-CoA Reduktase Hemmern sollte bei Patienten, die bereits Verapamil einnehmen, mit der niedrigst möglichen Dosis begonnen und dann gesteigert werden. Bei Patienten, die bereits einen HMG-CoA Reduktase Hemmer einnehmen, sollte zu Beginn einer Verapamil-Behandlung die Statindosis reduziert, und eine anschließende Dosiserhöhung entsprechend der Serum-Cholesterin-Konzentration durchgeführt werden.

Atorvastatin wiederum führt zu erhöhtem Verapamilspiegel im Blut. Bei gleichzeitiger Anwendung von Atorvastatin und Verapamil ist daher Vorsicht geboten.

Fluvastatin, Pravastatin und Rosuvastatin werden nicht durch CYP3A4 metabolisiert und interagieren wahrscheinlich nicht mit Verapamil.

Immunsuppressiva (Cyclosporin, Everolimus, Sirolimus und, Tacrolimus)

Verapamil kann die Plasmaspiegel von Cyclosporin, Everolimus, Sirolimus und, Tacrolimus erhöhen.

Inhalationsanästhe­tika

Bei gleichzeitiger Gabe von Inhalationsanästhe­tika mit Calciumantagonisten wie Verapamil sollten beide Arzneimittel vorsichtig auftitriert werden, um additive kardiovaskuläre Effekte (AV-Block, Bradykardie, Hypotonie, Herzinsuffizienz) zu vermeiden.

Ivabradin

Die gleichzeitige Gabe von Ivabradin ist aufgrund der zusätzlichen herzfrequenzsen­kenden Wirkung von Verapamil kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).

Johanniskraut (Hypericum perforatum)

Johanniskraut kann bei gleichzeitiger Gabe die Verapamil-Plasmakonzentration reduzieren.

Lithium

Die gemeinsame Einnahme von Verapamil und Lithium kann zu einer Reduktion der LithiumSerumspiegel führen. Dennoch kann eine erhöhte Empfindlichkeit gegenüber Lithium auftreten und dadurch zu verstärkter Neurotoxizität führen.

Muskelrelaxanzien

Bei gleichzeitiger Anwendung von Verapamil mit intravenösem Dantrolen kann es zu Hypotonie, Herzinsuffizienz und Hyperkaliämie kommen.

Röntgenkontras­tmittel

Gleichzeitige Gabe von Verapamil und Röntgenkontras­tmittel (zur Koronarangiograp­hie) kann zu verstärkten kardiodepresso­rischen Effekten (AV-Block, Bradykardie, Hypotonie, Herzinsuffizienz) führen.

Serotonin (5HT1)-Rezeptor-Agonisten (Almotriptan)

Verapamil kann eine Erhöhung der Almotriptan -Plasmaspiegel bewirken.

Urikosurika (Sulfinpyrazon)

Sulfinpyrazon kann durch eine Steigerung der Verapamil-Clearance die Plasmakonzentration von Verapamil reduzieren, wodurch es zu einer Reduktion des blutdrucksenkenden Effektes kommen kann.

Zytostatika (Doxorubicin)

Bei gleichzeitiger Anwendung von Doxorubicin und Verapamil oral wurden die Bioverfügbarkeit und der maximale Plasmaspiegel von Doxorubicin bei Patienten mit kleinzelligem Lungenkarzinom erhöht. Bei Patienten in fortgeschrittenen Tumorstadien wurden bei gleichzeitiger intravenöser Applikation von Verapamil keine signifikanten Änderungen der Pharmakokinetik von Doxorubicin beobachtet.

4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Verapamil ist placentagängig und geht in die Muttermilch über.

Schwangerschaft

Die Plasmakonzentration im Nabelvenenblut beträgt 20–92 % der Plasmakonzentration des mütterlichen Blutes. Es liegen keine ausreichenden Erfahrungen mit der Anwendung von Verapamilhydrochlo­rid während der Schwangerschaft vor. Daten über eine begrenzte Anzahl von oral behandelten Schwangeren lassen jedoch nicht auf teratogene Wirkungen von Verapamilhydrochlo­rid schließen. Tierexperimentelle Studien haben Reproduktionsto­xizität gezeigt (siehe Abschnitt 5.3). Daher ist Verapamilhydrochlo­rid im 1. und 2. Trimenon der Schwangerschaft kontraindiziert. Eine Einnahme im 3. Trimenon der Schwangerschaft darf nur bei zwingender Indikation unter Berücksichtigung des Risikos für Mutter und Kind erfolgen.

