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Topotecan Accord 1 mg/ml Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung - Zusammengefasste Informationen

Enthält den aktiven Wirkstoff:

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Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Topotecan Accord 1 mg/ml Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung

1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS

Topotecan Accord 1 mg/ml Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung

2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

1 ml Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung enthält 1 mg Topotecan (als Hydrochlorid).

Jede 1-ml-Durchstechflasche des Konzentrats enthält 1 mg Topotecan (als Hydrochlorid)

Jede 4-ml-Durchstechflasche des Konzentrats enthält 4 mg Topotecan (als Hydrochlorid)

Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.

3. DARREICHUNGSFORM

Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung.

Von sichtbaren Fremdkörpern freie, durchsichtige gelbe Lösung mit einem pH zwischen 1,5 und 2,5 und einer Osmolaritität im Bereich von ca. 100 bis 40 mOsm/l.

4. KLINISCHE ANGABEN

4.1 Anwendungsgebiete

Als Monotherapie ist Topotecan angezeigt zur Behandlung von:

Patientinnen mit metastasiertem Ovarialkarzinom nach Versagen der Primär- oder einer Folgetherapie. Patienten mit rezidiviertem kleinzelligem Lungenkarzinom (SCLC), die für eine Wiederbehandlung mit dem in der Primärtherapie verwendeten Behandlungsschema nicht geeignet sind (siehe Abschnitt 5.1).

In Kombination mit Cisplatin ist Topotecan angezeigt zur Behandlung von Patientinnen mit Zervixkarzinom im Rezidiv nach Strahlentherapie und von Patientinnen im Stadium IVB der Erkrankung. Patientinnen, die vorher Cisplatin erhalten hatten, benötigen ein längeres behandlungsfreies Intervall, um die Behandlung mit dieser Kombination zu rechtfertigen (siehe Abschnitt 5.1).

4. 2 Dosierung und Art der Anwendung

Die Anwendung von Topotecan sollte auf medizinische Einrichtungen, die auf die Anwendung von Chemotherapien mit Zytostatika spezialisiert sind, beschränkt werden und sollte nur unter der Aufsicht eines in der Anwendung von Chemotherapeutika erfahrenen Arztes verabreicht werden (siehe Abschnitt 6.6).

Dosierung

Bei Anwendung von Topotecan zusammen mit Cisplatin sollte die gesamte Verschreibungsin­formation zu Cisplatin zu Rate gezogen werden.

Vor Beginn des ersten Behandlungszyklus mit Topotecan müssen die Patienten eine Neutrophilenzahl von > 1,5 × 109/1, eine Thrombozytenzahl von > 100 × 109/1 und einen Hämoglobinwert von > 9 g/dl (gegebenenfalls nach Transfusion) aufweisen.

Ovarialkarzinom und kleinzelliges Lungenkarzinom

Anfangsdosierung

Die empfohlene Dosis von Topotecan beträgt 1,5 mg/m2 Körperoberfläche/Tag, verabreicht als 30minütige intravenöse Infusion an fünf aufeinanderfol­genden Tagen. Zwischen dem Beginn eines Behandlungszyklus und dem Beginn des nächsten sollten drei Wochen liegen. Bei guter Verträglichkeit kann die Behandlung bis zur Progression der Erkrankung fortgeführt werden (siehe Abschnitte 4.8 and 5.1).

Dosierung bei Folgebehandlungen

Eine weitere Gabe von Topotecan sollte erst dann erfolgen, wenn die Neutrophilenzahl > 1 × 109/l, die Thrombozytenzahl > 100 × 109/l und der Hämoglobinwert > 9 g/dl (gegebenenfalls nach Transfusion) betragen.

Die übliche onkologische Praxis zur Aufrechterhaltung der Neutrophilenzahl bei Neutropenie besteht entweder in der Gabe von Topotecan mit anderen Arzneimitteln (z. B. G-CSF) oder in einer Dosisreduktion.

Falls eine Dosisreduktion gewählt wird, sollte bei Patienten, die sieben Tage oder länger an einer schweren Neutropenie (Neutrophilenzahl < 0,5 × 109/l) leiden, bei denen eine schwere Neutropenie in Verbindung mit Fieber oder Infektion auftritt oder bei denen die Behandlung wegen einer Neutropenie verzögert werden musste, die Dosis um 0,25 mg/m2/Tag auf 1,25 mg/m2/Tag reduziert werden (oder, falls erforderlich, weiter auf 1,0 mg/m2/Tag).

Die Dosis sollte ebenfalls entsprechend verringert werden, wenn die Thrombozytenzahl unter 25 × 109/l absinkt. In klinischen Studien wurde die Behandlung mit Topotecan abgesetzt, wenn die Dosis bereits auf 1,0 mg/m2 herabgesetzt worden war und eine weitere Dosisreduzierung erforderlich gewesen wäre, um Nebenwirkungen unter Kontrolle zu bringen.

Zervixkarzinom

Anfangsdosierung

Die empfohlene Dosis von Topotecan beträgt 0,75 mg/m2/Tag, verabreicht als 30-minütige intravenöse Infusion an den Tagen 1, 2 und 3. Cisplatin wird als intravenöse Infusion in einer Dosis von 50 mg/m2/ Tag am Tag 1 nach der Topotecan-Dosis verabreicht. Dieses Behandlungsschema wird alle 21 Tage über sechs Behandlungszyklen oder bis zum Fortschreiten der Erkrankung wiederholt.

Dosierung bei Folgebehandlungen

Eine weitere Gabe von Topotecan sollte erst dann erfolgen, wenn die Neutrophilenzahl > 1,5 × 109/l, die Thrombozytenzahl > 100 × 109/l und der Hämoglobinwert > 9 g/dl (gegebenenfalls nach Transfusion) betragen.

Die übliche onkologische Praxis zur Aufrechterhaltung der Neutrophilenzahl bei Neutropenie besteht entweder in der Gabe von Topotecan mit anderen Arzneimitteln (z. B. G-CSF) oder in einer Dosisreduktion. Falls eine Dosisreduktion gewählt wird, sollte bei Patienten, die sieben Tage oder länger an einer schweren Neutropenie (Neutrophilenzahl < 0,5 × 109/l) leiden, bei denen eine schwere Neutropenie in Verbindung mit Fieber oder Infektion auftritt oder bei denen die Behandlung wegen einer Neutropenie verzögert werden musste, die Dosis um 20% auf 0,60 mg/m2/Tag reduziert werden (oder, falls erforderlich, weiter auf 0,45 mg/m2/Tag).