Verapamilhydrochlo­rid kann eine uterine Muskelrelaxation verursachen; dies sollte beim Geburtstermin berücksichtigt werden.

Stillzeit

Verapamil geht in die Muttermilch über. Bei oraler Verabreichung von Verapamil an einer begrenzten Anzahl stillender Mütter wurde gezeigt, dass die relative Dosis Verapamil, die der Säugling erhält, sehr gering ist (0,1 – 1% der oral verabreichten Menge der Mutter) und dass die Verabreichung von Verapamil während der Stillzeit potentiell möglich ist.

Dennoch wurde über seltene Überempfindlichke­itsreaktionen im Zusammenhang mit Verapamil berichtet.

Deshalb sollte Verapamil nur nach strenger Nutzen-Risiko-Abwägung durch den behandelnden Arzt angewendet werden.

Es gibt Anhaltspunkte dafür, dass Verapamilhydrochlo­rid in Einzelfällen Hyperprolaktinämie und Galaktorrhoe verursachen kann.

4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Durch individuell auftretende unterschiedliche Reaktionen bei der Einnahme von blutdrucksenkenden Arzneimitteln kann die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr, zum Bedienen von Maschinen oder zum Arbeiten ohne sicheren Halt beeinträchtigt werden.

Dies gilt in verstärktem Maße bei Behandlungsbeginn, Dosiserhöhung oder Präparatewechsel sowie im Zusammenwirken mit Alkohol (siehe auch Abschnitt 4.5).

4.8 Nebenwirkungen

Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:

Sehr häufig (>1/10)

Häufig (>1/100, <1/10)

Gelegentlich (>1/1.000, <1/100)

Selten (>1/10.000, <1/1.000)

Sehr selten (<1/10.000)

Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)

Erkrankungen des Immunsystems

Sehr selten: Angioödem (Quincke- Ödem)

Stoffwechsel- und Ernährungsstörun­gen

Gelegentlich: Verminderung der Glucosetoleranz

Erkrankungen des Nervensystems

Häufig: Tremor

Gelegentlich: Benommenheit, Kopfschmerzen, Nervosität, Parästhesien, Neuropathie, Wärmegefühl

Sehr selten: extrapyramidales Syndrom, Krämpfe, Tetraparese (Einzelfall bei Kombination

mit Colchizin)

Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths

Gelegentlich: Vertigo, Tinnitus

Herzerkrankungen

Häufig: Entwicklung oder Verstärkung einer Herzinsuffizienz, Sinusbradykardie

Gelegentlich: AV-Block Grad I-III

Sehr selten: Tachykardie, Palpitationen, Bradyarrhythmie, Sinusarrest mit Asystolie,Vor­hofflimmern

Gefäßerkrankungen

Häufig: Hypotonie

Gelegentlich: periphere Ödeme, Flush

Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums

Gelegentlich: Bronchospasmus

Erkrankungen des Gastrointesti­naltrakts

Sehr häufig: Übelkeit, Völlegefühl, Obstipation

Gelegentlich: abdominale Beschwerden, Erbrechen

Sehr selten: Gingivahyperplasie (nach Absetzen des Medikamentes reversibel), Ileus

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellge­webes

Gelegentlich: allergische Reaktionen (Erythem, Exanthem, Pruritus, Urtikaria)

Selten: Purpura

Sehr selten: Alopezie, Photodermatitis, Erythema multiforme, Stevens-Johnson-Syndrom,

Erythromelalgie

Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkran­kungen

Selten: Muskelschwäche, Myalgien, Arthralgien

Sehr selten: Verschlimmerung einer Myasthenia gravis, eines Lambert-Eaton-Syndroms und einer fortgeschrittenen Duchenne-Muskeldystrophie

Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse

Gelegentlich: Erektile Dysfunktion/Im­potenz

Selten: Gynäkomastie (nach Absetzen reversibel)

Sehr selten: Galaktorrhoe bei Frauen

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Gelegentlich: Müdigkeit

Untersuchungen

Selten: reversible Erhöhung der Serumtransaminasen und/oder der alkalischen Phosphatase

Sehr selten: Erhöhung der Prolaktinspiegel

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung über das nationale Meldesystem anzuzeigen:

Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen

Traisengasse 5

1200 WIEN

ÖSTERREICH

Fax: + 43 (0) 50 555 36207

Website:

4.9 Überdosierung

Symptome einer Überdosierung

Die Intoxikationssym­ptome nach Überdosierung von Verapamilhydrochlo­rid verlaufen in Abhängigkeit von der zugeführten Menge, dem Zeitpunkt der Entgiftungsmaßnah­men und der kontraktilen Funktionsfähigkeit des Myokards (Altersabhängig­keit).

Folgende Symptome werden bei einer schweren Überdosierung mit Verapamil beobachtet: akutes Atemnotsyndrom, starker Blutdruckabfall, Bewusstseinstrübung bis zum Koma, Herzinsuffizienz, bradykarde oder tachykarde Herzrhythmusstörun­gen (z. B. AV-Block Grad I oder II [häufig als Wenckebach Phänomen mit oder ohne Kammerersatzrhyt­hmus], AV-Block III mit kompletter AV-Dissoziation, Kammerersatzrhyt­hmus, Bradykardie bis zu höhergradigem AV-Block und Sinusarrest, Herz-Kreislauf-Schock und Asystolie), Hyperglykämie, Hypokaliämie, metabolische Azidose, Hypoxie, kardiogener Schock mit Lungenödem, Beeinträchtigung der Nierenfunktion, Stupor und Konvulsionen. Todesfälle wurden gelegentlich berichtet.

Therapiemaßnahmen bei Überdosierung:

Therapeutisch stehen die Elimination und die Wiederherstellung stabiler Herz-Kreislauf-Verhältnisse im Vordergrund.

Die Therapiemaßnahmen richten sich nach Zeitpunkt und Art der Verabreichung sowie nach Art und Schwere der Überdosierungsym­ptome.

Eine Magenspülung ist nach oraler Intoxikation mit Verapamilhydrochlo­rid anzuraten, auch noch später als 12 Stunden nach der Einnahme, falls keine Magen-Darm-Motilität (Darmgeräusche) nachweisbar ist.

Eine Hämodialyse ist wegen fehlender Dialysierbarkeit von Verapamilhydrochlo­rid nicht sinnvoll, eine Hämofiltration und evtl. eine Plasmapherese (hohe Plasmaeiweißbindung der CalciumAntago­nisten) wird jedoch empfohlen.

Übliche intensivmedizi­nische Wiederbelebun­gsmaßnahmen, wie extrathorakale Herzmassage, Beatmung, Defibrillation bzw. Schrittmacher­therapie.

Spezifische Maßnahmen:

Beseitigung von kardiodepresso­rischen Effekten, von Hypotonie und Bradykardie.

Bradykarde Herzrhythmusstörun­gen werden symptomatisch mit Atropin und/oder BetaSympathomi­metika (Isoprenalin, Orciprenalin) behandelt, bei bedrohlichen bradykarden Herzrhythmusstörun­gen ist eine temporäre Schrittmacher­therapie erforderlich.

Als spezifisches Antidot gilt Calcium, z. B. 10–20 ml einer 10%igen Calciumglucona­tlösung intravenös (2,25 bis 4,5 mmol), erforderlichenfalls wiederholt oder als Dauertropfinfusion (z. B. 5 mmol/h).

Die Hypotonie als Folge von kardiogenem Schock und arterieller Vasodilatation wird mit Dopamin (bis 25 ^g/kg KG/min), Dobutamin (bis 15 ^g/kg KG/min), Adrenalin bzw. Noradrenalin behandelt. Die Dosierung dieser Medikamente orientiert sich allein an der erzielten Wirkung. Der SerumCalciumspiegel sollte hochnormal bis leicht erhöht gehalten werden. In der Frühphase wird aufgrund der arteriellen Vasodilatation zusätzlich Flüssigkeit substituiert (Ringer- oder Natriumchlori­dlösung).

5. PHARMAKOLO­GISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakothera­peutische Gruppe:

Selektive Calciumkanalblocker mit vorwiegender Herzwirkung; Phenylalkylamin-Derivate ATC-Code: C08DA01

Verapamil vermindert als Calciumantagonist (Calciumkanal­blocker) die Kontraktilität und die Wandspannung des Herzmuskels sowie den Tonus der glatten Gefäßmuskulatur.

Außerdem wird die Erregungsbildung im Sinusknoten und Erregungsleitung im AV-Knoten gehemmt.

Verapamil hemmt das langsame Einströmen von Calcium in das normale Herzgewebe und in den AV-und den Sinusknoten. Elektrophysio­logische Untersuchungen ergaben, dass oral oder intravenös verabreichtes Verapamil die Reizleitung durch den AV-Knoten um bis zu einem Drittel verlangsamt, die Reizleitung innerhalb der Vorhöfe und der Ventrikel jedoch nicht beeinträchtigt. Auch auf den normalen Sinus-Rhythmus hat Verapamil geringe Auswirkungen. Bei Patienten mit Funktionsstörungen des Sinusknotens jedoch kann es zu einem Sinus-Stillstand oder zu einem sinuaurikulären Block führen.

Nach oraler oder intravenöser Applikation senkt Verapamil bei Hypertonikern den mittleren arteriellen Blutdruck in Ruhe und nach körperlicher Belastung. Bei normotonen Patienten dagegen hat oral verabreichtes Verapamil gewöhnlich keine blutdrucksenkende Wirkung.

Diese ausgeprägte antihypertensive Wirkung wird hauptsächlich durch periphere Vasodilatation und Senkung des systemischen Gefäßwiderstandes erreicht. Die meisten Studien haben gezeigt, dass der Abfall des systemischen Gefäßwiderstandes nicht mit einer Veränderung des Herzzeitvolumens einhergeht.

Da diese Senkung der Nachlast ohne reflektorische Frequenz- oder Kontraktilitätser­höhung einhergeht, kann Verapamil auch bei hypertropher Kardiomyopathie eingesetzt werden.

Verapamilgaben senken bei Patienten mit koronarer Herzkrankheit durch Dilatation den Widerstand der großen und der kleinen Koronargefäße.

In einer Spätinterventi­onsstudie an Patienten mit Myokardinfarkt (DAVIT II) kam es bei Langzeitgabe über bis zu 18 Monate zu einer signifikanten Reduktion der Reinfarktrate. Eine Subgruppenanalyse ergab eine Wirkung im Wesentlichen nur bei Patienten, die unmittelbar vor Therapiebeginn nicht wegen akuter Herzinsuffizienz behandelt wurden.

5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Resorption

Verapamil wird schnell und fast ausschließlich im Dünndarm resorbiert. Die Resorptionsquote liegt über 90%. Die Bioverfügbarkeit liegt nach einmaliger Verabreichung bei ca. 22%, bedingt durch einen ausgeprägten First-pass-Metabolismus.

Bei Mehrfachapplikation erhöht sich die Bioverfügbarkeit auf ca. das Doppelte des Wertes nach Einmalapplikation.

Verteilung

Verapamil wird zu ca. 90% an Plasmaeiweiß gebunden.

Bei oraler Gabe von Formulierungen mit sofortiger Wirksofffreisetzung werden nach 1 – 2 Stunden maximale Plasmaspiegel erreicht.

Biotransformation

Die Substanz wird fast vollständig in der Leber metabolisiert, hauptsächlich über die Cytochrom P450 Isoenzyme CYP3A4, CYP3A5 und CYP2C8. In einer Studie an Hunden wurde beobachtet, dass nur der Metabolit Norverapamil eine geringe Wirksamkeit (rund 20% vom Ausgangsstoff) besitzt.

Elimination

Für die Elimination der unveränderten Substanz aus dem Plasma nach einmaliger Applikation sind mittlere Halbwertszeiten zwischen 3 und 7 Stunden bestimmt worden.