Die Dosis sollte in gleicher Weise reduziert werden, wenn die Thrombozytenzahl unter 25 × 109/l fällt.

Besondere Patientengruppen

Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion

Monotherapie (Ovarialkarzinom und kleinzelliges Lungenkarzinom)

Es liegen keine ausreichenden Erfahrungen zur Anwendung von Topotecan bei Patienten mit stark eingeschränkter Nierenfunktion (Kreatinin-Clearance < 20 ml/min) vor. Bei dieser Patientengruppe wird die Anwendung von Topotecan nicht empfohlen (siehe Abschnitt 4.4).

Aus den begrenzten Daten geht hervor, dass die Dosis bei Patienten mit mäßig eingeschränkter Nierenfunktion verringert werden sollte. In der Monotherapie mit Topotecan beträgt die empfohlene Dosis für Patienten mit Ovarial- oder kleinzelligem Lungenkarzinom und einer Kreatinin-Clearance zwischen 20 und 39 ml/min 0,75 mg/m2/Tag an fünf aufeinanderfol­genden Tagen.

Kombinationsthe­rapie (Zervixkarzinom)

In klinischen Studien mit Topotecan in Kombination mit Cisplatin zur Behandlung des Zervixkarzinoms wurde die Therapie nur bei Patientinnen mit einem Serum-Kreatinin-Wert von < 1,5 mg/dl eingeleitet. Falls der Serum-Kreatinin-Wert unter der Kombinationsthe­rapie mit Topotecan/Cisplatin 1,5 mg/dl übersteigt, wird empfohlen, die gesamte Verschreibungsin­formation zu Cisplatin auf Hinweise zur Dosisreduktion/-aufrechterhaltung hin zu konsultieren. Für den Fall, dass Cisplatin abgesetzt werden muss, liegen keine ausreichenden Daten zur Fortführung der Monotherapie mit Topotecan bei Patientinnen mit Zervixkarzinom vor.

Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion

Einer kleinen Zahl von Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion (Serum-Bilirubinspiegel zwischen 1,5 und 10 mg/dl) wurde eine intravenöse Dosis von 1,5 mg/m2/Tag an fünf Tagen alle drei Wochen verabreicht. Es wurde eine verringerte Topotecan-Clearance beobachtet, jedoch sind die verfügbaren Daten für eine Dosierungsempfeh­lung für diese Patientengruppe nicht ausreichend.

Es liegen zur Anwendung von Topotecan bei Patienten mit stark eingeschränkter Leberfunktion (Serum-Bilirubin >10 mg/dl) auf Grund einer Zirrhose vor. Die Anwendung von Topotecan bei diesen Patientengruppen wird nicht empfohlen (siehe Abschnitt 4.4).

Kinder und Jugendliche

Die zurzeit vorliegenden Daten werden in Abschnitt 5.1 und 5.2 beschrieben; eine Dosierungsempfeh­lungen kann jedoch nicht gegeben werden.

Art der Anwendung

Topotecan muss vor der Anwendung weiter verdünnt werden (siehe Abschnitt 6.6).

4.3 Gegenanzeigen

– Schwere Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile.

– Stillzeit (siehe Abschnitt 4.6).

– Bereits vor Beginn des ersten Zyklus vorliegende schwere Knochenmarkde­pression (Neutrophilenzahl von < 1,5 × 109/l und/oder Thrombozytenzahl von < 100 × 109/l).

4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Die hämatologischen Nebenwirkungen sind dosisabhängig; das Blutbild (einschließlich der Thrombozytenzahl) sollte regelmäßig bestimmt werden (siehe Abschnitt 4.2).

Wie andere zytotoxische Arzneimittel kann Topotecan eine schwere Myelosuppression verursachen. Über eine Myelosuppression, die zu Sepsis und Todesfällen durch Sepsis führen kann, wurde bei mit Topotecan behandelten Patienten berichtet (siehe Abschnitt 4.8).

Eine Topotecan-induzierte Neutropenie kann zu einer neutropenischen Kolitis führen. Über Todesfälle infolge einer neutropenischen Kolitis wurde in klinischen Studien mit Topotecan berichtet. Bei Patienten mit Fieber, Neutropenie und einem entsprechenden Bauchschmerz-Muster sollte die Möglichkeit einer neutropenischen Kolitis in Betracht gezogen werden.

Topotecan wurde mit Berichten über interstitielle Lungenerkrankungen, von denen einige tödlich verliefen, in Verbindung gebracht (siehe Abschnitt 4.8). Zugrunde liegende Risikofaktoren beinhalten interstitielle Lungenerkrankungen, pulmonale Fibrose, Lungenkarzinom, Strahlenexposition des Thorax und die Anwendung pneumotoxischer Wirkstoffe und/oder Koloniestimuli­erende Faktoren in der Vorgeschichte. Die Patienten sollten auf pulmonale Symptome, die auf eine interstitielle Lungenerkrankung hinweisen können (z. B. Husten, Fieber, Dyspnoe und/oder Hypoxie), überwacht werden; Topotecan sollte abgesetzt werden, falls die Neudiagnose einer interstitiellen Lungenerkrankung bestätigt werden sollte.

Topotecan als Monotherapie und Topotecan in Kombination mit Cisplatin werden häufig mit einer klinisch relevanten Thrombozytopenie in Verbindung gebracht. Dies sollte bei der Verschreibung von Topotecan, zum Beispiel vor beabsichtigter Behandlung von Patienten mit erhöhtem Risiko von Tumorblutungen, in Betracht gezogen werden.

Erwartungsgemäß zeigen Patienten in schlechtem Allgemeinzustand (PS > 1) eine niedrigere Ansprechrate und eine erhöhte Rate an Komplikationen wie Fieber, Infektionen und Sepsis (siehe Abschnitt 4.8). Eine präzise Beurteilung des Allgemeinzustandes (Performance Status) zum Zeitpunkt der Verabreichung der Therapie ist entscheidend um sicherzustellen, dass der Allgemeinzustand des Patienten sich nicht auf PS 3 verschlechter­t hat.

Es liegen keine ausreichenden Erfahrungen zur Anwendung von Topotecan bei Patienten mit stark eingeschränkter Nierenfunktion (Kreatinin-Clearance < 20 ml/min) oder stark eingeschränkter Leberfunktion (Serum-Bilirubinspiegel > 10 mg/dl) aufgrund einer Zirrhose vor. Die Anwendung von Topotecan bei diesen Patientengruppen wird nicht empfohlen (siehe Abschnitt 4.2).

Einer kleinen Zahl von Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion (Serum-Bilirubinspiegel zwischen 1,5 und 10 mg/dl) wurde eine intravenöse Dosis von 1,5 mg/m2/Tag­Topotecan an fünf Tagen alle drei Wochen verabreicht. Es wurde eine verringerte Topotecan-Clearance beobachtet. Jedoch sind die verfügbaren Daten für eine Dosierungsempfeh­lung für diese Patientengruppe nicht ausreichend (siehe Abschnitt 4.2).

Topotecan Accord enthält Natrium

Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Dosis, d. h., es ist nahezu „natriumfrei“. Wenn jedoch zur Verdünnung von Topotecan Accord eine Kochsalzlösung (0,9 % w/v Natriumchlo­ridlösung) vor der Verabreichung verwendet wird, ist die erhaltene Menge an Natrium höher.

4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Es wurden keine pharmakokinetischen Wechselwirkun­gsstudien am Menschen durchgeführt.

Topotecan hemmt die menschlichen P450-Enzyme nicht (siehe Abschnitt 5.2). In klinischen Studien nach intravenöser Gabe schien eine gleichzeitige Gabe von Granisetron, Ondansetron, Morphin oder Kortikosteroiden keine signifikanten Auswirkungen auf die Pharmakokinetik des Gesamt-Topotecans (aktive und inaktive Form) zu haben.

Wenn Topotecan mit anderen Chemotherapeutika kombiniert wird, kann eine Dosisreduktion jedes einzelnen Arzneimittels erforderlich sein, um die Verträglichkeit zu verbessern. Bei Kombination mit platinhaltigen Arzneimitteln besteht jedoch eine deutliche sequenzabhängige Wechselwirkung, abhängig davon, ob das platinhaltige Mittel am Tag 1 oder am Tag 5 der Topotecan-Verabreichung gegeben wird. Wenn Cisplatin oder Carboplatin am Tag 1 der Topotecan-Verabreichung gegeben wird, müssen niedrigere Dosierungen eines jeden Arzneimittels verabreicht werden, um die Verträglichkeit zu verbessern, als wenn das platinhaltige Arzneimittel am Tag 5 der Topotecan-Verabreichung gegeben wird.

Nach Verabreichung von Topotecan (0,75 mg/m2/Tag an fünf aufeinanderfol­genden Tagen) und Cisplatin (60 mg/m2/Tag am Tag 1) an 13 Patienten mit Ovarialkarzinom wurden leichte Anstiege der AUC (12%, n=9) und der Cmax (23%, n=11) am Tag 5 beobachtet. Diese Anstiege werden als wahrscheinlich nicht klinisch relevant angesehen.

4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Frauen im gebärfähigen Alter / Kontrazeption bei Männern und Frauen

Tierexperimentelle Studien haben gezeigt, dass Topotecan embryofetale Sterblichkeit und Fehlbildungen verursachen kann (siehe Abschnitt 5.3). Wie andere zytotoxische Arzneimittel kann Topotecan fetale Schäden verursachen, daher soll Frauen im gebärfähigen Alter angeraten werden, eine Schwangerschaft während der Behandlung mit Topotecan und bis mindestens 6 Monate nach Behandlungsende zu vermeiden.

Wie bei allen zytotoxischen Chemotherapien müssen wirksame Verhütungsmethoden angeraten werden, wenn einer der beiden Partner mit Topotecan behandelt wird.

Schwangerschaft

Falls Topotecan in der Schwangerschaft angewendet wird, oder falls die Patientin unter der Therapie schwanger werden sollte, muss die Patientin vor den möglichen Risiken für den Fetus gewarnt werden.

Stillzeit

Topotecan ist während der Stillzeit kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3). Obwohl nicht bekannt ist, ob Topotecan beim Menschen in die Muttermilch übergeht, sollte vor Therapiebeginn abgestillt werden.

Fertilität

Es wurden keine Auswirkungen auf die männliche oder weibliche Fertilität in reproduktionsto­xikologischen Studien bei Ratten beobachtet (siehe Abschnitt 5.3). Jedoch wirkt Topotecan ebenso wie andere zytotoxische Arzneimittel genotoxisch, und daher können Auswirkungen auf die Fertilität einschließlich der männlichen Fertilität nicht ausgeschlossen werden.

4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Es wurden keine Studien zu den Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen durchgeführt. Jedoch ist beim Führen von Fahrzeugen und Bedienen von Maschinen Vorsicht angezeigt, wenn allgemeine Erschöpfung und Asthenie anhalten.

4.8 Nebenwirkungen

Die in Dosisfindungsstu­dien an 523 Patientinnen mit rezidiviertem Ovarialkarzinom und 631 Patienten mit rezidiviertem kleinzelligen Lungenkarzinom ermittelte dosislimitierende Toxizität unter der Monotherapie mit Topotecan war hämatologischer Art. Die Toxizität war vorhersagbar und reversibel. Es gab keine Anzeichen für eine kumulative hämatologische oder nicht-hämatologische Toxizität.

Das Sicherheitsprofil von Topotecan in Kombination mit Cisplatin in den klinischen Zervixkarzinom­Studien stimmt mit dem unter Topotecan-Monotherapie beobachteten Profil überein. Die hämatologische Gesamt-Toxizität ist bei mit Topotecan in Kombination mit Cisplatin behandelten Patientinnen niedriger als unter Topotecan-Monotherapie, aber höher als unter Cisplatin allein.

Bei Gabe von Topotecan in Kombination mit Cisplatin wurden zusätzliche Nebenwirkungen beobachtet, jedoch wurden diese Nebenwirkungen auch unter Cisplatin-Monotherapie beobachtet und sind daher nicht Topotecan zuzuschreiben. Bezüglich der vollständigen Auflistung der mit Cisplatin im Zusammenhang stehenden Nebenwirkungen sollte die Verschreibungsin­formation zu Cisplatin herangezogen werden.

Die kombinierten Sicherheitsdaten zur Monotherapie mit Topotecan sind im Folgenden dargestellt.

Nachfolgend sind Nebenwirkungen nach Systemorganklassen und absoluter Häufigkeit (alle berichteten Ereignisse) aufgelistet. Die Häufigkeiten sind wie folgt definiert: sehr häufig (> 1/10), häufig (> 1/100 bis < 1/10), gelegentlich (> 1/1.000 bis < 1/100), selten (> 1/10.000 bis < 1/1.000), sehr selten (< 1/10.000), nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).

Innerhalb jeder Häufigkeitsgruppe werden die Nebenwirkungen nach abnehmendem Schweregrad angegeben.