Verapamilhydrochlo­rid wird zu etwa 70% mit dem Urin ausgeschieden, überwiegend in Form von Metaboliten. Rund 50 % einer Dosis werden renal innerhalb von 24 Stunden ausgeschieden, 70% innerhalb von 5 Tagen. Mit den Faeces werden etwa 16% der verabreichten Dosis eliminiert. Weniger als 4% einer Dosis werden unverändert ausgeschieden.

Verapamil passiert die Plazentaschranke und wird in die Muttermilch ausgeschieden.

Spezielle Patientengruppen

Eingeschränkte Leberfunktion

Bei Patienten mit Leberinsuffizienz wurde eine deutlich höhere Bioverfügbarkeit von Verapamil sowie eine verzögerte Elimination beobachtet. Die Halbwertszeit von Verapamil wird bei Patienten mit Leberfunktion­sstörung aufgrund niedrigerer oraler Clearance und eines höheren Verteilungsvolumens verlängert.

Eingeschränkte Nierenfunktion

Eine Nierenfunktion­sstörung hat keinen Effekt auf die Pharmakokinetik von Verapamil, wie vergleichende Studien bei Patienten im Endstadium der Nierenfunktion­sstörung und bei Patienten mit gesunden Nieren zeigen.

Ältere Patienten

Bei älteren Patienten (über 65 Jahre) wurde eine im Vergleich zu jungen Patienten (< 43 Jahre) verminderte Verapamil-Clearance und eine verlängerte Eliminationshal­bwertszeit gefunden.

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Basierend auf konventionellen Studien zur Sicherheitsphar­makologie, Toxizität bei wiederholter Gabe, Genotoxizität und zum kanzerogenen Potential lassen die präklinischen Daten keine besonderen Gefahren für den Menschen erkennen.

In-vitro- und in-vivo-Untersuchungen erbrachten keine Hinweise auf mutagene Wirkungen von Verapamilhydrochlo­rid.

Eine Langzeitstudie an der Ratte ergab keine Hinweise auf ein tumorerzeugendes Potential von Verapamilhydrochlo­rid.

Embryotoxizitätsstu­dien an Kaninchen und Ratte haben bis zu Tagesdosen von 15 mg/kg bzw. 60 mg/kg keine Hinweise auf ein teratogenes Potential ergeben. Bei der Ratte traten jedoch im maternal-toxischen Bereich Embryoletalität und Wachstumsretar­dierungen auf.

6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Tablettenkern:

Mikrokristalline Cellulose

Maisquellstärke

Maisstärke

Croscarmellose-Natrium

Talkum

Hochdisperses Siliciumdioxid

Magnesiumstearat

Filmüberzug:

Hypromellose

Glycerol 85 %

6.2 Inkompatibilitäten

Nicht zutreffend

6.3 Dauer der Haltbarkeit

5 Jahre

6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedin­gungen erforderlich.

6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

Primärpackmittel: PVC/Aluminium­blisterpackung

Sekundärpackmittel: Faltkartonschachtel

20 und 50 Stück

6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung

Keine besonderen Anforderungen

Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu beseitigen.

7. INHABER DER ZULASSUNG

TEVA B.V.

Swensweg 5

2031 GA Haarlem

Niederlande

Tel.Nr.: +43/1/97007–0

Fax-Nr.: +43/1/97007–66

e-mail:

8. ZULASSUNGSNUMMER

1–20379

9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG

Datum der Erteilung der Zulassung: 15. Februar 1994

Datum der letzten Verlängerung der Zulassung: 08. September 2011

10. STAND DER INFORMATION

Jänner 2021

Mehr Informationen über das Medikament Verapabene 40 mg - Filmtabletten

Arzneimittelkategorie: standardarzneimittel
Suchtgift: Nein
Psychotrop: Nein
Zulassungsnummer: 1-20379
Rezeptpflichtstatus: Arzneimittel zur wiederholten Abgabe gegen aerztliche Verschreibung
Abgabestatus: Abgabe durch eine (öffentliche) Apotheke
Inhaber/-in:
Teva B.V., Swensweg 5, 2031 GA Haarlem, Niederlande