Infektionen und parasitäre Erkrankungen

Sehr häufig

Infektion

Häufig

Sepsis1

Erkrankungen d

es Blutes und des Lymphsystems

Sehr häufig

Febrile Neutropenie, Neutropenie (siehe „Erkrankungen des Gastrointesti­naltrakts“), Thrombozytopenie, Anämie, Leukopenie

Häufig

Panzytopenie

Nicht bekannt

Schwere Blutung (verbunden mit Thrombozytopenie)

Erkrankungen des Immunsystems

Häufig

Überempfindlichke­itsreaktionen einschließlich Hautausschlag

Selten

Anaphylaktische Reaktion, Angioödem, Urtikaria

Stoffwechsel- und Ernährungsstörun­gen

Sehr häufig

Anorexie (unter Umständen schwer)

Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums

Selten

Interstitielle Lungenerkrankung (einige Fälle mit tödlichem Verlauf)

Erkrankungen d

es Gastrointesti­naltrakts

Sehr häufig

Nausea, Erbrechen und Durchfall (die alle schwer sein können), Obstipation, Abdominalschmerz2, Mukositis.

Nicht bekannt

Gastrointestinale Perforation

Leber- und Gallenerkrankungen

Häufig

Hyperbilirubinämie.

Erkrankungen d

er Haut und des Unterhautzellge­webes

Sehr häufig

Alopezie

Häufig

Pruritus

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Sehr häufig

Fieber, Asthenie, allgemeine Erschöpfung

Häufig

Unwohlsein

Sehr selten

Extravasation3

Nicht bekannt

Schleimhauten­tzündung

1 Über Todesfälle durch Sepsis wurde bei Patienten unter der Behandlung mit Topotecan berichtet (siehe Abschnitt 4.4)

2 Über neutropenische Kolitiden einschließlich tödlich verlaufender neutropenischer Kolitiden wurde als Komplikation Topotecan-induzierter Neutropenien berichtet (siehe Abschnitt 4.4)

3 Die Reaktionen waren schwach ausgeprägt und bedurften im Allgemeinen keiner spezifischen Behandlung.

Die oben aufgelisteten Nebenwirkungen können bei Patienten mit einem schlechten Allgemeinzustand potenziell häufiger auftreten (siehe Abschnitt 4.4).

Nachfolgend werden hämatologische und nicht-hämatologische Nebenwirkungen mit ihren Häufigkeiten aufgelistet, die als sicher oder möglicherweise mit Topotecan in Zusammenhang stehend eingestuft wurden.

Hämatologisch

Neutropenie : Eine schwere Neutropenie (Neutrophilenzahl < 0,5 × 109/l) während des ersten Zyklus trat bei 55% der Patienten, mit einer Dauer von > 7 Tagen bei 20% und insgesamt bei 77% der Patienten (39% der Zyklen) auf. In Zusammenhang mit schwerer Neutropenie traten Fieber oder Infektionen bei 16% der Patienten während des ersten Zyklus und insgesamt bei 23% der Patienten (6% der Zyklen) auf. Die mittlere Zeitdauer bis zum Auftreten einer schweren Neutropenie betrug neun Tage, die mittlere Verlaufsdauer sieben Tage. Insgesamt dauerte die schwere Neutropenie in 11% der Zyklen länger als sieben Tage. Von allen im Rahmen klinischer Studien behandelten Patienten (einschließlich derjenigen mit schwerer Neutropenie und derjenigen, bei denen keine schwere Neutropenie auftrat) bekamen 11% (in 4% der Zyklen) Fieber und 26% (in 9% der Zyklen) Infektionen. Darüber hinaus entwickelten 5% aller behandelten Patienten (in 1% der Zyklen) eine Sepsis (siehe Abschnitt 4.4).

Thrombozytopenie: Eine schwere Thrombozytopenie (Thrombozytenzahl < 25 × 109/l) trat bei 25% der Patienten (in 8% der Zyklen), eine mittelgradige (Thrombozytenzahl zwischen 25,0 und 50,0 × 109/l) bei 25% der Patienten (in 15% der Zyklen) auf. Die mittlere Zeitdauer bis zum Auftreten einer schweren Thrombozytopenie betrug 15 Tage, die mittlere Verlaufsdauer fünf Tage. In 4% der Zyklen wurden Thrombozytentran­sfusionen verabreicht. Berichte über signifikante Folgeerscheinungen im Zusammenhang mit Thrombozytopenien einschließlich Todesfälle aufgrund von Tumorblutungen waren selten.

Anämie: Eine mittelgradige bis schwere Anämie (Hb < 8,0 g/dl) trat bei 37% der Patienten (in 14% der Zyklen) auf. Erythrozytentran­sfusionen erhielten 52% der Patienten (in 21% der Zyklen).

Nicht-hämatologisch

Die am häufigsten berichteten nicht-hämatologischen Nebenwirkungen waren gastrointestinaler Art, wie Übelkeit (52%), Erbrechen (32%), Durchfall (18%), Obstipation (9%) sowie Mukositis (14%). Die Inzidenz schwerer Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Mukositis (Schweregrad 3 oder 4) betrug 4, 3, 2 bzw. 1%.

Von 4% der Patienten wurden leichte Abdominalschmerzen berichtet.

Unter der Behandlung mit Topotecan wurden bei etwa 25% der Patienten allgemeine Erschöpfung und bei 16% Asthenie beobachtet. Schwere Fälle (Schweregrad 3 oder 4) von allgemeiner Erschöpfung und Asthenie traten mit einer Inzidenz von jeweils 3% auf.

Eine vollständige oder ausgeprägte Alopezie wurde bei 30% und eine teilweise Alopezie bei 15% der Patienten beobachtet.

Sonstige schwerwiegende Nebenwirkungen, die als sicher oder wahrscheinlich mit Topotecan in Zusammenhang stehend eingestuft wurden, waren Anorexie (12%), Unwohlsein (3%) und Hyperbilirubinämi­e (1%).

Über Überempfindlichke­itsreaktionen einschließlich Hautausschläge, Urtikaria, Angioödeme und anaphylaktische Reaktionen wurde selten berichtet. In klinischen Studien wurden Hautausschläge aller Art bei 4% der Patienten und Pruritus bei 1,5% der Patienten beobachtet.

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem Bundesinstitut für Sicherheit im Gesundheitswesen, Traisengasse 5, AT-1200 WIEN, Fax: + 43 (0) 50 555 36207, Website: , anzuzeigen.

4.9 Überdosierung

Über Überdosierungen wurde bei Patienten berichtet, die mit intravenös gegebenem Topotecan (bis zum 10-Fachen der empfohlenen Dosis) und Topotecan Kapseln (bis zum 5-Fachen der empfohlenen Dosis) behandelt wurden. Die nach Überdosierung beobachteten Anzeichen und Symptome entsprachen den bekannten, im Zusammenhang mit Topotecan stehenden unerwünschten Ereignissen (siehe Abschnitt 4.8). Primäre Komplikationen einer Überdosierung sind Knochenmarkde­pression und Mukositis. Außerdem wurde über erhöhte Leberenzymwerte nach intravenöser Gabe von Topotecan berichtet. Es ist kein Gegenmittel bei Überdosierung von Topotecan bekannt. Die weitere Behandlung sollte wie klinisch angezeigt oder, wo verfügbar, entsprechend den Empfehlungen der nationalen Giftinformati­onszentralen durchgeführt werden.

5. PHARMAKOLO­GISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakothera­peutische Gruppe: Antineoplastische Mittel, andere antineoplastische Mittel. ATC-Code: L01CE01.

Wirkmechanismus

Die Antitumorwirkung von Topotecan hängt mit der Hemmung der Topoisomerase-I, einem an der DNA-Replikation beteiligten Enzym, zusammen und erfolgt durch das Lösen der Torsionsspannung vor der sich vorwärts bewegenden Replikationsgabel. Topotecan hemmt die Topoisomerase-I, indem es den kovalenten Komplex aus Enzym und der in die beiden Stränge aufgespaltenen DNA, ein Zwischenprodukt der Katalyse, stabilisiert. Als Folgeerscheinung der Topoisomerase-I-Hemmung in der Zelle entstehen proteinassoziierte Brüche der DNA-Einzelstränge.

Klinische Wirksamkeit und Sicherheit

Rezidiviertes Ovarialkarzinom

In einer Studie zum Vergleich von Topotecan und Paclitaxel bei Patienten, deren Ovarialkarzinom bereits mit einer Chemotherapie auf Platingrundlage behandelt worden war (n = 112 bzw. 114), lag die Ansprechrate (95% VI) für Topotecan und für Paclitaxel bei 20,5% (13%, 28%) bzw. 14% (8%, 20%) und die mediane Zeit bis zur Progression bei 19 Wochen bzw. 15 Wochen (Relatives Risiko 0,7 [0,6; 1,0]). Das mediane Gesamtüberleben betrug 62 Wochen für Topotecan gegenüber 53 Wochen für Paclitaxel (Relatives Risiko 0,9 [0,6; 1,3]).

Die Ansprechrate in dem gesamten Ovarialkarzinom­programm (n = 392, alle waren mit Cisplatin oder Cisplatin und Paclitaxel vorbehandelt) betrug 16%. Die mediane Zeit bis zum Ansprechen belief sich in den klinischen Prüfungen auf 7,6 bis 11,6 Wochen. Bei Cisplatin-refraktären Patienten oder Patienten, bei denen es innerhalb von 3 Monaten nach der Cisplatintherapie zu einem Rezidiv kam (n = 186) betrug die Ansprechrate 10%.

Diese Daten sollten im Zusammenhang mit dem Gesamtsicherhe­itsprofil des Arzneimittels beurteilt werden, insbesondere im Hinblick auf die signifikante hämatologische Toxizität (siehe Abschnitt 4.8).

Eine ergänzende retrospektive Analyse wurde an Daten von 523 Patienten mit rezidiviertem Ovarialkarzinom durchgeführt. Insgesamt wurden 87 Vollremissionen und Teilremissionen beobachtet, von denen 13 im Verlauf der Zyklen 5 und 6 auftraten und 3 anschließend auftraten. Von den mit mehr als 6 Therapiezyklen behandelten Patienten schlossen 91% die Studie entweder wie geplant ab oder wurden bis zum Eintritt der Krankheitspro­gression behandelt, und nur 3% brachen die Studie aufgrund von Nebenwirkungen ab.

Rezidiviertes kleinzelliges Lungenkarzinom (SCLC)

In einer Phase-III-Studie (Studie 478) wurde ein Therapieschema aus oral verabreichtem Topotecan und bestmöglicher unterstützender Versorgung (BSC) (n=71) mit BSC alleine (n=70) bei Patienten verglichen, bei denen nach einer Primärtherapie ein Rezidiv aufgetreten war (mediane Zeit bis zur Progression [TTP] unter der Primärtherapie: 84 Tage im Arm mit oralem Topotecan + BSC, 90 Tage im nur mit BSC behandelten Studienarm) und die als nicht geeignet für eine erneute Behandlung mit intravenöser Chemotherapie betrachtet wurden. In der mit oralem Topotecan + BSC behandelten Gruppe zeigte sich eine statistisch signifikante Verbesserung des Gesamtüberlebens gegenüber der allein mit BSC behandelten Gruppe (Log-Rank: p=0,0104). Das nicht angepasste relative Risiko für orales Topotecan plus BSC gegenüber BSC alleine betrug 0,64 (95% VI: 0,45; 0,90). Die mediane Überlebenszeit der mit oralem Topotecan + BSC behandelten Patienten lag bei 25,9 Wochen (95% VI: 18,3; 31,6) im Vergleich zu 13,9 Wochen (95% VI: 11,1, 18,6) bei den mit BSC alleine behandelten Patienten (p=0,0104).

Die Selbsteinschätzung der Symptome durch die Patienten mittels einer unverblindeten Bewertungsskala zeigte einen durchgängigen Trend für eine Symptomverbesserung durch orales Topotecan + BSC.

Je eine Phase-II-Studie (Studie 065) und eine Phase-III-Studie (Studie 396) wurden durchgeführt, um die Wirksamkeit von oralem Topotecan mit der von intravenösem Topotecan bei Patienten mit einem Rezidiv > 90 Tage nach Abschluss eines vorhergehenden Chemotherapies­chemas zu untersuchen (siehe Tabelle 1). Orales und intravenöses Topotecan waren mit einer ähnlichen Symptomlinderung bei Patienten mit rezidiviertem sensitiven SCLC in der Selbsteinschätzung der Symptome durch die Patienten mittels einer unverblindeten Bewertungsskala in jeder der zwei Studien verbunden.

Tabelle 1. Zusammenfassung der Daten zum Überleben, zur Ansprechrate und Zeit bis zur Progression bei mit oralem oder intravenösem Topotecan behandelten SCLC-Patienten

Studie 065

Studie 396

Orales Topotecan

Intravenöses

Topotecan

Orales

Topotecan

Intravenöses

Topotecan

(N = 52)

(N = 54)

(N = 153)

(N = 151)

Medianes Überleben (Wochen) (95% VI)

32,3 (26,3; 40,9)

25,1 (21,1; 33,0)

33,0 (29,1; 42,4)

35,0 (31,0; 37,1)

Relatives Risiko (95% VI)

0,88 (0,59; 1,31)

0,88 (0,7; 1,11)

Ansprechrate (%) (95% VI)

23,1 (11,6; 34,5)

14,8 (5,3; 24,3)

18,3 (12,2; 24,4)

21,9 (15,3; 28,5)

Unterschied in der Ansprechrate (95% VI)

8,3 (-6,6; 23,1)

–3,6 (-12,6; 5,5)

Mediane Zeit bis zur

Progression (Wochen)

(95% VI)

14,9

(8,3; 21,3)

13,1

(11,6; 18,3)

11,9

(9,7; 14,1)

14,6

(13,3; 18,9)

Relatives Risiko (95% VI)

0,90 (0,60; 1,35)

1,21 (0,96; 1,53)

N = Gesamtzahl der behandelten Patienten VI = Vertrauensintervall

In einer weiteren randomisierten Phase-III-Studie, in der intravenös verabreichtes Topotecan mit Cyclophosphamid, Doxorubicin und Vincristin (CAV) bei Patienten mit rezidiviertem sensitivem kleinzelligen Lungenkarzinom (SCLC) verglichen wurde, betrug die Gesamt-Ansprechrate 24,3% für Topotecan im Vergleich zu 18,3% für CAV. Die mediane Zeit bis zur Progression war in beiden Gruppen vergleichbar (13,3 Wochen bzw. 12,3 Wochen). Die medianen Überlebenszeiten betrugen für beide Gruppen 25,0 bzw. 24,7 Wochen. Das relative Verhältnis der Überlebenszeiten von intravenösem Topotecan zu CAV betrug 1,04 (95% VI: 0,78 – 1,40).

Die Ansprechrate auf Topotecan im gesamten Studienprogramm in der Indikation kleinzelliges Lungenkarzinom (SCLC) (n = 480) betrug 20,2% bei Patienten mit rezidivierter Erkrankung, die sensitiv gegenüber der Primärtherapie gewesen waren. Die mediane Überlebenszeit lag bei 30,3 Wochen (95% VI: 27,6; 33,4).

In der Patientengruppe mit refraktärem kleinzelligen Lungenkarzinom (SCLC) (d. h. diejenigen, die nicht auf die initiale Therapie angesprochen hatten) betrug die Ansprechrate auf Topotecan 4,0%.

Zervixkarzinom

In einer randomisierten Phase-III-Vergleichsstudie, die von der Gynaecological Oncology Group (GOG-0179) durchgeführt worden war, wurde Topotecan in Kombination mit Cisplatin (n=147) mit Cisplatin allein (n=146) in der Behandlung von Patientinnen mit histologisch bestätigtem, persistierendem oder rezidiviertem Zervixkarzinom sowie Zervixkarzinom im Stadium IVB verglichen, bei denen ein kurativer Ansatz mit Operation und/oder Bestrahlung nicht sinnvoll erschien. Topotecan in Kombination mit Cisplatin zeigte einen statistisch signifikanten Nutzen bezüglich des Gesamtüberlebens relativ zur Monotherapie mit Cisplatin nach Anpassung für Zwischenanalysen (LogRank: p=0,033).

Tabelle 2: Ergebnisse der Studie GOG-0179

ITT-Population

Cisplatin

50 mg/m2 an Tag 1 alle 21 Tage

Cisplatin

50 mg/m2 an Tag 1 + Topotecan 0,75 mg/m2 an Tag 1–3 alle 21 Tage

Überleben (Monate)

(n= 146)

(n = 147)

Median (95% VI)

6,5 (5,8; 8,8)

9,4 (7,9; 11,9)

Relatives Risiko (95% VI)

0,76 (0,59–0,98)

Log-Rank p-Wert

0,033

Patienten ohne vorherige Radio-Chemotherapie mit Cisplatin

Cisplatin

Topotecan/Cis­platin

Überleben (Monate)

(n= 46)

(n = 44)

Median (95% VI)

8,8 (6,4; 11,5)

15,7 (11,9; 17,7)

Relatives Risiko (95% VI)

0,51 (0,31; 0,82)

Patienten mit vorheriger Radio-Chemotherapie mit Cisplatin

Cisplatin

Topotecan/Cis­platin

Überleben (Monate)

(n= 72)

(n = 69)

Median (95% VI)

5,9 (4,7; 8,8)

7,9 (5,5; 10,9)

Relatives Risiko (95% VI)

0,85 (0,59; 1,21)

Bei Patientinnen (n=39) mit einem Rezidiv innerhalb von 180 Tagen nach Radio-Chemotherapie mit Cisplatin betrug die mediane Überlebenszeit im Topotecan+Cisplatin-Arm 4,6 Monate (95% VI: 2,6; 6,1) im Vergleich zu 4,5 Monaten (95% VI: 2,9; 9,6) im Cisplatin-Arm mit einem relativen Risiko von 1,15 (0,59; 2,23). Bei den Patientinnen (n=102) mit einem Rezidiv nach 180 Tagen und später betrug die mediane Überlebenszeit im Topotecan+Cisplatin-Arm 9,9 Monate (95% VI: 7; 12,6) im Vergleich zu 6,3 Monaten (95% VI: 4,9; 9,5) im Cisplatin-Arm mit einem relativen Risiko von 0,75 (0,49; 1,16).

Kinder und Jugendliche

Topotecan wurde ferner bei Kindern geprüft; jedoch sind nur begrenzte Daten zur Wirksamkeit und Unbedenklichkeit verfügbar.

In einer offenen Studie bei Kindern (n = 108, Altersbereich vom Kleinkind bis zu 16 Jahre) mit rezidivierten oder progredienten soliden Tumoren wurde Topotecan in einer Anfangsdosierung von 2,0 mg/m2 als 30-minütige Infusion über fünf Tage alle drei Wochen bis zu einem Jahr in Abhängigkeit vom Ansprechen auf die Therapie verabreicht. Zu den behandelten Tumortypen zählten Ewing-Sarkom/primitiver neuroektodermaler Tumor, Neuroblastom, Osteoblastom und Rhabdomyosarkom. Eine Antitumorwirkung wurde hauptsächlich bei Patienten mit Neuroblastom beobachtet. Das Toxizitätsprofil bei pädiatrischen Patienten mit rezidivierten oder refraktären soliden Tumoren war ähnlich dem historisch bei erwachsenen Patienten beobachteten Profil. In dieser Studie erhielten 46 Patienten (43%) G-CSF in 192 (42,1%) der Behandlungszyklen; 65 Patienten (60%) erhielten Erythrozyten- und 50 Patienten (46%) Thrombozytentran­sfusionen in 139 bzw. 159 der

Behandlungszyklen (30,5% bzw. 34,9%). Auf der Grundlage der dosislimitierenden Toxizität der Myelosuppression wurde die maximal verträgliche Dosis (MTD) in einer pharmakokinetischen Studie an pädiatrischen Patienten mit refraktären soliden Tumoren als 2,0 mg/m2/Tag mit G-CSF und 1,4 mg/m2/Tag ohne G-CSF bestimmt (siehe Abschnitt 5.2).

5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Nach intravenöser Gabe von Topotecan in Dosierungen von 0,5 bis 1,5 mg/m2 als 30-minütige Infusion an fünf aufeinanderfol­genden Tagen ergab sich für Topotecan eine hohe Plasma-Clearance von 62 l/h (Standardabweichung + 22). Diese entspricht etwa 2/3 des Blutdurchflusses der Leber. Außerdem wies Topotecan mit etwa 132 l (Standardabweichung + 57) ein hohes Verteilungsvolumen und eine verhältnismäßig kurze Halbwertzeit von 2 bis 3 Stunden auf. Ein Vergleich der pharmakokinetischen Parameter während der fünf Tage der Verabreichung ergab keine Anzeichen für eine Änderung der Pharmakokinetik. Die Fläche unter der Kurve stieg etwa proportional zur Erhöhung der Dosis an. Nach wiederholter täglicher Gabe wurde nur eine geringe oder keine Akkumulation von Topotecan beobachtet, und es gibt keinen Anhaltspunkt für eine Veränderung der Pharmakokinetik nach mehrfacher Gabe. Präklinische Studien zeigen, dass die Plasmaprotein­bindung von Topotecan gering (35%) ist und die Verteilung zwischen Blutzellen und Plasma ziemlich gleichmäßig war.

Biotransformation

Die Elimination von Topotecan wurde nur teilweise beim Menschen untersucht. Ein Hauptweg der Clearance von Topotecan führte über die Hydrolyse des Lactonrings zum ringgeöffneten Carboxylat.

Die Verstoffwechselung macht mehr als 10% der Elimination von Topotecan aus. Ein N-Desmethyl-Metabolit, für den eine ähnliche oder geringere Aktivität als die Ausgangssubstanz in einem zellbasierten Testsystem gezeigt wurde, wurde im Urin, im Plasma und in den Faeces gefunden. Das mittlere Verhältnis der AUC des Metaboliten zur Ausgangssubstanz war <10% sowohl für das Gesamt-Topotecan als auch für Topotecan-Lacton. Im Urin wurden ein O-Glucuronid-Metabolit von Topotecan und N-Desmethyl-Topotecan identifiziert.

Elimination

Die Gesamt-Wiederfindungsrate an Topotecan-bezogenem Material nach fünftägiger Verabreichung von Topotecan betrug 71 bis 76% der verabreichten intravenösen Dosis. Ungefähr 51% wurde als Gesamt-Topotecan und 3% als N-Desmethyl-Topotecan im Urin ausgeschieden. Die fäkale Ausscheidung von Gesamt-Topotecan betrug 18%, während die fäkale Ausscheidung von N-Desmethyl-Topotecan bei 1,7% lag. Insgesamt machte der N-Desmethyl-Metabolit im Mittel weniger als 7% (4 bis 9%) des im Urin und im Stuhl wiedergefundenen Topotecan-bezogenen Materials bei. Die Konzentration von Topotecan-O-Glucuronid und N-Desmethyl-Topotecan-O-Glucuronid im Urin betrug weniger als 2,0%.

In-vitro -Untersuchungen mit menschlichen Lebermikrosomen lassen die Bildung geringer Mengen an N-demethyliertem Topotecan erkennen. In vitro erfolgte weder eine Hemmung der humanen P450-Enzyme CYP1A2, CYP2A6, CYP2C8/9, CYP2C19, CYP2D6, CYP2E, CYP3A oder CYP4A, noch wurden die humanen zytosolischen Enzyme Dihydropyrimidin oder Xanthinoxidase gehemmt.

In Kombination mit Cisplatin (Cisplatin am Tag 1, Topotecan an den Tagen 1 bis 5) war die Clearance von Topotecan am Tag 5 im Vergleich zu Tag 1 reduziert (19,1 l/h/m2 gegenüber 21,3 l/h/m2 [n=9]) (siehe Abschnitt 4.5).

Besondere Patientengruppen

Eingeschränkte Leberfunktion

Die Plasma-Clearance bei Patienten mit beeinträchtigter Leberfunktion (Serum-Bilirubin zwischen 1,5 und 10 mg/dl) sank im Vergleich zu einer Kontrollgruppe von Patienten auf etwa 67%. Die Halbwertzeit von Topotecan stieg um etwa 30%, wobei aber keine deutliche Veränderung des Verteilungsvolumens festgestellt wurde. Die Plasma-Clearance des Gesamt-Topotecans (aktive und inaktive Form) nahm bei Patienten mit beeinträchtigter Leberfunktion im Vergleich zu einer Kontrollgruppe von Patienten nur um etwa 10% ab.

Eingeschränkte Nierenfunktion

Die Plasma-Clearance bei Patienten mit beeinträchtigter Nierenfunktion (Kreatinin-Clearance 41 bis 60 ml/min) sank im Vergleich zu einer Kontrollgruppe von Patienten auf etwa 67%. Das Verteilungsvolumen war leicht verringert, daher verlängerte sich die Halbwertzeit nur um 14%. Bei Patienten mit mäßiger Beeinträchtigung der Nierenfunktion war die Topotecan-Plasma-Clearance auf 34% des Werts der Kontrollpatienten verringert. Die mittlere Halbwertzeit stieg von 1,9 auf 4,9 Stunden.

Alter/Körperge­wicht

In einer Populationsstudie wurde ermittelt, dass eine Reihe von Faktoren, u. a. Alter, Körpergewicht und Aszites keine signifikante Auswirkung auf die Clearance des Gesamt-Topotecans (aktive und inaktive Form) hat.

Kinder und Jugendliche

Die Pharmakokinetik von Topotecan, verabreicht als 30-minütige Infusion über 5 Tage, wurde in zwei Studien untersucht. In einer Studie wurde ein Dosisbereich von 1,4 mg/m2 bis 2,4 mg/m2 bei Kindern (im Alter von 2 bis 12 Jahren, n = 18), Jugendlichen (im Alter von 12 bis 16 Jahren, n = 9) und jungen Erwachsenen (im Alter von 16 bis 21 Jahren, n = 9) mit refraktären soliden Tumoren geprüft. Die zweite Studie schloss einen Dosisbereich von 2,0 mg/m2 bis 5,2 mg/m2 bei Kindern (n = 8), Jugendlichen (n = 3) und jungen Erwachsenen (n = 3) mit Leukämie ein. In diesen Studien waren keine offensichtlichen Unterschiede in der Pharmakokinetik von Topotecan bei kindlichen, jugendlichen und jungen erwachsenen Patienten mit soliden Tumoren oder Leukämie zu beobachten, die Daten sind aber zu begrenzt, um endgültige Schlüsse ziehen zu können.

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Auf der Basis des Wirkmechanismus wirkt Topotecan genotoxisch auf Säugerzellen (murine Lymphomzellen und humane Lymphozyten) in vitro und auf Knochenmarkszellen der Maus in vivo. Topotecan verursachte außerdem an Ratten und Kaninchen embryo-fetale Letalität.

In reproduktionsto­xikologischen Studien mit Topotecan bei Ratten wurde keine Wirkung auf die männliche oder weibliche Fertilität festgestellt, jedoch wurden bei weiblichen Tieren Superovulation und ein leicht erhöhter Präimplantati­onsverlust beobachtet.

Das karzinogene Potenzial von Topotecan wurde bisher nicht untersucht.

6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Weinsäure (E334)

Salzsäure (zur pH-Einstellung) (E507) Natriumhydroxid (zur pH-Einstellung) Wasser für Injektionszwecke

6.2 Inkompati­bilitäten

Da keine Kompatibilitätsstu­dien durchgeführt wurden, darf dieses Arzneimittel nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt werden.

6.3 Dauer der Haltbarkeit

Durchstechflasche vor dem Öffnen 36 Monate.

Verdünnte Lösung

Die chemische und physikalische Anbruchstabilität nach Verdünnung wurde für 30 Tage bei 25°C unter normalen Lichtbedingungen sowie bei 2 bis 8°C unter lichtgeschützten Bedingungen nachgewiesen. Aus mikrobiologischer Sicht ist die verdünnte Lösung sofort zu verwenden. Wird sie nicht sofort verwendet, liegen Aufbewahrungsdauer und -bedingungen des gebrauchsfertigen Arzneimittels in der Verantwortung des Anwenders und betragen normalerweise nicht länger als 24 Stunden bei 2 bis 8°C, es sei denn, die Verdünnung wurde unter kontrollierten und validierten aseptischen Bedingungen durchgeführt.

6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Nicht über 25 °C lagern.

Die Durchstechflaschen im Umkarton aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.

Zu den Lagerungsbedin­gungen des verdünnten Arzneimittels siehe Abschnitt 6.3.

6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

Topotecan 1 mg/ml, 1 ml wird in 2-ml-Durchstechflaschen aus bernsteinfarbenem Glas vom Typ I geliefert, die mit 13 mm Flurotec-Gummistopfen verschlossen und mit 13 mm königsblauen Aluminium-Bördelkappen abgedichtet sind.

Topotecan 1 mg/ml, 4 ml wird in 5-ml-Durchstechflaschen aus bernsteinfarbenem Glas vom Typ I geliefert, die mit 13 mm Flurotec-Gummistopfen verschlossen und mit 13 mm königsblauen Aluminium-Bördelkappen abgedichtet sind.

Topotecan Infusion ist in Packungen mit 1 Durchstechflasche und 5 Durchstechflas­chen erhältlich.

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.

6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung

Topotecan wird als steriles Konzentrat geliefert, das 1 mg Topotecan in 1 ml Lösung bzw. 4 mg Topotecan in 4 ml Lösung enthält.

Parenterale Arzneimittel sollten vor der Anwendung einer Sichtprüfung auf Partikel und Verfärbung unterzogen werden. Dieses Arzneimittel ist eine durchsichtige gelbe Lösung. Werden sichtbare Partikel gefunden, darf die Lösung nicht verabreicht werden. Vor der Verabreichung der Lösung an den Patienten ist eine weitere Verdünnung mit Natriumchlorid-Injektionslösung (9 mg/ml, 0,9%) oder mit Glucose-Injektionslösung (50 mg/ml, 5%) erforderlich, bis eine Endkonzentration von 25 bis 50 Mikrogramm/ml erreicht ist.

Die üblichen Vorsichtsmaßnahmen beim Umgang mit antineoplastischen Arzneimitteln und ihrer Entsorgung sind zu beachten:

– Mitarbeiter sind in der Verdünnung des Arzneimittels zu unterweisen.

– Schwangere Mitarbeiterinnen sind vom Umgang mit dem Arzneimittel auszuschließen.

– Mitarbeiter sollten beim Verdünnen des Arzneimittels geeignete Schutzkleidung mit Gesichtsmaske, Schutzbrille und Handschuhen tragen.

– Alle zur Verabreichung oder Reinigung verwendeten Gegenstände, einschließlich Handschuhe, sind in Abfallbehältern für kontaminiertes Material einer Hochtemperatur­verbrennung zuzuführen.

– Bei versehentlichem Augen- oder Hautkontakt ist sofort mit reichlich Wasser zu spülen. Bei anhaltender Reizung sollte ein Arzt hinzugezogen werden.

– Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu entsorgen.

7. INHABER DER ZULASSUNG

Accord Healthcare B.V.

Winthontlaan 200

3526KV Utrecht

Niederlande

8. ZULASSUNGSNUMMER

1–31377

9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG / VERLÄNGERUNG DER

06.07.2012/27­.02.2017

Mehr Informationen über das Medikament Topotecan Accord 1 mg/ml Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung

Arzneimittelkategorie: standardarzneimittel
Suchtgift: Nein
Psychotrop: Nein
Zulassungsnummer: 1-31377
Rezeptpflichtstatus: Arzneimittel zur einmaligen Abgabe auf aerztliche Verschreibung
Abgabestatus: Abgabe durch eine (öffentliche) Apotheke
Inhaber/-in:
Accord Healthcare B.V., Winthontlaan 200, 3526KV Utrecht, Niederlande